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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-05-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190005028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-05
- Tag1900-05-02
- Monat1900-05
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 02.05.1900
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oelchcm sich die Äardcroiöe'der Gesellschaft befand, seine Hanteln und dec gl-ichen aufbewahrt hat, Nachsehen wollen, ob die Gegenstände noch da wären. Diesen geradezu thörig- ten Angaben schenkte der Gerichtshof keinen Glauben. Richard Br. hat außerdem dem Kaufmann Schneider im September v. I ein Paar Manschettenknöpfe gestohlen. Es wurden verurthetlt Richard Brösgcn zu 1 Jahr 1 Woche Gefängniß und Wilhelm BröSgen zu 1 Jahr Gesüngniß und 3 Jahren Ehrenrechtsverlust. Dresden. Ein origineller Reisender traf am Montag mit dem v»Zuge auS London hier ein. Herr Unthan, ohne lrme geboren, hat eine derartige Fertigkeit im Gebrauche seiner Uiße erlangt, daß er jede Thätlgkeit, zu welcher ein normaler Nenfch der Hände bedarf, nur mit seinen Füßen auSführt. ranz eigenartig war eS, als er, in» Speisewagen fein Diner . rzrhrend, sich seiner Füße bediente und mit seinen Mitreisen, e» Skat spielte. In Dresden anlangend, verabschiedete sich ge- u «unter Herr von seinen Reisegefährten und reichte ihnen seinen n it einem seidenen Strumpf bekleideten Fuß, mit dem er die n gebotenen Hände herzhaft drückte. Bet der Fahrkartenabgabe öffnete Herr Unthan, auf einem Fuße stehend, mit dem anderen .ine Umhängetasche, entnahm derselben ein Portemonnaie, in welchem sich seine Fahrkarte befand, und überreichte sie dem ecdutzt dreinblickenden Schaffner. Löbau, l. Mai. In der englischen Bleichsabrik von Tun Wm. Dunkan in Großschweidnitz verunglückte der 18- i.ihrige Bleicharbeitcr Wchder aus Oberkunnersdorf da durch, daß er in einen uiit siedend heißem Wasser gefüllten esscl stürzte. Beim Hineinlajsen einer Kette, mit der spä- l.r die zu kochenden Garne herausgehoben werden, mag dar Bedauernswerte ausgeglitten und in die mit konzen- ! irter Soda versetzte Flüssigkeit gestürzt sein. Mit einem Ann konnte sich der Verunglückte noch am Kesselrande fest- n.rmmern, er tvurdc aber bis zu drei Viertheilen seines ..örpers so furchtbar verbrüht, daß sich große Hautstücken alrlösten, obwohl er von drei danebenstehenden Arbeitern augenblicklich aus dem siedende» Wasser Hera rsgezogcu wurde. Man brachte den Verunglückten in das Siechenhaus Oberkunnersdorf. Ob der Bedauernswerthe mit dem Le ben davonkommen wird, ist zweifelhaft. Rochlitz. Von.einer Räubergeschichte mit Halbwegs be friedigendem Ausgang wird von unserem Berge berichtet. Seit Anfang März ist in den Albeiterbuden bei den Steinbrüchen, in denen die Steinmetzen ihre Albeitssachen, Werkzeug und Mund- varräthe aufzubewahren pflegen, Nachts nicht weniger als viermal eingebrochen worden; das letzte Mal am Freitag. Der Umstand, das; diesmal u. A. eine Kiste mit 30 Flaschen Bier niitgenommen worden war, brachte die infolge der Einbrüche erbitterten Stein metzen auf die Vermuthung, daß der Raub nicht weit sortgeschleppt sein könnte und im Walde verborgen sei. ES wurde deshalb eine gründliche Absuchung des Holzes vorgenommen, und siehe da, im tiefsten Dickicht stieß man aus einen leibhaftigen Räuber, der sich von den Strapazen der Nacht durch Genuß von ge stohlenen Würstchen und Bayerischem Bier erholte. Er that , 'urchtbar unschuldig" und