Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189809170
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18980917
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18980917
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-17
- Monat1898-09
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 17.09.1898
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vertttches und Sächsisches. Riesa, 17. September 1898. — Der Bau de« neuen PfarrgebäudeS, da« bekanntlich an der westlichen Seite der Panfitzerstrahe vis-L-vIs der Trinitatiskirche zu stehen kommt, und von Herrn Baumeister L. Schneider hier au«geführt wird, schreitet ziemlich rüstig vorwärt«. Da« Gebäude hat eine Front von 20 rv eine Tiefe von 20,84 ur und erhält ein Hochparterre und drei Stockwerke. Im Hochparterre werden sich befinden link« vom Lftitteleingange vorn: die Kanzlei und da« Studirzim- mer, hinten: der Ikonfirmandensaal und da« Lktenzimmer; recht« vom Eingang« vorn: die Wohnung de« Kirchners, hinten: die Wohnung de« Heizer«. Die 1. Etage ist fiir die Wohnung de« Pfarrer«, die 2 für die de« Diaconu«, die 3. für die de« Hilf-geistlichen bestimmt. Da« Gebäude erhält eine vollständige Sandfteinso-ade, die zu seinem stattlichen Ge genüber eiü harmonisches Berhältniß bilden soll. Auch der Bau der neuen Turnhalle, die auf dem ehe maligen Pfarrgrundstücke und zwar zwischen dem östlichen Theile der Klosterkirche und dem alten Pfarrgebäude recht« von der am Rathhause und in einer Krümmung an der Kirche vorbei nach der Großenhainerstraße zu neu angelegten Straße aufgesührt wird und ebeofall« von Herrn Baumeister L. Schneider erbaut wird, ist s<don ziemlich vorgeschritten. Eia ca. rn hoher Sandsteivsockel der UmfassunzSwäade, auf dem au« Bruchsteinen herqestellten Fundamente ruhend, ist berest« aufgeführt, auf diesem wird sich nunmehr da« Ziegel blendmauerwerk erheben. Die Fertigstellung diese« Baue« dürste nicht lauge auf fich warten lassen. — Bekanntlich findet morgen «ine allgemeine Kirchen kollekte für den Neubau der Kirche zu Sehma bei Aa- nabrrg statt. Wie schon früher mUgetheilt, hat die Kirchen gemeinde Sehma bet Unnaberg schon seit Jahren roc der Pflicht gestanden, ihre ungenügend gewordene und nicht mehr würdige alte Kirche durch eine neue zu ers.tzen. Leußere Umstände haben sie bisher zu diesem Nrubaue nicht kommen lasten. In den letzten Jahren hat tn«besoudere die Aus pfarrung von LuaerSdorf, da« ein eigene» Kirchenwesen be gründet hat, und der Bau eine« neuen Pfarrhaus«» in Sehma, welcher noch dringlicher war al« der ktrchenbau, dt.s-n auf. gehalten. Auch sonst haben große Lasten auf der Grmeinde Sehma gelegen. Der Bau der neuen Kirche ist ein um io schwerere« Unternehmen sür sie, al« der Umfang der volk reichen Gemeinde «ine ziemlich große Kirche, mit «ehr al» 600 Sitzplätzen, erfordert. Die Baukosten werden in Folge dessen bri sehr einfacher Bauweise »och übrr 100000 Mark betragen. Einen solchen Bau zu unternehm«», wagt die schwer belastete Gemeind« nur im Vertrauen auf die brüder liche Hilfe der ganzen L-nde«kirche. Sie bittet inständig, ihr durch reichlich« Gaben beizustehea. — Wie bereit« au« dem Jnseratrntheil