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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.02.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020227011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902022701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902022701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-02
- Tag1902-02-27
- Monat1902-02
- Jahr1902
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1488 rufung auf die „Neue Freie Presse" gebrachten Meldungen über angebliche Verunreinigung des Wiener Trinkwasscrs hin, sowie auf die in den betreffenden Artikeln enthaltenen Angriffe auf die Stadt Wien und deren Vertretung und erklärte, im Interesse der öffent lichen Ruhe und Ordnung müsse man an die öffentlichen Gewalten des Staates appelliren, hier Wandel zu schaffen. Keine Großstadt würde solche Corrcspondcnten langer als 24 Stunden innerhalb ihrer Mauern dulden. Frankreich. * Paris, 26 Februar. Dc putirtenkammcr. (Schluß.) Bei Weiterberathung des Budgets des Kriegs ministeriums verlangt Zevaes Aufhebung der 28- und 13tägigcn Hebungen der Reserve und Landwehr. Kriegsminisler Andre bekämpft diese Forderung und legt dar, Ivie noth- wendig es für die ehemaligen Soldaten sei, sich während einiger Tage wieder inmitten des activcn Heeres an den Dienst zu ge wöhnen, damit am Tage einer Mobilmachung Jedermann als bald seinen Platz in der Truppe wieder einnehmen könne. Der Antrag ZevaeS wird darauf mit 415 gegen 134 Stimmen ver - warfen. Gouzy wünscht Aufhebung der 13tägigen Uebung für daS Jahr 1902. Der Vorschlag wird mit 273 gegen 230 Stimmen angenommen. Dc Ramel bringt einen An trag ein, in welchem gefordert wird, die 28tägigcn Hebungen auf 21 Tage und die 13tägigen auf 8 Tage zu verkürzen, jtriegsmimster Andr4 spricht sich dagegen aus und bemerkt, c- sei nicht angängig, daß Grundgesetze auf budgetärem Wege aufgehoben würden. Der Antrag dc Ramel wird darauf mA 375 gegen 147 Stimmen angenommen und die Sitzung aufgehoben, Spanien. Die Streiknnrnhe«. * Madrid, 25. Februar. Nach Telegrammen aus Barcelona soll die Lage wieder normal sein. Die Metallarbeiter haben in der Mehrzahl die Arbeit wieder ausgenommen. Trotzdem sind erneute Truppen verstärkungen eingetroffcn. Man nimmt jedoch an, -aß es sich nur darum handelt, einer cartistischen Bewegung in Catalonten entgegenzutrcten. — In Murcia haben sich die Arbeiter dem Ausstande ange schloffen. Die dortigen Blätter haben ihr Erscheinen eingestellt. Im übrigen Spanien herrscht Ruhe. * Madrid, 26. Februar. In Mallen (Provinz Zara goza) wurden zwei Anarchisten wegen Aufreizung zum Aufruhr verhaftet. Sie werden summarisch ab- geurtheilt werden. In Reus dauert der allgemeine Aus stand fort, in Sabadell arbeitet nur ein Thcil -er Arbeiter. * Barcelona, 26. Februar. Die Militärbehörden setzen eifrig die Untersuchung fort bezüglich der letzten Vorkommnisse. Bon den Verhafteten wurden 40 wieder fretgelafsen. Die Hafenar beiten wurden wieder begonnen. 1200 Arbeiter haben die Arbeit wieder ausge nommen. * Murcia, 26. Februar. Ausständige sammelten sich in den Vorstädten an; sie wurden von der Gendar merie zerstreut. Mehrere Personen wurden verhaftet, Patrouillen durchstreifen die Straßen. Die Stadt ist ruhig. * Cartagena, 26. Februar. Die Bäckergesellen setzen den Ausstand fort, während alle übrigen Ar beiter die Arbeit wieder ausgenommen haben. Großbritannien. Unterhaus. * London, 25. Februar. Norton bringt einen Antrag, betreffend die Stundenzahl der Arbeitszeit der