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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.03.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-03-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19000327012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900032701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900032701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-03
- Tag1900-03-27
- Monat1900-03
- Jahr1900
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m etc. ptz. rrs. !t 5. eines, itenkür 2veiA- mtivng- Lucka- tlunl», looen- »8UNN, rr (8ttä- II. sts iS 8 — Nagen l« lgner »7 - Nüster t. »i4«d 7 »av t * ltckcreten. 1. Mage znm LkWgek TaMatt M AnzM Nr. IW, NeOtag, N. März IM. WM-AuWit.f «SS«M--U! ..^ . . ,l. ..>. 1!1.... . .1." Amtlicher Theil. Vcrstcigcrung. TonnerStag, deu 2V. März, vorn,. - Uhr, Werda« im Postgedäud« in der Postslraße (Eingang Poststraßr 4, 8 Tr., linkt) verichiedenr in uubeslelldaren Posljendungea »»«halten qew-jene oder in Poslwaqrn ousgesundene Gegenstände, u. A. Kleidungsstücke, Rcgrnschlrme, Lpazierttöcke, Glückiounschkarteu, 6 Bäude Lexikon, gcgen soioitige Bezahlung öffentlich verileigrrt. Leipzig, 24. März 1900. Kaiserliche Vber-Poftdireetion. Z. B. Weftel. He. Vckanntmachung. Zur AuSsübrung der von der trigonomctr>jche« Abtheilung der Königlich Preußischen Landesaufnahme vorzunedmenben Vermessungen, «velche tnnechalb deS diesseitigen S>aat'gebiete- im Besonderen aus den Punkten III. Ordnung in Leipzig und Umgegend bestehen werden, wird von dein mit der Leitung dieser Arbeiten beaustragten Königlich Preuhiichen Major des Braßen Beneralstabe» der Armee, Herrn von Bertrab, und von den demselben unterstehenden Dtrt- gen-en, Osfizirren, Lrigonometern, Hiisstrigonometern und sonstigem Hrlispersonale daS Gebiet de» Königreichs Sachten betreten werdrn, wo mit den betreffend««, resp. Feld-Arbeiten etwa Mitt» April be gonnen werden soll. Gemäß anher ergangener Berordnung bringen wir die« zur öffentlichen K-mntniß mit dem Ersuchen, die Hilfeleistungen, welchr Seiten gedachter Personen beanlprucht werden und welchr sich auf Llnartier, Derpslegung für die Offizier-Pferde und Burschen, fowi« sonst allem Ersorderlichea erstrecken können und wofür Vergütung rrsolgt, bereitwillig zu gewähren und überhaupt di» Ausführung Hrregter Arbeiten thunlichst fördern zu helfen. Die betreffenden Personen werden durch offene Ordrr lrgitimirt sein. Leipzig, am 21. März 1900. Der Rath der Ttadt Leipzig Id. 1240. Oe. Tröndlin. Tell. Bekanntmachung. Wir haben beschloßen, den Platz vor dein Reichsgericht, der bisher zur Simsonslraße gerogen wurde, in Zukunft Reichsgericht-Platz und den neu entstandenen Platz vor der siebenten Bürgerschule (in Letpztg-Reodnttz) Etephaniplatz zu benennen (znr Erinnerung an Martin Eduard Stephani, von 1865 bi« 1874 Bicebürgermeffter von Leipzig, von 1871 bi« 1884 Vertreter der Stadt Leipzig im deutschen N.ichSlage, von 1874 bis 1885 Ehrenbürger der Stadt Leipzig, gest. den 13. August 1885), ferner das Straßenstück in Leipzig.Kleinzschocher, das bisher al- „Herrschaftlicher Aubau" bezeichnet wurde, in Zukuust zur Elarastratze zu ziehen. Außerdem haben wir, um wieder einige besonder« störende Nameudoppclungen zu beseitigen, beschlossen, die Namen von sechs Straßen in Leipzig-Gohlis in folgender Weise umzuäudern: die Hauptstraße in Mrnlkestratze (zu Ehren der berühmten Leipziger Gelehrtenfamilie des 17. und 18. Jahrhunderts, zu der auch Pros. Lüder Mencke, gest. 1726, der Besitzer des Gohliser