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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 15.12.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18961215015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896121501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896121501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Bindung fehlerhaft: Seiten in falscher Reihenfolge
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-15
- Monat1896-12
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2. NIMM LchM Mbilill M AciiAtz, lö.Icckmbcr INK. (MW-AWbt.) 1». II.Hyp.auf or. küster,Zkitz.St.35 1^ Kokel' unff Issetien - seineleffei'wggi'kn - ?. L. winterstsin, MuMsse L! I — > ——>> >--»>> > I >>>" .. 'I > ' I INneetrtrt« t'rvleel Inten Itaeetdnlrvl Ii86llMä80ll6, Inltztt8, 86ttä8.INL8l,6 _ ^md m ^1^O88bRR «I«r Pir1ium»t«v1i«i> 8<r»»ne. htsky,Park'». >ottschrdstr.I5 Eingeqangen von Karl W. Hierseman u, Leipzig, Köiiigsstraße 3, Katalog 175, Renaissance. Architektur und Kunstgewerbe, Holz schnitt, Kupferstich, Malerei, Sculptur, Ornamentstiche, Einbände rc. Enthaltend den ersten Theil der Bibliotheken von Dr. A. Pabst, Dircctor Les Kunstgcwcrbc-Muscums zu Köln, nnd Dr.J. Stockbauer, Custos am bayerischen Gewerbemujeum zu Nürnberg, sowie einen Thest der Bibliothek des königl. sächsischen Banraihs Eonstantin LipsiuS, Professor an der königl. Akademie der bildenden Künste in Dresden. 1 prei-tuerlh narrenkdl«. mannung des deutschen Schiffes „Najah" von Bremen, Capitain Bellinan, daS am Dienstag von Barry mit einer Ladung Kohlen für Hongkong abfuhr. DaS Schiff gerieth unfern Lnndy in heftigen Sturm und wurde leck; eö verlor seine Masten und ging gegen 7 Uhr Abends nach drei stündigem Kampfe mit Wind und Welle» unter. Die Ge retteten waren kurz vor dem Untergang mit dem ersten Ofsicier und dem Matrosen Holz in ein Boot gesprungen und strichen hilflos zwei Tage umher, bis am Donnerstag gegen Abend der Dampfer „S-pringwell" durch Hilfegeschrei aufmerksam gemacht wurde. Er drehte bei und brachte nach einstündigen Anstrengungen die beiden Matrosen ausgehungert, steif und geschwollen aus dem wasservollen Boote in Sicher heit. Die See hatte den Ersten Ofsicier und den Matrosen Holz über Bord gespült. — New Hork, 13. Decembcr. Eiu aus Kiel hier ein getroffener Einwanderer Namens Ludwig Schütt kam am Freitag in daS Bureau des deutschcu Generalconsuls Feigel und richtete einen geladenen Revolver mit dem Verlangen auf ihn, ihm eine von seinen Verwandten auS Kiel angeblich eingesandte Geldsumme auszuzahlen. Schütt wurde verhaftet und in Untersuchungshaft genommen. (Wiederholt.) Bonität ist lngebote unter n. H 2 Abenteuer und Erlebnisse bei den Menschenfressern ans der Insel Sumatra (nach Baron Brenner'» „Besuch bei Len Cannibalen Sumatras") von Liga Goldschmidt. Verlag von Leo Woerl, Würzburg. Es ist in seinen Grundzügen die Beschreibung einer mit außerordentlichen Gefahren verbundenen Rege in Lai- Land der grausamen Batakstämme, und verknüpft mit der Schilde rung von Reiseerlebnissen