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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 11.03.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010311018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901031101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901031101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-03
- Tag1901-03-11
- Monat1901-03
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180« Vie Gesellschaften und Staaten der Threre Wesenisichen genau so tvVder «mfgcknuk Sorden find, tvke sie zuvor gestanden haben. Urberbirs ist in den älteren, Taucha betreffenden Urkunden fast ausschließlich vom Ackerwesen die Rede; die Bürger hatten dem Bescher de» Schlosset Hand- und Spanndienste zu leisten, „daS -Getreide zu schneiden, Heu und Grummet zu machen, Dünger zu fahren, den Hafer zu Harken und in die Bunde zu bringen, den Flachs zu beschicken und da» Araut zu stecken und zu hacken" — Alles Arbeiten, die Kenntniß und Erfahruna in landwirthschaftttchen Dingen voraussetzten und von Kaufleuten sicherlich nicht verlangt worden waren. Auch wird genau bestimmt, wie viel Dieh — Rindvieh, Schwein« und Schafe — jeder Bürger zu halten berechtigt sei. Von den Gänsen, deren Zucht heut« «inen so nichtigen Erlverbszweig der ganzen Parthenqegend bilden sprechen die erwähnten Urkunden merkwürdiger Äeise nicht. Auch des Weinbaus, der, wie der Name de» in nächster Nähe der Stadt gelegenen „Weinbergs" andeutet, in früheren Jahrhunderten hier betrieben wurde, und an den sich in den alten Rebstöcken an den HauSfronten noch «ine letzte sichtbar« Erinnerung erhalten hat, wird nirgends aus drücklich gedacht. Man hat sogar in den zahlreichen, zum Theil sehr alten Gasthöfen und WirthLbäusern Tauchas «inen Beweis für die Vergangenheit >deS OrteS als Meßstadt erblicken wollen. Aber mich dieser Beweis ist nicht stichhaltig. Taucha hat als wichtigste Station an der Straße Leipzig-Eilenburg, namentlich vor dem Bau der Eisenbahn, sicherlich stets Fremdenverkehr gehabt und ist auch heut« noch für die Bewohner der unteren Parthengegend die Metropole, wo sie zur Abwickelung von Geschäften zusammen treffen und vor dem Amtsgerichte ihr Recht suchen. Der Jahr markt endlich Hai nie eine andere als rein locale Bedeutung.be sessen. Daß er heute noch alljährlich in den Abendstunden von der Leipziger Jugend durch kriegerische Spiele in seltsamer Vermummung gefeiert wird, -dürfte wohl nur auf die Erinne rung an eine alte Fehde zwischen den beiden Städten, viel leicht an die bekannte Thatfachr der Gefangennahme des Leip ziger Bürgermeisters Ludwig Fachß durch den Dynasten von Taucha, Wilhelm von Haugwitz. die am IS. September 1532 erfolgte, zurückzuführen sein. Es ist freilich nicht unmöglich, daß man gelegentlich von Leipzig aus den Versuch gemacht hat, durch handgreiflich? Einmischung den „Tcmchschen Markt" zu stören, aber wenn dies wirklich der Fall gewesen ist, so haben wir in einer solchen Gewaltt'hat keinen Act des Eoncurrenz- neideS, sondern lediglich einen Ausfluß jener alten Feindselig keiten Zu sehen, die lange Zeit zwischen Leipzig und Taucha — und zwar nicht ohne beiderseitige Schuld — bestanden. ES ist einleuchtend, daß ein Ueberfall seitens der Leipziger gerade Zur Zeit deZ Jahrmarkts in Taucha am leichtesten zu bewerk stelligen war und dir dortigen Bürger empfindlicher als sonst treffen mußte. lieber di« Veranlassung zu diesen Feindseligkeiten gielbt uns die Geschichte Tauchas, dir wir hier in knappen Zügen erzählen wollen, ausreichend: Auskunft. Taucha, das Eotua, Eothug, Eothin oder Cottili der Sorben- Wenden, ist uralt und scheint schon chn S. oder 6. Jahrhundert von den -Liuslern, einem aus der Wolgagegend «ingewandertrn slawischen Stamme, gegründet worden zu sein. Kaiser Otto I. überwies das Land an der unteren Parthe seiner Gemahlin Adelheid zum Leibgodinge, dies« schenkte es im Jahre 985 ihrer Tochter Mathilde. Abtissin von Quedlinburg. Bei deren Tode, 999, siel es -wieder an das Reich zurück, mit Ausnahnrr der Flecken Cotuz uiw DorintiFi (Taucha und Portitz), die bereits 974 an den Bischof Giseler von Merseburg gelangt -waren. Wie lange Taucha im Besitze des Nlrrseburger