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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.12.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18961222011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896122201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896122201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-12
- Tag1896-12-22
- Monat1896-12
- Jahr1896
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»4S4 ?o«sis PeterSstratz Peter»ftratz Zetrt ÜL0L 6cr0«-»cv», erstes riLuotr^r > tr SO, IOO, 1 Snwb AvI »um We Bei den Exemplaren der Stadtauflage vorliegender Nummer befindet sich eine Extrabeilage von der Firma M. HelSuer, Buchhandlung in Leipzig, Neumarkt 36, in welcher dir genannte Firma die von ihr bereits seit vielen Jahren geführten vortrefflichen Medicinal» und Dessertweine empfiehlt. Die Extrabeilage sei a» dieser Stelle noch der Beachtung der Leser empfohlen. 1894 erhielt v. Lippe den Rang eine» Brigadecommandeurl und wurde am 27. Januar 189S unter Ernennung zum General ä In L itv zum Generalmajor ernannt. > . * Der Chef deS 1. Geschwaders. Viceadmiral Thomsen, hat feine Flagge an Bord S. M. S. „Kurfürst Friedrich Wilhelm" in Wilhelmshaven niedrrgeholt und an Bord S- M. S- „Sachsen" in Kiel gesetzt. Des Engels Weihnachlsgabe. Frei nach F. Copps, von W. Ernst. ES war einmal an einem Weihnachtsabend. Die Kirch gänger waren auS der WeibnachtSmette in ihre Wohnungen zurückgekehrt und erfreuten sich meist am Glanze deS Christ- baumeS. Da kam vom Himmel her ein Cuglein und brachte über jedem Cbristbaume stillschweigend und unbemerkt ein besonder glänzende» Sternlcin an, das durch seinen Glanz alle anderen am Baume überstrahlte und auch den darunter weilenden Menschen erst reckte- Glück und reckten Frieden krackte. Diei'Sterne batte da» Englein vom Christkind er halten und emsig holte eS jedeSmal eine- an- seinem auf gerafften Kleidchen hervor. Central-Hotel, Berlin. soo riwwsr von s Alt. — 25 Mr. Usus Direktion. (Näunsuck rsnovlrt. IM" Koooniümr Oentrnldshnkok peieltrlokslrasse. Ich empfehle meine seit Jahren etngeführten, anttkanilt gute« ki-mttlifabnliate in passenden Geschenkkisten zu 25—50—Md 100 Stück Wie Wi-WhsMMilmcll!s vrLnnte Vtllltxnte Varl btaethrstrafre S und L-rtzingstrake 1. Kobold, daß er gesiegt batte. Zum ersten Male heiterten sich die Züge der sungen Frau wieder auf, zum ersten Male fand sie wieder an einer Arbeit Gefallen und al- ihr Mann kam und sie abholte, erkannte er sie kaum wieder. Der WeibnachtSkobold hatte sie gepackt und jubelnd hielt sie ihrem Manne die fertigen Wickelpuppen entgegen: „Sieh, Rein hold, der WeihnachtSklapperstorck war hier." Gerührt schloß der Mann seine Frau in die Arme und versprach, sie nickt mehr allein zu lassen. Der Weibnachlskobold geht nun zu Bett, aber morgen husckt er wieder von Hau- zu HauS, um wieder zu ver binden und zusammen zu bringen nickt bloS waS auseinander an den Spielsachen der Kleinen, sondern auch an den Herzen der Großen. /mkk klelrtNMbos Licht. 2MM6P V. 2 ßsllplt LN. Oevtralbeiruv^ MS sm» MM Direktion: ^ckolph vsokiwauo. »I on tLlkreck »ul überreichte. — Der Patrouillendienst ist seit zwei Tagen verdreifacht worden, in den Palastkreisen herrscht die größte Beunruhigung. Allgemein glaubt man, daß ein Coup der Jung türken, deren Stimmung in Folge der zahlreichen Verhaftungen äußerst gereizt ist, bevor- stebe. — In den letzten Tagen sind, wie von hoher mili- tairischer Seite versickert wird, gegen 50 Officiere ver schwunden, von denen nicht einmal die Vorgesetzten wissen, wohin. Diese wurden Nacht- in daS Palais gebracht, wo