Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-09-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189709152
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18970915
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18970915
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-09
- Tag1897-09-15
- Monat1897-09
- Jahr1897
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- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 15.09.1897
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Ujesaer G Tageblatt SmlNmchstl« «r. 30. , und An;eiger Wetlilll md Aiyeigch. ..78^.,. Amtsölatt der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des-König!. Amtsgerichts;»nd des jStadtraths zu Mesa. 214. Mittwoch, IS. Septemder 18S7, Meads. S». Jahrg. »«» Riesaer Tageblatt «schewt jede, La» «end« mtt Ausnahme der Son«, und Festtag«. Vierteljährlich« «qaaSpret« bei Abholung ix d« «rpebttion« t» Riesa und «trchl» ob« d«ch «ch« Lrikgrr srei iu» Hau« 1 Mart 50 Psg^ bei «Lholuug am Schalter der laisrrl. Postanstaltru 1 Mar! 2ö Psg., durch den Briefträger frei MS Hau« 1 «art « Wz MvtgaeMmmh«« für di« Da«« DI Ausgabetage« bi« vormittag S llhr ohu« Gewähr. ' ivrn« u«b «erlag vo» Sauger » »iuterlich w «irsa. — Geschästtstell« »astaui«ustratz« SS. — Für di« ««daetiou v«<mtwortNch: Hrrmau» Schmidt in SN«sa. Montag, den 20. September 1897, Borm. 11 Uhr, sollen im Hotel zum „Kronprinz" hier 1 Reisekorb, 1 Parthie Kleidungsstücke, darunter 1 Winterüberzieher, 1 Stoff-Jacket u. dergl. m. versteigert werden. Riesa, den 15. September 18S7. Der Gerichtsvollzieher b. Königl. Amtsgericht das. I. V: Audrae. Die aus Donnerstag, ve« 1«. September 18V7, »vor«. 1V Uhr, im Hotel zum „Kronprinz" hier angesetzte Versteigerung zweier Wagen hat sich erledigt. Riesa, am 14. September 1897. Der Gerichtsvollzieher des Königl. Amtsgerichts das. — I. V.: Audrae. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Geschäftsräume finden bei der unterzeichneten Behörde Freitag, den 17. September «nd Sonnabend, den 18. September nur mranfschiebbare Gache« ihre Erledigung. Im Standesamt werden an diesen Tagen Anzeigen über Gterbefiille Mittag« von 12 bi« 1 Uhr angenommen. Riesa, den 13. September 1897. Der Rath der Stadt BoeterS. Bekanntmachung, Kohlenlieferung für städtische Anstalten re. betreffend. Für die städtischen Anstalten und Gebäude werden — lieferbar in den Monaten September und Oktober dieses Jahres — 225000 Lg Braunkohlen, Mittelkohle I, und 50000 Irg Würfelkoblen aus dem Doblhofsschacht in Mariaschein gebraucht. Angebote auf diese Lieferungen werden bis zum 20. September diese« Jahres, vormittags 11 Uhr erbeten. Dem Angebot ist eine Probe von mindestens 50 Icg beizugeben. Die Lieferung hat bis in den betreffenden Kohlenraum zu erfolgen, auch bleibt der Lieferant für die probemäßige Lieferung haftbar. Riesa, den 15. September 1897. Der Rath der Stadt. BoeterS. S. vertliches imd Sächsisches. Riesa, 15. September 1897. — Bis gestern waren nahezu anderthalb Millionen Mark für die vom Hochwasser Geschädigten eingegangen und zwar 740859 M. beim Landeshilfskomttee und 666 706 M. beim Dresdner Ortsausschuß, insgesammt 1407 565 Mark. Außerdem find auch viele Gebrauchsgegenstände, Kleider u. s. w., für die Nothleidenden eingegangen. —8 Landgericht. Als die vielfach und zuletzt mit 2 Jahren Gefängniß vorbestrafte Dienstperson Anna Auguste Kaspar, 1871 in Elsterwerda geboren, ihren Dienst beim Gastwirth Lehmann in JacobSthal verlassen hatte, trieb sie sich im April d. I. mehrfach in Riesa herum und machte da die Bekanntschaft einer Ziegeleiarveiterin Lehmann, welche sie mit in ihre Wohnung nahm. Diese Gastfreundschaft vergalt sie damit, daß sie bei paffender Gelegenheit der L. 1 Rock, 1 Taille, 1 Schürze und noch verschiedene andere Kleinig keiten entwendete, wofür ihr von der 3. Ferienstrafkammer 1 Jahr 3 Monate Zuchthaus, Verlust der bürgerlichen Ehren rechte auf die Dauer von 5 Jahren und Zulässigkeit der Stellung unter Polizeiaufsicht zudiktirt wurden. Z — Für Handwerksmeister von Wichtigkeit ist eine Reichs- i gerichtSentscheidung, die das Berhältniß de« Meisters zu seinem ' Lehrling berührt. Der Fall ist dem „Erf. Allg. Anz." zu- z folge folgender: Ein Meister prügelte