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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189809220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980922
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980922
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-22
- Monat1898-09
- Jahr1898
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 22.09.1898
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schafterin und Cigarrenarbettertn Lange vo« Schlage gr- troff,» Sie sank sofort todt zusammen. Zittau, is September. Schwer vernnglLcktist gestern ans der Renn b »hu 1» der Weinau hier der Radfahrer Schwedlrr «« Girlitz. Drrfelb« fahr wtt eine« hiefize» Herr« auf eine« Zweisitz,r tu schnellster Gangart, al» an einem Rad« der Reifen sprang. Dadurch kamen beide Fahrer -u Kall, uns Herr Schweller erlitt ganz befand«» schwere Verletzungen t« Gesicht. Zwei zufällig anweseud« Lazareth- grhllfen leisteten ihm dir erste Hilfe, verbanden di, Wunden und begleiteten ihn dann per Droschke zu »ine« Arzte. Der hiesige Radfahrer, welcher allerdings weniger schwer verl.tzt ist, mußte sich jedoch lb.nfall« mittel» Droschke ia feine Woh nung bringen laste«. Miltitz, 21 Gkptbr. Auf dM httfizrn Brbnho' ist geftern Vormittag durch dn nach S Uhr fälligen Pnsonenzug au» Leipzig der tort stationirte Bahnmeister Rühle, al« er vor dem einsahrenden Zuge die Bele s- noch überschreiten wollte, erfaßt, überfahren und sofort geröstet worden. Altenberg, vorgestern früh brannte da« Internat der Eisenbahaschule au-. Trotzdem von dem Mobiliar ein großer Theil noch rechtzeitig gerettet werden konnte, ist den Schülern Manche« verbrannt. Zum Glück herrschte Wind- stille, sonst wären auch die benachbarten Gebäude in B-fahr gerathrn. Da- Gebäude muß jedenfalls abgetragen werben. Burgstädt, 20 September. In der am Sonntag abgehaltenen außerordentlichen Innung-Versammlung der Tischler-, Böttcher- und Seilerinnung zu Bu'gstädt wurde fast nahezu ctnftimmig die Auflösung derselben beschlossen. Die Innung bestand über 200 Jahre. E« ist nun die Ab sicht vorhanden, eine neue Ttschlertnnung zu begründen. Hohenstein, 19. September, vorige Woche verstarb in GerSdorf dir Ehefrau de« OberhäunS Barth, die vor einiger Zett von eine« Nachbar körperlich mißhandelt worden war. Um nun die Todesursache zu erfahren, ließ der Ehe mann der verstorbenen an dieser die Sektion vornehmen, die, wie dem ,Zwickauer Wochenblatt" von. hier gemeldet wird, zu Ungunst»« de« Tbä'er« »««gefallen sein soll. Ueb- rtgrn» war in der betreffens»« Angelegenheit ein Staat«, avwalk au« Zwickau in .der B< Häufung Barth« anwis nd. Reinsdorf, IS. Septbr. Bei dem Gewitter, da heute Morgen über unseren Ort zog, schlug der eine nieder gehende Blitz in den auf freiem Felde der Bergs.Ke befind- liche«, mit Dünger beladenen Wagen de« ButSbrfitzer« Herrn Ferdinand Eger und betäubte den Sohn Eger«, sowie die vor dem Wagen gespannten Pferde. Auch ei« Mädchen, welche« bet dem Geschirr war, wurde zu Bode« geworfen, vermochte sich aber schnell vom Schreck zu erholen und Hilfe hrrbeizuruseo. Der junge Mann und die Pferde wurden dann nach Hause geschafft. Hier erholten sie fich alsbald und «» zeigte sich, daß sie zum Glück keine großen Verletzungen davongetragen hatten. Plauen i. B. Der Zimmergeselle Loui« Leonhardt au» Obersachseubrrg, gegen den demnächst wegen der Sckönauer Breuelthaten vor dem S. Schwurgerichte hier zu verhandeln Irin wird, ist nicht de« Morde», sondern de« Raube« ange- klag», nnv zwar nach 88 249, SSO Nr. 1 und Nr. 151 