versicherte, er wäre mit zwei Be tonten und zum ersten Male in seinem Leben und nur zur Gesellschaft mit rauben gegangen. Die zwei anderen seien sort- gcgangen, um Brot zum leckeren Bkahle zu holen. Als der Gendarm hinzukam, der an der Razzia theilgenommen, gab er 'ich für den 50 Jahre alten Karl August Kieß aus Schwarzen berg aus. Papiere hatte er nicht bei sich, doch gestand er, daß er schon 8 Jahre lang im Zuchtshaus gesessen habe und steck brieflich gesucht werde. Seine Genossen seien von gleichguter Qualität. Der Räuber wurde natürlich eingesteckt, aber leider ist es noch nicht gelungen, seiner beiden Spießgesellen habhaft zu werden. Chemnitz. Für das 9. Deutsche Biiudeskegelfest, das rom 14. bis 19. Juli iu Chemnitz scattsindet, siud die Vor bereitungen iu vollem Gange. Nachdem der Festplatz für die nvthigen Baulichkeiten schon seit längerer Zeit vorbereitet ist, wird mit dem Bau der riesigen >iegelyalle, iu der außer einem geräumigen Saal 29 Kegelbahnen (>5 Asphalt-, 14 Bohleubahnen) untergebracht werden sollen, noch in die sem Monat begonnen werden. Tie Stadt Chemnitz hat einen Ehrenpreis im Betrage von 500 Mark bereits be willigt, zahllose andere werthvolle Preise sind in Aus sicht gestellt, während aus der Kasse des Deutschen Kegler bundes etwa -"GOO Mark allein sür Ehrenpreise, gemäß einem iu diesen Tagen gefaßten Beschlüsse des in Chemnitz versammelt gewesenen Bundesvorstandes, verwendet wer den sollen. TaS Programm für dasselbe umfaßt u. A- ein großes Abendfest an unserem herrlichen Schloßlcich, ver bunden mit Illumination und Beleuchtung der Höhen des Erzgebirges, sowie Ausflüge in das sächsische Erzgebirge. Reichenbach. Tie zahlreichen Arbeiter, die all jährlich im Frühling aus dein Tschecl^en- und Kroatenland ins Deutsche Reich ziehen, verursachen einzelnen Gemein den oft nicht unbeträchtliche Kosten. Einen erbarmungs würdigen Eindruck machte aus dem oberen Bahnhof am Sonntag eine Kolonne kroatischer Arbeiter, die mit der Bahn von Eger hier angekomme» waren und wegen gänz licher Mittellosigkeit an der Wciterfahrt behindert waren. Die Leute waren von einem Bauunternehmer in Reichen bach in Schlesien angcworven worden und ein unglücklicher Zufall wollte, daß die der deutschen Sprache nicht mächtigen UK Kroaten irrthümlichcr Weise von Wien aus nach Rei chenbach i. Vogtl. dirigirt wurden. Wohl machte sich unter den zufällig auf dem Bahnhose befindlichen sonstige» Per sonen angesichts der kläglichen Verfassung, in der die jeder Altersstufe angehörigen Oestcrreicher sich befanden, ein menschliches Rühren bemerkbar, doch waren es der Unter stützungsbedürftigen zu viele, um nachhaltig einwirken zu können. Deshalb nahm sich schließlich die hiesige Wohl- s'ahrtspolizci der fremden Leute an und überwies sie vor läufig der Herberge zur Heimath, wo ihnen bis auf Wei teres Unterkommen und Beköstigung gewährt wird. Frankenberg, 1. Mai. AuS der ^Besserungsanstalt Sachsrnburz ist der 18 Jahre alte SträflinAPaul Pludra au» o Sorau bet Ratibor entsprungen und hat darauf tu hiesiger Stadt mehrer« verwegene Einbrüche verübt, wobei ihm Cigarren, Cigaretten, ein vollständiger Anzug, ein Sommer Überrock rc. zu gefallen sind. P. ist noch flüchtig, man glaubt, daß derselbe die Sträflingskleider unter der gestohlene« Garderobe trägt. Annaberg, 1. Mai. In Weipert hat gestern die Ehefrau Marie L. ihr ein Jahr altes Söhnchen Ernst, un terhalb dem Schutzteich in den ziemlich tiefen Jungfern bach geworfen und ist dann