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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.12.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19011231011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901123101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901123101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-12
- Tag1901-12-31
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Anzeiger Druck und Verlag von E. Pol- t» Leipzig. Nr. 884 95. Jahrgang DieuStütz den 31. December 1901. I «heilt w I überlasst I conföber in landwirth - Berlin.) Die denen die frei Deutsches Reich. Berlin, 30. December. (Aus den schaftlichen Betrieben der Stadt freisinnige „Dossische Zeitung" macht Angaben, sinnigen Gegner einer erhöhten staatlichen Fürsorge für die Land- wirthschast di« ernsteste Beachtung schenken sollten. Dem ge-t nannten Blatte zufolge verursachte im letzten Geschäftsjahr« dia Viehhaltung auf dem Gute Blankenfelde 93198 Au-l gaben, denen nur 60 048 <.2 Einnahmen gegenüberstehen. Aul Falkenberg betrugen die Ausgaben für die Viehhaltung 76 607 <^, die Einnahmen nur 26143 cl(. In SputendorS wurden für di« Buchhaltung 88 486 c/( verausgabt und n« 22 863 -4k vereinnahmt. Auf Großbeeren war die AuSg»e für dir Viehhaltung 103 991 c«k, di« Einnahme nur 28 650 1k Auf Osdorf kostete die Viehhaltung 92717 -/( und brachte 36376 <4k. Uebrr die Gründe des Verhältnisses zwischen Aus gaben und Einnahmen macht die „Voss. Zig." leider nur spärLche Mitldeilungen. Doch ist denselben zu entnehmen, daß die Mckul- und Klauenseuche und der Milchpreis ihre Wirkungen geltend gemacht haben. Genaueres zu erfahren, wäre im Hinblicklauf die Brrathung de» Zolltarife» von großem Interesse. , die über da» ganze Land ver- allen Dingen die „Volksteot" in gründet, zugleich Regierungsorgan, mit einer bedeutenden Auflage, welche- in einem wahren Palast hauste und mit den neuesten Errungenschaften der Technik auSgestattet war. Dann war die englische „Pretoria News", auch ein ziemlich be deutendes Blatt; auch eine kleine deutsche Zeitung, die „Pretoria Post", existirte dort. In Johannesburg war der zweisprachige „Johannesburg Kourier" daS bedeutendste Blatt. Dort erschienen neben vielen kleineren deutschen, italienischen und amerikanischen auch die großen Minen sachblätter, meist auch in englischer und holländischer Sprache, „The Digger News", „The Miner", „The Prospector" und andere, die ebenfalls über das ganze Land verbreitet waren. In Bloemfontein erschien »eben mehreren kleineren Blättern die zweisprachige „Bloemfontein Post", Regierungsorgan, ebenfalls ein ansehnliches Blatt in einem riesigen Format, so groß wie die englische „Time-", welche besonders zu erwähnen ist, weil sie nach Abtödtung sämmtlicher Preßgelüste der Boeren durch die Engländer die einzige Zeitung ist, die noch in beiden Republiken existirt. Sje erscheint wie früher in zwei Sprachen, ist nach wie vor Regierungsorgan, nur mit veränderter Richtung, und strotzt natürlich von täglich neuen englischen SiegeSnachrichten, Regierungsverordnungen und Proclamationen, welch letztere die edlen Lords außerdem auch noch an jeder Straßenecke, an jedem Zaun anschlagen lassen. Man wunderte sich allgemein, weshalb dieses einzige Blatt in Bloemfontein erscheint, während die Feldmarschälle doch in