Uber sie entschieden wurde. Eine Ordre des Palastes bestehlt, daß kein zu der Umgebung deS Sultans nicht ge hörender Ossicier sich dem Dildizkiosk nähern darf. Die Wachen sind angewiesen, andernfalls zur sofortigen Ver haftung zu schreiten. (Frkf. Ztg.) * Kouftauttuoprl, 21. December. (Telegramm.) Der russische Botschafter v. Nelidow hob in der gestrigen Audienz die Notbwendigkeit hervor, ernste Reformen ein zuführen. Bezüglich der Amnestie sprach der Botschafter sich für die Festsetzung einiger Ausnahmen au». Der Sultan sagte für die nächste Zeit den Erlaß einer Amnestie zu, wovon die gemeinen Verbrecher auSgeschieVen seien. DaS Patriarchat war bemüht, eine allgemeine Amnestie zu erlangen. Wie verlautet, wird, wenn dies nicht zu erreichen ist, der Patriarch demissioniren. * Philippopel, 21. December. (Telegramm.) Meldung des Wiener k. k. Telegrapben-Correspondenz-BureauS. Nach Meldungen aus Konstantinopel verlautet daselbst, daß das jungtürkische Comils ein neues Manifest an die Mächte vorbercite, in welchem es die Forderung aufstellt, daß die Reformvorschläge nickt allein die Christen, sondern auch die Mohamedaner berücksichtigen sollen, und in dem eS die Wiedereinführung der aufgehobenen Verfassung beantragt. Afrika. Jur Ermordung Hactzner'S * Tanger, 21. December. (Telegramm.) Meldung der „Agence Havas". Die Polizei verhaftete zwei Spanier und einen Araber, welche der Ermordung deS deutschen Bankiers Haeßner verdächtig sind. Es wurden ferner ein Dolch und ein arabisches Kleidungsstück gefunden, welche, wie man annimmt, den Mördern gehören. Amerika. Spaniens Kamps nm Enba. * New Aork, 20. December. Ter Ausschuß des Re präsentantenhauses für auswärtige Angelegenheiten ist in der Cubafrage schwankend und einem extremen Vor gehen abbold. Cleveland's feste Haltung macht großen Eindruck. Tie Blätter wiegeln ab. (Frkf. Ztg.) * New Pork, 21. December. (Telegramm.) Eine dem „New Aork Herald" an- Washington zugegangene Depesche besagt, daß Präsident Cleveland die Haltung des Staats- secretairS Olnen gegenüber dem Beschlußautrag Cameron billige. Ein Mitglied des Senalsausschusses für die aus wärtigen Angelegenheiten, das für den Antrag gestimmt hat, habe seine Ueberzeugung ausgesprochen, daß derselbe als gescheitert anzuseben sei. * Madrid, 20. December. CauovaS äußerte, der Beschluß des Senats in Washington bezüglich der Cuba frage bilde, selbst wenn er Gesetzeskraft erlangte, noch keinen oa8N8 belli, gestand jedoch, daß die Lage sich äußerst bedenklich zuspitze. „Wir sind allesammt, ohne eitle Prahlerei, fest ent schlossen, die Integrität unseres Gebietes bis zum letzten Blutstropfen zu vertheidigen. Einer Einmischung Nordamerikas auf Cuba wird ganz gewiß die Kriegserklärung Spaniens aus dem Fuße folgen. Für meinen Theil werde ich, so lange es geht, Be sonnenheit und Ruhe empfehlen, aber unser Volk ist ein heiß blütiges und läßt in Sachen der nationalen Ehre nicht mit sich spaßen. Ich werde Clevelaud's Botschaft eingehend studiren und wahrtcheinlich mich veranlaßt sehen, der Wasbing- toner Regierung Vorstellungen zu machen. Wenn Cameron s Bescklußantrag endgiltig siegreich werden solle, werden wir energisch protestiren, eine Note an die Mächte senden, und Spanien selbst wird seine Entscheidung treffen. Wenn eS unter den jetzigen Umständen einen Krieg mit den Vereinigten Staaten will, wird jedenfalls die Regierung ihre Pflicht erfüllen. (Franks. Ztg.) * Madrid, 20. December. Der amerikanische Gesandte Taylor Hierselbst übergab Namenö Cleveland's sehr' be ruhigende Erklärungen. Der Ministerrath beschloß, die etwaige Anerkennung der Unabhängigkeit