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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190101285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19010128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19010128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-28
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 28.01.1901
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dert Ku> ' ^eträa» Mn einzig - Block, der gemessen wurde, «gab »- n«ben Inhalt von 96 Festmetern. Diese um» fangreichcu Sreinmossen c.usu,arbeiten, dürste wohl ziemlich da» ganze Jahr in Anspruch nehmen. Ein Glück ist eg zu nennen, daß dies« Absturz in der Nacht, wo Niemand im Bruche ar beitet, vor sich ging, da sonst leicht noch ein größere» Unglück als am Montage geschehen kante. )-l Dresden, 28. Januar. Prinz Georg, der an ein« leichten Influenza erkrankt ist, muß das Z.mnier hüten. — An Stelle de» Prinzen Georg wird Pcknz Johann Georg nach England reisen. - )-( Dresden, 27. Januar. Aus Anlaß des Geburts ¬ tag^' des K Eers trug die Stadt reichen Flaagenschmuck. An der im Excrzirhause stattfindenden Paroleausgabe nach dem Gottesdienst in oer GarnisonUrche nahmen die Prinzen Friedrich August und Johann Georg theil. lOl Salutschüsse wurden abgegeben. -- Beim Festmahle im Saale der „Harmoniegesellschast", an dem die Spähen der Behörden theilnahmen, brachte Oberbürgermeister Beutler den Trinkspruch ans Kaiser Wilhelm ans. Mit tags sprachen zahlreiche Würdenträger in der Wohnung des preußischen Gesandten Grafen Dönhoff zur Beglück wünschung vor. In der Loge fand eine Festtafel statt. Ter konservative Verein und die Militärvcreine veran stalteten im Gewerbehanse bezw. im Tivoli Feiern unter zahlreicher Vetheiligung. Am Vortage war in den Schu le»« des Geburtstages gedacht wordeu. — Ter große Hof ball, der aus den 31. Januar verlegt worden war, findet erst am 6. Februar, nach der Beisetzung der Königin von England, statt. Anläßlich des Geburtstages des Kaisers veranstalteten die Offiziere des Grenadier-Negis. Nr. 101 „Kaiser Wilhelm, König von Preußen", heute Abend '-7 Uhr eiil Diner, an dein Prinz Friedrich August theil- nahni. Dresden. Vor dein Landgericht Dresden weigerte sich dieser Tage ein Zeuge, der Tapezirernieister Zeidler den Eid zu leisten. Alle Versuche des Vorsitzenden, Laud- gerichtsdirector Frounnhold, den Zeugen mnzustimmen, scheiterten an der Hartnäckigkeit Zeidlers. Er wurde in eine Ordnungsstrafe von 30 Mark genommen, aber auch diese Maßnahme, sowie die in Aussicht gestellte Jnhaftir- ung brachte den Zeugen nicht zum Schwur. Auf den Vor halt des Vorsitzenden, sich doch nicht unnöthig einer Ver haftung ausznsetzen, antwortete Zeidler: „Ich weiß, daß Sie die Gesetze nicht machen." Schließlich wurde der Zeuge, da nichts anderes übrig blieb, in Hast genommen. Nach dem er annähernd eine halbe Stunde in Haft gewesen und ohne ihn weiter verhandelt wurde, ließ er sich, da man fein Zeugniß nicht gut entbehren tonnte, durch er neute Vorstellungen endlich bewegen, den Eid zu leisten und seine Aussage zu erstatten. Ter Haftbefehl wurde tzwar aufgehoben, aber die 30 Mark muß er für die Genugthu- ung, einmal seinen Kopf aufgesetzt zu haben, bezahlen. Königstein, 26. Januar. Die Mittheilung, daß der Automobilunfall de» Rentier» Wilhelm Böhm aus Berlin, der sich auf einer Fahrt von hier noch Tetschen ereignete, einen tödtlichen Verlauf genommen habe, bestätigt sich erfreulicherweise nicht. Herr Böhm ist seinen Verletzungen nicht erlegen, er be