Kaffee-Essenz, eine Zeitung herumtragen, heißt nicht pro pagare, sondern diffundere: ausbreiten. Dagegen „für“ die Verbreitung der deutschen Sprache, des Christentums, der Kaffee-Essenz, der Zeitung eine Tätigkeit entwickeln, also das Empfehlen, das Werben im numerisch und räum lich erweiterten Sinne heißt: propagare gleich Propaganda machen, propagieren. Wenn ein Geschäftshaus durch ein schönes Firmen schild, durch eine besondere Beleuchtung guten Eindruck macht, so ist das Reklame; wenn es plakatiert, Zirkulare verschickt oder Inserate aufgibt, so sind die Plakate, Zirkulare und Inserate wohl auch Reklame, aber es macht mit ihnen Propaganda, propagiert durch die Verbreitung der Empfehlung. Wenn die Plakate, Inserate und Zirkulare Abnormitäten in Form und Inhalt zeigen, so ist damit auch die Sensation angewendet. Wenn jemand die deutsche Sprache oder das Christentum verbreitet, indem er das eine oder andere nur lehrt, so ist das natürlich keine Reklame, keine Propa ganda und keine Sensation. Wenn er aber mittels Reden, Predigten und Schriften oder sonstwie die Schönheiten der Sprache lobt und für sie empfehlend wirbt oder die Heilswahrheiten und Einrichtungen der christlichen Kirche werbend preist, dann bedeuten die Reden, Predigten und Schriften Reklame und ihre Verbreitung Propaganda. Die nach der Reformation vom Papst Gregor XIII. (1572) eingeführte, von Gregor XV. (1621) geänderte und heute noch bestehende Propagandakongregation (Congregatio cardinalium de Propaganda fide) propa giert die Lehren der katholischen Kirche durch ihre Or-