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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189408203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940820
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940820
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-20
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 20.08.1894
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Riesaer G Tageblatt ISS Montag, SS. 1894, MendS 47. Jahr, s diese verleugnet sich am allerwenigsten bei den in der Ent wickelung weit zurückgebliebenen Völker». Wenn daher die Großmächte in den ostasiatischen Konflikt nicht eingreifen, so ist zehn gegen eins zu wetten, daß das kleine Japan das ungelenke großmächtige China unterkriegt, wie die bisherigen kriegerischen Aktionen schon gezeigt Hadem Wer also sein Geld für China einsetzt, tritt auf die Seite des verlierenden Spielers. Diese Darlegungen dürften nicht überflüssig erscheinen ; der Ankauf von Anleihepapieren wird von den „kleinen Leuten" meistens heimlich auf heimliches Anrathen eines entfernt wohnenden Bankiers gemacht. Selbst der Nachbar erfährt davon feiten etwas, außer — wenn es zu spät ist und das Kind im Brunnen liegt. Man halte die Taschen zu und lasse sich nicht durch hohe Zinsversprechungen blenden. Kauft keine „Chinesen", wenigstens nicht Ihr, die Ihr ein kleines Kapital erspart und auf den Zinsertrag angewiesen seid. auf den Kahlschlägen der Abth. 10 (Herren heide), 27, 28 (Lichte Eichen), 33, 3S (Am Königsstand), 80 Rm. Waldstreu, auf dem Kahlschlage in Abth. 10, Größere Mengen kiefernes Astreisig auf den Kahlschlägen der Abth. 10, 23, 24, 27, 28, 32 33, 34, 35. Bei der unterschiedlichen Qualität der Langhaufen in den Abteilungen 27, 28 und 33 erscheint vorherige Besichtigung derselben erwünscht. * König!. Forstrevierverwaltung Gohrisch und König!. Forstrentamt Moritzburg, den 7. August 1894. Gppeuvorss. Mittelbach. * 17S Rm. kieferne Brennscheite, 1043 786 138 lief. Langhaafen, meist III. u. IV. Cl., «uv Anzeiger Mttlslt mß Llyri-n). Tclrgramm-Adnsi« Hd 4 6 F«m sprichst«« r.,».. n der Königl. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. auf unsicherer Grundlage bewege. So ist es dem Genossen Dr. Lux ergangen, der in seinem Handbuche rin Jahresein kommen von 4705 Mk. für den arbeitsfähigen Genossen im sozialistischen Staate ausgerechnet hatte." Frankreich. Aus Bernet-leS-BainS wird dem „Temps" gemeldet, daß außergewöhnliche Maßregeln getroffen werden, um an der spanischen Grenze die Identität aller Derjenigen festz stellen, welche auf das Gebiet der Qstpyrenäen kommen. > In der Umgebung der Wohnung des Konseilspräsidenten wird die strengste Aufsicht g"übt, nachdem die französische Polizei von den spanischen Behörden davon in Kenntniß gesetzt wor den, daß in Barcelona ein Komplott von italienischen, spani schen und französischen Anarchisten angezettelt wurde, welche die Ermordung des Konseilspräsidenten Dupuy als Antwort auf das von ihm vorgeschlagene Anarchistengesetz beschlossen batten. Drei Genossen wurden für die Durchführung dieses Todesurtheils ausersehen. Einer sollte über die Berge nach Frankreich kommen, ein Anderer die Reise zur See in einem kleinen Fischerkahne unternehmen, und der Dritte endlich mittelst Eisenbahn reisen. Den drei Emissären wurde ange- rathen, sich so w.niz als möglich zu exponiren und