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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.11.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189911263
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18991126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18991126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- S. 9172-9175; 9184-9187 fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-11
- Tag1899-11-26
- Monat1899-11
- Jahr1899
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 26.11.1899
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trag anzunehmen, der dir Vorlage und die Zustände der be flern wird. Abg. JacobStötler (cons.): ES würde schr bedenklich sein, wenn man Alle-, wa» der Vorredner Schlimmer über die Zwischenmeister sagt, auf ihn onwenden wollte, denn er hat als Zwischenmeister selbst Erfahrungen gemacht. Präsident Graf v. Ballestrem: Ich bitte, die persön lichen Verhältnisse von Abgeordneten nicht zu erwähnen. Abg. Jacobskötter: Jedenfalls dürfen wir die Eon- fectionSindustrie nicht Vurch besondere Bestimmungen belasten, die sie nicht tragen kann. Die HauSrndustrie ist nicht immer «in Unglück, Viele Gewerbe tonnen nur durch Hausindustrie betrieben werden, und einzelne Mißbräuche und Auswüchse kommen eben überall vor. Darum wollen wir an sich gute Industrien nicht beseitigen. WaS Tie für ein Unglück ansehen, sehen wir noch lange nicht als solche» an, und indem ich mich den Ausführungen d«S Abg. d. Hehl artschließe, bitte ich Sie, den Antrag abzu lehnen. Abg. Stadthagen (Soc.): Wenn man die Mißstände der Hausindustrie leugnet, so beruft man sich dabei auf Zu stände, die früher einmal herrschten, nach ihrer heutigen Entwicke lung muß die HauÄndustrie beseitigt werden. Da die Recht sprechung die Zwischenmeister als selbstständige Unternehmer hin gestellt hat, wodurch den Mißständen um so mehr Thor und Thür geöffnet wird, müssen wir die Verhältnisse desto eher gesetzlich Leflern, und gerade diesem Zweck dient der Ger gestellte Antrag. Gerade von den Voraussetzungen, von denen die Abgg. v. Heyl und JacobSkötter ausgehen, müssen Sie für unseren Antrag stimmen. Ganz besonder» der Absatz, der die direkte Beziehung zwischen Arbeiter urid Hauptarbeitgrber herbeiführen will, kann ja auch die Industrie nicht mit neuen Lasten belegen, sondern er muß das Gegentheil thun. Die wirklich nothwendrgen Lasten aber müssen dem Haupwrbeitgeber ausgelegt werden — das ist es, was wir wollen, und ich denke, das wollen auch Sie? Hie lUiockus, die salta! Abg. vr. Hitze (Centr.): Heute darf der Zwischenmeister Heimarbeiter selbst antzrllen; der Antrag will den Zwischenmeister in dieser Hinsicht ganz auSschalten, also nicht nur die Lasten des Zwischenmeistrrs dem Eonsectronär auferlegen, wie Abg. Stadt hagen es darstellt. Für diese Vertheilung der Lasten haben wir schon in der Jnvaliditäts- und Krankenkaffengesetzgebung gesorgt. Lhatsächlich müssen, wenn die Zwischenmeister abgeschafft werden, zur Vertheilung der Arbeit in verschiedenen Stadttheilen große Factoreien eingerichtet werden, und diesen ziehe ich die Zwischen meister doch noch vor, weil diese, im Allgemeinen selbst Schneider, auch die Heimarbeiter meist human und milde behandeln. Die in der Presse gerügten Fälle von Ausbeutung bilden