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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.10.1900
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19001001014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1900100101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1900100101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- unvollständig, S. 7749 - 7752 (1. Beilage) fehlen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
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mtt 8. tzr. Ports und hernach die Paquete nach advenant be- schwchret seyn." Sehr hübsch antwortet hierauf der Herr Ober-Postmeister Näße: „So beliebe doch eine löbl. Kauffmannschafft in bebencken zuziehen, daß iedcsmahl ein Postillion mit 2. 3. auch wohl 4 Pferden bis 3 tage außenbleibcn und zehren muß, und ob I gr. von einfachen Briefen, und von Paqueten nach Proportion, wo- rinnen doch bishero allezeit die größcste Moderation adhibiret, und niemahls die Lothe oder das Gewichte genau gesucht worden, zufordern unbillich, in Betrachtung man ja so gar keinen Bokhen, der von 1- 2. oder 3. Meilen einen Briefs mitbringet I gr. zugeben weigert, der doch so zureden gar keine Unkosten zuthun hat." Im Punct III der Gravamina heißt es: „Will auch sonst das Porto allzugnau gesuchet und von einem einfachen Brieffe, da etwa ein Wechfelbrieff drinnen und ordinair nur 2. gr. geben solte, bloßes, schlechten Wechselbrieffs halber I. gr. übersetzt, item was 2^. oder 3^. Loth wieget, alsbald vor 3. und 4. Loth ge rechnet, ingleichen, wenn eingeschlagenc Muster in Briesfen zu befinden, solche denen Brieffen selbst gleich gerechnet und das Porto deßhalber erhöhet werden. Bey der Breßlauer Post wird von einem Brieffe biß Lauban 2. gr. gefordert, da doch IV2 gr- überflüssig genug seyn tönte." Ganz entrüstet antwortet hierauf Herr Küße: „Wegen über sezten Porto soll niemand verhoffendlich mit bestand der Wahrheit sich zubeschwehren uhr- sache haben, und wird man es mit einem schlechten Wechfelbrieff so gar genau eben nicht suchen. So werden auch die einge- schlagencn Muster denen Brieffen niemahls gleich gerechnet, und wißen die jenigen, so in dem Post Ambt sizen, sich nicht zuer innern, daß jemand deßhalben etwas producirct." Ebenso wird mit Entrüstung die Frage zurückgewiesen, daß die Posten zu spät ankommen und deshalb auch von Leipzig zu spät abgehen. In der Antwort heißt es: „Daß die Posten bey bösen weg und weiter später ankommen, alß sonst gewöhnlich, wird niemand in abrede seyn können, und geschiehet dieses nicht allein hier, sondern allenthalben in der Welt; daß aber umb deß- willen die abgehenden Posten später abgeferttiget werden sollen, wird niemand mit bestand der Wahrheit behaupten können. Aufs ein Virtel stündgen kömmet es zuweilen eben nicht an, da man aufs die ankomm sollende noch warttete, sonst aber bleibt man Stricte bey der gesezten stunde." Ein Punct dieser Gravamina aber ist es, der den Herrn Ober-Postmeister gar sehr in den Harnisch getrieben hat: „VII. Werden offters die dicken Brieffe der Kauffmannschafft aufs der Seiten aufgerissen aus dem Posthauße überliefert, Wo raus aber viel Ungelegenheit entstehen kan, Weßhalben bey er eignenden Schaden der Regreß an das Ober-Post-Amt