aus das Geschickteste farbenprächtige Natur beschreibungen, reizende Sagen und Märchen, lehrreiche Darstellung von Sitten und Gebräuchen, ergötzliche und tiefernste Scenen. Literatur. Utttcr den Borgia. Eine Erzählung aus dem römischen Mittelalter von Richard Bost. Preis 6Berlin, Otto Janke. Ein Werk von grosser und nachhaltiger Wirkung, welches Zengniß dafür ablegt, Last der Autor seine aus krankhafter Melancholie nnd gesuchter Wellverachtnng gemischte GährungSperivde überwunden hat. Seine geniale Veranlagung, tritt hier klarer zu Tage, sie wirkt hinreißender, als je zuvor. Tas anspruchvolle Motiv des Romancs ist charakteristisch aufgesaßl und künstlerisch ausgeglichen, und ohne nach grausigen Effecten zu Haschen, wie er dies vordem wohl gethan, giebt Voß doch ein der geschichtlichen Wahrheit entsprechendes, düsteres Bild von dem berüchtigsten Cavitel der italienischen Sittengeschichte, dessen Ueberjchrist „Die Borgia" lautet. Das Werk erzählt die Geschichte des Herzogs von Apulien, Ercole deS Zweiten, der von den Borgia in seiner nichtswürdigen, dem Verbrecherthum zuneigenüen Ver anlagung bestärkt, vorwärts getrieben aus dem Wege sinnlicher Begierden und höllischer Herrschsucht, schließlich zum Mörder seines eigenen Sohnes wird. Wir müssen ihn seines gesammtcn Thuns wegen verabscheuen und können ihm trotzdem unser Mitleid nicht versagen; denn er handelte unter dem Einflüsse einer Zeit, „deren Pulsjchläge aus Unthatcn bestehen, die an dein Thron eines all gütigen und allgerechten Gottes rütteln. Es giebt Sünden, die allein zu verstehen sind durch die Zeit, in der sie begangen sind; Sünden, die die Zeit erzeugt hat, groß gezogen nnd zum Ausbruch gebracht." Den Geist dieser Zeit nun in ihrer vollen Bedeutung erfaßt und in ihren charakteristischen Eigenheiten klargelcgt zu haben, an diese schwierigste Lösung seiner gewaltigen Aufgabe herangereicht zu sein, das können wir dem Autor anerkennend zugcstehen, wie auch das weitere Lob, daß ihn seine bedeutende Gestaltungskraft bei keinem Zuge des großartigen Zeitbildes im Stiche gelassen bat. M. Uhse. Kekinkis unck -Stiefel,ecbt Lt. Petersburger. Regeuiöcbe bei ^rnol«! ttelnstingeu, Labnkofstr. 19, Lebe Llücberplatr Leercllguugsanstalt IteercUgungsunstalt 28 Xeukirebkiok 29. Festact im Neuen Theater. Leipzig, 14. December. Auf der Bühne des Neuen Stadt- »yeaters fand am gestrigen Mittag 12 Uhr ein Festact statt, welcher dem Director unserer städtischen Bühnen, Herrn Max Staegemann, galt. Genannter ist bekanntlich am 7.ds. in Weimar zum Ehrenmitglied der Genossenschaft deutscher Bühnenangrhöriger ernannt worden, am gestrigen Mittag wurde demselben daSDiplom seiner Ernennung in feierlicher Weise überreicht. Zur festgesetzten ihpothek I. »st». Grim Vst 2a,;q.2.1l.lk N ». H'chitstvM u»» ö' aus »ch kann wdchrntl c Gefl. Adr. unter platz 7, ekbrten. HI.Hyp.ausl.m, u.(?.29Exp.dBl. »o m»rli 7- ev. 4V//«,Zrn- ihr od. Ostern at. ter 8 8.25 in die r. 14, erbeten. diesmal ein ganze . . Hervorruf eintrug. Das Groteske mal das Graziöse, welches durch Frl. Fiebig MIsnk p. u. 4°/«, Zinsen selten erb. unter atharinenstr. 