Kreis des o gelenkt. Im 10. Plakat vollzieht sich die Bewegung in einer I-Form. So liegt es also in unserer Hand, das Auge ruhen zu lassen oder in irgendeine gewünschte Richtung zu führen. Für die Komposition und die Überleitung vom Plakat zur ausgestellten Ware sind das sehr richtige Grundsätze, die für die gute Gestaltung des Fensters ebenso anwendbar wie notwendig sind. Aber die Spirale trägt noch mehr Geheimnisse in sich. Wir wollen sie weiter beob achten. Da stellen wir nun fest, wie die Wirkung des Gegensatzes auf das Auge ist. Der hart aufeinanderprallende Wechsel der Spiralen zwischen Weiß und Rot hat hohen Aufmerksamkeitswert. Aus diesen Gründen wird von dem Mittel der Gegensatzwirkung bei Farben oft und reichlich Gebrauch gemacht. Es gibt wohl kein Plakat, in dem es bewußt oder unbewußt nicht angewandt wäre. Was gibt es doch für viele Gegensätze, die uns dienstbar sein können: hell und dunkel, negativ und Positiv, dünn und dick, Ruhe und Bewegung, Kreis und Viereck, Gerade und Schräge, Leere und Fülle, groß und klein, locker und straff, kalt und warm, weich und hart, bei Schriften fett und mager usw. usw. Die Spirale verrät uns auch das letzte Mittel, das wir noch anwenden können: Die Gruppenwirkung, die Anwendung gleicher Motive in einer Ordnung. In der Spirale kehrt die Kreisform mindestens dreimal wieder. In dieser Wieder holung liegt etwas sehr Wirksames. Es ist dieselbe Wirkung, die die Reihe, die Ordnung, die Uniform in uns auslöst. Wie vielseitig wir auch diese Erscheinung ausnützen können, zeigen drei weitere Skizzen. Nun wird es aber Zeit, daß wir uns von den Eindrücken der Spirale loslösen. Sie ist doch zu gewalttätig und aufdringlich. Immerhin gibt es wohl keine Werbe form, die alle Mittel in so zusammengeballter Form in sich vereinigt, und kein Beispiel, das trotz des Abschreckenden so lehrreich sein kann.