wirklich nur Ausnahmen, und schlechte Ausnahmen kommen eben überall lekder vor. Abg. Reißhaus (Soc.): Unser Antrag würde mindestens den Vortheil bringen, daß an Stelle von jetzt etwa zehn Zwischen meistern eine einzige Mittelsperson tritt, und das wäre schon ein großer Vortheil. Die neuere technische Entwickelung hat das System der Zwischenmeister nicht gehemmt, sondern eher noch ge fördert; daS lehre« meine eigenen Erfahrungen, und Abg. Jacobskötter muß dieselben Erfahrungen gemacht haben. Nach weiteren Bemerkungen des Abg. Jacobskötter (cons.), deS Abg. Molkenbuhr (Soc.), der den Staatssekretär darauf hinweist, daß ebenfalls nach dem Bericht der Commission für Arbeiterstatistik sehr viele Zwischenarbeiter große Verdienste auf Kosten der Arbeiter machen, erklärt Direktor v. Woedtke, daß der Bericht der Commission für Arbeiterstatistik in der Com mission festgestellt worden ist und von keiner Seite Einwendungen dagegen erhoben worden find. Der Antrag Albrecht wird gegen die Stimmen der Social demokraten abgelehnt. Es folgt der Commiffionsvorschlag, hinter § 137 der Ge werbeordnung folgenden Z 137a einzuschalten: „Für bestimmte Gewerbe, in denen Arbeiterinnen oder jugend liche Arbeiter neben ihrer Beschäftigung in der Fabrik vom Arbeitgeber zu Hause beschäftigt werden, kann die Beschäftigung außerhalb der Fabrik durch Beschluß des Bundesraths in folgen der Werse beschränkt werden: 1) Den Arbeiterinnen und jugendlichen Arbeitern kann für die Tag«, an welchen sie in der Fabrik die gesetzlich zulässige Arbeitszeit hindurch beschäftigt waren, Arbeit zur Verrichtung außerhalb der Fabrik vom Arbeitgeber überhaupt nicht über tragen, ober für Rechnung Dritter überwiesen werden. 2) Für die Tage, an welchen die Arbeiterinnen oder jugend lichen Arbeiter in der Fabrik kürzere Zeit beschäftigt waren, kann diese Uebertragung oder Ueberwersung annähernd nur in dem Umfange zugelassen werden, in welchem Durchschnittsarbeiter ihrer Art die Arbeit voraussichtlich in der Fabrik während des Reste» der gesetzlich zulässigen Arbeitszeit würden Herstellen können, und für Vie Sonn- und Festtage nur insoweit, als die Be schäftigung dieser Personen in Fabriken gestattet ist." Abg. Fischbeck (freis. Volksp.) beantragt die Streichung diese» »137«. Abg. Albrecht (Soc.) beantragt, dem Abs. 1 folgende Fassung zu geben: „Für Gewerbe, in denen Arbeiterinnen öder jugendliche Ar beiter neben ihrer Beschäftigung in der Fabrik vom Arbeitgeber zu Hause beschäftigt werden, ist die Beschäftigung außerhalb der Fabrik in folgender Weis« beschränkt"; ferner in Ziffer I Zeile 2 und in Ziffer 2 Zeile 3 statt „kann" zu sagen „ist". Abg. Fischbeck (freis. Volksp.): Auch wir sind der Meinung, daß unser« Jugend und die Frauen möglichst geschützt werden müssen. Aber Vie vorgeschlagenen Bestimmungen scheinen uns undurchführbar. Will man die Zeit beschränken, für welche Arbeit mitgegeben werden darf: wie soll der Arbeitgeber immer genau berechnen können, wie lange Zeit der Arbeiter für die Arbeit braucht? Liegt denn überhaupt dem Arbeitgeber so be sonder» am Mitgeben von Arbeit nach Hause? Nein, meisten» wünscht e» doch der Arbeiter, die Arbeiterin. Diese haben e» denn doch leicht, die Bestimmung zu umgchen; dann heißt es ein fach: Ich will die Arbeit nicht für mich anfertigen, soistiern