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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189607220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18960722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18960722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-07
- Tag1896-07-22
- Monat1896-07
- Jahr1896
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1896
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„ ! aus dem Coupee und hinter ihm noch zwei Kinder m Alter von 11 und 13 Jahren. Alle drei Personen wurden derart überfahren, daß der Tod auf der Stelle einttat. stecherri zu melden. Mehrere junge Leute, darunter drei I Görlitz, 21, Juli. Gestern Abend wurde wahr- Steinmetze« und ein Zimmergeselle, haben vorgestern Vor- I scheinlich infolge einer Explosion von Benzin die Glasfabrik mittag, nachdem sie die Nacht vorher in Wirthshäusern zu-1 der Gebr. Putzler in Penzig durch Feuer vernichtet. Drei Personen erlitten schwere Brandwunden. Köln. Hier ist einer Nachricht de« „B. Tgbl." zu folge ein Reisender von zwei Leuten erschossen worden, die dem Anschein nach Falschmünzerei bettieben haben. Der Geschäftsreisende, der seinen Wohnort in Köln hat, gerieth mit zwei Brüdern in Streit, di« ihn mit vier Revolver schüssen tödteten. Der Reisende hatte bei dem Streit die Mörder der Falschmünzerei beschuldigt. Al» nun die Polizei in der Wohnung der Mörder, die hinter Schloß und Riegel sitzen, eine Untersuchung vornah«, wurden viele falsche Zwanzigmarkfiücke entdeckt. Ein wegen Brandstiftung verhafteter Kommis, welcher deutend zur Einführung desselben al« BeleuchtungSmittel bei-» jener Straße kamen infolge der Stecherei so in Erregung, »tragen. Judrß brachte sein erster versuch keinerlei Um-1 daß der eine der Messerhelden beinahe gelyncht worden wäre. Wälzung in der Industrie hervor, so daß er sich nach einer I vom zuständigen Gendarm wurde« mit Hilft de« Semriude- «ittheiluug de« Patent- und technischen Bureau« von Richard I schutzmann« drei der Burschen verhaftet und in da« Gericht«. Ader« in Görlitz erst i« Jahr« 180» zu einem »wette« I gefängniß Plauen eingeltefert. Der vierte Bursch« , ein umfangreichere» versuch« entschloß, indem er anläßlich de« I Steinmetz, hat sich seiner Festnahme vorläufig durch die Frieden« von Austen« einige Häuser von Birmingham mittel« I Flucht entzogen. Leuchtgase« iüumiuirte. Doch auch dieser Versuch scheint I Plauen, 21. Juli. E« ist schon darauf htngrwttsen nicht da» rechte Ergebniß gehabt zu haben, denn erst 1807 I worden, daß von den deutschen Großgewerben besonder« auch war die neue Beleuchtung in London allgemein eingeführt. I di« sächsische Wirkerei durch de« deutsch-spanische» Zollkrieg — Eine bemerkenswrrthe Entscheidung ist dieser Tag« I erheblich geschädigt ist. Die frühere Ausfuhr von Wirkwaaren von der Strafkammer de» Landgericht» zu Metz gefällt worden. I «ach Spanien wird niemals wieder erreicht werden, da Sine Krau, welch« mit einer ihr geschenkten Rückfahrkarte I während de« Zollkriege« dort sehr zahlreiche Wirkwaaren- von Metz nach Saarbrücken fuhr und de« Betrüge« ange- I fabriken, zum Theil mir deutschen Maschinen und deutschen klagt «ar, wurde freigesprochen. Da« Gericht erklärte die I Arbeitern, entstanden find. Aber auch noch zwei andere säch- Bemerkung auf de« Bilftt: „Nicht übertragbar" al« nicht zu I fische Großgewerbe haben durch den Zollkrieg erheblich gr- «echt bestehend und sprach die Frau frei, »eil jede Ber-1 litte«. Der Zollkrieg ist die Ursache gewesen, daß sich die mögensschädigung fehle. Da« Schöffengericht hatte ähnlich I Buntschlingerei au« der Gegend von Eibenstock zu« größten