Bahn- ange st eilten ein. Nach längerer Discussion erklärt Gerald Barfour im Namen der Regierung, dieselbe sei bereit, den Antrag Norton'S in veränderter Form anzunchmen. Trotzdem wurde der Antrag Norton's in seiner ursprünglichen Fassung mit 151 gegen 144 Stimmen angenommen. Dieses Abstim- munasergebnitz wurde von der Opposition mit anhaltendem Bei fall begrüßt. — Herbert Roberts fragt, ob die Regierung eine Information bezüglich der russisch-koreanischen Convention habe, von der kürzlich in der Presse berichtet wurde. Hicks Beach erwidert Namens des UntcrstaatS- sekretärS Cranborne, er habe der bezüglichen Antwort, die Brodrick in der letzten Session gegeben, nichts hinzuzusügen. Brodrick habe damals mitgetheilt, dcni Vernehmen nach bestehe ein Abkommen zwischen Rußland und Korea, in welchem das erstere sich verpflichte, niemals zu eigenem Nutzen oder zum Nutzen russischer Unterthanen in Verbindung mit eommerziellcn und industriellen Unternehmungen nach Landerwerb auf der Insel Kojedo oder auf dem gegenüberliegenden Festland bis Masampo oder auf den benachbarten Inseln zu streben; andererseits verpflichte sich die koreanische Ncgreruna, nicht zu gestatten, daß irgend eine andere Regierung Land in dem erwähnten Gebiet in Verbindung mit kommer ziellen oder industriellen Unternehmungen pachte oder kaufe. — Roberts fragt hierauf, ob die russische Regierung in jüngster Zeit die Versicherung erneut habe, daß die Mands ch urei dem amerikanischen Handel nie verschlossen werden würde. HickS Beach erwidert, er habe keine offieielle Kenntnis) von solchen Versicherungen. — Bei der Bcrathung des Marineetats warfen mehrere Mitglieder die Frage der Heranziehung der Colonien zu den Ko st en fürdie Flotte auf. Der Unterstaatssekretär der Admiralität Arnold Forster er klärt, es werde in diesem Jahre eine Colonialconfcrcnz statt finden. Bei dieser Gelegenheit werde man die Ansichten dec Vertreter der Colonien über Beiträge der letzteren zu den Kosten der Flotte feststellen. Broadhurst bemerkt, cs müsse die Versicherung abgegeben werden, daß keine bindende Ab machung über Vie Angelegenheit getroffen würde, ehe nicht das Parlament seine Meinung über dieselbe zum Ausdruck gebracht habe. Hicks Beach enlärt, die Frage werde sorgfältig er wogen. Die Regierung werde nicht als Bettler an die Colonien herantreten, sondern in dem Vertrauen auf ihren Wunsch, sich an den Lasten des Gesammtrcichcs zu bctheiligen. (Beifall.) DaS HauS werde über Alles, was in der Frage vorgehc, in- formirt werden. — Die Forderung von 5 962 000 x Besoldung des efsectiven MannschaftSbestandcS der Flotte Wird unt 263 gegen 47 Stimmen genehmigt. Orient. * Galovichi, 26. Februar. Miß Stone und ihre Genossin in der Gefangenschaft, sowie das Kind der Letz teren, sind gestern Abend hier angekommen. Sie werden auf Veranlassung -eS amerikanischen Gesandten nach Konstantinopel Weiterreisen. * Bukarest, 25. Februar. Mehrere hundert Personen, angeblich Handwerker, wollten in die Deputtr- tenkammereindringcn.umzu Gunsten von Ab änderungen deS Gesetzentwurfs über die Handwerker genossenschaften zu demonstriren. Die Polizei wollte die- verhindern, sie wurde aber mit Steinen und Holz stücken angegriffen, wobei mehrere Polt- zetbeamte verletzt wurden. 