fernen siebzehnjährigen r Lehrling wegen eines angeblichen Versehens dermaßen, daß ? eine Schädigung der Gesundheit eintrat. Er wurde wegen Ueberschreitung des Züchtigungsrecht« angeklagt und auch wegen fahrlässiger Körperverletzung unter erschwerenden Um ständen verurtheilt, indem angenommen wurde, daß er bei der Ueberschreitung des Züchtigungsrechtcs dasjenige Maaß von Aufmerksamkeit außer Augen setzte, welches anzuwenden er eine besondere Berufspflicht hatte. Gegen die letztere Feststellung richtete sich die Revision des Angeklagten, in welcher ausgeführt war, man könne nicht sagen, daß der Lehr herr bei Ausübung dis ihm zustehenden Züchtigungsrechts zu einer besonderen Aufmerksamkeit verpflichtet sei. Er sei es nur nach allgemeinen Grundsätzen. Das Reichsgericht har indessen diese Ausführung nicht gut geheißen und die Revision verworfen. In den Gründen wird ausgeführt, daß die Pflicht de« Lehrherrn zur Erhaltung der Gesundheit seiner Lehrlinge eine besondere Berufs- oder Gewerbspflicht sei. „Die Rechte de« Lehrherrn find Rechte, welche ein Gewerbsmeister infolge der selbstständigen Ausübung seine« Gewerbes hat. Diesen Rechten entsprechen aber auch Pflichten und auch diese find Ausflüsse der Gewerbeau«übung. Zu diesen Pflichten gehört die Aufmerksamkeit auf die Gesundheit de« Lehrling« und 's diese Pflicht als eine besondere Gewerbspflicht hat der An- l geklagte verletzt, indem er sich bei Ausübung de« Züchtigung«- z recht« ohne Ueberlegung vom Zorn htnreißen ließ. Zu dem 1 gleichen Ergebniß kommt man auch mit der Erwägung, daß ! dem Lehrherrn das besondere Recht der Züchtigung ringe- k räumt ist nach demjenigen Maaßstabe, wie e« der Vater hat. l Wie der Vater die Pflicht hat, bei Ausübung de« Züchtigung«- / rechts die Sorge für da« Kind nicht außer Acht zu setzen, j so hat sie auch der Lehrherr." Dresden. Unter dem Namen „Pionier-Dank" ist? au« Anlaß de« im nächsten Jahre bevorstehenden 200 jähr. ' Jubiläums des Königl. sächsischen Pionier-Bataillons eine »-wurde mit herumgeschleudert und dann aufs Steinpflaster o k geworfen. Außer anderen Verletzungen erlitt der Bedauerns- werhe einen Schädelbruch und schwere Gehirnerschütterung, so daß er nach einigen Stunden im Krankenhaus, wohin man ihn gebracht hatte, verstarb. Crimmitschau. Als man am Freitag im Hofe des Gutsbefitzers Schiefer im Stadttheil Wahlen einen Zuchtstier vorführte, wurde das Thier plötzlich so wild, daß es dem Besitzer die Hörner in den Leib stieß und den Mann derart verletzte, daß an dem Aufkommen des Unglücklichen gezweifelt wird. — Beim Manöveriren in der Gegend von Werdau stürzte am Montag früh beim Uebersetzen über einen Graben ein Ober-Kanonier vom Artillerie-Regiment Nr. 32 so un glücklich, daß er ein Bein brach. — Gestern Dienstag fand in der auf dem alten Gottesacker in der Leipziger Straße stehenden Kreuzcapelle vor deren Abbruch der letzte Gottes dienst statt. Der alte Friedhof wird bekanntlich in einen Bismarckhain umgewandelt. Falk en st ein, 14. September. In der heute Vor mittag 11 Uhr stattgefundenen gemeinschaftlichen Sitzung des Raths- und des Stadtverordnetenkollegium« wurde Herr Rathsaffeffor Rudolf Queck in Leipzig einstimmig zum Bür germeister der Stadt Falkenstein gewählt. Unser zeitheriger Bürgermeister Herr Lohse ist bekanntlich zum ersten Stadt rath und stellvertretenden Bürgermeister in Freiberg ge wählt worden. — Der auf den Feldern seit etwa zwei bis drei Wochen lagernde Roggen ist bei dem unausgesetzt anhaltenden Regen wetter dem Verderben preisgegeben. Auch da« gemähte Grummet wird bei der großen Nässe völlig werthlos. Die Kartoffelernte wird durch die eingetretene Kartoffelkrankheit sehr spärlich aussallen. Glauchau, 13. September. Der Geschäftsgang ist seit kurzer Zeit hier nicht nur in der Wirkwaarenfabrikation, sondern auch in den anderen Zweigen der sächsischen Textil industrie ein sehr schlechter. Zahlreiche Webstühle stehen still; in manchen Fabriken ist die Arbeitszeit auf die Hälfte ver kürzt. Wenn keine Aenderung zum Besseren eimritt, wird der nächste Winter für zahlreiche sächsische Arbeiterfamilien wieder einmal ein Hungerwinter werden. Glauchau. Beim Putzen eines Fahrrades verunglückte ein Realschüler dadurch, daß er mit der einen Hand