de« Strafgesetzbuch«. Nach letztgrdachtem Paragraphen kann Leonhardt, wenn er für schuldig befunden wird, mit leben-, länglichem Zuchthau« brftrast werden, weil bei dem Raube der Tod «threrer Menschen verursacht worden ist. Reichenbach, 21. September. Ueber den Geschäfts gang in der Textil - Industrie verlautet von zuverlässiger Seite Folgende«: Nachdem im hiesigen und Greiz - Geraer Bezirke sowohl in der Streichgarn- al« auch Sammgarnbranche längere Zeit über Mangel an Beschä tiguvg geklagt wurde und in den meisten Webereien die Hälfte der Stühle leer standen, scheint in den letzten Tagen namentlich in der Kamm- aarnbranche «in Umschwung eingrtretr« zu fein. Mehrere Wrbereteu haben nämlich nicht unbedeutende Aufträge deut scher und englischer Häuser erhalte«, so daß sämmtliche Stühle voll beschäftigt werben. Während bisher die Fabriken um tz oder 6 Uhr Nachmitteg« geschlosst« wurden, wird sttzt wteder bi« 7 oder 8, ja bis 9 Uhr, namrntlich in der Vor bereitung, gearbeitet. Einige Fabriken waren gevöthigt, Arbeit an Lohnweberrien euezugeoen. Diese Wendung zum Bessere» ist uwsomehr al« eine günstige Vorbedeutung für die kommende Zeit anzusehrn, wen« man bedenkt, daß die Reisekollektionea der Grosfiste«, welche doch auch noch Auf träge erwarte« lasten, noch nicht etogeganzen find. Leipzig, 20. Sept. Da« Landgericht veruriheilte den Oekonomen und Bamscheidtiften Cramme wegen fahrlässiger Körperverletzung zu einem Monat EDfängniß. Bekanntlich wird bei BaunfchetdtiSmu« der sozenabnte L-benSwccker an gewendet, eia au« einem Büschel Radeln bestehende« In- strmnent, da« mittel« Federkraft g-'g-n einzelne Stellen er« Körper« geschnellt wird. In die entstandenen Wanden wird dann Oel verrieben. Der Angeklagte hatte zum verreiben «in unsaubere« Tuch benutzt, war auf dem Rücken de« betreffenden Patienten eine shwere Furunkelbtltuag verur sachte. Die ärztlichen Sachverständigen warnten dringend vor der Anwendung dieser „Raturhettwrthode", da sie di.- peinlichste Sauberkett verlange. Sowohl der Körper de« Kranke« wüste an de« z« behandelnden Stellen vorher ge- reinigt, al» auch jede» der gebrauchten Instrumente re nach der Verwendung awtgekocht und de«i»ficiit werden. Bon Juterefle war die gerichttärztliche Feststellung, daß die Aerzte durch die einfache Anwendung von spanischer Fliege und Senf teig dasselbe wie dr, Baunscheidlismu« erreichten, nämlich die Ableitung einer inneren Entzündung «ach avß n. Leipzig. Ein schreckliche» Unglück ereignete fich an der Bahnstrecke Leipzig-Meusrlwitz. Dort hatten fich Strecken arbeiter eben zu» Frühstück gelagert, al» ei« Zug passirte, durch welchen et« Arbeiter sofort gelöste», ,t« zweiter schwer am Beine verletzt wurde. Dem erst vor zwei Tage« von Militär entlaffenr« Arbeiter Wutzler au- Meuselwitz wurden beide Beine weggesahren und verstarb der Unglückliche auf de« TranSpott «ach de» Krankenhaus SeipW tu der Nähe von O tzsch. Au» dem Reiche. De« furchtbare« Unglück auf See, von welche« wir berett» in einem Telegramm in vorgestriger Nr. an« Memel berichteten, find »9 Menschenleben zu« Opfer gefalle«. De« Nähere« wird darüber grmrldet: Nachmittag« waren zahl, reiche Fischer!orte au« de« Memeler Vorort BommelSvilte und den benachbarten Fischerdörfern zu« Strömling-fang aus-egangen. Nacht« 2 Uhr ka« plötzlich »in heftiger Sturm auf. Di« Fischer versuchten, eiligst de« Hifra zu erreiche«. Acht Booten g lang die«, drei gtngen unter, dabei ertranken acht Fischt» und eine Frau. E« binterbleibe« 7 Wittwen und 15 unerzogene Waisen. Noch shltmmrr wurde der