180 Verhaftungen wurden vor genommen. Die Ruhe wurde wieder hergestellt. Aste«. * Peschaumr, 25. Februar. Es verlautet, der a f g h a- nische Agent in Simla, Mahomed ISmasl, sei vom Emir von Afghanistan unter der Beschuldigung des Mißbrauche- öffentlicher Fonds und schlechter Berwal- tungSführung im Allgemeinen zurückberufen worden. Afrika. * Langer, 26. Februar. Die deutsche Gesandt ¬ schaft ist, vom Hofe deS Sultans zurückkehrend, hier wieder eingetroffcn. Preußischer Landtag. AbgrOrSueteutz«»». * Berlin, 26. Februar. Nach Erledigung mehrerer kleinerer Vorlagen geht das HauS zur Weiterberathung de» Etats deS Ministeriums d«S Innern über. Abg. Friedberg "(nat.-lib.) wendet sich gegen die gestrigen Ausführungen der Abgg. vr. Arendt und v. Zedlitz, die Ausdrücke enthielten, die der Würde des Hauses nicht ent sprächen. Die Nationallibcralcn bekämpften nicht die Organi sation des Bundes der Landwirthc, sondern nur dessen Aus schreitungen. Abg. Gothein (frs. Vag.) bedauert, dem Minister nicht das gewünschte Vertrauen entgegen bringen zu können. Dem stehe der Grimmcner Fall entgegen. Allerdings behandle seine Partei die Socialdemokraten nicht als Pestkranke und verweise sic nicht qus ihren Versammlungen. Wenn der Minister das aber Verbrüderung nenne, so sei daS ein so starkes Stück, wie sich selten ein Minister geleistet habe. Redner geht dann nochmals ausführlich auf den Grimmcner Fall ein. Minister v. Hammer st ein entgegnet, es liege Wohl nicht im Interesse des Hauses, heute nochmals diese Einzelheiten zu besprechen. Er habe dazu um so weniger Lust, als er die Rede Gothein's für eine Wahlrede halte. Nach längeren Ausführungen des Abg. Kreitling (frs. Vp.) zum Fall Kauffmann wird der Titel Ministcrgehalt be- willmt. Die weitere Debatte betrifft das Vcrhältniß der Militär anwärter zu den Civilauwärtern, die Frage der Entlastung der Amtsvorstehcr und die Besserstellung der landräthlichen Bureau beamten. Abg. Brömel (frs. Vp.) beantragt lebenslängliche An stellung der Berliner Schutzleute. Abg. v. Ehneru (nat.-lib.) und v. StaudH (cons.) wollen die Regelung dieser Frage der staatlichen Initiative überlassen. Darauf vertagt sich das Haus auf Freitag Vormittag 11 Uhr, wo zunächst kleinere Vorlagen zur Bcrathung stehen. Kunst und Wissenschaft. Literatur und Theater. * Paris, 26. Februar. Zur Feier des hundertjähri gen Jahrestages der Geburt Victor Hugo s ist das Pantheon mit Schilden, welche die Buchstaben „V. tt." tragen, geschmückt. Eine große Menschenmenge wogt schon in früher Morgenstunde in den anliegenden Straßen. Von 9 Uhr ab beginnt die Anfahrt dec officiellenPersönlichkeiten, unter ihnen das diplomatische Corps, die Minister und Angehörige der Familie Hugo. Um 10 Uhr erscheint Präsident Loubet m Begleitung des Ministerpräsidenten Watdeck-Rousfeau und wird von der Menge lebhaft begrüßt. Der Akademiker und frühere Minister Hanotaux hält eine Ansprache, in der er ausführt, daß die Dantbarkcil derNachtommen das Gedächtniß großer Männer wacherhgltc, und betont, daß Victor Hugo zu Denen gehöre, die am meisten zum Ruhme Frankreichs auf geistigem Gebiete beigetrggeu hätten. Redner entwirft in kurzen Zügen ein Lebensbild des Dichters, dessen Lebenswerkc in so engem Zusammenhänge mit der Geschichte seiner Zeit ge standen habe, daß man Beide bei der Betrachtung nicht von ein ander trennen könne. Das größte Verdienst, welches Victor Hugo unserem Vaterlande erwiesen habe, sei, daß er die fran zösische Sprache der ganzen Menschheit dienstbar gemacht habe, (sein Werk fei unvergänglich; bei seinem Tode habe Frankreich und die gesammte Well Palmen auf seiner Bahre niedergelcgt alL Zeichen unauslöschlichen Schmerzes. Hanotaux schließt mit einem Hinweis auf die großartige Leichenfeier für Victor Hugo und sagt, vor ihm hätten die Pforten des Pantheons sich wieder geöffnet, um dem Ruhm dort wieder Einkehr zu gewähren. * Rom, 26. Februar. Auf dem Capitol erfolgte heute Vor mittag die feierliche Ucbergabe der von einem französisch-italie nischen Comite der Stadtverwaltung von Rom gewidmeten Victor Hugo-Büste. Der Feier wohnten der Minister des Auswärtigen Princtti, der französische Botschafter Barröre, sowie Mitglieder des Senats urü) der Deputirtenkammer bei. Gerichtsverhandlungen. Königliches Schwurgericht. VII. Sitzung. 