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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190006210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000621
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000621
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-06
- Tag1900-06-21
- Monat1900-06
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 21.06.1900
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DH »nGistiÜ- EÜx ümiistieveNtzett üb« dk Uysfützrm»- b« > Atzß-StzOHtm Btuüützkett ve>»«kb>e. Deibe Rvttzlbeschlüffe stutze» I je lixDHlmia Ummtzme. 8. West« tzat DA MH-dEle-jmu ms b»z--stHe>» Autra- I H« Gm»ts«,v«w<llt»g beschlosst*, -«Aß tze» Borschlä-e» tzS Bim- md GaruisomuSschvffeS zu v«>»tlli-eu: 1-00 M«k al I --«schüsfige» BekiebSrnttkl» dl Co»to 17 zur Besthafft«- I Md Anbringuu- drrier eisern« Rokhtreppen für dtettGchlaWe i» d« Saseme a« Weida« Wege, 1640 Mark zu^Lasten dl UmeaeruvgrfondS bet Conto 17 zur Herstellung von Asphalt« I fuDbod« in d« Geschtrrkamm« dl Gebäude» v in Aasen» I IV.. 7800 Mark zu Lasten dl ErneuerungsfontzS bei Conto 17 I zm Beschaffung von Krippen in Kaserne IV. aus Cementbeton al Ersatz für die noch vorhandenen eisernen und hölzernen Krippen. Nachdem Etadtrath Bretschneider und Stadtv. Schneider die Abführungen empfohlen, genehmigt Kollegium einstimmig den Rath-beschluß. st. Nach einem Vorschläge dl Bau- und GarnisonauS- 4H»ssrS hat der Rath die Wiederaufstellung ein« RathSwaage an Stelle der defekt gewordenen beschlossen; die Aufstellung soll am tzkauhfouragrmagaztn erfolgen. Die Kosten von 2500 Mark toll« uut« Einrichtung eines besonderen ContoS auS allgemeinen Betrieb-Überschüssen gedeckt, die Wiegegebühren von 50 auf 75 Pfge. erhöht werden. Kollegium genehmigt auch diesen RaHÄeschluß, nachdem Stadtrath Bretschneider das Brdürfniß f ein« Waage und die in Aussicht stehende vvrtheilhafte Ver zinsung des Kapitals besonders hervorgehoben, einstimmig. Hinauf nach Vorlesung und Vollziehung dl Protokolls Schluß der Sitzung. — Gestohlen wurde in Chemnitz am Mittwoch Nachmittag argen 2 Uhr aus der Schankwirthschaft »zur Börse- von einem , Tische weg eine Handtasche — mittelgroß, lederfarbig, mit Schloß, eine Seite grün gestickt, in d« Mitte die Buchstaben k. R. in Perlen gestickt, die aber zum Theil ausgefallen sind — ent- valtend: 1. einen Beutel aus grau« Leinwand mit Bügel, In halt 1500 Mark in Silbermünzen, verpackt in Rollen und mit V« Aufschrift „Gebr. Am Ende, Greußnig- versehen, sowie 2. eine» Beutel aus grauer Leinwand, Inhalt eine unbestimmte Summe Silbergeld. Dieses Diebstahls dringend verdächtig ist ein Unbekannter, anscheinend Kaufmann, etwa 35 Jahre alt, mittlere Gestalt, hellblondes Haar und dergleichen kurzgeschnittener Bollbart. Kleidung: Heller Anzug. — Jene bekannten Steinbrecher auS Gröba üb« deren Betragen uns mißfüllig zu äußern wir schon wiederholt Ver anlassung hatten, führten am Sonntag in einer Bierstube an der Lußeren Bahnhofstraße wieder einen argen Exceß, zerschlugen eine Fensterscheibe und verübten andere dergleichen „Helden- thaten". Im Gasthof Gröba wurde spät« der Radau sortge- sttzt und die Ruhegebote deS Wirthes zu beachten, hielten die sonderbaren Herren durchaus nicht für nothwendig. Wie wir hören, sind nun am Montag mehrere derselben durch die Gen darmerie und Schutzmonnschaft verhaftet worden, und eS wird ihnen wohl die sehr verdiente Zurechtweisung eindringlich zutheil werd«. — Wir empfingen folgende Zuschrift: Geehrter He« Mdacteur ! Sie haben in letzter Zeit und hauptsächlich Anfang Ami in Ihrem geschätzten Blatte so wiederholt recht zeitgemäße und LeherzigenSwerthe Artikel betreffs