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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190008149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19000814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19000814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-08
- Tag1900-08-14
- Monat1900-08
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 14.08.1900
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von rasch herbeiführte. ein der die Au» dem Reiche und «»»lande. Geh. Kommerzienrath Karl Friedrichs in Remscheid hat aus Anlaß seines 70. Geburtstages für gemeinnützige und wohlthätige Zwecke 20000 Mark zur Verfügung gesollt. Davon sollen 6000 Mk. für bedürftige Veteranen aus den Feldzügen von 1864, 1866, 1870/71 und deren Hinterblie benen verwendet werden. — Ein neuer Eisenbahn- Unfall hat sich auf der Warschau-Wiener Bahn ereignet. Ein ans Alexandrow» nach Warschau gehender gemisch ter Zug entgleiste nachts bei Station Pniewo infolge falscher Weichenstellung. Die Lokomotive und zwölf Wag gons wurden zertrümmert und neun Bahnbedienstete, so wie vier Passagiere erlitten schwere oder leichtere Ver letzungen. — Eine Meuter ei im Mailänder Zel- lengefängniß drohte unter den dort internirten 800 Gefangenen auszubrechen. Trotz der strengsten Maßregeln waren den Gefangenen die Ereignisse der letzten Tage be kannt geworden, auch daß der Mörder Brcssi ihr Haus genosse geworden war. Während nun ein Theil der Ge fangenen zum Spaziergang in die Höfe geführt wurde, brach plötzlich, wie auf ein verabredetes Zeichen, im ganzen Gefängniß gleichzeitig die Meuterei los. Alle Gefangenen tobten und schrieen: „Hinaus, »vir »vollen hinaus!" Dem energischen Vorgehen des Direktors gelang es jedoch die Revolte schnell zu unterdrücken. — Mitten im Sommer erfroren ist im Romsdal-Amt, südlich von Drvntheim, in voriger Woche ein zwölfjähriges Mädchen- Dieses be fand sich niit einen» älteren Mädchen auf dem Gebirge zwischen Torvik und Angvik, wobei sich beide verirrten. Nachdem sie einen ganzen Tag gegangen waren, legte sich das jüngere Mädchen in eine Scheuer, während das ältere von einein Täter (Sennerei) Hilfe holte. Als diese ankam, war das Mädchen bereits todtgefroren. trag auf Erörterung der Angelegenheit eingebracht hatte, sprach, meinte, die soeben präzisirle Stellung de» Direk torium» könne nicht allenthalben getheilt werden. Sein BereinSbezirk seLder Ansicht, daß mit der! Durchführung der Verordnung eine wesentliche Schädigung de» berufs mäßigen Gemeindebeamtenstandes verbunden sei. Be sonders im Interesse der jüngeren College» sei die Verordnung zu beklagen. Man müsse sich aller dings im gegenwärtigen Moment bescheiden, da Reichsrecht vor Landesrecht gehe, immerhin aber beantrage er, die Versammlung möge sich dahin fassen, daß sie als Vertretung des sächsischen Gemeindebeamten standes den Erlaß der Verordnung beklagt und das Direktorium des Vereins ermächtigt, , gegen alle Be strebungen zur Verschärfung der Verordnung einzutreten. Das Directorialmitglied Hr. unger-Leipzig entgegnete, der Gemetndebeamtenstand habe noch keine Schädigung durch die Verordnung erlitten. Es würden ja nur die untersten Stellen im Gemeindedienste ausgeschrieben, und keinem Militäranwärter falle es ein, sich darum zu bemühen. Er bitte, den gestellten Antrag abzulehnen und darüber zur Tagesordnung überzugehen. Hr. Bangwitz-Zittau äußerte, die Gemeindebeamten seien cs sich schuldig, ihre Meinung zu der Verordnung zum Ausdruck zu bringen und etwaigen Verschärfungen entgegenzutreten. Hr. Unger- Leipzig empfiehlt nochmals die Ablehnung