14. on 3«^oöü a. ' g u d Rest nur kl. I. Htjp. s.Grdstck , '.St. ind. Exved.dBl. kolsrnstritsss wo. 37, lk'srtvrr» n. I. Dtsx«». Halst danken ist Vortiielll Tageskalender. Telephon Anschluß: Expedition des Leipziger Tageblattes .... Nr. 222 >-4 Redaktion des Leipziger Tageblattes .... - 153!^ Buchdrucker« des Leipziger Tageblattes <E. Pol;) - 1173)xs Otto Klcuun'S Sortiment (Alfred Hahn), Filiale: Universitäts straße 3: Amt I 4046. Louis Lösche, Filialen des Leipziger Tageblattes: Katharinenstr. 14: Amt 1 2935. KönigSvlatz 7: Amt IV 3575. AuSkunftsftclle für See - SchifffahrtS- und Reise - Verkehr. Relies-Weltkarte der Hamburger Rhedereien: F.W.G raupenstei n, Packhosstr. 11/13. Unentgeltliche Auskunstsertheilung:Wochen tags 9—12 Uhr Vormittags und 3—6 Uhr Nachmittags. Patent-,Gcbrauchsmnster-uMarken-AnSknnftSstellc: Brühl 2 (Tuchhalle), I. Exped. Wochentags 10—12, 4—6. Fernspr. I, 682. Ocffcutliche Bibliotheken. Universitäts-Bibliothek. Die Bibliothek ist an allen Wochentagen geöffnet: Früh von 9—1 Uhr und (mit Ausnahme des Sonnabends) Nachmittags von 3—5 Uhr. Der Lesesaa! ist geöffnet: Früh von 9—1 und (mit Ausnahme des Sonn abends) Nachmittags von 3—6 Uhr. Die Bücher-Ausgabe und Annahme erfolgt täglich früh von II—I Uhr und (init Aus nahme des Sonnabends) Nachmittags von 3—5 Ubr. — Die Filiale im Augusteum ist täglich Vormittags von 11—1 Uhr geöffnet. Stadtbibliothek. Montags und Donnerstags 11—1 Uhr, die übrigen Tage 3—5 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse) 10—12 Uhr und 4—6 Uhr. VolkSbiblioihek III. (VII. Bürgerschule) 7'/.-9'/.UHr AbdS. Volksbibliothek IV. (VI. Bürgerschule) 9'/, Uhr Abends. Volksbibliothek V. (VIII. Bürgerschule, Leipzig-Reudnitz, Ein gang Rathhausstraße) 7'/«—9'/« Uhr Abends. BolksbibliothekVI. (l.Bürgersch.L, Lortzingsslr.2) l'/.-9','iU.N r anl.Stelle stsleh auszuleih. na Anlage nach. Televli.3207. nchhandlunq zur ; des Geschäfts O.OYOX Event, genbeit geboten, ilt den Leistungen EapitalS mit 6" d. Blattes erbeten, rrk 6" „ Zinsen, hoch- c nur von reellem (.'.12Ervd.Bl.erb. 4ark Monate bei hoher f. Offerten Unter ieses Blattes erb isliKc ypalhtl auf »in aesuchl. Gts st. 12 Leip;»« n. bei 3LL20 rk bei 23 770 irr erster Hypo- ene Häuser nur acht. 2 an den ,.In- richteo. Musikbibliothek PeterS (SönigSstraße 26) ist au allen Wochen tagen von 11—l und 3—8 Uhr geöffnet. Bücher, Musttalten und Mufikzeitungen können im Lesezimmer unentgeltlich studirt resp. gelesen werden. Pädagogische Eentralbibliothek (ComenmSstistung),Lehrervereins- Hans, Kramerstr.4, geöffnet Mittwoch undSonnabend von 2—4 Uhr. Lesehalle von 2', bis 8 Uhr geöffnet. „Botköbureau". AuSkunstsstellesürArbeiterversichernagr-.Gewerbe- und ähnliche Sachen Elsierstraße 14, Part, links. Geschäftszeit: von 5'/, bis 7V, Uhr, Sonntags von 11 bis I Uhr. Schmeizcrhcim (Homs Suisse), Markt Nr. 10, 3. Etage rechts «Kaufhalle), Treppe .4.. Verein zur Förderung des Fremden- und Geschäftsverkehrs. Geschäftsstelle: Kaufbaus (Neumarkt 9), Kunsthdlg. von Fr. Gold scheider, sowie 30 Auskunftsstellen in allen Tdeilen der Stadt. Kosten lose Auskunstsertheilung über Leipziger Verhältnisse. Giebt an Fremde gedruckte Führer durch Leipzig gratis ab. Mästigkeirsverritt zum „Blauen streu;" (Trinkcrrcttung), Kurprinzstr. 