6. Leipzig, 25. Februar. Im Proccß gegen dieSchöne ' - sch en Eheleute beantragte Herr Rechtsanwalt Or. De - nicke in erster Linie Freisprechung seiner Mandantin von der Anklage des versuchten Beirugs uiu> der Beihilfe zum betrüge rischen Bankerott. Falls bezüglich der letztgenannten Straf- tbat die Geschworenen zur Bejahung der Schuldfrage komme» sollten, so müße die Frage der Zubilligung mildernder Umstände auch beiaht werden. Die Geschworenen (Obmann Herr Rittergutsbesitzer von der Crone- Markkleeberg) verneinten bei Frau Schone beide Schuldsragen und bei Schöne die Mcincidsfrage, bejahten bei Letzterem aber die Frage des betrügerischen Bankerotts unter Zubilligung mildernder Umstände, sowie die Frage des fahr lässigen Falscheids. Auf Grund dieses Wahrspruchs wurde Schöne unter Anrechnung eines Monats der erlittenen Unter suchungshaft zu neun Monaten Gefängnis; und drei Jahre EyrenrcchtSvcrlust verurthcilt, Frau Schone wurde frei gesprochen. Sport. Renne« zu Vincennes am 2V. Februar. (Privattelegramm.) Prix de Bagnolet. „Trivia" 1., „Eqnatenr" 2., „Elocution" 3. Tot: 47:10, 18, 28. Sieg: 62:10. Ferner liefen: „Cadetlc", „Recuerdo", „Laint Dizier", „Ligniöres". Prix d« Bel-Air. „Ainoureuje" 1., „Leil de Chat" 2. Tot.: 28:10. Sieg: 15, 17:10. Ferncr kiesen: „Moselle", „Dlatribe". Prix de Champigny. „Gitane" 1., „St. Paul" 2., „Cadournin" 3. Tot.: 253:10. Lieg: 48:17, 20:10. Ferner liefen: „Chevalier Pini", „La Brana", „Tecembre", „Tom", „Moucherolle". Prix d« CrStail. „Anslow" 1., „Puycalvcl" 2. Tot.: 49:10. Sieg: 32, 22:10. Ferner Uesen: „Wagon", „Scotch Hawk", „Caprüe", „Nömorin". Vermischtes. -- München, 26. Februar. (Telegramm.) Wie die „Münchner Neuesten Nachrichten" auS Dinkelsbühl melden, wurden bei einem heute früh auSgebrockenen Brande durch den Einsturz einer Giebelmauer fünfzehn Personen, arößtentheilä Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr, ver schüttet. Die RettungSarbesten sind im Gauge, doch ist keine Hoffnung auf Rettung. ----- Nürnberg, 26. Februar. (Telegramm.) Nach einer Meldung deS „Fränkischen Courier" auS Dinkelsbühl wurden die bei dem gemeldeten Brande durch den Einsturz einer Giebelmaucr verschütteten Personen sämmtlich todt auS den Trümmern hervorgezogen. --- Nürnberg, 26. Februar. Nack einer weiteren Meldung aus Dünkelsbühl wurden dort bei dem Brande durch den Einsturz der Giebelmauer 12 Personen getödtet. ----- Shanghai, 25. Februar. An Bord deS Postdam pferS „Ballarat" ereigneten sich unter dem Tbeil der Mann schaft, welcher von Goa kam, zwei Todesfälle an der Pest und weitere drei Erkrankungen an der Seuche. Die Behörden entwickeln eine sehr eifrige Thätigkeit. DaS Schiff ist isolirt. Vergnügungen. — Au» dem Burean de» StabttheaterS. Im Neuen Theater wird heut«, Donnerstag, „Die größte Sünde", im Alten Theater die Operette „Jadw iga" wiederholt. — Morgen, Freitag, findet im Reuen Theater eine Ausführung der Oper „Oberon" mit Frau Petagi« Greefs-Andriessea al» „Rezia" statt. Im Alten Theater wird morgen „Alt-Heidel- berg" gegeben.