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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 28.02.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-02-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010228013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901022801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901022801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-02
- Tag1901-02-28
- Monat1901-02
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Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Zur AuSschlietzung etwaiger Zweifel wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, datz an dein in die diesjährige Ostervormesse fallenden Bußtage, Mittwoch, den 6. Mär;, und Sonntag, den 10. März, der Groghandelsverkehr in den GefchüstSrännien der hier zur Vor mess« mit Musterlagern aufhältlichen Gewerbetreibenden, insbesondere die Entgegennahme von Bestellungen ans Grund der ausgestellten Muster in den Stunden von 8 Uhr Vormittags bis 0 Uhr Abends ununterbrochen gestattet ist. Vergleiche 8 4 unserer Bekanntmachung vom 20. Oktober 1900. Leipzig, am 27. Februar 1901. Ter Rath der Stadt Leipzig. VI. 698. vr. Tröndlin. Donack. » . - Bekanntmachung. Aus Anlaß eines von einer größeren Anzahl Geschäftsfirmen verschiedener Handelszweige an uns gerichteten Gesuches bestimmen wir hiermit bis auf Weiteres Folgendes: Die durch unsere Bekanntmachung vom 29. September 1900 unter 16 und II auf die ersten sechs Werktage dec Ostervormesse gelegten, die gesetzliche Mindestruhezeit und die Mittagspause, sowie den Ladenschluß in offenen Verkaufsstellen betreffenden Ausnahme tage werden hiermit in Wegfall gestellt und dafür den vor dem Weihnachtsfeste angeordneten zwölf Ausnahmetagen angesiigt. Demgemäß können fortan an den achtzehn Werktagen vor Weihnachten siinuntliche Bcrkanfsstellen für den geschäftlichen Verkehr bis 10 Uhr Abends offen gehalten werden. Auch finden nunmehr die Vorschriften des 8 139e der Reichs gewerbeordnung über Mindestrnhezeit und Mittagspanse an diesen achtzehn Tagen in den offenen Verkaufsstellen dec hiesigen Gefchästsinhaber — mit alleiniger Ausnahme der Tabaks- und Cigarrenhändler, der Buchhändler, der Fleischer und Fischhändler, der Bäcker und Conditoren, sowie der Blumenhändler, wegen deren es bei den ihnen unter I 1—5 der bezogenen Bekanntmachung zu gestandenen besonderen Ausnahmetage bezüglich der Mindeftrnhezeit und Mittagspause auch ferner bewendet — keine Anwendung. Leipzig, am 27. Februar 1901. Der Rath -er StaSt Leipzig. Plrn. Reg. 126 b. vr. T röndlin. Donack. Bekmintmächnng. . Um einer Verbreitung -er Blutlaus oorzubeugen, fordern wir die Grundstücksbesitzer und Garteninhaber diesiger Stadt auf, bei Vermeidung einer Geldstrafe bis zu 60 ./z oder entsprechender Haft ihre Obstbäumc auf das Vorhandensein der Blutlaus untersuchen und von derselben gehörig säubern zu lassen. Indem wir die zur Bekämpfung der Blutlaus zu ergreifenden Maßregeln nachstehend unter T zur öffentlichen Kenntniß bringen, bemerken wir, daß Exemplare der von dem Direktorium des Landes- Obstbau-Vereins zusammengestellten Belehrung in unserer Raths wache — Rathhaus-Durchgang — zu erhalten sind. Wer es unterläßt, die zur Vertilgung der Blutlaus erforderlichen Maßnahmen zu treffen, hat außer der Bestrafung zu gewärtige», daß das Versäumte erforderlichen Falls aus seine Kosten zur Aus- sührung gebracht wird und die Kosten im Wege der Zwangs vollstreckung von ihm beigetrieben werden. Leipzig, am 25. Februar 1901. Ter Roth -er