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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189408307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18940830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18940830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1894
- Monat1894-08
- Tag1894-08-30
- Monat1894-08
- Jahr1894
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 30.08.1894
- Autor
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Riester K Tageblatt Ftnisprechslrllr Nr. SO « « d Anzeiger Weblaa and Anzeiger). Amtsblatt der König!. Amtshauptmannschaft Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 201 Donnerstag, AH. August 18S4, Abends 47. Jahr, Tn. O. 1470. 2440 L. Mke. Das Rieiar» !ageblatt cricheiur :ci>r« Tag ^ldnids nm Ausnahme v« Lonn- uns Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expeditionen in Mesa und Strehla, de« W«SgitzHM>tz sowie am Schalter der lagert. Pvitanstalle» t Marl 25 Pj., durch die Träge, frei ins HauS 1 Mark SO Ps., durch den Briefträger frei in» Hau, 1 Mark SS Pf. Attzeige»>A«rah»e pr bt» deS Ausgabetages bis Bormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kaftantenftraß« VS. — Für die Redactiou venmttzorUich: -er«. Schmidt i» Nisi». Hst ab ast a!» st» für das „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis A» H A P- Vormittags S Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Hundert erhöhte Vergütung für die von den Gemeinden resp. Quartierwirthen innerhalb der Amtshauptmannschaft iin Äonat August dieses JahreS an Militär-Pferde zur Verabreich ung gelangende Marschfourage beträgt: 8 Mk.45,2 Pfg. für 50 Kilo Hafer, 4 Mk. 46,2 Pfg. - 50 - Heu, 2 Mk. 36,2 Pfg. - 50 - Stroh. Königliche Amtshauptmannschaft Großenhain am 28. August 1894. v. Wilucki Bekanntmachung. Die Gemeinden und Gutsvorsteher deS hiesigen Verwaltungsbezirkes werden hiermit unter Hinweis auf die Bekanntmachung der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft vom 31. März d. I. — Nr. 78 des Riesaer Amtsblattes — an die Einreichung der längstens bis zum LV. September d. I. zu erstattenden Anzeigen hinsichtlich des Auftretens des Nonneufallers erinnert Großenhain, den 27. August 1894. Die Königliche Amtshauptmannschaft. v. Wilucki. Bekanntmachung. Die in Gemäßheit von Artikel 1l. tz 6 der Allerhöchsten Verordnung vom 21. Juni 1887 — Reichsgesetz-Blatt Seite 245 flg. — nach dem Durchschnitte der höchsten Tagespreise des Hauptmarktortes Großenhain im Monat Juli diese- JahreS festgesetzte und um fünf vom Lertliches uns Sächsisches. Riesa, 30. August 1894. — Unter klingendem Spiel verließ heute früh 7 Uhr das 3. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 32 seine Garnison Hier selbst, um nun ebenfalls an den Manövern bei Borna theil- zunehmen. Die Rückkehr erfolgt, dem Vernehmen nach, am 22. September. — Auch Heuer wird der Sedantag durch die Freie Bereinigung „Kampfgenossen", den Miluärverein und den Kriegerverein „König Albert" durch eine entsprechende Erinnerunzsfeier ausgezeichnet. Die vereinigten Korpo rationen lassen früh 5 Uhr eine Reveille ausführen und vereinigen sich dann zur pietätvollen Schmückung des Krieger denkmals auf dem Friedhof. Alsdann findet Kirchenparade und hiernach kameradschaftliches Beisammensein im „Kron prinz" statt. — Der Ausschuß zur Untersuchung der Wasserverhält nisse der am meisten von Hochwässern heimgesuchten Strom gebiete hat vorgestern die Bereisung der Elbe von Magdeburg abwärts unternommen. Es handelt sich dabei um den Ab schluß der Ende Mai diese« JahreS im Anschluß an die Tagung deS Ausschusses begonnenen Besichtigung dieses Stromes und fernes Hochwassergebietes. Zu den Besichtigungen sind, wie früher, auch dieses Mal sachkundige Ufcranlieger und Bewohner des UeberschwemmungSgebieteS herangezogen. Die Bereisung sollte drei Tage dauern und in Hamburg ihren Abschluß finden. Der vierte Tag ist zur Erörterung der ge machten Wahrnehmungen bestimmt. Unter Anderem wird dieses Mal auch diejenige Strecke der Elbe besichtigt, an welcher die großen Hochwasserverheerungen des Jahres 1888 in Folge der damals eingetretenen großen Eisverstopfungen stattgefunden haben. Aus Grund der gemachten Erfahrungen ist der Strombauverwaltung, welche damals noch über