des Antrages. Er halte es nicht für geziemend, daß eine Beamten? korporation den Erlaß eines Gesetzes beklagt. Die Ge meindebeamten könnten das Vertrauen zu ihren Behörden haben, daß sie zu weitgehende Ansprüche des Militär staates selbst nicht werden aufkommen lassen und daß sie ihre Beamten nach Möglichkeit schützen. Hr. Grützner- Radeberg schließt sich dem Voredner an. Die Verord nung sei hervorgegangen aus dem Bestreben, 6ie Wehr kraft des Reiches zu stärken. Zur Annahme des gestellten Antrags sei jetzt die allerungünstigste Zeit. Hr. Polizei- inspector Mühlner-Leipzig empfiehlt abzuwarten, ob Ver schärfungen eintreten werden. Die Regierungsbehörden hätten die Frage bisher sehr liberal behandelt. Das Direktorium würde die Angelegenheit selbstredend im Auge behalten, und deshalb sei der Antrag überflüssig. Hr. Bangwitz-Zittau betont demgegenüber, daß er »nit seinem Anträge Verschärfungen habe vorbeugen wollen. Die Loyalität des sächsischsen Gemeindebeamtenstandes sei über allen Zweifel erhaben, und auch die Mitglieder des Löbauer Bezirks Müden auf dem Standpunkt, daß dem Vater- landsvertheidiger sein Recht werden müsse, doch bitte er, patriotische Angelegenheiten nicht mit beruflichen Fragen zu verquicken. Er habe sich entschlossen, seinen Antrag zurückzuziehen in der Erwartung/ daß das Direktorium des Vereins im gegebenen Falle geeignete Maßregeln ergreifen werde. Mit dieser Erllärung endete die Be sprechung der Frage. Im weiteren Verlaufe der Verhand lungen setzte die Versammlung den Beitrag zum Patrioten bund zur Errichtung eines Völkerschlacht-Denkmals bei Leipzig auf drei Jahre auf 30 Mark fest, bewilligte aufs Neue 1000 Mark zur bessern AusgeMltung des Vereins blattes und wählte als Ort der nächsten Generalversamm lung Bautzen. Die Präsenzliste wies die Namen von 314 Vereinsmitgliedcrn auf. Plauen i. V. Einen besonders glücklichen Fang hat dieser Tage ein Fischer gemacht. Der Fischer, der schon eine Anzahl Fische erbeutet hatte, bemerkte zu seiner Freude einen ansehnlichen Eltfisch an dem Angelhaken und einen um den Elt- fisch herumstreichenden großen Hecht. Da nun bekanntlich der Hecht seine Beute ganz verschluckt, so kam der Fischer aus den Gedanken, mit dem an der Schnur hängenden Eltfisch den Hecht zu ködern und zu fangen. Die Voraussetzung des Fischers er wies sich auch als richtig, der Hecht schoß auf den Eltfisch loS und verschluckte ihn bis zur Angelschnur. Für den Fischer war eS nun keine leichte Arbeit, den sich heftig wehrenden Hecht aus dem Wasser zu bringen. Wie der Hecht merkte, daß er „an die Luft gesetzt" werden sollte, gab er seine Beute wieder von sich. Nur durch schnelles Hinzuspringen und Stechen mit der Fischgabel konnte der Hecht ans Land gebracht werden. Der Hecht hatte eine Länge von 65 Centimetcr und war 2»/, Pfund schwer. Der Eltfisch wog ein halbes Pfund. Plauen i. V., 11. August. Wenig bekannt dürfte der große Umfang der Einfuhr ausländischer Eier nach dem Vogt lande sein. In den letzten Tagen befanden sich im Zoll-Lager auf dem hiesigen oberen Bahnhof einmal tausend Centner Eier, die von hiesigen Händlern bezogen worden waren. Der Ver brauch in Plauen ist ein bedeutender: eS gehen aber auch durch hiesige Geschäfte beträchtliche Sendungen nach Bad Elster und in zahlreiche Orte der näheren uvd weiteren Umgebung. Bis diese Eier von den ausländischen Händlern angrsammelt, verpackt, verladen, versandt sind und hierher zu unS gelangen, haben sie natürlich viel von ihrer Frische und ihrem anfänglichen Wohl geschmack verloren; aber frische Landeier werden zu wenig an geboten. Sicherlich ließe