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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189604248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960424
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960424
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-04
- Tag1896-04-24
- Monat1896-04
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.04.1896
- Autor
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Riesaer K Tageblatt und Anzeiger MetlM md Alyei-er). Telegramm-Adreff« ckU V Femsprechstell« „Tageblatt", Rt^a.', AT T4T N V TT Nr. 20. der Königl. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des Stadtraths zu Riesa. 94. Freitag, I4. April 189«, Abends. 49 Jahr,. , Das Riesaer Tageblatt erscheint jeden Tag Abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, vierteljährlicher Bezugspreis bei Abholung in den Expedition« in Riesa und Strehla oder durch ^unsere Trüge, srel inS Hau» 1 Mark 80 Pfg., bei Abholung am Schalter der kaiserl. Postanstaltrn 1 Mark 25 Pfg., durch den vrtesträger frei inS Hau» 1 Mark 68 Psg. Auzeigeu-Amnchme für die Nummer de» Ausgabetage» bi» Bormittag K Nhr ohne Gewtlhr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle: Kastanienstraße SS. — Für die Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt, Riesa. ««zeige« für daS „Riesaer Tageblatt" erbitten uns spätestens bis vormittags v Uhr des jeweiligen Ausgabetages. Die Geschäftsstelle. Dienstag, de« S. Mai d. IS. sollen von Bormittag« s Uhr an im Gasthofe „z«M Vier«" in Zeithai« die im Barackenlager und in der früher zum Gohrischer StaatS- forstrevier gehörigen Abtheilung 1 aufbereitete Brennhölzer, als 7 rm Vreimscheite, 1V» o Bremtkrmppei, «« . Geste, G»V . «streifi meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Die BersteigeruugSbedingungen werden vor Beginn bekannt gegeben. Truppenübungsplatz Zeithain, am 22. April 1896. * Königliche Forstderwaltnng. Königliche Garnisonverwaltung. vertliches und Sächsisches. Riesa, 24. April 1896. — Auf der Rückreise von Dresden «ach der Wartburg pasfirte heute Bormittag 10 Uhr 6 Min. Se. MSjestät der Kaiser wieder die hiesige Station. Der Zug hatte hier kurzen Aufenthalt. — Mit dem Festmahl in Bretschneider'S Restaurant fanden gestern Abend die anläßlich drs GeburtStages Sr. Majestät des König« hier stattgehabten festlichen Veranstal tungen ihren würdigen Abschluß. An dem Festmahle bethei- ligten sich die Spitzen unserer Behörden, sowie eine große Anzahl Herren au« der Bürgerschaft, im Ganzen mochten an der Festtafel wohl etwa 70 Couverts belegt sein. Den Trink spruch auf Se. Majestät den König brachte Herr Rechtsan walt Dr. Mende in nachfolgender patriotischer Rede aus: Hochgeehrte Frstversammlung! Wieder wie alle Jahre haben wir uns versammelt, vaterländisch gesinnte Bewohner unserer Stadt, um den Geburtstag Sr. Majestät des Königs zu feiern und der Feier Ausdruck zu geben. Worin mag nun wobt die echte Feier diese» Geburtstages bestehen? Ich meine darin, daß wir unsere Gedanken rich en auf die Person unseres aller gnädigsten LandeSherrn und ihn kurz betrachten in seinen KriegSlor- beeren und in seiner segensreichen Friedensthätigkeit. Wer kennt ihn nicht, den Helden von Düppel, den gewandten Führer von Königgrätz? Sind die Lorbeeren aus dieser Zeit auch mit stammverwandtem Blute erworben und hängen an ihnen Erinnerungsblätter, welche von der Nachwelt nicht ganz ohne Vorwurf gelesen werden können so liegt die Verantwortung sür jene Entwickelung nicht auf den Schultern ter Fürsten, welche gerade in dieser Zeit des Ringens zur nationalen Einheit bi» aus wenige Ausnahmen in leuchtender Selbstlosigkeit an die schwierigen Ausgaben herantraten. DaS Blut von Königgrätz und Grischin