für meine Mutter, meine Schwester, die noch gar nicht in der Fabrik gearbeitet hat. Wie soll man überhaupt diese Verhältnisse con- troliren? Wie soll ein Schutzmann controliren, wie viele hundert« Knöpfe eine Arbeiterin in bestimmter Zeit annähen kann? Soll der Schutzmann sich in die Wohnung der Arbeiterin begeben? Wird die Arbeiterin nicht den Einwand haben: Diese Stickerei mache ich nicht für die Fabrik, sondern für die Angehörigen? Solche Gesetze sind nicht durchführbar; sie tragen nur zur Min derung der Achtung vor dem Gesetze bei! Wohl aber bieten solche Bestimmungen Handhaben zu Chicanen für mißliebige Personen und übereifrige Polizeiorgane. Das ist nur ein Pekzwaschen, bei dem man ihn nicht naß machen kann. Wie steht es mit der Saisonarbeit? Da müßte man doch die Ausnahmen gelten lassen, und dann ist es für die Confection genau wie bisher. Denn in der Confection herrscht in der Haupt sache Saisonarbeit. Also lehnen Sie eine solche Bestimmung ab. Staatssekretär Graf PosadowSky: Nach dem Eon- fectionsarbeiterstreik wurde versucht, in der sogenannten Con- fections-Novelle eine Bestimmung dahin zu treffen, die Heim arbeiter gegen übermäßige Mitgade von Arbeit zu schützen. Da mals wurde sofort hier im Hause der Einwand erhoben, daß hier die Möglichkeit der Umgehung gegeben sei. DaS Gesetz kam aus diesen Gründen und anderen Bedenken nicht zu Stande. Daraus sind wir in dieser Novelle den damaligen Forderungen der Con- sections-Arbeiter soweit entgegengekommen wie nur möglich. Daß diese Bestimmungen immer und zweifellos umgangen werden können, gestehen die Motive selbst zu, aber wir waren der Ansicht, besser al» nicht» thun ist ein« gewisse sittliche Regelung, eine An standspflicht, von der man erwarten kann, daß alle größeren Unternehmer das beobachten. (Beifall.) Die Einwände des Vorredners, daß eine schlüssige Controle nicht möglich ist, muß ich freilich zugeben. (Beifall.) Abg. Hoch (Soc.): Flickarbeit bei der Gesetzgebung ist vom Uebel. Hätte man überall, wo sich Schäden zeigen, Gesetze zum Schutze der Arbeiter nach einem bestimmten Grundsätze erlassen, also auch für die Heimarbeiter, dann brauchte man solche Vorlagen wie diese nicht. Die eigentlichen Schuldigen sind die Regierungen, die das Nöthige zu thun, unterließen. Wir werden auch jetzt eifrig an der Beseitigung der Mißstände Mitarbeiten, wenn uns die vorgeschlagenen Mittel geeignet sind. Die Schwierigkeiten sind groß, aber wenn man sich immer drückt, dann wird man ihrer niemals Herr. Mit Bezug auf den vorliegenden Paragraphen gebe ich Herrn Fischbeck zu, daß eine Controle nicht möglich ist. Die Regierung hat hier einen Versuch mit unzureichenden Mitteln gemacht. Unser Antrag, die Beschränkung der Beschäftigung außerhalb der Fabrik gesetzlich festzusetzen, ist die einzige Lösung. Wir können diese Vorlage nur dann annehmen, wenn dieser An trag angenommen wird. (Beifall bei den Socialdemokraten.) Frhr. v. S i u m m (Rp.): Die Socialdcmokraten wollen alle die komödienhaften Bestimmungen, die die Regierungsvorlage fakultativ zugesteht, obligatorisch machen. Ich begreife nicht, wie die Socialdemokraten gerade solche Anträge stellen können; sie geben der Polizei den Spieß in die Hand, der sich leicht gegen sie selbst kehren kann. Die hier gebräuchlichen Ausdrücke „an nähernd" oder „Durchschnitisarbeiter" schiveben völlig in der Luft. Und wie soll ein Arbeitgeber controliren, daß die mitgenommene Arbeit nicht am Sonntag gemacht wird. Die Umgehung ist doch sehr leicht. Zwei Eonfectionäre könnten sich ja leicht gegenseitig derart ergänzen, daß der Eine die Arbeiter nur in der Betriebs werkstätte, der Andere außer dem Hause beschäftigt. Der an ständige Eonsectronär wird sich nach den Bestimmungen richten, der -unanständige nicht, wir würden also dem unanständigen ein Privilegium geben. Wir werden daher für die Streichung stimmen. Abg. vr. Hitze (Ctr.): Herr Hoch holte weit aus; er wollte wohl nur in Erinnerung bringen, daß seine Freunde gegen die Arbeiterschutzgesetze 1890 u. s. w. gestimmt haben. (Unruhe und Widerspruch bei den Sociaidemokr'aten.) Das war auch eine sociale That! (Heiterkeit!) Sie wollen der Frau nur gestatten, diS 8j Uhr zu arbeiten. Wir würde Das wirken? Heute macht die Frau das Abendbwd zurecht, bringt Vie Kinder zu Bett u. s. w. und arbeitet nachher dann noch ein, zwei Stündchen. Künftig würde sie, wenn solche Bestimmungen überhaupt durch führbar sind, zu ihrem Manne und den Kindern sagen: Nein, Ihr müßt warten, ich darf nur bis Uhr arbeiten. Sie besorgt erst nachher die Familie. ES ist leicht, eine Schablone zu machen, aber schwer, etwas wirtlich Brauchbares zu geben. Die Herren Socialdemokraten rechnen es ihrer Thcitigkeit zu, daß überhaupt die Arbeitergesetze bestehen. Nun, wir behaupten, wir haben es für unsere Gewissenspflicht gehalten, solche Gesetze zu schaffen. Ich werde für die Vorlage stiwmen. (Beifall.) Vicepräsident vr. v. Fr ege bittet die folgenden Redner, sich mehr als die beiden vorigen an den § 237a zu hakten. Abg. Roes icke (wilolibera-l): Herr Föhr. v. Stumm nannte diese Bestimmung komödienhaft. Ich fasse das so auf, daß er meint, sie ist geeignet, den Einsruck hervorz-urufen, als sei nun die Arbeiterin geschützt, ohne daß sie es wirklich ist. Redner spricht gegen die Annahme des 8 137a, der eine Menge Streitigkeiten, Chicanen und Denunciationen herbeiführen werde, und wundert sich, daß der Staatssekretär für diesen un glücklichen Paragraphen heute noch eine Lanze gebrochen habe, obwohl er selbst früher gesagt habe, daß schon die jetzigen Ar beiterschutz-Bestimmungen kaum controlirbar seien. Wenn An- standsregeln gegeben werden sollten, hätten die Socialdemokraten Recht, diese zu verallgemeinern. Abg. Föhr. v. Heyl zu Herns-Heim (nat.-lib.) erklärt, die meisten seiner Freunde würden der Commifsionsfaflung zu- strmmen. DaS Vertrauen in die Arbeitgeber, daS in dem Para graphen liege, sei erfreulich. Denunciationen seien im Hinblick auf die im 8 146 festgesetzte Straf« von 2000 und im Hin blick auf die Fabrik,nspectoren doch bedenklich. Staatssekretär Graf PosadowSky führt aus, die Vor lage sei nach der historischen Entwickelung zu betrachten, man müsse Loch annehmen, daß der größere Theil der Unternehmer daS Gesetz befolge, wenn nicht aus Anstand, so doch aus Furcht vor dem Strafgesetzbuch. Nach weiteren Bemerkungen der Abgg. Hoch (Soc.), Frhr. v. Stvmm (Rp.), vr. Hitze (Centr.) und des R e f e r e n t e n wird der Antrag Albrecht abgelehnt. Die Commissions fassung des i 137» wird ebenfalls a bg e leh n t und der Antrag Fischbeck angenommen. Sodann werden Artikel 6, Ab satz 4 und Artikel 6» debattelos angenommen. Abg. Rösicke (wild-lib.) beantragt einen Artikel 6aa, nach dem in dem 8 122 der Gewerbeordnung die Kündigungsfrist für die Gesellen nicht länger sein darf, als für die Arbeitgeber. Ministerialdirektor v. Schicker äußert Bedenken. Auf Antrag des Abg. Bassermann (nat.