3, I. (Pomona): freie Versammlungen Sonntags und Mittwochs '/«9 Uhr. Jedermann willkommen. Adrejfen und Besuche von Trinkern erwünscht! Städtische Markthalle, Roßvlatz Id, im Sommerhalbjahr für das große Publicum Wochentags Norm. 6—1 Uhr, Nachm. 4—8 Uhr lSonnabends und an Tagen vor Festtagen bis 9 Uhr) geöffnet. Städtisches Musennr der bildenden Künste und Leipziger stunslvcrcin (am Auguslusplatz) geöffnet an Sonn- und Feier tagen 10'/,—3 Uhr, Montags 12—3 Uhr, au den übrigen Wochen tagen 10—3 Ubr. Eintritt in das Museum Sonntags, Mittwochs und Freitags frei, Montags 1 Mk., Dienstags, Donnerstags, Sonnabends 50 Pfg., an den Meßsonntagen 25 Pig. Der Ein tritt in Len Kunstvereiu beträgt für Nichtmitglieder 50 Pfg. Grafsi-Mnfcnm. Museum für Völkerkunde geöffnet an Sonn- und Feiertagen von 10'/.,—3 Uhr, an den übrigen Tagen von 10—3 Uhr. Montags geschlossen. Eintritt Souniags, Mitt wochs und Freitags frei, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends 50 an Mcßjonniogen 25 Grassi-Mnscnm. Kunstgewerbemuseum geöffnet an Sonn- nnd Feiertagen von 10'/»—3 Uhr, Montags von 12 bis 3 Uhr, an den übrigen Tagen von 10 — 3 Uhr, außerdem Dienstags und Freitags von 7—9 Uhr Abends, derZeicheniaal an allen Wochen tagen von 7—9 Ubr Abends. Eintritt Sonntags, Mittwochs und Fteitags, sowie an Wochentagen Abends frei, Dienstags, Donners tags und Sonnabends 50 .iZ, Montags 1 ./i Neues Theater. Besichtigung desselben Nachmittags von 2—4 Uhr. Zu melden beim Theater-Jnsvecror. Neues GewnndhanS. Täglich von früh 9 Ubr bis Nachmittags 3 Uhr geöffnet. Eintrittskarten ä 1. ./L pr. Person (für Vereine und auswärtige Gesellschaften bei Entnahme von wenigstens 20 Billets ä pr. Person) sind am Westvortal zu Wien. Tel Vcechio'S Kttiist-AuSsteUttttg, Markt Nr. 10, H. «Kaufhalle), geöffnet: Wochentags von Vormittags 10 bis 4 Uhr Nachmittags und Sonn- und Feiertags von Vorm. 10'/, bis 3 Uh Nachm. Neue Börse. Besichtigung Wochentags 9 bis 4 Uhr, Sonntags '/,I1—1 Uhr. Eintrittskarten ru 50 -c?> beim Hausmeister. Verein für die (Vrsststchlc Leipzigs, Johannisplay s. Die Sammlungen find geöffnet jeden Mittwoch und Sonntag von '/..II—'(,1 Uhr. Eintrittsgeld 30 /H. Geschäftsstelle des Tcutschen Patrioten-ButtdcS zur Errichtung eines VölkcrschlachtdcnkmcUS bei Leipzig: An der Pleiße 12, p. l. Zahlstelle nnd Entnahme von Mitgliedskartenheften. Sächsisch-Thüriiiglsche Industrie- und st-cwerbc-Ausstellung zn Leipzig 189^. Geschäftsstelle: Verwaltungsgebäude auf dem Ausstellungsplatze — Eingang an der Carl-Tauchnitz-Straße — Fernsprecher: Amt IV. 3646. TcutschesBiichgewerbe-Musrnm niidBnchgewcrblichc JahrrS- AuSstclluna imBuchhänLlerhause, Portal Ecke Gerichtsweg,!.Stock. 