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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-05-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-190105197
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-19010519
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-19010519
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-05
- Tag1901-05-19
- Monat1901-05
- Jahr1901
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.05.1901
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2. BeilW M Leipziger TigeM M AnzeiM Nr. N2, Lmtig, IS. Mai IM. - —. ' > "! -- — ... «>> ———— >' ., > « »>' » Frühlingsblumen. ä Zu den größten Amrehmlichkeiten des wieder enrxrchtm FrühlmgeS gehört unstreitig ein Spaziergang in unsere angrenzenden Wälder, die jetzt im herr- '.ichsten Frühling-schmucke prangen. Die Pracht derselben ge nießt nur der voll und ganz, der die hauptsächlichsten Wald blumen etwas näher kennt. Schon der Weg zum Walde bietet bei Interessanten viel. Die im saftigsten Grün prangende Wiese gleicht einem bunten Teppich, dec sich von Tag zu Tag bunter und schöner malt; noch sind die Farben zart und haben nichts von den brennenden, kräftigen Farben des beginnenden Sommers. AuS dem für das Auge so wohlthätigcn Grün der Wiese leuchtet da- meist glänzende Gelb der Ranunkelge'ivächse hervor; als Hauptvertreter macht sich, sie alle überstrahlend, strotzend von Jugendkraft, di« Sumpfdotterblume mit ihren thaler- großen, goldgelben Blüthen und dunkelgrünen Blättern bemerk iich, eine große Zahl verlvandter Pflanzen, die vielen ver- schietnnen Hahnenfüße umgeben sie. Während die Hahnenfüße sich stolz aufrichkn, duckt sich bescheiden zum Boden das Schar bockskraut, das am Wegrande sein Dasein fristet; es ist eine Nachahmung der Dotterblume. Nur wenige Wochen funkeln die goldigen Steine dieses Blümchens; wenn andere Frühlings blumen zur vollen Pracht sich entfalten, dann werden seine Blätter schon wieder gelb. Selten bringt das Scharbockskraut Früchte hervor, denn zu seiner Bliithezeit statten die wenigen In secten der bescheidenen Pflanze nur selten einen Besuch ab; aus diesem Grunde unterbleibt dann die zur Fruchtentwickelung nöthigr Bestäubung. In weiser Fürsorge hat denn die Natur auf eine andere Art der Fortpflanzung Bedacht genommen: die Vermehrung geschieht durch Knollen, die in den Blattwinkeln sitzen und den Weizenkörnern gleichen. Sobald die kurze Lebens dauer des Scharbockskrautes vorüber ist, findet man an der Stelle, an der cs den Frühling begrüßte, viele solcher Knollen. Un wissende konnten sich diese Erscheinung nicht erklären, sie meinten, es müsse Weizen vom Himmelgefallen sein; sie nannten deshalb diese Knollen „ H i m m e l s w ei z e n Mit der steigenden Wärme verhärtet die Knolle, die Sommerregen führen sie dahin und dorthin, im Winter deckt sie der Schnee; kommt aber der Frühling wieder lferbei, so entwickelt sich rasch aus der Knolle einer der ersten Frühlingsboten mit, der uns mit seinen funkeln den Sternen tröstend verkündet: „Es muß doch Frühling wer den!" Noch ist der Blumenrrichthum der Wiese nicht zu groß; fast könnte man jede einzeln begrüßen, was in einigen Wochen schon