der schönen Frühlingszeit und Blüthen- und Blumenpracht und der herrlichen FrühlingS- -natur gebracht, und haben dabei besonders den Monat Juni als Rosenmonat und die herrliche Rose als Königin d« Blumen «wähnt und zwar sehr mit Recht, denn eS geht wohl nichts üb« eine prächtige Rose und Jeder freut sich über einen wohl gepflegten blühenden Rosengarten mit sein« fo vielseitigen Blumenpracht; ab« Sie haben wohl noch niemals gedacht, daß eS unter all den Vielen, welche sich der kurzen Rosenzeit soviel wie möglich erfreuen, auch noch Menschen giebt, welche in ihr« ZerstörungSsucht auch vor der Herrlichkeit der ichönsten Rosen pracht nicht zurückschrecken, sondern gerade das ruiniren, wo rüber sich jeder andere gebildete Mensch freut. — Ich kann Ihn« darüber ein Beispiel geben: Sie wissen wohl selbst, daß Nch au meinem Grundstücke (Altmarkt) einen hübschen Rosen- resp. Ziergarten unterhalte, welcher jetzt in voller Blüthe steht, eS blühen augenblicklich mehr als tausend Rosenblumen in den nuwnigfaltigsten Farben und Schattirungen. Alle Passanten bleiben stehen und wundern und freuen sich, waS mir selbst ab« die größte Freude ist. Doch vor Bubenhand hat nicht» Rahe, so auch mein« Rosen nicht. Am 16. und 19. d. M. während der Nacht sind mir die schönsten Rosenstöcke geraubt, Aeste auSgebrochen, ganze Büschel Knospen abgeschnitten, Stöcke mqgebrochen, und theils die Kronen in brutaler Art ruinirt und aus diese Weise Hunderte von Blumen vernichtet Ivmtzen. Ist so etwas nicht schändlich, wenn man bedenkt, »Ache Pflege und Mühe man «st darauf verwendete?., Nur ganz ruchlose Hallunken können solche Schandthaten auSsühren, was für Gemüth und Gesinnung muß wohl lolch' ein Frevler besten? ES wäre wohl am Platze und gerade jetzt an dn Zvch wenn Sie in Ihrem werthen Blatte auch andere Rosenbe- ötzer gegen solche Unholde zur Wachsamkeit mahnen wollten. Außerdem zahle ich 30 Mark Belohnung für die Entdeckung dn .Frwkr, sobald gerichtliche Bestrasuug erfolgen kann. HochechmngSvollst Ihr E. Kießling, Altmarkt 7. Wir könne», un» d« hi« ausgesprochenen Entrüstung über die -«kennzeichneten Schandthaten nur anschließen und geben dem AMmsche Ausdruck, daß eS gelingen möchte, den oder die Thättr «-findig zu machen. — Um den Preistreibereien verschiedener Kohlenwerke Illid Händler einen Damm entgegenzusetzen, hat sich im Lotzlengebiete Deutschböhmens ein! Consortium gebildet, «ebcheS gesonnen ist, Kohlen zu normalen Preisen nach Mottschland zu liefern. Bei der bedeutenden Preissteiger- «S welche da» Heizmaterial im Allgemeinen fortgesetzt «Mtten hat, kann diese Maßnahme nur mit Freuden be- Mtcht werden. / — Zur Warnung: Da»! Landgericht Zwickau verur- ühellte die 22 Jahre alte Wirthschaftertn Minna Kühn iMß Sasel zu Mehrmonatiger Gefängnißstrafe, weil sie sogenannte Kisten^kjer al» frische Land-Eier bezeichnet und verkauft hatte. — Um an wärmeren Lager» den Reisenden die Erlang- ung frischen Trinkwassers zu erleichtern, hat die sächsische Staatsbahnverwaltung jetzt in dankenSwerther Weise den VahnhofSwirthen aller derjenigen Stationen, auf denen Speisen und Getränke an die Züge gebracht werden, empfohlen, während der wärmest Jahreszeit neben den sonst ausgebotenen Getränken auch frisches Trinkwasser glasweise zum Preise von höchstens 5 Pfg. für das 0,4 Liter-Glas an den Zügen feilzuhalten. Ebenso ist den Bahn- hofswirthen auf Stationen mit größerem Verkehr anheim gestellt worden, auch Mineralwasser glasweise zum Preise von 5 Pfg. ohne, und von 10 Pfg. mit Fruchtsaft an den Zügen zu verabfolgen. Außerdem hat man die Bestimmung, wonach in jedem Warteraume an einer dem Publikum leicht zugänglichen Stelle eine