keinen einzigen Eisbrecher verfügte, eine stattliche Anzahl von Eis brechdampfern zur Verfügung gestellt, so daß in ungleich wirksamerer Weise wie früher einer Katastrophe vorgebeugt werden kann. Mit dieser Reise ist die Bereisung der beiden zunächst zu bearbeitenden Stromgebiete der Oder und Elbe zu einem vorläufigen Abschluß gebracht. Diesbar, 28. August. Heute früh wurde ein unbe kannter weiblicher Leichnam, anscheinend ein in den zwanziger Jahren stehendes junges Mädchen, aus der Elbe gezogen und ortspolizeilich aufgehoben. Aus der Kleidung, sowie den Werthgegenständen, welche vorgefunden wurden, letztere be stehen in Ringen, Uhr und Kette, ist anzunehmen, daß die Angeschwommene den besseren Ständen angehört. Lommatzsch, 28. August. Der'Karden-Anbau in der hiesigen Pflege hat fast ganz aufgehört und dürfte auch kaum jemals wieder den früheren Umfang erreichen; denn einer seits werden die Produktionskosten dauernd größer und andererseits sind die erzielten Preise seit Jahren fast nur zurückgegangen. Die Ursache für diese Thatsache ist nach dem Jahresberichte der Handels- und Gewerbekammer zu Dresden darin zu suchen, daß mehr und mehr die franzö sischen Karden ihrer theilweis billigeren Preise und besseren Qualität wegen dem deutschen Erzeugnisse vorgezogen werden, wenngleich es andererseits aber auch nicht wieder verkannt werden darf, daß für bestimmte Fabrikate die deutschen Karden ihres durchgängig feineren und mehr elastischen GehäkeS wegen unentbehrlich sind. — Das königl. Ministerium des Innern hat die au» Anlaß der BußtagSfrier nothwendig gewordene Verlegung unseres HerbstkrammarktcS auf Montag und Dienstag der 46. Jahreswoche genehmigt; es findet daher der diesjährige Herbstmarkt am 12. und 13. Novbr. statt. * Ostrau. Mit Genehmigung des königl. Finanz ministeriums wird am 17. September ds. IS. der zwischen Großbauchlitz und Ostrau gelegene Haltepunkt Zschaitz für den allgemeinen Güler- und Vieh-Verkehr eröffnet werden. — Im Verkehre mit Zschaitz ist die Beförderung von Gütern ausgeschlossen, zu deren Ver- oder Entladung wegen be- deu:enden Gewichts oder ihrer sonstigsten Beschaffenheit be sondere Vorrichtungen erforderlich sind. * Meißen. Nicht allein in gärtnerischen Kreisen hat die Hierselbst in den ausgedehnten Räumlichkeiten der „Geipel- burg" vom 7.—10. September stattfindende Gartenbau- Ausstellung allgemein großes Interesse gefunden, sondern auch zahlreiche Industrielle haben sich für dieselbe als Aussteller angemeldet. Durch ein aus 5 Herren bestehendes Preisrichter collegium erfolgt die Zuerkennung der Preise, und zwar werden außer den schon erwähnten besonders gestifteten Ehren preisen auch silberne und bronzene Medaillen, sowie Diplome verliehen. Dem Vernehmen nach dürfte die hohe Protectorin der Ausstellung, Ihre Königl. Hoheit Prinzeß Mathilde, durch ihren Besuch das Unternehmen des „Gärtner-Vereins für Meißen und Umgegend" auSzeichnen, doch ist etwas Definitives in dieser Hinsicht noch nicht bekannt. Dresden. Se. Maj. der König wird vom 31. Au gust zum 1. September in Herrnhut Aufenthalt nehmen, um den Uebungen der 2. Infanterie Brigade Nr. 46 und der 1. Kavallerre-Brigade Nr. 23 beizuwohnen. Montag, den 3. September, Abends gedenkt derselbe, einer Einladung des deutschen Kaiser« folgend, über Berlin nach Königsberg in Preußen zu den daselbst statlfindenden Kaisermanöocrn des 1. Armeekorps zu reisen. Die Rückkehr von dort ist für den 7. September in Aussicht genommen. Räcknitz. Ein entsetzlicher Unglücksfall hat sich am Dienstag Mittag Hierselbst ereignet. Man wollte einen Erntewagen von dem hiesigen Heger'schcn Gute nach einem auf Zschertnitzer Flur gelegenen Felde bringen, und zwar ohne hierbei ein Gespann zu benutzen. Der Weg ist stark abschüssig, in Folge dessen der Erntewagen mit großer Schnelligkeit den Weg hinabrollte. Als der Wagen schließlich an einen großen Stein anprallte, ward dem die Deichsel führenden Dienstknecht dieselbe gewaltsam aus der Hand ge rissen, er kam zu Falle und hierbei leider so unglücklich unter den Wagen zu liegen, daß zwei Räder ihm direkt über den Kopf gingen. Der Kopf des Armen war so schwer verletzt, daß da« Hirn hervordrang, dort lag rin Haarbüschel und hier sah man eine große Blutlache. Schnell wurde