-lib.) wird ein Artikel 6«, der den gleichen Antrag bezüglich des 8 133 a enthält, hiermit verbunden. Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Frhr. v. Stumm (Rp.), Basfermann (nat.-lib.) und Rösicke (wikd.-lrb.), sowie des Ministerialdirektors v. Schicker zieht Rösicke seinen Antrag zurück. Nächste Sitzung Montag 1 Uhr. Tagesordnung: Fortsetzung der heutigen Berakhung. Schluß der Sitzung Uhr. Marine. G Berlin, 25. November. (Telegramm.) Gestern Nachmittag hat auf S. M. S. „Loreley", das zur Zeit im Hafen von Genua liegt, rin unbedeutender Brand geherrscht, der in kurzer Frist gelöscht werden konnte. Zwei Leute haben geringe Verletzungen davongetragen. Der Schaden am Schiff ist ganz unbeträchtlich. — Laut telegraphischer Mittheilung sind S. M. Uacht „Hohen, zollern", Commandant Capitän zur See Gras v. Baudissin, und S. M. S- „Hela", Commandant Corvetteu-Capitän Rampold, am 24. November in Sherneß eingetroffen. S. M. S. „Kaiser Friedrich III", Commandant Capitän zur See v. Dresky, ist am 24. November in Vlissiugen angekommen. — S. M. kleiner Kreuzer „Greif", Commandant Capitän-Leutnant Vrowe, ist am 23. November AbendS uach Kiel zurückgekehrt. — S. M. Schulschiff „Ulan" ist am 24. November in Kiel außer Dienst gestellt worden. — S. M. Linienschiffe „Weißen burg", Commandant Capitän zur See Hofweier, und „Würth", Commandant Capitän zur See Borkeuhageu, sind am 24. November Nachmittag« in den Kieler Hafen zurückgekehrt. S- M. S. „Hela", Commandant Corvetteu-Capitän Rampold, ist am 24. November in Sherneß eingetroffen. Der Transport der abgelöstrn Besatzungen der Schiffe der westafrikanischen Station tritt unter Führung des Corvetten-Capitäns Gras v. Oriola am 29. November per Dampfer „Gertrud Woermann" von Kamerun aus die Heimreise an. Sport. 1. Prag, 25. November. (Privattelegramm.) Bei dem heutigen Fußballmatch der englischen Repräsentativ- Mannschaft gegen den hiesigen deutsch.österreichilchen Team siegten die Engländer mit 8:0. Rennen zu Manchester, am 25. November. (Privattelegramm.) Manchcster-Nvvember-Handicav von 30 000 Dist. 2800m. „Proklamation"!., „Jnvincible II." 2., „Opprossor" 3. Metten: 25:1. Platz: 6:1, 5:4, 2:1. Ferner liefen „Piety", „Renffelaer", „Charina", „Tom-Cringlr", „Lexicon", „Sherburn", „Hawsinsch", „Wax Toy", „Soliman", „Mitcham", „Cassocks Pride", „Tarbolton", „Osbech", „Little Craston", „Baldur", „Portebella", „Veroscope", „Senateur", „Palmira". Nach Schluß der Redaktion eingegangeu. Die ia dieser Rubrik mitgelhciltcn, während de» Drucke« eingclauseaen Dele-rams« haben, wie schon au» der Ueberschrisl ersichlliü), der Nedaclion nicht Vorgelege» Diese ist mithin sitr Verstümmelungen und unverftiiadliche Wendungen nicht X» anlwsrtlich ru mache». * Berlin, 25. November. Die Mitglieder und Freunde des deutschen Flottenvereins au« Berlin und den Bor orten hielten gestern eine Versammlung ab, um einen Aus schuß deS Flottenvereins für Berlin und Vororte zu be gründen. Die