erkannt. Di« Staatsanwaltschaft wird nun auf dem Wege I Theiie nach Böhmen gezogen hat. Den sächsischen erzgebk- der Revision die Entscheidung de« Reichsgericht« herbeizu« I gischen Arbeitern gehen, wie die Handelskammer in Plauen führen suchen. I erwähnt, nicht nur die Sticklöhne, sondern auch die Löhne für — Zur Warnung: In eine schwere Strafe verfiel in I alle Nebenarbeiten verloren. Auch die Perlnäheret hat in Landsberg a. W. ein Rentner, der einen Roftnstock von einem I der Eibenstocker Gegend gelitten, da durch den Zollkrieg der fremden Grabe entwendet hatte. Mit Rücksicht daraus, daß I Mitbewerb von Frankreich, Oesterreich, Belgien und der der Angeklagte al« wohlhabender Man« sich nicht gescheut > Schweiz aus dem spanischen Markte außerordentlich begünstigt habe, ein Grab zu berauben, erkannte der Gerichtshof, über I ist. Besonder» in Oesterreich hat «an mit Erfolg die Perl- den Strafantrag de« Staatsanwaltes hinauSgehend, auf eine I Näherei au« Sachsen über die Grenze zu ziehen versucht. Gefängnißstrafe von drei Monaten. I Vielfach sind geschickte sächsische Perlnäherinnen veranlaßt — Die „Dresdner Nachrichten" bringen in ihrer gestri-1 worden, ihre Kunstfertigkeit in Prager und Wiener Groß- gen Nummer eine Notiz dahin lautend, daß vorgestern Abend I betrieben zu lehren. ein Mann Mm Personendampfer „Prinz Friedrich August" I Auerbach, 20. Juli. Die hiesige AmtShauptmann- in« Wasser gefallen und vom Personal de« Freibades bei Antons I schäft macht bekannt, daß sie, nachdem öfter» anonyme Ant gerettet worden sei. — Demgegenüber bemerkt die Direktion I zeigen eingegangen sind, durch welche Personen verdächtig, der Sächs.-Böhm. DampsschifffahrtS-Gesellschaft zur Richtig, l oder angebliche Uebelstände gerügt wurden, die angestellten stellung, daß der bett. Mann sich nicht an Bord de» Dampfers I Erörterungen aber die Grundlosigkeit der Verdächtigungen „Prinz Friedrich August" befundeu hat, sondern vom Ufer I ergeben haben, in Zukunft auf solche Anzeigen nicht» mehr an» in Folge unbekannter Ursache ins Wasser gefallen und I verfügen wird. Bravo! Damit wird wohl der lichtscheuen auf die angegebene Weise gerettet worden ist. I Verleumderbande da» Handwerk am gründlichsten gelegt. Meißen. Vermißt wird seit Sonntag Abend der I Frauenstein. Hier hat sich ein Comitee für die 20jährige Sohn eines hiesigen Exporteur». Der Vater I Unterstützung der armen Abgebrannten gebildet. Es wurde hatte Ursache, dem Sohn eine Rüge zu ertheilen, worauf I beschlossen, in sämmtlichen Blättern des awtshauptmann- sich dieser nach- einem Wortwechsel mit seinem Vater aus der I schaftlichen Bezirks einen Aufruf zur Beisteuerung von Geld- elterlich-n Wohnung mit den Worten: „Vater, Du siehst mich I betrügen und sonstigen Gegenständen zu erlassen. Diese nicht wieder!" entfernte. ES ist nicht ausgeschlossen, daß sich I Sammlung wird sich vorläufig nur auf die AmtShauptmann- der junge Mann ein Leid zugefügt hat und mit einer in der I schäft Dippoldiswalde erstrecken. Es soll erst eine Ausstellung Sonntag Nacht auf der Elbbrücke in die Elbe gesprungenen I über den Gesammtschaden der Brandkalamitosen vorge- unerkannten Person identisch ist. Der junge Mann hat nur I nommen werden und je nach dem Ergebniß desselben dann Hemd und lichte Hose getragen. I die Sammlung event. auch auf die Kreishauptmannschaft * Döbeln. Unsere Bauschule bildet in 4 halbjährigen I Dresden bez. auf da» ganze Land erstreckt werden. Kursen künftige Baugewerksmeister, Bahnmeister, technische I * Grimma Unser Grimma rüstet sich zum Empfange Beamte rc. theoretisch aus. Die anerkannt gute Unterrichts- des 14. Sächs. Feuerwehrtags. Schon hat der Bau von Methode an dem Institut gründet sich auf langjährige Er- Ehrenpforten begonnen und aus dem Stadtwalde holt man fahrung des Directors, Architect Scheerer, durch welchen fns-hes Grün, die freundlichen Häuser noch besonders festlich Prospekte unentgeltlich zu haben sind. Zur Aufnahme in ru schmucken. Jedenfalls mrd Grimma an den Festtagen die Bauschule ist nur gute Volksschulbildung und einhalbjährige I vom 25.