be nachbarte russische Badeort Polangcn betroffen. Bon dort ginge« in der furchtbaren Brandung sieben Boote mit 20 Mann unter, nur ein Mann konnte nach zweistündigem Kampf mit den Wllen gereitet werden. Es« rrsfische« Boot wurde durch einen Memeler Looisendampfer gerettet. Die B-sammr« zahl der Opfer beträgt bi« jetzt 29. e« werden indeflen noch zehn russische Fischer vermiße. — In Hamburg erklärte eine Versammlung der Bäckergesellen den Streik nach iSaöchtger Dauer für beendet, da die Zahl der Au-stän digen äußerst gering geworden sei. Vermischtes. Trauung im Gefängnisse. Der Rechtsanwalt H.nke, der zur Zeit im Moabiter Kuminalgerickt im Unter« suchung-gefSogniß fitz», hitte zur Zett, al« er sih noch auf freiem Fuß: befand, dr« Aufgebot bestelle, um seine Braut zu eheliche«. Er halte fich nunmehr die Er aubniß aukgc- wirkt. fich als Gefangener trauen lasten z« können. Diens tag vormittag 10 Uhr land cuf dem Standesamt 12» Alt- Moabtt 20 die Ehrschli'ßung statt. Hm!« wurde von zwei Grsängnißbiamten in CM rum Ltgadeüamc begleitet, wo dir Braut mit den beiden Trauzeugen seiner harrt«. Al« dann dir junge Ehefrau in Begleitung der Zeugen, dem Transport ihre« Gatten zum Grsängniß folgte und an Portal III dr« Gerichtsgebäude» die Stunde der Trennung für lange Zeit shlng, brach die Frau shluchzend zusammen, während fich die P orten de« Gefängnisse« hinter ihrem Batten schloffen. Die junge Frau war nach rtnstündigen Bemühungen noch nicht wieder zum Bewuß s in gelangt und mußte al-dann, immer noch in bewußtlosem Zustande, mtttllft Droschke nach ihrer Wohnung gebracht werde». Zum Spuk in Buschow. Um den in gestriger Ne. erwähnten Erzählungen entgegen zu treten, erläßt der Königliche Krei-physiku-, Beheimer SamitätSrath Dr. Heise in Rathenow folgende Erklärung durch die Prester „Da fünf Monate alte Kind des Bahvarbeiter« Schleue in Busch »v erkrankte nach Aussage der Mutter ror etwa 6 Wochen an akutem Magen- und Darmkatarrh (Brechdurchfall) Sofort «achgrsuchte ärztliche Hilfe in Verbindung mit paffender Diät brachten keine Bifs-rung. Da« Kind verweigerte mehr und mehr die Nahrung, wurde körperlich immer schwächer und starb am 12. d. M. Auf Veranlassung de« Herrn Amt«. Vorsteher« odducirte der Unterzeichnete am 15. d. M. da« Kind. Be» der äußeren Besichtigung wurde groß« Abmager ung konstatirt, bei der inneren wahrger.ommeo, daß nach der Beschaffenheit der Berdauung-organe der Tod unzweifelhaft kintreten mußt. Ws« nun die während der Krankheit de« Kinde« vo» den Eltern und anderen Personen angeblich beob achteten Schattenerscheinungen in dem Krankenzimmer anbe triff», so hat die Phantasie hierbei eine Rolle g spielt. Der Unterzeichnete braucht wohl nicht zu erwähne« und zu be gründen, daß diese Vorgänge unmöglich waren. Ebenso existirt kein Zusammenhang zwischen der Krankheit sowie dem Tode de« Kinde« und diesen Lo gängen. Dasselbe ist an Leben-schwäche in Folge von Magen- und Darmkatarrh ge worben. Die angegebenen Schattenerscheinungen aber find Refi-xe der Lampe gewesen mid toi den durch di« längere Krankheit de« Kinde« erregten Eltern so oft erwäZnt wor den, daß auch andere Personen bei gleicher Erregung sie glaubten wahrgenommen zu haben. Mit dieser Erklärung heffc der Unterzeichnet« dem Spuk in Buschow dauernd ein Enoe gemacht zu haben." Wie der Kaiser mit seinen Soldaten früh stückte. Bon der Liebenswürdigkeit d s Kaiser« hat ein The«! der Mannschaft de« 158. Infanterie-Regiment« während de« Kastirmanösrr« einen schöne» Beweis erhalten. Bei de« Befkchte in der Nähe von