GuteS und Vorfahr der Mutter deS Fürsten Bismarck gehörte), die Wettinerstraß« in Wkittligstraste (zur Erinnerung an Christian Theodor Weinlig, Cautor der Thomas« schule von 1823 bis 1842, gest. den 7. März 1842), die Lnrnerslraße in Pölitzstratze (zur Erinnerung au Karl Heinrich Ludwig Pölitz, von 1803 bis 1838 Professor der Geschichte und der Staateimffenschaftea au der Leipziger Universität, Stifter der „Pölitz'jchen Bibliothek", gest. den 27. Februar 1838), die Waldslraßr in Herlotziohnstratze (zur Erinnerung an Len Dichter und Schriftsteller Georg Karl Herloßsohn, gest. den 10. Decemder 1849), die Srdaustraße in Stallbainnstroke (zur Erinnerung an Johann Gottfried Stallbaum, Rektor der Thomasschule von 1835 bis 1861, gest. den 24. Januar 1861), die Wlesenstraße in Kcchnrrstrahe (zur Erinnerung an Gustav Theodor Fechncr, von 1834 bis 1887 Professor der Philosophie an der Leipziger Universilät, von 1885 bis 188? Ehrenbürger der Stadt Leipzig, gest. den 18. November 1887). Leipzig, den 21. März 1900. Id. 1230. Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Vr. Wustmann. Bekanntmachung. Nachdem die Benennung deS bisherigen StiaßentheileS „Herr schaftlicher Anbau" in Lripzig'Klciuzschocher in Clarastratzc uuigeäaderl worden ist, haben wir beschlossen, auch eine Umnume. rirung der an diesem Straßentheile gelegenen Grundstücke «intreten zu lassen. DirS ist in folgender Weif« geschehen: Alte Nr. Brandcat. Herrschaftlicher Anbau Nr. 1 84 Id 846 2 85 Leipzig, den 21. März 1900. Ter Rath der Stadt Leipzig. T. 1840. vr. Tröndlin. Kettner. Bekanntmachung. Stratzensprrrung betr. Wegen Arbeiten am Wafferrohraetz beziehentlich wegen Schleußen- >aurS werden die Windmiihkeustratze zu Leipzig, zwischen der Markthallen, und Aurpriuzliraße^ die Lange Ttratze tu Leipstg-vonnewitz. zwischen der Eijenbahnstraße und dem Trenkengrabea, »am 27. dieses Monats ad aus die Tauer der Arbrtteu, die Augerstratze tu Lelpitg-Liudeuau, zwischen der Leipziger- und Demm,rln»slroße, vom 27. bis mit 29. d. Monats für allen durchgehe,ideu Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 22. März 1900. Der Rath der Stadt Leipzig. IX. S53. vr. Tröndlin. Stahl. Bekanntmachung. Wegen Arbeiten am Wasserrohrmtz wird Vie Hninstrotze vom 27. dieses Monats ad aus die Dauer der Arbeiten für den durchgehenden Fährverkehr gesperrt. Leipzig, am 24. März 1900. Ter Rath der Stadt Leipzig. IX. 978. vr Tröndlin. Stahl. Diebstahls-Bekanntmachung. Gestohlen wurde laut hier erstatteter Anzeige: 1) 1 goldene Lameurlkyllnver-Remoutoirnbr mit glattem Deckel, eckigem Rande nnd goldenen Punkten aus dem Zifferdlatte und 1 ebensolche llhr mit verzierter Rückseite, am 21. März; 2) 1 Handkoffer von braun.« Leder, darin mehrere Kragen, Taschentücher und Hemden, „L. v. L." gez, 1 Buch, 1 Rrisr- Rcerssatre, 1 Paar getragene Schuhe, 1 Hose und 1 Wcfte, am 10. März; 3) ea. v m dnnkelrothe schwere Seide, am 23 März: 4) 1 Wiuter-llcberzieher, Ichwarz, rauh, mit Sammetkragen, grauwollenem Futter, Kettchriiheokel und Monogramm „0. L.", am 12. März; 5) 1 Wluteriiberzither, dunkelgrün, glatt, mit Sammtkragrn, Kettchenhenkel und brauu- und wrißcarrirtem, wollenem Futter, am 11. März; 6) 1 Winterüberzieher, neu, schwarz, mit Sammtkragen, grauem, gesttrist,m Futter, 2 Reihen Hmnkuöpfen und Etoffheukcl, darunter die Firma: „Berthold'» Bazar", am 18 März. Etwaige Wahrnehmungen über den Verbleib der gestohlenen Gegen stände oder über die Lhätrr sind ungesäumt bei unserer Ccimiual- abtheilung zur Anzeige zu bringen. Leipzig, am 