-27. Juli eine Besuchermenge in fernen Mauern praktische Thätigkeit erforderlich. Das Wintersemester be- sehe", wie kaum je zuvor. Glaubt man doch, daß dre Zahl ginnt am 20. Oktober, doch sind bei dem gewöhnlich statt- I der emtrefsenden Feuerwehrleute nicht vrel hinter 3000 zurück- findenden Andrang die Anmeldungen möglichst frühzeitig zu I bleibt. Sehr zustatten kommt es, daß die Festzelte vom bewirken, um mit Sicherheit Ausnahme zu finden. Da an Schützenfeste her noch erhalten sind und als Erholungsstätten der Schule auch im Sommer Unterricht stattfindet, ist Ge- I dienen können. legenheit gegeben, dieselbe in 2 Jahren zu absolviren, was I besonders für schon ältere Bauhandwerker von großem Vor- I Zehdenick. Unser Städtchen ist von einer Typhus- theil ist. I Epidemie heimgesucht worden, als deren Ursache nach autt- Von der säch s.-böh«. Grenze. Die Heidel- oder I licher Ermittelung eine Brunnenvergiftung gelten muß. Der Schwarzbeerernte ist seit acht Tagen im vollsten Gange. Aus I „Verl. Lok.-Anz." erhält hierüber folgende nähere Mitihei- verschiedenen Orten des sächsischen BogtlandeS sind Beeren- I lungen: Das Badewasser eines Typhuskranken wurde in den auskäufer eingetroffen, welche sich an jedem Abende an gewissen I Rinnstein ausgegossen und lief in einen in der unteren Herren- Punkren der Dorsstraßen postiren und dort die in diesem I straße stehenden Straßenbrunnen hinein. Es sind bisher Jahre quantitativ und qualitativ sehr gut gediehenen Früchte I einige vierzig Erkrankungen zu verzeichnen, von denen neun literweise oder auch in Näpfen (5 Liter) zusammenkaufen. I einen tödtlichen Ausgang nahmen. Die Epidemie blieb bis- Fast jeden Tag gehen aus den Grenzorten ganze Wagen- I her auf die Herren- und die angrenzende Mühlenstraße be- ladungen solcher Beeren nach den Bahnhöfen, um dort nach I schränkt. Seitens der Polizeiverwaltung sind strenge Maß- de» v-rschiedensten Städten Deutschlands verfrachtet zu wer- I regeln getroffen worden, um das Ausgießen unreiner Flüs- den. Wie bei jedem anderen Erwerbszweig spielt auch bei I sigkeiten in die Rinnsteine zu verhüten. Die Bevölkerung der Beerenernte die liebe Konkurrenz eine nicht untergeord- I bewahrt trotz der Unbehaglichkeit der Situation eine ruhige uete, aber für die „Beerer" wohlthätige Rolle. Anfangs I Haltung; auch die zahlreichen dort in der Sommerfrische und zahlten unsere heimischen Aufkäufer nur 8 Pfennige für das I zu Besuch weilenden Berliner sind nicht ängstlich geworden. Liter Schwarzbeeren, auswärtige steigerten die Preise bis auf I Medizinalrath Kanutzow hat im Austrage des Regierungs- 11 Pfennige, gegenwärtig zahlt man allenthalben 9 Pfennig > Präsidenten in Potsdam an Ort und Stelle sich informirt. für da» Liter. Kinder im Alter von 6—8 Jahren pflücken I Die getroffenen Maßnahmen wurden als ausreichend erachtet, au einem Tage sehr gut 6, erwachsene Personen 12 und I Königsee. Aus jammervoller Lage ist die schon er wehr Liter. ES gicbt Familien, denen eine gute Schwarz- I wachsens Tochter eines Einwohners in Grund auf Grund und Preißelbeerernte 200 Mark und darüber einbringt. I einer Anzeige durch die Polizei befreit worden. Acht Wochen Trotzdem bleiben noch so viele Beeren in unseren