Flasche mit frischem Trink- wasser nebst Gläsern zur Benutzung bereit zu stehen hat, erneut in Erinnerung gebracht. — Auch anderUniversitätLeipzig können jetzt Damen, die eine geeignete Vorbildung nachweisen, auf Grund besonderer Genehmigung des Kultusministeriums und mit Vorbehalt der Zustimmung der betreffenden Do- centen als Hörerinnen zum Besuche der Vorlesungen und zur Benutzung der akademischen Anstalten zugelassen »verden. Als geeignet vorgebildet gelten diejenigen Damen, die in einem deutschen Bundesstaate die Reifeprüfung eines Gymnasiums oder Realgymnasiums bestanden oder die Befähigung zur Uebernahme eines selbständigen Lehramtes als Lehrerin erworben haben oder, sofern es sich um das Studium der Zahnheilkunde handelt, den Nachweis! der von den Studirenden dieses Faches geforderten Vorbildung er bringen. Zulassungsgesuche sind an die Immatrikulations commission der Universität Leipzig zu richten.: Meißen, 19. Juni. Der Gemeinderath von Cölln hat heute Abend nach 3 »/»stündiger Berathung die Vereinigung der Gemeinden Meißen und Cölln auf der Grundlage der von der beiderseitigen Kommission ausgearbeiteten Bedingungen gegen 3 Stimmen angenommen. Dad« Antrag auf Ver einigung von Meißen ausgeht, daS den Anschluß CöllnS wünscht, weil eS ihm sür seine Industrie und seine öffentlichen Gebäude an Platz fehlt, so konnte Cölln seine Bedingungen stellen und eS ist sich dieser günstigen Lage auch voll bewußt gewesen. Bon den Bedingungen, welche die Genehmigung der Kommission ge funden haben, sind zu nennen: eine UebergangSzeit von zwölf Jahren bezüglich d« Steuerhöhe sür die jetzigen Cölln« Ein wohner, Erbauung d« neuen Realschule in Cölln, Uebernahme der Cölln« Beamten, Gleichstellung deS neuen StodttheileS hin sichtlich der Schulen rc. Der gegenwärtige, sehr verdiente Ge meindevorstand Graf verzichtet auf die neu zu errichtende vierte besoldete StadtrathSstelle und wird im Stadtheile Cölln weiter als Standesbeamter fungiren. In die städtisch-n Kollegien soll Cölln drei Stadträthe und zwölf Stadtverordnete entsenden. Nunmehr hat die Stadtvertretung von Meißen ihre Entscheidung zu fällen. * Döbeln. Bei dem vorgestern stattgefundenen Gen- darmeriezielschießen errangen die beiden ersten Preise: die Herren Seifert-Döbeln und Fischer-Wermsdorf, die zweiten Preise: die Herren H ö h n e - LeiSnig und Kretzschmar- Oschatz, die dritten Preise: die Herren Schmalfuß - Hainichen und Adler-Dahlen. Kötzschenbroda. Der tägliche Erdbeerenversandt vom Bahnhof Kötzschenbroda hatte bis jetzt mit dem 14. Juni, dem elften Versandttag, mit 4054 bx seinen Höhepunkt «reicht, von da ab geht der Versandt langsam zurück. ES wurden versendet am 15. Juni 3451 kx, am 16. Juni 3110 kx, am 17. Juni 3059 bg, in Summa 9620 kz gegen 6677 kx im Jahre 1899 und 5088 d/» im Jahre 1898 im gleichem Zeiträume, oder seit Beginn deS Versandte» 29,936 1900, 15,671 bx 1899, 10,606 Ix 1898. Von vielen Producenten werden täglich ebensoviel Kilogramm Erdbeeren direct nach Dresden zum Verkauf gebracht, als wie Kilogramm vom Bahnhof Kötz schenbroda nach auswärts gehen. ES giebt in der Lößnitz Pro ducenten, die je täglich 600 Lit« nach Dresden schaffen. Dresden, 20. Juni. Ueber das Befinden Sr. Maje stät des Königs wird mitgetheilt: Die Blasenbeschwerden, an welchen Se. Majestät seit eitrigen Jahren leidet, traten gestern wieder auf, so daß Se. Majestät genöthigt ist, einige Tage strenge Ruhe zu beobachten. )( Dresden, 21. Juni. Der König hatte eine gute Nacht. Die Besserung schreitet fort- — In Vertretung des Königs begiebt sich Prinz Albert zu den Beisetzungsfeier- lichkeiten nach Sigmaringen. Dresden. Auf dem Friedrichstädt« Bahnhose