Stavt Leipzig. IX. 4127./00. vr. Tröndlin. Stahl. G Unter Bezugnahme auf die vom Direktorium des Landes-Obst bau-Vereins zusommengestellte Belehrung über die Entwickelung der Blutlaus und die zweckmäßigste Pertilgungsart dieses Schädlings empfehlen wir außer dem in dieser Belehrung angegebenen Ver- tilgungSmittel ferner Gasaminoniakwasjer, welches zum Wasche» der angegriffenen Baumpartie» unverdünnt angewendet werden kann, dagegen mit 10 Theilen Wasser verdünnt werden muß, wenn es zum Bespritzen der schwer zugänglichen Theile der Bäume benutzt werden soll; endlich ist das von vr. pbil. Emil A. Goldi-Schass- Hausen in dessen Schrift „Studien über die Blutlaus" (im Verlag von Friedrich Rothermal 1855) angeführte Mittel, bestehend kür die Anwendung über der Erde aus: 60 süßer Milch, 20 "/» Terpentin, gelöst in Terpentinöl, 20 °/u Schwefelkohlenstoff, und für die Anwendung auf die Wurzel aus: 60 "/» süßer Milch, 30 Terpentin, gelöst in Terpentinöl, 10 °/o Schwefelkohlenstoff, zu empfehlen. Hierbei weisen wir darauf hin, daß das Direktorium de-Z Landes- Obstbau-Vereins zur Ergänzung seiner früheren Angaben über die Lebensweise der Blutlaus und die gegen dieselbe zu empfehlenden Vertilgungsmaßnahmen unter Hinweis auf die von vr. Konrad Keller in seiner im Verlage von Orell, Füßli u. Comp. in Zürich 1885 erschienenen Broschüre „Die Blutlaus und die Mittel zu ihrer Vertilgung" mitgetheilten Beobachtungen über die Entwickelungs geschichte der Blutlaus noch Folgendes bemerkt: Während seither angenommen wurde, daß die dritte Form in der Entwickelung der Blutlaus, das befruchtete Ei, überwintert und die daraus hervorgehende Lau?, welche die Stammmutter für die nächstjährigen, ungeschlechtlichen Sommergenerationen ist, sich erst im Frühjahr entwickelt, hat vr. Keller frstgestellt, daß das Aus- kriechen schon im Herbst geschehe und eine zweimalige Häutung laltfände, daß dagegen im Frühjahr zeitig die zwei folgenden Häutungen stattsändrn, womit die Geschlechtsreife vollendet und die Weitrrentwickelung nun schnell vorwärts geht. Bekanntmachung. Bei nnserm Stadtorchester soll für Theater und Gewandhaus die Stelle eines 2te» Harfenisten (ohne Pensionsberechtigung) mit Lein Jahresgehalt von 1800 bis eventuell 2000 begründet und am I. Juli dieses Jahres besetzt werden. Die Anstellung erfolgt gegen beiderseitige halbjährliche Kündigung. Geeignete Bewerber um Liese Stelle, welche im Besitz einer guten Harfe sind, werden veranlaßt, ihr Gesuch mit Lebenslauf und Zeug nissen bis zum 1. Mai dieses AahreS bei uns einzureichen. Leipzig, den 23. Februar 1901. Ter Rath -er Sta-t Leipzig. vr. Tröndlin, I./111. Oberbürgermeister. Ass. Wilisch. Nutzholz-Auction. Montag, den 4. März d I., sollen von Vormittags 0 Uhr an im Forstrevier Rosenthal 17 laichen-Nutzklötze v. 28—105 em Mittenslärke n. 2—6 m Länge, 2 Buchen- - - 27- 34 - - - 2-3 - - 1 Ahorn-Nutzklotz -18- . .5-- 1 Aschen- - -18- - .4.. 12 Rnstern-Nutzklötze- 23-83 - - - 2-6 - 3 Linden- - - 33—60 ... 4—7 - 1 Mcrn-Nutzklotz - 18 - - - 4 - - meistbietend gegen die übliche Anzahlung und den öffentlich aus- hängenden Bedingungen verkauft werden. Znfanimenknnft. Vormittags 9 Uhr an -er Leibnizbrnckc. Leipzig, am 23. Februar 1901. TeS Raths Forstdepntation. Nutz- und Breunholz-Anctioii. Dienstag, den 5. März d. Js, sollen von Vormittags 0 Uhr an im Forstrevier Rosenthal 6 Rmtr. tSichcn-Rntzschcite, 88 - vichen- 1'/» - Buchcn- 7 - Rvstern- 2 - «lleru- 17 starke Abraumhanfen gegen sofortige Bezahlung und den öffentlich aushängen, den Bedingungen meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: Vormittags 9 Uhr an der Leibnizbrnckc. Leipzig, am 23. Februar 1901. Des Raths Forstdepntation. Vcrmiethungen. In dem städtischen Grundstücke „Georgenhalle" an der Goethe- stroße sind vom 1. April ds. Js. ab bez. nach Fertigstellung »och 4 Läden für den jährlichen Mielhzins von je 2750 ./L bei fünf jähriger Vertrag-Lauer zu veriniethen. Miethgesuche werde» aus dem Nathhause 2. Obergeschoß Zimmer Nr. 20 entgegengeiiommen. Leipzig, den 16. Februar 1901. Ter Rath der Stadt Leipzig. Vr. Tröndlin. Römer. Die zum Neubau eines Kammergebäudes für das Feld-Artillerie- Regiment Nr. 68 zu Riesa erforderlichen Loos I, Herd-, Maurer-, Asphalt- und Stcinmetzarbeitr», - II, Zimmerarbeiten sollen in öffentlicher, unbeschränkter Verdingung vergeben werden. Zeichnungen und Verdingungsunterlagen liegen im Geschäfts- zimmer des Unterzeichneten — Riesa, Kaserne an der Weststraße — zur Einsicht aus und können VerdmguugSanschläge daselbst gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen bezw bezogen werden. Angebote sind verschlossen und mit entsprechender Aufschrift ver sehen bis Freitag, -en 15. März 1001, Vorn«. 11 Uhr für Loos 1, - - 15. - 1001, - 11'/. - - - II postirei an untenbezeichnete Stelle einzureichen, woselbst die Eröffnung in Gegenwart der erschienenen Bieter ersolgen wird. Zuschlagsfrist 6 Wochen. Auswahl unter den Bewerbern bezw. Zurückweisung sämmtlicher Angebote bleibt Vorbehalten. ' König!. Vtarntson-Banbeamter Riesa. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Vermögen der zum Be- triebe eines Landesproducten-, Commissions-, Spedition?- und Jncasso-Geschüsts unter der Firma f?. A. Schulze in Leipzig, Gerberstr.2O,bestehenden offenen Handelsgesellschaft istznrAbnahme der Schlußrechnung des Verwalters, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichniß der bei dec Vertheilnng zu berück- sichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwerthbaren Vermögcnsstücke -er Schlußtermin aus den 20. März 1001, Vormittags 11 Uhr, vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte, Nebenstelle, Johannis» gajse 5, bestimmt worden. Leipzig, den 26. Februar 1901. Sekr. Beck, GerichtSschreibcr des Königlichen Amtsgerichts. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Max Emil Robert Becker, Inhabers des Kurz-, Galanterie, und Bijouteriewaaren- geschäfts unter der Firma: Robert Becker in Leipzig, Steinwarten straße 14 u. 45, Wohnung: Sternwartenstr. l4, wird heute am II. Februar 190l, Mittags V,I Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Herr Kaufmann Paul Gottschalck hier, Floßplatz 24, wird zum Konkursverwalter ernannt. Konknrssorderungen sind bis zuin 16. März 1901 bei dem Ge- richte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des er nannten oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines GlänbigerauSschusses und eintretenden Falles über die in 8 132 der Konkursordnnng bezeichneten Gegenstände aus -e» 2. März 1001, Vormittags 11 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf -en 28. März 100k, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Nebenstelle Johannisgasse 5, I., Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird auf- gegeben, nichts an den Gemeinsckmldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 11. März 1901 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zn Leipzig, Abth. II den 11. Februar 1901. Bekannt gemacht durch Len Gerichtsschreiber Sekr. Beck. Ueber das Vermögen des Cartonnagensabrikanten Alexander Felix JSleib, Inhabers einer Carlonnagensabrik in Leipzig, Arndtstruße 31 H. G-, Wohnung: Baherschesiraße 43, ist heute, am 12. Februar 1901, mittags '/-I Uhr, das Konkursverfahren eröffnet worden. Verwalter: Herr Rechtsanwalt vr. Breit hier, Brühl 5. Wahltermin am 2. März 1901, vormittags 11 Uhr. Anmeldefrist bis zum 16. März 1901. Prüsungstermin am 29. März 1901, vormittags 11 Uhr. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis zum 12. März 1901. Königliches Amtsgericht Leipzig, Abt. II Nebenstelle Johannisgasse 5, den 12. Februar 1901. Bekannt gemacht durch den Gerichtsschreiber Sekr. Beck. Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über Las Vermögen des Kaufmanns Heinrich Tagobert Littmanu, Inhabers des Herrenmodenartikel-, Tricolagen- und Wäschegeschäfts unter der Firma: Kaufhaus Torothrcnpassage Heinrich Littmanu in Leipzig, Dorotheen- platz 3 und Colonnadenstr. 4, Wohnung in L.-Lindenau, Gemeinde- amtsstr. 17, ist zur Prüfung der nachträglich angemcldeten Forde rungen Termin auf Sen 26. Mär; 1001, Vormittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst, Nebenstelle, Johannis gasse 5, anberaumt. Leipzig, den 26. Februar 1901. Sekr. Beck, GerichtSschrciber VeS Königlichen Amtsgerichts. Versteigerung. Freitag, Sen 1. Mürz 1001, von Vormittags 10 Uhr an, solle» im Bersteigerungsraume des Königlichen Amtsgerichts eine Anzahl Möbel, 1 eis. Geldschrank, eine Comptoir- und eine Laden- einrichtung, 15,000 Stück Cigarren, 17 Bände Brockhaus' Konver sationslexikon, 1 Faß Arrak, 1 Faß Rum, 22 kg pulveris. Farben, 1 Faß engl. Lack, 1 Fruchtsaftpresse, 2 pbologr. Apparate, 1 Be- schneidemaschine, 1 Nähmaschine, eine Partie Herren- und Damen- schuhe, 1 Schuhmachernähmaschine u. 2k. mehr meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Leipzig, den 26. Februar 1901. Ter Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgerichte. Akt. Rändel. Versteigerung. Freitag, den 1. Mär; 1001, Nachmittags 2 Uhr sollen im tKasthofc zum Trompeter in Grosz,schocher 5 Harmoniums und 4 Hobelbänke meistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Leipzig, am 27. Februar 1901. Ter Gerichtsvollzieher beim Königlichen Amtsgericht. Aktuar Schubert. Im Auftrage des Verwalters im Friedrich Wilhelm Schniidt- schen Conenrsc, Herrn Rechtsanwalt Paul Große in Leipzig, sollen Freiiag, de» I. März und Sonnabend, den 2. März 1901, Vor mittags von 10 Uhr an Leipzig, Rieolaittr. 7, die zur Eon- cursmasse gehörigen Fleisch- n. Wnrstwaaren, Konserven, Weine und Liköre u. s. w. öffentlich gegen Baarzahlung durch mich zur Versteigerung gebracht werden. Leipzig, den 25. Februar 1901. Sekaarsednlidt, Localrichter. USlW. ülellelMiikellll kllllAllllt. vis Lönixliek ^iederländi8eli6 668andt8eliatt 2U Berlin beauftragt mied, rur Kenntnis der Ilnterreiebner der au8 ^.nla88 a1Ierböeb8t6r Ver- niätiluuA abA68anä1en ^.dre886 ru bringen, äa88 Ibre JIa^e.8tät (lie Xöni^in ilbe Im ins, die übermittelte ^.di6886 allerAiiädixid entxexenxe- nommen bat und den Unterreiebneten aller- böeli8ten Her2li6b8ten Dank au88preeben lÄ88t. Beiprix, 27. Februar 1901. ^Karies äe I^iaSre, 6vN8Ul. ^6i rrtlietier kerüii k8V6i ein I^6ip2L^-8tadt. vonnerstax, ckvn 28. kedrunr 1001, 4cdvnäs 6 Hstr in» 8.rals der trüberen ersten Lürxenwdule. 1Lxenorckunux: I. Orkslcrankellüassen-.^nxelejreodsit (ok. Liuladunirskarto). II. veriekte des 8tnndesau?sekn8ses (et. Lioladuog^kartv). 8an.