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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-189908034
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-18990803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-18990803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1899
- Monat1899-08
- Tag1899-08-03
- Monat1899-08
- Jahr1899
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 03.08.1899
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Der Sommer Aus de« Reiche und Ausla»de. JnGrevelmthlen hat eia Saufmannslehrling durch eiaeo schlechten Scherz arge« Uuh.il verursacht. Lr hatte einem etwa« geifte» schwachen Mensche« in eine Cigarre, Ne derselbe sich im Laden von ihm halte geben lassen, Schieß pulver gethao. Der Man« steckte die Cigarre in Brand, warf bet« Sprühen derselben aber Schwefrlholz und Cigarre fort, wobei Feuer in da« noch offen», auf de« Ladentisch stehend« Pulverfaß gelangte. C« erfolgte nun eine heftige Explosion. Ein Schaufenster wurde zertrümmert und dicht« Wollen Rauch drangen au» dem Laden. Der Lehrling aber, an Ohren, Racken und Hiindeu schwer verletzt, mußt« in« Krankenhaus gebracht werden. Einem im Laden anwe senden Arbtttsmaan wurden Bart und Haar« versengt, der Säufer der Cigarre la« mit dem Schreck davon. — Im Wusterlande, zwischen SeestewünLe und Cuxhaven, hat ein großer Waldbraad 1000 Morgen verwüstet. E« liegt Brand stiftung durch Landstreicher vor. — In Roda (Thür.) schnitt ei« Bursche au« Geschwenda au« Et ersucht seiner Angebeteten mit eine« Messer die Naseusp tze ab. Der THS er wurde von seinem Nebenbuhler abgesagt und von wettere« Gewalt- ihaten abgrhalten. — Auf dem Bahnhöfe zu Offenbach ist eine« Reisenden, de« Direktor Heil au« Hagen in West falen, auf den» Bahnst ige «ine Reisetasche mit Brillanten in» Werthe von 5000 Ml. gestohlen worden. — In Mod- lan, einem wohlhabenden Dorfe in der Nähr von Sarbitz i. B., hat sich die G.meindevertrctung an dir Spitze der protestantischen Bewegung g«st llt. — Die Strafkammer de« groß herzoglichen Landgericht« zu Oldenburg (Großherzog, thum) vrrurthrilte die 25jährige unser, helichte Arbeiterin Antonie Super au« Löningen wegen «nmenschlrchrr Mißhand lung ihre« 3»/,jährigen Sohne« Bernhard, dem st« die Nägel an den Finger« und Zehenspitzen teilweise vollständig avge- schnittrn hatte, so daß der Kleine nicht« anfaffen und auch nicht gehen tonnte, dem Anträge de« Staatsanwalt« gemäß zu der höchsten zulässigen Straf« von drei Jahren Gefäng- niß. — Gegen den Photographen Max Christian Priester in Hamburg, der wegen de« bekannten Friedrich«ruher Hru«- srtedevßbruch« zu drei Monte» Sesängniß verurteilt und flüchtig gewororn ist, hat jetzt die Staatsanwaltschaft eine« Steckbrief «lassen. — I« Anschluß an dra i« Naumburg a. S. stattgehabten zwölfte« deutschen Turnertag fand Dien«, tag in Freyburg a. Unstrut di« Grundsteinlegung zum Jahnmuseu« statt. -f Bern. Ein Postwagen, von Bad Schtmberg nach Eatlrbuch unterweg», «st heut« früh in Folge Scheuen« der Pferd« in de« Straßengraben gefalle». 