Pretoria ihren Sitz haben, und das Blatt doch sicher auch von dort aus redigirt wird, zumal da in Pretoria genug unbenutzte Druckereien vorhanden sind. Ob sie den Freistaat schon mehr al- ihre Domaine betrachten wie Transvaal und sich deS letzteren immer noch nicht sicher fühlen, oder ob sie, da der Frei staat früher annectirt war und das NegierungSorgan dort nun einmal ezistirte, nichts daran ändern wollten, ist unklar; jedenfalls wäre Pretoria durch seine centrale Lage und zugleich als Sitz der Regierung ein viel geeigneterer Ort, als das südlich gelegene Bloemfontein. Da daS Blatt niit seinem reichen Inhalt täglich erscheint, die Manuscripte für die Zeitung aber immer 16 Stunden bis Bloemfontein gebrauchen, so muß der Telegraph, der ja allerdings nichts kostet, hierbei jedenfalls stark in Anspruch genommen werden. * London, 30. December. (Telegramm.) Nach der hrute vom Krieg samt veröffentlichten Verlustliste beträgt di« Zahl der bei Twersontein verwundeten Mannschaften 50; gefallen sind 53; nach der Schlacht sind vier an ihren Wunden gestorben. * Topoka (CansaS), 29. December. Hier hat eine von etwa 2000 Personen besuchte borrenfreundliche Versammlung stattgesunden. ES wurde ein Beschlußantrag angenommen, in dem Großbritannien anfgefordert wird, eS möge den Präsidenten Roose velt und den König von Dänemark rinladen, durch einen SchiedSsprnch das Ende des Krieges hrrbeizusiihren. ollständiger Lieferung des Leipziger Tageblattes wollen die geehrten Leser die Bestellung für das I. Vierteljahr 1902 baldgefälligst veranlassen, bisher vtertklzAhrlich für Leipzig 4 ^s, mit Bringerlohn für zweimaliges tägliches Zutragen T LV durch die Post bezogen für das Deutsche VezugS-Preis k» her Hmlptexpedition odrr den im Stadt bezirk «Ild den Vororte» errichtete» Aus gabestelle ab-,holt: vierteljährlich 4.80, del zweimaliger täglicher Zu stell»»- in- . Hau- -.50. Durch die Post bezogen für Deutschland ». Oesterreich t vterteljähn. ^l S. Mau abonntrt seiner mit entsprechendem Postausschlag bei den Postanstaltr» in der Schweiz, Italien, Belgien, Holland, Luxem burg, Däuemark, Schweden und Norwegen, Rußland, dea Donaustaaten, der Europäischen Türket, Egypten. Für alle übrigen Staaten ist der Bezug nur unter Kreuzband durch die Expedition diese- Blatte- möglich. — .. Di« Moraeucklu-aabe erscheint um Ndt^ di« Lbeud-Au-gaoe Wochentag- um - Uhr. lledactton und LriElon: 2-hanniSgaffe 8. Filialen: Alfred Hahn vorn». v. Klemm'- Sortim. llmversitätsstraße 8 (Pauliuum), Loui» Lösche, Lathorinenstr. 14, patt, und Könlg-ylod 7. Zusammenschluß -er evangelischen Landeskirchen. —Anläßlich deS warmen Appells, den der Kaiser in Gotha an die deutschen evangelischen Landeskirchen gerichtet hat, «inen engeren Zusammenschluß zur Wahrung und För derung der ihnen gemeinsamen Interessen zu erstreben, ist eS angezeigt, kurz zu recapituliren, was die sächsischeLaodeS- synode Anfang Mai d. IS. beschlossen bat, da man darin gewissermaßen den greifbaren Niederschlag dessen erblicken kann, wa- nach dieser Richtung bereit- in preußischen Synoden» in der Eisenacher Conferenz und in der Württembergischen Landessynode eingehend durckberathen worden ist. Einstimmig und unter lebhaften Beifallsbezeigungen bat die sächsische Synode in einer ihrer ersten Sitzungen in der Hauptsache folgende leitende Grundsätze