-Ratk vr. 8elor«. Oeft'eutI icke ÜnnäelsIedranZtalt. vis .lumelckunx von tkanckluox^lekrlingen. welche Ostern in die vrülr- oder ^Lekmitta^-ilcurse der dreiMkrlgen vekr- liinxünhteilune eintreten Zollen, erbittet sieb der voterreiodnete vom 25. bis mit 28. Vebruar, vormittag!» von 10 bis 12 Obr. Vas lotste 8cbul/.eug;ni8 oder die ^ensurliste ist vorruleaeu. Obeoso tür den vetirlinxskru kkurs. (^.utnadmodedivxnoL Le- reebtitruriA rum einMkri^-kreirvilli^sll Dienste.) veipnx im kedruar 1901. krok. vr. Heller, stellv. Direktor. Deutscher Reichstag. §8 Berlin, 27. Februar. Das Haus zeigte zu Beginn der Sitzung die gewöhnliche Leere; erst im Laufe einer Stunde wurde die Besetzung eine etwas stärkere. Der socialdemoikratische Abgeordnete Kunert, welcher zuerst in der Berathuug über den Militäretat das Wort ergriff, konnte mit seinen Weit schweifigen Ausführungen über Soldatenmißhandlungen, Ueberanstrengungen und Ehrenkränkungen nur wenig Interesse erwecken. Das Einzige, was er erreichte, war, daß er sich für die Bemerkung: „Herr Oertel hätte Aeußerungen gethan, wie sie ein Spaßmacher aus Kalau nicht machen wurde", eine Rüge und durch die Bezeichnung, Abgeordneter Oertel sei ein „guantit^ nözliFöadlo'', einen Ordnungsruf des Präsidenten zuzog. Kunert's Ansicht über die Zahl der Soldatenmiß- handlungcn und die Handhabung der Militärgerichtsbarkeit suchte der Bevollmächtigte Generalleutnant von Viebahn durch ziffernmäßige Darlegungen zu widerlegen und trat dann noch für den verstorbenen Hauptmann Krosigk gegen die Angriffe Kunert's ein. Seine Aus führungen sanden die Billigung deS Antisemiten Werner, der seiner Genuzthunng Ausdruck verlieh. Auch er ver tritt die Ansicht, Laß das Duell in der Armee verwerflich sei. Eine von beiden Seiten mit ziemlicher Lebhaftigkeit geführte Debatte zwischen dem Polen IazdzewSki und dem conservativen Abgeordneten Fürsten Bismarck über die innere Politik Bismarck's gestalten die Verhandlungen etwas leben diger. Die Erregung der beiden Redner theilte sich auch dem .Hause mit, so Laß die Glocke deS Präsidenten dem social demokratischen Abgeordneten Herzberg, der mit der Vor lesung eines Hnnnenbriefes begann und dann auf die Verwendung von Militär zu Löschungsarbeiten eingeht, wiederholt Gehör verschaffen mußte. Die Ausführungen Herzberg'S wurden durch den Generalmajor von Einem in kurzer, mit militärischer Pointirung vorzetragener Entgegnung beleuchtet. Auf eine Anregung des elsässischen Abgeordneten Vcnderscheer erwiderte der Generalleutnant Viebahn, daß auf die religiösen Empfindungen der jüdischen Soldaten weitgehendste Rücksicht genommen werde. Einen überaus breiten Raum der heutigen Debatte nahm die Polen srage ein, zu der die Abgeordneten Sieg (nat.-lib.), Bebel, Glebocki (Pole) und Fürst Bismarck, sowie v. Tiedemann das Wort ergriffen. Der Abgeordnete Glebocki zog seine Ausführungen so in die Länge, daß der Präsident die Herren, die zu dem einmal angeschnittenen Thema sprechen wollten, ersuchen mußte, sich im Interesse des Hauses kurz zn fassen. Zur eigentlichen Tagesordnung Brenn,cheite und Feuilleton. Sprühteufelchen des Weines. Au» -er Lebensgeschichte eines Verfolgten. Von vr. Kurt Rudolf Kreusner. Nachdruck virboirn. So wahr es ist, daß der Wein des Menschen Herz erfreut, so sicher ist es auch, daß, wenn in froher Zecherrunde die Funken des Witzes sprühen oder im lustigen, kecken Treiben des Carne- vals die Wogen übermüthiger Ausgelassenheit hochgehen, jener Wein am meisten bevorzugt wird, der jetzt zum Leidwesen seiner Verehrer durch eine neue Besteuerung nicht unerheblich vertheuert werden soll, nämlich der einheimische Schaumwein