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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.09.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010920021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901092002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901092002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-09
- Tag1901-09-20
- Monat1901-09
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>gig ist?" schaftlich?- llorgen vermißt sonst die Au ¬ srichter: „Und gängigen Ehe- die Frau nicht i schon auf und rientalischen nd zu Mit- imen ist. Und also auch nicht rage und gab iem Tage und Thorner der Ver- > damit be- auf Grund ; auf solche Bestrebungen Gewerk genen Ge- Uhr fand zu welcher war. Bei s General in Fürsten nister von em Kaiser Begleitern, nandirende gel, Ober- > Gaffron, nach Ost- ipfner und i, Freiherr d, an einer sem Grunde des neuen rcht Wochen ourde heute bereit, die verholt.) lga Maria > kürzlich in > laut einer l in England dem Prinzen igSwahlen mer wurden klerikaler und wenisch-Fort- »len. 4?" vor GerichtS- t hab' sie selig, leS zu Bett ist o im Gebrauch rmer ver- i i u wegen »haft. t die Armen steu Summe am des uns Auch dort cm Com r von Baum äher man der an Strünken ffammelt und »st angelangt, ck; der vom :lnd über den der das Mit- >ch der Unter dienstlich vor, nd fragte, ob ltnifse der Tage im ritrns der nd Rechte vorgelegt te. Trotz giltiges r Abgabe n wollten, reuz statt- »rmeisterS oße Zahl ; Pxivat- r wurden Genossen- man eine ;ser Sich- darüber genvssen- t in Füh- bekannten Snoth zu Literatur und Theater. * Hermann Lingg schwer erkrankt! Der greise Dichter der „Völkerwanderung" befindet sich in einein Zustand, der bei seinem hohen Alter — Lingg ist am 12. Januar 1820 geboren — ernste Bejorgniß erregen muß. * Ueber die Eigenmächtigkeit der Schauspieler gegenüber dem Texte des Dichters oder Theaterschriftstellers ist vielfach ge- prochen, geschrieben und geklagt worden. So erzählte Gustav Freytag ost mit bitterer Ironie, dass es ihm in den letzten Jahren eines Lebens geradezu unmöglich gewesen sei, einer Vorstellung einer „Journalisten" beizuwohnen, da die Darsteller nicht nur in den Nebenrollen des Schmock und Bellmaus, sondern sogar in der tragenden Partie des Conrad Bolz sich Einschiebsel, sogenannte Witze und Nüaucen erlaubten, die ihm geradezu aus die Nerven fielen. So leistete sich ein „Komiker", der den Bellmaus spielte, die „Nuance", daß er in der Scene bei Adelheid, wie ein Dorftölpel über Stühle und Sessel stolperte, einen davon sogar um» warf — man denke: BellmauS, das Mitglied einer großen Redaction zu Besuch bei einer Dame der Aristokratie, wirst aus Ungeschick einen Stuhl uml Aber der komische Herr war weiterhin noch komischer, er legte in dieselbe Scene einen „Witz" eigener Marke ein. Bell maus kommt zu der geistreichen jungen Dame, um ihr seine Ge» dichte zu überreichen, diese nimmt das zierlich in Roth und Goldschnitt gebundene Büchlein entgegen und sagt dann mit unverhohlener Ironie etwa: „ich werde das schöne Buch in einer ruhigen Stunde lesen . . ." und geht ab. Darauf schreit ihr unser „komischer" Bellmaus nach: „ich habe auch blaue ...!" Bellmaus, ein junger lyrischer Dichter, der doch an seinen Dichtergenius glaubt, soll bei der Ueberreichung seiner Gedichte, die ihin eine Herzenssache sind, an den Einband denken . . . eine traurige, dummdreiste, überflüssige Komik! Wir holen, bemerkt die „Nat.-Ztg.", diese theatralischen Erlebnisse hier wieder hervor, weil soeben gelegentlich von Engagementsverhandlungen zwischen Künstler und Director ein Wort gefallen ist, daS werth ist, in der zeitgenössischen Theaterqeschichte aufbewahrt zu werden. Ein viel» genannter Künstler, dessen Nüancenmachen so bekannt ist, daß ein witziger Kritiker seine Leistung einmal unter dem Titel „Richard HI. als Herr L. P." besprach, war also mit einer ersten hiesigen Bühne in Verhandlung getreten, und Gage, Länge des Contracts u. s. w. war Alles bis ins Einzelne festgestellt und gegenseitig angenommen worden, da sagte der Mime: . . . Aber die Schlußredaction der Stücke behalte ich mir vor! .... Der kluge Director stand auf, sagte kein Wort und ries seinem im Nebenzimmer wartenden Sekretär zu: „Sie brauchen den Contract mit Herrn L. N- nicht auszuschreiben." Die