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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.06.1899
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1899-06-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18990608014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1899060801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1899060801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-06
- Tag1899-06-08
- Monat1899-06
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Herr Ryssek fragte hierbei an, wann da» Collegium die Abrechnung über die auS dem Stammvermögen ausgeführten Straßen- und Schleufenbauten zu erwarten habe. Seit Jahren sei seine solch« Abrechnung erfolgt. Herr Enke beantragte dementsprechend, den Rath zu er suchen, die noch rückständigen Abrechnungen den Stadtverordneten zugehen zu taffen. Die Herren Stadtrath vr. Wangemann und Ober bürgermeister vr. Geo rgi bemerken, daß sich di« Fertigstellung der Abrechnungen wegen der von den Unternehmern über nommenen Garantie verzögere. Der Antrag Enke fand hieraus einstimmig Annahme. In einer früheren Sitzung hatte das Collegium zum Conto 38 „Straßen und Wege" verschiedene, von den Anträgen deS Rathes abweichende Beschlüsse gefaßt. Zunächst 1) die Futzwegregelung in der S ch i l le r st r a tz e vom PeterS- thore bis Unrversitätsstraße mit 8800 Kosten abzulehnen; 2) die Asphaltirung der Schillerstraße vom Pctersthore dis Universitätsstraße mit 36 500 Kosten abzulehnen, und 3) demgemäß den Beitrag von der Großen Leipziger Straßen bahn wegen der Schillerstraße mit 18500 außerordentlich zu streichen. — Das Collegium trat heute den Rathsbcschlüflen bei und b ew i ll ig t e die Positionen. Sodann wurde die früher abgelehnte Futzwegregelung in der Nürnberger Straße von der Roß- bis zur Brüderstraße mit 14 600 Kosten heute bewilligt. Dagegen wurde die Futzwegregelung und Pflasterung der Auenstraße von Leibniz- bis Jacobstraße mit Schlacken steinen (24 600 oA Kosten) wiederum abgelehnt. Hinsichtlich derAsphaltirung derWrndmühlen- straße von Kurprinz- bis Emilienstraße und Befestigung mit australischem Holze von Emilienstraße bis Bayrischen Platz (114 000 Kosten) hatte das Collegium beschlossen: a. die Befestigung der Windmiihlenstratze mit australischem Holze von Emilienstraße bis Bayerschen Platz abzulehnen und zu be antragen, daß die Befestigung dieser Strecke mit boffirten Steinen 1. Cl. auf Kalkbeton in Cementmörtel auSgeführt wird, b. dem gemäß den Beitrag der Großen Leipziger Straßenbahn wegen der Windmühlenstraße einzustellen und von der veränderten Ein stellung dem Collegium Mittheilung zu machen. Der Referent, Herr Enke, beantragte für die Ausschüsse, bei den früheren Anträgen stehen zu bleiben. Bei der großen Steigung der Windmühlenstraße würde es bedenklich sein, Holz pflaster zu wählen. Das neue Pflaster (bossirte Steine 1. Cl.) soll so gut befestigt werden, daß eine Senkung einzelner Steine ausgeschloffen sei. Herr vr. Rösger trat sehr warm für die Holzpflasterung ein. Soeben habe man den Bewohnern der Schillerstraße Asphalt bewilligt. Was den Bewohnern der Schillerstraße recht sei, sei denen der Windmühlenstraße billig. Bei dem großen Fährverkehr hätten dieselben wohl «in Recht, ein geräuschloses Pflaster zu er halten. Er ersuche um Ablehnung des Ausschuhantrages. Herr Stadtrath Enke hob hervor, daß in Berlin bei viel größeren Steigungen, so in der Gertraudtenstraße bei 1:39, Holzpflaster verwendet und sich sehr gut bewährt habe. Die Wind mühlenstraße habe aber nur eine Steigung von 1:52. Es dürfte also mit keinen Gefahren für den Fährverkehr verbunden sein. Herr Streubel befürwortete ebenfalls die Verwendung des Holzpflasters. Das Stürzen der Pferde auf Asphaltstraßen u. s. w. komme meist daher, weil die Pferde keine Schärfe auf den Eisen haben, oder weil die Wagen überladen. Herr Rost erklärte sich aus den nämlichen Gründen für Holzpflaster, während