bedungen wird." „Nun will man nicht hoffen", antwortet Herr Käße in Empörung, „daß E. Löbl. Kauffmannschafft in der Meinung stehen werde, als ob die Brieffe oder Paquete im Post Ambt alhier aufgerißen würden .... Es haben aber die jenigen so der gleichen anderer orthen auff die Post aufgeben, selbige keßer zu verwahren, und dabey die nöthige Erinnerung zuthun!" Ein hübsches Zeugniß stellt endlich der Schlußpunct der Per sonen Post. Da heißt es: „IX. lieber die übele Beschaffenheit der Nürnberger fahrenden Post klagen die Passagiers beständig, daß darbey nicht allein so liederliche Wagen, sondern auch offt- mahls versoffene und undüchtige Postilions zu befinden, durch deren Verwahrlosung die Passagiers Vielmahls umbgeschmißen und in Unglück gebracht worden. Insonderheit hat man schon hiebevor erinnert, wie gefährlich es sey, wenn bey dem so ge nanten Hunger Berge bey Gera, welcher des Mitternachts passiret wird, keine Lichter oder Laternen gebrauchet werden, da doch der gleichen sich zu Neuenschrocke, so etwa eine halbe Stunde von Anfänge des Berges gelegen, sich gar wohl zu erhohlen, und also Key der Stockfinstere Nacht sich dessen denen Passagiers zum besten zu bedienen." Die Antwort ist es werth, vollinhaltlich wiedergegeben zu sein. Sie lautet: „Was letzters die fahrende Nürnberger Post concerniret, so ist nicht ohne, daß darüber manch mahl von denen Passagiers geklaget werde. Man suchet auch zu remediren, so viel man kann und weiß, es will sich aber doch aller orthen nicht thun laßen, zumahl wo man hiesiges orths nicht zu sprechen hat, und es von den Kaiserl. Post Ambt dependiret. Daß dißeits Gera auf den so genannte-: Hungerberge es sehr gefährl. ist bekandt; es steigen aber die Passagiers insgemein daselbst ab, oder da sie sitzen bleiben wollen, werden die Räder mit Ketten eingehenckt. Lichter und Laternen können Postillons nicht allezeit bey sich führen. Es ist auch sehr zuzweifeln, daß damit der Zweck zuerreichen seyn solte, wenn nicht absonderliche Leute dabey zugegen, so voran gehen, die Laternen tragen, und den Weg zeigen sollen, welches aber viele incommoditaet und Kosten veruhrsachen würde. Jedoch wird man auch gerne be müht seyn, ein Expediens zufinden." Später hat dann über diese Gravamina eine Commission be- rathen; im Protokoll heißt es bezüglich dieses letzten Punctes: „ad 9. Punct, Sölten tüchtige Postillons gehalten und dahin instruiret werden, sich der gebühr zu bezeigen, und niemand be- schwehrlich zu sein, was aber Licht, Bothen, Lanternen und der gleichen bey den so genanten Hunger Berge beträfe, davor würde der Passagier selbst sorge tragen, den dadurch würde Sun Gene ral Erb Postambte ein Oxus aufgeseilet, jedoch solte der Postilion die Passagiers erinnern, daß dar böser Weeg wäre, und Lichter mitzunehmen anlaß geben!" Verband selbstständiger öffentlicher Chemiker Deutschlands. II. (Schluß.) 