sehr zahlreich aus allen Kreisen der Bevölkerung besuchte Versammlungbeschloß, nachdem derVorsitzende,Staats sekretär a. D. Hollmann, die geplante Organisation dargelegt hatte, einstimmig, sich als Ausschuß zu constituiren. Durch Zuruf wurden in den Vorstand gewählt: Staatssekretär a. D. Hollmann Erster, Reichsbankpräsident vr. Koch Zweiter Vor sitzender, Oberleutnant Beaulieu-Marconuey Geschäftsführer. * Hamburg, 25. Novemher. Der Sen ast beantragte bei der Bürgerschaft für daS Rechnungsjahr 1900 7 Einheiten der Einkommensteuer. Das Budget weist trotz dieser gegen 1898 um l'/g erhöhte Einkommensteuer einen Fehlbetrag von über 2 Millionen Mark auf, der sich, da die Rezulirung der Beamtengehälter noch nicht zum Abschluß gekommen und bei dem Budget noch nicht berücksichtigt ist, noch erhöhen dürfte. Die Deckung deS DeficitS soll auf dem Wege einer Anleihe erfolgen. * Bremen, 25. November. Der Deutschen Gesell schaft zur Rettung Schiffbrüchiger wird von der Rettungsstation Pillau telegraphirt: Am 25. November d. I. wurden von dem hier gestrandeten schwedischen Schooner „Solomith" der Kapitän Olßen und die aus sechs Personen bestehende Besatzung durch den Raketen apparat gerettet. Sturm aus Nordwest mit Hagelböe. -r- Altenburg, 25. November. Der ärztliche Bericht über das Befinden Sr. Hoheit unseres Herzogs hat folgenden Wortlaut: „Nach ruhig verbrachter Nacht ist heute da» Be finden Sr. Hoheit deS Herzogs ein ganz zufriedenstellende- und der Zustand des AugeS ein guter. * Stuttgart, 25. November. Dem „Schwäbischen Mercur" zufolge ist Ministerialrath Schneider an Stelle de« Direktor» v. Fischer, der in das Reichs-Schatzamt übertritt, zum stellvertretendem württembergischeu Bevollmächtigten zum Buodesrath ernannt worden. * Parts, 25. November. StaatSgerichtshof. DSroulöde, der leidend ist, ist nicht anwesend. Das Zeugenverhör über die den Angeklagten zur Last gelegten Au- Werbungen von Personen zu Kundgebungen am Tage der Wahl Loubet'S wird fortgesetzt. Der Zeuge Prossard sagt au», daß der Sekretär Gusria ihm im Februar erklärt habe, die Antisemitenliga sei bereit, zu marschiren, und ein Wagen mit Waffen und Munition würde den Theilnehmera an der Kundgebung folgen. Die widersprechenden Aussagen einiger Zeugen rufen lebhaften Protest seitens der Angeklagten und der Vertheidiger hervor. Im weiteren Verlauf der Sitzung werden zahlreiche Zeugen vernommen, die über das Vorleben GuSriu'S aussagen. Während dieser Zeugen- aussagen wendet sich der Angeklagte Cailly in beleidigenden Ausdrücken an den Senat, worauf der Staatsanwalt Straf antrag stellt. Die öffentliche Sitzung wird dann zur Be ratung über diesen Antrag in geheimer Sitzung unterbrochen. * Windsor, 25. November. Der deutsche Kaiser und die Kaiserin, der Prinz von Wales, derHerzog und die Herzogin v.Couuaught und einige hohe Herrschaften begaben sich zu Fuß vom Schloß nach der St. Georg-Capelle und von dort zur Albert-Gedächtnißkirche und dem Grab gewölbe der königlichen Familie. * Windsor, 25. November. Der Kaiser und die Kaiserin verabschiedeten sich heute Nachmittag von der Königin und begaben sich nach Sandringham. Die Majestäten verließen kurz vor 3 Uhr daS Schloß und fuhren in Begleitung deS Prinzen von Wales und des Herzogs von Connaught unter der Eskorte einer Abteilung Cavallerie nach dem Bahnhofe. 