4 Damen, darunter zwei Deutsch«, stad ziemlich ernstlich verletzt. Ei« Herr sprang unverletzt ab. s Siel. Eine 18jährige Bäuerin, welche al« Sinder- wärteri« diente, erwürgte zwei Stader ihrer Herrschaft, Saat« ia» AU» voa 7 «ad 4 Jahren. Die Mordthaten wardea innerhalb einiger Tage vollbracht. Al« der plötzliche Lod der bisher gesunden Stader verdacht erregte, wurde »tae Untersuchung eiagelettet, bei welcher dir Wärterin »in G> ftändutß ablrgte. Maa nimmt a«, daß die Mörderin gttfles- gestört ist. ei» frische«, «unteres Erwache« oh« schm« m dm Glieder« wird der S bildet die hygienisch« Suadinzett z«r pegea di, U«bilde« der rauhea und . köaaea auch die vrrwetchlicht«», schlaffe«, widerstand«lose« Wasser- und 8«stfrind« «rtt Kräftig««,«- u«d Abhärttmg«« k«re« tegiaae«. — Bei« Hermeuahe« der «Uitärische« Herbsttb»,g«» wird darauf ausmerksa« gemach», daß ,«fich empfiehlt, Post- sradnnge« für di« a» de« Utbmtge« theiluehmenden Osfiettr« u»d Mannschaften nicht nach dea t« kurzen Zeiträume» wechselnden Marsch quartier««, sonder« stet« nur «ach de« Smaisonorte zu richte«. Für die richtige uid schleunige Wetters,adung dieser Briefe ,e. nird dra« poftfettig gesorgt. Ferner ist «» dringend aothweadig, i« den Ausschrtften der Se«duagea a« Uaterosfieier« «ad Mannschaft»« außer de« Familiennamen, wrlchem nach Umständen Vornamen und Ordnungeaummer hinzujufügen stad, dea Dienstgrad und Lrapprntheil (Regiment, Bataillon, Compagnie, Schwadron, Battert-, Colonae ,e.) genau aazugeben. Ebenso bedarf e« auch bet Sendungen an Offieiere uad Einjährig-Freiwillig« der genauen Angabe de« Trvppevthetl«, da die Regimenter, «atailloar re. oft au»rtnaad«r gezogen und a «f verschiedene Quartierorte vertheilt werde«. Mangelhafte Aufschriften der Ma»ö,».Postsendungen können leicht eine Verzögerung in rer Besörderuag uad Bestellung derselben zur Folge haben. Für die Nach- oder Rücksendungen von Poftaawetfuageu, ge wöhnlicheu und eiugkfchrtibeara Briesseudungen, sowie der gegen ermäßigt,» Porto beförderten Soldat««.Packete ohne Wertbaagabe bi» zu« Grwtchte voa 3 Ls einschließlich wird kein Porto erhöbe«. Lommatzsch, 2. August. Schwer veruuglückt durch eiae« Sturz von einem Saischmrlzofen ist hier der Fabri kant Men «l a»n. Er «litt mehrere R ppenbrüche, Ver- letzuaaen am Sopfe und wurde brwußtlo» vom Platze getragen. Mittweida, 2. August. Am Montag wurde durch »ine städtische Deputation die fett 30 Jahre« hier bestehende Galanstalt der neuen Gas-Aktiengesellschaft vor«. Nolt« L Cs. zu Berlin ia Besitz unserer Stadtgrmeiad« überuommea, um auf deren Rechnung weiter betrieben zu werde«. Roßwein. vor mehreren Woche« fand der Arbeiter Herman« Preuß ia Marbach im Zrllaer Walde eia« zer rissene Brieftaube uad meldete die« dem Sommaado der Festung Söaigsteia. Nach einem Rückschreiben de» Komma»- do« gehörte diese Brieftaube zu denen, welche am 28. Juni d. I. tt» vreülau abgrlaffr« wordea find «ad voa da dea Rückflug «ach de« Wupperthale-Remscheid zurückzulrge« Hatte». Bei dieser Reise find ca. 1500 Stück Tauben im Werthe von ca. 20000 Mark verloren gegangen. Die im Zellarr Walde aufgefuadeae Brieftaube hatte erst am 18 Juni vo« Söaigstei« au» dea Rückfleg nach Rrmschetd glücklich vollbracht. f Dresden, 3 August. Di« Söaigi« fuhr heute früh mittelst Eqttpage voa Pillnitz nach Rehes,ld. Der König fuhr mit Sonderzug bi» Sltogenberg zur Abhaltung einer Hirschjagd im Grülleaburger Revier. Nach der Jagd fährt der Söatg nach Rehefeld, woselbst di« Majestäten bi» zum 16. August bleiben. Gestern wurde auf der Panoramahöhe de» nahen Berg gießhübel der Grundstein zu einer Bttmarckfeurrsäule mit Aa»ficht«thurm gelegt. Der Bau ist ei« Geschenk de» Coat- merziearath» Eschenbach hier. An der Frier nahmen alle