Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.04.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-04-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189704264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970426
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970426
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-04
- Tag1897-04-26
- Monat1897-04
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 26.04.1897
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liesakrKssW'blatl und Anzeiger GlbtblM Md Ämeiger). ri!kgrc.mm.«br^i L» Htz» 4 N s 4 4 «-»HmchM' »r.„»>,i>-, M-I«. 44» »'N V r »» r »> . M -er König!. «mtShauptmarmschast Großenhain, des Königl. Amtsgerichts nnd deS StadtrathS zu Riela. 94 Montag, Z«. April 1897, MendS. SV. Jahr» Da» Riesa« Tageblatt «scheint setz« Lag Abend« mit »«»nahm« der Sonn, und Festtag«, vierteljährlich« vezn^prri» bei Abholung tu den Gxpeblttone» in Ries, und Ske-la oder durch »»sr« Trug« srrl in» Hau» 1 Mark SV Pstp, bei Abholung am Schalt« b« kaisett. Postanstaltm 1 Marl 25 Pfg., durch den BrirstrSg« frei in» Hau» 1 Marl 65 Psg. stk «« Rnmm« d«» Aurgabetage» bi» Vormittag v Uhr oh» Gewähr. Druck und ««lag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle »astanienftraß« 50. — Für di« Rrdartio» vmmtvoNlich: Hermann Schmidt in Riesa. Pir da« „Miesaor Lagsstlatt" «Kitt« un» R» spülest«» «ormittaK» i» Uhr de» jeweikigen AnSgabetage«. Die »eschLftsfteLe. Bekanntmachung, die Anmeldung der Ostern d. I. fortbildungsschnlpstichtig werdenden Knaben betr. Die Ostern d. I. fortbildungSschülpflichtig werdenden Knaben find Mitttvach, dru 28. April, nachmittag zwischen 2 und 4 Uhr in der Schulexpedition im Schulhause an d« Kastanienstraße lmzumelveu. Bei der Anmeldung ist daS letzte EchulzeuguiS vor- zulegen und anzugebe», ob der Eintritt in die ^gewerbliche oder in die Allgemeine Fortbildungsschule geschehen soll. Eltern, Lehrmeister und Arbeitgeber werden «sucht, ihre Pflegebefohlenen, ssoweit sie von dies« Bekanntmachung berührt werden, zur rechtzeitigen Anmeldung zur Fortbildungsschule an zuhalten. Riesa, am 21. Mäm 1897. Die Direktion der städtische« Schulen. Vach. * Freibank Riesa. Morgen Dienstag, de« 27. April, von vorm. 8 Uhr ab gelangt auf der Freibank imstädt. Schlachthof da« Fleisch zweier Kinder zum Preise von 3 b Pf. pro»/, ttg zum verkauf. Riesa, de» 26. April 1897. Die städt. Schlachchofverwaltnng. Meißner, SanitätSthierarzt. Zum türkisch-griechischen Krieg. Die jetzt vorliegenden Nachrichten lasten keinen Zweifel darüber mehr bestehen, daß die griechische Armee aus sämmt- lichen Positionen an dec theffalisch.n Grenze zurückgedrängt ist und sich in einer thetlweise ungeordneten RückzugSbewegung befindet, Bei allen Kabinetten, so schreibt man osficiö» au« Berlin, zeigt sich volle Geneigtheit, wie früher für die Er haltung, so jetzt für die Wiederherstellung des Friedens sich zu bemühen. Naturgemäß aber müßte nach den gemachten Erfahrungen jedem derartigen Schritt die bindende Erklärung der griechischen Regierung vorhergehen, daß die wohlerwogenen Rathschläze Europa« diese« Mal Beachtung finden werden. Allem Anscheine nach aber ist man in Athen durchaus noch nicht für den Frieden gestimmt, denn eine Depesche au« Athen meidet, die Regierung habe beschlossen, den Kampf fortzusetzen und mit um so größerer Energie Widerstand zu leisten, al» die neue VertheidigungSliuie in Thessalien für noch stärker angesehen wird, al« die bisherige an der Grenze. — Inzwischen find die Türken bi« Larissa vorge drungen, die Stadt ist gestern, Sonntag, Mittag, von türkischer Kavallerie besetzt worden. Die Griechen hatten vordem Larissa vollständig geräumt. Bor ihrem Abmarsch haben die Truppen die in den befestigten Batterien befind lichen Geschütze vernagelt; alle Feldgeschütze jedoch und die Munition haben sie dem Bernehmen nach mitnehmen können. — Der Telegraphenbeamte in Larissa, welcher von Kavallerie aufgrwirbelte Staubmaffen wahrnahm, erbat die Erlaubniß, da« Trlegraphenbureau in die Luft sprengen zu lasten, er hielt jedoch den Befehl, abzureisen. Die griechischen Ver wundeten sind unter dem Schutzs des Rothen Kreuzc« in Laust r zurückgeblieben. In der Umgebung von Mali haben heftige Kämpfe stattgesunden. Aus Revent