Cubas durch Amerika unbeantwortet zu lassen, eme weitere Hilfe Amerikas jedoch als Kriegserklärung aufzufassen. Morgen findet ein wichtiger Ministerrath unter Vorsitz der Königin-Regentin statt. (Magdeb. Ztg.) Äus dem Geschäftsverkehr. k Da» menschliche Auge liebt die Veränderung und sucht die- selbe in erster Linie an denjenigen Gegenständen, welche es am häufigsten vor sich hat, an der Kleidung und der häuslichen Ein- richrung. Diesem Umstande ist es zuzoschreiben, daß man auf allen Gebieten der Industrie sich fortwährend bemüht, etwas Neues zu schaffen. Vergleichen wir indessen di» allenthalben auftanchenden Neuheiten mit den früher bestandenen Geschmacksrichtungen, so muh man sagen, es ist Alles schon dagewesen. Aber nicht mit Unrecht erscheinen so manche ältere Moden als Neuheiten, denn in ihnen liegt hin und wieder unbestreitbar eine Form, die dem Auge jeder zeit wohlthut, die uns anheimelt und sie uns lieb und wertb mach«. Wenn man in neuerer Zeit auf dem Gebiete der Möbel sich den, Rococoslile zugewendet hat, so muß dies mit Freude begrüßt werden, denn wer könnte sich in Wirklickleit wohl eia traulicher eingerichtetes Zimmer, als ein solches mit Rococomübeln denken! Dir schön ge schwungenen Linien, die oft grotesken Ornamente, der goldeshelle Ton, die prachtvollen Bronzeverzierungen der Rococomöbel üben einen unwiderstehlichen Reiz auf uns aus. Wer diese reizenden Möbel noch nicht gesehen haben sollte, dem bietet sich Gelegenheit, solche in dem altbewährten Rococo», Kunst«, Raritäten« Und Alterthumsgeschäst des Herrn F. A. Aoft, «rimmaischer Stcinweg Nr. 10, I., jederzeit in Augenschein zu nehmen, wo solche sowohl echt, als auch imitirt in größter Auswahl vorhanden sind. In dem bekannten Geschäfte sind auch mehrere Tausende von Antiquitäten, Raritäten, Porzellane, Nippsachen und Kunstgegen. stände ausgestellt. Gern hält man in dem Jost'schen Geschäfte Einkehr: weiß man doch, daß man in ihm zur Zufriedenheit be- dient wird. k Bei unseren täglichen Wanderungen durch die PeterSstraße bewundern wir stets die prächtig decorirten großen Schaufenster der Firma Map Tailliert» PeterSstraße 3l. Wir hatten Gelegen, heil, bei unseren Einkäufen die große Auswahl in Cravatten, Hand schuhen, Hosenträgern u. s. w. in Augenschein zu nehmen. Ebenso reichhaltig ist die Abtheilung für wollene Leibwäsche, sowie alle Artikel für Herren. Außerdem hat Herr Tannert daS ohnehin schon reichhaltig fortirte Lager für Kragen, Manschetten und Oberhemden zur Weihnachtszeit bedeutend vergrößert. Dieselben sind eigene Fabrikate und sehr solid gefertigt. Die Preise sind bekanntlich recht billige und die Bedienung eine streng reelle. Wir wollen daher diese Firma besonders zu Weihnachtseinkäufen empfehlen. „BKeae Deine Hant^ so wird sicherlich die Gesundheit V"? . des Körpers den größten Bortheil davon haben. Ist doch die Haut das große Tdor, durch welches verbrauchte Stoffe nach außen befördert werden, dagegen Lust, Lickt und Wärme ins Innere einzirhen. Nach den Berichten von vielen Tausend deutschen Professoren und Aerzten hat sich zur Hautpflege die Patent»Myrrholinseike, welche überall auch in den Apotheke» . zu 50 Pfg. erhältlich, besonders vorzüglich bewährt und wird von den Aerzten wegen ihrer eigenartigen Wirkung als Special-Toilette« Gesundheitsseife für den täglichen Gebrauch sehr warm empfohlene Als Weihnachts-oder Gelegenheits-Geschenk für Damen eignet sich der hübscke Carton mit 3 Stücken, welchem zur Ueberraschung ein reizendes Diaphania« (Fenster) Bildchen beigegebea ist, ganz besonder». Nm sich für die Feiertage einen wirklichen Genuß zu