findet sich vielmehr im Krankenhause zu Tetschen. den Umständen nach in ganz befriedigendem Zustande, so daß seine völlige Wiederherstellung in absehbarer Zeit wohl mit Sicherheit er wartet werden kann. * Bautzen, 24. Januar. Zu dem 5. großen Sächsischen Bundeskegeln in Bautzen, das vom 9. bis 11 Juni 1901 statt finden wird, sind die Vorbereitungen im vollen Gange. Zehn Asphalt Kegelbahnen werden auf der altbekannten .Bautzener Schießbleeche" — dem Schützenplatz — eigens dazu erbaut und der Gabentempel wird eine große Anzahl werthvoller Preise «ufweisen. Festvorsitzender ist Herr Kaufmann Bruno Ritsche, Bautzen. Waldheim, 26. Januar. Auf ein Gesuch des NatheS a» da» Direktorium der Reichsbank sand sich kürzlich ein Ver treter dieser Behörde zur Orientirung über den Handelsstand Waldheim» hier ein und vorgestern gelangte die MtUhrilung nach hier, daß do» Reichsbankdirektorium die Errichtung einer Nebenstelle in Waldheim genehmigt hat. Dieses günstige Resultat ist besonder» den Bemühungen deS Herrn Bürgermeister» Vogt und des Herrn Fabrikanten Brock» zuzuschreiben. Waldheim, 26 Januar. Ein schwerer Unglücksfall hat sich am Sonnabend Nachmittag in der hiesigen Papierfabrik zu getragen. EI» daselbst beschäftigter Arbeiter ist in die Trans mission gekommen und hat dabei schwere Verletzungen am Kops, sowie einen Bruch de» linken Beine» erlitten. Nach Anlegung eines NothverbandeS wurde der BedauernSwerthe mktclst Kranken korbe» in da» hiesige Krankenhaus überführt. Freiberg, 28. Januar. Hier starb kürzlich die Frau de» Viehhändlers S. Dieselbe hatte ein erkranktes Pferd ein gerieben und bald daraus schwollen ihr Hnd und Arm schnell «n. Der Arzt stellte Blutvergiftung fest. Nachgewiesen wurde, daß da» Gift durch eine winzige Hautwunde in» Blut getreten war. Nachdem bereits der Arm fast geheilt waif, entstand Lungenentzündung, die in wenigen Togen den Tod der Frau herbeisührte. — Die Staatsanwaltschaft und da» Freiberg« Landgericht beschäftigte seit über 2 Jahren eine Zollhinterziehungs sache, welche Angelegenheit am Donnerstag durch UrtheilSver- kündung nunmehr ihren Abschluß gefunden hat. Bon 6 Ange klagten wurden verurthril«: der Fabrikbesitzer Hngo Paul Sachs in Alt-Zabrze und Kausmm- Pollet in Hannover wegen Zollhinterziehung, und zwar Sachs zu 47,53 < 40 M. eventuell < Monaten Gefängniß, Pollet zu 30,897 20 M. eventuell 4 Monaten Gesängntß, außerdem zum Ersätze de» Werthe» der den Gegenstand der Hinterziehung bildenden Waaren: Sach» ia Höhr von 16,370 M, Pollet in Höhe von 11.950 M , ferner dn Geschäftsführer Hermann Richard Krebs und der Contorist Richard Klau», Beide in Reitzenhain, je wegen Uebrrttetung de» VereinSzollgesetze» zu 21 M. Geldstrafe eventuell 3 Woche» Hast. Zu dm gerichtlichen Kosten, sowie zu dm notywendigm «»»lagen de» Nebenkläger» hab« beizutragm: Sach» und Pollet je drei Zehntel, Klau» und Krrb» je ein Hundertstel. Reichenbach, 2V. Januar. Die Erbauung eine» staat lichen ElektricitätSwerke» auf dem hiesigen oberen Bahnhofe ist nunmehr gesichert. D« Bau de» WeikeS, wozu circa 300 000 Mark bereitgrstellt sind, dürfte schon in diesem Jahre beginnen. Die Stadt Reichenbach hat infolgedessen ihrm Plan, ein städti sche» ElektricitälSwerk zu errichten, fallen lassen. Markneukirchen. Nach dem abgeschlossenen Rechen schaftsberichte belaufen sich die Baukosten für die hiesige Bi»- marcksäule aus 13167 Mark. )-( Leipzig, 28. Januar. Die Kriminalpolizei ver haftete in Halle a. d. S. die Räuber, die am 20. Januar in einen« Hause am Brühl