26. März 1900. Das Poltzeiamt der Stadt Leipzig. Bretschnrider. Ml. Bekanntmachung. Bei den unterzeichneten Behörden wird vom 1. April bis 30. September 19oO die Geschäftszeit auf die Stunden Vormittag» von 8 bis 1 llhr und Nachmittags von 3 bis 6 llhr bestimmt. ES bleiben jedoch die GerichtSschrribereien und Kassen von Nach mittag» 5 llhr an sür das Publicum regelmäßig gejchloffeo. Leipzig, den 23. März 1900. König!. Landgericht. König!. Amtsgericht. Vr. Hagen. Schmidt. König!. Staatsanwaltschaft. Häntzschel. Tölling. Aus Blatt 10709 de» Handelsregisters ist heute die Firma Leipriger Lederfabrik, Aktiengcsrllschatt, mit dem Sitze in Leipzig (Brühl Nr. 13) eingetragen und weiter Folgendes verlautbart wordea: Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrikation von Leder aller Arien und der Handel mit solchem, die Errichtung, der Er werb und Betrieb Verwandler Geschäfte und die Bcthciligung an solchen, sowie die Erwerbung derjenigen unbeweglichen und beweg- lichen Sachen und Rechte, die zur Erreichung der vorgedachten Ce- jelllcha'tSzweckr dieullch erscheinen. Da» Grundkapital brlrägt 300000 Mark, in 300 Aktien zu 1000 Mark zerfallend. Der Geselljchastsvertrag ist festgesiellt am 3. März 1900. Zn Mitgliedern des Vorstandes sind bestellt ». der Kaufmann Herr Siegmund Nelke in Leipzig, d. der Lohgerber Herr Moritz Freygang in Leipzig, o. der Lohgerber Herr Paul Freygang in «chk.uditz. Die Zeichnung der Firma rrsolgt, wenn der Vorstand nur auS einem Mitglied» besteht, durch diefes in Gtmemjchaft mit einem Prokuristen, oder durch zwei Prokuristen; wenn dagegen der Vor- stand auS mehreren Mitgliedern beftekt, durch 2 Mitglieder deS Vorstandes, oder durch 1 Mitglied in Gemeinschaft mit einem Pro kuristen oder durch zwei Prokuristen. Hierüber wird noch Folgendes bekannt gemacht; Die Aktien werdrn zum Nennwerthe ousgegeben. Ter Vorstand besteht nach Bestimmung des AnfsicbtsrathS aus einem oder mehreren Mitgliedern. Ihre Bestellung uud deren Widerruf liegt dem AussichtSrathe ob. Die Berufung der Generalversammlung erfolgt vom Aufsicht«, rathr oder vom Borstande. Zwilchen der Bekanntmachung im Deutschen Reich-anzeiger und dem Tage der Generalversammlung muß »in» Frist von miadeslru« 21 Tagen mitte» inne liegen. Aktionäre, die an der Generalversammlung thrilnrhmen wollen, haben ihre Aktien spätesten» bis zum Ablaufe de« dritten Werktage- vor der Generalversammlung, den BerfammlungStag nicht mit ge- rechnet, bei der Gesellschaft oder bei den in der Einladung zur Sktv ralversammlung bezeichneten Stellen zu hinterlegen und bis zum Schluffe der Criirralverfammlung daselbst zu belasten oder sie haben dir Neue Nr. Elarastraße 19 17 1b. onderweite HIiiteitegung bei einem deutschen Notardadurch nachzuweisen, . daß sie einer der gedachten Animtdestellru vor Ablauf der Hinter.» legungSsrist einen ordnuugSinäßigeu Hinterleguugsjchein des Notar» I in Verwahrung gebeu. Dieser HiuierlegungSschein ist nur dann ordnuugSmäßig, wenn darin die hinterlegte» Aktien noch ihren be sonderen llutencveidllngsmerkmalen genau bezeichnet sind und über- die« in dem Schrine selbst beglaubigt ist, daß dir Aktien dis zum Schluffe der Geueralvrrsammlung in der Verwahrung de» Notar« verbleiben. Bekanntmachungen der Gesellschast erfolgen nur im Deutschen Nkichsanzeiger. Sie sollen diejenigen Unterschriften trogen, welche sür die Zeichnung der Firma der Gesellschaft in dem Gesellschafl«- vertrage vorg,schrieben sind. Gehen dir Brkanntmachuugen vom AussichtSralde au», so soll dessen Vorsitzender oder