demselben nachgesprungen. Das Kind konnte nur als Leiche aus dem Wasser gebracht werden, während die Mutter noch lebend dem nassen Ele mente entrissen wurde. Sie wurde dem k. k. Bezirks gerichte mittelst Wagen zugeführt. Als Motiv der schreckli chen Handlung wird tiefe Schwermuth Seitens der Mutter bezeichnet: auch ist sie, wie das getödtete Kind, mit Epi lepsie schwer behaftet. Planen i. B., 1. Mai. Hiesige Baumeister haben auf Möschwitzer Flur ein Gelände von 400000 Quadratmeter angekauft, um nach Eisenstein zu muthen. Es werden jetzt Schürflöchcr gegraben, um die Ergiebigkeit des Eisensteins festznstellen. Sobald die Rentabilität gesichert ist, soll ein Schmelzwerk erbaut werden. Adorf i. B., 1. Mai. In ungewöhnlich zahlreicher Kette konnte man gestern, am WalpurgiSabend, auf den benachbarten Höhenzügen .Hexenfeuer" und brennende Besen, welche in der Luft geschwungen wurden, bemerken. Auch da» Schießen über die Aecker, daS nach altem Aberglauben Vortheilhaft für da» Gedeihen der Saaten sein soll, wurde vielfach gehört. An diese» alten Volksbräuchen wird im oberen Vogtlande mit großer Zähigkeit festgehalten. Brambach i. V, 1. Mai. In einem Teiche bei Wild stein wurde die Ehefrau des Webers Wunderlich auS OelSnitz mit ihrem sechsjährigen Knaben ertränkt aufgefunden. Wunderlich hatte erst vor einigen Tagen den Gasthof zu Oberprex gekauft; ob geschäftliche Sorgen die Frau mit ihrem einzigen Kinde in den Tod getrieben, steht noch nicht fest. Aus dem Reiche und Auslande. )!( Mühlberg (Elbe), 1. Mai. Am Freitag wurde in Lösnig bei Strehla schon wieder eine Leiche angeschwemmt, und zwar eine solche weiblichen Geschlechts. — Im benachbarten Stehla stürzte am Sonntag Nachmittag der Mühlenbesitzer Schurig 8so., als er vom Boden der Scheune Stroh holen wollte, von der Leiter kopfüber herab auf das Tenne und erlitt hierbei einen Bruch der Wirbelsäule, was seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Der Schaden, welcher durch einen Wirbelsturm iu der Provinz Andalusien verursacht worden ist- wird auf mehrere Millionen Franken veranschlagt. Zahlreiche Häu ser sind zerstört worden, sümmtliche Flüsse sind aus den Ufern getreten; vier Leichen wurden angeschwcmmt. Zahl reiche Personen erlitten Verletzungen. Sümmtliche Eisen bahnlinien mußten wegen Uebersckstvemmung ihren Be trieb einstellen. — In Kitz in gen in Franken hat die Polizei ein „Burenlager" ausgehoben. Mittelschüler hat ten es in einem entlegenen Steinbruch aufgeschlagen. In der Stadt hatten sie Telephonleitungen zcrschniten, auf öffentlichen Plätzen Beschädigungen angerichtct und Dieb stähle ausgeführt, während sie das nöthige tzleld ihren Eltern stahlen. Bei dem Rädelsführer wurden 1000 Mark Baargeld gefunden. Das verborgene Lager bildete eine große Hütte, die innen eine vollständige Hauseiurichtung nebst Wein- und Mundvorrath aufwies. — In Lüders hagen bei Güstrow entstand ein großes Schadenfeuer. Drei Knechte sind schwer verbrannt und wurden nach dem Güstrower Krankenhaus übergeführt. 