Herr Joachim das Steinpflaster für entschieden ungefährlicher hielt. Herr Sauer wies darauf hin, daß wenn das neue Stein pflaster durch anderweite Befestigung so glatt »halten werden solle, wie es der Referent betont habe, dann dieses geradezu ge fährlicher sein würde, als das Holzpflaster, auf dem die Pferde immer noch besser festen Fuß fassen könnten. Er werde deshalb für Holzpflaster sein, denn das Geräusch in der Windmühlen straße sei jetzt so bedeutend, daß unbedingt etwas zur Abhilfe gcthan werden müsse. » Die Herren vr. Sonnenkalb, Weidenbach und Seyferth traten ebenfalls für Holzpflaster ein. Herr Vorsteher Justizrath vr. Schill glaubt«, daß bei der zu beachtenden Anschauung der Sachverständigen (Herren Stadt rath Hättasch und dem künftigen Stadtrath Franze), die für Steinpflaster seien, eine Aussetzung des Beschlusses angezeigt er scheine. Herr Stadtrath Enke erklärte, daß eine Vertagung die Nicht ausführung der Pflasterung für dieses Jahr nach sich ziehen würde. Herr Oberbürgermeister vr. Georgi bemerkteMdaß Herr Stadtbaurath Hättasch ein Gegner des Holzpflasters für alle Steigungen gewesen sei, die über 1:50 hinausgingen«» Dennoch habe sich das Holzpflaster auf der kurzen Strecke vor dem Real gymnasium, wo die Steigung 1:30 betrage, sehr gut bewährt. Man werde erst dann ein Urtheil sich bilden können, wenn eine größere Strecke mit Holzpflaster versehen sei. Herr Justrzrath vr. Schill hielt es für richtig, wenn ein verantwortliches Mitglied des Rathes auch in diesem Falle die Verantwortung übernehme. Herr Vogel bedauerte, Vaß der künftige Herr Stadt baurath Franze in die Debatte gezogen worden sei, denn über die Leipziger Straßenverhältnisse habe derselbe keine Kenntnisse. Der Vorsteher und der Referent fanden hierin durchaus nichts Bedauerliches. Es sei wohl von Interesse, die Meinung des künftigen Stadtbaurathcs zu kennen. Herr Lange stellte den Antrag, die Beschlußfassung bis nach dem 1. Juli (Einführung des Herrn Stadtbauraths Franze) zu vertagen. Dieser Antrag wurde mit 34 Stimmen gegen 22 Stimmen angenommen, womit sich die Angelegenheit vorläufig er ledigt. Die Pflasterung der Merseburger Straße in L.- Lindenau von Lützner- bis Demmeringstraße mit bossirten Steinen 2. Claff« (19 400 Kosten) wurde wiederum mit großer Mehrheit abgelehnt. Zur Ausführung eines Erweiterungsbaues für die XII. Bürgerschule in L.-Lindenau wurde ein Kostenauf wand von 349124 verwilligt. Weiter bewilligte das Colle gium 9336 zur Ausführung eines Erweiterungsbaues für die Abort anlage der IX. Bürger- und 10. Be zirksschule in L.-Reudnitz. Es folgte eine nichtöffentliche Sitzung. 26. Deutscher GastwirthStag in Dresden, in. * DrtSben, 7. Juni. Unter überaus zahlreicher Betbeiligung begannen heute Vormittag im großen, prächtig geschmückten Saale de- Tivoli-Etablissement- die Verhandlungen des 26. Deutschen GastwirthStageS. Die Zahl der Delegirten ist inzwischen bedeutend größer geworden. Kurz vor Beginn der Verhandlung erschiene» die Herren Oberbürgermeister Geh. Finanzrath Vr. Beutler, Kreishauptmann Schmiedel, Regierung-rath Köttig, Stabtschulrath vr. Prietzel und die Stadträthe Wokurka und vr. Blochwitz. — Der Vorsitzende des Ortsausschusses, Hotelier Her old-Dresden, begrüßte die Vertreter der Behörden und die Delegirten und theilt mit, daß Oberbürgermeister vr. Beutler den Ehren vorsitz deS 26. Deutschen Gaslwirth-tage- übernommen habe — Oberbürgermeister Geheimer Finanzrath vr. Beutler hieß hierauf den Deutschen GastwirthStag im Auftrage d«S Rath- und der Bürgerschaft Dresdens willkommen. „Sowoh die mit dem GaslwirthStage verbundene Ausstellung von Arbeiten der Schüler von Fachschulen deS GastwirthSgewerbeS als auch ihre reichhaltige Tagesordnung liefert den Beweis, daß Sie sich der ernsten Aufgabe unterziehen, an der Frage, die unsere Zeit bewegt, an der Lösung der socialen Frage mitzuwirkru, indem Sie bestrebt sind, für di« Erziehung und