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Auf einem Zimmerplatze kamen die Arbeiter auf den Gedanken, zu versuchen, wer am schwersten tragen könne. Als Lasten wurden Balken deS Zimmerplatzes gewählt, und es war erstaunlich, welche schwere Bürde die kräftigen Zimmerer auf sich nahmen. Alle aber überbot ein junger muskulöser Gesell, indem er den schwersten Balken auf seine Schulter» schwang. Andere wären wohl unter solch schwerer Last znsammcnaebrochen, unser junger Herkules nicht. Als er jedoch die Last wieder abwarf, mußte er einige Tropfen Blut ausspucken, und fühlie sich bald darnach unwohl, so daß er den Arbeitsplatz verlassen mußte. Nach einigen Tagen führten innere Verletzungen seinen Tod herbei. Noch nicht 26 Jahre alt, wurde er zur Gruft gebettet. — Stettin, 14. December. Die Eisenbahndirection Stettin theilt mit: Am 13. d. Mts., Abends 8 Uhr stieß ein von Pasewalk nach Stettin bestimmter Güterzug bei der Ein fahrt in die Kreuzungsstation Stoewen auf einen von der entgegengesetzten Richtung kommenden Personenzug. Hierbei wurde der Packmeister des Güterzuges schwer und ein Bremser leicht verletzt. Reisende sind nicht zu Schaden gekommen. Der Materialschaden ist nicht erheblich. Die Verkehrsstörung dauerte acht Stunden. Als Grund des Unfalles ist das Ueberfahren des Haltesignals anzunehmen. Eine nähere Untersuchung ist. eingeleitet worden. --- Loudon, 12. December. Der Dampfer „Springwell" landete in Swansea, wie schon telegraphisch gemeldet, gestern Hermann Lower und Friedrich Witt, die zwei einzigen Ueberlebenden der aus neunzehn Personen bestehenden Be- zu Wasser u. . in Weinstube (Moßscisfe 24 aderlieb, a. Bef. «er Str. 31, II. :rk., Foxterrier Hainer Straße. t Schlag billig istraße 24. sehr zahm und loßplatzll.lll. >t, 7 SO zez, Narienstr. 2, II. Stunde versammelten sich fämmtliche Mitglieder des Stadtthraters auf der Bühne. Begleitet von den übrigen Vorstandsmitgliedern des Leipziger Localverbandes der Genoffenjchast, Herren Oberregissrur Goldberg, Taeger und G. Tischendorf, erschien HerrDircctor Staegem an » auf der festlich beleuchreten Bühne, worauf Herr Ober regisseur Goldberg die folgende Ansprache a» Len verdienten Leiter unseres Leipziger Stadttheaters hielt: Als Mitglied des Eentralausjchusses habe er die Ehre und die Freude, Herrn Director Staegruiann heute das Diplom zu überreichen, das ihn zum Ehrenmitglied der Genossenschaft eruennc. Wenn dieser bis jetzt in den ersten 25 Jahren nur hauptsächlich in die Verwirk lichung materieller Gedanken und Hoffnungen gegangen sei, jo fei es nunmehr, nun das in so großartiger Weise geschehen, die Pflicht der Genossenschaft, auch nach der ideellen Seite hin das Programm derselben auszubauen. Dazu boten die verflossenen herrlichen Festtage den Anstoß. Die Uebernahme deS Protrctorats der Genossenschaft durch Len Großherzog von Weimar, die Auszeichnungen der um sie verdiente» Männer durch so viele deutsche Fürsten legten den Genvfsciifchaftern die Pflicht auf, nun auch mit gleichem ernsten Eifer wie vordem für die ideelle Aufgabe der Genossenschaft, für die Hebung des Standes zu wirken. DaS