18 Pferde und 350 Schafe find umgekonuncn. — Tie allbekannte Fischersche Brauerei in Danzig ist. mit Ausnahme des Maschinen hauses vollständig niedergcbraunt. Sümmtliche Lagcrvor- rüthe find vernichtet. Ter Schaden ist sehr bedeutend, die Ursache wahrscheinlich Brandstiftung. — Tie Bewohner des Hamburger Vorortes Hammerbrook wurden in große Aufregung versetzt durch einen Kindesraub am helllichten Tage: der vierjährige Knabe Otto Sommer wurde durch eine vorüberzieheude Zigeuucrbande entführt. — Während der Vorstellung im Stadttheater zu Bram berg erschoß der Billeteur Kreuz den Theatcr-Castellan Milewski aus Uuvorsichtigkeit. Bericht über die auf Veranlassung der Deutschen Landwirihschaftsgesevschaft ver anstalteten Kalkdüngung-Versuche. T..IQ-V. Um die Nothwendigkeit der Kalkung kalkarmer Böden immer weiteren Kreisen vor Augen zu führen, hat die Deutsche Landwirrhschaftsgesellschaft in dankenswerthcr Weise An regung gegeben, bezügliche Lehrversuche zu veranstalten. Im Bereich des landw. Kreisvereins zu Dresden haben sich die Herren Gutsbesitzer B. Nücke in Ruppendorf bei Dippoldiswalde und Wetzel in Birkenhain bei Wilsdruff zur Bcthciligung bereit erklärt. Dieselben haben die in Nachstehenden näher zu be zeichnenden Versuchsparzrllen sür diese Zwecke bereit gestellt, welche 1899 mit Kartoffeln bestellt wurden. 1900 Roggen oder Hafer. 1901 Klee. 1902 Weizen oder Roggen und 1903 wieder Kartoffeln tragen sollen. I. Versuch in Ruppendorf. Das gewählte Versuchsfeld hat eine nach Südostcn geneigte Lage. Der Boden ist Gneis-Verwitterungsbodcn mit durchlässigem Kiesuntergrund. TaS Versuchsfeld ist trocken, nicht drainirt und hat gleichmäßigen Boden; dasselbe ist in den letzten 15 Jahren nicht gekalkt worden. TaS Feld ist in der abgelaufenen Zeit in dreijährigen Perioden mit Stalldünger, sowie beinahe zu jeder Frucht mit etwas Phosphorsäure und Stickstoff in Form von AmmoniaksuperphoSphat und im Laufe der letzten 15 Jahre zweimal mit Kainit gedüngt worden; dasselbe hatte im Jahre 1888 Hafer getragen. Die Stoppel wurde vor Eintritt de» Winter» tief gepflügt und im Frühjahr ILoS »ic 502 Beniner Stalldünger pro da befahr«, wacher untergepflügt wurde. Für den Versuch wurde «ine 40 m lange und 10 ua breite Parzelle «also 400 qw) durch tiese Furche abgetrenut und in 4 gleiche Theile getbeilt, fodaß jeder der letzteren genau 100 qw Flächeninhalt umfaßte. Da» Feld wurde am 10. Mai mit Kartoffeln — Magnum Bonum — 27,8 Iris auf jede der 4 Theilparzrllen — bestellt. Die Pflanzung selbst geschah, wie in der Gegend vielfach üblich, durch Leg« der Saatkrollen in die seichte Ackerfurche. ES wurden 2 Kaltsorten verwendet. Die eine wurde au» Kausungen in Schlesien, die andere auS Tharandt bezogen. Der Tharandter Kalk ist der in der Gegend am meisten gebräuchliche. Beide Kalksorten sind von der Kgl. Versuchsstation Möckern untersucht worden. Der Kausunger Kalk enthielt 64,8, der Tharandter Kalk 51,2 <-/<» Kalk. Der Kausunger Kalk wurde auf Parzelle I, der Tharandter Kalk auf Parzelle HI gebracht und zwar je 5 Centner vor der Pflanzung, sodaß derselbe gleichmäßig mit dem Boden durch die Bearbeitung vermischt wurde, demnach auch in seiner Vertheilung im Boden direkt an die Knollen kommen mußte. Ein weiteres Quantum von je 5Centnern wurde 5 Tage nach der Pflanzung aufgebracht. Der Kalk ließ sich in dieser Menge mit der Egge nicht ausreichend unterbrivgen und wurde, zum Schutz gegen Fortführung durch den Wind, mit dreischartgem Schälpflug ca. 3 am tief untergebracht, sodaß vom Kalk nur wenig auf der Oberfläche zu sehen war. Die Kartoffeln gingen ganz gleichmäßig auf. Auffallender Weise zeichneten sich nach ca. 2 Wochen die mit Kalk gedüngten Parzellen durch viel dunkleres und kräftigeres Aussehen gegen über den beiden ungekallteu Parzellen aus. Der Unterschied hielt auch während der ganzen Begetationsdauer an. Später wurden die Pflanzen infolge der eingetretenen Nässe durch den Kartoffelpilz (kd^topdtora iu