deshalb sich eher des Dynamites al- des Dolches zu bedienen. Es ist nicht bekannt, wie die spanische Polizei Kenntniß von dem vorbereiteten Attentat erhalten hat, allein das Tine ist sicher, daß sie durch ihren Konsul in Cette die französische Regie rung verständigen ließ und daß die Auskünfte so bestimmt lauteten, daß sie sogar die Personalsbeschreibung der Anarchisten geben konnte, welche der Versammlung beigewohnt hatten, in der die Ermordung des Herrn Dupuy beschlossen worden war. Nach dem „Journal" wären die Theilnehmer an dem gegen den Ministerpräsidenten Dupuy geplanten Anschlag in Barcelona verhaftet worden. — Die Polizei in Marseille glaubt, der russische Fürst Nokadschitze sei der Urhrder der in Spanien zustande gekommenen Verschwörung, welche sich gegen den Ministerpräsidenten Dupuy richtete. — Wie übrigens aus Vernet-leS-BainS gemeldet wird, hat sich der Zustand de» Ministerpräsidenten Dupuy so weit gebessert, daß er einige Stunden außer Bett zubringen kann. Russland. Aus Petersburg wird gemeldet, die Mit- theilung des „Standard", daß Rußland Truppen nach Korea schicke und auch in der Koreanischen Frage ein Spezialab. kommen mit Frankreich getroffen habe, sei unrichtig. Die russische Regierung fahre nur fort, im Verein mit den an deren europäischen Mächten sür baldige Wiederherstellung de» Friedens zu wirken. Beweis dafür, daß man in Rußland keine Verschärfung der Koreanischen Frage erwartet, sei der Umstand, daß der Direktor des Asiatischen Departements, Gras Kapnist, dieser Tage einen mehrwöchigen Urlaub antritt. Dänemark. Die Befestigungen um Kopenhagen wer den in den nächsten Tagen zu Ende gebracht. Die Her stellung derselben hat fast zehn Jahre erfordert. Sie be stehen aus fünf großen befestigten, mit Wassergräben ver sehenen Forts und sogenannten „UeberschwemmungSgebieten", das heißt großen Strecken, die durch einen Kanal in 24 Stunden unter Wasser gesetzt werden können. Die Be festigungen bilden einen 15 Kilometer langen Gürtel um die Stadt. Alle Forts sind mit schweren Kanonen in Panzer- thülmen und mrt bombensicheren Pulvermagazinen ausge rüstet. Ferner findet sich eine Reihe von größeren Batterien, die mit panzerbrechendem Geschütz armirt sind. Die ganze Anlage, die allen Anforderungen der Kriegskunst entspricht, hat zwölf Millionen Kronen gekostet, trotzdem sind über ihren strategischen Werth die Meinungen sehr gethetlt. Ästen. ES scheint, daß die Koreaner sich in dem Kriege zwischen China und Japan auf Seiten des Letzteren stellen wollen. Ein Londoner Abendblatt will wissen, daß in dem Gefecht bei Aashan ein« Anzahl Koreaner auf Befehl ihre» König» auf Seiten der Japaner fochten. Die Koreaner sollen sich während de» Gefechte» gut bnwnmen haben. Da» Tagcsgeschichte. Deutsche» Reich. Mit der Führung der vom Kaiser zum Manöver in Ostpreußen eingeladenen Gäste ist Major v. Boddin vom Kürassierregiment Graf Wrangel beauftragt worden. Wie die „Königsb. Hart. Ztg." hört, werden sich von Vertretern europäischer Machte 13 Herren aus Rußland, Frankreich, Oesterreich, Schweden u. s. w. rinfinden. Bon außereuropäischen Staaten haben militärische Vertreter der Staaten Japan, Chile, Argentinien u. s. w. ihre Theilnahme an den Manöver» angezeigt. — Im Königsberger Gchlcß wird bis in den Abend hinein jetzt täglich mit großer Em sigkeit gearbeitet, um dessen Räume für das Kaiserpaar und