9n mehreren anderen Wagen folgten die Mitglieder der köuigl. Familie und daS Gefolge des Kaiserpaares. Auf dem Wege vom Schloß nach dem Bahnhofe wurden die Majestäten von einer dichtgedrängten Menge sympathisch begrüßt. Auf dem Bahnhofe wurden der Kaiser und die Kaiserin von dem Prinzen und der Prinzessin Christian von Schleswig-Holstein, sowie von der Prinzessin Beatrix empfangen. Die Majestäten bestiegen in Begleitung mehrerer Mitglieder der königlichen Familie den Zug, der um 3'/» Uhr abfuhr. * Rom, 25. November. Deputirlenkammer. In der Berathung des Militäretats erklärt der Kriegsminister ia Erwiderung ans eine Anfrage Giolitti'S, die ia ganz Europa eingetretene Veränderung der Rüstungsverhältnisse mache für einige Jahre eine neuerliche Erhöhung deS Extra- OrdiuariumS notwendig, damit besonders die Artillerie aus die gleiche Stufe mit der der anderen Heere gebracht werde. Der Militäretat wird hierauf ohne weitere Debatte geneh migt und die Sitzung geschlossen. * Rom, 25. November. Die Bureaux der Deputirten- kammer wählten als Commissionsmitglieder zur Be rathung deS Gesetzentwurfes, betr. die politischen Maßregeln, mit einer einzigen Ausnahme lauter Ministerielle. Mit der äustersten Linken stimmten in allen Bureaux die Vertreter der konstitutionellen Oppositionsparteien. * Peking, 25. November. Li-Hung-Tschang ist durch Decret zum Minister für Handel ernannt worden. * London, 25. November. Der Correspondeut der „Daily News" meldet aus Belmont: General Methuea schrieb einen Brief an den Commandantea der Boeren, in dem eS heißt: „Ich muß Sie bitten, Ihren Leuten einzu schärfen, als Verwundete nicht auf unsere Officiere zuschießen. Ferner muß ich Sie auffordern, keine Dum - Dum- Ksugeln zu verwenden oder die ParlamentarSflagge in verrätherischer Weise zu gebrauchen". Der Brief war durch die Thatsache veranlaßt, daß Leutnant Blundell von einem verwundeten Boeren, dem er beistehen wollte, erschossen wurde. An einer anderen Stelle hißten die Boeren die weiße Flagge, feuerten aber auf die Eng länder, die sich daraufhin aus ihrer Deckung herau-begeben hatten. Alle englischen ZeitungScorrespondentea bestätigen, daß dieser Vorgang sich zweimal ereignet hat. * Lonrenyo-MarqucS, 25. November. Meldungen aus Pretoria vom 23. d. M. besagen: General Joubert hat heute mehrere Granaten in da- britische Lager bei Estcourt geworfen, ohne daß daS Feuer erwidert wurde. Es heißt, die Bewohner von Estcourt verlassen die Stadt. Ferner ist hier die Nachricht eingetroffen, daß heute südlich von Kimberley ein heftiger Kampf gewesen ist, ver- muthlich zwischen den Freistaat-Boeren und der britischen Colonne, die von Oranje-River zum Entsatz von Kimberley anmarschirt. WMmMs- Husverkaus bivtet äie AÜN8ti§8te 66l6§6ntl6lt, kvsl-kvsvkvnks Üu88sr8t prsi8«srtk vinrukauksn. LckVlpLiA- AS». LL- I. IniAliiA SMmeis vrvrÄsv » Lsiprls » vdswaUr. — Ko«»».v»I»Itz»I RI. isoooooo — kstsr»trL8Sö 28,1. kt. kvtorsstraass 28,1. Lt. IilPilMMi« KMvereill, kenlMKll» m. »II- IIS 1MM MI KnilMiikm, Mliiilircliu llil» Mil Irliluel», kvlvikunßß van LßksoE»». HußdAMtztzknuny von avtor Oourrol« cker Lusloosuvgeu. Liumedmyr cker Ooopoo» u. s. .. Vsrsloüsnwß xexe« voursvorlnst iw kille 4« llazkemix. 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