Korporationen und Vereine theil. Die Weiherede hielt Pastor Lesstag-Vergzteßhüb l. Der Bürgermeister feierte zu« Schluß Satser Wilhelm und König Albert. Löbtau, 2. August. Heute stad wieder fünf neue Typhuürrkraukuagen amtlich angemeldet wordea. Man kann jetzt behaupte«, daß die Epidemie im Abaehmen begriffen ist. Potschappel, 2. August. Auf den Sammer h:rr von Bargkschen Sohleawrrken find 150 Förderleute in den Aus- stand grtritk«. Sie fordern u. A. 3,50 M. Schichtloha. Bautzen, 2. August. Wegen versuchten Morde» staad gestern die letzte Ostern confirmirte Anna Amalie Zirschauk 1« Rodewitz vor dem Sgl. Landgericht unter Anklage. Sie staad vo« 1 bi» 13 April d. I in G.oßpostwitz bei einem Lagerist in Dienst. Infolge Heimweh« aber gab sie diesen Dienst auf. Nunmehr vermiethete sie sich al« Kindermädchen bet« Guttbefltzrr Lorenz in Großpostwitz. Um run wieder au» diesen» Dienste zu gklanzen, kam sie auf den schrecklichen Gedanke«, da« Sind umzubrttgea. Al« sie sich mit dem IS Wochen alte« Kinde allein im Garte« befand, steckte sie ihm erst eine halbe Bohn», daan eiae ganze Boh re und dann zwei Steinchen sowie eine Zwiebel in den Mund. Da da« Kiad diese Gegenstände nicht verschluck,» konnte, stieß ihm die Angeklagte mit Gewalt dies« Gegenstände in den Schlund. Nunmehr fuhr fie da» schreiende Sind, al« ob Nicht« ge schehen wäre, Hera«. Der teuflische Plan der Aageilagten mißlang aber. Die Gegenständ« gingen sämmtlich auf natür liche« Wege wieder ab. Wegen versuchten Morde», mir Urberlrgung ausgeführt, wurde die jugendlich« verbrechrri« zu zwei Jahren Gefaagaiß kostenpflichtig vrrurtheilt. Sie war allenthalben geständig uad bat jammernd, ihr die Straf« zu schenke». Che« nitz, 2 August. Der gestern abgehaltrae Deutsche Korbmachertag brrteth natrr vorfitz des Herrn Bergmann- verlia folgende Gegenwände: Arbeitsnachweis- Bureau« «ad «eiseg,schenk, Gefängnißarbeit, Mißstände de« Hmrfi,Handels »ad verbaadssterbekaffr. Als Ort zur Abhaltung de« nächsten Korbmachertag«« wurde Frankfurt a. O. »»«ersehe». Zwickau, 2 August. Z« Uaterüützmtz der evange lischen Bewegung in Oesterreich ist i« Vorort Wilkau «. A. riue Spend, tu Höh« von 1200 Mark gewährt worden. — Der hiesige Goethe-Verein veraastatt t am 28 d. M. eiae größere Feier des 150. Geburtstages Goethes. Kür diese find Prolog, Theater, lebend« Bilder vorgesehr» worden. — Ei» bjlchriges Kind hin hat sich beim Spiele» die Zunge abgebiffm. In einer httstß'» Kranken,uftalt »nrd« st« mied« Li «»ach. Das Oster» 1898 b,gründete und voa der Gtadt dnrch «hebltch« Geldmittel nuterstütztt Technikum war btshrr «in Privatmtternehmen des Jagenttnrs Josef Müller. Ostern 189» sollt» «9 einen Mit-Dtrettor erhalte«, welcher aber sich veraulaßt sah, vo» dieser Sttllnag wieder zurtckzutrrten. Mtt dem 1. Angast dieses Jahre« tritt nun eine wichtige vrrLaderang in der Dirrc'toa der Anstatt «in. Der Stadtrath «acht »ämltch bekaent, daß vo« genauate» Lage da» Technikum Etgeathn« der Gtadtgemeta»« wird, ia di« verwalt««- derselben übergehl «ad vorläufig bi» auf Wetter,» der Leitung dr» Jagenttnrs Kirchhoff unterstellt wird. Wtlka» Wie berichtet wird, find bei« hiesig,« Psarr- amt« 1200 Mark sür di« proltstamisch« Bewegung in Böhmen rtngegangeo. Die Begeisterung, die die Herr,« Schuldirek tor Hankrl und Pastor Weichrlt durch ihr« Berichte üb«r ihr« Lllrbniffe in Böhmen geweckt habe», ist «tae groß« «ad allgemeine. Die geuaoattn Hrrrra habe» vorvorig« Woche in Modlan, Larn «ad wicklitz gesprochen. 