28 Steingeräte aus Felsgestein. arten an mehreren Stellen Mitteleuropas, so z. B. des Nephrits in Jordansmühl bei Nimptsch, nachgewiesen. Ganz geklärt ist die Frage noch nicht. Beile und meist wuchtige Doppelhämmer mit Schäftungsrille als Halt für die Verschnürung mit dem Schaft. (Taf. III, 10). Die Hacke, ebenfalls von rechteckiger Form. Die Schneide nähert sich der Ebene der Unterseite, die abgeflacht ist, während die Oberseite sich leicht wölbt (Taf. III, 6). Ersichtlich wurde die Hacke so geschäftet, daß ihre Schneide quer zur Stielrichtung stand. Der S ch u h l ei st e n k e il, ein meißelartiges, seiner Formenähnlichkeit mit einem Schuhleistenkeil halber so genanntes Gerät, das vielleicht zur Holz- oder Lederbearbeitung diente. (Taf. III, 7). Er findet sich, ebenso wie die Hacke und gleich dieser aus schiefrigem Gestein hergestellt, auf bandkeramischen Siedlungsplätzeu. Größere Exem plare des Schuhleistenkeils sind in der Regel durchbohrt (Taf. III, 8). Diese deutet man — es fragt sich, ob mit Recht — als Schar am Pflug, mit dem der Neolithiker seinen Acker bestellte, um auf ihm Hirse, Weizen und Gerste zu ziehen. Roggen und Hafer treten erst später in der Metallzeit auf. Durchbohrte Geräte: Hierher gehören die mannig fachsten Formen von Steingeräten, von schweren, bis auf die Schneide wenig bearbeiteten For men zu groben Verrichtun gen, wie Holzhacken usw. (Taf. III, II), bis zu den ost reich verzierten und zierlich gestalteten Streitäxten (Taf. III, 12). Ihre Formen wechseln nach Ort und Zeit, da manche von ihnen bis in die Bronzezeit hinein in Gebrauch waren. Seltener sind rundliche oder scheibenförmige Keulen köpfe (Taf. III, 9). Diese Stücke wurden natürlich mit einem Stock geschäftet wie unsere Hämmer. Die undurchbohrten Beile, ausgenommen die oben erwähnten mit Schästungsrillen, und Hacken setzte man in das dicke Ende eines keulenförmigen Astes ein, entweder direkt oder nut einem Zwischenstück aus Hirschhorn, in welchem die Steinklinge fest verkittet war. Die Hirschhornfassung ermöglichte es, die Klinge je