Leben-Haltung Ihre» Personal- thätig zu fei». Allein eS ist nothwendig, daß Sie sich nicht vlo» mit der socialen Frage beschäftigen. Au- kaiserlichem Mund« ist vor einiger Zeit der Au-spruch gethaa worden: .Unsere Zeit steht im Zeichen des Verkehrs." Zu diesem Verkehr gehört aber nicht nur die möglichste Vervollkommnung der Beförderungsmittel, e- ist auch nothwendig, daß die weisenden gut und behaglich wohne», esse» und trinken können. Der Reisende lobt stets am meisten das Land, in dem er gute Aufnahme in den Hotel» und gute Speise und Trunk findet. Wir können dreist behaupten, daß der deutsche Gasthof für den Durchschnittsmenschen, aber auch die feinen deutschen Hotels mit denen de- Auslandes nicht nur einen Vergleich auShalten, sondern dieselben auch zumeist Über treffen. ES ist eine bekannte Thatsache, daß viele große Hotels im Auslande von Deutschen geleitet werden. Pflicht der deutschen Gastwirthe ist eS, dahin zu wirken, daß durch behagliche Hotels, gute Speise und Trunk der Verkehr in Deutschland immer mehr gehoben wird. Damit fördern Sie die Culturausgaben unserer Zeit. In diesem Sinne begrüße ich Sie und wünsche Ihren Verhandlungen den besten Erfolg. Lebhafter Beifall.) Der Verbandsvorsitzende, Theodor Müller-Berlin, der die Verhandlungen leitete, dankte dem Oberbürgermeister und brachte alsdann auf Ihre Majestäten den Kaiser und den König von Sachsen ein dreifaches Hoch aus und schlug außerdem vor: an beide Monarchen HuldigunHStelegramme zu senden. — Dem früheren langjährigen Präsidenten de» Deutschen GastwirthsverbandeS, Emil Wiese, früher in Berlin, jetzt in Dresden, wurde für seine Verdienste um den Verband ein prachtvolles silbernes Besteck für 18 Gedecke, von dem Gesammtverband ein Ehreodiplom und goldene- Ehrenabzeichcn von dem GastwirthSverein zu Königsberg i. Pr. überreicht. Dem Dresdner GastwirthSverein wurde vom Verein der Berliner Gastwirthe und dem Verein Berliner Weißbierwirthe eia künstlerisch ausgeführtes Tafclbanner und von dem Stettiner GastwirthSverein eia silberner Becher überreicht. — Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete die Erhebung über die Arbeitsverhältnisse der im GastwirthSgewerbe Angestellten. Der Berichterstatter, Gastwirth Emil Wiese-DreSden, theilte mit, daß die von der ReichScommission für Arbeiter statistik angestellle Erhebung allerdings eine sehr lange Arbeitszeit der im GastwirthSgewerbe Angestellten ergeben habe. Eine größere Ruhezeit sei um so wünschenswerther, da insbesondere die Kellnerlehrlinge vielfach körperlich schwach entwickelt seien. Bei der gesetzlichen Festlegung der Ruhezeit für die Angestellten im GastwirthSgewerbe, der er vollständig zustimme, müsse aber die Art deS GastwirthS- beziehungsweise HotclbetriebeS berücksichtigt und ganz besonders eine Ruhezeit ohne Unterbrechung nicbt festgesetzt werden. Die Erhebung habe sich auch auf die Trinkgelderfrage und auf daS Stellen- vermittelungSweseu im GastwirthSgewerbe erstreckt. Der Verband habe aus dieser Erhebung die Ueberzeugung erlangt, daß die Trinkgelder nicht abgeschafft werden können, dagegen haben sich im StellenvermittelungSwesen arge Mißstände er geben, für deren Abstellung der Verband nach Möglichkeit thätig sein wolle. (Beifall.) Gastwirth Hirsemann-Liegnitz beantragt, den geschäfts führenden Ausschuß zu beauftragen, bei der Regierung und dem Reichstage dahin vorstellig zu werden, daß bei der ge setzlichen Festlegung der Ruhezeit für Angestellte im Gast- wirths- und Hotelbetriebe dieselbe nicht ohne Unterbrechung eingeführt werde. Der GastwirthStag stimmte diesem Anträge einstimmig zu. Der nächste Punct der Tagesordnung betraf die Aus schreibung eines Preise» für die Herstellung nicht zu theurer EiS- und Kältemaschinen, welche für kleinere Brauereien, für BierdepotS, Gastwirthe ,c. verwendet und leicht aufgestellt werden können. Der Verbandstag be willigte zu diesem Zwecke 500 St ege-Hannover be gründete