Bühnen-Völkchen sei heute ein gewissenhaftes Volk geworden, das nicht mehr nach veralteten und unzeitgemäßen Regiernngsformen regiert werden wolle und dürfe. Insbesondere müßten die Verträge dec Bühnenkünstler nun wohl endlich von gewissen Bestimmungen befreit werden, die der heutigen Zeil nnd den Verhältnissen nicht mehr entsprächen. Das sei leicht bei einem Theater, das einen so ritterlich und vornehm denkenden Leiter habe, wie das Leipziger; und deshalb richte er Namens der Genossen schafter an Herrn Director Staegemann die Bitte, auch im Bühnen- Vcrein, dem er als Mitglied des DirectorialauSschnsses angehöre, die aus eine zeitgemäße Verbesserung der Eontracte sich richtenden Bestrebungen zu sörderu und zu unterstützen. Damit werde er sich ein Denkmal für alle Zeiten fetzen. Tic Ansprache klang in einem dreifachen Hoch auf das jüngste Ebrenmitglied der Genosseuschast aus, in das fämmtliche Anwesenden begeistert einstimmten. Das von Herrn Lberregisseur Goldberg dem Herrn Director M. Staegemann alSdann überreichte Ehrendiplom ruhte in einer weißen Chagrin-Mappe, die, mit reicher Goldpressung und einem Futter von schwerer Seide versehe», aus dem Dcckelschilde das goldene Monogramm Les neuen Ehrenmitgliedes trug. Das Diplom selbst, in altgothischer Schrift, mit bunten Versalien ausgesührt, hat den folgenden Wortlaut: „Die in Weimar, an der Begründungestätte ihrer Corporation, zur Feier von deren 25jährigem Bestehen in festlicher Vereinigung tagende Delcgirten - Versammlung der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger ernennt hiermit Len Dircctor der Vereinigten Stadtthcater zu Leipzig, Herrn Kgl. Preuß. Kammersänger Max Staegemann, Ritter hoher Orden, zum Ehrenmitgliede der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger, indem sie ihrer größten Anerkennung nnd Hochschätzung seines stets wohlgesinnten Handelns mit besonderem Hinblick aus LaS blühende Gedeihen des zahlreichen Leipziger Localverbandes dadurch freudigen und würdigen Ausdruck giebt. Weimar, am 7. December 1896. Die Delegirtcn-Fest-Bersammluug der Genosseuschast Deutscher Bühnenangehöriger. Henn. Nissow, I>r. Max Pohl, Bors. Stellvertreter. vr. Franz Krühl. Josza Savits. Paul Brock. Emil Neubke. Alb. Goldberg. Herrn Direktor M. Staegemann's Dankesrede sand neben herzlichen auch ernste Worte. Die hohe Auszeichnung sei ihm eine große Freude. Die Stellung der Genosseuschast zum Bnhnenverein sei in Weimar mit einer Ehe verglichen worden. Er acceptire Liesen Vergleich. In einer Ehe kämen Differenzen vor, die aber meist gut ausliefen, wenn keine Einmischung Dritter stattfinde. Wenn in Zn- knnft das jetzt bestehende gute Einvernehmen ehrlich aus jeder Seite gewahrt bleibe, jo glaube auch er, daß manche Wünsche der Er füllung nahcgesührt werden könnten. Diesem ferneren Bestand des guten Einvernehmens zwischen Genossenschaft und Bühnenverein widme er sein dreimaliges Hoch. Stürmisch wurde von Allen in den,Jins eingestimmt, und die kurze, aber dennoch bedeutungsvolle Feier hatte damit ihr Ende erreicht. Altes