— Am Sonnabend gelangen im Neuen Theater drei Einakter zur Aufführung, darunter zwei, welche in dem Prei»au«schrribrn von „Bühne und Welt" mit den ersten Preisen gekrönt sind, di« beiden Schauspiel«: „Ein Sonnenstrahl" and „Ein Auserwühlter". Den Beschluß de» Abend» bildet der nea- einstudtrt« Einakter von Ernst Wichert: „koat keetam." Im Alten Theater wird am Sonnabend „Die Fledermaus" gegeben. — Im Larolathrater beginnt am Sonnabend Freiherr von Wolzoaen'S „Bunte« Theater" sein 4 Abende um- fassende« Gastspiel. Der Vorverkauf zu den Ausführungen desselben beginnt bereit» am Heutiara Donner»tag an der TageScafi« de» Renen Theater» von 10—B ühc vormittags. — Krhftall-Palaft-Theatrr. Heute, Donnerstag, findet da» vorletzte Gastspiel von Aba Colleh statt. Otto Rruttrr, sowie sämmtliche Sprcialttäten, treten ebenfalls nur noch an zwei Abenden aus. — Mit dem heutigen Tage beginnen im Holet de Taxe die beliebten Solvatorseste. Die umiassendstrn Vorbereitungen hat Herr G. Hübner für die bekannt«» Feste grtroffrn; di» Schlirseer sind auch eingetrvfsen und die alte Herrlichkeit kann tm Hot«l de Taxe auch in diesem Jahre wieder flott von Statten gehen. — Die Familien - Concerte in der Gute« Onelle erfreuen sich fortgesetzt der freundlichsten Beachtung in allea Kreisen. Dir Han»- capelle unter Herrn W Hügel's umsichtiger Leitung leistet in der That ganz BeachtenswertheS. — In Sanssouci treten heute Zilin Familienabend die bk- kannten und beliebten Leipziger Sänger, die Herren Bischoff, Seidel. Klein rc. aus. Das Programm kündigt einen großen Ueber- brett'l-Abend nn, und da allseitig bekannt ist, daß die Gesellschaft auch in diesem Genre ganz Vortreffliches bietet, so dürften die Be sucher des Familienabends sich aus recht heitere Unterhaltung ge faßt machen. — Im Schioßkcller findet heute «in Günther Loblrnz-Concert statt, dessen vorzügliche» Programm d«n Besuch de« rrnommirten Vergnügungslocals umso empsehlenswerther macht. Das Concert beginnt um 8 Uhr. — Der königl. sächsische Militär-Verein „Kameradschaft" zu L.-Volkmarsdors feiert am 2. März im Etablissement „Deutsche NetchShallcn" einen Humorabend. Vach Schluß der Vedaction eingegangen. Tie in dieser Rubrik mttgethcitten, während de» Drucke« eingelausenen Delegraminc Huben, wie schon au« der Uebcrschrist ersichtlich, der Redaclton nicht Vorgelegen. Diese ist mithin sür Verstümmelungen und unverständlich« Wendungen nicht ver antwortlich >u machen. * Vcrliu, 26. Februar. (Telegramm.) Die „Nord deutsche Allgem. Zeitung" meldet: Staatssekretär vr. Graf von Posadowöky ist durch Influenza an das Bett gefesselt und bierdurck in Liesen Tagen behindert, den Be- rathungen der Zolltarifcommission beizuwohnen. * Berlin, 26. Februar. (Telegramm.) Die Zoll- rarifcom Mission des Reichstages nahm beute mit 14 gegen 10 Stimmen den regierungsseitig bekämpften Com- promiß an trag auf Erhöhung der Maximal- und Minimal zölle der vier Hauptgetreidearten an; zwei Mitglieder ent hielten sich der Abstimmung, zwei fehlten. 