dem Verunglückten die erste Hilfe durch einen Verband zu Theil, und später überführte man ihn nach de n Carolahause in Dresden. An einer Wiedergenesung des DienstknechteS, der 33 Jahr alt ist, wird gezweifelt. Zittau, 28. August. Nach einer Meldung au» Lieg- nitz glaubt man, daß e« in dortiger Gegend gelungen ist, den Raubmörder Kögler zu verhaften. Bei der sofort vor genommenen Leibesvisitation fanden sich bei dem Verhafteten vor: ein geladener Revolver (nicht gesichert), 23 gefettete Patronen, ein Dolchmesser und ein Taschenmesser, während er Geld nicht besaß. Ob der Verhaftete aber wirklich mit Kögler identisch ist, bleibt abzuwarten. Sebnitz, 28. August. Ein brklagenSwerther Unglücks fall mit tödtlichrm Ausgang ereignete sich am vergangenen Donnerstag in unserer Stadt. Ein 15jährigeS in Sebnitz beschäftigtes Blumenmädchen stürzte gegen Abend in eine bei einem Bau auf der Böhmischen Straße hier gegrabene Kalk- gruber-in welcher der Kalk eben erst frisch gelöscht worden war. Obwohl sofort Hilfe zur Stelle war, erlitt da« be- daucrnSwerthe junge Mädchen doch so furchtbare Brand wunden, daß dasselbe gestern se'nen Leiden erlegen ist. Cyemnitz, 29. August. Das hiesige Anttsgericht hatte letzthin gegen 22 socialdemokratische hiesige Einwohner, die gelegentlich der letzten Landtagswahl an zwei hinemander folgenden Sonntagen socialdemokratische Flugblätter vertheilt halten, Strafen von 5 und 10 M. ausgesprochen, weil es darin einen groben Unfug erblickte. Namentlich fiel straf erschwerend ins Gewicht, daß die Vertheilung der Flugblätter theilweise während des Gottesdienstes erfolgt war. Die Verurthcilten hatten Berufung beim Landgericht eingelegt, die aber verworfen wurde. Die Strafe ist also zu bezahlen. Freilich wird sie die Betheiligten nicht treffen, da ja in diesem Falle die Parteicasse cimritt. Schneeberg, 27. August. Heute gegen Abend wurde unsere Stadt durch ein größeres Schadenfeuer heimgesucht. In der Lange, und St. Georgengasse wurden 4 Wohnhäuser mit den Nebengebäuden eingeäschert. Crimmitschau, 27. August. Nach einer Bekannt machung des StadtratheS wird für den hiesigen Ort eine Polizeistunde eingeführt. Alle Schankwirthschaften find spä testens 2 Uhr Nachts zu schließen und dürfen vor 5 Uhr Morgens nicht wieder geöffnet werden. Ausnahmen für das rühere oder spätere Schließen der Schanklokale sind vorge- ehen und stehen in dem Ermessen der Stadtpolizeibehörde. Unberührt bleibt die Befugmß der Gastwirthe, zu jeder Tages- und Nachtzeit Fremde aufzunehmen und zu bewirlhen^ und die Verpflichtung des Bahnhof-wirtheS, Eisenbahn-Reisen den (aber nur solchen) vor und nach der Ankunft von Zügen den Aufenthalt in seinen Räumen zu gestatten und Er frischungen zu verabreichen. Oelsnitz i. V., 29. August. Der Streik der Arbeiter der hiesigen Teppichfabrik von Schenk, Schmidt st. Beuttler verläuft nach dreiwöchentlicher Dauer im Sande und endet mit einer Niederlage der Arbeiter. Ts stellten am 4. August etwa 150 Weber und HülfSarbciter die Arbeit ein, bei der ersten Auszahlung der reichlich vorhandenen Unterstützungs gelder waren indessen nur noch 110 Streikende vorhanden^ an welche ca. 2400 Mark vertheilt wurden. Heute beträgt die Zahl der Ausständigen noch ungefähr SO. Da zu be fürchten war, daß bei einem Unterliegen der Arbeiter der kleineren der drei hiesigen Teppichfabriken (in den hiesigen Etablissements waren über 1300 Teppichfabrikarbeiter thätig> auch die anderen Arbeitgeber Lohnkürzungen vornehmen würden^ so flössen die Unterstützungsgelder sowohl von den Kollegen als auch aus der Bürgerschaft reichlich — aber vergebens. Die Schenk, Schmidt u. Beuttler'sche Fabrik beschäftigt jetzt eben ein Drittel der früheren Arbeiterzahl; ein Theil der Ausständigen ist bereits nach Auerbach übergesirdelt, woselbst die Betriebseröffnung der neuen Lange'schen Teppichfabrik nahe bevorsteht ; viele andere haben in Asch in Böhmen Lohn und Brot gefunden und der Rest der noch feiernden Arbeiter dürste in einigen Wochen ebenfalls in Auerbach Unterkommen finden. Plauen i. B., 28. August. Das seit Sonnabend ein getretene gute Erntewetter har trotz drohender Walken Stand gehalten. Gestern besonders haben Vie Landwirthe eine un-
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