Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189712314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18971231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18971231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-31
- Monat1897-12
- Jahr1897
-
1
-
2
-
3
-
4
-
5
-
6
-
-
-
-
-
7
-
8
-
9
-
10
-
11
-
12
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1897
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Riesaer Mageblatt Freitag, S1. December 1897, Abends 4365 L. Hmtzsch- für da- „Riesaer Tageblatt" erbitten uns bi» spätesten- "ölljkTAkItz vonatttagS V Uhr de» jeweüigen Ausgabetage». Die «eschästssteüe. Bekanntmachung. DaS auf das Jahr 1897 noch in Rest befindliche Schalgeld und Iortbildmtg»« schalgeld ist baldigst, längstens aber bis zum 10. Januar 1898 an die hiesige Stadthauptkasse abzuführen. Riesa, am 16. Dezember 1897. Der Rath der Stadt «etter». Bekanntmachung. Für das Jahr 1898 sind innerhalb deS AmtSgerichtsbezirks Riesa die Herren 1. Stadtgutsbesitzer D«uat in Nies«, 2. Rittergutspachter Schäffer in Jahnishausen, 8. Gutsbesitzer Schl« in Weida, 4. Gemeindevorstand Beuuewitz in Zetthai«, 5. Rittergutsbesitzer Rohberg in Gradel, 6. Gutsbesitzer Robert Greulich in dröba, 7. Florenz Mödi«» in Kobel«, 8 Adolf Kaul in Rddera« als Sachverständige für die Schätzung der Entschädigungen, welche für die wegen Seuchen ,e tödteten Thiere zu gewähren sind (Reichsgesetz über die Abwehr und Unterdrückung der Bieh' seuchen vom 23 Juni 1880) gewählt worden, was hierdurch bekannt gemacht wird. Großenhain, am 28. December 1897. Die Königliche Amtshauptmannschaft. v. «ilucki. und Anzeiger Mtblall IN- Allftigtt). Telegm»«-«dreffe Ä »L 8 »U g«ch«chpe» „.rageblatt", M.sL H-N V L-Ts L> H Rr. 20. der König!. Amtshauptmannschast Großenhain, des König!. Amtsgerichts und des StadtrathS zu Riesa S04 5». Jahr». Ba» Mesa« Tageblatt erscheint jeden Tag Abend» mit Ausnahme der Sonn» und Festtage. Vierteljährlicher Bezugspreis btt Abholung in de« Expedition« in Riesa und Strehla oder durch uns«« Dttig« frei in» Hau» 1 «art 50 Psg., btt Abholung am Schalter der katserl. Postanstalten 1 Mark 28 Pfg., durch den Briefträger frei in» Hau» 1 Mari 85 Pfg. «Wchot-Amtahaee für die Run«« de» Ausgabetage» bi» vormittag S Uhr ohne Gewähr. Druck und Verlag von Langer L Winterlich in Riesa. — Geschäftsstelle Kastanienstraße 89. — Für dir Redaction verantwortlich: Hermann Schmidt in Riesa. Zum Jahreswechsel. -s- Still und schweigsam senkt sich die letzte Nacht im endenden Jahr aus Stadt und Land, auf Feld und Flur. Dieselben Glocken, die am Aeihnachtsfeste so hell und freudig klangen, als sie der Menschheit von der größten Liebesthat Gotte» aufs Neue Kunde brachten, sie erschallen gar ernst und feierlich, wenn die Sylvesternacht gekommen, und der Hammer der Ahr den zwölften Schlag gethan. Dahin, unwiederbring lich dahin ist abermals ein Jahr Deines Lebens und Arbeitens, Deines Hoffens und Strebens, Deines Duldens und Tragen- — das ist das Erste, was sie unS zurufen. Wie sollte es nicht einem Jeden ernst stimmen, der sich der Verantwortlich keit seines Lebens bewußt ist? Wem träte nicht unwillkürlich der Gedanke nahe: „Unser Leben führet schnell dahin, als flögen wir davon. Es ist wie ein Dampf, der eine kleine Zeit währet, darnach aber verschwindet er?" Ein Jahr da hin! Die Einen kehren ihm mit Freuden den Rücken; bittere Enttäuschungen hat eS ihnen gebracht. Schwere Opfer hat eS von ihnen gefordert. Schmerzliche Verluste stehen für sie in ihm verzeichnet. Sie fühlen sich froher und leichter, wenn zum letzten Mal in ihm die Sonne am abendlichen Himmel untergcht und in ihren goldenen Strahlen ihnen einen letzten Scheidegruß zusendet. Die Anderen möchten es festhalten und, wenn möglich, hemmend eingreifen in den raschen Laus der Zeit. Das Leben und das, was es bietet, dünkt ihnen so an genehm und begehrenswerth; die Erde so reich an Genuß und Freude, daß sie nicht davon lassen möchten, daß jeder Gedanke an die