dann einen Antrag deS Vereins Wilhelmsburg, dahin zu wirken, daß die Tanzbelustigungen nicht von einer jedesmaligen Genehmigung abhängen. In der Debatte über diese Frage bedauerte u. A. der Präsident Müller die zu nehmende Beschränkung der Tauzlustbarkeiten. Die Ne gierung zerbreche sich seit Jahren den Kopf, woher die zu nehmende Landflucht der Arbeiter herrühre. Eine Enquete über die Zunahme der Tanzbeschränkungen würde sie gewiß auf die richtige Fährte bringen. Man könne eS dem Land arbeiter nicht verdenken, wenn er der zunehmenden Langeweile in den ländlichen Gasthöfen zu entfliehen trachte. Der Ein wurf, daß die Tanzlustbarkeiteu die Völlerei und Unzucht förderten, sei unberechtigt. Auf der anderen Seite stoße mau mit den Beschränkungen die Gastwirthe vor den Kopf, denen schließlich ihre Anhänglichkeit an die Regierung verloren gehen müsse. Es müsse immer und immer wieder gegen die Ein schränkung protcstirt werden. Mit Gründen, wie sie s. Zt. Herr v. Puttkamer angeführt habe: Ich tanze ja auch nicht! (Heiterkeit) dürfe man den Gastwirthen nicht kommen. (Beifall.) Die Versammlung beschloß, eine entsprechende Petition abzusendeu. Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. Strafkammer III. 0. Leipzig, 7. Juni. In einem Hotel der Ost Vorstadt wurde am 21. März der 29 Jahre alte Koch Friedrich Georg Paul Meißner auS Berlin unter dem Verdacht« verhaftet, am 19.März in einem hiesigen Hotel einen äußerst frechen Diebstahl verübt zu haben. Er hatte sich am 19. März in jenem Hotel unter falschem Namen einlogirt und beobachtet, bi- seine Zimmernachbarin, eine Frau Sch. aus Berlin, ausgegangen war. Dann hatte er sich deren Zimmerschlüssel vom Schlüsselbret genommen und im Zimmer einen Koffer erbrochen, aus dem er einen Klemmer und zwei Schachteln mit Nadeln stahl. Eine kleine lederne Handtasche nahm Meißner mit nach seinem Zimmer, schnitt sie dort auf und entnahm ihr eine goldene Damenuhr im Werthe von 100 drei Paar Glacehandschuhe, sowie einen Geldbetrag von 103 >6 Die Mehrzahl der gestohlenen Gegenstände wurde noch bei Meißner vorgefunden, er hatte aber auch noch eine Anzahl Schmucksacheu in seinem Besitz, welche auS früheren in Hotels ver übten Diebstählen herrührten. Die augestellten Erörterungen führten zu dem Ergcbniß, daß man eS mit einem gemeingefährlichen Hotel dieb zu thun hatte, der von Landsberg, Karlsruhe, Bremen, Altona, Berlin und Behörden anderer Städte gesucht wurde. BiS zum 9. November 1897 war Meißner im Hotel Monopol in Karlsruhe in Stellung. Gegen ihn schwebte damals beim Amtsgericht Lands berg ein Strafverfahren wegen Betrugs. Meißner erklärte nun dem Hotelbesitzer, er wolle da- Strafverfahren durch Zahlung einer Geld buße bejeitigen und bat ihn um ein Darlehn von 200 ^l, die er auch erhielt. Auch dem Oberkellner L. schwindelt« Meißner vor, er wolle Schulden, wegen deren er von Landsberg aus verhaftet werden solle, bezahlen und habe sich deshalb telegraphisch an seine Ellern gewendet, die eS ihm auch für den anderen Tag zugesagt hätten. Da aber die Sache Eile habe, möge L. doch etnstweilru ihm 60 geben er bekomm» sie am anderen Tag zurück. L. war auch leichtgläubig genug und hat infolgedessen die 60 ^l einaebüßt. Meißner dachte gar nicht daran, die ihm in Landsberg zuoictirte Strafe von sechs Wochen Gesängniß zu verbüßen und reiste daher, um der Straf- Verfolgung zu entgehen, unter falschem Namen umher. Seinen Lebensunterhalt gewann er durch Diebstähle, die er in Hotel» ans- führt». An« einem Parterrezimmrr de» Hotel» Staufer in Bremen stahl er am b. Januar 1898 dem Oberkellner au» einem Pulte eine Kassette mit 750 ^l und einem Ginlagebuch der Bremer Eparcasse über 1000 ^l, daS er für 400 ^l vervsändete. Im Februar desselben Jahre» bat er den Kellner im Hotel zum Rathhau» tu Altona, er möchte ihm 10 einzelne» Geld geben, er werde ihm die Krone gleich au« seinem Zimmer holen. Der Kellner gab Meißner daS Geld, dieser