nicht mehr der Fall sein dürfte. Wenig auffallend sind jetzt noch die Farben; über das noch nicht zu hohe Gras erhebt sich an einzelnen Stellen schon in größerer Zahl das Wiesen schaumkraut mit seiner blahlilafarbigen Blüthentraube. Wie duftig sieht diese Frühlingsblume aus! Wie bescheiden ist ihr Auftreten! Sie gleicht einer züchtigen Jungfrau, die zum ersten Male den glänzenden, lichtdurchflutheten Ballsaal betritt. Sehr häufig findet man in den Blattwinkeln dos Wiesenschaum krautes eine schaumartige Flüssigkeit; die Kinser sagen: der Kuckuck habe ihn an die Pflanze gespieen. Zieht man den Schaum auseinander, so findet man fast regelmäßig darin verborgen ein kleines, hellgrau gefärbtes Thiercben, die Larve der Schaumzirpe, die zu ihrem Schuhe diese schanmartige Flüssigkeit ausschwiht. Bei genauerer Betrachtung der Blüthe sieht man, daß die vier blaßlilafarbigen Blumenblätter ein Kreuz bilden, wie wir das auch bei einigen Zierpflanzen des Gartens, dem Lack und Levkoy, finden. Unter den Wiesenblumen leuchtet ein sehr bekanntes Blümchen jetzt noch hervor, es ist das freundliche Maaßlieb - chen, auch Gänse- oder Marienblümchen genannt, das sich unter di« Zahl seiner größeren Gefährten wie ein liebliches, unschuldiges Kind zwischen Vie Erwachsenen mischt. Die Scheibenblüthen sind gelb, die Strahlrnbliithen dagegen sind oftmals schön purpurroth angehaucht. Gern folgt das Maaßliebchen den Tritten des Men« scheu; in seinem Ziergarten blüht es als Tausendschön, wozu es durch mehrmalige Umpflanzung und besseren Boden gemacht worden ist; man sagt dann: es ist veredelt. Aus dem Grün erhebt sich gar keck ein vierkantiger Stengel mit einer bläulichen Blüthenkronr, selbst das Blatt hat hin und wieder einen bläu lichen Anhauch, es ist der kriechende Günsel, ein Ver wandter der Taubnessel oder des Bienensaugs, nur fehlt der Blume die charakteristische Oberlippe, die ein Hauptmerkmal der Lippenbliither ist. Ihm nahe verwandt ist die Gundelrebe oder Gundermann. Diese Wiesrnpflanze, Vis sich besonders häufig an Wiesrnrändern als Damm ansiedelk, hat eine blaue oder violette Lippenblume und kriecht bescheiden am Wegrande oder an-lichten Waldstellen dahin. Kräutersammler halten sie hoch in Ehren, giebt doch ihr saftreiches Blatt einen gar heil kräftigen Saft, der sich besonders bei Friihlingscuren, insonder heit bei Bleichsucht, wirksam erweist. Kuckuck! Kuckuck! rufts aus dem Wald. Wollen sehen, was der Wald für Schönheiten und Interessantes «birgt. Gleich am Waldesvande wird der Schritt des Wanderers gehemmt, im Sonnenscheine summt ein Bienchen und fetzt sich auf ein« Blume, di« mit ihren purpurrothrn, geflickten oder weißen Blüthen-- blättern den Frühling begrüßt und im Spätherbfte uns erst wieder verläßt. Dieser treuesten und den treuen, dem Bienen saug, muß man schon etwas mehr Aufmerksamkeit widmen, ist «r doch der markanteste Vertreter der Lippenbliither. Der Bienensaug wird auch Taubnessel genannt, da das Blatt mit dem der Brennnessel große Ähnlichkeit besitzt, nur fehlen die Brenn haar«, die mit dem brennenden, ätzenden Safte gefüllt sind. Interessant ist der Bliithenbau des Bienensaugs; der Hintere Theil des Blüthenblattes