fein Stellver treter der F>rma der Gesellschaft dir Worte „der Aussicht-ralh" uud seinen Namen bei sägen. Die Herren Moritz Freygang und Paul Freygang bringen da von ihuen unter der Firma Gebr. Freygang betrieben« Lederfabrik- grschäst mit allen vorhandeuen Boirälben, Maschinen und Inventar stücken in die G.fellschast ein. Sie überlassen der neuen Gesellschaft ferner sie ihnen auf Grund von 8 5 des Deutschen PaicutgesetzeS vom 7. April >89l zustehende Besuaniß zur Ausnutzung Les unter Nr. 104546 geschützten Deulschen Reichspateutes und die ihnen sür diese Er- findung in Oesterreich, Ungarn und Italien rrtheilten bez. an. oemelüeten Patente, sowie daS von ihnen angewandte Geheimver. «ähren sür Zurichten uud Färben von Leder. Außenstände und Schulden der Firma Gebr. Freygang gehen auf die neue Gesellschaft nicht über. Der den Herren Gebrüder Freygang zo gewährende Eesammt- überlaffunaSprei» beträgt 98,500 Zur Abrundung dieses Be- trage» auf 100,000 Huben sie 1500 In baar in die Gesellschaft eingelegt. Für diese 100,000 erhalten die Herren Gebrüder Freygang 100 als vollgezahlt geltende Aktien zum Nennwerthe. Der Fabrikbesitzer Herr Ottomar Diukler in Schkeuditz bringt sein dortjelbst an der Leipziger Straße Nr. 18 gelegenes Fabrik grundstück, nebst der tarauf ruhenden Konzeisiou zum Gerberei betriebe, die aus dem Grundstücke errichte»» Fabrikgebäude, Wohn haus, ArbeiterwohuhuuS und Nebengebäude, sowie die in dem Grundstücke befindlichen, zum B-triebe der Gerberei gehörigen Maschinen und Jnveniarienstücke sür 170 000 ^l in bi» Gejrlljchaft ein. Aus dielen Pre>» ertält Herr Diukler 20iXX) in baar; 80V00 - weiden für ihn auf dem genannten Grund stücke olS Hypothek eingelragen, während er 70000 - in 70 Stück Aktie» der Gtsellschajt gewährt erhält. Gründer sind: 1) die Handelsgesellschaft in Firma Gebr. Freygang in Leipzig. 2) Herr Siegmund Nelke, Kaufmann in Leipzig, 3) Herr Bernhard Telhleffs, Fabrikd.sitzer in Leipzig, 4) Herr Ottomar Dinkler, Fabrikbesitzer in Schkeuditz, 5) Herr Bruno Weinhold, Fleijcherrneister in Leipzig; sie haben sämmtliche Aktien übernommen. Den AuiiichtSrath bilden: a. Herr Rechlsanwalt vr. Hans List und d. Herr Bernhard Dethleffs, Fabrikbesitzer in Leipzig, und o. Herr Ottomar Diukler, Fabrikbesitzer in Schkeuditz. Von den mit der Aumrlbung der Geselljchast eingereichten Schriftstücken, iusbrioudere von dem Prüfungsberichte des Vorstände-, des AusjichtSraiheS uud der Revisoren kau» hier Einsicht genommen werden; von dem Prüsungsbericht der Nevijoren auch bei der hiesigen Handelskammer. Leipzig, den 24. März 1900. Königliches Amtsgericht, Abth. IIL. Sch m i d t. In das Güterrechtsregister ist heute »ingelragen worden, daß der Generalagent Herr Emil Klotow zu Leipzig daS Recht seiner Ekegattin, Frau Johanna ged. Höhne, innerhalb ihres häuslichen Wirkungskreises seine Geschäfte sür ihn zu besorgen und ihn zu vertreten, ausgeschlossen hat. Leipzig, den 24. März 1900. köntglichrS Amtsgericht, Abth. HL. S chinibt. Auf Blatt 10708 des Handelsregisters ist heute die Firma Margarethe Stahl in Leipzig (Künigöplatz Nr. 17) und als deren Inhaber dir Galanierirwaareuhäudlcrin Frau Clara Margarethe verehel. Stahl geb. Mohr daselbst eingetragen worden. Leipzig, den 24. März 1900. Königliches Amtsgericht, Abth. IIL. Schmidt. Koiikurövcr fahren. In dem Konkursverfahren über de» Nachlaß des WeinhändlerS Georg Paul Dietz, Inhabers der Weinhanbluug unter der Firma: Paul Dich in Leipzig, Thomasgasse 4, ist zur Prüfung der nach, träglich angemeldetrn Forderungen Termin auf vr» 21. April 1900, Vormittags 11 Nhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte hirrselbst, Zimmer 165, anberaumt. Leipzig, den 22. März 1900. Sekr. Beck, AerichtSschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Versteigerung. Mittwoch, den 28. März 1VVV, Nachmittags 2 llhr, follen im Nrftanrant znr Börse tu L.