sichern, ist . es ratbsam, der hiesigen e», ttzrimmaische Straße K, gegenüber Nnschmarkt, einen Besuch abzustatten, die gelckmaa- volle Wcihnackts-Ansstellnllg in Augenschein zu nehmen und an Hand der auflieaenden Preislisten ein Sortiment der bekannten bikerr^«, Mlr»«I«ira- vte. — event. in hübschen Weinkörbchen von 50 pro Stück an — für den Weihnachtstisch zu erwerben. Militair und Marine. * Ueber die militairijche Laufbahn des verstorbenen Generals v. Lippe ist Folgendes mitzutheilen: Bernhard v. Lippe wurde am 11. October 1865 Socondelieutenant im 3. Garde-Grenadier« Regiment Königin Elisabeth. Im Feldzuge 1870 rückte er als Adjutant des 2. Bataillons aus. Ende September 1870 hatte er das eiserne Kreuz 2. Classe erhalten, dem im Juni 1871 die Ber« leihung der I. Classe folgte. Nackdem er Premierlieutenant geworden und bis 1874 die Stelle als Regimentsadjutant bekleidet, wurde er Adjutant bei der 3. Garde-Jnfanterie-Brigade, wurde mehrere Jahre später in den Generalstab der Armee eingereiht und 1881 als Compagnie chef im 1. Hessischen Infanterie-Regiment Nr. 81 versetzt. Im Januar 1884 in den Großen Generalstab zurückversetzt und dem Generalstabe der 1. Garde-Jnf.-Division überwiesen, wurde er im April desselben Jahres zum Major befördert. Nachdem er im Herbst 1886 nur wenige Tage dem Großen Generalsrabe angehört, erhielt er seine Ernennung zum BataillonScommandeur im 1. Garde-Regiment zu Fuß. Im Jahre 1888 zum dienstkhucnden Flügeladjutanten und Commandeur der Schloßgardecompagnie und am 24. December desselben Jahres zum Oberstlieutenant befördert, wurde er 1890 zur Dienstleistung bei dem Militaircabinet conimandirt, bald daraus als Abtheilungschef in dasselbe versetzt und 1891 zum Oberst befördert. Da nun erglänzte mit einem Male daS vorher so düstere Zimmer, und der Helle Strahl erglänzte wieder , in den Augen der beiden, die vor Freude schier Thdänrn iss" die Augen bekommen hatten. Und der Engel kehrte, selbst erfreut, schnell wieder ins himmlische Paradies zurück. Aber bangen Herzen» trat er nun vor die Mutter Maria, die das Cbnstkindlein in den Armen bielt, denn cS hatte ein böseS Gewissen. Hatte eS doch ein» der vielen Sternlein, die alle dem lieben Gott ge hören, vom Himmel heimlich weggenommen. Als das Cbnstkindlein aber sah, daß der Engel, ... der doch der Wittwe so wohl gethan batte, so ängstlich um Verzeihung bat, da nabm e« sogleich mit seiner kleinen dicken Hand den schönsten Stern vom Haupte der Mutter Gottes und gab ihn dem Engel. Dabei sagte es mit liebevollem Lächeln: „Schnell nimm diesen Stern und thue ihn dorthin, wo Du da- andere vom Himmelszelt ge nommen hast. Aber noch ehe die Nacht vergeht und Dich die Sonne sieht." Und so that der Engel auch. Seit dieser Nackt nun strahlt am Himmel ein Stern so hell wie niemals einer zuvor. DaS ist der, den der Engel an Stelle des verschenkten von dem Christkinde erhielt und an seinen Platz heftete. Alle Menschen aber können sich nicht genug Wundern, wie mit einem Male statt des früheren unscheinbaren Sternlein» dort jetzt ein so überau» glänzende» strahlt. Bald hatte so das Englein alle die schönen Sterne ver schenkt und in allen Hütten und Häusern herrschte Freude. ES schickte sich nun an, wieder ^iiln Sternenzelt zurück- zukebren. — Doch da erschrak eS mit einem Male. Es be merkte nämlich ganz am Ende eines Städtchens eine Hütte, in welcke eS noch kein strahlendes Sternlein getragen hatte. — WaS sollte es nur da thnn? Sein Vorrats), den eS vom Christkinde erhalten, war ganz aus. ES batte schon alle Sternlein verschenkt; so freigebig war eö gewesen, so viele Menschen hatte es