oder, wie ihn die meisten nvm immer zu nennen pflegen, der Sect oder Cham pagner. Der Rothwein mag für alte Knaben eine von den besten Gaben sein, der wirkliche Kenner alter, bouquetreicher Rheinweine mag mit geringschätziger Gebärde an der süßesten Spende der Wittwe Cliquot vorübergehen, wenn ihm eine Flasche „Steinberger Cabinet" winkt; denn dies sind die Freuden eines abgeklärten, veredelten Geschmacks, wie er nur auf Grund langjähriger Erfahrung erworben wird. Dort aber, wo die frohe Lebenslust der Jugend überschäumt, trinkt man stets am liebsten jenen Wein, der schon in seinem Aeußeren ein Sinnbild ungebundenen, ausgelassenen Frohsinns ist, wenn auch seine aufstrigenden, schnell zerrinnenden Schaumperlen daran gemahnen sollten, daß der Genuß der Stunde flüchtig ist und schnell verrauscht. Zu unserer Väter und Großväter Zeiten war für jeden, der nicht im Besitze eines reichlichen Mammons war, der Genuß einer Flasche Champagner fast ein Ereigniß. Wer nicht ein besonderer Schlemmer und Verschwender war, gönnte sich eine Flasche Gold oder Silbergekapselten nur bei ganz besonderen Gelegenheiten, wie Hochzeitsschmäusen und Tauffesten, oder, wenn es galt, das Wohl des LandeLvaters an dessen Wiegenfeste in solenner Weise zu begießen; denn damals, wo die deutsche Schaumweinfabri kation erst in den Kinderschuhen stand, hatte man ein heute un begreifliches Vorurtheil gegen unser einheimisches Product und trank fast nur echten Champagner, der ja auch heute trotz des allgemeinen Steigens des Wohlstandes sich nicht gerade als Ge tränk für einen kinderreichen Familienvater mit kleinem Ein kommen eignet.. Dies ist nun innerhalb der Zeit eines Menschenalters ganz anders geworden, seitdem der deutsche Schaumwein hoffähig ge worden ist und man sich auch in den Cirkeln des Reichthums nickt mehr schämt, eine Flasche Hochheimer Mousseaux oder Llirgmüller selber zu trinken und auch seinen Gästen vorzusetzen; denn die besseren Marken deutscher Provenienz sind, wie von 1 Allen zugestanden wird, die nicht den echten Wein der Champagne I nur aus Caprice und Großthuerei trinken, den französischen Pro dukten nicht nur völlig ebenbürtig, sondern übertreffen diese so gar in mancher Hinsicht. . Die Anfänge der deutschen Schaumweinfabrilatiou reichen bis in die zwanziger Jahre des 19. Jahrhunderts zurück. Das Zeitalter der Napoleonischen Kriege lag damals erst in der allerjüngsten Vergangenheit, und die Abneigung gegen das Fran- zosenthum, wie sie namentlich auch vom Turnvater Jahn genährt wurde, war wohl die treibende Ursache, daß man sich auch von den französischen Champagnern unabhängig zu machen bemühte, und um das Jahr 1830 in Eßlingen, Heilbronn, Würzburg und an der Mosel, etwas später auch am Rheine, mit der Fabrikation von Schaumwein begann. Es zeigte sich jedoch auch hier, wie in vielen Fällen, daß der Deutsche nur zu leicht aeneigt ist, Alles, was vom Auslande kommt, zu überschätzen und das Product des eigenen Fleißes gering zu bewerthen; denn die ersten deutschen Schaumweinfabrikanten fanden für ihre Waare in Deutschland keinen Absatz; dafür öffneten die Engländer bereitwilligst ihre Thore dem deutschen Champagner, der, weil er im Allgemeinen schwerer ist als der französische, dem Geschmacke eines Volkes besser zusaate, welches durch das feuchte Nebel- und Seeklima schon im Allgemeinen einem stärkeren Alkoholconsum zuneigt. Weil dies« in England verbrauchten Schaumweine nun haupt sächlich aus Hochheim und von der MoseNommen, entstanden zur Bezeichnung der Gattung an sich in