-Schlentzig 1 eichener tzerrenschreibtisch, 2 eichene Bücherjchrü ke, t Wäsche schrank, 1 Tchreibsekretär, 1 anieritanische- Nollpult mit Schreibmaschine Hamniond, I Waarenregal, 1 Labentasel, 1 Erntrisuge, 1 Waichmaschine, 4 Nädinaschiuen, 2 Regulator uhren, 1 altdeutsche llhr mit Schlagwerk, 1 eiserne Geld kassette, I Haussegen mit Musikwerk, 1 Lamen-Nover und «ine Anzahl besser» Möbel meistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigert werden. Leipzig, am 26. März 1900. Ter Rerichtsvollzikhrr bcim Königlichen Amtsgerichte. Aktuar Schubert. Touueeütag, den SS. März Lkkk, Vormittags 11 Uhr, sollen im Gastbof zu Leipzig-Neustadt 1 Flascheuspülapparat, 1 ZiutspiUwauur, 1 gr. Spüiwauue, (! Stück RestauratiouStischr mit Marmorplatte», Lade»tafeln, 1 Pult, 1 Kleiderschrank, Sopha«, verticow«, Stühle, Truineau- und Pfeil,rspiegel, 1 Herrnilchretbpult mit Auf satz, 1 herrenjchreibtiich und versch. aodere bester» Mbb«l. 1 Regulator uud 1 silberne Lyltnderuhr, sowie S Schnell pressen mit Dampfbetrieb meistbietend gegen sofortige Baarzahlung versteigert werde». Ter Gerichtsvollzieher beim königliche» AmtSgertcht vechzig. Konkursmasse-Auktion. TienStag, den 27., Mittwoch, den 28. Mürz gelange» di» Rrstbrstiinde der Rnhland'sche» kouknrsmasse (nur beste Schnhwaaren) zur Versteigerung. Local: vmilicnstr. k»0 (Ecke Windlnüblenstr.) Hos recht- im Saale. Zeit: Früh von 10 bis Nachmittag« 2 Uhr. Paul Lottschalck, Konkursverwalter Versteigerung. Ain TienStag, den 27. d. Mt»., Vormittag« 10 Uhr, soll Hierselbst vlncherstr. 17, m. r. al« zu einem Rachlast'gehörig, eine Partie Möbel uud kleiduugsktöcke, darunter 1 Ptanlns, 1 Bücherschrank, 1 photographtscher Apparat und k »rrttz- voke Aqutuellbilder öffentlich metsibletrnd versteigert werde». Tr»nw«Iu>1L, Localrtchter. Auktion. Mittwoch, den 28. März 1SVV, Vorwittaa 1k Uhr, sollen in Lrtpzig-Plagwilz, Weißenfelser Straße Nr. 48, dir zu den vüi lii^'«eiien Nachlaß-Konkur- grbörigeo lneueo) Möbel, rin Doppel Pult, Hobelbänke. Werkzeuge, die noch vorhandene» Holzvorrüthr von Eiche, Kieker und Nußbaum-Bretter, «in Gack Leim und ein vierrädriger Tafelwagen öffentlich gegen sofortige Vaarzahluug versteigert werdrn. Loralrichter. Auktion. Wegen vollständiger Geschäftsauflösung der Firma kknroealc» L >'loi>8leckt, Leipzig, Brimmaiscde Straße l9,1. Etage, Nicolai- straßen-Ecke, kommen Mittwoch, den 28. März, und folgend« Tage, Vormittags 10 lldr, sämmtliche noch vorhandenen kletdk»- stoffr, Kragen, JacketS, lkoftumc«, Vlonscn, klndermäiitel nnd -Kleider, seid. HalS1üch»r «. f. w. sowie fcunmlliche« In ventar zur Auktion. Lvwlllla, Lokalrichter. . Nachlaß-Auktion. Mittwoch, den 28. Märr, von früh V,1K Uhr an kommt Hohe Strohe 38, Hof I-, rin Nachlaß, bestehend in Möbel«, Kleidungsstücken, kSSsche u. «. m. zur öffentlichen Versteigerung. Lramwlltr, LocalriLter. Konkurs-Auktion. Mittwoch, den 28. März, vormittags von '/,IK Uhr an sollen Felirstratzc 4, Hos part., dir zu Friedrich'» (Firma Kunz L. Geißler) Konkursmasse gehörigen Waareu-Borräthe al«: neue und gebrauchte Treibriemen, gedrehte nnd gezogene Schnnr, Näh- und vinderiemeu, Leder uud Lederavfalle, Schnnrenschlöszchcu, Putzwolle, Maschinenöl, kammfett