Stuhles blieb, wissen wir nicht, da Lis zum Jahre 1220 keine Urkunde oder Chronik deS Ortes Erwähnung thut. In dem genanni-en Jahre legte der Erzbischof von Magdeburg die Burg an und umgab die -Stadt -mit einer festen Mauer. Die Veranlassung dazu bot Leipzig. Tori hatten sich die Bürger gegen ihren Landesherr» Dietrich den Bedrängten empört und sogar den Versuch gemacht, ihn zu ermorden. Um der drohenden Bestrafung zuvor zukommen, verbündeten sie sich mit dem Osterländischrn Adel und griffen Dietrich an. Dieser erdoerte jedoch die Stadt, schleifte ihr« Befestigungen und erbaut« -innerhalb deS Weich bildes drei Zwingburgen. Der Osterlän-dische Adel, auch seiner seits die Rach? -des Markgrafen fürchtend, bewog den diesem feindlich gesinnten Erzbischof von Magdeburg, Taucha zu be festigen un-d den Gegnern Dietvich's hierdurch einen sicheren Skützpunct für ihre kriegerischen Operationen hcrzurichten. Der Markgraf starb jedoch schon im folgenden Jahre an Gift, und so scheint Taucha gar nicht durch die damaligen Ereignisse weiter berührt worden Zu fein. Schon i-m Jahre 1823 wurde in einer Fehde zwischen dem Erzbischof Erich von Magdsburg und dem Markgrafen Dietrich von LandSberq -das Schloß durch letzteren zerstört. Die Stadt selbst scheint hierbei Nicht gelitten Zu halben und auch das Schloß wurde wohl schon am Ende des 13. Jahrhunderts wieder aufgebaut. Wenige Decennien später erscheinen in den Urkunden die Herren von Mockeritz als Be sitzer der „Burg zu Tuch", dairn, zu Ausang des 14. Jahr hunderts, die Herren von Draschwitz. Im Jähre 1433 wurde Taucha durch die Hussiten r-inqeäschert. Bei -dieser Gelegenheit soll außer den benachbarten Dörfevn Krika-u (zwischen Taucha «Ruhm der ersten deutschen Kunststadt zu erhalle». Sein En thusiasmus und seine fein« Kennerschaft in künstlerischen Fragen sind unvermindert rege geblieben. Und nicht nur durch För derung junger Talente kommt Prinz-Regent Luitpold seiner Pflicht als „vmnium »rtium protector" nach, sondern haupt sächlich auch durch daS Geschick, mit dem er «S verstanden hat, starke Differenzen in der Künstlerschaft durch versöhnende Worte und Thaten zu beseitaen. Wenn nicht die Pflege der bildenden Künste, deren Vertreter dem Prinz-Regenten in herzlicher Verehrung und Dankbarkeit zugechan sind, dem Fürsten geradezu als wichtiger Theil seines Lebensinhalts erscheinen würde, so könnte man sagen: die Kunst förderung ist der einzige Luxus, den Prinz Luitpold sich ge stattet. Denn sonst ist er die Einfachheit und Anspruch »asigkeit kn Person. Wenn auch höfischer Brauch die Abhaltung prunk voller Feste in der Residenz von Zeit zu Zeit nöthig macht: solche Hofactionen sind dem Regenten im Grunde unsympathisch. Allen lauten Huldigungen geht er aus dem Wege. Er fühlt sich wohl, wenn er im einfachen Hofwagen in Civil, ganz allein oder von einem Ordonnanzofficier begleitet, seine Familienmitglieder oder sein« Künstler aufsucht. Mit rührender Sorgfalt waltet er als Familienvater. Das Schicksal hat ihm nach nur kurzer Ehe die Gattin, eine geborene Prinzessin von Toscana (gestorben 1864), entrissen. In den letzten Jahren ist die Schwester, die Herzogin von Modena, und ferne -unverheirathete Tochter, die durch ihre kühnen Forschungs reisen bekannte Prinzessin Therese, fast stets um ihn. Mit seinen Söhnen, Enkeln und Neffen ist Prinz-Regent Luitpold in inniger persönlicher Beziehung. Eine große Passion des Regenten ist bekanntlich die Jagd. Er ist weniger ein Freund der großen Treibjagden, als der schwierigen Hochgebirgsjagden. Im „Jagag'luftl" 'mit gamsbart geziertem „Jägerhuatl", hirschledernen Kniehosen und Waden strümpfen — so zieht Bayerns Regent im Sommer auf die Gamsjagd. Einige vertraute Freunde, so der Bildhauer Fer dinand v. Miller, der Chirurg Prof Angerer und der Oberforst rath v. Krembs, gehören zu seiner ständigen Jagdgesellschaft. -Ohne jede Hilfeleistung „kraxelt" der greise Fürst wie ein Jüng ling noch heut« steile Grate bergan, und mit unfehlbarer Sicher heit zielt und trifft er sein Wild. Im October kehrt der Regent regelmäßig vom Gebirge in die Hauptstadt zurück: zum Octobec- fest. Die Huldigung, die ihm bei diesem Anlass« die Bauern barbringen, die