8t. Tre»»en, 29. September. Die Verhandlungen der 6. ordentlichen Hauptversammlung fanden heute Vormilttag 9 Uhr im königlichen Belvedere ihre Fortsetzung. Eröffnet wurde die heutige Sitzung durch den ersten Vor sitzenden des geschäftsführenden Ausschusses, Herrn Or. Robert Kayser- Nürnberg, mit dem Vortrag des Rechenschafts berichtes. Der Verband umfaßt gegenwärtig 161 Inhaber von selbstständigen öffentlichen Untersuchungsanstalten, 102 außerordentliche Mitglieder. Durch den Tod sind dem Verband leider entrissen worden die Herren Prof. vr. Christian Meinicke- Wiesbaden und vr. Strohdach-Chemnitz, deren Andenken die Versammelten durch Erheben von den Plätzen ehrte. Das Ehrengericht hatte sich mit vier Fällen zu befassen. Die Thätigkeit des Ausschusses im Dienste des Verbandes war eine außergewöhnlich große, wie überhaupt das vergangene Jahr für die Weiterentwickelung des Standes der selbstständigen öffentlichen Chemiker, wie für den Verband selbst ein sehr frucht bares gewesen ist. Dem vom Schatzmeister, Herrn vr. Popp- Frankfurt a. M, erstatteten Bericht über die Verhältnisse der Verbandtcasse zufolge betrugen in runden Summen die Einnahmen 3484 die Ausgaben 3299 so daß sich ein Cassenbestand von 185 »kk ergiebt. Der stellvertretende Vor sitzende, Herr Vr. A. F 0 rster - Plauen i. V., legte die Rechnung über das Verbandsorgan, welche bei einer Einnahme von 7536 und einer Ausgabe von 6362 ck( mit einem Ueberschuß von 1174 abschließt. Auf Antrag der Revisoren, welche die Rechnungen geprüft und für richtig befunden haben, wurde einstimmig Entlastung erthcilt. In der sich an- schließendrnE r g ä n z u n g s w a h l des geschäftsführenden Ausschusses wurden sämmtliche ausscheidenden Mitglieder durch Zuruf wiedcrgewählt, ebenso mittels Stimmzettel die beiden bisherigen Vorsitzenden einstimmig. Letztere erklärten sich wiederum zur Annahme der Wahl bereit, worauf ihnen durch Herrn vr. Treumann-Hannover der Dank der Versammlung für die bewährte Leitung des Verbandes votirt wurde. Alsdann hielt Herr vr. A. Forster- Plauen i. V. einen längeren Vor trag über „Zweck und Organisation der amtlichen Controle der Nahrungsmittel". Er betonte u. A., daß der Zweck der amtlichen Nahrungsmittelcontrole an manchen Stellen noch nicht richtig erfaßt wird. Die nationale und sociale Bedeutung der Nahrungsmittelcontrole liege, wie der Präsident des kaiserlichen Gesundheitsamtes ausgesprochen, darin, unserer Bevölkerung zu unverfälschten, unverdorbenen, nach jeder Seite preiswerthen und guten Nahrungsmitteln zu verhelfen, um aus diesem Wege dazu bcizutragen, die Bevölkerung körperlich tüch tig zu machen für die gesteigerten Anforderungen im wirthschaft- lichen Concurrenzkampf der Zukunft und es kräftig und wehrhaft zu machen für die Vertheidigung der nationalen Güter. Die Auffassung, als ob die Nahrungsmittelcontrole in der Nahrungs mittelpolizei ihr Ende finde, also dazu da sei, Uebcrtretungen des Nahrungsmittelgesetzes zu entdecken, erscheine weitaus zu eng, und Jene, welche die Wirkung der Controle nach den Ge richts- und Polizeistrafen beurtheilen, welche auf Grund der Controle verhängt worden sind, haben die tiefere Bedeutung der Nahrungsmittelcontrole nicht erfaßt. Nicht darum handle es sich, möglichst viele Fälscher zu bestrafen, sondern darum, möglichst vielen Fälschungen vorzu beugen. Das Ideal einer Nahrungsmittelcontrole müsse darin bestehen, zu verhüten, daß nachgemachte, gefälschte oder verdorbene Nahrungsmittel auf dem Markte erscheinen. In erster Linie müsse die Nahrungs- mittelcontrole vorbeugend wirken und in zweiter Linie erst dem Strafrichter dienen. Den