Nüancenmacherei als festgesetzter ContractSparagraph — rS ist geradezu ein genialer Gedanke. tN. abgehaltenen r und Alt- wonach für aggressiven e tschechische Rechte deö in bestimmt Unterstützung ididateu auf- elbstständigen wird, in dem »derer Nach- Fraitkreich. Der Lar. * Reims, 19. September. (Telegramm.) Cardinal Langen ieux hat sich geweigert, den Wortlaut der Ansprache die er in der Kathedrale an den Kaiser und die Kaiserin von Rußland halten wollte, vorher vorzulcgen. Daher findet dort überhaupt kein Empfang, sondern nur eine Besich tigung statt. (Wiederholt und berichtigt.) * Reims, 19. September. Gegen k Uhr Nachmittag zogen der Kaiser und die Kaiserin von Rußland, sowie Präsident Loubet in die Stadt ein und begaben sich nach der Mairie. Später besichtigten die Herrschaften die Kathedrale, woselbst sie von dem Cardinal Langünieux begrüßt wurden. * Reims, 19. September. In den Festsälen der Mairie stellte der Maire den russischen Majestäten die Mitglieder der Stadtvertretuug vor, sprach dem Kaiser und der Kaiserin die Wünsche der Bevölkerung für das Gedeihen Rußlands aus und fügte hinzu, die Bevölkerung von Reims bezeuge, indem sie dem Kaiser zujubele, nur ihre Dankbarkeit gegenüber dem Urheber der Haager Conferenz, die begonnen habe, die allgemein zu legen. * Mt dem am 18. dS. MtS. verstorbenen General der In» saniert« v. Obernitz ist wieder einer der wenigen noch lebenden Generaladjntanten Kaiser Wilhelm'» I. ouS dem Leben geschieden Bon edelster Begeisterung für seinen Beruf getragen, war er durch eisernen Fleiß und streuqstr Pflichterfüllung zu den höchsten Rang stufen emporgestiegen. Im Feldzug» 1866 führte er die I. Garde» Insanierie-Brigade bei königgrätz. Im Kriege gegen Frankreich, »ach hervorragender Thätiqkeit bei Würth und Sedan, stand die Württembergische Division, welch« di« schwierige Ausgabe hatte, di« Einschließung von Pari« im Südosten zu bewirken, »ater seinem Befehl. Die Namen BillierS-Champigay werden nie aenannt werden, ohne d«r Lorbeeren zu gedenken, welche hier die Württemberg« unter Generalleutnant von Obernitz errungen haben. Die dankbar« Hauptstadt Stuttgart ehrte den heimkehrenden, sieg» «ichen Führer durch Verleihung de« Shrrnbüraerrrcht«. Al- com- maudireudrr General de« 14. Arr eecorps ist er stet« bestrebt Gewesen, dasselbe auf den Gipfel der Krieg«tüchtigkeit zu erheben und aus dieser Höh« zu erhalten. Der höchste Lohn wurde ihm am 16. Septembtt 188Ü nach de» Herbstübuugen de« Corp« durch Ver leihung de« Schwarzen Adler-Orden« zu Theil, die mit einer sehr gnädigen -abinetSordr« begleit«» war. Kun- und Wissenschaft. Bildende Künste. Die plastischen Schöpfungen Kran; Ltnck'S. So wie in seinen Malereien die Poesie der Farbe als hervvr- iechendstes Merkmal sich geltend macht, so tritt in den plastischen Arbeiten Franz St u ck' s der Zug zur Antike hervor, und es ist geradezu frappirend, zu sehen, rin wie ausgesprochenes antikes Stilgefühl sich bereits m seiner ersten Plastik, dem „Athlet", äußert. Vollkommen in Umriß und Linie zeigt sich die Figur von jeder Seite, und ebenso bewundernswerth ist die von ein gehender Kenntniß der Anatomie zeugende Naturbeobachtung. In urwüchsiger Kraft erscheint hier das Spiel der Muskeln, je doch ohne daß an irgend einer Stelle eine Uebertreibung der Form ichtbar würde; überall zeigt sich die Form in maßvoller Schön heit. Ganz im Geiste dieser Schöpfung verwandt, erscheinen die peerwerfcnde „Amazone" und die graziöse „Tänzerin", die eben- älls sich Werken der besten hellenischen Zeit ebenbürtig an die Seite stellen. Außer der schönheitsfreudigcn Formengebung zeichnet diese Gestalten auch «in prägnanter Ausdruck der Be wegungsmotive aus. Im Gegensatz zu den vorher erwähnten Werken, deren glatte Durchbildung der Form auch nach dieser Richtung hin ganz dem antiken Charakter plastischer Kunstwerke entspricht, weist der „Verwundete Centaur" eine mehr natura- Ustischc Behandlung der Oberfläche auf. Die Bewegung in dem vor Schmerz aufschreienden, den Oberkörper gewaltsam nach rückwärts wendenden Centaur, ist hier mit großer Leidenschaft lichkeit erfüllt. Wie meisterhaft Stuck es versteht, trotz der trengen Stilistik, die Gewandmotive mit größter Freiheit zu be handeln, davon zeugt die „Tänzerin". Für die im Guß sowohl, wie in der tiefgetönten Patinirung