ging und kam nicht wieder. Im Oktober 18W kehrte Meißner im Hotel zum Reichshof in Braun- schweig rin. AIS dort rin Gast dem Kellner einen Hundertmark schein gegen Gold umwechselt», erbat er sich den Schein, da er einen Geldbrief abzusenden habe und versprach, daS Goldgeld von seinem Zimmer zu holen. Auch in diesem Falle verfchwand Meißner mit dem Schein aus Nimmekwiederjrheu. Geaau dasselbe Manöver führt, Meißner »» 10. October im Hotel Reich-poft in Hannover um Nachthrtl de» Kaufmann» I. au», der uoch heut, aus seia, 1 mndert Mark wartet. Am 24. Oktober stahl Meißner dem Besitzer de« Hotel« zu de» „Drei Palmzweigen" in DreSdea eine Kassette mit zwei Hundert-, einem Fünfzig- uad mehreren Fünf-Markicheinea, 480 .«i in Gold, 85 io Silber und eine Zehnguldeunote. Er nahm die Kassette mit «ach seinem Zimmer, erbrach sie dort und entleerte sie ihre- Inhalt». Dann kehrte er Dre-den den Rücken nnd reist« »ach Berlin und von da nach Süd-Deutschland. Am 30. Januar finden wir Meißner in Aug«burg im Hotel „Drei Mohren". Hier stahl er eine grünlederne Reisetasche, in welcher er bei genauerer Prüsung 240 baare» Geld, eine silberne Dos« und einen goldenen Fingerhut, sowie zwei vergoldete Cravattrnlladeln vorfand, di« dem Fabrikdirector Sch. gehörte. Außerdem erbrach er einen im Zimmer Sch.'s stehenden Koffer und entwrodet« daraus eine goldene DamenhalSkett«. Meißner reist» dann nach Dresden zurück und stieg im Hotel „Europäischer Hof" ab. Hier stahl er einer Frau W. eine Handtasche und ein Ledertäschche». Letztere» enthielt ein hellgrüne« Portemonnaie mit 9 20-Markstücken und 4 -H in Silber, ein schwarze» Portemonnaie mit 20 Frc». und 4 Briefmarken, uad ein braunes Geldtäschen mit 16 Pfund Sterling. lVerthvolle Beute machte er am 3. März in Wien im Hotel Bristol, wo er der Ehefrau deS Bankier» S. auS New Aork eine Broche mit Brillanten, eine Broch« mit Rubinen, > Smaragden und diamanten und einen Brillantring, zusammen 2300 Gulden werth, tahl, während er in einer verschlossenen Handtasche dcS Bankier- S., >ie er auffchnitt, nur einen Geldbeutel mit 5 Gulden 45 Kreuzern and. In Prag hat Meißner im Hotel zum Blauen Stern eine Handtasche, die ein schwarzbraunes Geldtäschchen mit 35 .6, einen goldenen Siegelring und einen Diamantring barg, gestohlen Hierauf wandte sich Meißner nach Leipzig, wo ihn sein Geschick erreichte und seine Verhaftung erfolgte. Das Landgericht Leipzig, welches mit Meißner Abrechnung zu halten hatte, erkannte ia An betracht der Planmäßigkeit, Gewerbsmäßigkrit und Frechheit der auSgesührten Diebstähle unter Ausschluß mildernder Umstände und unter Aufhebung der gegen Meißner in Landsberg erkannten sechs- wöchigen Gesängnißstrase, welche dieser gegenwärtig verbüßt, auf eine Gesammtstrasr von sechs Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust, auch wurde seine Stellung uuter Polizeiaussicht ür zulässig erachtet. Sport. * Au» der „Sport-Welt": Leutnant Freiherr v. Hoden- !>erg (6. Art.) hat sich bei seinem bösen Fall in BreSlau, wie die ärztliche Untersuchung ergab, glücklicherweise weder äußere noch innere Verletzungen, sondern nur eine leichte Gehirnerschütterung zugezogen. Der Osficier wurde sofort in die Privatklinik de» Ge- Heimrath Professor Or. Mikulicz gebracht und befindet sich, den Um- tändea angemessen, wohl. — 52 990 betrug der Gesammt- umsatz am Totalisator am Sonntag zu Breslau. — Für den Wiener Derby-Sieger „Pardon" wurde Reugeld tm Deutschen Derby erklärt. — „Bonvivant»" Theilaahme am Deutschen Derby soll gesichert sein. — Ja Rom ist eine Subscription im Gange, die uuter Gewerbetreibenden die Mittel für einen 100 000 FrancS-Preis zusammenbringen soll,der nächste« Jahr zu laufen wäre. Rennen zu Wien am S. Juni. Maiden-Renneu der Zweijährigen. Preis 2400 Kr. Dist. 1000 w. Bar. S. Uechtritz' br. H. „Max", 56 kz, 1., Bar. H. Königswarter'S br. St. „Miß Jeannie", 54'/, k«. 