Theater. Leipzig, 13. December. Eine Märchendichtunfl für Kinder, ebne Ansprüche auf literarische Bedeutung, wie etwa die „Versunkene Glocke" Hauplinann'S, ging gestern über unsere Bühne, ein Märchen, das allerdings nickt frisch in diesem Jahre ist, das wir schon unter Förster'S Direktion gesehen: „Frau Holle oder Goldmarie und Pechmarie" von Wilhelm Anthony. Frau Holle ist vornehmer Herkunst und stammt aus der deutschen Mythologie her; schon zu Wotans Zeiten pflegte sie die Guten zu belohnen uud die Bösen zu bestrafen. Nnd dieses Amtes waltet sie auch in dem Märchen von Anthony. Ein Aschenbrödel Lars in einem deutschen Märchen nicht fehlen; auch in „Frau Holle" fehlt es nicht. Käthchen, der böse» Frau Märten Stieftochter, wird von dieser in einen Brunnen ge worfen, und gelangt so unten in daö Reich der Frau Holle, Lie als alle Hexe im Kuchenhäuschen wohnt, einem jetzt sehr beliebten Bübuenlvgiö, an welchem auch die jungen Opern helden herumkuuSpecn. Käthchen ist hänSlick und brav, versieht ihren Dienst zur Zufriedenheit der Fran Holle nnd empfängt schon am ersten Tage dafür eine Prämie, um welche sich unsere Dienstboten Jahre und Jahrzehnte lang bemühen müssen und die dann noch lange kein Goldregen ist, wie der jenige, der auf das brave Mädchen, welches übrigens vurchaus keine Danae ist, Hals über Kopf niedcrregnet. Am Schluß wird sie gar noch Prinzessin — und weniger kann ein deutsches Aschenbrödel doch nicht werden. Nun hat aber Käthchen eine böse Stiefschwester Gretel, und als diese sicht, wie gut der Sturz in den Brunnen dein verhaßten Aschen brödel bekommen ist, da läßt cS ihr keine Ruhe, sie will durchaus auch in die Unterwelt, springt in den Brunnen und die Mägde nnd die Honoratioren deS Dorfes, der Feldhüter, der Schorn steinfeger und der Großknecht folgen ihrem Beispiel, die böse Grete, die sich gegen Frau Hotte sehr aufsässig benommen bat, wird aber mit einem Pechregen bestraft und die Dorfherren werden so verzaubert, daß sie eine stattliche Menagerie bilden. „Wenn sich daS Laster erbricht, setzt sich die Tugend zu Tisch", Las merkt euch, ihr Kleinen, so gehts auf der Bühne zu; in der Welt freilich bisweilen umgekehrt! Da muß sich die Tugend erbrechen uud das Laster setzt sich zu Tisch oder steht nicht auf, wenn es schon bei Tisch sitzt. Frl. Friese als Frau Holle sah dort, wo sie in ihrer feenhaften Herrlichkeit erscheint, ganz hübsch aus, gefiel uns aber doch besser als alte großnäsige Hexe, weil sie Liese Alte ganz gut spielte, während sic Lie Verse, die zu ihrer poetischen Glorie gehören, nicht sonderlich sprach; da wünschen wir noch mehr Präcision und mehr Ausdruck. Frau Franck war ein gutes Käthchen und in ihrer Vcrgolvung eine sehenswertke Erscheinung. Fräulein Dallvorf als Gretel war so viel wie möglich Canaille, um den Intentionen des Dichters zu entsprechen; eitel, impertinent, neidisch, miß günstig, eine abschreckende Pechmarie; sie zeichnete scharf und spielte gut. Die reiche schlimme Frau Märten wurde von Frl. Buse charakteristisch dargestellt, welche den ganzen Fonds