vollendet ausgefllhrten Bronzen, hat die hiesige Firma Carl B. Lorck (Carl Oehl- mann) den Alleinvertrieb für Leipzig übernommen. - Ernst Kiesling. Musik. Der Hamburger Lehrergesangverein, der 2. October in hiesiger Mberthallc ein Conoert zum Besten V ö l k e r s chl a ch t d e nk m a l s geben wird, kommt zu über B e r l i n, wo er mn 30. September concertirt. "" wird, daran anschließend, zu Ehren der Hamburger mcrs von den sieben größten Berliner Gesandvereinen veran staltet werden. Hier in Leipzig treffen die Hamburger ein am 1. Oktober, ?lbends 9 Uhr 47 Mur. Am 3. Oktober fahren sie weiter Morgens 8 Uhr 20 Min. über Dresden in die Säch sische Schweiz, welcher der 3. und 4. Oktober (mit Nacht- guarticr in Schandau) gewidmet sind. Der 5. Oktober ver bleibt fürDrcsden , von wo aus am selben Tage Nachmittags 3 Uhr 6 Min. die gemeinschaftliche Heimreise angetreten wird. Den Hamburger Sängern (unter 200 Reisetheilnchmern find 172 Aktive) geht ein sehr guter Ruf voraus, und cs ist ihnen daher (auch in Anbetracht des guten Zweckes) ein ausverkauftes Haus zu wünschen. Der Verkauf der Eintrittskarten (von 3 bis 50 Pfg.) beginnt heute in der Musikalienhandlung von Paul Z schock) er, Städtisches Kaufhaus, Kupfergasse, Militärisches. * Pri»> zu Salm-Horstmar, Generalleutnant, ist unter Belassung tu dem Verhältniß al« General L I» suite de« Kaiser« und al- Präses der General-Orden-commission, der Charakter als General der Cavalieri« verliehen worden. Vermischtes. ---- Berlin,« 19. September. In der Wohnung über fallen und beraubt wurde gestern die Ehefrau des BureauvorsteherS Paul Schönwetter aus der Frieden straße 60. Ein Mann, dessen Persönlichkeit bisher noch nicht festgestellt werden konnte, war in die Wohnung eingedrungen und hatte aus den Schränken Werthsachen und Geld im Be trage von etwa 1100 geraubt. Die That vollführte er, indem er der fassungslosen Frau ständig einen geladenen Revolver vor die Brust hielt und ihr drohte, sie nicdcrzuschießen, falls sie einen Laut von sich gebe. Es gelang dem Verbrecher, sich unbemerkt aus der Wohnung zu entfernen. Ueber die Einzel heiten des aufregenden Vorfalles wird dem „B. L.-A." Nach folgendes mitgetheilt: Das Schönwetter'sche Ehepaar hat in der zweiten Etage des Eckhauses Fricdenstraße 60 eine aus drei Zimmern bestehende Wohnung inne. Frau S. war in dem letzten Balkonzimmer mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt; in ihrer Nähe befand sich daS noch nicht zweijährige Töchterchen. Dieses spielte an der zu den übrigen Zimmern führenden Thür, als daS Kind plötzich unruhig wurde. Frau S., die vorher an dem geöffneten Fenster gestanden hatte, eilte, wie sie mit» theilt, an die Thür und öffnete diese. Plötzlich stand sie vor Schreck fast gelähmt da, als sie mitten im Vorzimmer einen Mann mit einem geladenen Revolver in der Hand auf sich zu schreiten sah. Mit barschen Worten forderte er sie auf, ihm Alles zu geben, waS sie an Geld und Werthsachen besaß. Dabei wies er auf ein am Fenster stehende« Derticow; als er sah, daß Frau Schönwetter sich nicht gleich willfährig zeigte, drohte er sie niederzuschießcn. Die entsetzte Frau öffnete ihm nun die Fächer; der Räuber durchwühle jeder einzelne. Immer die eine Hand mit dem Revolver der Frau zugekehrt. Als er hier nichts fand, ging e« an die Durchsuchung eines zweiten Schranke«. Hier fand er Beute. Indem er die Frau S. an sich heranzog und mit der einen Hand den Arm der BedauernS- werthen krampfhaft fest packte, begann er auch hier eine genaue Visitation. Er fand ein Portemonnaie, nahm es heraus und schüttete den Inhalt auf die Tischplatte; S waren etwa 80 en Gold und «twaS Silber. Dies steckte er in die Beinkleid tasche, ebenso einen Herrenring ohne Stein, dann einen früheren Trauring; in den «in Türkis eingelassen war, ferner eine goldene Halskette, eine Brosche und einen Siegelring ohne Stein. Nachdem sich der Thäter überzeugt hatte, daß in diesem Zimmer nichts mehr zu holen war, forderte er die Frau auf, in das Balkonzimmer einzutreten. Hier wiederholte er seine Herzog» Ernst Günther reiste eine« Tage« der Kammerherr und I rreuhische Ceremonienmeister Major a. D. Werner Hans Karl v. Blumenthal in Kötzschenbroda nach Kairo, um auf alle Fälle die Prinzessin von dem Einflüsse der Klägerin zu befreien. Frl. Milewska wurde in Kairo