als empfehlenSwerth an genommen: Der Zusammenschluß muß erfolgen, nach Analogie völker rechtlicher Verträge auf staatlichem Gebiete, durch frei willige föderativ cBe rein da rungderLa ndeSkirch en über bestimmte Gebiete, die das innerkirchliche Leben der einzelnen Landeskirchen nach Seiten des Bekenntnisses, des Cultus, der Verfassung und Berwaltung nicht betreffen. Diese Conföderation wird gebildet aus Deputaten der deutschen evangelischen Kirchenregimenter, sowie von Mit gliedern der Synodalvertretungen. In Landeskirchen ohne synodale Institutionen deputirt daS betreffende Kirchen regiment kirchlich erfahrene Männer der Landeskirche. Die Conföveration hat zunächst folgende Aufgaben: Die Wahrung und Vertretung der Rechte und Interessen der evangelischen Kirche gegenüber Angriffen und Eingriffen der römisch-katholischen Kirche; die Vertretung der unveräußerlichen evangelischen Interessen in Bezug auf die staatliche Gesetz gebung; die gemeinsame Stellungnahme gegenüber dem Secten- wesen; die kirchliche Pflege der deutschen Evangelischen in den deutschen Colonien und in der außer europäischen Diaspora. Eine Majorisirung der einzelnen Landeskirchen ist aus geschlossen. DaS Präsidium der Conföderation steht keiner einzelnen Landeskirche und keinem Kirchenreziment als solchem zu. Die Bestellung eines ständigen Vorstandes (Ausschusses), der die Verbindung der Landeskirchen aufrecht erhält und in dringenden Fällen eine Verständigung zu gemeinsamem Handeln ermöglicht, ist unbedingtes Erfordernitz. Die Conföderation bethätigt sich durch Erklärungen, Denk schriften und dergleichen, die sie im Namen und in Ver tretung der evangelischen Landeskirchen erläßt oder bei den politischen gesetzaebenden Instanzen einreichl, durch Auf stellung der Grundsätze, die innerhalb der Landeskirche zur Beseitigung schädigender Einwirkungen für die evangelische Kirche sich als erforderlich erweisen. Das sächsische Kirchenreziment ist zu ersuchen, eS wolle eine Versammlung von Vertrauensmännern au- der Mitte der Kirchenregierungen und Lande-synoden der größeren deutschen Landeskirchen zur näheren Berathung dieser Ange legenheit möglichst bald anbahnen. Der Referent. Geh. Kirchenrath v. Riet sch el-Leipzig, führte auS, man spreche bei der Erörterung der Frage viel von der Schaffung einer deutschen Nationalkirche und einer evangelischen ReichSkirche; beides seien Utopien, jene, weil sie vorauSsttze, daß auch der katholisch« Mitbürger sich mit den Evangelischen vereinige, diese, weil sie eine Zer trümmerung der geschichtlich gewordenen, in ihrem Dasein berechtigten evangelischen Landeskirchen bedeuten würde. Daß eS gemeinsame Angelegenheiten der evangelischen Kirche gebe, di« weder Bekenntniß, CultuS und Verfassung betreffen, braucht nicht erst gesagt z» werden. Er erinnere nur an den Toleranz-Antrag und an die Schmähungen Luther'» in der CanisiuS-Encyklika und frage, warum nicht an Stelle der zerstreuten Zeugnisse hiergegen ein einmütbigrs möglich gewesen wäre, da» doch ungleich mehr Eindruck gemacht und weit nachhaltigeren Erfolg gehabt haben würde. Der Geschlossenheit der ultramontanen Kirch» in Deutschland müsse eine einheitliche, die Recht« der evangelischen Kirche wahrende Einheit entgegen- arstellt werde«. Dazu komme die positiv« Ausgab« der Di-fpor-pfkege, die Uber