von Gntmüthigkeit, mit dem sie ihre liebenswürdigen komischen Alten ausstattct, verleugnen mußte. Frl. Müller als Mystisax war ein flinker, dienstbarer Geist; Herr Feistel als Amaranth ein Märchenprinz eommv il laut. Herr Franck (Gutgenug) und Herr Heine (Fritz) spielten ihre burleske Scene ganz ergötzlich. Herr Searle als Feldhüter war eine entsprechende Vogelscheuche. Von den Mägden erwähnen wir die muntere Liefet des Frl. Wildner und die schläfrige Evi des Frl. Klerwin; die vier Winde der Frau Holle waren gut dressirte Kleine. Herr Adler hatte die Spinn stube und die Brunnenfahrten, den märchenhaften Sput und die heilige Vchme, die da am Schluß noch hoch tragisch in das Märchen hereinsckneit, gut arrangirt; ebenso dirigirte Herr Meyer die nicht sonderlich werlhvolle musikalische Begleitung mit Eifer. Was aber wäre ein Märchen ohne die Tanzgrazicn? Herr Golinelli hat ..großes Narrenfest" componirt, welches das fünfte Bild ausfüllte und ihm Beifall und überwog dies- 7'_. Frl. Hruby und Brandtner und ibren Colombinenwalzer am meisten vertreten war. Die Pierrots, Debardeurs, Harlequins und Harlequinetten und die Clowns zeigten große Gewandtheit und führten bunte Bilder vor, am meisten amusirten die Weihnachtsgeschenke am Schluß, diese hervor gezauberten Puppen in allen erdenklichen Formaten, bis zum allergrößten. Die Puppenfee hätte ihre Freude daran gehabt. Im großen Narren-Galopp am Schluß wirkten sie tapfer mit. Die geschmackvollen Figurinen zu den Balletcostümen hatte Herr Maler Arthur Lewin gezeichnet; um Herstellung derselben hatten sich Herr Scholz und Frl. Michelis Verdienste er worben, um die Requisiten und cachirten Gegenstände Herr Koch, um die Maschinerien, die Beleuchtung und die elek trischen Apparate die Herren Hänsel, Huber und Kühnel. So ist „Frau Holle" ganz danach angethan, die Kleinen zu amusiren, und auch die Großen werden sich den Mägde sprung und all die aus dem Brunnen hervorkriechenden Mägde, sowie die ganze närrische Weiblichkeit, die auf der Buhne ihr Wesen treibt, nicht ohne Behagen ansehen. Rudolf von Gottschall. kilr »lie Xneeice. 2 Laünbob-trkcsso 2, am Xeueu Dbeator. 10 Letoisslrusüe 10. vumuii - 8ol»ul»v null »Iler ckevt8eke8, rugsisebes unck tranrüNsebos Fabrikat. kür Herren uvcl Damen» Lin 32 Xenlcllcliliok 32 all sieb mit einem festen Lestanäs von 80 elep;. ktercken unck 120 üiv. lmxuswaxen, vom Desellsebaftsvasen bis rum elegantesten banckauer, ckem verokrl. publicum liestens emptoblen. Abonnements noebentl., wonatll, balhjädrl. unck itlbrl. bei billigster Lerecbnung. veerckigungsanstalt 32. »««rcklgungsaustalt, Olir. Hurkvi-8, Aorkt >'o. 6, I., um Slegesclenlcm.al. k'. I>'uvli8, I-elprlg, Xnrprinrstr. 15. (Urllsste Apeelal-Padrllc mit vawpkbetrleb llw I-»«Ier-H«tkrtbnivn. kliirtt Hl tiiuurkiv, 8nlLgüs>tu neu 1. ^mt 1. 1415 lsrL sen und vorzüql. mbauS aus Pri etrn u. O. 8. 92 inenstr. 14. Slark ebaut. Wobm u. bester Geschäfts- 143 Sxp. d. DI. am Bayerischen en 3700 »k Leip;i«. ovor colaiftraße 25. 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