ein«! Verkäuferin überfallen und des von ihr von der Post abgeholten Geldes be raubt Hatter«. Die Thäter hatten das Geld bereits ver jubelt. Einer derselben ist ein 20jähriger Malergeselle aus Leipzig. Leipzig. Zum Kuhne-Prozeß sei noch nachgetragen, daß für den Angeklagten belastend erschien die Aussage des Zeuge«« Hoppe, der bis 1897 als Schreiber bei Kühne gear beitet hat. Anfangs hat er nur Adressen, später auch For mulare geschrieben. Dieselben waren meist gleichlautend «end wurden nur bezüglich der Zahl und der Temperatur der vorgeschriebeueu Bäder abgeüudert, namentlich für Frauen, Kinder und schwächliche Personen. Während Küh nes Assistent, sein Sohn und jetziger Inhaber des Sana toriums, auf der Hochzeitsreise war, wurden die For mulare gleich aist Vorrath geschrieben. Fragte ein aus wärtiger Patient brieflich an, so wurde Fomular A ge sandt, ans die zweite Anfrage folgte Formular B. Von Interesse ist auch, daß bei der Erörterung der Behandlung von Krebsleiden die Sachverständiger« Dr. Trendslen.G'rg und Dr. Lahmaun nicht nur übereinstimmend bezeugen, daß Krebs unheilbar ist sondern letzterer sich gedrungen fühlte, zu erkläre««, «venu es noch möglich sei, also meist in frischen Fällen, die befallenen Körpectheile v.m Krebs gründlich zu reinigen, so vermöge man den Patienten bis weilen für mehrere Jahre ein glückliches Lebe«« zu ver schaffen. Wenn Kühne nun sage, er könne Krebs heilen, sv schädige er die Leute, indem er sie veranlasse, die recht zeitige Operation als unnöthig zu vermeiden. Kühne sei nach seiner Auffassung kein Betrüger, die Gefahr aber, die ans falscl)en Schlüssen hervorgehe, sei unendlich und cs verdiene Kühne den Glorienschein nicht, den er sich selbst verleihe. — Tie Verhandlung wurde heute, Mon tag, wieder ausgenommen. Aus dem Reiche und Auslände. Tie Kosten, welche die Konitzer Blutthat bisher ge fordert hat, belaufen sich schm« auf über 200000 Mk. Aller dings sind dabei die Kosten für die Nebenprozesse und das Militär, das sich in Stärke einer Kompagnie (14. und 141. Regiment) immer noch dort befindet, «nit einbe griffen. Die ausgesetzte Belohnung betrügt 20 000 Mark und aus privaten Zuwendungen 12 000 Mark. — Die Mit teldeutsche Kreditbank in Berlin ist durch betrügerische Handlungen der Heiden Vorsteher der Wechselstube in der Taucntzienstraße um 180 000 bis 200 000 Mk. geschädigt worden. — Mit 80 000 Mark flüchtig geworden ist der Bankbuchhalter Arndt von dem bekannten Bankhause Kretschmar in Berlin. Seit mehreren Jahren bekleidete Arndt dort einen besonderen Vertrauensposten und bezog ein bedeutendes Jahrcsgshalt. — Der Uhrmacherlehrling Mfred Neumann in Berlin feuerte auf seine Mutter in deren Wohnung in der Teltowerstraße, nachdem diese ihm wegen Trägheit Vorwürfe gemacht hatte, aus einer Teschiirpistole einen Schuß ab, ohne jedoch zu treffen. Da dies nach den Angaben der Mutter in den letzten Wochen schon wiederholt vorgekonnnen und ihrer Meinung nach ihr Sohn geistig nicht ganz gesund sei, wurde er vor« dem Bezirksphysikus untersucht, der ihn jedoch für völlig zu rechnungsfähig erklärt. Er wurde infolge dessen der Kri minalpolizei zugeführt. — In Lübeck ging am Sonnabend Nachmittag ein starkes Gewitter nieder. Ein Blitz schlug in den 122 Meter hohen Jakobikirchthurm ein und entzün dete das schwere eichene Balkenwerk. Tis Feuerwehr war wegen der Höhe des Thurmes machtlos und man fürchtet, daß die Thurmspitze vollständig zerstört werden wird. — Auch in Hamburg fand am Sonnabend starkes Schneetreiben unter Gewittererscheinungen