dessen Gäste in angeordneter Weise herzustellen. Unter der Ueberschrift: Durchschnittliches Jahreseinkom men schreiben nationalliberale Blätter: „Mit dem Rechenstift ist Herr Richter der Sozialdemokratie schon wiederholt in unbarmherziger Weise zu Leibe gerückt, und er hat damit stets größere Erfolge erzielt, als wenn er als Parteitaktik-r bei den Wahlen und im Parlament sich in Machenschaften einläßt, die stet» seine Kritiken der Irrlehren des Sozialis mus recht erheblich beeinträchtigt haben. In den vor vier Jahren erschienenen KampfeSartikeln gegen den Sozialismus hatte er das Jahreseinkommen, da- sich nach Verwirklichung des sozialistischen GesrllschaftSidealS für jeden Empfänger eines selbständigen Einkommens ergeben würde, auf 842 Mark berechnet. Eine Durchsicht der damals aufgestellten Rechnung, für die das inzwischen in Preußen in Kraft getretene neue Einkommensteuergesetz mit der Selbsteinschätzung für olle Einkommen über 3000 Mark eine werthvolle Grundlage bot, da es eine nahezu sichere Schätzung des Gesammteinkommens möglich macht, hat ergeben, daß das Durchschnittseinkommen in Preußen für jede Privatperson, die ein selbständige» Ein kommen bezieht, zu niedrig bemessen war, aber nur um SO Mark. Die „Freis. Ztg." kommt jetzt zu einem DurchschnittS- satze von S32 Mark. Und um dieses Einkommen zu er reichen, das die Elitetruppen der Sozialdemokratie, die groß städtischen Arbeiter, fast durchweg in ihren Lohnbezügen schlechter stellen würde, als jetzt unter der verderbten kapita listischen Ordnung der Dinge, soll unsere ganze Gesellschafts ordnung gestürzt und eine blühende Kultur durch rin Chaos von Blut und Trümmern ersetzt werden! Da- macht es be greiflich, daß die offizielle Sozialdemokratie immer unwirsch aufgefahren ist, wenn auf diesen wunden Punkt hingewiesen ist. Aber sie selbst hat der nüchternen Rechnung bisher doch nichts andere» al» Phrase« oder Grobbeiten rntgegenzusiellen gewußt. Und wem» st einmal ein ehrlicher, aber naiver Kopf unter den Genoffen versucht hat, der Rechnung die Gegen rechnung entgegenmstellen, so hat er sich au- dem eigenen Lager belehren lassen müssen, daß seine Rechnung sich nur Da» Rtrsaer La^biatt rrlchttat jede» Ta, Abend« am Ausnahme der Sonn- und Festtag«. Vieneljährllcher BezaMmi« bei Abholung In de» ««>rbttim>m t» «ksa und Gtrehv, den sowie am Schalter der lästert. Postanstalten 1 Mart 25 Pf., durch dle Träger frei «n» Hau» I Mart 50 Ps., durch den Briefträger frei in» Hme» 1 Mark äst Pf. MtchmchmmtzM ftr tv RMm» de» Ausgabetage» bi» Vormittag S Uhr ohne Gewähr. Lruck und Verlag von Lange, t Winterlich st, Riesa. — Geschäftsstelle: Laftanienftrabe 59. — Für die Redaktion oerantwortllch: Gchwtdt st, M,t» chinesische Anleihe. * Es ist' ! ätsache: Das „bekannte Banken-Konsortium" in Berlin, als Bleichröder, die Diskontobank, Warschauer und andere größere Bankhäuser, wollen dieser Tage eine Zwanzig.Millioncn-Anleihe für China an die Börse bringen ; und das soll nur der Anfang sein, denn das Londoner Haus Rothschild gedenkt den vierfachen Benag für China anzulegen. ES wäre als ein bedeutender Aulturfortschritt zu be trachten, wenn in dem gegenwärtigen ostasiatischen Kriege die Japaner Sieger blieben ; wenn es ihnen gelänge, das Reich der Chinesen, Mongolen und Mandschuren zu besiegen, ja womöglich zu erobern. Zwar ist der .Sremdenhaß" in Japan nicht