Waldungen I lang hat das Mädchen sich in einem Stall aufhalten müssen, ungepflückt stehen, daß dadurch Tausende von Mark verloren I wo es fast bis zum Skelett abgezehrt ist. Es ist natürlich gehen. In diesem Jahre fehlt es an „Beerern", da hier die I Untersuchung eingeleitet. Handweberei einen Geschäftsgang zu verzeichnen hat, wie ein I Gleiwitz, 21. Juli. Als der Maurer Semmel aus solcher in den letzten 12—15 Jahren nicht zu verzeichnen I Leobschütz in einem «rbeiterzuge nach Hause fuhr, ging bei war. Einzelne Faktoren, dte für Fabrikanten in Meerane, I der Station Laband plötzlich die Waggonthür auf, Semmel Reichenbach, Crimmitschau usw. arbeiten und derzeit 100 und I stürzte aus dem Coupee und hinter ihm noch zwei Kinder «ehr Weber beschäftigen, hätten Arbeit für doppelt so viele I i« Alter von 11 und 13 Jahren. Alle drei Personen Leute. ... ... » BomVogtland. Schon wieder ist von einer Messer- s , ' . " - ' Steinmetzen und ein Zimmergeselle, haben^ vorgestern Vor- i .. 7 7 . . . . ' gebracht und nicht geschlafen hatten, in Neuhaselbrunn so ge lärmt, baß sich die Bewohner darüber aufhielten. Als ein Mann da» Fenster geöffnet hatte und die Burschen ersuchte, doch wetterzugehen, warf einer von ihnen sofort einen großen Stein nach de« Hause. Der Mann wollte darauf die Bursch m vertreiben, wurde aber von ihnen umringt und mit einem Messer gestochen. Auch drei audere Männer, welche dcm Bestochenen zu Hilfe kommen wollten, erlitten Verwun dungen ; ber eine erhielt einen Stich in den Kopf über dem Sage, daß ihm du» Augenlid durchtrennt wurde, der -wette erlitt je einen Glich in die Seite und in den Rücken und dem dritten wurde d«r Vorderarm aufgeschlitzt. Dte Bewohner in den letzten Rächten in seine« Geschäftshaus« an vier Stellen Feuer anlegte, wodurch eine in» oberste« Stockwerke wohnende Familie beinahe um» Leben gekommen wär«, stürzte ich am Montag vormittag au» de« vierten Stockwerk« de« Untersuchungsgefängnisses herab. Tödtlich verletzt wurde er ins Hospital überführt. Vermischte-. Brutalität. Die Blätter berichten über folgenden Fall wlizeilicher Brutalität: Bor vier Tagen begab sich ein Kutscher >e» WelngroßhändlerS B . ... von LevalloiS - Perret, einem Pariser Bororte, nach dem PicpuS-Biertel, um dort An Faß Wein abzuliefern. Dieser Kutscher, Namen» Jean, war in den Keller hinabgestiegrn, al» man ihm mittheilte, ein Individuum suche den Strick zu entwenden, mit dem man die Weinfässer in die Keller htnabläßt. Jean stieg sofort hinauf und wollte dm Dieb verhaften. Ein Polizist kam hinzu, und da er die Partei de» Diebe» ergriff, verlangte der Kutscher, in» Polizei- commissariat geführt zu werden. Statt dessen führte man ihn auf dte Wache und mißhandelte ihn in empörendster Weise. Hierauf zwang man ihn, fünfzig Franc» unter die sonderbaren Wächter der öffentlichen Ordnung zu Vertheilen, indem man ihm drohte, sonst eine Klage wegen Widerstand» gegen die Staatsgewalt gegen ihn anhängig zu machen. Als der un glückliche Kutscher nach diesem Abenteuer in seine Wohnung zurückkehrte, mußte er sich sofort niederlegen und verschied am nächsten Tage infolge einer heftigen Blutung. Der Dr. Lemardellay, der zu seiner Behandlung herbeigerufen worden war, verweigerte die Beisetzungserlaubniß, da er in der Herz gegend einen starken Schlag feststellte, der den Tod herbeige- sührt haben mußte; es wurden außerdem zahlreiche andere Spuren von Schlägen an dem Körper entdeckt. Daraufhin mußte der Polizeicommissar von Levallois-Perret den Körper nach der Morgue schicken und Anzeige erstatten. Bisher ist auf diese Darstellung nur die Erklärung des Polizeicommissars des Viertels Picpus erfolgt, daß