mußte fließen, um daS Gebäude einer Metternich schen Po litik in sich zusammenfallen zu lassen und das Hirngespinst eines 70 Millionenreiches aus der Welt zu schaffe» und an testen Stelle eine Schöpfung entstehen zu lasten entsprechend den schönsten Träu men unserer nationalen Dichter und Denker, würdig eines Volkes, welches die Gaben besitzt, mit den besten der Erde um die Hegemonie zu ringen! Unser Königssohn von 186« hatte aber in dem Zustande . ichwerstcr politischer Wehen schnell den großen Genius des größten Staatsmannes ersaßt; um des großen Vaterlandes willen unterstützte der Thronfolger die Opser seines weisen Vaters. So sehen wir un- sern allverehrten Kronprinz Albert an der Spitze seiner Lachsen, als Führer von Armeen im großen Kriege von Sieg zu Sieg eilen, ge tragen von d.'in drutschen Gedanken, unterstützt von außerordentlichem Feldherrn alent, geliebt von seinen Soldaten, geachtet von den übrigen Fürsten und Führern. Welches Gefühl innigster Befriedigung mag wohl die Helden der Jahre 1870/71 besie'en jetzt bei den Jubiläumsfeiern ihrer großen Thäien. Ist es wohl verwerflich, wenn man sie beneidet um ihre Mitwirkung an den grcßen Kämpfen und herrlichen Stegen? Jeden falls legt uns die Erinne ung an die nationale Erhebung des deut schen Bockes zweierlei Wichten auf: die Pflicht deS Dankes gegen Diejenigen, die an so hervorragender Stelle mit Kronprinz Albert an dem Werke mitgearbeiter haben und die Pflicht, mit allen Kräf ten an der Erhaltung des Werkes mitzuarbeuen. Und wer könnte uns in der Erfüllung dieser letzten Pflicht ein besseres Beispiel geben als unser König? Es mag wohl den einzelnen Regierungen im An fang nicht leicht geworden sein, die zwiefache Stellung der eigenen Scuveränität und der Mitgliedschaft im Reiche richtig zu finden. Kurz war unserem König die Zeit bemessen, binnen welcher er nach Gründung des Reich.» selbst den Thron bestieg, aber mit seinem Takt hat er die mit Kricgsruhm erworbene Rolle in seiner Eigen schaft als Herrscher bewahrt und befestigt und eS ist darum ein be glückendes Gefühl sür unsere Sachsenherzen, daß im Raihe der deut schen Fürsten unser König des Kaisers bester Freund, die erste Stelle einntmmt. Es ist hier nicht der Ort, Kritik zu üben an den einzel nen Fällen, in welchen der tewährte Rath König A bertS politische Schwierigkeiten überwunden und vermeiden geholfen hat. Der gute Erfolg des besalgten RacheS gewährleistet dess n Güte So ist deS Königs Thätigkeit inr neuen Reiche eine segensreiche für die Erhal tung und Befestigung Deutschlands. Wir aber, meine Herren, fühlen wir in den engeren Grenzen unseres Lachfenlandes die segrnfpendende Hand unser, S Monarchen? Es ist nicht die Sache eines treuen Un- terthancn, des Fürsten Werke zu tadeln oder zu loben. Aber auS- sprechen darf ich am heutigen Tage, waS heute aller guten Sachsen Herzen bewegt. Wir wissen recht wohl die weise Mäßigung zu schätzen, nrit welcher unser König Albert das Ruder des Staates sührt, wir freuen uns aber auch der kräftigen Hand, mit welcher nament lich in den jüngst verflossenen Wochen Scmer Majestät de«, Machinationen der Umstürzler staatserhaltende Schranken zog, tvir kennen die Sorgfalt, mit welcher Se. Majestät seiner Getreuen ge denkt, wie er für seine Beamten sorgt, wie er Gewerbe, Industrie und Landwirthschaft fördert, wie er durch Königlich reiche Mittel Kunst und Wissenschaft in unserm Baterlande unterstützt, um durch die Erziehung seines Volkes zu ästhetischer Gesinnung das Volk einem idealen Staate näher zu führen, in welchem die Reibung entgegen gesetzter Elemente vermieden und das Zufriedenheit eines jeden Mit gliedes gesichert ist. Nicht aber um seiner selbst Willen sucht unser König des Volkes Bestes zu erreichen, sondern als erster Diener zur Förderung des Wohles seines Volkes. Davon ist jeder überzeugt, der auch nur einmal das Glück hatte, in Tiefe des von innigster Herzensgüte leuchtenden Auges seines Königs zu schauen. Wie anders, meine Herren, wollen wir also den heutigen Tag begehen, als daß wir unserm allgeliebten König Albert unseren tief empfundenste» Dank entgegenbringen, daß wir ihm von Neuem das Gelübde innigster Sachsentreue ablegen und daß wir Gottes reichsten- Segen auf sein Königl. Haupt und seine gesammte Königl. Familie erflehen. Wohlan denn, meine Herren, vereinigen wir uns in den von Dankbarkeit und Begeisterung getragenen Rus: Se. Majestät unser allgcliebter König lebe hoch. Freudigst stimmte die Festversammlung in das Hoch ein, während die Capelle die Sachsenhymne intonirte. Die ganze Festlichkeit nahm bei gehobener patriotischer Stimmung den besten Verlaus. — Der K. S. Kriegerverein „König Albert" hatte zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät unseres allverehrten König« seine Mitglieder zu einem Commerse im „Hotel Münch" geladen. Vielseitig war der Einladung entsprochen worden und alle Anwesenden befanden sich wohl in dem ent sprechend dem Festtages dccorirten (früheren Casino-) Saale. Der Vorsitzende, Herr Gärtnereibesitzer Pinkert, weihte nach Eröffnung der Festlichkeit dem hohen GeburtStagSkinde sein Hoch, dem freudigst vollstimmig zugejubelt wurde. Hieraus ehrte der Verein seine Veteranen durch die von dem stell- vertr. Vorsitzenden, Herrn Proc. Seidel, erfolgte Ueberreichung einer vom Schriftführer des Vereins, Herrn Stadtkaffenkontro- leur Hammitzsch, selbst angefertigten sehr schönen Ehrentafel, die im Vereinslokale ihren Ehrenplatz erhalten soll. Bewegt wurde von Herrn Gtadtwachtmeister Haufe im Namen der Veteranen für die Auszeichnung herzlichst gedankt. Ein Vor trag des Herrn Lehrer Johne über das Lustseldlager bei Zeithain unter Zeiten August des Starken fand allseitigen Beifall, wie nicht minder dem von Herrn Waffermeister Dieme in markigen Worten ausgebrachten Hoch auf das Heer gehuldigt wurde. Außerdem fanden noch einige Vorlesungen statt, die ebenfalls gute Aufnahme bei den Anwesenden san den. Gute Klaviervorträge und bei Klavierbegleitung im Chor gesungene, vaterländische Lieder aus dem Armee-Lieder buch riefen die weitere patriotische Stimmung hervor und kann die Abhaltung dieser Feier, die wirklich unterhaltend war, al- recht gelungen betrachtet werden. — Der hiesige Kgl. Sächs. Militärverein „Jäger und Schützen" richtete gestern folgendes Telegramm an Se. Ma jestät den Köniz anläßlich Allerhöchstdessen Geburtstag: Eure Majestät wollen die Gnade haben, die herz lichsten Segenswünsche entgegen zu nehmen von de« in unwandelbarer Treue und tiefster Ehrfurcht unterzeichneten Kgl. Sächs. Militärverein „Jäger und Schützen", Riesa. Hofmann, Vorstand. Hierauf ging noch gestern Nachmittag ebenfalls durch Telegramm folgende Allerhöchste Dankantwort ein: Vorstand Hofmann, Riesa. Ich danke dem Militär verein „Jäger und Schützen", Riesa kameradschaftlich für die mir zuzegangenen freundlichen Glückwünsche. Albert. — Die Kaiserliche Postagentur in Leuben führt vom I. Mai ab die Bezeichnung „Leuben b. Riesa". — Herrn Bczirksarzt Dr. Gruner in Großenhain ist Titel und Rang als Medizinalrath verliehen worden. — Die den Ordnunzsparteien angehörigen Mitglieder beider Kammern der Ständeversammlung haben in der gestrigen Nummer de« „Journals" eine Erklärung erlassen, nach der das feste Zusammrnstehen der staatserhaltenden Parteie Sachsen«, da« schon seit einer Reihe von Jahren andauert und unserem Baterlande in jeder Beziehung zum Gegen -e» reicht hat, auch für die Zukunft gesichert ist. Da« „Journal" erwähnt bei dieser Gelegenheit noch, daß der bei« Landtage 1893/94 gebildete Seniorenkonvent auch in dem eben ver gangenen Landtage erneuert worden ist. In dem Konvent hat die konservative Partei 5, die nationalliberale Partei 3 und die Fortschrittspartei 2 Mitglieder entsendet. Der Srniorenkonvent hat die Aufgabe, da« Zusammengehen der genannten drei Parteien auch außerhalb de« Landtag« zu pflegen, etwaige Zwistigkeiten auszuzleichen und in jedem Falle ein geschloffene« Vorgehen der Anhänger der Ord- nungsparteien gegenüber der Sozialdemokratie zu fördern. Die Führung der Geschäfte de« Seniorenkonvrnte« ruht wie Bisher, so auch künftig in den Händen de« Vorsitzenden der konservativen Fraktion, de« Abgeordneten vr. Mehnert. — Die Erklärung lautet: Die unterzeichneten Mitglieder beider sächsischen Ständekammern erklären beim Schluß de« 26. ordentliche« Landtags, daß sie ein Zusammengehen der staatserhaltenden Parteien, das sich während der vergangenen Landtage aus das beste brwiihrt hat, auch außerhalb des Landtags allenthalben zum Wohle d:s sächsischen Volkes unb Vaterlandes dringend geboten erachten, und daß sie daher gewillt sind, hierfür und für gemeinsames Eintreten dieser Parteien bei öffentlichen Wahlen zu wirken. — Die Er klärung ist auch vom Vertreter unseres Wahlkreises, Herrn Bürgermeister Härtwig-Oschatz, mit unterzeichnet. — Offene Stellen für Militäranwärter. Bei der königl. Kreishauptmannschaft Leipzig ist sofort eine Diätiften- stelle mit unbestimmtem Gehalt frei. Beim königl. Amts gericht Elsterberg soll am 1. Juni ein Dienergehilfe mit 1000 Mark Anfangsgehalt und 60 Mark Bekleidungsgeld angestellt werden. Die königl. Amtshauptmannschaft OelSnitz sucht zum 1. Juni einen Straßenwärter (1. Abtheilung der Adorf-Klingenthaler Straße), 852 Mark jährlich, steigt bis 996 Mark. Die königl. Amtshauptmannschaft Dresden-Alt- stadt sucht zum 1. Juni einen Diätisten mit 720 M. jährlich. — Die sächsische Staatseisenbahnverwaltung beabsichtigt, auch in diesem Sommer im Verein mit den preußische« Staatsbahnen und der Oesterreichischen Nordwestbahn am Mittwoch, den 15. Juli einen Sonderzug mit außerordentlich ermäßigten Fahrpreisen von Berlin, Leipzig und Dresden nach Wien über Tetschen-Jglau verkehren zu lassen. Ferner wird zu Beginn der sächsischen Schulferien am Montag, de« 20. Juli ein weiterer Sonderzug von Leipzig und Dresden über Letschen nach Wien verkehren. Zu beiden Sonderzügen werden anläßlich der Millenniumsausstellung in Leipzig, Chemnitz und Dresden auch Fahrkarten nach Budapest aus gegeben, ferner auf allen sonstigen sächsischen Stationen er mäßigte Anschlußkarten verabfolgt. Voraussichtlich werde« auch auf den größeren Stationen der Etsenbahn-DirektionS- bezirke Altona, Hannover und Magdeburg Anschlußkarten zu den Sonderzügen Leipzig-Wien ausgegeben. Die Fahrpreise, ebenso die sonstigen Bestimmungen werden in einer im Monat Juni erscheinenden Ueberstcht von der Sächsischen Staats bahnverwaltung veröffentlicht. Hierüber wird seiner Zeit noch besondere Mittheilung erfolgen. — Unter den Erzeugnissen der Fahrrad-Industrie be haupteten bis vor Kurzem die englischen und amerikanischen den ersten Rang. Noch vor drei oder vier Jahren >w irden nach überseeischen Ländern fast gar keine deutschen rfläser versandt; jetzt vergrößert sich deren Anzahl von Jahr zu Jahr. 'Nach Australien, da« neuerdings der deutschen Ein fuhr erschlossen ist und wo bisher nur englische und ameri kanische Waare gekauft wurde, sind 1895 etwa 1200 Stück deutsche Räder gesandt worden. — Eine interessante Entscheidung über Schankerlaubniß- ge'uche und die Beurtheilung der Bedürfnißfrage ist neuer ding- nach dem „L. T." vom Königlichen Ministerium dr«
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