von weither kommen zum Königssonntag, ge fällt dem hohen Herrn, weil sie so ganz ungekünstelt ist. Er ist ebrn von Haus aus rinfach und natürlich. " Zu München hat der Regent eine aufrichtige Zuneigung: er freut sich des Wachsthums und der Schönheiten der Hauptstadt, die dem Hause Wittclsbach so unendlich viel verdankt, und er hat wiederholt bewiesen, daß er, wenn cS sich um eine Verschöne rung der süddeutschen Meiropcle handelt, stets bereit ist, große -Opstr zu bringen. Einer der großartigsten Beweise hierfür ist die Schenkung der neuen Prinz-Regenten-Brücke nach dem Ein sturz der gleichfalls vom Regenten gespendeten früheren Brücke über die Isar. Zum Schlüsse müssen wir eine Eigenschaft des Regenten er wähnen, die seiner Persönlichkeit das eigentliche Gepräge giebt: die Treue. Es mag wenige Menschen geben, die so treu und dank bar zu Denen halten, mit denen sie Freundschaft oder gemein sames Wirten verbindet, -wie unseren Prinz-Regenten. Di: Männer, die ihm persönlich nahe stehen, begleitet er mit seiner Huld und Freundschaft, die sich bei jeder Gelegenheit documentirt, ihr LHen lang. Nichts ist seinem Wesen unsympathischer, als rascher Wechsel in seiner Umgebung, unerprobte Hinneigung zu Personen und schroffe Abweisung. Die Wenigen, Venen er rück haltlos vertraut, haben in ihm den treuesten Freund, und der ver storbenen Freunde gedenkt er in geradezu rührender Pietät. Und wie er im Dertehr mit einzelnen Menschen treu ist, so ist er eS auch in seiner Stellung zu Kaiser und Reich. Don Anfang an hat er lebhaft den Reichsgedanken gefördert und ungeachtet der Aufgabe mancher wichtigen Privilegien Bayern- dem Reiche Le- rrrtwillig Opfer gebracht. Im Vertrauen auf die unantastbare Integrität der bayerischen Monarchie hat er als Prinz und Regent, getreu der Mahnung seines DaterS, sein Leben lang gehandelt. „Meine Söhne, seid deutsch, deutsch in That und Wort! Unzertrennlich haltet an Deutschland!" Dieses treue, ehrliche Festhalten am Reich soll dem Haupte des stolzen und -alten Hauses Wittelsbach immerdar hoch angerechnet werden! An der Schwelle des neuen Jahrhunderts feiert das baye rische, und mit ihm daS deutsch« Volk, den achtzigsten Geburtstag des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern. Die schwersten und die glücklichsten Tage seines engeren und weiteren Vaterlandes hat er mitstreit-end und miibesiimmcnd erlebt. Die frische, un gebrochene Kraft, der feste Wille zur Arbeit im Dienste seines Volkes bürgen dafür, daß er noch manche Jahre lang Bayern re gieren wird: ein allzeit eifriger Förverrr socialen und reli giösen Friedens, ein unermüdlicher Freund der Wissenschaft und Kunst, ein edler, einfacher, liebenswürdiger und mildherziger Mensch und ein pflichteifriger, sich selbst und seinem Volke ganz getreuer Herrscher. wanbke jedoch d^e Bevölkerung Dekpaig» den mrglückllchen Nach» Larn so reiche Unterstützung zu, daß eine große Anzahl Wohn häuser und die Kirche schon bald wieder neu au-fgebaut werden konnten. Noch heut« erinnert «in Gedenkstein an der Westseite -de- GotteShause- an di« Einweihung desselben am 25. Sep tember 1774. Auch d4e Stelle, -wo der große Brand rm Jahre 1768 auSbrach, ist durch eine Stetnt-afel mit Inschrift gekenn zeichnet. Natürlich hatte Taucha, schon wegen der Näh« von Leipzig, dessen weite Ebene z-um Schlachtfeld« wie geschaffen schien, auch in den Napoleonischen Kriegen viel zu leiden. 1806 wurde es von Franzosen, 1807 von Bayern und Rheinbund truppen, 1808 von Russen besetzt. 1812 war Taucha das Hauptquartier der portugiesischen Legion auf dem Zuge nach Rußland, 1813 zogen abwechselnd Franzosen un-d Missen ein, von denen eöstcre 'die Stadt mehrfachen Plünderungen unter warfen Am höchsten stieg die Noth in der Zeit, di« der großen Völkerschlacht unmittelbar vorherging. Un-unterLrochcu-e Truppenvurchzüg« beunruhigten die Einwohnerschaft Tag und Nacht. Am Morgen des 18. Octobrr passirten Taucha flüchtige Kosaken, denen Franzosen auf dem Fuße folgten. Diese be setzten -die Stadt, zogen sich aber schon nach wenigen Stunden wieder zuvück. Wenn der Wind den dichten Schleier von Nebel und Pulverda-mpf, der über di« Ebrne auSgebreitet lag, lüftete, vermocht« man