Nahrungsmittelmarkt zu überwachen, sei die Aufgabe der Polizei. Hierzu bedürfe sie besonderer Organe, und es unterliege gar keinem Zweifel, daß Diejenigen, welche die Untersuchungen vornehmen, Sachverständige, appro- birte Nahrungsmittelchemiker sein sollen. Ebenso wichtig, wie die wissenschaftliche Qualifikation, sei auch die moralische Quali fikation des Betreffenden, der im persönlichen Verkehr mit den Zwischenhändlern und Producenten der Nahrungsmittel den richtigen Ton zu finden weiß. Aehnlich, wie die Organe der Gewerbeinspectionen bei ArbeitgeLsrn und Arbeitnehmern, müssen auch die Nahrungsmittelchemiker Vertrauonsperfonen zwischen Händlern, Producenten und Consumenten sein. Der Herr Redner verbreitete sich darauf eingehend über die Organi sation der amtlichen Controle, die Untersuchungsmethoden und die Verwerthung der bei der Untersuchung gewonnenen ana lytischen Resultate und die Beurtheilung bez. Begutachtung; schließlich besprach er noch die finanzielle Seite der Organisation einer umfassenden Controle. Dem Herrn Vortragenden wurde reicher Beifall zu Theil. Alsdann sprach Herr vr. Schlicht-Stralsund über die Stellung des Na hrungsmtit-t eiche mite Ns im Staatsleben. Redner machte eine ganze Reihe zur Hebung des Standes der öffentlichen Chemiker geeignete Vorschläge. Redner wendete sich u. A. gegen die Bezeichnung „Nahrungs mittelchemiker", welche das Ansehen nud Fortkommen der ana lytischen Chemiker zu schädigen geeignet ist und vielfach zu falschen Ansichten über deren Berufsbildung und Berufsarbeiten gicbt. Er empfiehlt dafür den Titel Regierungschemrker. Weiter verbreitete «r sich über die Einwirkung des Aerztestandes auf die Nahrungsmittelchemiker. Die Medicinälbeamten könnten nicht als zuständige Sachverständige angesehen werden. Auch be kämpfte Redner noch die Auswüchse in den Forderungen der modernen Hygieiniker. An die Ausführungen des Redners schloß sich eine Aussprache, an der sich die Herren Prof. vr. von Buchka, vr. Look, vr. Treumann und vr. Popp betheiligten. Weitere kurze Vorträge folgten noch seitens der Herren vr. Rau- Hannover über Verfälschungen von Gewürzen (Pfeffer, Mohn u. f. w.), und vr. W. Mayer- Görlitz über praktische F «Nd d ii n g u n gjks v e r su ch e. Hierauf wurde durch den Herrn Verbandsvorsihenden vr. Kayser, dem aus der Mitte der Versammlung der Dank derselben votirt worden, die Versammlung geschlossen. Nach einem gemeinschaft lichen Mahle wurde ein Ausflug nach der Bastei unternommen. Lücherbesprechungen. Die Natur. * Zeitung zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntniß und Naturanschauung für Leser aller Stände. Begründet von vr. Otto Ule und vr. Karl Müller. Herausgegeben von Gym nasiallehrer a. D. Heinrich Behrens. G. Schwetschke'scher Verlag. Halle (Saale). 49. Jahrgang. Nr. 40. Inhalt: Das Alte und das Neue in uns. Skizze von vr. S. Prowazek. — Die Hundertjahr-Feier der Rathen ower optischen Industrie. Von H. B. — DaS Wasser. Von F. A. Roßmäßler. — Kleinere Mitteilungen. — Bücherschau. — Bibliographie. ** Julius 8Iü1knvi7, Lskserl. unel Kvoixl. Hoki»t»no1»rteDaI»r1Ir. VeltLUWleiliiiix ldm MV vnsniü pnix (llöed8t« ^U82vi<;Iinuvs) aut Flügel u, pisninos. Schuhmachermcister, Kurprinzstr. 