der Donner«, tag-Nr. und auch au« der Anzeige in heutig«? Nr. d. Bl. zu ersehen ist, hasten die vereinigten Männer- und Jüngling«, vereine von Großenhain, Oschatz, Strehla, Gröba und Riesa morgen Sonntag, Nachmittag von »/,5 Uhr ab ihr kret«fest durch eine öffentliche Festversammlung im Saal« de» Wet- tiner Hofe» hier, ab. Alle Freunde und Gönner der Jüng ling«oerein«sache find zur Theilnahme der Versammlung herzlich eingeladen und willkommen. — Herr Gendarm tzähuel, der fest einiger Zeit leider erkrankt ist, friert« vorgestern sein 25 jährige« Gendarmerie- Dienstjubtläu»; au« welchem Anlaß dem wackeren Beamten vielfach Beweise der Wertschätzung dargebracht wurden. Dem vernehmen nach tritt Herr Hähnel mit Ende diese« Monat« in den Ruhestand über. — Zur Geschäftslage auf der Elbe schreibt da« „Schiff" au« Aussig, 13. September. Auch in der vergangenen Woche sind die Braunkohlenverladungen nur schwach gewesen, denn da« tägliche Durschnittlquantum ist nicht höher al« 300 Waggon« gekommen, denn der Wafferstand ist immer noch so niedrig, daß fich dir Bezüge nach der Mittelelbe noch nicht gehoben haben, während nach der Havel etwa« mehr verladen wurde. Ein lebhaftere« Geschäft dürste fich erst dann entwickeln, wenn fich der Wafferstand etwa« hebt. Kahnraum ist zur Zeit wenig am Platze, weil der Zuzug in der letzten Zeit etwa« schwächer war und infolge der geringen Ladefähig keit die Fahrzeuge weniger fortvringen. Auch die Zuckerver ladungen find wieder etwa« stärker geworden, al« in der Vor woche; so daß für diesen Artikel mehr Rau« gebraucht wurde. Fracht für Zucker wurden 80 Pf. pro 100 kg bezahlt. Die kohlenfrachtrn auf den heutigen Wafferstand berechnet, find folgende: Nach Dre«den 29 Mk., Meißen 31 Mk., Riesa 33 Mk., Wittenberge 53 Mk. pro 80 Doppel-Hektoliter, Schönebeck, Magdeburg 67 Pf., Tangermünde 69 Pf., Burg 70 Pf., Rathenow 87 Pf, Brandenburg 86 Pi., Potsdam 88 Pf., khbith 94 Pf. pro Doppel-Hektoliter. Abmachungen nach der Unterelve und Stationen der Havel, Spree oder I Oder fanden nicht statt. k — Mit dem Nahen des Herbstes erscheint auch wieder auf den Wiesen die) Herbstzeitlose, eine ihrer zart glänzenden Blüthen wegen zwar sehr schöne» aber auch sehr giftige Pflanze. Jeder Theil' der Pflanze, Blätter und Blüthen, Wurzeln und Stengel, enthält ein starkes Gift, Colchicin, welches hauptsächlich auf die BerdauungSorgane und die Nieren wirkt, Lähmung des CentralnervensystemS, Durchfälle, Magen- und Darmentzündungen, wenn auch nicht gerade sofort mit tödüichem AuSgange, verursacht, und so Menschen und Thieren äußerst gefährlich werden kann. Den Naturfreund erfreut die reizende Pflanze, wenn er im Herbste die mit ihnen besetzte grüne Wiese überschreitet, welche von dem im Herbstschmucke stehenden Walde umrahmt wird, und in deren einförmiges Grün die Herbstzeitlose ttne reizende Abwechselung bringt; und doch ist die Pflanze sür Manchen, besonders für Kinder, die sie pflücken und achtlos in den Mund stecken, schon verhängnißvoll geworden. Darum sei nachdrücklich vor ihr gewarnt! Lommatzsch, 16. Srptbr. Nach mehrjähriger Panse entwickelt fich, begünstigt durch trockene«, warme« Wetter, «ehr und mehr eine