8 Schwarzenberg. Eia schwerer Unfall setzte di« Famttt» des Dachdeckers Wurlitzer hier in tiefste Trauer. Beim Abdeckea stürzte der Mana infolge Retßea« des Stricke» kopfüber ia den Hofrau« und blieb augenblicklich todt liegen. Rochlitz, 2. August. Wie der „volksftiume" «tilge, theilt wird, ist der vormalig« Rochlitzer Superintendent Merbach begnadigt worden. Merbach wurde bekanntlich am 7. Oktober vorigen Jrhres vo« Chemnitzer Laudgericht wegen UMreue uad Unterschlagung zu 1 J:hr 9 Monaten Gesängaiß vrrurtheilt, er hat also nur reichlich v Moaate seiner Strafzeit verbüßt. Merbach hat fich angeblich zu Pastor von Bodelschwingh nach Gadderbau« bet Btel,f«ld begeben. 8 Rochlitz. Zu der Meldung über eiae Begnadigung de» Superintendenten Merbach schreibt da« „Rochlitzer Tageblatt-, daß es fich hierbei nicht um «tarn Saadenatt, soadera um »tae vorläufig« Beurlaabuag au» d,r Straf anstalt Hoheaeck handele, die infolge schwerer Erkrankung Merbach» erfolgt sei. Er soll vorläufig Uutnkommeu in der Bodelschwtaghsche« Heilanstalt btt Bielefeld gefuadra habe». Leipzig. In Delitzsch hat der leichtsinnige Umgang mit Schießwaffrn schon wieder tin Menschenleben gekostet. Der Musiker Reichel lrgte im Gasthause seine« Vaters scherzweise sein Teschi« auf einen Arbeiter aus Peritz'ch an. Auf bisher unaufgeklärte Weise ging der Schuß los, und der getroffene Arbeiter war iu wenigen Augenblicken eiae Leiche. Vanntfchte». Daß der Blitz mitunter auch heilsam« Wirkangeu hab« kann, hat der Berliner Privatier Georg G., der gegen wärtig zur ErhMung die sächsisch« Schweiz bereist, a» fich selbst erfahren. G„ dessen rechte» Vein infolge von chroai- schrm Rheumatismus sttt Jahren stets und fast unbeweglich war, saß an einem der letzten Gewtttertage, während er in einem Wirthshause in der Näh« voa bchaadau Rast macht«, am offenen Fenster. Nach einem heftige» Donnerschlag« fiel B. wie leblos vom Stuhl. Der Blitzstrahl war an einem Kltugeldraht entlang durch» Zimmer gegangeu, ohne besonderen Schaden anzurlchten. Al» der Getroffene wieder das Bewußt sein erlangte, verspürte er ein eigenthümllches Gefühl in dem bisher gelähmten Glied«. Zu seiner Freude stillte sich bald heraus, daß der Blitz in diesem Falle den Arzt gespielt, ja gethan hatte, wa» di« Aerzte nicht vermochten, ihm wenigstens theilweise die Beweglichkeit deS steifgewordenen Beine» wieder gegeben hatte. Die Lähmung ist seitdem im Schwinden be griffen, und die Aerzte haben Hoffnung, daß nach einiger Zeit der Krauke den vollen Gebrauch seiner Glieder wieder erlangt. BemerkenSwerth ist, daß G.S Diener im vorigen Jahre, während er im Freien mit einer Reparatur des Fahr- stuhls beschäftigt war, vom Blitz getroffen und schwer ver letzt wurde. Eine Doppel-Hinrichtung durch Elektrizi tät ist Montag in Singfing erfolgt. Sie verlief außerordent lich aufregend und konnte nur nach Urberwindung ganz be deutender Schwierigkeiten zu Ende geführt werden. Die Hin- zurichtenden waren zwei Mörder Namen» Macdonald und Bullrrson; Letzterer, ein Neger, erlag sofort dem ersten elek trischen Schlage, aber Macdonald widerstand der Einwirkung immer wieder und war, nachdem dreimal sttne Tödtung ver sucht worden war, noch gerade so lebendig wie vorher. Die Aerzte waren rathloS, und nun wurden die Gesammtdrähte der beiden verfügbaren