auf der Straße von der egyptischen Polizei festgenommen. Während man sie in Gewahrsam hielt, wurde eine Haussuchung in ihrer Wohnung vorgenommen. Da bei wurde eine Tasche mit 20000 Francs vorgefunden, die die Klägerin als ihr Eigent hum zurückfordcrte. Sie xhauptetc, daß dies der Rest eines größeren eigenen Vermögens ei, aus dem der Unterhalt für sie und die Prin zessin Amalie bestritten worden sei. Diese Behauptung and keinen Glauben, die Tasche mit den 20 000 Frcs. wurde mrückbehalten, Frl. Milewska aber zwangsweise nach Berlin be- ördcrt. Von den 20 000 Frcs. ist die Hälfte, d. h. die Summe von 8000 fernerhin für den Unterhalt der Prinzessin Amalie verwendet worden; der Rest von 8000 soll bei dem Legations rath v. Mohl deponirt worden sein. Die Klägerin steht nun auf dem Standpunkte, daß die Wegnahme des Geldes im Auftrag« des Herzogs Ernst Günther ze che h c n sei und hat deshalb die Civilklage gegen diesen ge richtet. In einem früheren Termin im Juni d. I. war beschlossen worden, Herrn v. Blumenthal durch das zuständige Dres dener Gericht als Zeugen vernehmen zu lassen. Diese Verneh mung hat stattgefunden. Wie sich aus dem verlesenen Protokoll ergab, hat der Zeuge ausgesagt: In der zweiten Hälfte des Januar habe er auf Wunsch des Herzogs Ernst Günther eine Reise nach Kairo gemacht, um die Prinzessin Amalie von der Klägerin zu trennen. Herzog Ernst Günther habe ihm auch die Gründe zu diesem Vorgehen mitgetheilt. Danach sei Fräulein Milewska eine Kammerjungfer im Dienste der Prinzessin Amalie und habe bei dieser eine Vertrauensstellung sich zu erringen ge wußt; sie treibe großen Aufwand, lege sich einen ihr nicht zu kommenden Titel bei und habe einen nicht zu billigenden Einfluß auf die Prinzessin. Der Herzog als Chef der Familie halte es für seine Aufgabe, die Prinzessin von diesem Einflüsse zu be freien, und dazu gehöre, daß Frl. Milewska aus Kairo ent- crnt werde. Der Zeuge hat weiter ausgesagt, daß er nach dem ihm gewordenen Auftrage ein besonderes Augenmerk auf die Schmucksachen der Prinzessin richten solle; einen Auftrag, der Klägerin Gelder weg zu nehmen, habe er nicht gehabt. Erst als er auf der Polizei in Begleitung des deutschen Consuls Anton in Kairo die Klägerin besuchte, habe er davon erfahren, daß diese eine größere SummeGeldes in ihrem Koffer bewahre. Von der beschlagnahmten Summe seien 8000 Mark für den Lebensunterhalt und die Bedürfnisse der Prin zessin drauf gegangen; der Rest von 8000 sei bei Herrn von Mohl deponirt. Der Klägerin sei bei ihrer Entfernung aus Kairo, die auf einen Ausweisungsbefehl der egyptischen Regierung erfolgte, gesagt worden, daß, wenn sie in Berlin denNachweis ihrerEigenthumsrechtean dem Gelde erbringen könne, ihr dieses nicht vorenthalten werden würde. Herzog Ernst Günther sei nicht in den Besitz des Geldes gekom men. Auf die Frage, wie der Ausweisungsbefehl der egyptischen Regierung zu Stande gekommen und ob dabei der deutsche Konsul mitgewirkt habe, hat Herr v. Blumenthal seine Aussage ver weigert. — Rechtsanwalt Dr. Lubszynski beantragt^ die Vereidigung des Zeugen und hielt ihn nicht für berechtigt, die zuletzt erwähnte Frage nicht zu beantworten. Gerade diese Frage sei sehr wichtig. Die Klägerin begründe ihren Anspruch auf 8 823 B. G.-B.; sie behaupte, daß der Beklagte Derjenige gewesen sei, auf dessen Veranlassung die Ausweisung er folgt sei, und daß letztere nicht auf diplomatischem Wege zu Stande gekommen sei, sondern eine gesetzwidrige Handlung darstelle, die die französische Polizei auf Wunsch des Herzogs Ernst Günther vorgenommen habe. Danach würde der Be klagte der Anstifter zu einer unerlaubten Hand lung sein. Der Präsident wies darauf hin, daß in diesem Falle Herr v. B l u m e n t ha l als Mitthäter das Recht haben würde, das Zeugniß zu verweigern. — Rechtsanwalt Dr. Lubs zynski vertrat dagegen den Standpunkt, daß Herr v. Blumen thal durch die gesetzlichen Maßnahmen und, wenn nöthig, durch Haft gezwungen werden müßte, über den fraglichen Punkt auS- zusagen, falls er nicht ausreichende Gründe für die Zeugniß- verweigerung angäbe. — Geh. Rath Dr. v. Simson erklärte, daß der Uebergang des Mandats auf ihn auf internen, von der Sache selbst unabhängigen Vorgängen beruhe. Es sei nicht seine Absicht, irgendwie auf die Vorgänge in Egypten und auf alles Das sich