Mäuseplage. Auf Schritt und Tritt sieht «au die Thiere huschen, und beim Pflügen werden fi« in großen Menge« au« ihren Nestern aufgeschrucht und ge löster. Auch de« Hamstern, welch« bekanntlich in wetten Bauen bedeutende Wtntrrvorräthe (manchmal, mehr al» 100 a-eblatk «nd Airr-l-rr Meßlsll «ft Zttyeigtt). Telegunnn^ldwfft „Lugetlutt-, Mef, AmtsSlatt Ar. «. der König!. «mtShauptmmmschast »roßenhat«, des König!. Amtsgerichts mW deS^ Stadtraths zu Mesa. 21« Sonnabend, 17. September 1898, MeudS. 51. Jahrg »a» Riesa« Tageblatt erscheint jeden Lag Abend« mit ««»«ahm, d« Sonn- und Festtage. «ierteljLhrttcher Bezugspreis btt Abholung tu den «Aedtttom» M Ries, mW «rchla oder durch «Ne», »Mg« frtt WS Han« 1 Mark « Psg., bet Abholung am Schalt« d« tatserl. Postaustaltm 1 Mark 2V Pfg„ durch d« Brtestrtlg« sw» M, 1«art 65Psv »n«its» »umchmi fitr dte Amvm« dM AuSgadttagM RS vormittag 9 Uhr ohm «nvühr. «ruck und Verlag von Langer » Winterlich tu Mesa. — «eschäfMstell, »astanlnrstraß« 59. — Mr dl, »»«tim vevmtvortltch: Herman» Schmidt iu Stiche. Auf Kol. 33 des Handelsregister« für den Bezirk de« unterzeichneten Amtsgericht« .ist heute verlautbart worden, daß die Firma Theodor Zeidler L Comp. in Mesa rrlnscherr ist. Riesa, am 16. September 1898. Königliches Amtsgericht. Helduer. Brehm. Bon den städtischen Kollegien ist eine Abänderung der Baufluchtlinie für die Nordseite der Großenhainerstraße beschlossen worden. Bei dies« Abänderung kommen Theile d« Parzellen Mr. 279. 280. 281. 282 und 283 de« Flurbuch« für Riesa in Frage. Der hierüber angefertigte Plan Nr. 44 St B. A. liegt vom 29. August 1898 ab 4 Wochen laug während der regelmäßigen GeschLstSstunden in dn RathSexpedition zu Jeder mann« Einsicht au«. Etwaige Widersprüche gegen die geplante Abänderung d« Baufluchtlinie für die Nord feite der Großenhainerstraße find innerhalb der Auslegungsfrist schriftlich bei unS anzubringeu. Nach Ablauf der Frist angebrachte Widersprüche haben kemen Anspruch auf Berücksichtigung. Riesa, den 27. August 1898. Der Rath der Stadt. Boetur*. Sch. ES soll die Lieferung von ungefähr LLVVV kx Lagerftroh an den Mindestforderü den und da* alte Stroh au* de« Lagerstätten der Kaserne I—IV an den Meist bietenden vergeben ««den. Angebote find di* KG. Septemder d. I., vorUttttag* LG Uhr versiegelt und kostenfrei bei der unterzeichneten Berwaltuug, woselbst die Bedingungen vorher einzusehen find, einzusenden. . Königliche Garnisonverwaltung Riesa. Die Versteigerung d« in diesem Jahre auSzurangirenden Dienstp erde de« 3. Feld» Artillerie-Regiment« Nr. 32 «folgt Montag, den IS. September 18S8 von 10 Uhr Vormittags an unt« den vor d« Versteigerung bekannt zu gebenden Bedingungen auf dem Reitplatz der Kaserne I. Königliche 1. Abtheilung 3. Feld-Artillerie-RegimeutS Rx. 32. Roggen und Hafer kauft da« «öutgl. Proviantamt Riesa. Während meines Urlaubs vom 18. Septbr. bis 15. Octbr. werde ich in amtliche» Geschäfte» durch Herrn Bezirksarzt vr. Srler in Tölln-Meißen vertreten., Med.