ksstaa») befallen, was zur Folge hatte, daß gleichmäßig bei säwmtlichen vier Parzellen 10 »/<, der geernteten Knollen krank waren. JmUebrkgen hatten sümmtliche auf allen vier Parzellen geernteten Kartoffeln ein schönes, glattes Aussehen und keine Spar von Schorskrankheit. Alle 4 Parzellen erhielten je 4 dx AmmoniaksuperphoSphat, b/,, Parzelle I wie schon erwähnt 10 Centner Kausunger Kalk, Parzelle IU 10 Centner Tharandter Kalk, Parzelle II und I V keinen Kalk. Die Ernte betrug aus Parzelle I: 170,5, Parzelle II: 143,5, Parzelle III: 162,5 und Parzelle IV: 141 Lx. II. Versuche in Birkenhain. Das Feld von dem die Parzellen zu dem Versuch abgetrennt wurden, ist gegen Südwesten geneigt und hat leidlich guten, etwas schuttigen Boden mit Lehmuntergrnnd. Das Stück ist trocken und nicht drainirt. Tie Parzellen I, II, I!I liegen nebeneinander und umfassen genau je 10 m im Quadrat. Tie Vorfrucht war Mais mit Stalldünger und 1 Centner Chilisalpcter pro Acker gedüngt. Zu dem Kalkdüngungsversuch wurde weder Stalldünger noch künstlicher Dünger verwendet. Zur Verwendung kamen Braunsdorfer Kalk (lt. Untersuchung in Möckern) 41,7 Kalk und 20,16 °/, Magnesia enthaltend, und Groitzscher Kalk (lt. Untersuchung in Möckern) 58,2 «/<> Kalk und 1,3 Magnesia enthaltend. Beide Sorten wurden gelöscht und nachdem sie gequollen waren am II. und 13. März sofort auf die Parzellen I bez. III möglichst gleichmäßig vertheilt und gut untcrgegraben. Tie Parzellen wurden Ende März mit „gelber Rose" mit dem Spaten 45: 45 em „aufs Kreuz" bestellt, zweimal durchgehackt dann mit der Handhackc behäufelt. Zu bemerken war, daß die mit Kalk gedüngten Parzellen viel lockerer hielten und der Boden krümlicher blieb, als bei der ungekalkcen Parzelle. Das Kartoffelkraut kam gleichmäßig gut hoch und ließ keinen wesentlichen Unterschied bemerken. Geerntet wurden: Von Parzelle I (Braunsdorfer Kalk) 288 Pfd.; die Knollen etwas schorfig, aber schön und gleichmäßig groß, von Parzelle II (ungekalkt) 275 Pfd.; die Knollen nicht schorfig, aber bedeutend kleiner, von Parzelle III (Groitzscher Kalk) 308 Psd.; die Knollen sehr schön und gleichmäßig groß, aber etwas schorfig. Der Geschmack war bei allen 3 Sorten gut. Der Ertrag war jedenfalls bei allen 3 Parzellen durch die wiederholten enormen Regengüsse im Frühsommcr envas herabgedrückt. Kirchennachrichteu für Maubitz uud Zschalte«. Glaubitz: Freitag, den 1. Mai früh 8 Uhr Wochcuamt. Hamburger Futtcrmittelmarkt. Lrigtnaldertat von ALL r'üoer« kttimduro 1. Mai 1900. Nachdem Baumwollkaatnichl monatelang im Preise g stiegen ist, trat in der letzten April Woche eine e was flauere s unrmung für di ien Arlikel ein und musucn die Inhaber sich zur Annahme niedrigerer Preise enijchließcn. Kleie, MaiS und Reissutlermehl sehr fest. Tendenz: unverändert. ff ß verzollt Mk. 4 50 bis 4 70 . 4 —bis 460 - 2 70 bis 3 — - 4 80 bis 5 20 - 4 75 bis 5 — - 6 bis 6 60 » 6 65 bis 7.— . 6 30 bis 6 70 - 6 65 bis 7- - 6.—bi» 6 SV - 5 10 bi« 8 40 . 5 20 bi» 5 SO . 5 75 kis'i — . 4 80 bl» 5.10 . 4 60 bi» 5 — - 5 2V bi» 5.75 - 4.80 ttS 5.20 RüSfuu raucht 24—2««/, Fett und Protein . ohne Vehallsu-rranne Reiskleir Getrocknete Getreideschlcmpr Getrocknete Biertreber 24—30'/, Fett u. Protein Erdnußkuchen und Erdrmßmehl Baumwolliaatkuchen und- Saumwvklsaatmehi CocuSnußkuchrn rmd EocuSnußmHl Paimternkuchen. 83- 26'/, Fett und Protein Rapskuchen. Mehl Mat», Amrrtl. mixed Weizentleie Roggenürir Gerstekleie Malzteime
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