einzulaffen, was er als Klatsch bezeichnen müsse, zumal da ein staatsanwaltliches Ermittelungsver- fahren, das sich gegen die Klägerin und Herrn v. Blumenthal richte, noch schwebe. In rechtlicher Beziehung behaupte er, daß weder das ursprüngliche, noch das subftituirre Kkagefundament eine tatsächliche Unterlage habe. Die Klage stehe und falle mit der Frage, ob Herr v. Blumenthal vom Herzog den Auftrag erhalten habe, der Klägerin das Geld wegzunehmen. Der Zeuge v. Blumenthal sei so vernommen worden, wie der Beschluß des Gerichts vom 6. Juni vorgezeichnet habe; die Beantwortung weiterer Fragen konnte er ablehnen. Es könne nicht darauf an kommen, was etwa in Kairo die egyptische Polizei und der deutsche Consul gei'han haben; das sei Sache ihrer eigenen Ver antwortlichkeit. Die Anrufung einer zuständigen Behörde könne keine unerlaubte Handlung darftellen. — Rechtsanwalt Dr. Lubszynski betonte noch, daß die Klägerin keiner lei Benachrichtigung darüber erhalten habe, daß die ihr gehörige Summe deponirt sei. — Auf diese auf die Ver eidigung des Zeugen v. Blumenthal bezüglichen Ausführungen beschränkten sich die Parteien. Die Vereidigung des Zeugen wird demnächst vorgenommen werden. Ob dies in Dresden oder an hiesiger Gerichtsstelle geschehen wird, ist noch nicht entschieden. (M. Z.) gegenüber dem Urheber der Haager Conferenz, die begonnen habe, die allgemeinen Grundlagen für den Frieden zu legen. Der Maire zeigte alsdann den Herrschaften die kostbarsten Bücher der Reimser Bibliothek und mehrere Manuscripte, darunter eines vom Jahre 1049, das sich auf die Heirath Heinrich's I. mit Anna von Rußland bezieht. Hierauf bat der Maire den Kaiser und die Kaiserin, von den beiden hervorragendsten Reimser Erzeugnissen, Cham pagner und BiScuit«, zu kosten. Die Majestäten entsprachen dieser Aufforderung, der Kaiser trank auf daS Wohl der Stadt. * Reims, 19. September. Ueber den Besuch der Kathe drale durch den Kaiser und die Kaiserin von Rußland ist Folgendes zu berichten: Als der Wagen mit deu Majestäten und dem Präsidenten Loubet vor der Kathedrale aukam, begann die große Glocke zu läuten. Die ge- sammte Geistlichkeit, an ihrer Spitze Cardinal Langsnieux, empfing die Majestäten am Portale der Kathedrale, auf der die kaiserliche Standarte wehte. Der Cardinal hieß den Kaffer und die Kaiserin willkommen und geleitete sie unter den Klängen ver großen Orgel und eine« Trompetercorps in die Kathedrale hinein. Der Cardinal zeigte daS heilige Salbgefäß, dir Reliquien des wahren Kreuzes und den heiligen Dorn. Nachdem auch der kostbare Schatz besichtigt worden war, überreichte der Cardinal den Majestäten photographische Ansichten vom Innern der Kathedrale, während derUnterrichtsministerLeygueS ihnen photographische Stahlstiche von dem im Rathhause aufbewahrten flavischcn Evangeliarium übergab. Der Cardinal stellte dem Kaiser sodann den Geistlichen der Militärschule zu Saint-Cyr vor, dem der Kaiser die Hand schüttelte, indem er ihn daran erinnerte, daß er ihn im Jahre 1896 auch in der Notre Dame-Kirche in Paris getroffen habe. Unter den Klängen der russischen Hymne und des „Domino, ealvum kuv rowpublicam" ver ließen die Majestäten nach einem etwa viertelstündigen Aufenthalte die Kathedrale und fuhren unter den Zurufen der Menge nach dem Bahnhofe. Hier bemerkte der Kaiser General Brugöre und drückte ihm seine Bewunderung über die Haltung der Truppen aus, die er auf ihrem Marsche von Fort Vitry nach Reims gesehen hatte. Um 6 Uhr fuhr der Zug nach Compiögne ab, wo er eine Stunde später ein traf. Die Stadt war festlich beleuchtet. Der Kaiser war den ganzen Tag über in bester Stimmung, er hatte sich lebhaft mit dem Präsidenten und den Ministern unterhalten. Die Kaiserin ließ durch eine ihrer Hofdamen Alles, WaS sie interessirte, photographiren und machte selbst eine Aufnahme vom Kaiser, als dieser auf dem Berge bei Berru eine Kanone richten ließ. * Reims, 19. September. Der Kaiser und die Kaiserin von Rußland, sowie der Präsident Loubet haben Abends 6 Uhr die Stadt Reims verlassen und sich nach Compiögne zurückbegeben. * Paris, 19. September. Dem „TempS" zufolge ver lautet, Präfident Loubet werde den Kaiser von Ruß landeinladen, morgen nach Paris zu kommen.