unvor sichtiger Weise in die Kette kam, während er mit der an- deren an einer Kurbel drehte. Dem Knaben wurden von zwei Fingern die obersten Glieder abgerissen. Dieser neue Unfall möge allen Radfahrern zur Warnung dienen. Mylau. Die Nachricht, daß Se. Majestät König Albert und Ihre Majestät Königin Carola am Freitag Nach mittag unserer Stadt einen Besuch abstatten werden, erfüllt alle Kreise unserer Bevöklerung mit ausrichtiger Freude. Die Allerhöchsten Herrschaften werden, von Netzschkau kommend, auf ihrer Fahrt zum hiesigen Kaiserschloffe die Netzschkauer, die Reichenbacher und die Hatnstraße passiren. Leipzig. Im Destillirraum der chemischen Fabrik von Dr. Schöne L.-Lindenau kam am Montag Abend gegen »/i10 Uhr „Großfeuer" zu« Ausbruch. Im genannten .... »» «.... o-.» —.... —...... ? Raume waren zur kritischen Zeit die Arbeiter Andrea» Feied- Kolophonium auf den Treibriemen streuen wollte, mit dem > rich Linke und Richard Paul Auerwald, Beide in L^Lindenau rechten Arm zwischen die Riemenscheibe und den Rie«en. Er ' wohnhaft, mit Destilliren verschiedener Chemikalien beschäftigt. Stiftung in» Leben gerufen worden, welche nunmehr die Ge- nehmigung des Königl. Kriegsministeriums erhalten hat. Anregung zu dieser wohlthätigen Stiftung haben gelegentlich de» im Juni 1894 hier in Dresden abgehaltenen Pionier tages die Kameraden Lenk-Chemnitz und Lindner-Reichenbach gegeben. Die Stiftung, deren Gelder vom Königl. Kriegs ministerium-Oeconomie-Departement verwaltet werden, hat den Zweck, besonders verdienten aktive», sowie oen nothleiden den inacliven Angehörigen, ganz besonders aber den Vete ranen von 1864, 1866 und 1870/71 des Pionier-Bataillon- Nr. 12 und der vor der Errichtung de» Bataillon» bestan denen Pionier- und Pontonier-Formationen, vom Feldwebel abwärts, eine Unterstützung zu gewähren. Auch Wittwen und hinterlassene Kinder unter 18 Jahren von ehemaligen Angehörigen der Pionier-Truppe find unterstützungsberechtigt. Die Unterstützungsmittel sind vom 1. April 1899 an ver fügbar. Von den Zinsen des Kapitals sollen 90 Procent zu Unterstützungen verwendet, 10 Procent zum Kapital geschlagen werden. Bis jetzt find die Sammlungen unter den Kameraden für den Stiftungsfond« lebhaft im Gange und lassen schon jetzt die erfreuliche Hoffnung zu, daß am Jubiläumstage dem Königl. Pionier-Bataillon eine recht namhafte Jubiläumsgabe wird überreicht werden können. — Eine eifrige Radfahrerin ist Ihre K. K. Hoheit Prinzeß Friedrich August. Die liebens- würdige hohe Frau liegt täglich eine Stunde lang dem Rad fahrsport in der Bernhardl'schen Radfahrbahn zu Dresden ob, während welcher Zeit für andere Radfahrer die Bahn gesperrt ist. Siebenlehn, 14. September. In der hiesigen Schuhmacher-Fachschule wurde gestern die erste öffenll che Prüfung abgehalten. Die Schule wurde am 12. Oktober 1896 eröffnet und besteht aus einer Art Vorschule, 2 Lehr lingsklaffen, und einer Gesellenklasse, der eigentlichen Fach klasse. Für die Lehrlinge ist der Unterricht obligatorisch, für die Gesellen aber fakultativ. Pirna. Der unerwartete WafferwuchS des Gottleuba baches hat, wie schon erwähnt, den zahlreichen Ufer-, Wehr und anderen Bauten nicht nur große Schwierigkeiten bereitet, sondern dieselben vielfach auch ganz zum Stillstand gebracht. Beispielsweise haben die an der Brücke am „goldnen Stern" im Gange befindlich gewesenen Arbeiten vollständig eingestellt werden müssen, da die beabsichtigten Abdämmungsarbeiten bei dem gegenwärtigen Wafferftande ganz undurchführbar sind. Das Wasser hat hier ziemlich die Höhe der gefugten Bret terwand erreicht, vermittelst deren die Abdämmung vorge nommen werden sollte. Ferner sind d»e bereit« errichtet gewesenen Stützbalken durch Unterwaschung der Quaderblöcke aus ihrer eigentlichen Lage wieder entfernt worden, so daß die recht nothwendige Absteifung immer noch auf sich warten lassen muß. Inzwischen scheinen die Risse im Landpfeiler sich erweitert zu haben, ein Umstand, der bei der starken Beweg ung de« Wasser« gerade an dieser Stelle und dem erblichen Lastverkehr gar nicht zu verwundern ist. Chemnitz. In einer hiesigen Maschinenfabrik gerieth ein 50 Jahre alter Feuermann, welcher von einer Leiter aus ?
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