statt. — Aus dem Riesengebirge wird dem B. T. gesck>rieben: Auf der böhmischen Seite des Gebirges hat in diesem Jahre der Schneeschuhsport eine ungeahnte Ausdehnung genom men und den Sport auf der preußischen Seite bedeutend überflügelt. Drüben fährt jetzt Mles auf den norwegischen Schneeschuhen, weil sie die denkbar rascheste Fortbeweg ung auch auf bahnloscn Stellen gestatten. Mn hübsches Bild ist eS, die Schuljugend den Weg zur und von der Schule auf Schneeschuhen zurücklegen zu sehen. Die Lehrer haben keine Ursache mehr, über ungenügenden Schulbesuch «n deu Wintermonaten zu klage«. Was bisher im Gebrauch Ineses Vehikels als eine Unmöglichkeit erschien, «st jetzt Kinderspiel geworden. Auch über den tiefsten frischge- fallenen Schnee, in den man sonst brusttief einsinkt, trügt der Schneeschuh seinen Fahrer. Die Botengänger zwischen den einzelnen Bauden, das Forstpersonal, die Postboten, )ie Hebamme, kurz, Alles benutzt jetzt zuin Fußverkehr auf >er böhmischen Seite des Gebirges den praktisclnn« Schnee- chuh. — In Moosburg fand eine Explosion des Ace tylenkessels im Lokal des dasigen neuen Kaufhauses Wei ner statt. Die Detonation glich einem Kanonenschuß. Tie Waaren flogen etwa dreißig Meter weit über die Straße, das Eingangsthor wurde samint der Mauer auf die Straße geschleudert. Mn vorübergehender Schrcinergchilfc erlitt chwere Verletzungen am Kopfe. Die Rollläden des neuen Ladens wurden wie Kartenblätter gebogen. WevMkfHSe» Ein niederträchtiger Streich ist einem An gestellten eines Fabrikgeschäfts in Cleve von zwei seiner College» gespielt worden. Während der junge Mann sich nämlich bei seilten in Heilbronn lebenden Eltern auf Weihnachtsurlaub befand, saudten ihm die beiden Kum pane einen durch die Schreibmaschine hergestellten und mit der gefälschten Unterschrift des Chefs versehenen Kün digungsbrief. Der junge Mann nahm sich das in nicht ge-' rade schmeichelhafte«« Ausdrücken verfaßte Schreiben der art zu Herzen, daß er das Elternhaus verließ und mehrere Wochen in der Welt umherirrte, ohne seinen besorgten An gehörigen Kunde von seinem Verbleibe«« zu geben. Als er nach Ablauf des Urlaubs nicht nach Clev zurücksEk.chrt war, eriundigke sich das F-abrikgeschäft bei seinen Ange-' hörige«« nach seinem Verbleibe, wodurch die Fälschung des Kündigungsschreibens ans Tageslicht tam. Damit war freilich di« Sorge der Eltern um das Schicksal ihres Sohnes keineswegs beseitigt, denn nach der ganzen Sachlage war es nicht ausgeschlossen, daß der junge Mann in seiner Ver zweiflung Hand an sich gelegt habe. Am 10. Januar hat er sich bei seinen« Chef geineldet, so daß er endlich von den« drückenden Kummer befreit werden konnte, in den er an« Weihnachtstage durch einen Bubenstreich, der einen Scherz darstellen sollte, versetzt worden ist. Tie Anstifter des unheilvollen Briefes sind aus ihrer Stellung ent lassen worden; doch dürfte die Angelegenheit noch ein ge richtliches Nachspiel haben. Eine Europa reise im Kinderwagen. Ter Redakteur Anton Hanslian aus Newyorl, welcher Mil Weib und Kind, die er in einen« Kinderwagen vor sich herschiebt, gegenwärtig eine Reise rund nm Europa unter nimmt, ist jetzt in Harnburg eingetrvffen. Er verließ Wien am 12. September 1899 und schob seinen Kinder wagen durch Oesterreich, Rußland, Deutschland, besuchte Belgien und Holland, fuhr dann nach Frankreich, wo er einige Zeit in Paris auf der Ausstellung weilte. Bon dort begab er sich nach Calais, uin sich am 6. November nach Großbritannien einzuschifsen. Hier durchfuhr er Eng