Batterien verbunden und der so er- zielte Strom auf Macdonald gerichtet, aber auch diesem vierten Versuche widerstand der Vernrtheilte, und erst al» rin fünftes Mal der gesammte Maxlmalstrom aus ihn spielte, brach seine Lebenskraft zusammen, und auch diesmal erst »ach etwa drei mal der sonst üblichen Zeit: man ließ den Gesammtstrom ein fach so lange wirken, bi» Macdonald kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Ueber die Kosten der Unterhaltung der städtischen Park- und Schmuckanlagen in einigen größeren deutschen Städten bringt die „Neue Vogtländ. Ztg. ' folgende Mitthri- lungrn: Dieselben betrugen im Jahre 1898 in Berlin 392590 Mk. Hamburg 179000 BreSlau 169600 Köln 107497 Magdeburg 96500 München 84300 Frankfurt a. M. 79380 Leipzig 73662 M Wiesbaden 69056 Dresden 61200 Hannover 59150 Ander» gestaltet sich die Relhesolge bei Vertheilung der Kosten auf den Kopf der Bevölkerung. Danach entfallen aus Wiesbaden 93, BreSlau 46, Magdeburg 45, Frankfurt am Main 35, Köln 33, Hamburg 29, Hannover 28, München 21, Berlin, Dresden und Leipzig je 18 Pfg. jährlich durchschnitt lich aus den Kopf. Eine grauenvolle Sängerfahrt. Aar dem Bahnübergang bet H-rmatingen in W. find fünf Mitglieder eine« Gesangverein» au» Giengen ge ödter und etliche andere mehr oder minder schwer verletz w, den, ird m der Ulmer Nachtzirg ihren Grsrllschrstswogrn er eßte und zertrümmerte. Nur zwei verrrochten fich durch Acsor'ngen vom Wagen rechtzeitig zu retten. Der unglückstltze H lstbaynwärtrr, der da» Unglück verschuldete, da er tie Schranken nicht schlcß uad sich dem Schlafe hirgrb, suchte fich zu ertränk,n, wurde aber an der Ausführung dis Selbfmorde» gehindert und in Hift genommen. Em Augenzeuge gtebt von dem Unglück folgende nähere Schilderung : Dir unglücklich! n Sär g r find buchstäblich mit Gesang in den Tod geiahrcn. Sie konnten den daherbrausenden Zag weder hören noch sehen; da tauchten plötzlich vor dem Wagen die rolhen Lichter der Lccowotive auf, di« Insassin wurden eotw,d r auf die Schienen oder seitwärts geschleudert. Die Arrmften, die auf die Schiene«« zu liegen kamen, wurde« von den Rädern «rfaßtLuad gräßlich verstümmelt. Der Tod muß äuge blicktich eivgetreteo fein. Die stttwärt« au die Böschung Geschleuderten blieben vor dem traurigen Schicksal ihrer Gefährten bewahrt, ihre Ver letzungen stad zum Theil sehr schwer, doch ist ihr Bestadrn zufriedenstellend. Einer der leichter verwundete« kann fich de» Vorgang» kau« «mfinnen. Er hörte rin Pusten und Z scheu, dann verlor er die Besinnung. Der Zug hielt als bald, da« Personal bremste, daß di« Funken stoben uad die Wagen förmlich fich bäumten. Dir entsetzten Passagiere stiegen au« und waren den Beamten, dir «tt Laternen die Strecke absuchten uad unter di« Wagen leuchteten, b-hilflich Eia« Leiche wurde vom Zuge mrterweit geschleift, tie übiigew 8 ichen lagen unter den tttzteu Wagen mit Verstümmel»agen, die jeder Beschreibung spotten. Ein» riesige Mevschrnmeng« umstand di« Uaglück«stätte. H:rz;erreiß nd war der Jammer der herbrigrttltea Aages öligen, die den Satte» «ad Vater, dra Sohn uad Bruder suchten und nur mit Müh« vo» dr» kau« krnalltche» Leiche» zurückgehalten werden komttea. Arrztliche HUfe war sofort zur Stelle. Auf Tragbahreng di« au» der Stadt -«holt wurde», wurden Leichen und» Letchentheile »ach de« Krankenhaus gebracht.
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