pp., ferner die zur Treibriemcnfabrit gehörigcn ... m-Mu.», 1 Me li. 1 tlniik WrfmWilt, 1 SittikmWk, 1 LstllMMt, 1 LtilMjst, 4 Rtemenspaniier, div. HandwrrkSzeuge, ferner 1 DeeiMlU« waage,' 1 tlskklltk 1 Badewanne «tt Lsen, 2 Stehpulte, Regale, ArbeitStafeln, Schränke, endlich auch div. Wohnuugsmobiltar — und andere Gegenstände öffentlich versteigert werden. krank», Lakalrichter. Schlosserei-Koukurs-Auction. Au« der C. A. Nagel'schrn Koncursmaste sollen die Rest bestände in der Schlosserei und zwar größere Partieen von Viitkorkmaschiiie« und eisernen Notenständer», L Jagdstand, 1 Partie Tachrinneneiscn und Lausbreitstützen, 1 grotze Partie Werkzeugstahl, 2 Lochstanzen, 1 Bohrmaschine, 1 Gtfeu- fchecrr, 1 Schmiede mit Ventilator, dtverfe Schmiede- «nb Schlosserhaudwerkszenge und verschiedene andere Gegenftüud« Freitag, de» 30. März, Vormittags von *!s10 Uhr au, Windmiihlenstraße Nr. 20 öffentlich versteigert werden. -ranke, Lokalricht«. Zur Errichtung eine« GcrälhcfchNbbenS ans de« Wt^str» Übungsplätze des Pionter-Vataillou» Nr. 22 bet Riefa-Kar» brrge sollen in öffentlicher Verdingung ve^tben werden: Loos I. Erd-, Maurer-, Asphalt» nnd Strinmetzardeite» rtnfchl Materiallieferungen, veranschlagt auf ca. 12800 ^8, LooS II. Zimmerarbeiten deSgleichrn, veranschlagt ouf ea. 15900^8, Loo« III. Schmiede-, Eisen-, Eisenguß- uud Etsrawalzarbetlen, Feuilleton. Ein Herold des Frühlings. Bon ChristianKjiirböll (GundelSby). Nachdruck vnbdtcu. Da« Eis zergeht, der Schnee zerrinnt, Darm grünt es über cm Weilchen, Und leise singt der laue Wind: „Wacht auf, wacht auf, ihr Veilchen!" (Geibel). Wenn die Sonn« kaum die letzten Spuren des Schnees und Eises hmweggrküßt hat, wenn sie nach langer Zeit wieder einmal in vollem Glanze hrrvortritt nnd die schlummernde Natur mit goldigem Scheine umfluHet, dann legt auch da« Weilchen sein zterlicheS Hochzeitskleid an; eil ist so recht der Herold deS deutschen Frühlings und sprießt nach altem Glauben unter den Tritten der FrühlingSgötttn hervor, wenn sie über die Erde dahin schreitet. Sein frühes Blühen an heimlich trauten Plätzen und sein köstlich angenehmer Duft machten da« bescheidene, anspruchslose Pflänz chen früh zum Liebling Aller. Und bescheiden ist doch unser« kleine Blume, die sich in der freien Natur schüchtern unter die Blätter versteckt, die allrrding« den süßen Duft am Entweichen nicht hindern können, wenn auch Friedrich Rückert meint: „Da« Veilchen birgt im Duft sich still. Weil aufgesucht e« werden will." Sein Name — da« „Veil" in der jetzt allein gebräuchlichen Diminutivform Beilchen — hat sich auS dem Mittelhochdeutschen viol entwickelt, und eS ist gleichbedeutend mit dem Lateinischen violo. In alten Schriften heißt r«: „Der Name viola kommt von vin, der Wegseite, da da« Veilchen auch ungesehen den Wanderer durch seinen Duft grüßt." Bei den alten Persern hatte «S den bezeichnenden Namen „Rosenprophet", weil e« vor den Rosen erscheint Neben der Ros« nimmt daS Veilchen seit den frühesten Zeiten ein« hervorragend« Stellung tn der Blumrnwelt ein. Wir be gegnen ihm sogar in den Urtagen der Schöpfung, denn nach der KoSmogonte der alten Perser vollendete Ormuzd di« Pflanzen schöpfung tn SO Tagen, und bald danach sproßten Beilchen und andere heilende Kräuter. Nach einer anderen orientalischen Sage entsproßten auS den Thränen der Freude und Demuth, die der büßende Adam weinte, als ihm der Engel Gabriel Gnade ver kündete, duftende Blüthen, darunter vor Allem das Veilchen. Die Griechen leiteten seinen Ursprung von den Göttern her. Nach ihrer Tradition pflückte Proserpina, dir Tochter der CereS und des ZeuS, in einem lieblichen Thale Blumen; zu ihrer Freud« hatte der Vater der Menschen und Thier« Narzissen und Veilchen hervorsprießen lassen. Plötzlich erbebte die Erde, Pluto, der Gott der Unterwelt, erschien und raubt« die liebliche Jungfrau, um sie in sein öveS Schattenreich zu führen; erschrocken ließ sie die duftenden Veilchen zur Erde fallen, wo sie wieder Wurzel faßten und weiterwuchsen. Sie sind die Stammeltern aller Beilchen, sie gelten den Griechen deshalb und wegen de« dunklen Gewandt« ihrer Bküthen für eine Pflanze der Trauer und deS TodeS; mit ihnen schmückten sie Sarg und Grabhügel, ein« Sitte, die sich bi« in Gegenwart erhalten hat. Anmuthig ist «ine andere Sage, in der unS di« Veilchen als Liebe-Vermittler entgegentreten. Al- venu« sich nicht entschließen lonnte, VulkanS Liebe-Werbungen zu erhören, da bekränzte der Anmuthlos« sich mit dem Gebilde der Anmuth, mit Brüchen, und di« Göttin, von ihrem Dufte angezogen, lächelte über den Unhold und duldete seine Umarmung. — Eine weiter« Mythe berichtet: Apollo, der leuchtende Sonnengott, verfolgte «inst mit seinen heißen Strahlen eine der schönen Töchter de« AtlaS, der zur Strafe für sein« Theilnahme an dem Sturm« der Titanen auf den Olymp da« Himmelsgewölbe tragen mußte. Um sich vor ihm zu retten und dem verderben zu entrinnen, fleht« dir Ver folgte rn ihrer Angst zum himmelbeherrschrnden Zeu« und Lat ihn um Schutz und Rettung. Dieser lieh der Bedrängten gern und willig sein Ohr, verwandelt« die anmuthig« Jungfrau in das lieblich« Veilchen und führt« diese« in den lichten Halbschatten de« Walde-, wo «S nun im verborgenen weiterblüht und dem hohen Göttervater in seinen heiligen Eichenhainen die Rettung lohnt durch dankbar« Opferdüftr. Bekannt ist, daß die Griechen da- Beilchey sehr hoch schätzten und in besonder» angelegten Drilchengärkn pflegten, selbst im Winter verkauft« man Beilchcnkimze auf dem Markt« von Athen, da« Pindar al« di, „Lrilchewbekriinzte" besingt. In jedem Jahre, an einem bestimmten Frühling-Wge, bekränzten dir Athener alle I ihre Kinder, die bereit- da- dritte Jahr erreicht hatten, mit I Beilchen, um ihre Freud« darüber zu Lrkuwden, oaß di« gefähr ¬ lichsten und hilflosesten Kinderjahre nunmehr glücklich überstanden seien. Won den Dichtern wurde das Veilchen als das Symbol der Jungfräulichkeit besungen; so windet Chloe nach der Sage einen Kranz auS seinen Blüthen und überreicht ihn dem Daphni« alS jungfräuliches Geschenk. Auch dir Römer liebten die kleine blaue Blume. Di« Stadt Henna in Sicilien führte auf ihren Münzen unter anderen Zeichen auch die Diolen, und Virgil und Ovid, die von den hoch berühmten Rosen von Pästum, „den zweimal blühenden", singen, vergessen auch die Weilchen nicht, die massenhaft im Schatten der Blumenkönigin dufteten. Auch würzten die Römer den Wein mit dem Aroma der Beilchen, wie wir «S heute mit dem Wald meister thun. In früheren Zeiten galt das Weilchen im allgemeinen Sinne al« Wunderblume, eL sollte geheimnißvolle Kraft besitzen, ver borgene Schätze cmzeigen und seinen Finder in seltenster Weis« beglücken. Hierauf bezieht sich eine schön«, altwendische Sag«. Der böse Wendengott Zernebog besaß eine prächtige Burg, auf der er thronte. Doch die christlichen Sendboten vernichteten sein« Macht, er und sein Schloß ward in einen Felsen, sein« schöne Tochter aber in ein Veilchen verwandelt, daS all« hundert Jahre nur einmal blühen soll. Wer diese- Veilchen zu pflücken das