Flucht der Zeit und das Ende dieser Herrlichkeit sie mit Angst und Schrecken erfüllt. Aber gleichviel, wie der Einzelne sich dazu stellt, ob willig oder widerwillig, ob freudig ergeben oder in ohnmächtigem Trotz sich sträubend — vor der Thatsache muß sich Jedes beugen. Verronnen ist abermals ein gut Theil Deiner Lebenszeit und Du weißt nicht, wie lange Deine Füße noch hinieden pilgern werden. Wohl Dir, wenn das alte Jahr, von dem Du Abschied nimmst, nicht ein vergebliches, ein vergeudetes, ein verlorenes für Dich war! Wenn Du bei prüfendem Rückblick auf dasselbe Dir mit gutem- Gewissen sagen darsst: Ich habt eS genützt nicht nur zu treuer Pfltchtersölking in Beruf, Amt und HauS; eS hat mich auch Innerlich gefördert, sittlich gestärkt und reicher gemacht an Frucht dt» Geistes, an Werken in Gott gethan. — Aber die Glocken, die das verflossene Jahr zu Grab« läuten, sie sind zugleich die Morgenglocken eine- neuen JahreS. Unser Auge richtet sich auS der Vergangenheit in die Zukunft, die grheimnißvoll und dunkel vor unS liegt. Was wird sie für jeden Einzelnen, was wird sie für unser Volk in ihrem Schooße tragen? — Wir wissen eS nicht, und wir danken eS der göttlichen! Weis- heit, daß sie eS unS verborgen hat. Wir sollen und brauchen eS nicht zu wissen, denn wir wissen ünS in unseres Gotte» Hand. Wir wünschen nur und hoffen, wo wir an dem Mark stein eine» neuen Jahre» stehen, wünschen Glück, Hell und Segen für un» und die Unfern, für unser Volk und Bäterland. DaS ist unser KindeSrecht und unsere Christenpflicht. Eine» dürfen wir unS freilich hierbei nicht verhehlen, zumal wenn wir hinausblicken auf den großen Schauplatz deS öffentlichen Lebens. Dos neubeginnende Jahr bringt nicht ohne weiteres auch neue und veränderte Verhältnisse mit sich. ES spinnt sich in ihm weiter, wa» in dem alten begonnen; das neue ist nur die Fortsetzung des alten. Dieselben Kämpfe und Leidenschaften, die unser Volk durchwühlten; dieselben Fehler und Sünden, die an seinem Lebensmark« fraßen; denselben Geist der Zucht- und Gewissenlosigkeit, der sein Zerstörungswerk an ihm ver richtete; dieselben Verführungskünste, mit denen man eS um seinen Gott und seinen frommen Glauben zu bringen suchte; dieselben Enttäuschungen, die unS im heiligen Kampf für Recht und Wahrheit, für Gottesfurcht und Treue oft nicht erspart blieben — das alles wird bleiben, wie es vor dem gewesen ist und wir dürfen uns keinen Illusionen in dieser Hinsicht hingeben. Aber das Alle- soll uns auch nicht bedrücken und das Herz verzagt machen. Auf dem Boden eines lebendigen Christenglaubens stehend, geben wir unS weder einem hoff nungslosen Pessimismus hin, der nur für die Nachtseiten des Lebens ein Auge hat und an jedem Anders- und Besser werden verzweifelt, noch einem vertrauensseligen Optimismus, der leichtlebig und alles sittlichen Ernstes bar über die vor handenen Schäden und Nothstände sich hinwegtäuscht, sondern wir heben am Morgen des neuen Jahres unsere Augen auf zu den Bergen, von welchen unsere Hilfe kommt und bekennen: „Unsere Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat." Im freudigen Gottvertraun, im lebendigen Christenglauben liegt allein der Grund unseres unverzagten und getrosten Muthes, unserer Siegesgemißheit und Hoffnungs freudigkeit. — Was wir im neuen Jahre vor Allem für uns brauchen, und was unserem ganzen Volk in seinen oberen und niederen Kreisen noth ist, das ist eine innere Gesundung, eine sittlich religiöse Erneuerung, das ist der Geist der Wahrhaftig keit, der alles Schein- und Lügenwesen verabscheut, der Geist der Treue und Gewissenhaftigkeit, der es ernst nimmt mit dem Gebot der Pflicht; der Geist jener versöhnenden, opfer freudigen Liebe, die im Segnen und Wohlthun, im Heilen und Retten, im Ausgleichen und Friedestiften ihre Lebens arbeit sieht. Möge das Jahr 1898 Alle, die für unser- Volkes Wohl und Wehe ein warmes Herz haben, mit solchen Geisteswaffen rüsten, mit solchen Himmelsgaben schmücken, dann wird es nicht blos ein