0. H. Berlin, 26. Februar. (Privattelegramm.) Unterrichtete Kreise betrachten nach der heutigen Erklärung des Conservativen Grafen Schwerin die Zollvorlage als gescheitert. Eine Zurückziehung der ganzen Vorlage seitens der Regierung ist trotzdem nicht wahrscheinlich. * Darmstadt, 26. Februar. (Telegramm.) Gegenüber anderweitigen Meldungen erklärt die CabinetSdirection in der „Darmstädter Zeitung", Laß an eine Auflösung der Künstlercolonie niemals gedacht worden sei. Die Colonie gehe jetzt mehr wie je einer gesunden, sür die Stadt und das Land hoffentlich segensreichen Zukunft entgegen. * Wie», 26. Februar. (Telegramm.) Abgeordneten haus. In seinem Schlußwort vor Beginn der Special debatte über das Budget wies der Generalberichterstalter Abg. Kathrein den gegen das Centrum erhobenen Vor wurf des Mangels an Deutschthum und Sympathien für Deutschland und den deutschen Geist zurück. Mit regem Interesse, erklärte der Redner, verfolgen wir die geistigen Be strebungen Deutschlands. Sympathisch begrüßen wir auch den Deutschen Kaiser, den Bundesgenossen Oesterreichs und Freund unseres erhabenen Monarchen. Allein die Politik hat zwischen Oesterreich und Deutschland Grenzen gezogen, die hüben und drüben beachtet werden müssen. Uns Deutschen in Oesterreich bat die Geschichte unsere Stellung angewiesen an der Seite des Thrones der Habsburger. (Lebhafter Beifall.) Hier stehen wir treu und fest geschaart um unseren Kaiser, den wir alle lieben und innig verehren. Wir wollen vereint mit allen übrigen Volksstämmen des großen Reichs mit deutscher Kraft eintreten für Oesterreichs Ansehen und Oesterreichs Macht stellung. (Lebhafter Beifall.) * Wien, 26. Februar. (Telegramm.) DaS Ab geordnetenhaus beschloß mit 136 gegen 72 Stimme» in die Specialdebatte über das Budget emzutreten. * Parts, 26. Februar. (Telegramm.) Heute Nach mittag fand Vie feierliche Enthüllung des auf dem Victor Hugo-Platz errichteten Denkmals Victor Hugos statt. Bei der Feier, welcher Präsident Loubet, die Mitglieder des diplomatischen Corps, darunter der deutsche Botschafter Fürst Radolin, die zu der Feier eingetroffenen ausländischen Delegirten, sowie Vie Spitzen der Behörden beiwohnt-n, hielt Paul Maurice eine sehr beifällig aufgenommene Rede, in welcher er dem Präsidenten Loubet sür sein Erscheinen bei dieser Feier, auf welche die Blicke der gesammten civilisirten Welt gerichtet seien, dankte. Nach Maurice ergriffen noch der Präsident des MunicipalratheS und der Präsect des Seine-DepartementS daS Wort. Beim Verlassen deS Fest- platzeS wurden dem Präsidenten Loubet von der zahlreich an wesenden Volksmenge lebhafte Ovationen dargebracht. * Paris, 26. Februar. (Telegramm.) Den Worten Hanotaux bei der Gedächtnißseier sür Victor Hugo ging eine Rede deS Ministers der schönen Künste, LeygueS, voraus, welcher Hugo als ruhmgekrönlen Dichter und unver gleichlichen Bürger feierte. Der festliche Act wurde durch musikalische Vorträge und Wiedergabe von Dichtungen Victor Hugo'S eingeleitet und beschlossen. * Nom, 26. Februar. (Meldung der „Agenzia Stesani".) DaS zum Militär einberufene Bahnpersonal ist, da e« sowohl für den Eisenbahndienst, als auch sür den Militär dienst bezahlt wird, vollständig zufrieden und thut seinen Dienst mit völliger Regelmäßigkeit. Der Bahnverkehr ist in ganz Italien völlig normal. * Madrid, 26. Februar. (Telegramm.) Hier ist die Lage der Dinge wieder die gewöhnliche. — In Cartagena befinden sich noch einige Bäcker im AuSstand. In Bilbao haben die Bäcker die Arbeit niedergelegt. — In Barcelona, wo die Ruhe fortdauert, wurden einige neue Verhaftungen vorgeaommeu. * Belgrad, 26. Februar. (Telegramm.) Da» heute von Pest auS verbreitete Gerücht, König Alexander sei er mordet, ist vollkommen erfunden. Der König und die Königin ertheilten im Laufe des heutigen Vormittag» ununter brochen Audienzen; beide sind bei bester Gesundheit. Prinz Heinrich in Amerika. * Washi«-to«,26. Februar. (Telegramm.) Die Geschenke für den Präsidenten Roosevelt find eine