von Taucha aus dir Bewegungen der Truppen körper zu erkennen und zu verfolgen. In -der Nacht vom 18. auf den 19. October wurden 1500 verwundete Russen und Preußen «ingeliefert. Die Durchzüge dauerten bis zum 8. November fort, wo ein« größer« Abtheilung Baschkiren die Stadt passirte. Seitdem hat Taucha keine fremden Truppen mehr in seinen Mauern gesehen und sich, unbeeinträchtigt durch feindliche Ge walten, zu der freundlichen und sauberen Landstadt entwickelt, als di« cS sich heute präsentirt. Von der alten Stadtmauer sind noch spärlich« Reste vorhanden, aber das «inst so trotzige Schloß hat sich in die Oekonomieqebäude eines Rittergutes ver wandelt, über dessen Wohnhausthür noch immer das Leipziger Wappen prangt. Ein stattliche- neues RathhauS ist zur Zeit gerade im Bau begriffen. ES wird in einem Stile aufgeführt, der «inen Ausgleich zwischen deutscher Renaissance uns dem neuesten Kunstgeschmack: anzubahnen versucht. Unter -den dekorativen Motiven der Faqade spielt auch die Gans eine Rolle — ein Beweis, daß Senat und Volk von Taucha in dieser Hinsicht auf dem Standpunkte der alten Römer stehen, die ja be kanntlich dem angenehmen Vogel die höchste Verehrung zollten. Herr Professor vr. Marshall ging in seinem dritten Vortrag zunächst auf die äußeren Unterschiede, die zwischen dem Körper der echten, geselligen Wespen und dem der Hummeln und Dienen sich zeigen, näher ein. Abgesehen da von, daß bei diesen die Gestalt gedrungener ist und der Hinterleib mit breiterer Basis dem Bruststücke ansitzt, sind le immer stark bebaart, während jene glatt sind; sie baden -inen Apparat zum Einsammelu und Einträgen deS Blütden- iaubeS an dem hintersten Beiupaare und an dem Hinterleib? Vorrichtungen zur Absonderung de» Wachses, auß.r- dem sind die leckenden Tbeile ihrer Mundwerkzeuze »esser, die kauenden aber schlechter entwickelt. Alle diese Unterschiede beruhen auf der wesentlich andern Art der Er- nährung und LcS HauShalleS der Hummeln und Dienen und sind zulückiufnbren auf ihr Berhältniß zu den Blumen und Blülhen der Pflanzen, um die ihr ganzes Dasein ich dreht. Diese socialen Inscclen genießen außer Wasser und Fruchtsäflen, wenn sie deren babbast werden können, nichts als Pollen und Honig und ernähren auch ihre Larven ausschließlich damit. Sie sind auf die Blumen angewiesen und diese auf sic: sie vermitteln die Bestäubung der Blumen, damit die Befruchtung sehr zahlreicher Pflanzen und die ganze Existenz der betreffenden Arten. Die schönen, lebhaften Farbe», der Woblgeruch und der Honig oder Neckar der Blumen sinv bloS der Insecten und !>ei uns besonders der Hummeln und Bienen halber da, um ie anzulocken, und sie sind daS Botcnbrod, daö die Pflanzen als Entgelt für die wichtigen G-schäftöflüge der Hummeln und Bienen von Blume zu Blume, von Blüthe zu Blütke mieten: in und auf ihrem Pelze tragen die I sectcn den Pollen der einen Blume aus daS Pistill oder die Narbe einer andern derselben Art, wodurch erst die Samenbilvung bei dieser erniöglicbt wird. Die Vorrichtungen, sich den Besuch der Hummeln und Bienen zu sichen: und die anderen In- ccteu abznhalten, wodurch eine Verschleppung des Pollens auf Pflanzen anderer Art vermieden wirk, siud bei den Blumen oft äußerst verschmitzt. Namentlich ist der Honig häufig nur für jene zugänglich und siud ihre Mundwerkzeuge darauf eingerichtet und haben sich an diese Verhältnisse an gepaßt. Der sogenannte Rüssel der Bieuen und Hummeln ist eigentlich kein Saugapparat in dem Sinne, wie bei den Mücken, Wanzen und besonders bei den Schmetterlingen; der Honig wird weniger eingesogen, alS^ eingeleckt und gelangt Zunächst in «ine Erweiterung der Speiseröhre, den soge nannten Saugmagcn. DaS betreffende Znscct verwerthct ibn zum Theil unmittelbar zu seiuem eigenen Nutzen, zum Theil bricbt sie ihn aber, iuS Nest zurückgckebrr, kort aus j um Frommen ter Gesellschaft, namentlich der Larven. AuS dem Honig scheidet sich durch chemische Umsetzungen im Innern deS Körper« da» Wach» auf den weichen Zwischen- rauten der harten Ringe deS Hinterleibs in Gestalt von Körnchen oder Schüppchen au». Die Schiene und da erste Fußglied (die Ferse) jede» hintersten Beines sind stark verbreitert und mit einem