Bergkirchen hatte die zweit« Compagnie de« genannten Regiment« den Auftrag, den obersten Kam« de« Wtlhengebtrge« zu besetzen, um da« Vordringen de« 10 Armee colp« z« hindern. Unter Führung eine« Lieute nant« stellten fich 26 Mann LN einer Felsrnparthie auf und erwarteten Len .Men" F.ind. Hinter ihnen lag «ine klein« Waldwiese. Plötzlich ka« der Karser mit seine« Gefolge an- geritten. Kur, daraus erschien auch der Kaiserliche Küchen wagen, woran f auf der Wiese Tische aufgefchlagen wurden, da der Kaiser da« Frühsttck einnrhmen wollte. Al« der Mona ch nun di« Soldaten bemerkte, schickt« er ihnen sofort einen Korb voll Obst. Kaum war die« von de« Leuten ver zehrt, so befahl der Kaiser den Lieutenant zu fich an seinen Tisch, und auch die 26 Mann erhielten vom Kaiser Befehl, da« G päck abzuleg-n, sie Gewehre zusammeuzusetzen und btt dem Kaiser zum Frühstück zu erscheinen. Wenige Sccunden später lagerte die Fildwache in de« Grase, um ihre« obersten Kriege Herrn. Der Kaiser gab dann Befehl, den Leuten vo« der Krühftück-tafel vorzusetzen. Auch Roth- und Weißwein wurde den Krirg-leutea gereicht. Nach etwa zehn Miauten wurde die Frübftück-tafel wieder aufgehoben. Der Kaiser schüttelte dr« Offtrter der Feldwache die Hand, bestellte an den Compagnirchif einen Bruß und die Mtttheilung, daß die Feldwache mit dem Kaiser gefrühstückt habe. Mit einem freundlichen: „Adieu, 8.-Ute, laßt mir da« zehnte Corps nicht durch!' ritt der Kaiser davon. Moltk« über di« Schönheit der Kaiserin Elisabeth. I« Januar 1865 reist« Prinz Friedrich Karl, begleitet vo» Molrke, «ach Wie«, »« fich nach Auflösung der von ihm com«andtrten Armee bet« Kaiser zu melden. Moltk« schrieb von der Hofburg au« an seine treffliche Fra« einen sehr ausführlichen Brief, worin er ihr die gute Auf nahme bet Hofe nicht genug rühmen konnte. Er sei von Allem sehr befriedigt, der Kaiser habe ihn mit Auszeichnung, herjlich die Erzherzöge Leopold «tid Albrecht behandelt. Mit Bewunderung stricht er aber don der scköern Kaiserin Elisabeth. „Da- Berückt hat nicht zu viel gesagt, di« Kaiserin ist entzücken», noch anziehenver al« -schön, eigrnthünlich und schwer zu beschreiben. . . . S-e scheint etwa« schüchtern, spricht leise und ist nicht immer leicht zu verstehen, aber man fühlte, daß da«, wa« sie sagte, etwa« verbindliche« ist Neben der Kaiser«" saß (bei drr Balata'el) H:rr v. Weither, dann folgte die OSelhlfmetftrrtn, dann ich, sodaß ich di« schön« Kriserin in der Nähe bewundern kennte. . . . Nach der Tafel wachten die He rschaften Cercle, und der Kaiserin fällt da«, wie wir scheint, nicht sch'vrr. Wenn man fertig sein soll, macht sir kine gr:c öle und ziemlich tiefe Verneigung, und man weiß, daß man enrloss n ist." (Gesammelte Schriften VI. Band pag. 435 und 439.) Keieste ikMteil Selegrsnnk vom 22. September 18S8. -s- Pari«. Nach einer Meldung de« ..Figaro" au« Lille wurde dort gestern Mittag ein Hauptmann Delabi« auf der Straße von einem gur gekleideten jungen Menschen durch 5 R volocrschüffe verwundet. Bei seiner Berhafttmg weigerte fich der Uebelthäter, seinen Namen za nennen; er erklärte, er kenne den Hauptmann «ich-, hasse aber die Armee. Man glaubt, der verhaftete sei Anarchist. -f Paris. Prceeß Picquart. Au« dem Plaidoyrr Labori« ist noch Folgendes zu berichten. Labort sprach fern B, fremden darüber aus, daß der Beneralprocuraror gestern Nachmittag di« Staatsanwälte von der gegen Picq iart an- georoneten Untersuchung verständigte, während er uns Picquart erst heute Morgen davon erfahren hätten und zwar au» drr Bcneralstabspreste, von