— Dasselbe Blatt meldet ferner, der frühere Cbef des Großen General- stabeS, de Boisdeffre, habe den Kaiser um eine Audienz gebeten und werde morgen empfangen werden. (Wiederholt.) * Lausanne, 19. September. DaS Bundesgericht bewilligte die Auslieferung der vom Untersuchungs richter in Dresden wegen betrügerischen Bankerolts ver folgten, in Luzern verhafteten Marie Beley an die deutschen Behörden. (Wiederholt.) Großbritannien. Ltretkexeetz. * Grimsby, 19. September. Heute Abend kam es zu neuen Ruhestörungen. Die herbeigerufene Polizei wurde von der Menge mit einem Steinhagel überschüttet. Die Polizei hieb in die Menge ein. Es gelang ihr, die Docks zu säubern. Die Zugänge zu diesen wurden dann polizeilich ab gesperrt. (Wiederholt.) * Grimsby. 19. September. Die auS Sheffield herbei gerufene Polizei wurde bei ihrer Ankunft von der aufrühre rischen Fischereibevölkerung mit Stein würfen empfangen. Sie hieb mit Knütteln in die Schaar ein und verwundete viele schwer. ES wurde die Aufruhr-Acte verlesen und Militär requirirt. In den Docks brach Feuer aus, das ver- muthlich angelegt worden ist. Nach den mit der Löschung beschäftigten Feuerwehrleuten wurde mit Steinen geworfen. Amerika. Lalumbisch-Benezolantscher Krieg. * New Vork, 19! September. Ein Telegramm auS Willemstad besagt, der holländische Kreuzer „SommelSdigk" ist mit einer Aniahl holländischer Flüchtlinge dort eingetroffeu; derselbe ging am Abend des 16. d. Mts. auS Lahacha ab; die Flüchtlinge bestätigen, daß in den Kämpfen am 13. und 14. d. Mts. in den Borstädten von Labacha mit columbischen Liberalen und venezolanischen Truppen Genera Echeverria, welcher die venezolanischen Kanonenboote an der Küste befehligte und einige Tage vor den Kämpfen ge landet war, gefangen genommen worden ist. Davilla ist mit seinen Tausend Venezolanern von der Halbinse Guajira nach Venezuela zurückgekehrt. Die Kanonenboote haben Lahacha nicht beschossen. de« Schreibtische«. Diesem entnahm er «in Sparcoffenbucki, das auf 127 lautete, ferner baares Geld im Betrage von etwa 90 und eine preußische Staatsobligation in Höhe von 1000 i^k. Die letztere steckte er in seine Brusttaschc. Thronenden Auges mußte die verzweifelte Frau, an der Hand ihr schluchzendes Kind haltend, zusehen, wie der Verwegene die Ersparnisse langer Jahre zu sich steckte. Nachdem auch der Schreibtisch geleert war, fragte er höhnisch: „Ist noch mehr da oder ist das Alles?" Als die Frau händeringend ihm er klärte, daß er nun im Besitze all' ihrer Habseligkeiten sei, schrie er sie an: „Na, wollen Sie oder wollen Sie nicht?" ' Gleich zeitig hob er wieder den Revolver in die Höhe. Frau S. war kreidebleich geworden und keiner Antwort mehr fähig. Da bemerkte der Unhold an der Hand der Frau einen Trauring; willenlos zog sie auch diesen vom Finger und übergab ihn dem Verbrecher. Jetzt wollte er sich entfernen, da erblickte er auf einer an der Stubenthür stehenden Maschine ein langes Band und sofort war in ihm ein bestialischer Gedanke aufgetaucht, der ihm gleichzeitig eine geraume Zeit bieten sollte, uni sich in Sicherheit zu bringen. Er nahm das feste Band, schnürte die Hände der Frau fest zusammen und band sie dann mit dem Oberkörper fest an die Stubenthür, die er von außen schloß. Jetzt entfernte er sich, und ohne daß Jemand etwas Auffälliges bemerkt hätte, gelang es ihm, die Straße zu erreichen. Frau Schönwetter, die vor Angst und Aufregung an allen Gliedern zitterte, wartete ab, bis der letzte Schritt des frechen Burschen verhallt war, dann begann sie mit dem Versuch, sich aus der Schlinge zu befreien. Etwa eine halbe Stunde dauerte es, bis die völlig erschöpfte Frau ihren Oberkörper losmachen konnte. Hilflos stand das kleine Kind während dieser ganzen Procedur neben der unglücklichen Mutter. Mit gefesselten Händen eilte dann Frau S., als sie endlich die Schlingen ge löst hatte, zu den Nachbarsleuten, und diese schnitten ihr erst die Fesseln durch. Tiefe Furchen hatten sich in die Hand gelenke gegraben. Schluchzend erzählte Frau S. ihr furcht bares Geschick. Die Criminalpolizei wurde sofort benach richtigt, bisher ist es indessen nicht gelungen, des Thäters, von dem jede Spur fehlt, habhaft zu werden. Es handelt sieb um einen Mann, der etwa in der Mitte der dreißiger Jahre steht; er hat eine ziemlich kleine, untersetzte Figur und war mit einem stark reducirten Anzug, grauem Jackct, bekleidet. Tie Schnürstiefel, die er