sich mancher Erfolg in der E,Höhung der Eierproduktion erzielen, wenn diesem Artikel mehr Auf merksamkeit zugewendet würde. So aber steigt der Import Jahr zu Jahr immer stärker an. Reichenbach i. V. Wegen Bahnfrevel» kam 7 jähriger Schulknabe zur Anzeige. Er machte sich an unteren Bahn damit zu schaffen, daß er Erdmassen in Weichenherzstücke warf rrsp. über di« Schienen zu einem kleinen Haufen emporschichtete. Al» ein Personenzug herannahte, ge wahrte der Lokomotivführer da» Hinderniß, zugleich aber auch den kleinen Uebelthäter, brachte den Zug zum Stehen und nahm den Kleinen fest, um ihn der Polizei zu übergeben. Leipzig, 11. August. Mit der Erbauung des neuen Gymnasiums im Süden der Stadt wird voraussichtlich bald be gonnen werden und damit ist die Aussicht gegeben, daß die Urberfüllung unserer Gymnasien in absehbarer Zeit ihr Ende erreicht. Di« Pläne sind bereit» fertig gestellt und genehmigt. Rach dem mit der König!. StaatSregierung getroffenen llebrrein- Vermischte». Die Tragödie eines Schauspielers. Auf dem Bilde der Abiturienten des Jahrganges 1892 bis 1893 der Wiener Schauspielschule, das im Fechtsaale des Konservatoriums hängt, fällt die schlanke Gestalt eines hübschen, jungen Mannes auf, an dessen guten Humor, der ihn trotz einer tüchtigen Portion Eigendünkel liebens würdig erscheinen ließ, sich seine Collegen und Lehrer von damals gewiß noch erinnern werden. Unter den letzteren waren Bernhard Baumeister und Fritz Krastel, unter den ersteren Teresina Geßner, Agathe Barsescu,. Max Schildkraut und Andere. Sie alle schätzten Benedikt Großmann und glaubten an seine Zukunft. Der junge Mann war Handlungsgehilfe gewesen; ein unbezwing barer Drang zur Bühne Hatto ihn veranlaßt, die Auf nahmsprüfung in die Schauspielschule zu wagen, und als er diese mit Erfolg bestanden hatte, sich dem geliebten Be rufe zuzuwenden. Er hatte Glück. Bald war er Mitglied des Hoftheaters zu Meiningen und füllte als jugendlicher Held mit Ehren den Platz aus, an dem nicht lange vorher Josef Kainz gestanden. Ein sehr reiches, elternloses Mäd chen, Marie Livester, verliebte sich in den jungen Schau spieler und veranlaßte ihn, sie zu ehelichen und die Bühne zu verlassen. Anfangs fühlte er sich glücklich mit der schönen und vornehmen Frau, mit der er durch mehrere Jahre ganz Europa bereiste, bis sich das Ehepaar aus einem Gute zu Oroshaza in Ungarn niederließ. Einige Kinder stellten sich ein; die Frau betete ihren Mann an; nichts schien darauf hinzudeuten, daß dieses Eheglück bald gelöst werden sollte. Aber Großmann begann sich zu langweilen, ging verstimmt und vergrämt umher, griff immer häufiger nach den Klassikern und versenkte sich in die Rollen, mit denen er einst das Publikum hingerissen hatte. Die Frau bewog ihn, eine große Papierhandlung in Hodmezö-Vasarhely zu übernehmen, die seine Gedanken von der Vergangenheit ablenken; sollte. Großmanns, nervöse Natur taugte jedoch nicht, für das Geschäft; er vernach lässigte es, arrangirte lieber Dilettantenvorstjellungen, bei denen er die Regie führte und die Hauptrollen spielte, und sprach fortwährend von seinen einstigen Triumphen. Zu Hause war er mürrisch,.verdrossen,^sogar lieblos gegen Frau und Kinder und — eines Tages war er verschwunden. Die Familie war in Verzweiflung, bis sie durch Ansichts karten aus Wien, Berlin und Paris beruhigt wurde, wo Großmann mehrere Bühneikleiter besuchte und bat, ihn an ihren Bühnen gastiren zu lassen und im Fallet «ine» Erfolges zu engagiren. Ueberall zurückgewiesen, kam er heim, ging noch einige Zeit trübsinnig umher, kaum zu einem Wort zu bewegen. Am vorigen Sonntag trank er auf der Straße eine SublimatlösunW die seinen Lod rasch herbeiführte. > fallende Kostenbetrag in Höhe von 695407 Mk. wmde WA.- Rache vorbehLÜltch der Zusttnmnmg der Stadtvermrdnttm ans Anleihe verwilligt. — Ein schwerer Unglücklsall erei-nete sich heute Nachmittag in der Tauchaer Straße. Daselbst wach« der Geschirrsührer Wilhelm Heinrich Dost, der «eben seine« Geschirr herging, von einem an ihm vorübersahrenden Arischergeschirr umgerissen. Der bedauernSwerihe Mann kam so unglücklich zu Falle, daß ihm ein Rad seine» eigenen Geschirre» über dm Kopf ging und diesen förmlich zermalmte. Der. Verunglückte wurde nach emem »ohcg icgcnrn Grundstück gebracht, wo er bald seinen Geist ausgab. — Ein weiterer Unglücksfall mit lödtüche« AuSgange ereignete sich Sonnabend Vormittag aus einer Straße unweit Mölkau. Dort stürzte der bet der Leipziger Dünger- Export-Attien-Gesellschast in Beschäftigung stehende Arbtttrr Eduard Wagner auS Döbeln bei einer heftigen Bewegung vom Wagen, wurde überfahren und erlitt hierbei derartig schwer« Verletzungen, daß er au deren Folgen im hiesigen Stadtkranken hause, wohin der Verletzte soso« tranSporttrt wurde, gestorben ist. WM «zxm tt-kb«. «u WWWdmtt, tpmche stm eigenen Kosten MHnndwerker zu Grunde gehen und DM gefunden HantzsverkerMnde», I Wtn und Steuern bezahlt, arme Leute. Gehe da» mit MMsinntgem Thun Wetter, so falle später der Stadt W Familie zur Lash Der Magistrat wolle sich der Sache Mündlich annehmen. Jede» Handwerk sötte in den nächst Wn drei Tagen sich die Preise überlegen und richtig ein- Wen, einen Obmann wählen und dieser solle die Preisliste WM Stadtbaumeister übergeben. „Wegzuwerfen hat die Stadt nichts, meine Herren," sagte der Oberbürgermeister hr der Versammlung, „es ist uns aber darum zu thun, Unseren Handwerkerstand zu erhalten, zu erhalten einen Mhlungssähigen Mittelstand". Ebenso wurde von dem Oberbürgermeister den» Vorstand des Gaswerks der Auf trag, die Installateure (das städtische Gaswerk besorgte Lis dahin die Jnstallationsarbeiten in den Häusern selbst) Lesonders auf das Rathhaus zu rufen; ihnen wurde die angenehme Mittheilung gemacht, daß die Stadt für die Folge die Installation im Innern der Häuser den In stallateuren überlasse und daß das städtische Lager von Installations-Artikeln aufgehoben, die einzelnen Artikel züm Selbstkostenpreis an die Installateure abgegeben wer den. Es wurde dagegen verlangt, daß über alle Anlagen und Veränderungen Anzeige gemacht, eventuell Pläne vor gelegt »verden müssen; mit Freuden gingen die Installa teure dies ein." Döbeln, 13. August. Unter vollzähliger Theilnahme der städtischrn Kollegien und weiter Kreise der Einwohnerschaft feierte die hiesige Freiwillige Feuerwehr am 11., 12. und 13. August da» 25 jährige Jubiläum ihre» Bestehens. 8 Feuerwehrleute erhielten für 25jährige Dienste dnS tragbare Ehrenzeichen verliehen. Dresden, 13. August. Erst für den 2. September ist die Anklinft des Schahs von Persien in Dresden in Aussicht genommen. Der Schah wird bis zum 4. September in Dresden verweilen und auch vom König Albert empfangen werden. — Bereits kurz nach Schluß des hier abgehaltenen Deutschen Bundes schießens war die Mittheilung verbreitet worden, daß daS Fest auch ohne finanzielles Deficit abschließen werde. Den „DreSd. Nachr." zufolge erweist sich.diese, Annahme, die sich freilich ans keinerlei Thalsachen gründen konnte, als durchaus trügerisch. Soweit sich die Verhältnisse jetzt übersehen lassen, wird daS rechnerische Endergebniß einen Fehlbetrag unter allen Umständen ergeben. Wie hoch sich dieser stellen wird, kann