da- -an-« d«utsche Gebiet ver- Der Krieg in Südafrika. Weihnachtsfeier im Felde. Der Kriegsberichterstatter des „Daily Telegraph" berichtet vom 23. December über die bevorstehende Weihnachtsfeier: „Lord Kitchener hat direct«n Befehl ertheilt, daß Sondertcans- port« mit Weihnachtsgaben jeder im Feld stehenden Colonne und selbst den fernsten Blockhäusern zugeführt werd«». Der Ge währung von Beiträgen aus den Felocantinen und von öffent lichen und privat«» Gaben ist es zu danken, daß es keinem Offi- cier oder Mann an dem Festtage an gutem Essen fehlen wird. Ich möchte bemerken, daß das patriotische Natal nach allen seinen Leiden durch Zeichnung «ine Summe aufgebracht hat, die sich auf Tausende von Pfund beläuft. Die kleine Stadt Pieter maritzburg hat allein in baarem Gelbe etwa 2000 Pfund Sterl. zu dem Fonds für Tabak, Pfeifen, Pudding u. s. w. beigesteuert. Ich hoffe, daß jeder Tommy lange genug leben wird, um Alles rauchen und essen zu können. Die Gabe, die jeder Mann aus der Cantin« erhält, besteht aus einem Plumpudding, einem Viertel pfund Tabak und einem Pint (etwa 1/2 Liter) Bier. Außerdem gewähren die meist«» Cantinen ein kleines Taschengeld. Die commandirenden Officierc sorgen dafür, daß gemästete Kälber und die besten Ochsen, geschlachtet werden. Unglücklicher Weise sind durch die beiden Kriegsjahre die Truthühner und Gänse in den früheren Republiken sehr selten geworden. Richt weniger als 85 000 Weihnachtspackete sind aus der Heimath eingetroffen. Vielleicht hängt die Wechnachtsüberraschung bei Twersontein mit den Weihnachtskälbern und -ochsen der englischen Truppen zusammen. Die Presse in den Boereu-Republiken. Bon einem Usrikander-Journolisten. * Tapstadt, 30. November. Die Preßverhältnisse waren den Boeren-Nepubliken besser entwickelt, als man hätte annehmen sollen. Jedes Nest von einiger Be deutung hatte seine eigene Zeitung oder vielmehr sein« Zeitungen. Denn wenn em Imgoblatt irgendwo reussirte, dann dauerte eS nicht lange, daß ein holländisches daneben auftauchte, um «in Gegengewicht zu schaffen. Letzteres genoß dann meist eine Subvention von der Regierung, weil so kleine Blätter bei der geringen Abonnentenzahl und dem Mangel an Annoncen ohne solche Lver- hanpt nicht existirrn konnten und gegen englische Blätter, die meist Eapitalisten und Mineospeculanten hinter sich hatten, pecuniär sowohl wie inhaltlich schwer an kommen konnten. Beide Blätter lagen sich naturgemäß fortgrsetzt in den Haaren, und e» tritben diese Preß- f«hd«n m«ist di« köstlichste» BlÜthea. WaS drm holländischen Blatt« an Fixigkeit und Gewandtheit de- Ausdrucke« dem englischen gegenüber abging, da- ersetzte es durch gött liche Grobheit und schlug immer mit der Plumpkeule drein. Besonder- die Nummern an- der Seit vor dem Au-bruchr de- Kriegt- zeichneten sich durch rmr heftige Sprache au». Mi» AuSbruch de» Kriege» wurden natürlich die englischen Blätter su-pendirt, und die holländischen beherrschten nun 1 di« Situation, bi- auch sie mit drm Vordringen der Engländer I allmählich »u existiren aufhvren nmßten. I Einige Blätter von Bedeutung gab e» in Pretoria, Jo- Anzeigen-Prei- die 6 gespaltene Petitzeile SS Neeckam«» «ne« dem «ed»ctton«ftriltz (4-espalton) 7» den YomMeanöch» richte» (S gespaltrn) bO Tabellarischer und Ziffeknsap entsprechend höher. -- Gebühren für Nachweisungen «ui Offw-enannahme LS H (rxcl. Porto). Extra-Beilagen (gefalzt), nur mit der Morgen-Au-gab», ohne Postbesürberung SO.