welcher Picquart seit Monaten be- sudelt werde. Die gegen Picquarr erhobene Anklage stützt fich darau», daß Picquart, ai« gegen ihn von st inen Unter gebenen, s-tnen Bletchgestrllten und — fich zu den al« Zeugen anwesenden Generälen Bousr und Pellieux wenden» — auch von stinen Borg« sttzten infame Machinationen angrzettelt wurden, einen Advokaten mit seiner Bertheidigung betraute. Die Anklage sti nur erhoben, «eil Lavaignac Kriegsminister war und weil Picquart die Fälschung Henrys beweisen wollte. ß Paris. Dem „Kl. Journ." wird gemeldet: Die Aufregung wächst hier stündlich, wie in den ersten Tagen der Drcysusaffatre. Da« ganze Osficiercrrps erscheint eifrig in dem B»streben, die Revision zu Hintertreiben, odereine neue Berurtheilung Driy'ue' zu erzwingen. Brisson wird Dop pelspiel vorgeworfen, da alle seine Krieg-Minister die Be wegung zu Bunsten der Revision fördern. Wie gespannt die Lage ist, b-weisen die umlaufenden Berüchte über ein beror- stehcndeS militärische« Pronunciamento. Picquart« neue Verfolgung gilt allgemein al« Cou p'ort de« Generalstab» gegen di« Revision. 8 Paris. Beim Direktor de« Sanier-Besänguiffe« erschien gestern ein Bendarmeriekopirän, um im Auftrag dr« Platzkommandanten den Obersten Picquart abzuholen. Der z Direktor antwortet«, daß die Civiljusnz Picquart nicht frei gegeben habe, weil der Prrceß nur vertagt sei. Zwischen Chanoine und Zurlinden besteht, wie verlautet, ein Konflikt, da Charoine von der Verhaftung Picquart« nicht« wrffen will. Di s-r Konflikt kann Konsequenzen «ach sich ziehen, die den Feinden der Republik zu Statten kommen würden- Zurlinden will heute die formelle Eingabe um Auslieferung P cquart« etnreichen. -s- Wladiwostok. Prinz Heinrich von Preußen ist hierher zurückgekehrt. 8 London. Die internationale Verständigung zur Bekämpfung der Anarchisten wird an der Weigerung Eng land« und der Bereinigten Staaten scheitern. -s- London. Wie die „Time«" au« San Juan vo« 21. d. M. meldet, haben fich dort wieder 500 Maa« span scher Truppen eingeschifft. Der Rest wird Nachfolge«, sobald wieder Transportschiffe zur Verfügung stehen. — Einer Meldung de« „Standard" au- Sandia zufolge soll Ad miral Noel die für die Ablieferung der Waffen der Musel manen gestellte Frist wegen der Schwierigkeit der Aufgabe verlängert haben. 8 Santander. Admiral Cervera wurde bet seiner Landung mit Hochrufen empfangen; er war in Begleitung seiner beiden Söhne und einiger Officiere. Die Menge be gleitete Cervera bi« zu seiner Wohnung. -s- Btbraltar. Die deutfche Kaiseryacht „Hohenzollern" ist geftern Nachmittag au- Kiel hier eingetroffen und wird binnen Kurzem nach Venedig weiter segeln. 8Philippopel. Unweit Melnic fand zwstche« tür kischem Militär und bulgarischen Bauer« «in blutiger Zu sammenstoß patt. Nenrre Nachrichten stehen darüber noch au«. 8 Candia. Die Baschibozuk«, die ihre Waffen de« Engländern keinr«fall« ausliefern wollen, verließen ia großen Mengen di« Stadt, überschritten den Cordon, und fallen rum in christliche Dörfer ein. Der englische Befehlshaber ent- fandte bedeutende Verstärkungen, um die Empörer zu ver nichten. Die Christen verhalten fich passiv und wollen de« Engländern vollständig die Pacificirung de« Lande« «ad die Bestrafung der Baschibozuk« überlasten. Heute »erden weitere tausend Mann englischer Truppe« hier erwarte». s Kanea. Der Oberst Lhermfide hat den Admirale» die Errichtung eine« SpezialgrrtchtShofe« in Smyrna zur Aburthetluvg der Aufrührer in Kandis vorgeschlagen. Der
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