bildet eine lange Röhre, die sich vorn spaltet. Durch diese Spaltung erhält dir Blüthe Aehnlichkeit mit einem Rachen, an dem man Ober- und Unterlippe unter scheidet. So geformte Blüthen nennt man Lippenbliither; dies« Pflanzenfamilie ist sehr zahlreich und auf dem Erdenrund weit und breit zu finden. Die Oberlippe ist halmartig gewölbt und bildet einen trefflichen Schutz für die im Schlunde liegenden Be- fruchkmgswrrkzeug«; di« dreispaltige Unterlippe bietet den In selten, die diese sehr honigreiche Blüthe gern aussuchcn, einer» bequemen Anflug. Angelockt von der weißen, leuchtenden Farbe des Blüthenouirls und dem von ihm ausgehenden süßen Dufte, loinmt das Bienchen herbei und zwängt sich in den Rachen hinein, um von dem Honigseim zu naschen. Während der emsigen Arbeit ves Bienchens streift es mit seinem Rücken den Blüthenstaub ab und befruchtet mit diesem beim Besuche der nächsten Taubnessel- blüthe diese. Hummeln erweisen diesen Dienst dem Bienensaug nicht; sie beißen dicht über dem Kelche ein Loch in die Blumen krone und stehlen so den Honig, ohne sich wieder dankbar zu er weisen. Da di« Taubnessel meist größere Trupps bilden und dicht bei einander stehen, so wiir've es ihnen oft am nöthigen Wasser fehlen, um vor dem Untergänge bewahrt zu bleiben. Um dies zu verhindern, hat die Natur weislich eine Einrichtung an ihnen geschaffen, die bewirkt, daß kein Tropfen Wasser, der auf die Gruppe fällt, verloren geht: Stengel und Blätter bi Iden eine Wasserleitung. Das Blatt hat in feiner Mitte eine Wasserrinn«, dir sich auch noch auf dem Blattstiele bis zum Stengel fortsetzt. Damit der Blüthenquirl das Wasser nicht aufhält, ist er an zwei Seiten durchbrochen; so kann das Wasser ungehindert bis zur Wurzel hinablaufen und die Pflanzen befruchten. Hält man den Stengel gegen das Licht, so entdeckt man darauf sehr kleine und feine Härchen, die sind aber nicht nach oben, sondern nach unten gerichtet, damit sie das Hinab laufen des Wassers nicht erschweren. Diese Art von Wasser leitungen an Pflanzen kann man häufig beobachten, besonders an recht großblätterigen Pflanzen; die im Waldesdunkel wachsende Arons wurz, die in unseren Waldungen nicht selten ist, bietet «dazu die beste Gelegenheit. Aus der fleischigen Wurzel, die nützliches Stärkemehl und einen flüchtigen Giftstoff enthält, steigen die speerförmigen dunkelgrünen Blätter auf, dis oft braungrfleckt sind. Die ganze Pflanze macht einen düsteren Ein druck und paßt nicht recht zu unseren deutschenPflangenformen. Wie ein lleberbleibsel aus grauer Borzeit steht sie unter den duften den Kindern unserer Flora. Ebenso merkwürdig wie ihr Ge- sammteindruck ist auch ihre Blüthe. „Um einen langen, keulen förmigen, dunkelvioletten Kolben, Ver unten die Pistille und die Staubgefäße trägt, rollt sich eine große, bauchige, oben spitz aus laufende Tute, wie das finster: Gesicht des Mönches von der Capuze verhüllt wird." Um dieses Aussehens willen nennt man die Aronswurz auch Pfaffenlind. Auf der weiteren Wanderung durch den Wald wird man von weißen und gelben Anemonen begrüßt, Vie mehr unter dem Namen Buschwindröschen bekannt sind. In ihrer Nachbarschaft wächst dann auch das zarte