England die Rainen Spärkling Hock und Spärkling Moselle, die noch heute dort üblich sind. Ohne die englischen Absatzgebiete wär« die deutsche Schaum wein-Industrie wahrscheinlich auf halber Entwickelung stehen ge blieben und hätte immerdar ein kümmerliches Dasein geführt, wenn nicht die Verhältnisse, wie sie sich nach 1870 entwickelten, eine fundamentale Aenderung herbeigeführt hätten. Das na tionale Selbstgefühl hatte mächtige Impuls« erhalten; cs wurde bekannt, daß der alte Kaiser Wilhelm selbst für seine Person dem deutschen Champagner den Vorzug gab; nicht zum wenigsten wirkte aber die Dertheuerung des französischen Schaumweines um ctwa 1,50 die Flasche durch den im Jahre 1885 auf den selben gelegten Schutzzoll. Seitdem Hai die einheimische In dustrie einen außerordentlichen Aufschwung genommen, und man kann mit vollem Rechte behaupten, daß Deutschland heute nicht nur das Land ist, in dem der meiste Champagner getrunken wird, sondern daß es auch nächst Frankreich am meisten davon pro- ducirt. Die Gesammterzeugung beträgt gegenwärtig über 12 Millionen Flasche«, von denen etwa l^ Millionen ausgcfühn werden, während zum inländischen Verbrauche noch 800 000 Flaschen treten, die in Luxemburg, das zum deutschen Zollverein gehört, tzroduciri wetden; außerdem werden noch echte französische Marlen im Werthe von fast 5 Millionen Mart eingeführt. Diesen Mengen gegenüber bleibt der Champagnerverbrauch Frankreichs, welches von seiner Erzeugung von rund 24 Millionen Flaschen 17 Millionen an das Ausland verkauft, weit zurück, obwohl dieses mit Wein so reich gesegnet« Land, das jährlich aus seinen Wein bergen nicht weniger als 40 bis 50 Millionen Hektoliter der Bacchusgabe erntet, nicht unerhebliche Quantitäten nieder-öster reichischen oder steierischen Schaumweines aufkauft und als eigenes Erzeugniß in den Handel bringt. Wenn wir uns nach diesen trockenen Zahlenaugaben den Ge heimnissen der Fabrikation zuivenden, so sei zur Beruhigung aller Freunde dieses moussirenden Weines gesagt, daß bei Weitem der größte Theil unseres einheimischen Schaumweines, ebenso wie des in Oesterreich-Ungarn erzeugten, peinlich genau nach den in Frankreich üblichen Methoden erzeugt wird. In großen Stück fässern macht der Wein theils mit, theils ohne Zuckerlösung seine Gährung durch, und zwar enthalten jene Fäffer, aus welchen Schaumwein für England und seine Colonien hergestellt werden soll, nur den reinen Wein einer bestimmten Lage, weil unsere angelsächsischen Vettern auch beim Champagner eine bestimmte, durch das Aroma dickirte Eigenart wünschen, also z. B. Johannis berger oder Hochheimer Moussenx. Die für den Jnlandsverbrauch bestimmten Fässer hingegen enthalten Vcrschnittweine, d. h. Mischungen verschiedener Marken, die mit Vorbeoacht miteinander verschnitten werden, damit das fertige Product an Geschmack und Charakter dem französischen möglichst ähnlich wird, der ebenfalls keine ausgesprochene Blume hat, sondern aus Mischungen ver schiedener Lagen bereitet wird. Nach neun- bis zwölfmonatiger Lagerung wird der Wein auf die Flaschen abgefüllt, welche wagerecht in Gestelle gelagert wer den, in denen die Flaschenhälse durch runde Ausschnitte gesteckt werden. In diesen Gestellen, welche man nach französischem Vor gänge Pupitres nennt, werden die Flaschen tagtäglich durch Kcllerarbeiter einige Augenblicke geschüttelt, damit die Hefe und andere Niederschläge sich nicht an den tiefsten Stellen ansammeln und damit eine den gesammten Flascheninhalt gleichmäßige Gäh rung stattfindet, dabei wird