2., Hru. L. v. Schoßberger'S br. H. „Kartal", 56 kx, 3, Tot.: 11: 5. Platz: 37, 131,88 : 25. Dreizehn Pferde liefen. — Verkaufs. Handicap. Preis 2000 Kr. Dist. 1200w. Mr.Janoff's F-St. „Banda", 3j., 47 K?, 1., Bar. I. Harkonyi's F.-St. „Corsica", 3j., 51 Ire. 2-, Mr. Silton'S br. St. „Isolde", 3i., 60',', lr«, 3. Tot.: 63 : 5. Platz: 140, 64 : 25. Sechs Pferde liefen. — Pa rsifal-Handicap. Preis 6000Dist. 1600 m. Mr. New- markel's br. H. „Malteser", 4j., 47 1?, 1., Hrn. A. v. Pechy's F-W. „Gonoß", 4j., 49'/, kr. 2., Hrn. A. Dreher'S F.-St. „Busserl", 4j., 55 k«, 3. Tot.: 28:5. Platz: 40,36,35:25. Zehn Pferde liefen. — VerkausS-Ren nrn. Preis 2400 Kr. Dist. 1600 m. Bar. H. Königswarter'S br. St. „Pacsirta", 3j, 54 kg, 1., Gr. T. Fesletic'S br. H. „Alfred", 3j-, 53 in, 2., Mr. Dorryt's br. H. „Mon plaisir", 3j., 53 kx, 3. — Els Pferde liefen. Rennen zu Paris-Longchamps am 6. Jnni. Prix Mackenzie.GrieveS 10 000 Frc». Für Dreijährige. Dist. 2400 w. Mons. I. Prat'S br. H. „Cognac", 58 kx, 1., Mons. A. Menier's br. H. „Psgase", 58 kz, 2. Tot.: 13:10. Rennen zu Lingfield am «. Juni. The Lingfield Spring TwoArar Old Plate von 500 L. Dist. 1000 m. Lord W. Beresford'- br. St. „Lutetia", 55'/, K?, 1., Mr. I. Musker's br. St. „Our Grace", 56'/, k«, 2., Mr. D. Baird's br. H. „Mambrino", 56'/, k«, 3. Sech» Pferd« liefen. Rennen zu Ltn-fietd am 7. Juni 189S. (Prlvattekegramm.) Second Imperial Stakes von 24 000 <^. Dist. 1600 Meter. „Cai man" 1., „Royal Whistle" 2., „Queen Fairy" 3. Wetten 20:1 auf „Carman". 3 Pferde liefen. Ford ManorP late von 2050 Dist. 2400 Meter. „Orecana" 1., „Regent" 2., „Leap Up" 3. Weiten 2:1 gegen „Orecana", 5 Pferde liefen. Renne» zu Auteuil am 7. Juni 18SV (Privattelegramm.) GrandeCoursedeHaiesAuteuil. Preis 50 000 Francs. Dist. 5000 Meter. „ Kerym " 1., „MgoudiS" 2., „Protocole" 3. Tot. 14 :10. 1. Platz 14, 2. Platz 26, 3. Platz 16 :10. 8 Pferde liefen. Vermischtes. Berlin, 7. Juni. Auf dem Chaussee-Uebergange bei dem Bahnhose Werneuchen wurden gestern Abend 10 Uhr 10 Minuten die Pferde eines aus dem Wege nach Berlin Gegriffenen Fuhrwerks deS EigenthümerS Neumann auS Freudenberg von der Locomotive des fahrplanmäßig um 10 Uhr 11 Minuten von Wriezen in Werneuchen eintreffenden Zuge« erfaßt und getobt et. Der Wagenführer hatte die Warnungsfianale der Locomotive nicht beachtet und die An kunft deS Zuges nicht bemerkt. Die Ehefrau Neumann'- wurde anscheinend schwer, der Sohn leicht verletzt. — Berlin, 7. Juni. Der Berliner Polizeibericht meldet vom gestrigen Tage: Im Spree- und Landwehr-Canal trieben drei Leichen an. Heute Nacht sprang ein Mann in den Landwehrcanal und ertrank. ---- Memel, 7. Jun. Heute Vormittag ist daS mit einer HeringSlavung auS Hangsund nach Memel bestimmte nor wegische Segelschiff „Septima" hier gestrandet und voll ständig zertrümmert worden. Der Capitän wurde gerettet. Die auS drei Mann bestehende Besatzung ist ertrunken. Nach Schluß der Vedactiou eingegangen. Di« t» ddl«r >to»nk mitgetheiNeo, während de« Drucke« nngelaufknen T-Ie,r«»« heda», wie schon an« der Uederschnst ersichtlich, der R-daction nicht »orß«I«,al. Vies« ist luUhiu für verftitmmrlungea und unverftilndlich« wmtuogia »ich« »«- ««tworUich tll mach«». * Berlin, 7. Juni. Die „Freisinnige Zeitung" berichtet über die heutige Sitzung deS Seniorenconvents des Reichstage-: Nach Mitteilung deS Grafen Ballestrem beabsichtigt die Regierung, die Vertagung des Reichstages bis in die Zeit vom 10. bi» 15. November. Die Regierung wünsche vor der Vertagung noch die Erledigung der Vorlagen über die Invalidenversicherung, über daS Handelsabkommen mit England, Uber den Reichsinvalidenfond- und de» Flaggengesetzes für Kauffahrteischiffe. Außerdem wünsche die Regierung die erste Berathung der Vorlage zum Schutze de» gewerblichen Arbeits verhältnisses und, wenn möglich, die Verabschiedung des Post- tarifgesetze». Außerdem soll da» Abkommen mit Spanien noch erledigt werden, vorausgesetzt, daß e» rechtzeitig zur