Lungenkraut mit seiner anfänglich rothen, später blauen Blumenkrone. Ehedem galt dieses Kraut als Heilmittel, heute wird es noch von Kräutersammlern gepflückt, da auch sein Saft bei den sogenannten Frühjahrskräutercuren nicht fehlen darf. Wo das Buschwindröschen und das Lungenkraut gedeihen, da fehlt niemals die Primel oder das Himmelsschlüssel chen. welches die Stammmutter unserer vielfarbigen Garten primel ist. Den letzteren Namen hat ihr der Bolksmund gegeben, weil es mit seinen bescheidenen, blaßgelben Blüthen den Frllh- lingshimmel voll und ganz aufschließt. In früherer Zeit glaubte man, mit Hilfe dieser Blume könne man verborgene Schätze heben, sie sei ein Wunderschlüssrl. Einst fand in Schwaben in der Nähe einer verwünschten Ruine ein Hirtenknabe zu außer gewöhnlicher Zeit ein blühendes Himmelschlüssel. Rasch pflückte er diese Seltenheit und steckte sic'an seinen Hut. Hier ver wandelte sie sich zu einem silbernen Schlüssel. Bald erschien ihm eine Jungfrau, die sprach zu ihm: „Nimm den Schlüssel und öffn« damit die Thür jenes Berges! Von den Schätzen stecke so viel zu Dir, wie Du willst, vergiß aber das Beste nicht!" Der Hirte that, was die Jungfrau, ihm geheißen; zwischen den Schätzen wuchs ebenfalls ein Himmelschlüssel. Diesen vergaß der Hirtenknabe als aufschließende Blume zu pflücken; deshalb, weil er das Beste vergessen hatte, blieb ihm 'der Weg aus dem Berge verschlossen. Unter einem duftenden Maienbaume ladet ein weiches Polster zyL.Nuhe. ein, Hoch es ist ein Jrrthum, denn das Polster besteht aus einem kleinen Walde von gar niedlichen Pflänzchen,, der .von einer großen Zahl von ÜNoschuskräutern gebildet wird. Das Moschuskraut tritt niemals vereinzelt auf, eS bildet immer Polster, darum wird es meist übersehen. Und doch ist gerade dieses Pflänzchen, das in düsteres, schlichtes Grün gekleidet ist, so interessant. An der Spitze des zarten Stengels sitzen, zu einem Knäuel vereint, die fünf Blllthchen, von deren mattgrünen Blüthenblättern die acht kleinen Staub beutelchen sich wirksam abheben. Drückt man das zarte Pflänz chen leis und lind, so verbreitet es einen schwachen Moschus geruch, daher sein Name: Moschus- oder Bisamkraut. In einer Bodensenkung tritt uns das Goldmilzkraut entgegen; doch scharf gilt es Hinsehen, wenn man das eigenartig« Pflänzchen auf finden will; leichter entdeckt man es an sumpfigen Ufern, die es an manchen Stellen förmlich säumt. Die zierlichen, schön ge kerbten, nierenförmigen Blätter umstehen den saftigen Stengel, der sich oben zu einer ebenen Fläch« ausbreitet, die von den Blättern und den zahlreichen Blüthchen gebildet wird. Blätter und Blüthen zeigen eine schöne grüngoldgelbe Farbe; interessant ist das Blüthchen: auf dem fast viereckigen Fruchtboden umstehen acht kurze Staubgefäße die zwei Pistille, wie die acht Kegel den König. Der Wald lichtet sich; unter einem Haselstrauche blickt aus dem vorjährigen Laube eine blaß rosenrothe fleischige Pflanz« hervor, es ist die gemeine Schuppenwurz. Eine merk würdige Pflanze! In unseren Leipziger Wäldern findet man sie -wischen Connewitz und Gautzsch auf der sogenannten „Gautzscher Spitze". Die Schuppenwurz ist ein Schmarotzer, der