trug, zeigten starke Defecte. Um sich un kenntlich zu machen, hatte sich der Thäter einen falschen Doll bart angelegt, den er mit schwachen Drahtschnüren hinter den Ohren befestigt hatte. Frau Schönwetter war zu der fraglichen Zeit allein in ihrer Wohnung gewesen. Kurze Zeit, bevor der Raubanfall vor sich ging, war in dem Bureau des Ehegatten Schönwetter, der bei einem hiesigen Rechtsanwalt als Vor steher der Kanzlei thätig ist, ein Mann erschienen, der um Arbeit nachsuchte. Er nannte sich Paul Müller und verlangte, als ihm eine Arbeit nicht gegeben, von Schönwetter dringend, daß ihm dieser ein Zeugniß über sein Arbeitsverlangen aus stellte. Herr Schönwetter verweigerte jedoch dasselbe, da der angebliche Müller einen sehr schlechten Eindruck auf ihn machte. Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß dieses Vorkommnis; vielleicht mit der That in der Friedenstraße in Zusammenhang zu bringen ist. ----- Welche Aussichten hat heute der junge ^lrzt? Dr. König hat vor Kurzem bei Marhold in Halle a. S. eine Broschüre erscheinen lassen, in der die Aussichten ider jungen Aerzte erörtert werden. Die „Wiener Allgemeine Zeitung" bc richtet darüber: Dr. König stellt dem neugebackenen Mediciner das denkbar schlechteste Prognostiion. „Die Medicin ist der er habonste Beruf", sagt der Autor mit Dr. Sondekogger, „aber das erbärmlichste Handwerk." Dies zu beweisen, kommt er mit Ziffern und Daten, die, sorgsam gvuppirt, allerdings ein recht trübes Bild ergeben. Dabei beklagt sich Dr. König nicht allein über die traurigen materiellen Verhältnisse des Aerzte- standes, auch das gesellschaftliche Ansehen der Mediciner, di« Werthung ihrer Leistungen, der Respect vor dem „Donor" geht seiner Ansicht zufolge zurück. Dr. Köniz givbt, das scheint der Zweck seiner Darlegungen, vor Allem den Krankencassen die Schuld an diesen Verhältnissen, die namentlich in der Groß stadt sich fühlbar machen. In Berlin z. B. gab es im Jahre 1891 insgefammt 1747 prakticirende Aerzte; von ihnen hatten nun 10/17 ein Einkommen von nicht über 3000 von den übrig bleibenden ?/,7 verdienten die meisten eben auch nur knapp so viel, daß cs ihnen möglich war, eine halbwegs standeswürdige Existenz zu führen, während nur 250 Aerzte ein Praxisein- kommen von mehr als 8000 cA und nur 170 ein solches von mehr als 10 000 anzugeben hatten. Dazu kommt, daß der junge Arzt in der großen Stadt Jahre braucht, ehe er sich er halten kann; günstiger liegen die Verhältnisse in der kleinen Stadt, am besten auf dem Lande. Besonders kraß sind die von Dr. König mitgetheilten Ziffern über die Krankencassen- ärzte. Die Bezahlung dieser geistigen Arbeiter ist im All gemeinen miserabel. Ja, es giebt Aerzte in Deutschland, die 10 H für di« Consultation, 15 H für die Kvankenvisite er halten; und selbst dies wird noch übertroffen von 'den Stipu lationen eines Vertrages, nach welchem d«r eventuell täglich nöthige ärztliche Besuch mit 1,5 H bezahlt wurde! Dabei hab«: die Aerzte der Krankencassen ein gewaltiges Material von Kranken zu bewältigen. Trotz Allem muß sich der Arzt von den ihn Ccmsultirenden, wie von den Functionären 'der Lassen ge legentlich unangenehme Dinge sagen lassen und darf sich nicht mucksen, wenn er nicht seinen Posten verlieren will. Denn dies ist das traurigste Zeichen der Lage des Aerztestandes: der An drang zu frei werdenden Casimarztstellen ist ungeheuer; für jeden Austretendcn melden sich 30 bis 50 neue Bewerber. Dr. König giebt schließlich einige Rathschläge, diese Verhältnisse zu bessern; unter Anderem schlägt er vor, daß für Coivsultationen und Visiten von Cassenärzten kleine Taxen zu entrichten seien, und daß bei Streitigkeiten zwischen Caffenfunctionären und Aerzten eigene Schiedsgericht« di« Entscheidung fällen sollen u. s. w. Als wichtigstes Mittel aber, den Aerztestand wenigstens materiell zu heben, erscheint ihm die Beschränkung d«s Andranges zu den mcdicinischen Stu di en: er tvarnt alle jungen Leute, die nicht ein inniges, ideales Streben zum Studium der Heilkunst drängt, diesem Berufe sich zuzuwenden. ---- Tchneidemübl, 19. September. Wegen eines bei Deutsch-Krone am 22. Juni erfolgten Duells wurden Assessor, jetziger Rechtsanwalt Bandlow, der damals lebensgefährlich verletzt worden war, und Rittergutsbesitzer v. Hartmann auf Hofstädt zu je viermonatiger