Büste deSKatserSin Garbe-du-CorpS-Uniform mit dem Adlerhelm, ein Pastellbtld des Prinzen Heinrich in Admtralsuuiform und eine vom Kaiser angefertigte Martnetabelle. — Miß Clara Varton, die Präsidentin der amerikanischen Gesell schaft vom Rothen Kreuz, welche an den Prinzen Heinrich einen Wtllkommenbrtef gerichtet hatte, wurde vom Prinzen dadurch ausgezeichnet, daß er einen Adjutanten zu ihr schickte, um ihr seinen Dank aussprechen zu lassen; beim Empfange deS Adjutanten trug Krl. Varton das ihr von Kaiser Wilhelm dem Großen verliehene Eiserne Kreuz. * New Uoick, 26. Februar. (Telegramm.) Prinz Heinrich verblieb heute Vormittag an Bord der „Hohcnzollern"; die geplante Ausfahrt nach dem Grant- Denkmal, der Columbia-University und der Normalschule wurde aufgegeben. Um 2A Uhr begann das von den Vertretern der Industrie und des Handels zu Ehren des Prinzen veranstaltete Gabelfrühstück im Sherru'schen Restaurant. Auch heute sind die Zeitungen voll von Schilderungen der Festlichkeiten; sie feiern den Prinzen Heinrich in immer wärmeren Worten. * New Kork, 26. Februar. (Telegramm.) Auf jedem der acht Tische, an welchen daS Frühstück im Sherry'schcn Restaurant eingenommen wird, ist ei» Tafelaufsatz aufgestellt, gebildet aus Orchideen und kost baren, aus deutschen Knollen gezogenen Tulpen und Miniatur-Leuchtthürmcn mit Kaiserkronen. Das Tafel geschirr ist Dresdner Porzellan, jedes Stück trägt das Hohenzollern-Wappen. Die Dekorationen im Saale sind Meisterstücke der Blumenkunst. Auf -em Balcon werden nur die Damen und Freunde der hundert Eingeladenc» zugclassen. * New Kork, 26. Februar. (Telegramm.) Das Bankett, welches die „New Uorker Staats-Zeitung" heute Abend im Hotel Waldorf-Astoria zu Ehren des Prinzen Heinrich giebt, wird um 8 Uhr beginnen. Den Vorsitz wird Herrmann Ridder, der Mitbesitzer der „New Aorkcr Staats-Zeitung", führen. Die Trinksprüchc werden in folgender Reihenfolge ansgcbracht werden: 1) Auf den Präsidenten Roosevelt und den deutschen Kaiser von Wbitelaw Reid, Chefredactenr der „New Dork Tribüne". 2) „Willkommen unserem hohen Gaste" von Ridder, und eine Erwiderung -es Prinzen Heinrich. 3)A»f die Presse non St Clair Mac Elwan, Cbefrcdactcur des „Brooklnn Eagle". 4) Sachsenblnt. Was wir Deutschland in der Literatur, Kunst, Wissenschaft und Musik verdanken, von Charles Emory Smith, Chefredakteur der „Philadel phia Preß", ü) „Internationale Freundschaft", von Charles William Knapp, Chefredakteur der „St. Louis Republik". Die genannten vier Chefredakteure sind die hervorragendsten amerikanischen Journalisten. Der Präsi dent des Bankett-ComitLs ist Melville E. Stone, General» direetor -er „Associated Preß". * New Aork, 26. Februar. (Telegramm.) Nach dem es die ganze Nacht bis heute früh schwer geregnet hatte, hat dasWcttcr in denBormittagsstunden einwcnigcr drohendes Aussehen angenommen, so daß Hoffnung be steht. daß der Fackelzug der deutschen Vereine heute Abend bei trockenem Wetter vor sich gehen kann. An dein Zuge sind 320 Vereine mit ungefähr 10 000 Fackelträgern und 24 Musikkapellen bcthciligt. Der Prinz wird vom Ge- bändc -cS „Arion-Vcrcins" aus, wo ihm vom Fcstpräsi- denten Wcyland auch eine Adresse überreicht wird, den Vorbeimarsch des Zuges abnchinen. * New 2)ork, 27. Februar. (P r i v a t t c l c g r a m m.) Die hiesige Presse dürfte über das von Vertretern des Handels und der Industrie zu Ehren des Prinzen Hein rich veranstaltete Gabelfrühstück im Sherry'schcn Restau rant keine Berichte bringen. Die Thcilnehmer an dem selben werden