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Relief-Weltkarte der HamburgerRhedereien: F.W.Graupenstein, Blücherplatz 1. Unentgeltliche Auskunftsertheilung: Wochen tags 9—12 Ubr Vormittags und 3—6 Ubr Nachmittags. Haupt-Melde-Amt des Vezirks-Lonunanvov Leipzig, Nicolai- kirchhof 2, I. Stock, Zimmer 1. Meldrstunden: Wochentags von 9 Uhr Vorm. bis 1 Uhr Nachm., Sonntag» von 11 bis 12 Uhr Vorm. Ao den hohen Festtagen, sowie an den Geburtstagen Ihrer Majestäten des Kaisers und König» bleibt daS Haupt meldeamt geschlossen. Patent-, <8ebranchsuiuster-u.Marken-A»skunftSftelle:vrühl2 (Tuchholle), I. Erped. Wochentags 10—12,4—6. Fernspr. 682. Leffentltche Bibliotheken: UnivrrfttütS-Bibliothek. Die Bibliothek «st an allen Wochentagen geöffnet: Früh von S—1 Uhr und (mit AuSnahm, des EonnabendSl Nachmittag» don 8—5 Uhr. Der Lesesaal ist geöffnet: Früh von S—1 und (mit Ausnahme de» Sona- abends) Nachmittag» von 3—6 Uhr. Dir Büchrr-AuSgabe and Annahme erfolgt täglich früh von 11—1 Uhr und (mit Aus nahme de» Sonnabend»! Nachmittag- von 3—5 Uhr. Stadtbibliothek. Der Lesesaal ist geöffnet täglich 10 bis 1 Uhr, außerdem Dienstags und Freitags 3—6, Mittwochs und Sonnabends 4—8 Uhr; die Bücherausgabe Montags und Donnerstags 11—1, Dienstags und Freitags 3—5, Mitt wochs und Sonnabends 4—7 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse, Tr. v, I.): BöcherauSgabe und Benutzung des LesesaalS von S—12 und 8—7 Uhr. Vorlegung der Patentschriften von S—12 und 8—7 Ubr ebenda. «olksbibliothek II. (I. Bürgerschule) 7'/«—9'/. Uhr Abend». Pädagogische lkc»tralbibli0thrk(ComeniuSstiftuug), LehrerveretnS- bau», Kramerstr. 4, I., geöffnet Mittwoch und Sonnabend von 2'/,—4'/, Uhr. Lesehalle von 2'/,—8 Uhr geöffnet. Musikbibliothek PeterS (Königsstr. 26) ist an allen Wochen- tagen von 11—1 und 3—7 Uhr geöffnet. Bücher, Musikalien und Mnsikzeitunge» können im Lesezimmer unentgeltlich studirt resp. gelesen werden. BolkSbibliothek de» Gewerbevereins L.-Eutritzsch. Geöffnet jeden Mittwoch von '/,9UbrAbends an im RathhauS zu L^Eutritzsch. "Bolksburcau". Auskunttsslelle für DrbeiterversichrcungS-, Gewerbe- vnd ähnliche Sachen Elsterstraße 14, pari, links. Geschäftszeit: von 5'/, bis 7'/, Uhr, Sonntag- von II Li» 1 Ubr. Städtisches Museum der bildende« Künste und Leipziger Kuustveretn (am AuqustuSplatz) geöffnet an Sonn- und Feier tagen '/,11—3 Uhr, Montag- 12—4 Uhr, an den übrigen Wochen- tagen 10—4 Uhr. Eintritt in da» Museum Sonntags, Mittwochs, uud Freitags frei, Montag- 1 Mk., DirnStagS, Donnerstags, Sonnabends 50 Pfg., an den Meßsonntagrn 25 Pfg Der Eiu- tritt in den Kuustv-rrin beträgt für Nichtmitglieder 50 Pfg. Graisi-Muscum. Museum für Bölkerkuuoe geöffnet an Soun- und Feiertagen von 10'/,—3 Uhr, an den übrigen Tagen von 10—3 Uhr. Montags geschlossen. Eintritt Sonntags, Mitt wochs und Freitags frei, Dienstags, Donnerstag» und Sonnabend» 50 an Meßjonntagen 25 Grassi-Mnsium. Suustgewerbe-Musenm geöffnet wochentäglich (ausgenommen Montags) von 10—3 Uhr, an Sonn- und Feier tagen von 10'/,—3 Ubr. Eintritt Dienstag», Donnerstag» und Sonnabend» 50 sonst siet, an Meßfonntage» 25 /H. Biblio thek wochentäglich auch von 7—9 Uhr Abend» und unentgeltlich. Das Anttkenmnseum »er Universität ist, mit Ausnahme der UniversitätSserien, jeden