Festungs haft durch die Strafkammer verurthcilt. -- Auf der Strecke Aschaffenburg-Würzburg wurde bei Wiesthal der Gastwirth Cron von einem Schnellzuge zermalmt. --- Jferlihn, 18. September. Ein scheußliches Ver brechen ist vorgestern Abend an dem 7jährigen Töchterchen deS hiesigen ArzteS Dr. S. begangen worden. Das mit seinem Bruder unfern des Waldes spielende Kind wurde von einem des Weges kommenden Manne in den Wald gelockt und dort vergewaltigt. Als auf daS laute Hilfegeschrei des Knaben, der von dem Unhold mit Fußtritten vor den Unterleib regalirt worden war, Leute herbeieilten, war der Verbrecher bereits verschwunden. Man ist seiner noch nicht habhaft geworden. Da- arme Opfer liegt schwer krank darnieder. (Frkf. Ztg.) --- Straßburg, 19. September. In Rodemachern in Lothringen erschoß ein Gendarm in der Nothwehr einen Arbeiter. Der Erschossene, ein übelbeleumundeter Mensch, war in der Dunkelheit auf den Gendarmen mit gezücktem Messer losgegangen, nachdem er ihm zugerufen hatte: „Du Hund hast mich auf die Schnapsliste gebracht, da- sollst Du bezahlen." Der Angegriffene machte darauf von seiner Schuß waffe Gebrauch und streckte den Angreifer nieder, der noch im Laufe desselben Tage- seinen Verletzungen erlag. — Die höhere Tochter. Eine junge Dame, die eben au« dem Pensionat in die Heimath zurückkehrte, wollte ihrem Brüderchen zu Hause eine kleine Freude machen. Sie ging in einen Bazar, in der Absicht, einen „Hanswurst" zu kaufen. Da der „höheren Tochter" aber das Wort „Hanswurst" zu gemein war, forderte sie zum Ergötzen der Umstehenden ein — „JohanneKwürLchen*. Wissenschaft. 8 Die Vorlesungen an der Marine.Akademie infsKiel be ginnen am 3. Oktober. Die Hörer melden sich am 2. October. Zum Besuch der Akademie sind commandirt: Ü. Cötu«: Capitän- leutnant« Frhr. v. Keyserling!, Gras von Poiadowsky»Wehner, Thorbecke, Karpf, Michaeli«, Zenker, v. Levetzow, Heine, sowie Ober leutnant z. S. Rebmann. I. CötuS: Capitänleutnaut« v. Bülow, Rösing, Tügert (Carl), Laxer, Bartel«, Rohardt, sowie die Ober» leutnant« z. S. Stoelzel, Köhler, Reiß und RebenSburg (Friedrich). Die Vorlesungen werden von folgenden Docenten gehalten: Contre-Admiral Freiherr von Maltzahn (Director der Marine- Akademie): Seekriegslehre, Capitän zur See z. D. Credner: Torpedolehre, Fregatten-Capitän von Susiau: Admiralstabsdienst und Seetrieg-geschichte, Corvetten-Capitän Schmidt: Artillerie- und Krieg-spiel, Capitänleutnaut Gudewill: Navigation, General» arzt Dr. Globig: Gesuudheitslehre, Geh. AdmiralitätSrath Franziu«: Hafenbau, Marine-Oberbaurath Klamroth: Maschinenkunde, Marine» Schiffbaumeister Müller (August): Schiffbau, Geh. Reg.»Rath Pro fessor Dr. Lochhammrr: Höhere Mathematik, Professor Dr. Wein- noldt: Analitische Geometrie, Professor Dr. Niemeyer: Internatio nale« Recht, Professor Dr. Nellstab: Naturlehre, Professor Dr. Rodenberg: Allgemeine Geschichte, Professor Dr. Krümmel: All gemeine Geographie, Professor Dr. Adler: Nationalökonomie, Pro» fessor Dr. Brandt: Naturgeschichte der Meere, Professor Dr. Holt hausen und Lektor Dr. Gongh: Englisch, Oberlehrer Dr. Keron: Französisch, 1 Officier der Marine-Jnfanterie: Landtaktik. Wegen der Vorlesungen in Spanisch, die vom Professor Dr. Zielcke gehalten werden, werden die Festsetzungen noch getroffen. Außer den Hörern können an de« Vorlesungen, speciell in Allgemeine Geschichte und Nationalökonomie auch noch andere Officier« als Ho-pitantea theil- nehmen. Gerichtsverhandlungen. * Berlin, 19. September. Die bekannte Streitsache de« Frl. Anna Milewska wider den Herzog Ernst Günther von Schletwig - Hol st ein beschäftigte heute wiederum di« 13. Cwilkammer des Landgerichts I. Die Klägerin vertrat Rechtsanwalt Lubszynski, den Beklagten der Geh. Justiz rath Dr. v. Simson. Die Klage geht dahin, den Herzog Ernst Güntber zu verurtheilen, der Klägerin 16 000 nebst Zinsen vom 9. Februar d. I. an zu zahlen. Die Klägerin verlangt Schadenersatz auf Grund bes § 823 B. G.-B. und erhebt Besihklage auf Grund deS § 861 B. G.-B. Die Kläberin war bekanntlich seit Jahren die Vertraute und Reisebegleiterin der verstorbenen Prinzessin i» vu» r»nzu»re»cn. wicoergonr er zcrne AmalievoaSchlejSroig«Holstein. Auf Wunsch deS z Drohungen mit dem Revolver und begann die Durchsuchung
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