besonders in den Wurzeln der Hasel schmarotzend angetroffen wird. Der fleischige, kriechende Wurzelstock ist mit angedrückten kurzen, dicken Schuppen bedeckt. Am Ende sitzen die rothen oder bläulichen Blüthen, welche dunkelroth gestreift sind. Beim Aus tritt aus dem Walde leuchtet uns ein goldgelbes Blümchen ent gegen, dessen Blumenkrone im linden Frühlingswinde uns freund lich zunickt. Um den Stempel haben sich sechs glänzend goldgelbe Blätter gesammelt, di« ebenso viele Staubgefäße umschließen. An den nur mit Längsnerven »«rsehemn Blättern sehen wir so fort, daß es ein Liliengewächs: Vie gelbe Vogelmilch, ist. Freundlich lächelt die bunte Wiese wieder; am Rande derselben fesselt noch eine eigenartige Blume den Blick. Aus den leier förmig gefiederten Blättern erhebt sich dec Blüthenstengel, an dessen Ende eine braun: Glocke Überhang!, die gelb oder roth ge adert ist. Reibt man das Blatt, so bemerkt man einen Geruch, der dem der Gewürznelken ähnelt. Daher hat diese Pflanze den Namen Nelkenwurz. In Branntwein aufgesetzt, gilt sie als Heilmittel bei schwacher Verdauung. Auf sandigem Acker boden, besonders aber oft auf der Abdeckung von Lehmmauern ist die kleinste und bescheidenste unserer Blüthenpflanzen zu fin den, das Frühlingshungerblümchen. Aus der zier lichen, schöngeformten, äußerst regelmäßigen Blattrosette steigt kerzengerade der kaum drei Centimeter hohe, goldglänzende Blüthenstiel auf. An seinem Ende stehen einige winzige Blüm chen mit vier Kelchblättchen, vier weißen Blumenblättern, vier langen und zwei kurzen Staubgefäßen und einem Pistill. Wegen ihrer Kleinheit wird das zierliche und regelmäßig gebaut: Pflänz chen oft übersehen, und doch ist es ein vollkommen ausgebildeter Rreuzblüther, gleich dem weithin leuchtenden Raps und dem duftenden Goldlack, Sterblichkeits- und GesundheitsverlMnisse. Nach den Veröffentlichungen des kaiserlichen Gesundheits amtes sind in der Zeit vom 28. April bis 4. Mai d. I. von je 1000 Einwohnern, auf das Jahr berechnet, als gestorben ge meldet: in Berlin 17,3, in Charlottenburg 15,1, in Breslau 28,9, in Köln 22,6, in Königsberg 26,7, in Frankfurt a. Di. 16.7, in Wiesbaden 16,6, in Hannover 15,5, in Magdeburg 19.5, in Stettin 19,1, in Altona 20,4, in Straßburg 14,4, in Med 27,6, in München 26,7, in Nürnberg 20,2, in Augsburg 21.5, in Dresden 17,9, in Leipzig 17,1, in Stuttgart 18,6, in Karlsruhe 15,9, in Braunschweig 20,4, in Hamburg 15,5, in Wien 22,9, in Pest 2l,2, in Prag 22,8, in Krakau 34,7, in Triest 28,0, in Amsterdam 16,6, in Antwerpen 15,8, in Brüssel 23.8, in Lyon 20,5, in Paris 23,7, in London 16,6, in Glasgow 20,0, in Liverpool 20,6^ in Dublin 26,5, in Edinburg 23,5, in Kopenhagen 21,4, in Stockholm 14,3, in Christiania 13,8, in Petersburg 24,7. in Moskau 29,6, in Odessa 16,2, in Warschau 19,3, in Rom 24,7, in Venedig 23,9, in New Jork 20,5, in Philadelphia 18,9. Der Gcsundheitsstand blieb auch in dieser Woche in den meisten Großstädten Europas ein der Vorwoche ähnlich günstiger und die Sterblichkeit mit geringen Schwankungen die gleiche. Auch in dieser Woche herrschten unter den Todes ursachen acute Entzündungen der Athmungs- organe vor, wenn sie auch vielfach