wird gemeldet, daß Edhem Pascha, al« er »on seiner Abberufung hörte, einen großen Borstoß machte und die Linien der Griechen, welche ihre sehr schwachen Stellungen vertheidigten, durchbrach. — Die Athener Abend blätter rachen, die schlechten Nachrichten mit Geduld und kalten Blutes aufzunehmen; man solle daran denken, daß da« Heer sich tapfer geschlagen und mit unerhörten Opfern den heimathlichen Boden vertheidigt hat. In Saloniki herrscht infolge de« zu erwartenden Bom bardement« durch griechische Kriegsschiffe Beunruhigung. Außer dem österreichisch-ungarischen Panzer-Thurmschiff „Kronprin zessin Stefanie" wurden auch Kriegsschiffe anderer Mächte hin beordert. — Die Militärattaches der deutschen, österreich ungarischen, französischen und italienische« Botschaft in Kon« stantinopel find gestern in Saloniki eingetroffen, um zu Mar schall vdhem Pascha weiterzureisen. In Konstantinopel überreichten die Botschafter bei der Pforte Note« bezüglich der Ausweisung der griechischen Unter tanen. In den Noten wird auSgesührt, daß durch die plötz liche Abreise der Griechen sowohl die Geschäftsverbindungen der Türken al« auch die der fremden Unterthemen gestört werden würden. E« sei deshalb eine Verlängerung de« Termin» nöthig. Die Botschafter zeigten weiter an, daß alle im Dienste der Botschaften, der Konsulate, der geistlichen Anstatten u. s. w. verwendeten Griechen kontraktmäßig untrr dem Schutz der betreffenden Botschaft stehen. Schließlich wird in den Noten verlangt, daß die Pforte auf Empfehlung der Botschaften die Ausweisung derjenigen Griechen unterlasse, welche bet Bahnen oder anderen Gesellschaften bedienstet find, die fremde Interessen vertreten. Inzwischen hat die bulgarische Diplomatie einen kleinen Streich ausgeführt, der der Türkei neue Verlegenheiten bereitet. Der bulgarische Agent hat nämlich die Bewilligung einer Anzahl neuer bulgarischer Bischöfe mit der Drohung verlangt, daß Bulgarien sonst mobil machen werde. Der Credit der bulgarischen Regierung ist durch diesen Versuch, der einer Er pressung nicht unähnlich sieht, nicht erhöht worden. -Der Versuch zeigt aber auch, wie leicht der Kriegsbrand weiter um sich greifen kann. Heute Nachmittag gingen un« noch folgende Depeschen zu r * So «stantinopel. Der Adjutant Edhem Pascha« meldete an den Krieg-Minister über die Einahme von Turnavo Folgende«: Die Division Neschat Pascha« bedrängte die Grieche« hart, die die Höhe von SiSvakia aufgaben. Die auf Lisvakia gehißte türkische Fahne veranlaßte die Griechen, von Turnavo theil« gegen Tschaihifsar, theil« gegen Larissa zu flüchten. Neschat Pascha zog alsdann ohne Widerstand in Turnavo ein. Mit Ausnahme von wenigen alten Leuten war die Stadt von den Eingeborenen verlassen. Der Zu stand der Häuser, sowie der Geschäfte deutete auf eiue panik artige Flucht hin. SS wurde viel Kriegsmaterial und Pro viant erbeutet. Sin strenger Sicherungsdienst wurde sofort durchgesührt. Aufklärungstruppen haben sich Larriffa genähert. * Eonstantinopel. Eine Depesche de« Kom- mandirenden de« epirotischen Lorp« an den Krieg«minister meldet, daß in einem der vorgestrigen Wiedereroberung de« Blockhauses von Pentepigadia vorangegangemn Kampfe der Verlust der Griechen über 200 Todte, 219 Verwundete und «2 Gefangene betragen haben; außerdem sei viel Krieg«, material verloren gegangen. Auf Seiten der Türken find 51 Mann geiödtet, ein Offizier und 73 Mann verwundet worden. — Nach Meldung der Consulat« in Janina bereitet Achmed Hifzi Pascha einen Vormarsch von 15 Bataillonen ron Janina au« gegen den Feind vor. * Konstantinopel. Drr Wali von UeSküb meldet den Abgang einer Abtheilung Freiwilliger »on 805 Mann, unter denen sich auch 6 Christen und 5 Juden befinden. Dir Freiwilligen wurden von der Bevölkerung beschenkt und ihre Familien mit Getreide versehen. Nach Saloniki sei von Taschhidza eine Abtheilung von 200 Freiwilligen abgegangen, darunter 7 Christen. Weitere Abteilungen sind in der Bil dung begriffen. Unter den Freiwilligen herrscht große Be geisterung. — Die Ottomanbank hat von dem durch die Subskription für die Armee aufgebrachten Kapitale neuer- ding« 8127 Pfund, im Ganzen also bisher 88587 Pfund sür Wäffenonkäufe au-gezahlt. — Nach einer Meldung de« „Jkdam" vom 24. d. M. wurden auch die griechischen Posi