jedes Mal der Flaschenhals um eine Kleinigkeit gesenkt, bezw. der Flaschenboden gehoben, bis endlich, uxnn die Gährung in wünschenswerther Weise fortgeschritten ist, die Flasche senkrecht auf dem Kopfe steht, wobei sich sämmtliche Unreinigkeiten, dem Gesetze der Schwere folgend, am Pfropfen abgelagert haben. Zur Fertigstellung sind nun nur noch einige wenige Hand griffe nothwendig, zu deren Vornahme der Wein in besondere Räume kommt. Es wird nämlich zunächst der den Kork fest- halteude Bindfaden durchtrennt; der Kohlensäuredruck treibt nun den freigewordenen Kork heraus, welcher die ihm anhaftend« Hefe und schlechten Bestandtheile mitreißt; sodann wird der sogenannte Liqueur, ein« Mischung von altem Wein oder Cognac mit Zucker, und zuweilen noch anderen aromatischen Substanzen, deren Re cept Das Geschäftsgeheimniß des Fabrikanten ist, zugesetzt. Der Wein wird hierauf schleunigst neu verkorkt, mit Bindfaden und Draht umwickelt, worauf nur noch die meistens von Frauen händen besorgte Arbeit des Versilberns oder Vergoldens und EU-- kettirens zu erfolgen hat, um die Waare versandtfertig zu machen. Es ist vielleicht nicht allgemein bekannt, daß zur Champagner - fabrikation keineswegs edle Sorten benutzt werden. Fast sämmt liche deutschen und österreichischen Sorten eignen sich dazu, und selbst aus dem so schwer verleumdeten Grünberger wird ein durchaus nicht schlechtes Fabrikat gewonnen. Als bestes Roh- material gilt der lothringische Wein, der dem der Champagne am meisten ähnelt. Aber auch aus den billigen Weinen am Rhein, an der Mosel, der Saar, der Ahr, am Main und Neckar wird ein gutes Getränk hergestellt, und wen der Weg einmal zur goldenen Sommerszeit nach der bcrgumkränzten Hauptstadt dec grünen Steiermark führt, wird es schwerlich bedauern, wenn er einmal das dortige Product in Gestalt einer Flasche Herzogs mantel probirt. Der relativ hohe Preis des durch Flaschengährung her gestellten Schaumweines rechtfertigt sich trotz der Billigkeit des Ausgangsmaterials durch die umständliche Behandlungsmethode und durch die bedeutenden Verluste, welche durch Springen der Flaschen während der Gährung entstehen. Es lag daher nahe, Champagner ähnliche Weine nach anderen Methoden herzu - stellen, bei welchen diese Uebelstände vermieden werden. Dies geschieht denn auch in großem Umfange dadurch, daß man ge eignete abgegohrene Wsm« mit Zucker und Liqrreur versetzt und unter bedeutendem Druck mit künstlicher Kohlensäure imprägnirt. In Deutschland werden mindestens 3 Millionen Flaschen, zum Theil auch Obst- und Beerenwein« auf diese Weise her-gestellt und zu sehr billigen Preisen in den Handel gebracht. Ueber die Berechtigung des Verfahrens mag hier nicht gestritten werden, da nun einmal die Nachfrage nach solchen billigen Marken im Preise von 1,25 bis 2 cis vorhanden ist und vom Standpunctr der Bekömmlichkeit nichts Ernsthaftes dagegen eingewendet wer den kann. Der Kenner aber wird schon durch di« Zunge zur richtigen Beurtheilung gebracht werden. Sollte dies jedoch nicht der Fall sein, so genügt es, eine Flasche Schaumwein, über deren Herstellungsart man im Zweifel ist, ein Weilchen offen stehen z» lassen. Der durch Flaschengährung erzeugte verliert seinen Ge halt an Kohlensäure nur langsam, während letztere, wenn der Schaumwein durch Jmpräanirung hergestrllt wurde, in kurier Frist verpufft, so daß ein fades Getränk in der Flasche zurück« bleibt, dem di» prickelnden Geister deS echten Schaumweine- ab handen gekommen sind.
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