Sonntag von II—1 Uhr dem Publicum unentgeltlich geöffnet. Zugang von der UuiversttätSstraß» Albertinum, Erdgeschoß recht». Sauimlunacn vcs Vereins für die Geschichte Leipzigs Johanuisplatz 8, II. (Alte» JohanniSboSvital). Geöffnet: Sonntags und Mittwochs von II—'/,1 Uhr. Eintritt 30 Kinder 10 -H. Museum von KriegSerinnernugeil de» Verbandes dentsche, KriegS-Veteranen im „Tivoli", Zeitzer Straße 32. Geöffnet an allen Wochentagen von 8—1 und 3—6 Ubr. Hiftor. Museum d. Völkerschlacht u. Zt.NapoleonSl. (SOOONnm.) Am GastbauS Napolronstrin, einzig dastehend. Tägü von früh geöffn. Jost'S Ausstellung, Stötteritz, am Bahnhof. 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(Mindest-Jahresbeitrag 50 Geschäftsstelle de» Deutschen Patrioten-Bunde» zur Errichtung «ne» Völkerschlachtdenkmal» bei Leipzig: RathhauSriug u, Pt. l. Zahlstelle und Entuahmr von MitglledSkartrnheften. Katholische» Eafino, Leipzig. BereinSlocal: Sophkenbar. Dorotheenstr. 5,1. Berrinsabrnd jeden Freitag Abend 8'/, Uhd, Mäßigkeit-Verein zum „Blauen Kreuz" (Trtnkerrcttung) Wiodmühlenstr. 33, l. S.-G., pt. r. Freie Versammlungen Sonntag» 8 Uhr. Jevermoan willkommen. Adressen und Be suche von Trinkern erwünscht! Lauernde Gcwerbe-AuSstclluug. Promenadenring. Reichhaltig und schön, ca. 400 Aussteller. Täglich geöffnet. Eintritt 10 /H. Franz Schneider, k. k. Hosmöbrlsabrik, Weftstraße 49/51. Nus- stellung ganzer Wohnung»- und BillenauSstatiungen für Inter essenten Wochentags voa 9—7 Uhr uaenigeltltch geöffnet. Panorama St.Privat m.Diorama geöffn. v. frühöbtt9UhrAbds. Leipziger Palmeugarten, täglich geöffnet. Zoologischer Garten, Pfaifeudorser Hok, täglich geöffnet. 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Ich starr« nieder auf da» Bild. Und sonderbar! Je länger ich r» betracht«, desto leerer erscheint r» mir. Eine stolz« Maske blribt übrig. Ich, ich srlbrr war «», dir Hohe» und Edi«» in dies«» CavalirrSgesicht hineingelrgt. Ich werf« «S zu den übrigen. Nicht» soll mich daran erinnern, daß ,ch brinah« Frau von Pahlen gewordtn wär«, «in« Betrogene, Getäuschte. Nur ein Bild ruht noch in kur Truhe. In «inen Winkel hat sich'» hinein versteckt. Komm hervor, Du letzter brr Un getreuen! Ein ernste» Gesicht, feste Züge, die Stirn wie ge mauert über den tiefliegenden, durchdringenden Augen. Mein Gott, daß ich mich auf den Namen nicht besinnen kann! Schauten mir dies« Augen nicht stet» au» d«r Fremdenloge entgegen, wenn ich sang? Sinnend wende ich den Larton um. In einer Ge- setzgeberhandschrifl steht da geschrieben: .Getreu bi» zum letzten Blutttropsen, — Friedrich v. Rodeck." Marnm kann ich diese» Bild nicht der Vernichtung weihen wsi di« andere«? Warum leg' ich » an feinen Platz zurück? Ich empfind« plötzlich Gehnsuch« nach fklscher Luft. Der Modergeruch der Vergangenheit benimmt mir den Al-Hem. Ich öffne di« Terrassenthür, — weit, — weit. Der Hauch des Frühlings strömt herein, umschmeichelt mich, lockt mich Nein, nein, ich hab' nichts mit dem Frühling zu schaffen. Ich bin abgethan, bei Seite geworfen. Im Pfeilerspirgel erblicke ich mein Bild. Wie jung ich aussehe! Ja, das Leben ohne Auf regungen hält frisch. Und wir meine Augen leuchten! Ganz rein und klar ist meine Haut, sticht glänzend ab von dem dunklen, schmucklosen