geflissentlich verheimlicht. Ein hiesiges Blatt setzte eine hohe Belohnung aus für Denjenigen, der am besten die Namen der Thcilnehmer errathen würde. Es werden ungeheuerliche Geschichten von der beabsichtigten Prachtenfaltung erzählt; es wurde behaup tet, das Frühstück koste Million. Prinzessin Heinrich habe telegraphisch den Prinzen gebeten, die Einladung zum Frühstück abznlchnen und dafür Sorge zu tragen, daß das Geld, welches für die Veranstaltung verausgabt werden sollte, den Armen gegeben werde. Solche und an dere ähnliche Geschichten erzählt man sich deshalb, weil man bisher Alles geheim hielt. Wie jetzt mitgetheilt, ist der Zweck der Veranstaltung, den Prinzen mit dem so genannten onptainZ ok inckustr^, daS heißk den fähigsten Köpfen, welchen Amerika außerordentliche Entwickelung verdankt, bekannt machen. Zu den Veran staltern des Frühstücks zählen Morgan, der den Vor sitz führt, Vanderbilt, Gvuld, Carnegie, Rockfeller un ähnliche bekannte Namen Unter den Theilnehmern, welche bis jetzt ungenannt geblieben, sollen angeblich Leute sein, deren Namen dem großen Publicum un bekannt klingen würden, nämlich die treibenden Köpfe hinter den Coulissen, Erfinder, Betriebsdirectoren, finanzielle und kommerzielle Pfadfinder, die nur im Stillen wirken. Der Kriea in Südafrika. * Loudon, 26. Februar. Lord Kitchener telegraphirt auS Pretoria vom 23. Februar: Wie Oberst Byng be richtet, versuchten 600 Bocrcn vom Süden, welche eine Heerde Vieh vor sich hcrtrieben, am 23. Februar des Nachts auf der rechten Seite der Vorposten Byna's genau in der Richtung auf Voihasbcrg durchzubrcchcn, wo Byng Fühlung mit Riminaron'ü linker Flanke hat. Einer Anzahl von Boercn gelang der Durch bruch, nachdem sie Alles zurückgelassen hatten. Die Neusee länder zeigten die größte Tapferkeit. In unmittelbarer Nähe des Schlachtfeldes ließen die Voeren 15 Tobte und 6 Verwun dete zurück. Weitere Einzelheiten, insbesondere über die britischen Verluste, liege» noch nicht vor. O. X. Haag, 27. Februar. (Privattelegram m.)" Wir haben gegenüber den Depeschen Kitchener's und Reuter's, nach denen Dewet's berühmter Durchbruch am 6. und 7. Februar erfolgt sei, die auffallende Thatsache fcstzustcllcn, daß Krtchener's Mißerfolg bereits am 24. Januar in Johannesburg bekannt war, daß am 25. Januar englischeOfficierein Pretoria im Prctoriaclub, über Kitchener spottend, der, um ihrer Unfähig keit eine Lehre zu geben, an der Spitze von 40 000 Mann per sönlich die Operation gegen Dewct geleitet habe, schadenfroh auf seine Blamage tranken. Weiter, daß Kitchener mit seinem Stabe bereits am 29. Januar von dem miß glückten Kesseltreiben nach Pretoria zurückkehrke, und daß Dewct bereits vor dem 24. Januar das Einschließungs viereck durchbrach, und zwar Kitchcner's Fightingscouts auf reibend und vier Kanonen erbeutend. * London, 26. Februar. Lord Kitchener meldet auS Pretoria vom 24. Februar: Ein leerer Convoy von Von- bonop's Abtheilung wurde bei Wolmaranstad, ungefähr zehn Meilen südwestlich von Klerksdorp angegriffen und nach heftigem Kampfe weggenommen. Die Eskorte bestand aus dem 5. Ba taillon fleomanry, drei Compagnien Northumberland-Füsi- lieren und zwei Geschützen. Einzelheiten liegen noch nicht vor. Die Boercn kamen offenbar aus erheblicher Entfernung, die Verfolgung ist ausgenommen. SN. eezedt,. eckt nmsrüc. Knismedl n. Hörstel. v. puddin^o, Sorten, Keklepoisen, ^eseinonekv. Rerspt« ». jeci. 1 kkd.-?»ollot, vorrtUsl.Vvrdnulioddoit. Mill M. 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