etwas seltener, als in der Vorwoche zum Tode führten. Desgleichen blieben Er krankungen an Influenza zahlreich und die Zahl der durch sie bedingten Srerbcfälle eine ansehnliche. Mehrfache Todes fälle an Influenza gelangten aus Breslau, Petersburg, Warschau ;c 2, aus Braunschweig, Leipzig, Rom je 3, aus Barmen 4, aus Paris 7, aus Berlin 8, aus London 19, aus New Jork 22 zur Mittheilung. Auch Todesfälle an Keuch husten kamen aus Berlin und Loudon in nicht seltenen Fällen zum Bericht. — Dagegen wurden acute Darm krankheiten etwas häufiger als Todesursachen mitge- theilt, und zwar war in Altona, Berlin, Breslau, Danzig, Königsberg, Paris, Warschau, Wien, New Jork u. a. die Zahl der durch sie bedingten Stcrbefälle gesteigert. Tie Bcthcili- gung des Säuglingsalters an der Sterblichkeit war im Allge meinen etwas größer, als in der Vorwoche; von je 10 000 Einwohnern starben, ans das Jahr berechnet, in Berlin 54, in Leipzig 68, in München 98 Säuglinge. — Einer sehr geringen Sterblichkeit von noch nicht 15,0 pro Mille und Jahr er freuten sich Bremen, Erfurt, Halberstadt, Harburg, Hildesheim, Cassel, Crefeld, Licgnitz, Offenbach, Osnabrück, Pforzheim. Plauen, Rixdorf, Schöneberg, Solingen. Straßburg, Ulm, Worms, Christiania. Stockholm. Günstig (unter 20,0 pro Mille) war die Sterblichkeit in Aachen, Barmen, Berlin, Char- lottenburg, Dresden, Düsseldorf, Elberfeld, Frankfurt a. M., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Leipzig, Magdeburg, Mainz, Stettin, Stuttgart, Amsterdam, Antwerpen, London, Odessa, Warschau, Philadelphia u. a., und blieb auch in Altona, Augsburg, Braunschweig, Darmstadt. Köln, Nürnberg. Pest, Glasgow, Kopenhagen, Lyon, Wien, New Jork u. a. eine mäßig hohe (etwas über 20,0 pro Mille). — Im Marinclazareth zu Bassora (Türkei) ist am 28. April, in Galata (Konstanti nopel) am 1. Mai ein Pestfall beobachtet worden. In der am 5. (bczw. 6.) April zu Ende gegangenen Woche ist in der Präsidentschaft, wie in der Stadt Bombay ein weiterer Rück gang der Pestfälle ersichtlich gewesen, während in Karachi noch keine Abnahme zu ersehen war. Auf der Insel Formosa (Japan) hat im Deccmbcr, Januar und Februar die Zahl der Pestfälle wieder erheblich zuaenommen. — In der Capstadt wurden vom 24. bis 30. März 60 Kranke dem Pesthospital überwiesen, in Beobachtung befanden sich 729 Personen. Bis 30. März wurden 99 Todesfälle gemeldet. Vom 31. März bis 2. April kamen noch 21 Pestfälle zur Meldung; auch fand man noch immer mehrfach unangemeldete Pestleichen. In Queens land sind vom 17. bis 23. März 2 weitere Erkrankungen, in Westaustralien um dieselbe Zeit 6 neue Pestfälle zur Beob achlung gekommen. In Kalkutta erlagen der Cholera vom 24. bis 30. März 66 Personen. In Singapore hat die Cholera Ende Februar erheblich abgcnommen, so daß die Epidemie als erloschen angesehen wurde. — Von den bei unS epidemisch auftretenden Infektionskrankheiten kamen von Masern noch immer vielfach zahlreiche Todesfälle zur Mel dung, wie aus Berlin, Breslau, Frankfurt a. O-, Köln. Ludwigshafen, Kopenhagen. London, Moskau, Paris, PeterS bürg, Wien, New Jork u. a. Auch das Scharlachfieber forderte in Berlin. Pest, London, Moskau, Petersburg, Wien