tionen von Kritiri und Lisomki genommen, so daß sich nun mehr alle Positionen und Dörfer in der Umgebung in den Händen der Türke« befinden. Die Division von Kezkoci unter Hamdi-Pascha habe sich mit der Operationsarmee ver einigt und sei gegen Kazaklar vorgerückt. — Nach ei, er De pesche vom 24. d. M. hat die Division Hamdi-Pascha nach fünftägigen» Kampfe die griechischen Truppen zurückgeworfen und viel Kriegsmaterial erbeutet. Die Division durchstreifte da« gauze Gebirg-grlände bi« zur Ebene »on Lariffa und griff in der Nähe von Karademirler in einen Kampf «in, den «in Regiment der Division Hakki-Pascha mit den Grieche« hatte ; die Griechen wurden zurückgeschlagen. Bei der Be setzung der Turnavo» beherrschenden Höhen konnten dse Griechen ihre Kanonen nur mit Mühe retten. * Pari«, vfficiell wird gemeldet, daß auf Ansuchen de« französischen Consul« in Salonichi Admiral Pottter be- ansrragt worden sei, de« Kreuzer „Bugeaud" au« der Susa Bai nach Salonichi zum Schutze der dort ansässigen Franzosen zu senden. * Paris. Rach einer bei der hiesigen türkischen Bot schaft eingelaufenen offieiellen Depesche find die Griechen in großer Unordnung von Lariffa geflohen, woselbst sie «ine große Menge von Kriegsmaterial und Munition zurückge- lassrn habe«. * Arta. Bei dem bereit« gemeldeten blutigen Gefechte bei Pentepighadia wurden die Griechen nach mehrstündigem Kampfe geschlagen; dieselben griffen aber mit verstärkten Kräften von Neuem an und eroberte« Pentepighadia. Die Türken zogen sich hierauf ohne ferneren Widerstand zu leisten, zurück. Der Verlust auf griechischer Seite ist bedeutend. * Salonichi. E» wurde beschlossen, hier eine Re- serve-Divifion von IS Bataillonen zu bilden. Bisher find hier 11 Bataillone augekommen, von denen 6 nach Aponomi und «araburun gesandt worden find. * London. Nach einer Meldung de« „Daily Graphit" vom 22. d. M. au« Athen, hat Grnrralmajor Makrts, der eigentlich« Höchstcommandirende der griechischen Armee, sei« Amt niedergelegt. Zu seinem Nachfolger sei Mauromichali«, der bisherige Commandant der Division von Trikala er nannt worden. — Die „Morning Poft" meldet au« Lariffa vom 25 d. M., «ine furchtbare Panik sei am Freitag Abend dort während des Rückzüge« der griechischen Armee au-ge brochen. Der Ernst der Lage werde in Athen nicht richtig gewürdigt. rageSgefchtcht«. Deutsche- Reich. Dem „B. 8. A." zufolge feierte gestern der Herzog Friedrich von Anhalt sein 50jährige« Militär-Dienst-Jubiläum, da er am 25. April 1847, sechzehn Jahre alt, zum Unter-Lieutenant im damaligen anhalt-dessau» ischen Füsilier-Bataillon befördert wurde. — Dasselbe Blatt meldet ferner, der Vorstand des Verein« deutscher In genieure hat beschlossen, der ihm von dem Herrn Staats sekretär des Innern von Bötticher übermittelten Einladung der Institution of Naral Architekt«, an ihrer diesjährige«, au« Anlaß des Jabiläums der Königin von England beson der« festlich abzuhaltenden Generalversammlung Theil zu nehmen, Folge zu leisten und den Verein durch den Vorsitzen den und den Bereinsdirektor vertreten zu kaffen. In der Presse ist von der Möglichkeit die Rede, daß demnächst eine neue Umsturzvorlage au-gearbettet werden würde. Da»on ist an unterrichteten Stellen nicht» bekannt. Die „Mil.-Pol. Korr." bemerkt dazu: Nachdem schon die letzte Umsturzvorlage auf Schwierigkeiten aller Art im Reichstage gestoßen ist, würde die Wiederholung eine« derartigen Schritte uw so weniger günstige Ausfichten haben, je mehr von vorn herein oa« Bestreben vorwaltet, noch schärfer gegen den so genannten Umsturz Front zu machen, al« e« in der vom Reichstage vor Jahr und Tag verworfenen Vorlage vorge sehen war. E« wird bestätigt, daß der Kolonialrath in drr zweiten Hälft« de- Mai einberufen werden wird. Er wird Gelegen heit haben, den Zolltarif für Südwest-Afrika einer eingehen den Prüfung zu unterwerfen, wie der Direktor der Kolontal- abihrilung da- schon vor längerer Zeit im Reichstag ange- deulet Lat. Außerdem «erden auf der Tagesordnung auch Steuerfragen für Ostafrtka stehen, unter denen vor Allem eine geplante Gewerbesteuer in Bettacht kommen dürste. Dagegen wird, wie au- kolonialen Kreisen versautes ihn die Krage der Usambra-Eisenbahn nicht beschäftige«.
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