Glück hat, der wird di« schönste und reichste Tochter d«S Lande- heimführen und ist in seinem Leben ein glücklicher Mann. Im Mittelalter war e- in ganz Süddeutschland Sitte, daß man da» erste Beilchen, das man fand, an rin« Stange band, sie auf richtete und den Lenzreigen um sie tanzte. Wie die alten Griechen, Römer und Deutschen, so verehrten auch die Gallier im Beilchen die Blume der Demuth und Un schuld, sie schmückten da- Lager, aber auch die letzte Ruhestatt der Braut, den Sarg, mit dieser Blume, di« später der VollSliebling der Franzosen geworden, wie sie auch zur LieblrngSbluine der Bourbonen und zur Parteiblume der Napoleoniden auserkoren wurde. Al» Napoleon in die Verbannung zog, pflückte er auf Josefrnen» Grab Vie Schicksal-blumen. Und al- er am 20. März von dem schmalen Kaisersttze auf der Klippe von Elba zurückkam, da riefen die alten Garden: „VoUjc, eoil«! !o vöro I» vtalsUe!' und knüpften an die Blume einen neuen Frühling de- Kaiser reich«! Und di« prächtigsten Deilchenkränze wurden seinem Neffen, dem tobten Kaiser, in Chislehurst zu Füßen gelegt — di« letzten Liebe-bewcis« ferner Frrunde in Frankreich. Unter Friedrich Wilhelm III. haben dir Veilchen für Preußen ein historische- Interesse erlangt. Der König liebt« e«, da« Bild seiner hochseligen Gemahlin Luis« mit frischen Veilchen um- tränzt zu sehen. Nach einer Tradition stand «in mit Lorbeer und frischen Veilchen umkränztes Bild der Königin am 10. März 1813 vor ^m, al- er dem Baurath Schinkel den Entwurf für da» Eiserne Kreuz gab, da- di« Brust seiner treuen Krieger schmücken sollt«. Und noch ein anderer Hohenzollrr hat dem Veilchen die Liebe bi- zu seinem allzu frühen Tod« bewahrt: der Frühlingskaiser des Trauerjahre» 1888, dessen »vir nicht dergeffen können. Als Handelsartikel spielen die lieblichen Lenzkinder eine nicht unbedeutende Rolle. Statistisch« Notizen besagen, daß in den ersten Lenzmonden auf den Pariser Straßen täglich va. 3000 Bouquets Veilchen verkauft werdrn. Al« di« Franzosen ihre Herzen Rußland zuwandten, kam auch di« Sitte auf, sich zum Morgenspaziergang mit russischen Beilchen zu schmücken. Der Beilchenbedarf für Berlin und Potsdam ist kein geringerer, ol der für Pari-. Wenn unS auch statistisch« Angaben darüber nicht vorltegen, wissen wir doch, daß hier Gärtnereien «xistiren, die sich nur mit diesem Culturzweig beschäftigen. So erntet« «ine einzige Gärtnerei in Potsdam täglich im Durchschnitt vierhuadrrt Dutzend Veilchen! Dem Dutzend nach werden sie im Handel ver kauft. Im October schon beginnt der eigentliche Berlchenver- brauch und dauert bi« zum Monat Mai. In der Medicin findet da» Veilchen ebenfalls Verwendung. Nach Theodoru« Prisclanu« schützten die drei ersten Veilchen, di« man im Lenz fand, wenn man sie aufaß, «in Jahr lang vor allen Krankheiten. Der Mann war 400 Jahve a. Ehr. Hofarzt in Byzanz, also immerhin für leine Zeit eia« groß« Autorität Heute benutzt man da« violin. einen scharfen Stoff de« Wurzel stocke», al- Brechmittel Gerrosnrte Veilchrndlüthen verwnrdtt man zur Bereitung eine« namentlich in Frankreich vielgebrauchten BrusttheeS. Daß auch di« Parfümrrie'Jnduftri« da« Veilchen vielfach vcrwerthet, ist zu dedinnt, um näherer Ausführung zu bedürfen Aber kein noch so kunstreiche« Verfahren kann den ersten natür lichen Duft der frischen kleinen Blüthe ersetzen, dir sich di« Buaft der Menschen durch so viel« Jahrhundert, erhalten hat, un berührt von Mod« und Kaum, dir ja leider auch Flora« Reich beherrschen.
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