Haar- oder Borstenapparat ver- eben, zwischen dessen Haare sie mit den beiden vorderen Bein- raaren Blütbenstaub sammeln und als „Höschen" eintragen. Der Staat der Hummeln gleicht darin dem der Wespen, daß er bloS vom Frühling bis zum Herbste dauert, mithin al» Staat nicht überwintert. DaS tbun in beiden Fällen bloS die im Herbst befruchteten vollgiltizeu Weibchen Königinnen), die bei den Hummeln in bohlen, mit Baum erde gefüllten Stämmen, tief unter MooS, in Erdlochern rc. ihre Winterquartiere beziehen, aber niemals im alten Neste, wa» bei Weibchen bäufig der Fall ist. Zeitig im nächsten Frühjahre, meist vor den Wespenkönigmuen erscheint die Huniinelmutler, erquickt sich zunächst an den ersten FrühlingSblütben, besonder» auch an den Kätzchen der Weiden, dann sucht sie eine geeignete Stätte zur Anlage ihre» Nestes, je nach der Art, zu der sie gehört, etwa« verschieden: die der bei uns bäusigstea Form, der Eidhummel, erreicht da« oberflächlich gelegene Ende eines verlassenen Maulwurf- oder Fclvmäusegange», manchmal bi» zu einer Tiefe rou 5 Fuß, die anderen siedeln sich in MooS- klumpen, unter dürrem Laub, in einem dem Boden nade oder auf ihm befindlichen vorjährigen Vogelnest, einem Mauerloch rc. an, immer ist aber der Eingang zum Neste ziemlich versteckt. Ist ein zweckentsprechender Raum gefunden, so glättet die Königin seinen Boren und seine Wandungen und trägt zer bissene Moo-stuckä'en ein, worauf sie ont dem Dau einer großen Dachsz-lle von eirunder oder tonnenformiger Gestalt beginnt, die oben offen bleibt. Nachdem diese mit Honig und etwa» Pollen ziemlich gefüllt ist, legt die Mutter mehrere Eier binein und füttert die darau» entstebenveu Larven bintereinander weg bi» zu deren Verpuppung. Ein überwinterte», also befruchtetes Hummrlweibcben legt nur befruchtete Eier, mithin solche, au» denen weibliche In dividuen, vollkommen oder unvollkommen entwickelte, neue Königinnen ober Arbeiterinnen drrvorgehen werde». Sinv die Larven in der großen ErstlmgSzrlle ausgewachsen, so sp nnea sie sich in einem Seidencocon ein und erscheinen vier Wochen daraus al» sertige Hummeln Arbeiterinnen. Diese — — « übernehmen nun von der Mutter, di« wenig mehr au»fliegt Sechsun-backtzig Jahre später, wiederum an einem Juli-' und wesentlich nur noch Eier legt, die A-beit, Tancka. Von Julius N. -HaarhauS. Don den zahlreichen uralten slawischen Nirderlassunaen an der untern Parthe hat nur Taucha und zwar verhältnismäßig früh, sich zu einer Stadt entwickelt und eS trotz mancher Schick- falSschläge zu Wohlstand und Ansehen gebracht. Es Hai so ar -seine eigene Geschichte, die sich allerdings in vielen Punkten mit drr Leipzigs berührt, aber dennoch deutlich verrätst, daß seine EnSwickemng sich im Großen und Ganzen unabhängig von d n Einwirkungen der größeren -und glücklicheren Nachbarstadt voll zogen Hai. Merkwürdiger Weife begegnest man in Leipzig häufig der irrigen Ansicht, Taucha stabe früher als Mrßstadt eine Rolle gespielt und sei zu jener Zeit als gefährliche Rivalin Leipzigs au^etreten. Diese Behauptung ist, -wem: auch nicht völlig aus der L-uft gegriffen, so doch ein« arge Ilebertreibuna. Sie ist qus verschiedene historische Uederlreferungen zurückzuführen, die in der unS vorliegenden Fassung den Stempel der Unwahr scheinlichkeit so deutlich an der Stirn tragen, daß sie uns einer ernstlichen Widerlegung überleben. Die bekannteste und am häufigsten cRirt-e Nachricht dieser -Art findet sich in Dogel's Annalen. Dort heißt cS: „1433 fielen die Böhmen und Hussiten -abermals in Meißen, thaten mit Rauben, Sengen und Brennen überall großen Schaden, ließen sich bei Taucha, welcher dazumal em wenig wieder gebauet -war, Nieder, rissen die Stadtmauer über'n -Haufen -und zerstörten es gänzlich. Dazumal sollen sie 12 000 Wagen (!) mit fremder Kaufleute Gütern beladen bekommen und mit sich stmweggefüstrt staben. Und dieses ist die Ursache, warum die Niederlage und der Klusstandel von Taucha nach Leipzig geleget worden." Schon I. G. Guth weist in seiner „Geschichte der Stadt Taucha" auf verschieden« -Unrichtigkeiten in dieser Notiz hin und vermutstet, wohl nicht mit Unrecht, daß stier eine Verwechselung TauchaS mit dem böhmischen