Vorlage gelangt. Der Seniorenconvent war damit einverstanden, hielt aber die Verabschiedung de» Posttarifgesehes nicht für dringlich. Außerdem sollen vor der Vertagung noch die Wahlprüfungen erledigt werden. Die erste Berathung der Vorlage zum Schütze de» gewerblichen Arbeit-Verhältnisse» soll den Schluß der Ver handlungen vor der Vertagung bilden. Als Termin für das Ende der Vertagung wurde der Regierung der 14. November vorgeschlagen. * Berlin, 7. Juni. Wolffs Telegr. Gureau erfährt aus Apia von Mittwoch, den 31. Mai: Die deutschen Reichs angehörigen Hufnagel und M n r q ua r dt, die auf Ersuchen der englischen Behörden an Bord de- deutschen Kriegsschiffes in Haft gehalten wurden, sind nach Ankunft der Commission in Freiheit gesetzt worden. > Dnnzt-, 7. Juni. (Privattelegramm.) Zum Nachfolger des hiesigen Eisenbahn-Präsidenten Herrn ThomS wurde Herr OberregierungsrathGreinert, bisher Mitglied der Eisenbahndirection Königsberg, ernannt. * Lasse«, 7. Ium. Der Kronprinz ist heute jn Wil- helmShöhe eingetroffm. * Wien, 7. Juni. Der Kaiser empfing rm Laufe des Tages außer dem Ministerpräsidenten Graf Thun auch den Minister des Aeußeren GrafGoluchowStiuttdden Reichs- Finanzminister Baron Kallay. — Mehrere Blätter be ginnen, die Beilegung der Krise durch ein Compromiß inS Auge zu fassen. * Part-, 7. Juni. Der Kriegsminifier hat den General Zurlinden aufgrforderi, ein Untersuchungs gericht einzuberufen, das die Frage prüfen soll, ob es angängig sei, die Dienstentlassung des De p u t i r t«n L a s i e s in seiner Eigenschaft als Officier der Cavalieri« der Lerritorial-Ärmee auszusprechen, weil LasieS gestern in der „Libre Parole" einen von ibm verfaßten, den Kriegsminister beleidigenden Artikel ver öffentlicht hatte. — Der Ausschuß der Liga für Menschen- und Bürgerrechte nahm einen Beschluß antrag an, in dem es etwa heißt: „Der Ausschuß hält «S für seine Pflicht, seinen Abscheu über die Vorkommnisse in Auteuil auszusprechen, und vereinigt sich mit allen guten Franzosen, dem Erwählten des Landes sein Vertrauen und seine Achtung auszu drücken. Die republikanische Bövölkerung von Paris wird nächsten Sonntag Gelegenheit haben, in ihren Beifallsbezeugun- gen die Rufe „der Ritter des Müßigganges!" zu ersticken. Die Zeit ist da, den Skandalen, die schon so länge gedauert haben und die französische Demokratie in der Person ihres Erwählten beleidigen, ein Ende zu machen." * Part-, 7. Juni. Bon den zehn wegen der Kund gebung vor dem „Cercle Militaire" bei dem Empfange des Majors Marchand verhafteten Personen sind sieben zu fünf Tagen Gesängniß und fünfzehn Francs Geldbuße, drei nur zu Geldstrafen verurtheilt worden. * Parts, 7. Juni. Der Justizminister Lebret wird an die Generalprocuratoren ein Rundschreiben richten, worin er sie auffordert, Maßregeln zu ergreifen, um der Wiederkehr solcher Zwischenfälle vorzubeugen, wie sic im Ver laufe der Schwurgerichtsverhandlung gegen DSroulSde und Hadert vorgekommen seien. Die Generalprocuratoren sollen künftighin keinerlei Kundgebung zulassen. * Bordeaux, 7. Juni. Drei von den vergangene Nacht wegen der royalistischen Kundgebungen verhafteten Personen, darunter ein Redakteur, wurden zu sechs Tagen Ge- fängniß, ein vierter zu einem Monat Gesängniß verurtheilt. * Brüssel, 7. Juni. Die hiesige Agentur der „Agence Havas" veröffentlicht folgenden Bericht aus Pretoria vom heutigen Tage: Die Conferenz zwischen dem Präsidenten Krüger und dem Generalgouverneur Milner in Bloemfontein ist beendet. Milner bestand nicht auf Regelung der Dynamit, frage und Krüger bestand nicht auf der Frage betreffs des Swazi- Landes. Bezüglich der Entschädigung wegen des Einfalles Jameson's erklärte Milner, daß eine Depesche der englischen Regierung unterwegs sei, die für diese Frage ein Schiedsgericht in Vorschlag bringe. Bezüglich des Stimmrechtes schlug Milner vor: 1) Das Stimmrecht kann nach fünfjährigem Aufenthalte erworben werden. Die Bestimmung hat rückwirkende Kraft. 