glückliches im Sinne der Welt, sondern in Wahr heit ein gesegnetes sein. Und in diesem Sinne rufen wir unseren Lesern ein aufrichtiges und herzliches „Glück auf zum neuen Jahre" zu. „Hilf, Herr Jesu, laß gelingen, Hilf, da» neue Jahr geht an, Läß eS neue Kräfte bringen, Daß auf » neu ich wandeln kann; Neues Glück und neues Leben Wollest Du aus Gnaden geben." — verbliche» uo» Sächsische». Riesa, 31. December 1897. — In der gester« Abend abgehaltenen öffentlichen Stadtverordnetensitzung waren anwesend 14 Mi- glieder de» Kollegium» und »war die Herren Bartb, Barthel, Berg, Braune, Donath, Fitzsche, Haunnitzsch, Hrldner, Miller, Pietschmann, Richter, Schütze, Thalheim und Thost; entschul digt waren ausgeblieben die Herren Förster, Dr. Mend«, Nitzsche und Starke. Al» «achedeputirter wohnte Herr Bürgermeister Boeter« der Sitzung bei. Unter Heilung dr« Vorsitzenden de» Kollegium», Herrn Rendant Thost, gelangte« nachfolgende Gegenstände zur Berathung und reff». Beschluß- faffung: 1. Einem Beschlüsse des Schulausschufses, de« Hilfs lehrer kröher, welcher jetzt ein Gehalt von 1100 Mark be zieht; am 26. Oktober aber sein 25. Lebensjahr vollendet hat, von diesem Tage ab di« 41. ständige Lehrerstelle mit einem Jahresgehalt von 1325 Mark einschließlich Wohuung«- geldentschädigung zu übertragen und den hierdurch auf, die Zeit vom 27. October bi» 31. Dezember entfallenden Mehr bettag von 37 Mark 33 Pfg. nachzuverwilltgen, ist der Nach- beigetreten. Kollegium schließt sich einstimmig diesem Rath»- beschluffe an. 2. Weiter tritt Kollegium dem vom Rathe nach einer Entschließung de» Schulvorstande» gefaßten Beschlüsse, den Handarbeitsunterricht der Mädchen in de« klaffen 2« und 3» (jetzt 3 s und 4 s) der einfachen und 4 der mittlere« Bürgerschule von Ostern 1898 ab wegen Uebersüllung dieser klaffen in zwei getrennten Abthrilungen ertheilen zu lasten und hierzu die bisher gegen Remuneration beschäftigte Hand arbeitslehrerin Fräulein Nebel II von Ostern 1898 ab mit einem fixirten JchrrSzehalt von 1050 Mark anzuftellen, einstimmig bei. 3 Die Rath?beschläfst, die Steuerrestanten Arbeiter Emil Trilling, Mal-rgehilftn P 'rer W-ber, Schloflergehtlfea Emil Seifert und Arbeiter Wilhelm Bobig unter da» Restantcnregulatio zu stellen, genehmigt Kollegium ohne Debatte einstimmig. 4. Der Rrthsbeschluß, die 1. H lsrexpedientenstelle bei« Rathe in eine 4 Epprdientenstelle mit einem AnfaogSgrhalte von 1000 Mark jährlich umzuwandeln, wird von Herrn Bürgermeister Boeter» zur Annahme warm empfehlen. Kollegium genehmigt einstimmig diesen Rathsbeschluß; die Stelle wird dem bisherigen 1. HilfSexpedirnten Walther übertragen. 5. Ein von dem Protokollanten der Sitzungen, Herr« Casstrer Eulitz, ausgearbeiteter Bericht über die Thästgkeit de» Kollegium» im Jahre 1897 gelangt durch den Herrn Vorsitzenden zu« Vortrag. Nähere» hierüber später. 6. Die Strafgeld erraffe de« Kollegium» ist durch einen Zuwachs von 4 Mark in diesem Jahre auf einen Baarbe- stand von 8 Mark 65 Pfge. angewachft«, der in der städ tischen Sparkasse zinsbar angelegt ist, Kollegium beschließt, diesen Betrag weiter in der Sparkasse z» brk>sso» — Der Herr Vorsitzende dankt hierauf dem kqffegtu« in freundliche« WorjenIfür die allezeit bewiesene ArbeitSftendigtzit «^ge wissenhafte Geschäftsführung, sowie für die ihm Gesteh, dtp einzelnen Mitglieder während der diesjährigen Sitzungen ent- gegeygebrachten UnterftÜMUM Md NachM MH schstWE dein Wunsche, daß auch die Berathuugeo itzt nächsten Jahr« der Stadt Riesa zu« Heil« und Segrst geteichtn mögen. Sladtv. Barth dankt na«ea» de» Kollegium« dem Herrn Vorsitzen den für seine ausopstrun-Svollt Thätigkett während de» ver flossenen Jahre» und eohöffh ihn auch im nächsten Jähre a» derselben Stelle placirt zu sehe«. Hitraus «ach Vorlesung und Vollziehung de» Protokoll» Schluß der Sitzung. — Ja feierlicher Weife fand gestern Nachmittag »/,5 Uhr im Saale de» Hotel» Kronprinz dir vom Fraueavnei«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht