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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190010125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19001012
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19001012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-12
- Monat1900-10
- Jahr1900
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 12.10.1900
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f'.itiou« -«sorgt sei». La berettS jcht zahlreühe Neu««-« f «r dl« vcktfahrt ckn-e-an-m stad, so ist ein« -roße Brthckltgimg t» erwart«. Da» Ziel der »««fahrt befindet sich 1« PaunS« dors bet Leipzig. I« Leipzig findet in Verbindung mit der Lcktsahrt am IS. und 20. Oktober im Krystallpalast eine Au»- strlluug von Motorfahrzeug« aller Art statt. — Leg« da» .verschneiden de» viere» mit .Kipp-Bier", .Tropf.vier" oder .Ueterlaus-Vier" richtete sich «in« in Berlin -qm dm Kaffirer Vierth, dm Buffetier Nother« «und mü> die Zapfer Marx und Rudolph verhandelte interrs« fantr Anklage weg« NahrrmgSmittrlversälschung. Die Angeklagtm waren von der Bockbrauerei zum verzapf« de» viere» in dm Gchippanowttischm Konzerthallm augestellt. Ein dort thütig gewesmer Kellner hatte eine Strafanzeige erstattet und darin behauptet, daß auf Anordnung de» erst« Angeklagten die Zapfer Vierpanscherei au»übten. So werde da» vier, welche» beim Füllen der Gläser überlaufe und dem Zapfer mitunter über die Hände gehe, 1« einer Zinkwanne gesammelt und andere» Bier damit verschnitten. Dasselbe geschehe mit dem »Kipp-Bier." Der letzte Rest eine» Fasse», welcher nicht mehr durch dm Hahn ytndurchgehe, werde durch Umsippen de» Fasse» durch da» keine»« weg» saubere Spundloch in eine Kanne gegossen und dem zu verzapfend« Biere hinzugesetzt. Die Behauptungen wurden in der schöffengertchtlichm Verhandlung durch die Beweisaufnahme im Allgemein« bestätigt. Da» Schöffengericht war der Meinung, daß da» in dm Kann« gesammelte Bier entschieden minder- ! werthlg sei und somit eine gröbliche Nahrungsmittelsälschung vor« siege. E» verurtheilte dm erst« Angeklagtm zu 14 Tagen, die übrig« zu je einer Woche Gesängniß. Zu der Verhandlung in der Berufungsinstanz war vom Gerichte als Sachverständiger der Brauereidirektor Gregory geladen; ihm gegenüber hatte der Bertheidiger dm Sachverständig« für da» GastwtrthSgewerbe, Kuckenburg, vorladm lassen. Die Angeklagten erklärten, daß die von ihn« befolgte Methode der Verwendung drS Ueberlauf. und Kipp-Biere» bei dm Gastwirthm allgemein üblich sei und sie «» gar nicht ander» kennen. Sie bestritten auch entschieden und ließ« dir» durch dm Myud ihre» Bertheidiger» geltmd mach«, daß da» zum Verschneid« benutzte Bier irgendwie schlecht oder unsauber sei. Ein guter Zapfer lasse überhaupt so gut wie gar kein Bier überlauf«, da» komme höchst«» beim Anstich bet dm erst« Seideln vor, wenn sich da» Bier noch nicht beruhigt habe. Da» hierbei übersprudelnde Bier sei durch aus tadello» und ebenso da» Kipp-Bier, welches durch ein feine» Sieb in die Füllkanne gegossen werde. Der Sachverständige Gregory erklärte die Verwendung de» Ueberlauf-Btere», welche» dem Zapfer unbedingt hier und da über die Finger gehe, für ge radezu unzulässig und stellte sich auf dm Standpunkt, daß auch da» Kipp-Bier mtnderwerthig sel. Der Sachverständige Kucken- Lurg war bezüglich de» letzteren Punktes anderer Ansicht und be stätigt», daß die Verwendung dieses Biere» zum Verschneiden allgemein üblich sei. Der Gerichtshof erblickt« ebmso wie da» Schöffengericht in dieser Verwendung von Ueberlauf-, Trops und Kipp-Bier zum Verschneiden ein vergehen gegm da» Nahrungsmittelgesetz. Beim Umkippm de» Fasse» lauf« da» Bier durch ein mehr oder wenlger schmutzige» Spundloch und tbeilweise über die schmutzige Außenseite deS Fasse» und sei al» mtnderwerthig zu betracht«; dasselbe sei mit dem Ueberlauf- Bier der Fall. Wmn e» die Angeklagtm nicht al» minder- werthig angesehm hätten, würden sie e» nicht zum Verschneid« benutzt, sondern aufgespritzt und dm Gästen in vutui» vorge setzt hab«. Do» Urthckl de» Schöffengericht» wurde daher mit der Maßgabe bestätigt, daß die Strafe gegen Gierth aus 100 M., gegen Rothrrmund und Marx auf je 20 M., gegm Rudolph auf 5 M. ermäßigt wurde. Großenhain. 10. October. Da» anhaltend schöne Wetter begünstigt die Jagd« de» Großenhainer Parforcejagd verein» ungemein. 51 Herr« hatten sich am Stelldicheinplatze, dem Hof de» Rittergut«» Mühlbach, zur heutigen Jagd cknge- . funden, die sich in ihrem verlaufe zu einer befielen Wasser« parthie entwickelte. Zunächst pasfirte da» rothe Feld di« Dobra und bewegte sich in scharfem Galopp auf Kalkreuth zu, wo zwei RSderarme durchritten wurdm. Schließlich ging die Jagd noch durch dm Neugraben nach Reiherhof. Dort endete die 6 Kilo meter lange Schleppe, bei der mancher Reiter mit. dem Wasser unliebsame Bekanntschaft zu mach«, Gelegenheit hatte. Und noch einmal mußten die Rothröcke die Röder pasfirm. Ein beim Reiherhof ausgesetzter Keiler ging durch die Röder und gewann da» andere Ufer, wo er von Hund« gedeckt wurde. Die Röder war dort mit Pferden nicht zu pasfiren, die Reiter mußt« da her an einer ander« Stelle durchreit«. Mittlerweile war aber Herr Leutnant Graf Hoyo» von de» 17 er Ulan« durch die Röder geschwommen, und diesem gelang e», auSzuheben. Der > Präsident, Generalmajor Freiherr v. Gtralenheim, gab den Fang und dann erklang die Halalifonfare über die Flur«. Mit dm au» der Hand de» Präsidenten empfmgenm Brüchen geschmückt, traten die Reiter dm Heimweg an. — Graf Hoyo» hatte be reit» bet der Jagd am Montag auSgehobm. (Dr. Anz.) Meißen, 11. October. Ein« schweren Kampf hatte hmte Morgm der Weinberg»besitzer Richter junior im Rauh«, chatt zu besteh«, wobei er sich auch bedeutend« Verletzungen an der recht« And zuzog. Noch vor Morgengrauen hörte er in feinem Taubenschlage ein furchtbare» Getöse, er sprang auf und schich sich hin. Hier überraschte er ein« Marder, der in dm Taubenschlag riugedrung« w.'r und unter dem Federvieh auftäuE Schnell entschlaft« faßte er nach dem Räuber, doch dieser romdete sich um und biß sich am »echt« Handgelenk« «mittelbar neben der Puttader fett. Mit der link« Hand «faßte nun Herr Richter dm Hal» de» Thi«rr», um M zu erwürg«, «» gelang aber erst, dasselbe zu überwältig«, al» er sich Mit ihm auf dir Erde wa^und'so lange auf seine» Kör- per Astete, bi» «» vmendet«. Setzt er» «ch «st Nicker Mühe «miste « di« tief in da» Flesich ed^ebisfen« Zähm mchrnm nnd dtt Wund« verbinden. «oß»«k» Ist. Oktober. Tävcktch veru»B»ckt ist «ns altt^MhiKhni de» Klein« »ar a» Sonntag sein« SUem mttausen, hatte sich in de« Gruadvstlldchm verirrt und ist dort von eine« klein« Berg abhang« hinab in ein« Wafiertümpck gefall« und ertrunken. Der Leichnam de» venmglückt« Kinde» ist gestern au fgefundm worden. Pirna. Eckten» de» hiesig« Gewerbe-Verein» und de» Allgemein« Kaufmännisch« Verein» war bei der königlich« Krckghauptmmmschast der Antrag gestellt worden, vom 1. Otto« ber diefr» Jahre» an gemäß » ISSk der RckchSgewerbeord« nung in der Fassung de» Gesetze» vom SV. Juli diese» Jahre» für 8 Uhr Abend» dm allgemeinen Ladenschluß anzuordnen. Da sich bei einer hierauf vorgmommm« Zusammenstellung er geb« hat, daß im Ganzen 482 offene Brrkaustrstellen in hiesiger Stadt vorhanden find (nicht, wie feiten» der Gesuch stell« behauptet worden war, 386), so mußtey */, der behellig ten Grwerbtreibmdm für Einführung dieser Maßregel sich au»- sprech«. E» hab« sich aber nur 286 für, 1S4 aber gegen dm 8 Uhr-Ladenschluß, 2 aber gar nicht erklärt. Bautzen. Mn für wckte Kreise interessanter Prozeß ge- langte jetzt vor dem hiesig« Laudgetlcht zum AuStrag. Dem WirthschastSbefitzer Karl Wilhelm Hefte au» Ulbersdorf wurde zur Last gelegt, ein Schwein, welche» der Gastwirth Braun au» HofhainerSdorf am 15. Juni d. I vom Angeklagtm kaufte und welcher dasselbe Tag» daraus von seinem Kutscher abholm ließ, im Laufe de» vormittag» vor dem Abholm wiederholt gefüttert zr habm, um dadurch ein höhere» Gewicht zu erziel«. Tat sächlich hatte da» Schwein auch nach dem Schlachten 1VS Pfd. verloren, während nach der Aussage der Sachverständig« ein Schwein bei normaler Fütterung nur höchst«» SO Pfd. verliert. Braun machte dem Hefte wegen Ueberfütterung sofort Mitthellung und verweigerte die nach dem Gewicht von 385 Psd. noch fällig« 11 M. 30 Pf. Tag» darauf erhielt er vom Angrklag- einln Postaustrag, welchen Braun jedoch zurückgehen ließ und Anzeige erstattete, vom Schäffmgericht zu Sebnitz wurde der Angellagte zu 25 M. Geldstrafe oder 5 Tag« Gesängniß ver- urthellt. Die von ihm eingelegte Berufung wurde al» unbegrün det verworfen. Geising, lieber ein« beschleunigten »Auszug in mitter nächtlicher Stunde", welchen der derzeitige Besitzer de» hiesig« Schützenhauses in Seme setzte, wird gemeldet: «ES war am Borarbmd de» Erntefeste», für welche» noch Ballmusik angesetzt war, al» spät Abend» 3 Möbelwagen von LSwmhain her an langt« und sofort wurde Alle», wa» an Mobilar und Jnvmtar nur irgmd transportabel war, eingepackt und bereit» früh um 3 Uhr »dampft«" die schwer beladmen Gefährte ab nach dem schönen, für SpekulationSzwecke bester geeigneten Unterland«. In dem schönen großen Saale leisten sich nur noch ein Pianino und ein einsamer Spiegel Gesellschaft, denn alle» Andere, sogar der Kronleuchter, die Gardinm u. s. w., sind »fort in die Welt hinaus", und in der Gaststube traue« 2 allein noch dastehende verlassene Ecksopha» um die verschwundene Einrichtung und um den so schnell auf Reisen gegangenen Bierdruckapparat. Doch auch diese wohl zunächst nicht fortgrbrachtm Sach« »können schwinden über Nacht!" Etwa» ungewöhnlich zwar bei unS, aber großstädtisch-modern! Zugleich eine beredte Illustration zu dm ungesunden Preistreibereien im Hotel- und RestauraiionSgewerbe! Falk en st ein, 11. October. Seit einigen Tag« geht durch unsere Stickerei-Industrie wieder ein frischer belebender Zug, indem alle Maschinen voll beschäftigt sind und e» an dm nöthigen Arbeitskräften mangelt. Der hohm Temperatur der letzten Tage folgte Mittwoch Abmd kurz vor 8 Uhr «in heftige» Ge witter, wie wir solches im Frühjahr nicht schlimmer hatten. Der Himmel glich fortwährend einem Feuermeer und Blitz auf Blitz wechselte mit heftigen Donnerschlägm ab. Auf kurze Zeit trat starker Regen mit Schloßensall ein, dabei peitschte der Sturm die Hagelkörner mit großer Gewalt daher. E» ist dringend noth- wmdig, daß bald ergiebiger Regm eintritt, dm« di« Quell« versieg« beinahe. Hartha. Die SchankwirthSehefrau Hartig hat mehr mals Trvpfbier und sogenannte» Neigenbier mit frischem Bier vermischt und dies« »appetitliche" Mischung Gästen vorgesetzt. Sie wurde vom Landgericht Chemnitz deshalb mit einer Geld strafe von 50 Mk. «vent. 10 Tage Gesängniß belegt. Geringswalde, 10. Oktober. Heute Abend kurz vor 6 Uhr hat sich hier «in schwerer UnglückSfall ereignet. Die Ehefrau deS Braugehilfm Fischer, hier wollte mit einigen Kinde« einen beladenen Düngerwagm die steil abfallende Straße vom Markt nach der Brauerei hinunterfahren. Vermuthlich war der Wag« nicht gut gebremst, sodaß die Frau denselben nicht erhalt« konnte und zum Stürz« kam, wobei ihr der Wagm über die Brust ging. Die Frau war sofort todt. Reichenbach i. v, 11. Oktober. Heute erfüllten sich 25 Jahre, daß Herr Bürgermeister Klinkhardt in vereinigter Sitzung de» RathS- und Stadtverordneten - Kollegium» zum Bürgermeister hiesiger Stadt gewählt wordm ist. In die Zeit seiner Amtlrung fällt Reichenbach» größter wirthschaftlicher Auf schwung. Die Stadt zählte damals etwas über 14 000 Ein wohner, eine Ziffer, die hmte sich um die 25 000 beweg« wird. Ihren Umfang hat die Stadt wett über das damalige Weichbild hinaus vorwärts geschoben, viele Verschönerungen, Erweiterungen, Vergrößerung«, Neuschöpfungen mancherlei öffentlicher und städtisch« Einrichtung« fallen in dies« auch durch die politischen Verhältnisse im Allgemeinen begünstigt qewesmen Zeitabschnitt. Chemnitz. Die am 15. August d. I. verschiedene Frau Sophie Ottilie verw. Kommerzienrath Götze geb. Hinkel hat zum Gedächtniß an ihren verstorbenen Ge mahl der Stadt ein Kapital von 30000 Mark zur Begrün dung einer „August Götze-Stiftung", über deren Zweck besondere Anordnungen letztwtllig Vorbehalten sind, testa mentarisch vermacht. Aue, 11. October. Welch gewaltigen Aufschwung da» GeschästSleben in den letzten Jahren in hiesiger Stadt und im ganzen industriereichen Auer Thal genonntten hat, beweist der Umstand, daß der Chemnitzer Bankverein eine Filiale und die Leipziger Bank eine Wechselstube und Deposttrukasse hier «richtet hat. I« nächster Zeis Immut hierzu nmh eine SketchSdauInebenstelle, die voruuSstcht- ltch am l. November bereit» in den ermietheteu Räumen an der vahnhofSstraße eröffnet wird. Leipzig. Durch einen raffintrten Betrüger ge schädigt wurde der Inhaber einer Eisen- und Metall- waarenhandlung in der Ostvorstadt. Am 6. Oktober erschien in dem betr. Geschäft ein Unbekannter, der sich für einen Eisenhändler Hermann Busch au» Jllversgehosen bei Er furt ausgab und unter Vorlegung eines Frachtbriefe» eine. Waggonladung alte Metallthetle im Gewichte von 7705 Kilo -um Kauf anbot. Der Kauf wurde abgeschlossen und 300 Mark Abschlagszahlung an den Verkäufer geleistet. Als am 8. Oktober die Ladung aus Wurzen hier eintraf, stellte es sich heraus, daß die selbe anstatt aus Metalltheilen aus Asche und Schlacken be stand. Die Erörterungen in Wurzen ergaben, daß dort im Auftrage des angebl. Busch schou mehrere Male der artige Ladungen zurecht gemacht worden sind. Bor dem Betrüger sei hierdurch eindringlich gewarnt! Aus dem Reiche und Auslande. In dein nassauischen Dorfe Untershausen brach in der Nacht zum Donnerstag in der Behausung des Landwirths Eberhardt Feuer aus, das sich mit solcher Ge schwindigkeit verbreitete, daß Innerhalb drei Stunden 22 Gebäude vernichtet waren. Zwei Knaben Eberhardts konn ten nicht mehr gerettet werden und kamen in den Flammen um. Die Entstehungsursache des Feuers ist unbekannt. Der Schaden ist sehr groß. Aus Wien wird ein voll ständiger Wettersturz gemeldet. Ein orkanartiger, eisig kalter Sturm richtet im Stadtgebiet vielfachen Schaden an. Durch Einsturz von Gerüst- nnd Kanalbauten sind mehrere Arbeiter schwer verletzt. In den Straßen wurden mehrere Wagen vom Stürme umgestürzt, deren Insassen schwer verwundet sind. Der Sturm dauert fort. — Wie man aus Baden bei Wien berichtet, standen gestern Nachmittag die großen Waldungen des Gipselberges„ .in Flammen. Da heftiger Sturm weht, sind auch die Waldungen, im Kehrtthale bedroht. — Im Festsaale der Ausstellung in Paris sand die Generalprobe eines neuartigen Appa rates, des Gouraudphons, statt, welches die menschliche Stimme bis auf 25 Seemeilen vernehmbar macht. — In Asseln bei Dortmund läßt der Hörder Verein seine Schlacken, Asche rc. auf eine Halde stürzen. Als dieser Tage ein Arbeiter diese betrat, versank er vor den Augen seiner Mitarbeiter. Die ganze Halde glüht in ihrem Innern. Sorge erregt in Ungarn der Umstand, daß infolge der herrschenden Dürre der Wasserstand der Donau ununter brochen im Sinken begriffen ist. Ter Wasserstand der Nebenflüsse der Donau ist ein so niedriger, daß der Schiffsverkehr gänzlich feiert. Desgleichen stagnirt der Verkehr auf der Theiß; ha liegen selbst die Schleppschiffe vor Anker. — Wegen Ungebühr vor Gericht hat das Schöf fengericht in Alzey einen Handelsmann zu einem Tag Haft verurtheilt, weil er im Gerichtssaal, um sich die Zett zu vertreiben, während der Verhandlung eine Zeitung las. — Am 4. Oktober verunglückte bei einer in Gemein schaft mit dem Führer Reichen unternommenen Besteig ung des Morgen Horns, des östlichen Gipfels der Blümlisalp, der jüngere Sohn des verstorbenen Profes sors der Bernischen Hochschule Drechsel. Die Bergsteiger befanden sich eine halbe Stunde unter dem Gipfel, als sich eine noch nicht mit dem 'Firneise verschmolzene, 25 Centi- meter tiefe Schneeschicht plötzlich unter ihren Füßen löste und beide die Eisfläche hinabglitten, um in einem tiefen Schrunde unter dem nachstürzenden Schnee begraben zu werden. Der Tod trat sofort ein. Neueste Nachrtchren n. Telegramm« vom 12. Oktober 1900. )-( Dresden, 12. Oktober. Die Königin gedenkt sich am Montag Vormittag 8Vz Uhr ab Coswig mittelst Sonderzuges nach Schönheidehammer zur Weihe der Volks heilstätte für Lungenkranke in Carolagrün. zu begeben. Ter König hat wegen eines leichten Unwohlseins die Ab sicht aufgegeben, die Königin zu begleiten. )( Breslau. Wie die „Schles. Ztg." aus Ujest mel det, wurde gestern auf der Dayustrecke Tost—Großstrehlitz in der Nähe der Station Blottwitz ein Fuhrwerk vom Zuge überfahren. Sämmtliche fünf Insassen wurden schwer verletzt; drei sind bereits gestorben. )( Berlin. Der Kaiser sandte au» Homburg an Prof. Mommsm nach Charlottenburg «in lateinische« Telegramm, da» in deutscher Sprache lautet: Wilhelm der deutsche Kaiser ent bietet, indem er den Grundstein zu dem Praetorium der Saal- bmg legt, Theodor Mommsm, dem unvergleichlichen Forsch« derßrömtschm Alterthümer, Gruß und Dank. — Mommsm er« widette: »Dem Fürst« der Deutsche» an Majestät und Huld sagt der AltetthumSforscher zu Lietzelburg (Charlottenburg) sei»« Dank." , «Berlin. Ein Telegramm de» deutsch« FlottenvereinS au» Tsintau besagt: Der Bau dm Eisenbahn von Kiautschau nach Kaumi ist unter deutschem militärisch« Schutz wieder auf- gmommm worden. Der Btzekünig von Schantung hat der Aus- fvrdrrung de» Gouverneur» Jaeschke, die regulär« chinesisch« Trupp« im Umkreis« von einer Meile von der Bahnstrecke zu- rückzuzkehm, willig Folge geleistet. Die Deutsch« haben Kaumi besetzt. XHomburg v. d. H. Da» Kafterpaar sowie Prinz und Prinzessin Heinrich unternahm« hmte Vormittag «in« Spazier gang im -Kurpark und besucht« dann da» Atelier W Bild- Hauer» Fritz Gerth. Zur Frä hstSMüf^^ HlM -Wajefw»^ werb« Prkz und Prinzessin Adolf do» Gchunwßmst Lippe ein treffen.
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