Dorf« Techau vorliege, wo that- sächlich in dem genannten Jahre mehrere Tausend -Wagen von den Hussiten erbeutet wurden. Von einer Verlegung „der Niederlage und deS Kaufhandels" nach 'Leipzig kann schon des halb nicht die Rede soin, weil Leipzig seine beiden Hauptmessen bereits seit dem letzten Drittel des 12. Jahrhundert» besaß, und der Hauptstapelplatz für die ganze weitere Umgegend war. Allerdings nahm der Leipziger Handel seit dem Jahre 1387 einen besonders starken Aufschwung, weil damals Merseburg, die einzig« ernstlich« Eoncurrentin der Pleitzrstadt, durch eine Feuer», brunst zerstört wuvd« urkd feine frühere commerziellr Bedeutung «iemal« wieder erlangte. Heute macht Taucha den Eindruck einer behäbigen, kleinen Landstadt, die ihren Wohlstand mehr dem Ackerbau als -dem Handel verdankt. Auch unter 'den ältesten -Gebäuden ist kein», da» feiner ganzen Anlage nach nicht auf den ländlichen Wirtst- fchaftSbrtrieb hinwiese, während die Kennzeichen alter, dem Handel und seinen mannigfachen Verzweigungen dienender Härrfer: Speicher, Magazin« und Gewölbe, fast gänzlich fehlm. Nun ist Taucha freilich wiederholt von Feuersbrünsten heim- gesucht worden, alber die Zähigkeit, mit d-r gerav« di« Devölte- arno kleinerer Lanvstädtr an den Gepflogenheiten der Vorfahren — - ftßhalt, -ü»vt dafür, daß hie niedergebrannten Häusrr in allem Kirche und de» Rathhause» prm zweiten Male ob. Diesmal ein und verpflegen die Geschwrsterlarven. Die Zellen unter- und Plösitz, am linken Parthenu er), Staditz (zwischen Pönitz, Seegeritz und Cradefeld), -CleöiZdorf (zwischen Taucha und Sommerfeld) und Cunnersdorf (bei Sehlis) ein Bergschloß „Wyn" vom Erdboden vertilgt worden 'sein, daS angeblich auf dem jetzt mit Kiefernwald und städtischen Parkanlagen bedeckten Weinberg („Wynberg") gestanden hat. Dies? Thatsache ist min destens ebenso wemg verbürgt, wie dir Richtigkeit der B'haup- tung, der Berg sei wegen d-r daselbst erfolgten Aussöhnung -der feindlichen Brüder Friedrich's deS Sanstmüthigen und Wü- helm's deS Tapferen „Gcwinneberz" genannt -worden. Es hat offenbar lange gedauert, bis sich Taucha wieder aus seinen Ruinen erhob. Erst im Jahre 1506 finden wir die Stadt wieder erwähnt -und zwar als Eigenthum eines Herrn Hans von -Haugwitz oder HauSitz, dessen -Sohn und Erbe der be rüchtigte Wilhelm von -.Haugwitz war, der den Streit mit dem Rathe von Leipzig begann. Er legt« sich nämlich bei Taucha einen Fischteich an und benutzte di« Leipziger Landstraße hier bei als Abzugsgraben, weshalb der Rath energisch gegen ihn vorging. Haugwitz antwortete mit der bereits erwähnten Ge fangennahme des Leipziger Bürgermeisters, woraus ihn Herzog Georg zur Verantwortung nach Leipzig lud. Da er nicht kam, wurden seine Güter eingezogen, er selbst in die Acht getban. Nun begann er die Gegend als -St'egrrisrirter unsicher zu machen, ließ aber, vom Herzog hart bedrängt seinen Gefangen«« gegen Zahlung SineS Lösegeldes von 5000 rhein. Goldgulden nach Jahresfrist frei, 'steckte sein Schloß mit eigener Hand in Brand und entfloh nach Niedersachsen, wo er sein ritterliches Gewerbe -fortsetzte, Lis er nach einigen Jahren begnadigt wurde und seine -Güter zurückerhielt. Bald darauf kam Taucha an Haug witz' Detter, Wilhelm den Jüngeren, der daS Schloß wieder aufbaute, wahrscheinlich aber schon rm Jahre 1557 vn Abraham von Rochow abtrckt. Von diesem kaufte «S durch Vermittelung deS Kurfürsten August rm Jahre 1569 -der Rath 'per Stadt Leipzig. Nahezu 67 Jahre lang durfte sich Taucha nun eines ungetrübten Friedens erfreuen, bi» -das Elend -drs Dreißig jährigen Krieges mit dem Jahre 1637 auch in die still« Land- stabt an der Parthe seinen Einzug hielt. Furchtbar wüthrtrn die Söldner des schwedischen Generals Bansr, nickt minder furcktbar nach deren Abzug di« Kaiserlichen. Der Ort wurde größten« theilS niedergebrannt, di« Einwohner in großer Zahl miß handelt und unter Foltern getödtes, und zu alledem kamen noch Hungersnoth und Pest. Die folgenden Jahr« eraing eS Taucka nickt besser, und al» endlich der Frickd« von Münster proclanrirt wurde und man allerorten Dankgottesdienste veranstaltete, fand die nun anbreckende bessere Zeit in Taucha nur noch elf Familien