2) Der Naturalisationseid wird abgeändert. 3) Der fremden Bevölkerung wird eine entsprechende Vertretung zugestanden. 4) Dir Naturalisation giebt sofort volles Stimmrecht. — Dagegen schlug Präsident Krüger vor: I) Zur Erlangung der Naturalisation ist ein zweijähriger Aufenthalt im Lande nothwendig, während das volle Stimmrecht erst fünf Jahre nach erlangter Naturalisation gewährt wird. 2) Jede Person, die vor 1890 eingewandert ist, soll das Stimmrecht nach zwei Jahren erlangen. 3) Die Grubenbevölkerung soll auf einer breiteren Grundlage vertreten werden. 4) Zur Erlangung der Naturalisation ist erforderlich, daß der Betreffende ein un bewegliches Eigenthum im Werthe von wenigstens 150 Pfund besitzt, oder daß der Betreffende ein HauS mit einem Mieths- werthe von wenigstens 50 Pfund bewohnt oder ein Jahres einkommen von wenigstens 200 Pfund bezieht. 5) Der Be treffende muß in dem Lande, in dem er sich vorher aufgehalten hat, die Bürgerrechte besessen haben. 6) Der Naturalisationseid wird entsprechend demjenigen im Oranje-Freistaate festgestellt. 7) All« Vorschläge des Präsidenten Krüger werden davon ab hängig gemacht, daß die englische Regierung den Grundsatz des Schiedsgerichtes in Streitigkeiten zwischen beiden Ländern an nimmt. — Milner fand die Vorschläge deS Präsidenten be züglich des Stimmrechtes für unzureichend. Präsident Krüger hat die Absicht, die verschiedenen Vorschläge dem Volksraad mit dem Vorbehalte einer günstigen Entscheidung der englischen Regierung bezüglich des Schiedsgerichts zu unterbreiten. Die Erörterungen trugen einen sehr herzlichen Charakter. * London, 7. Juni. Nach einer Meldung der Abendblätter soll der Parlamentsuntersekretär für die Colonien, Earl of Selborne, sich hinsichtlich der Zusammenkunft in Bloem fontein dahin ausgesprochen haben, dieselbe habe ein keines wegs zufriedenstellendes Ergcbniß gehabt. Ll. London, 7. Juni. (Privattelegramm.) (Schachturni er.) Jn der gestrigen Runde siegte Blakburn gegen Wird, Tschigorin gegen Le«, Showalter gegen Steinitz und La Sier gegen Eohn. Pillsbury- Maroczy wurde remis. Heute siegte Lasker Uber Teich mann, Ianowsky gegen Tschigorin undSchlechter gegen Bild. ' - , ' . >V. Petersburg, 7. Juni. (Privattelegramm.) Ein furchtbarer Brand hat in Tobolsk ein ganzes Stadtviertel mit vielen Kaufläden eingeäschert. Der materielle Schaden ist enorm. Sieben Personen fanden den Tod in den Flammen, zehn andere haben schwer« oder leichte Verletzungen davongrtragen. >V. Warschau, 7. Juni. (Privattelegramm.) Zum Stellvertreter deS Genera lgouverne urs Fürsten JmeretynSki wurde an Stelle des zum Senator ernannten Fürsten Obolenski der bisherige Gouverneur von Radom, Geheimrath v. Podgorodnikow, ernannt. * «onftantlno-tl, 7. Juni. Dem Patriarchen von Antiochia, Meletiu«, gegen dessen angeblich ungesetzlich« Wahl der ökumenische und der Jerusalemer Patriarch Einspruch erhoben haben, ist vom Kaiser vonRußland eine herz liche Beglückwünschung zugegangen. * Sofia, 7. Juni. Ein Ueberfall wurde gestern auf offener Straße gegen den Lehrer Schatandow aus Ueskitb ausge- führt. Die Angreifer brachten dem Lehrer 21 Dolchstiche bei. Der Lehrer gab an, seine Attentäter seien Mitglieder einer mace- dvnischen revolutionären Vereinigung; die Ursache des Mord versuchs sei sein Verkehr mit den türkischen Behörden gewesen. * Bloemfontein, 7. Juni. („Rruter's Bureau".) Hier hat man allgemein die Ueberzeugung, daß die Conferenz in befriedigender Weise beendet worden ist, obschon dies amtlich bisher nicht bestätigt wurde. Die Delegirten von Transvaal schienen in bester Stimmung zu sein. Präsident Krüger ist gestern Abend abgereist. Präsident Steyn und eine große Anzahl angesehener Persönlichkeiten von Bloemfontein Ware» zur Verabschiedung am Bahnhofe erschienen, wo unter großem Jubel das Volkslied von Transvaal gesungen wurde.
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