man, da die Abschlüsse der einzelnen Ausschüsse noch nicht vorliegen, zur Zeit nicht angeben; er wird von unterrichteter Seite aber auf 60000 bis 100000 Mk. geschätzt. Pirna. Von dem Comitee zur Errichtung eines Kranken hauses des Johanniter-Ordens in unserem amtshauptmannschaft lichen Bezirke war für vergangenen Sonnabend Nachmittag nach dem Gasthofe zum Deutschen Haus in Mügeln Einladung an die hierbei hauptsächlich in Betracht kommenden Interessenten er gangen zu einer Versammlung behufs Herbeiführung weiterer Klärung und evcnt. eines endgiltigen Beschlusses »vcgen Unter stützung des Projectes. Fast vollzählig waren die Eingeladenen erschienen, an der Spitze die Herren AmtShauptleute Geh. Rath v. Craushaar-Dresden, Frhr. v. Teubern-Pirna und v. Lossow- DippoldiSwalde, denen sich noch die Chefs verschiedener größerer Fabriketablissements anschlossen. Herr AmtShauptmann Frhr. v. Teubern, welcher die Leitung der Versammlung übernahm, wies nach der Begrüßung auf den Zweck der Zusammenkunft hin, worauf der Vorsitzende des Comitees, Herr Fabrikdirector Leh mann, die Voriheile klar vor Augen führte, welche die Errichtung dieses Krankenhauses für den ganzen Bezirk habe, und trat dann das Wort an Herrn k. I)r. Dietterle - Burkhardswalde ab, welcher eingehend über dc^n gegenwärtigen Stand der An gelegenheit berichtete. In der sich hieran knüpfenden Aussprache wurde allseitig die Nothwendigkeit der Errichtung eines Kranken hauses- für den Bezirk anerkannt und schließlich seitens der an wesenden Interessenten die vom Johanniter-Orden verlangten Garantien übernommen. Der anwesende Vertreter des Johanniter- Ordens, Herr Major v. Spörken, nahm hiervon mit Befriedigung Kenntniß und versprach, bei dem Orden zu Gunsten des hiesigen Bezirkes wirken zu wollen. - Kamenz. In den hiesigen Wollwerken verunglückte vor einigen Tagen an der sog. Reißmaschine die Arbeiterin Wil helmine Nicklisch, welcher dabei der rechte Arm unter dem Schultergelenl vollständig abgetrennt worden ist. Chemnitz. Unter Theilnahme von Delegirten aus allen Theilen Sachsens nnd zahlreicher Mitglieder nahm am , vergangenen Sonnabend Hierselbst der Sächsische Gemeindebcamtentag seinen Anfang. Nach . Erledigung des geschäftlichen Theiles folgte die Besprechung der viel erörterten Frage über die Anstellung von Militäranwär tern im Gemeindedienste. Hierzu referirte Hr. Polizei- inspector Mühlner-Leipzig, der als Directorialmitglied aus führte, daß die Angelegenheit bei den Gemeindeverwal tungen und den Gemeindebeamten ziemlich viel Staub aufgewirbelt habe. Bekanntlich sei durch eine Ministe- rialverordnung voin 30. October v. Js. auf Grund reichs gesetzlicher Bestimmungen verfügt worden, daß die Hälfte der vakanten Stellen in» Gemeindedienstze mit Militär anwärtern zu besetzen sind, soweit die Gemeinden mehr als 3000 Bewohner zählen. Angesichts der Thatsache, daß die Verordnung auf Reichsgesetz beruhe, sei jeder Schritt dagegen aussichtslos. Deshalb habe sich auch keine ein zige Oicincindebchörde dagegen erhoben. Man dürfe auch nicht verkennen, daß die Reichöregierung nicht nur be rechtigt, sondern auch verpflichtet sei, dafür zu sorgen, daß diejenigen, die jahrelang ihre beshen Kräfte dem Heeres dienste gewidmet haben, nach ihrem Abgänge Versorgung finden. Dies Liebe zn»w Militärdienst würde dadurch gehoben. DaS Direktorium des Vereins habe es deshalb unterlassen, in dieser Frage Irgendwelche Schritte zu unternehmen, überlasse es aber der Versammlung, ihre Meinung auszu sprechen und etwaige Anträge zu Mllen. Hr. Bangwitz-
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