und besonders in New Jork zahlreiche Opfer. — Die Sterblich keit an Diphtherie und Croup blieb im Allgemeinen eine geringe, doch war in Breslau, Magdeburg, London, Moskau. Paris, Warschau, New Jork die Zahl der Todesfälle eine größere, in Petersburg die gleich grotze wie in der Vor woche. Todesfälle an Typhus haben meist abgcnommen, nur in Metz stiegen sie auf 6, in Paris auf 8. An Milz brand kamen aus Nürnberg und New Jork je 1 Todesfall, an Flecktyphus aus Warschau 30, anTrichinosi» aus dem Regierungsbezirke Posen 5 Erkrankungen zur Anzeige. — Mehrfache Todesfälle an Pocken gelangten aus Moskau und Odessa je 2, aus Glasgow 3, aus Warschau 5, auS Paris 7, aus New Jork 8 zur Meldung. Schach. Ausgabe Nr. I5SL. Von 6tmdur«b tu Dtrakautee. 8ev vari. IVetss. Weiß zieht au und setzt in drei Züge» matt (8-s-7—15). Löfung von Nr. 1518. 1. I)b2—al 2. Val—a5ß 3. c2—e3ch 1 2. c2-e3 3. c3—e4 oder 1 2. e2—041° 3. VL1--L7H. Lck5-c5(8»6-d8j Lc5-ck4 s3—o2 beliebig Val—aöH: 8a6—t>4 Lck5—c5 Stnaelaufcne Lösungen. Nc. 1518 wurde gelöst voa G. M. und Fr. Großmann in Leipzig. Ter Schachclub Alberte« versammelt sich jeden Donnerstag im Casö Biermann in Reuhnitz, Dresdner Str. 27. Lehrbücher der Schachkunst, sowie Schachzeitungen stehen zur Verfügung. Gäste sind stets willkommen. Freie Schachloge „Philidoria", Leipzig, Cafs Pöhlein, Zeiher Straße 16. Täglich Nachmittags von 4—7 Uhr und Abends von ^.-9 Uhr ab gemüthlicher Schach-Verkehr. Vertreten Spieler jeder Starte. Unentgeltliche Auskunft in allen Schach- Fragen; kein Statuten- oder Beitragszwang. Die Schachgesellschaft Angustca versammelt sich jeden Dienstag und Freitag Abend im CafS Bauer. Anfängern ist hinreichend Gelegenheit geboten, sich zu vervollkommnen. Schachzettschriftei» und Schachwerke stehen in größerer Auswahl zur Verfügung. Rösselsprung Nr. 767. stiar stell ver Kim ok sick evt mel äeo äie nickt dar äie äie «test äest len tell stanll sio dalck stam Us ro wer men er von von lcen sie ÜLM ks SS leuck es men sie mel unä xlüdt dlükt tritr ckie äem äu äie SSll steckt 6er wirst ro Kim lieb' er star Auflösung des Rösselsprunges Nr. 764. Hörst du, hörst du Geigen tönen, Wie sie stürmen, wie sie stöhnen, Ach, daß aus vier kleinen Saiten, So viel Leben kann entgleiten. Hörst du, hörst du Geigen tönen. Wie sie klagen, wie sie stöhnen. Ach, daß auS vier dünnen Saite» So viel Trauer kann entgleiten. Singelaufene Lösungen. Nc. 764 wurde gelöst von Clara Pohle, Else K»»«t, Flora und Willy Hahn, Hedwig Schumann, Cora Thieme, Waldemars Vater, Helene Thieme, A. Liebsch, Johanna Molwitz, Fra» Julie Schmidt in Leipzig, Jenny Sturm, z. Zt. in Pari». ÜNiÄm IMMkill vrssäsu V Lvlprlß » vdswiütL. — Sl. — kvtsrsstrasss 28,1. Lt. 1H 6 kstorsstrssss 28,1. Lt. MMW-MM: ksnßvecei», keMMder M. Hn- UN«I von Vsssnlkpspionon, ansIsinNsokvn Vlolvn un«I KolrVsonEon, vsIvitttMK von dürsousLiislssll Lüootvll «II üv» dMlKssten veMnsuvseu. Mill VeiMltllllg voll MelMoplorvl unter (Ävtrolv äer ^U8loo8un8en, LlNLlelmnx äer (kupong u. s. Versickerung xvxvn Loursvcrlust im kÄIs ävr Husloosuor. KMiox »Iler rsdldsrea kovpoils m«l VIMeiuleiselisillv.
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