er die Verhaftung des Kutscher» nicht angeordnet habe, was auch von Niemandem behauptet worden ist. Ein ungewöhnlicher Hochzeitsbraten wurde Nachts in Berlin beschlagnahmt. In der Gcrichtsstraße wurde ein, einen großen Korb transportirender Mann angehalten. Der Korb enthielt einen frisch geschlachteten Kadaver, angeblich den. eines Hammels. Da der Mann sich nicht auswerfen konnte,, wurde er zur Wache gebracht. Dort stellte sich heraus, daß der angebliche Hammel ein großer — Hofhund war, der zu einem Hochzeitsschmaus bei einem Sandfuhrmanu in West Reinickendorf Verwendung finden sollte. Der geschlachtete Hund war von einem Grundstück der Müllerstraße gestohlew worden. Bei seiner Festnahme befand sich der Dieb gerade auf dem Wege zu einem Bäcker, bei dem der leckere Hochzeits braten zubereitet werden sollte. Möblirte Wohnungen in Berlin. Wie sehr: sich die Vermiether möblirter Wohnungen in Berlin geirrt haben, wenn sie glaubten, durch die Ausstellung ein gutes Ge schäft zu machen, davon bekommt man erst ein richtiges Bild, wenn man einige Zahlen hört. Zu Anfang dieses Monats suchte ein Lehrerin Schwiebus durch Inserat in einer Berliner Zeitung für die Ferien eine möblirte Wohnung. Innerhalb 3 Tagen erhielt der Herr 372 Offerten und zwar gleich 218 mit einer Post. Das Inserat hatte einschließlich Briefporto 1 Mark gekostet. Die Post hat an Porto für die Offertbriefe und Karten 27,35 Mark eingenommen. Unter den Angeboten waren alle Stände vertreten. Bis zur Länge von drei Brief seiten großen Formats waren die Vorzüge der angepriesenen Wohnungen gerühmt. Jnsektenfrei, wanzenfrei kehrten sehr häufig wieder, in einer Wohnung sollte man sogar den Genuß haben, vom Bett aus die ganzen Linden übersehen zu können. Die Preise waren sehr verschieden, schwankten zwischen 1 und 6 Mk. pro Tag und Zimmer, und schienen sich durchaus nicht nach der Gegend und nach der Treppenzahl zu richten. Jeden falls kann sich aber dies Inserat rühmen, bei so niedrigem Preis den denkbar größten Erfolg gehabt zu haben, denn die 372 Offerten gehen in Schwiebus von Hand zu Hand, und Jeder, der nach Berlin reisen will, sucht sich etwas Passende» heraus. Meße Nachrichten und Alegraame vom 22. Juli 1896. 1- Altaussee. Der gestern zum Besuche des Reichs» kanzlers Fürsten Hohenlohe hier eingetroffene Minister des Aeußeren Mas Goluchowski hatte mit dem deutschen Reichs kanzler ein« längere Unterredung. Der Minister nahm au der Mittagstafel theil und kehrte Abends nach Ischl zurück.. 1- Wie n. Das „Neue Wiener Tageblatt" erfährt aus erster Quelles, daß entgegen anderweitigen Meldungen die Verlobung Yes Königs Alexander von Serbien mit der Prinzessin Helene von Montenegro schon Anfang August gelegentlich des Besuche» des Königs Alexander in Cetinje stattfindet. / -s- Wiest- Da» „Neue Wiener Tagebl." erfährt von gutunterrichteter Seite, daß anläßlich des im nächsten Monat stattfiadende« Besuche» de» König» von Serbien in Monte negro dessen 'Verlobung mit der Prinzessin Helene von. Montenegro bevorstehe. f London. Die Königin Viktoria kam gestern Nach mittag von Windsor nach London, um der Hochzeit der Prin zessin Maud beizuwohnen. Bevor sich die Königin nach dem Buckingham-PalW begab, sprach sie im Marlbourough-HauS > vor, begrüßte den Prinzen und die Prinzessin von Wales so- wie die Gäste und besichtigte dann die Hochzeitsgeschenke der Prinzessin Maud. Als dte Königin heute Windsor verließ, - gingen dte Pferdeidesjenigen Wagens, in dem die indische s Dienerschaft der Königin fuhr, durch, wobei der Wagen um- gewvrfen und der Kutscher und ein Indier verletzt wurden-
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