-Rath vr. Gruner. Liter) aufsammeln und dabei auch den Pflanzen großen Schaden zusügeu, ist da« Jahr sehr günstig gewesen. -f Dresden, 17. September. Die Königs«, die Prinzen de« königlichen Hause«, Prinzeß Mathildes die Siaatsmlntfter, da« diplomatische Corps, die Generalität, sowie da« öster reichische Gesandtschaftspersonal und viele Oesterreich« and Ungarn wohnten heute vormittag dem feierlichen Trauer- gotteSdieuste für die Kaiserin von Oesterreich tn der Nea- städter katholischen Pfarrkirche beL Dresden. I« den letzten Monaten haben fich unge- wöhvltch viel neue Aerzte in Dresden niedergelassen. Da durch ist die Zahl der in Dresden praktizireuvea ftrrzt« auf etwa 360 gkstiegrn! Neben de« staatlich approbierten Arrzten giebt e« natürttch noch Dutzende von Wafferdoktoren, Magnetiseuren, Masseuren UO dtegroße Dchaar folchtt^Heil- künstl-r, die fich selbst mit Vorliebe Naturärzte nennen. Ueber Mißstände im Dresdner Verkehr veröffentlicht da« „Journal" einen längeren Aufsatz, in welchem u. ft. ge sagt wird: „Dresden ist, äußerlich besehen, d. h. nach de» Umfange de« Weichbildes, sowie nach der Anzahl der Häuser und Einwohner, eine Großstadt geworden. Der GeschäftS- und Unternehmungsgeist seiner Bewohner hat aber mit der äußeren Entwickelung der Stadt nicht gleichen Schritt ge halten. viele« geht hier langsamer und schwer fllliger wie an anderen Orten. Oft werden nöthige Verbesserungen dürft allzu ängstliche Br denken gehindert. Wie langsam geht e« z. B. vorwärt« mit der Ausnutzung der Fortschritte auf elektrotechnischem Gebiete ; wie wird die sür die Gesundheits pflege überaus wichtige Reinigung der Clöaken durch Wasser spülung erschwert und vertheuert; wie spät ist die städtische Feuerwehr mit der anderwärts längst eingeführten Dampf spritze ««»gerüstet worden u. A. m. Wer die örtlichen Ein richtungen und Verkehrsanstalten anderer deutscher StMe, wie Hannover, Frankfurt, Nürnberg, Stuttgart, München u. s. w. kennen gelernt hat, dem wird ganz b-sonder« iti Re Augen fallen, wie weit unser schöne« Dresden in mänchea Stücken hinter kleineren Orten zurückzeblieben iff. Besonder« mißlich ist e« mit dem Straßenbahawesen bestellt." Detter fortfahreod, verbreitet fich da« genannt« Blatt dann eingehend über di« Mißstände im Straßeubahowesio, so de« eingleisige Betrieb, da« Aufhören verschiedener Linien inmitten der Stadt, di« völlig ungenügende« Verbindungen mtt deMHacht- bahnhofe, den Vororten u. s w., und schließt dann mir ver berechtigten Frage: „Dars e« bet solchen Verhältnissen un« befremden, wenn Reisende, die au« anderen Ortet» lommen, unsere BerkehrSeiarichtungea kletUstävttsch und ungeÄigend finden?" 5' Löbtau. Tin heitere« Borkommniß, da« allerdings unserer „aufgeklärten" Zett «in ArmuthSzeugniß ausstellt, wie man e« fich nicht bester wünschen kau«, passierte vor einige« Tagen hier auf der Retsewitzrr Straße, Dort wollte sich, wie der „Löbtauer Anzeiger" berichtet, «in Brautpaar nach dem Standesamt begeben, um das Erforderliche zu ihrer demnächst pattfiadenden Hochzett rinzuletten. Ws die junge» Lent« den Fuß auf di« Stiaße setzen, da — o Jammer — springt «iu« schwarze Katze direkt vor denselben über die Fußbahn, die Braut entsetzte sich darüber dermaßen, daß sie schlankweg wieder tu das Haus zurücktrat, und der Vräuttzz«
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