Kleid. Da, Schritte an der Thür. Soll ich mich über einer Eitel keit ertappen lassen? Meine alte Brigitte ist's. Sie bringt mir eine Karte. Wer kann mich suchen? Neugierig greife ich nach dem Papierstreifchen. Wie rin weckender Schlag grht's durch mein« träge gewordrnen Glieder. Friedrich v. Rodeck? Was will der? Der Lebende bei der Tobten? Ich strecke abwehrend meine Hände auS, aber der Mund hat die Einwilligung zum Empfang drS Besucher- schon gestammelt. Und dann sieht er vor mir, der sich bescheiden in den Hinter grund schob, damals, als mein Leben Glanz war und Ent zücken. Er spricht zu mir, Worte, die wie Balsam auf mein tiefverwundeteS Herz fallen. Gleichsam im Traum höre ich zu. Und dann schluchze ich auf, weine zum ersten Mal, seit mich das Unglück beugte. Aber diese Thränen heilen, spülen mir das Leid von der Seele. Schweigend sitzt er vor mir, wagt kein TrosteSwort. Endlich fass« ich mich, und danke ihm voller Innigkeit, der gekommen ist, mein Freund zu sein. Bei dem Wort „Freund" hebt er -den Blick. „Ihr Freund, Adelina?" fragte er leise. „Nein. Früher, da hab' ich mich be scheiden im Hintergründe gehalten, weil so viel Würdigere vor mir standen. „Jetzt — Er hält inne. Ich verstehe ihn. Aber ich kann nicht lügen. „Rodeck", entgegne ich beschämt. „Auf di« Gefahr hin, daß Sie mich für immer verlassen: ich bin so vieler Güte nicht werth! Erst vorhin hat der Anblick Ihres Bildes mir die Erinnerung an Sir ge weckt." Seine Stirn erscheint plötzlich roth überflammt: „Sie hatten mich vergessen." „Ja." „Ich konnte bisher nichts thun, mich in Ihr Gedächtniß einzuschreibrn. Das soll anders werden. Sie sollen mich kennen lernen, als Mann, als Mensch, in meinem Beruf." Sein« Einfachheit flößt mir Achtung «in. Ich fühle, wie sich ein starkes Band der Sympathie knüpft zwischen ihm und m'rr. Ich streck« ihm Li« Hand entgegen. „Rodeck", sage ich, „meine Ehrlichkeit hat Ihnen «in« Wund« geschlagen. Dieselbe Aufrichtigkeit soll Ihnen Balsam geben. Rodeck, vor Jahren, ehe ich jene unechte Liebe kennen lernt«, die mir Pahlen, mein «hemaliger Verlobter, zu bieten hatte, — vor jener Zeit, da trug ich in meiner Seele «in Ideal von kräftiger, bescheidener Männlichkeit, von «chtem Stolz." Meine Stimme beginnt zu zittern: „Diesem Ideal gleichen Sie." In seinen Augen leuchtet'- auf. Ich spreche weiter. „Und wenn ich Jhn«n erlaube, mich zck besuchen, wird Ihnen das vorerst genügen?" Er küßt stumm und ehrfurchtsvoll mrine Hand. Dann blicken wir Beide hinaus in den frühlingsgrünen Garten, den di« Sonne he-iß bescheint. Nirgends «in« Blume zu sehen, und doch ist'S mir, als sproßten unsichtbar Blüthen überall, die mir ihren Duft finden, schmeichelnd, kosend, lind. „Rodeck", sage ich I«is«, „meine Stimm« habe ich verloren, meine Jugend glaubt' ich begraben. Aber vielleicht ist mein Herz noch nicht ganz erstorben, vielleicht giebt es «ine Auf erstehung für dieses arm«, vielgeprüft« Herz. Rodeck, wenn es erwachen sollte, wollen Sie eS mir behüten?" Da kniet er langsam nieder zu meinen Füßen. Ich lege ihm beide Hände auf die Stirn. Mir ist'-, als sek der Geist der Liebe bei mir eingekehrt, als wärmten mich sein« Flammen —. Di« Auferstehung, sie ist dal
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