glücklich zu machen. In dieser Trauer dachte das Englein bei sich: „WaS kann ich nur thun? Die Einsamen in jener Hütte müssen dock erst recht eine Freude heute erleben!" In der Hütte wohnte noch dazu ein armes altes Mütterchen mit ihrem Enkelkinde. Diesem waren aber Vater und Mutter gestorben. DaS Mütterchen batte zwar auch ein kleines Bäumchen aus dem Walde sick geholt, aber e» hatte kein Geld gehabt, sich Lichter daran zu kaufe». Als nun gar das Englein sich dem Hause genähert batte und die Beiden bei einer spärlichen Lampe sitzen sab, da wurde es noch betrübter und wußte doch nicht wie eS helfen konnte. Da endlich kam ihm ein Gedanke. „Wie wärS," dachte eS bei sich, „wenn ich eins der vielen Sternleim vom Himmelszelt berabbolte? WaS würde das erst für Glanz und Freude geben!" Gedacht, gethan, eilt e» Hinauf und fliegt und fliegt zu den flimmernden Sternen empor. Bebend bebt eS ein Sternlein vom Himmelszelt ab und eilt ddmit fo schnell e» kann zu den Wohnungen der Menschen hinab. Dort heftete e» da» Sternlein an da» schmucklose Bäumcken der Wittwe. * Tänzln, 21. December. (Telegramm.) In einer Conserenz der Vereine vom Rothen Kreuz und der deutschen BerusSgenossenschaften wurde ein Comits zur Errichtung von Unfallstationen gebildet und die Einrichtung von UnterrichtScursen beschlossen. ». Königsberg i/Pr , 21. December. (Privattele gramm.) Gebeimer Jnstizratb Professor vr. Zorn trat in seiner Eigenschaft als UniversitätSprosessor in einer Fest rede während des CommerseS der alten Corpsstudenten den Angriffen Bebel'S im Reichstage auf die Sudenten schäft entgegen. Brombcrg, 20. December. Gegenüber der Mittheilung, daß der Erzbischof von Stablewski zur Errichtung einer hiesigen Niederlassung der „grauen Schwestern" die Ge nehmigung versagt hätte, berichtet die „Germania", die Frage der Errichtung einer Ordensniederlassung sei noch nickt ver neinend entschieden, sondern bis zur Klärung der Vorfragen, die den Gegenstand von Erhebungen bilden, hinansgesckoben. * Köln, 20. December. Fabrikant Linde bebauptete in öffentlicher Bürgerversammlung, Oberbürgermeister Becker, Mitglied des Herrenhauses, habe in einem früheren Processe wegen gewisser Unterschleise unter Eid die Unwahr heit gesagt. Oberbürgermeister Becker hat bei der Staats anwaltschaft sofort Strafantrag gegen Linde gestellt. Die Angelegenheit erregt hier großes Aussehen. (F. Z.) ss Weimar, 20. December. Der sreiconservative Reicbs- tagsabzeorduete für Weimar-Apolda, Herr Reickmuth, deffen Mandat für ungiltig erklärt werken durfte, hatte unlängst in einer hier abgebaltenen Wählerverwmmlung u. A. über die Vereinfachung der socialen Versicherungs gesetze gesprochen. Er batte hierbei die Nothwendigkeit dieser Vereinfachung auch damit begründet, daß die Verwal- tungskosten der Alters- und Jnvaliditätsversicherungsanstalten 75 Procent der Einnahmen betrügen. Diese ganz un geheuerliche Behauptung, die den Tbatsachen nicht im Ent ferntesten entspricht, merkwürdiger Weise aber in der Ver sammlung selbst unwidersprochen geblieben ist, giebt der Thüringischen Versicherungsanstalt (Weimar) Veranlassung, öffentlich zu erklären, daß für 1895 die JabreS- einnahmen betrugen a. an Versicherungsbeiträgen 2 513 580 b. an Zinsen, Miethe rc. 323 946 zusammen also 2 837 526 Von den Ausgaben entfallen: a. auf Renten zahlungen 468 450 -E, b. auf Beilragsrückerstattungen an verheirathete weibliche Versicherte, bezw. aus Anlaß deS Todes vor Erlangung einer Rente verstorbener Versicherter 5758 c. auf Kosten deS Heilverfahrens 5489 .<ü; ck. auf VerwaltnngSkosten im weitesten Sinne 162 262 .//, während der nach Abzug der Posten zu u—ä verbleibende Betrag zinstragend anzulegen war. Setzt man hiernach die Aus gaben für Vermaltungskosten in Beziehung zu der Jahres einnahme, so ergiebt sich, daß die ersteren 5,7 Procent der letzteren betragen. Da aber in diesen Verwaltungskosten auch die an die Krankenkassen für Einziehung der Beiträge zu zahlenden Hebegebühren mit 68 426 -L, worin die Kosten der Schiedsgerichte rc. in Höhe von 16 850 mit inbegriffen sind, betragen die Verwaltungs kosten im engern Sinne nur 76 986 (davon 43 939 Beamtengehalte), daS ist ---- 2,7 Procent ter Jahresein-, nähme. Herr Reichmuth wird seinen Ausspruch von „75 Proc. Verwaltungskosten" selbst dann nicht aufrecht erhalten können, wenn er sämmtliehe Versicherungsanstalten, für deren Kosten dock das Ergebniß der Thüringischen Anstalt einen gewissen Anhalt gewährt, mit keranzieht. Man ersieht hieraus wieder einmal, was einer Wählerversammlung alles geboten werden kann. * Strahburg, 21. December. (Telegramm.) Der lothringische Student Francois wurde bekanntlick wegen seines Benehmens gegen den altdeutschen Studenten Martin relegirt. Hiergegen protestirten, wie gemeldet, drei einge borene Studenten namens ihrer Commilitonen, zogen aber nach einer Unterredung mit dem Rector ihren Protest zurück, da sie in ungenauer Kenntniß des Sachverhaltes gehandelt hätten. Nunmehr protestirten neuerdings zwei andere Stu denten namens einer größeren Gruppe. Beide wurden heute relegirt. * Freiburg, 20. December. Der akademische Senat bat nunmehr, laut der „Voss. Ztg.", daS bis zur gerichtlichen Aburtkeilung der Hauptbetheiligten eingestellte DiSciplinar- verfahren wegen der am Psingstfeste begangenen Aus schreitungen auf dem Feldberge beendet und ein Mitglied de» CorpS Hasso-Borussia relegirt, gegen zwei die An drohung der Relegation ausgesprochen, über die beiden ersten Cbargirten deS CorpS je eine Woche Carcer verhängt. Die Suspension des Corps für das laufende Semester bleibt aufrecht erhalten. Oesterreich-Ungar«. TeutscheS Stndcntenheim; Herzog von Cumberland. * Marburg, 20. December. Auf das Ansuchen der Mar burger Ortsgruppe des Vereins Südmark bat die hiesige Gemeindesparcasse für die Errichtung eines deutschen StudenheimeS in Marburg 25900 Gulden gewidmet. Der genannten Anstalt ist für diesen hochherzigen Beweis deutschen Gemeinsinnes der wärmste Dank ausgesprochen worden. Möge das erbebende Vorbild Nachahmung finden. * Gmunden, 20. December. Der Herzog von Cumber land ist unter fieberhaften Erscheinungen erkrankt; er muß seit einer Woche daS Bett hüten. Orient. Die türkischen Wirre» * Konstantinopel, 20. December. Die Audienz des russischen Botschafter- Nelidow beim Sultan währte eine Stunde, worauf Nelidow eine längere Unterredung mit dem Großvezier hatte. In Diplomatenkreisen verlautet vor läufig nur, daß Nelidow außer den Propositionen ein eigenhändiges Schreiben des Zaren an den Sultan Mei „kmpiikelm W". Vrtt88t«8 nnU «r8tv8 H«N8 «I» lk*I«»ue «rc/t ckem Aee/c» terr »-eisencke» besten» em^/b/cke». (brtotd.-V« ff. 4pis> LIvS» » 25, 5« »erden kann, im Hinblick aus die außerordentliche Be deutung aller elektrischen Betriebe in der Gegenwart „die Aufmerksamkeit der Regierung erregt, und e» schweben Erörterungen darüber, wie am zweckmäßigsten den au- jenem reichsgerichtlicken Urtheile für die ElektricitätSbetriebe zu befürchtenden Gefahren zu begegnen sein wird". — In dieser Beziehung wird bemerkt: Cs dürsten dann nur zwei Wege zur Beseitigung der straf« rrchtlicheu Schutzlosigkeit der Elektricität übrig bleiben. Der »ine gebt von der Brurtheilung der Thatsachen aus. Es wird zu unter