minder zu Hause, als in China, wenngleich er auf dem Jnselreiche selten so rohe Formen annimmt, wie in dem .Reiche der Mitte". Aber man muß unparteiisch urtheilen: die „Fremden" treiben es auch darnach. Ihres eigenen Bor- theils wegen suchen sie die fernen Länder auf und saugen dann deren Bevölkerung aus. Typisch in dieser Hinsicht ist der Krieg der Engländer vom Jahre 1840, der nur zu dem Zwecke geführt wurde, den Engländern von Indien her die reie Einfuhr von Opium zu erzwingen, während die chinc- ische Regierung stets nach Kräften bemüht war, der Opium- euche, die ihre Böller entnervt und dezimirt, entgegen zu treten. Der Zweck der „Fremden" ist nur, die Halbzivilifirten auszurauben und daher ist der Haß jener Völker gegen die Fremden nur allzu erklärlich. Wenn man den Japanern gegenwärtig den entscheiden den Sieg wünsche« muß, so sprechen dafür kulturelle Gründe und das bessere Recht der Japaner. Die letzteren haben sich als ein höchst intellkenteS Volk gezeigt, daß der Kultur leicht zugänglich ist und m ihr schon sehr erhebliche Fortschritte gemacht hat, während die Bewohner Chinas trotz aller Be rührung mit der europäischen Kultur doch das geblieben sind, was sie schon vor zwei Tausend Jahren waren — Chinesen. Der Zopf ist ihr Ideal im körperlichen und ideellen Sinne. Kein Fortschritt, sondern starres Festhalten an den alten und ältesten Form-n. Lange vor Christi Geburt hat die chine sische Kultur schon dasselbe Gepräge gezeigt wie heutzutage: dieselbe Bizarrerie, derselbe Aberglaube, derselbe Bienenfleiß auf Nichtigkeiten verwandt, dieselbe Bedürsnißlosigkeit der Bevölkerung! Niemand, außer vielleicht die in China herrschende Man darinenkaste, hat ein Interesse an der Aufrechterhaltung diese» ZustandeS. Wenn sich europäische Bankiers mit hundert Millionen dafür ins Zeug legen, dann allerdings haben auch sie ein Interesse daran, wie Jeder, der einfältig genug ist, seine Spargroschen für die Aufrechterhaltung chinesischer Zu stande anzulegen. Daß dies unrecht ist, braucht nicht erst des Näheren dargelegt zu werden; daß es auch unklug ist, scheint dagegen weniger allgemein eingesehen zu werden. Argen tinien, Mexiko, Portugal, Serbien, Griechenland, Rumänien und Aegypten stehen auf den Leichensteinen so mancher kleiner, sauer ersparten Vermögen! Diele Fußtapfen führen in die Höhle de- Löwen, keine wieder hinaus! Der Anspruch Chinas aus die Oberhoheit in Korea gründet sich auf einen zweideutigen Vertrag vom Jahre 1846. Japans Ansprüche darauf sind älter und besser begründet. Die Zustände in Korea sind womöglich noch schlimmer wie die chinesischen. Deshalb würde der Sieg Japans mindestens die Einführung weitgehender Reformen auf der koreanischen Halbinsel bedeuten. Japan ist der Pionier der Kultur, China der Vertreter des Zopfes. Daß der Zopf nicht dauernd den Ansprüchen der modernen Zeit widerstehen kann, lehrt rin jede« Blatt der neueren Geschichte, wenn auch der Fortschritt iw Allgemeinen nicht stürmisch vor sich geht, son dern mehr «sie »et der Echternach« Spriogprozession: zwei Schritte vorwärt» und dann wieder einen Schritt zurück, aber die Grundtendenz ist doch da» Borwärt»kommen und Holz- und Waldstreu-Versteigerung. Gohrischer Revier. Gnsthof „zur KöuigSliu'-e" ir» Wülknitz R mag, den 27. August 18S4, Vor«. S Uhr. . «este, „ Stöcke,
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