sind gestern Nachmittag gegen 2 Uhr zwei Rangirzüge aneinandergefahren, wobei eine Lokomotive mit zwei Viehwagen zur Entgleisung ge kommen ist. Unglücklicherweise wurde hierbtt auch der Wagen rücker Zimmermann durch Urberfahren deS linken Beine» schwer verletzt. Infolge de» Unsalle» mußte das eine der Hauptgleise d« Elsterwerda« Linie längere Zeit gesperrt bleiben. Nennen»- wnthe Verspätungen sind jedoch nicht vorgekommen, weil sofort eingleisiger Betrieb eingerichtet ward. Wilsdruff. Das durch di« Unterschlagungen des Direktors vom Vorschußverein Röhrsdorf, Landrichters Gteßmann, entstandene Manko wird nach einer Bekannt machung der Vereinsleitung durch den Reservefonds gedeckt. . i ' ! Wilsdruff, 20. Juni. Mit den Vorarbeiten für einen neuen Bahnhof hat man begonnen. In denselben werden folgende Linien einmünden: Potschappel—Wilsdruff, Nossen—Wilsdruff, Döbeln—Wilsdruff. Auch hofft man, daß für die Vorort- und Industriebahn Dresden—Wilsdruff gleichzeitig genügend Terrain vorgesehen wird. Zu diesem Bahnhof werden neue Straßen angelegt. Chemnitz, 20. Juni. Ein ungenannter hochherziger I Spender hat eine Stiftung von 6000 Mark für die Mädchen- I adthrilung des KinderversorghauseS begründet. » So« Pockau-Lengeseld flvttgefundene Eifenbahnknglück verhan- zz Bestfälle, delt wurde. Der an diesem Lage früh 5 Uhr 48 Minuten «in* aus Pola in den Die nächst nac dann dur zureichend 8p fischen G« ordneten und 21 T beträgt 1' ).( L mundeten der Zahl) Sascha g Rothen K ).( L Unruhe a die Haltu Peking wl bekannt, d gänglich il AuS dem Reiche und Auslande. Ein Wirbelwind richtete im Elsaß, besonders in Maxenhausen große Verheerungen an. Der Bahnhof wurde fast gänzlich zerstört, außerdem wurden zahlreiche Häuser abgedeckt, Hopfenfeld« grauenhaft verwüstet und Hunderte von Bäumen entwurzelt. Dis Dauer des Phänomens be trug nur etwa vi« Minuten. — In Welschenhosen bei Bozen wurden die Frau und Tochter eines dorti gen Maurermeisters, die unter einem Kirschbaume Schutz- vor einem Gewitter gesucht hatten, vom Blitze getroffen. Tie Frau war sofort todt. Die Tochter wurde betäubt und starb am anderen Tage.' u Bei »Kd folg« Mobilmach u» Lesehl mitg ginnen sofo Urlaub« w Einziehung zurückgegang Troprndiens schäften wer »och kein« ? die Truppe» bereit sind. WeMfche »etchlaulrl do. do. w Am Zehr« 15 Ja Die tr« bei «, ca. 14k gehend« Punl voll«, AuSlaa Pthl. L Off. « «chs. La do. do. do. tion in C rusung Li Ma»» erw eine ball Regierunc »«lautet, die Kaiser nire'n, sov "krolle der Pockau-Lengefeld, 10. Juni An Hotel M«^ terbüschek hielt am 15. Juni die Erste Stra Königlichen Landgerichts Freiberg eine W ab, in welcher über da» am 31. Tecember 1W9 auf Station do. r «chf. «n «chs. «e 8, S, do. 300 Smdrmta Neueste Nachrichten u. Telegramme vom 21. Juni 1900. » Kiel. Der Kaiser ernannte bei seinem Besuch an Bord deS „Kurfürst Friedrich Wilhelm- den Grschwaderches Vize admiral Hoffmann zum Admiral. » Straßburg. Ende Juni soll hl« eine militärische Uebung größeren Maßstabes stattfinden, die eine Belagerung Straßburg- im Kriegsfälle darstellen soll. n München. AuS Berchtesgaden wird gemeldet, daß di« beiden Münchener Student« Otto Scheer und Georg Klette au- Dresden gestern Nachmittag von mehreren Bergführern am Watzmann todt aufgefunden wurdm. Beide Leichen tragen berät» stark« BerwesungSzeichen; der Tod muß nach den Ver letzungen zn schließen, sofort eingetreten sein. X Konstantinopel. Heute ist in Smyrna ein« der an der Pest erkrankten Personen gestorben. Geste« kam der 7. Erkrankungsfall an der Pest vor. X Petersburg. (Feimsprechmeldung »/.4 Uhr.) Der Minister de» «enßerrn Srof Muruwietv ist heute stütz Ptttzttch -estorb«. u Madrid. Große Aufregung herrscht hi« üb« dm soeben erfolgt« allgemeinen Ladenschluß infolge de-Weginn» von Reitzenhain nach Flöha abführende Perfonenzug stieß in Pockau-Lengefeld mit einem von Kl-Ha kommenden Güterzug zusammen, wobei ein Schaffner schwer, ein an derer leicht, sowie einige Reisende leicht verletzt wurden. Angeklagt waren Lokomotivführer Kämpfert au» Flöha und Stations-Assistent König aus Pockau-Lengefeld. Er sterer wurde kostenlos freigesprochen, König wurde in die Kosten von 200 Mark Geldstrafe verurtheilt. Flöha, 20. Juni- Die Apotheke zu Flöha, welche im September 1869 von Herrn Ferdinand Kriebel aus Hohn» stein begründet wurde, ist an Herrn Max Häusel aus Radebeul für 125000 Mark verkauft worden. Geithain, 20. Juni. Zwischen Lausigk und Hopf garten war am Montag Abend daS ca. drei Jahre alte Kind eines Bahnwärters von der Maschine eines Güter zuges ersaßt und von einem Bahnwärterhaus bis zum nächsten mitgeschleift worden. Das Kind hatte sich an einer eisernen Kette und dem Trittbrett d« Maschine fest gehalten und wurde erst von dem Bahnwärter des! letzte,» Wärterhauses entdeckt, der sofort das Signal zum Halte,r gab. Bei dem Kinde, das in ärztliche Untersuchung ge geben wurde, konnte zunächst nur eine große Kopsbrausche ostgestellt werden. Neumark, 20. Juni- Welch großes Unheil mit einer Explosionscigarre angerichtet werden kann wird durch fol gendes Vorkvmmniß erwiesen. In der Nähe der Vögler- chen Fabrik erging sich ein dem Arbeiterstande angehöriger Mann mit einem 2 jähr. Kinde auf dem Arme, eine Cigarre rauchend. Plötzlich folgte ein Knall, das Kind fiel zu Boden nnd der Mann, dem das Blut aus Mund und Nase lief, taumelte einige Schritte zurück, während die Cigarre, in Fetzen zerrissen, umherslog. Herzzerreißend war das Ge schrei des Kindes. Der Mann hatte die Cigarre von einem Unbekannten geschenkt erhalten. Wie leicht konnte damit ein noch größeres Unglück angerichtet werden. Es ist wirklich an der Zeit, daß die Anfertigung solcher gefähr licher „Spaßartikel" behördlich verfolgt wird. Gersdorf, 20. Juni. Ein Maler, mit Giebelan streichen beschäftigt, stürzte 9 Meter hoch so unglücklich von einer Leiter herab auf einen Holzlattenzaun, daß ihm eine Latte den Hals fast ganz durchbohrte, sodaß er alsbald »«stark. Possendorf. Am Montag Nachmittag wurde ein aus wärtig« Geschirrsührer in der Nähe deS Wilmsdorf« Schachtes infolge eines Sturze» von seinem mit Steinen beladenen Wagen Lbnfahren und sofort getödtet. Leipzig, 19. Juni. Vor dem Reichsgerichte wurde heule der Prozeß deS Bankhauses Günther L Rudoph in Dresden gegen die „Dresdner Rundschau- verhandelt. Das Landgericht Dresden hat bekanntlich am 14. Februar den Verleger der „Dresdner Rundschau", Schwinge, wegen Beleidigung der In haber des Bankhauses zu vier Monaten Gefängniß vnurtheitt, den Redakteur Otto Meinhold wegen des gleichen Vergehens zu 750 Mk. Geldstrafe und endlich hat eS auch den Mitangeklagten Pohlent, den Einsender des «inen fraglichen Artikels in eine Geldstrafe von 1500 Mk. genommen. Das Landgericht Dresden hat angenommen, daß die ausgestellten Behauptungen nicht er weislich wahr seien und den Angeklagten den Schutz des 8 193 versagt, da sie keine berechtigten Interessen wahrgenommen hatten, sondern nur die Verbreitung deS Blattes durch sensationelle Artikel sördern wollten. Das Reichsgericht, bei dem Revision beantragt war, hat nun dahin entschieden, daß die Revision der Angeklagten Schwinge und Meinhold, welche prozessuale und materielle Rügen enthielt, als unbegründet zu verweisen ist. Das Urtheil ist nunmehr rechtskräftig.
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