suchen sein, ob jenes sachverständige Gutachten, durch welches der Elektricität die Körperlichkeit abgesprochen wird, dem heutigen Stande der Naturwissenschaften entspricht. Verneinenden Falls würde in etwa noch bevorslehrndeu Strasprocessen eine entsprechende sach verständige Beratbung des Richtereollegiunis herbrizuführen jein. Erweist nach dem Stande der Wissenschaft dieser Weg sich aber als nicht gangbar, jo würde eine Ergänzung des Strasgcsetzbucks tu Frage kommen, um der Elektricität den im Interesse deS Ver kehrs und der Industrie unentbehrlichen Schutz des Strafgesetzes zu sichern, ohne gegen den Grundsatz zu verstoßen: milla poeu» »iue lo§e." Neuerdings hat, wie wir vor einigen Tagen erwähnten, ein Civilsenat des Reichsgerichts ein Erkenntniß gefällt, dessen Begründung, wenn auf die Frage der Strafbarkeit der rechts widrigen Aneignung elektrischer Kraft angrwendet, diese Straf barkeit ergeben würde. V. Berlin, 21. December. (Telegramm.) 'Gestern Vormittag besuchte das Kaiserpaar den Gottesdienst in der Gnadenkirche und unternahm im Laufe des Nachmittags eine Spazierfahrt. Heute Vormittag hörte der Kaiser von 9 Uhr ab den Vortrag des stellvertretenden Chefs des CivilcabinetS, Geheimen Ober-RegierungSratbcs Sckeller, und die Marine vorträge. Abends denkt er im Kreise deS OfficiercorpS deS zweiten Gardc-NcgimentS z. F. zu speisen. G Berlin, 21. December. (Telegramm.) Der „Nordd. Allgem. Ztg." zufolge werden der Reichskanzler und seine Ge mahlin DienStag früh nach Podiebrad in Böhmen reisen, um die WeihnachtSfciertage bei ihrem Sohne zu verleben. G Berlin, 21. December. (Telegramm.) Der „Nordd. Allgem. Ztg." zufolge verläßt der Gouverneur Liebert beute Berlin und reist am 30. December von Neapel nach Ost afrika ab. (-) Berlin, 21. December. (Telegramm.) Der „Reicks anzeiger" meldet: In der am Sonnabend stattgehabtcn Sitzung deS Arbeitsausschusses der deutschen Cotonial- Ausstellung 1896 wurden die goldenen Medaillen verliehen. Dieselben erhielten: das Auswärtige Amt in Berlin, der Botanische Garten in Berlin, die Neu-Guinea-Compagnie in Berlin, die Haltcsche Maschinenfabrik in Halle a. S., Friedrich BeyerLmann in Hagen, Oskar Will in Zella, die Brauerei Gregory in Berlin, M. Wittmund in Dessau und Otto Bohne in Berlin. Außerdem erhielt das Colonial hau» Antelmann-Berlin eine besondere goldene Medaille für die Verdienste um die Einführung der deutschen Colonial- Producte. Es wurde ferner eine große Anzahl silberner nnd bronzener Medaillen verliehen. L. Berlin, 21. December. (Privat-Telegramm.) Die „Nat.-Ztg." meldet aus Karlsruhe: Bei der erneuten Zeugenvernahme im Falle Brüsewitz legte der Auditeur an geblich das Hauptgewicht auf die Feststellung des Benehmens de» v. Brüsewitz bei ber Todtschlagsaffaire und ob die bei ber Reichstagsdebatte mitgetheilten Details den Thal sachen entsprechen. — Nachdem in den letzten Monaten die Generallieutenants v. Lenke, v. Münnich und Oesterley verabschiedet und der Generallieutenant v. Froben zum Gouverneur von Metz er nannt ist, ist der Erbgroßherzog von Baden der älteste DivisionScommandeur der preußische» Armee, und eS scheint somit gewiß, daß er, sobald ein ArmeecorpS frei wird, zum commandirenden General aufrückt. Von ben württembergischen Ossicieren steht allerdings noch der General lieutenant von Pfaff, Commandeur der 27. Division, dem Dienstalter nach vor dem Erbgroßherzog, doch es ist bereits gemeldet worden, daß auch dieser General demnächst seinen Abschied erhalten wird. — Wie au» Meran gemeldet wird, hat der Chef des Militair« CabinetS General v. Hahnke die Rückreise nach Berlin angetreten