vor. Langsam, aber stetig hob sich in der Folgez-ii: Wohlstand und Einwohnerzahl. Di« Sta-dt war nahezu wieder vollständig aufgebaut, als am 12. Juli 1682 beim Leipziger Thore ein Brand auSbrach und mehr als di« Hakst« oller Häuser in Asche legte. Wie groß die darau» entstandene Noth war, beweist am deuilicksten die befremdende Thatsache, »aß sich der Bürgermeister Kuhlensckmid, der all sein Hab und Gut veelo'en hatte, vom Rathe der Stadt Leipzig ein Armuthszeugniß aus stellen ließ, um mit demselben betteln zu gehen. , Sechsundachtzig Jahre später, wiederum an einem Juli-' und weieullick nur nock Eier legt, die A.brit, bauen v>e taae, brannte de. westlich« Lbeil der Stadt einschließlich der weiter sick» nö'blg macdenden Zellen, tragen Poll-m und Honig Pattfi ein. Bi S svatet Lew» hördc geste! bezeü 4 St Erve Reva Buch «lfre ver^ L-uic stro :o Ausk in Ausk vc: geö Na Vo D c> PliVc oeö Botk- jrdi „Vol heil zeit Städ Ku lag Anrk (Violi lkbgl l.ödr' vorc» erb übc Funk Ho !Bc AUS! Rel Vla Haut kir Co taa Die s übe Sa Bo Patc <T> Lcffc Un t c «vre Ga Kw Der une «ei Bei Hand eosi F" Leip, in» Wo hat den guten Ruf de» Lr c-Isior pveum-ckio» begründet, sonoern seine gute Qualität. VL o° KL rr«r Erkaltungen, WL-ttWK wirken schleimlösend: Avotheker Albrecht'S Aepfelsäure- Pastitlen ä Schachtel 80 Piq. in den Apotheken. Haupt-DevotS: Enqel». Modren-, Börsen-, Linden-, Albert-, Salomoms-, Hirsch- u. Hof-Apolh^e z. w. Adler. Borna: Löwra-Apoly>ke. Julius «»et RiLutzzl. 8«»fz»t»»«»r«»rL«r»»6rtlL riüsel um! kiLlllllvs SS. scheiden sich dem Baue «ach sehr vo» denen der LVespen und Bienen. Sie bilden keine Waben, liegen nicht unmittelbar aebeneiuander, sind nickt sechseckig, sondern rund im Quer schnitte, und jede hat ihre eigene Wandung. Sie stehen wie Ampboren in einem antiken Weinkeller neben und über einander. Al» Grundlage dienen die leeren Puppencocvn», die innen geglättet und außen dick mit Wach» überzogen werden. Sie werden z. Tb. al» Brutzellen benutzt, z. Th. aber auch al» BorrathStöpfe für Honig und Pollen, au» denen die Hummeln sich und ihre Larvengeschwister bei schlechtem, rauhem Wetter nähren. Der berühmte Grazer Hummelforscher Hoffer fand in einem au» 300 Zellen be stehenden Hummelneste einmal t2 Krüge oder Eylmver, die blo» festgeftampfte Pollen enthielten. Wo drei VorratbSzellea aneinanderfloßen, wird die zwischen ihnen freibleibende, ver zogen-dreieckige kaum unten mit einem Wachsboden verseben und gleichfalls zum Aufstapeln von Honig und Pollen benutzt. AuS den Eiern der Multerkönigin entwickeln sich im Früh ling bloS Arbeiterinnen oder, wir wollen einmal sagen: natürlich kastrirte Weibchen, die sich nickt vermehren, aber im Sommer erscheint eine zweite Art von Töchtern, zwar kleiner, als die Mutter, aber völlig entwickelt und forlpflanzungS- fäbig. Sie legen enlwickelungSfäbige, wenn auch nicht be fruchtete Eier gemäß der, namentlich bei Insecten öfter» auf tretenden ParthenogenesiS oder Jungfernzeugung, au» denen aber nur Männchen hervorgehen. Diese Zungfernmülter treten dann auf, wenn der Hummelstaat in vollster Blüthe steht, und die Temperatur- and ErnäbrungSverbältnisse am günstigsten liegen. Sie sind nicht» andere», als durch die Gunst der Umstände völlige berangereifte Arbeiterinnen. Im Hochsommer besteh: also ein Hummelstaat, der nur so viel Bürgerinnen.wie ein vollkommener der Welpen oder Bienen, sondern im besten Falle etwa nur 500 enthält, auSIu tividuen. die zu 3 Generationen gehören: einer ersten und auseinem Individuum, der alten Königin auS dem vorigen Jahre beliebenden, der Muttergeneration einer zweiten, oder Arbeiterinnen und Iungfernwvibchen umfassenden Tochtergeneration und einer dritten oder Enkelgeneration, bloß auS auf partheno genetischem Wege erzeugten Männchen gebildet. Tie Männchen scheinen eine Alt Zigeunerleben zu südren, schwärmen herum und sind vorläufig noch nicht im Interesse deS Staates tbätig. Zwischen der alten Königin und ibren fortpflanzungS- äbigeu Töchtern kommt eS nun bald zu Reibereien im Neste. Diese wollen auch ihre Eier in die fertigen Zellen ablegen, waS die Mutter zu verhindern sucht und so giebt es ein ewiges Gezanke, durch daS schließlich die Alte aufgerieben