land, Schottland und kam über Hüll an Bord der „Es peranza" in Hamburg an. Von Hamburg aus reist Herr H.'demnächst nach Rostock, von dort nach Kopenhagen und begiebt sich dann nach Stockholm, um Schweden und Nor wegen zu bereisen. Dann geht die Reise nach Rußland und zwar nach Kiew, hierauf nach Serbien, Bulgarien, Bosnien, Türkei und Italien. Von dorr aus werden Spanien und Portugal besucht, um daun durch Frankreich, die Schweiz wieder nach Oesterreich zurückzukehren. Für die ganze Reise sind zwei Jahre in Aufsicht genommen. Tie Kosten der Reise muß Herr H. selbst bestreiten. Er ver dient das nöthige Geld durch den Verkauf von AnsichtS- sich herschiebcnd, zeigen. Sofern er die Reise innerhalb Postkarten, welche ihn, seine Familie in« Kinderwagen vor zweier Jahre thatsächlich zurücklegt, erhält er vom New- ?)ork Herold, dessen Mitarbeiter er ist, eine Belohnung von etwa 10 000 Mark. Wissenschaftliches. Wie hoch kann ein Luftballon st e i g e n ? lie ber diese gewiß auch den Laien, noch mehr aber natürlich den Fachmann interessirende Frage verbreitete sich im Münchener Verein für Luftschifffahrt Herr Privatdozent Dr. Emden in einem sehr instructiven Vorträge. Tr. Emden führte aus, daß die Beantwortung der gestellten Frage gerade gegenwärtig von besonderer Bedeutung sei, denn die Hauptaufgabe der Meteorologie liege z. Z. in der Erforschung der Vorgänge in den hohen Schichten )er Atmosphären. In jene dem Menschen unzugänglichen Höhe», «verden durch unbemannte Ballons kleine Instru mente hinaufgetragen, die die dort herrschenden Zustände elbstthätig aufzeichuen. Eine genaue Analyse der maß gebende,« Umstände zeigt nun, daß man auch aus diesem Wege nicht über gewisse Höhen emporsteigen kann. In großen Höhen ist die Dichte der Lust und damit ihre Trag- ähigkcit so stark vermindert, daß z. B. ein Ballon aus leich ten« gefirnißten Seidcnpapier, der keinerlei Gewicht M tragen hat, ein Volumen von 8 Millionen Kubikmetern besitzen müßte, um eine Höhe von 55 Kilometern zu er reichen. Der Durchmesser dieses Ballons würde beinahe die dreifache Höhe der Frauenthürme (die Frauenthürme iud 99 Meter hoch) erreichen und die zur Füllung nöthig» Menge Wasserstoff etwa 4«/r Millionen Mark kosten. Be rücksichtigt man, daß ein Ballon noch außerdem Apparate tragen und dazu auch genügende Widerstandsfähigkeit be- itzen soll, so kommt man zu dem Schluffe, daß in Höhen von ungefähr 25—30 Kilometern sich gleichsam eine un- ichtbare Decke durch die Atmosphäre zieht, die mit dem Ballon nicht zu durchbrechen ist. So weit geht es also, und nicht höher! Abtrennen vor« Briefmarken. Wer hätte nicht schon einmal beim Abtrennen «wn Briefmarken eine oder gar mehrere zerrissen? Wie begegnet man diesem Uebelstande auf einfache, kostenlose und sichere Art? Tie Frage läßt sich sehr einfach lösen. Man falte die Marken nach beiden Richtungen in der Perforirung unter scharfem Niederstreichen und wird überrascht sein, wie leicht sich die Marken dann abtrennen lassen. Verdi -j-. Veidi, der berühmte Komponist, ist gestern früh Uhr n Mailand gestorben. Obw»hl di« Bevölkerung durch die Nachlichten über die schwere Erkrankung Verdi» auf dessen Ende vorbereitet war, Hot da» Bekanntwrrdrn dr» Tode» doch tiefe Trauer hervorgerusen. Urberall in den Straßen Rom» tehen dichte Gruppen, die Extraausgaben der Blätter gehe» den Hand zu Hand. — Verdi starb iu der A»o»ie, »h»e da» Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Sein Tod hat auch ganz Mal-
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