uad dürfte voraussichtlich am Mittwoch hier wieder eintreffen. * Flensburg, 20. December. Da» Schöffengericht hatte sich ivieder mit einer Anklage gegen einen Redacteur von „Flens- borg Avis", Simonsen, zu beschäftigen. Dieser hatte das Sckle»wig-Holstein»Lied als Aufruhrlied bezeichnet. Herr Hauptmann a. D. v. Zeska, einer der Veteranen aus dem Kampfe der SchleSwig.Holstrinrr gegen Dänemark, hatte deshalb gegen Simonsen den Antrag auf Bestrafung wegen Beleidigung gestellt. Simonsen behauptet», e» sei ihm nicht bewußt gewesen, daß er durch jenen Ausdruck eine bestimmte Person habe beleidigen können. DaS Gericht glaubte ihm dteS, indem eS annahm, daß de« Angeklagten die Absicht, zu beleidigen, gefehlt habe. Daher erfolgte Freisprechnag, e» wurde aber dem Angeklagten bedeutet, daß dieser Einwand ihm in Zukunft nicht mehr helfen würde. (Hambg. Nachr.) * Mel, 2t.December. (Telegramm.) DieKaiserin Friedrich ist heule Vormittag, von Rumpenheim kommend, hier eiaaetroffen. * Hamburg, 2l. December. (Telegramm.) Die deutsche Levantelinie erklärt die Meldung aus Kon- stautiaopel vom IS. d. M., der Dampfer „SamoS" hätte 120 Armenier für Konstantinopel au Bord gehabt, deren Ao-schiffung die Pforte verboten hätte, für unrichtig. Laut dem Bericht de» Capitain» hatte der Dampfer nur siebzig Armenier in Piräu» an Bord bekommen, al» deren Endziel von Anfang an Varna festgestellt war. — Ein Theil der Twerführer nahm heute früh die Arbeit wieder auf. — Eine Versammlung der Schauerleute beschloß, im Streike zu verharren, auch wenn die nächsten Wochen keine Gelvunterstützung vertheilt würde. Der Vorsitzende erklärte, daß auf englische Hilfe nicht zu rechnen sei. Jeder solle sich deshalb überlegen, ob er weiterstreiken wolle. — Die Polizei untersagte den Ausständigen das Postenstehen im Frei hafen; Stehenbleibende werden zum Weitergehen veranlaßt. der Kobold aber noch nicht. Husch ist er im Neben bause in der noch hell erleuchteten Stube im ersten Stock, wo an einem große» Tische, bedeckt mit Läppcken, Bänder», Flecken, Spitzen, Faden, Bettchen „gepuppt" wird. Ein zierliche» juuge» Mädchen ist heute Abend die Meisterin, der Alle gehorchen, e» gilt für die bösen, oft so ungezogenen uud doch so sehr geliebten Nichten die Puppen zn putzen; Alle» muß zum An- uad Ausziehen sein uad oft sagt die alte Großmutter, die al» Hilfsarbeiterin fungirt: „Hab' Dich nicht so, so genau kommt es nicht daraus au, iu zwei Tagen ist Alle» zerzaust!" „Oho!" wirft daaegeu da» junge Mädchen ein und bebt triumphirrnd Kleidchen uud Wäsche vom vorigen Weihnacht-fest in die Höbe. Traurig sitzt dabei eine bleiche junge Frau, müßig die Hände im Schooß. Im letzten Früh ling hatte sie ihre Kinderchen eingrbüßt. Und dazu schien sich noch ihr Mann nicht mehr zu Hause Wohl zu fühlen. Fast keinen Tag mehr war er zu Hause, und das schon so lange die Kinder gestorben. Jetzt war ihr begreiflicher Weise der Verlust am schmerzlichsten. „Lassen Sie mick nur halt ä bissel zuschallen!" hatte sie wohl gebeten und hoffte dabei ihren Sckmerz etwa» zu vergessen und uun schien das Gegen- theil stattfillden zu wollen. Mit einem Blick wußte der Kobold, wo e» hier fehlte und ein», zwei, drei, war er am Werk. Er rückte den Stuhl der Frau näher an den Tisch, er ließ sie freundlick aufmuntern durch da» alte Mütterchen and da» junge Mädchen, er drückte ihr ein Hütchen zum Garmren m die Hand, uud fckon griff sie jetzt von selbst nach einem Band, um ein Wickelbrttchen mit Sckleifen zu besetzen^ dann säumte sie dir Windeln — jetzt wußte der vne öm 8to Lor »öl
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