wirv, wenn ihre Töchter sie nicht etwa gar tödten. Den letzten Eiern der Königin (cs sei nochmals bemerkt, daß sie nur solche, auS Venen weibliche Individuen sich entwickeln, legt) bezw. den aus ihnen hervorgegangenen Larven lassen nun die Arbeiterinnen besondere Sorgfalt angedeiben, und demgemäß entwickelte sich aus ihnen ein zweiter Schub ortpflanzuiigsfährger Weibchen, ganz von Beschaffenheit der Mutter. Jetzt eröffnen auch die bis dahin unnützen Männchen ihre Tbäligkeit und begatten sich mit diesen Weibchen, die eigentlich ihre Tanten sind, denn sie gehören derselben Generation wie ihre jungfräulichen Mütter an. Damit hat der Hummelslaat sein Eure erreicht. Die Bürger und Bürgerinnen gehen zu Grunde, bis auf die befruchteten Weibchen deS zweiten Schub», die überwintern, und deren jedes, daS gesund den nächsten Frühling erlebt, wiederum zur Stammmutter eincS neuen Staates wird. Einer originellen Hummelpersöulichkeil sei nock gedacht, daS ist der „Trompeter", der vor etwa 240 Jahren von dem holländischen Maler und Entomologen Zern Gocvart (lpr. Gukart) entdeckt, aber zu den zahlreichen tbierischen Fabelgcstalten gerechnet und vergessen wurde, bis ihn der vorher erwähnte Professor Hoffer wieder auffand. Der Trompeter ist ein kleineres, weibliches Individuum, eine von den Iungfermüttern, das sich im Hochsommer zeitig in der Früh, etwa um 3'/z Uhr auf einem erhöhten Puncte deS Nestes mit dem Kopfe ab- und dem Hinterleib aufwärts teilt, seine Flügel lebhaft bewegt und etwa eine kalbe Stunde ang einen Tou berrorbringt, der nach den Hummelarten verschieben ist. Hoffer beobachtete Len Trompeter nicht bei allen seinen Bombarien, L. h. seinen Culturnestern von Hummeln, sondern nur bei volkreichen und bei denen solcher Arten, die unterirdisch leben. Fing er den Trompeter weg, o war am nächsten Morgen ein anderer da, der daS Ge- chäft übernommen hatte. Das Trompeteramt ist mit- un nickt an eine bestimmte Persönlichkeit gebunden. WaS cS zu bedeuten hat, wissen wir nicht. Zu nächst könnte man an einen Weckruf, an eine Art Neveille denken. Wenn daS auch sehr wahrscheinlich lingt, so fragt eS sich dock sehr, ob diese Annahme den Tbcrt- achen entspricht. Die Hummeln sind übrigens sehr fleißige Tbierchen, noch weit fleißiger als die Bienen, denn sie fliegen rübcr aus und auch bei rauherem Wetter und sind viel päter, selbst bei bereinbrechender Dämmerung nock beschäftigt. D:e Meliponen, zu deutsch die „Honigsammlerinnen", ind tropische Bienenformen, die nicht stechen können, wie Wespen, Hummeln und Honigbienen, aber ihre sehr volk reichen Staaten durch kräftige Bisse mit ihren Kiefern zu vertheibigen versieben. Diese Staaten dauern, wie die der Honigbienen und Ameisen Jabre, denn die Königinnen leben ganz wie bei diesen Insecten ziemlich lange. Sie bauen zweierlei Zellen, Larven- und Vorratbszellen; erstere in Ge stalt von Trauben oder von Waben, die aber nicht sehr regel mäßig sind,und wagerecht wie bei den Wespen liegen, aber Zellen enthalten, die sich nicht wie bei diesen nach unten, sondern neck eben öffnen. Entweder sind bloS die Brutzellen von einem, unten mit einem Flngloche versehenen WachSmantel umgeben und die Dorralbszellen befinden sich außerhalb desselben, oder diese liegen mit jenem innerlich. Em Punct ikt weiter noch be- merkenSwerlh: die Eier werden in mit Honig und Pollen ge füllte Zöllen gelegt, die dann zugedeckt werden. D:e Larven werden also von den Ardenerinnen nickt hinterein ander weg, sondern ei« für allemal mit Nahrung versorgt. Da» iss ein wichtiger Unterschied in der Aufzuckt der Larven zwischen den Melipo en einer- , und Leu Wespen, Hummeln und, wie wir rm nächsten Bortrage sehen werden, Honigbienen andererseits. Die Pariser Küche ikt mit Recht berühmt, ober daß gegenwärtig iu Pari» die ver schiedenartigen vvrtressllch,» Suoven in Restaurants einfach au» den Knorr'ichen Fabrikaten, wie Hafermehl, ReiSmehl und Grüukernmehl, Erbswürsten, Suvvenlasetn rc. dergestellt werden, das bätie sich gar Mancher, der die dortige Ausstellung besuchte und die herrlichen Pariser Suppen nicht genug rühmen konnte, wohl schwerlich träumen lassen.
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