—, mit Postbrsörderung 70.—. Amtahmtschlrtß für Zuzeigen: «-«»d-Au-Gcher vormittag- io Uhr. Morgo»-«tGDa-»r Rmhmitt»-« 4 Uhr. Bet de» Filiale« New Annahmestelle» je ein« halbe Stunde früher. Anzeigen sind stet- an die Expeditton zu richten. Di« Expedition ist Wochentag- mnattmhrochru geöffnet von früh 8 bi- Abend- 7 Uhr. ÄMtsölatt des H'öttigNchetr Land- und Amtsgerichtes Leipzig, -es Rathes und Polizei-Amtes -er Ltadt Leipzig. «heilt w rden müsse, statt, wie bisher, einzelnen Landeskirchen ' 'I ck zu bleiben. Nach außen solle die Gesammt- ... födemtion auftreten, wa- der Eisenacker Conferenz un möglich sei. Auch bei den übrigen evangelischen Kircbcn- regimrntern sei da- Bewußtsein lebendig, daß ein solcher Zusammenschluß eine Nothwendigkeit sei, ebenso sei die Eisenacher Conserenz davon überzeugt, ohne sie befriedigen zu können. Feste Garantien für die Selbstständigkeit der einzelnen K cchen würden gegeben; er wisse nickt, was da noch fiir ein Bedenken obwalten, wie da der Gedanke an die Ge.'abr einer Union aufkomme» könne. A n noch hervorragend-rer Bedeutung al- diese sehr dankens- werthe Umschreibung der Ausgaben und Ziele der Conföderation war die Mittheilung deS Vertreter- des sächsischen Kwchenregi- menteS, Consistorialpräsident v. Zahn, der, gleichfalls an CanisiuS-Encyklika und Toleranzantrag anknüpfend und die im Ausland« lebenden deutschen Stamme-- und Glaubens genossen dem allein wirksamen Schutze der Gesammtheit der deutscken Landeskirchen empfehlend, eS als aus geschlossen bezeichnete, daß die Kirckenregierungen die von der Eisenacher Conferenz als der Vertretung der Kirchen regimenter gegebenen Anregungen ganz unbeachtet lassen könnten; vielmehr glaube er, eS stehe zu hoffen, daß dem Appell der Conserenz wie dem der sächsischen Synode durch Stellung geeigneter Anträge auf der nächsten Kirchenconferenz Folge gegeben werde. Besonderen Werth lege rr darauf, daß die Eisenacher Conferenz auch die evangelische Kirche Oesterreichs nut umfasse. Man solle aber nur im Auge haben, wa- gegenwärtig erreichbar, nicht WaS wünschenSwertb sei, vor Allem den Bekenntnißstand und die volle Selbstständig keit der Einzelkirchen in Verfassung, Verwaltung und allen innerkirchlichen Fragen gewährleisten. Im klebrigen müsse, um einzelnen Landeskirchen den Anschluß zu ermöglichen, aus Manche- zunächst verzichtet werden, waSAnderen sehr werth voll erscheine: dem gemeinsamen Interesse müsse auch daS Opfer der Selbstbeschränkung gebracht werden. Nur von einer Seite (Geh. Hofrath Opitz-Treuen) wurde angedeutet, daß die äußere Einigung auch dem con- fessionellen Hader Einhalt thun werde und zwar in der Weise, daß daS evangelische Bekenntniß daS allein maß gebende sei und daß nicht Jeder eS so auSlege, wie eS ihm beliebe. Wolle man das betbätigen, so muffe rin Zu sammenschluß der evangelischen Kirchen erfolgen und dann müsse in Conflicten bei confessionellen Dingen daS Kleinere dem Größeren untergeordnet werden. Dieser Auffassung gegenüber, die auf eine oberste, alles uniformirende Glaubensinstanz innerhalb der protestantischen Kirche hinau-zulaufen scheint,wieS Geh. Kirchenratb Superinten dent v. Pank-Leipzig darauf hin, auch in der sächsischen LandeSsynode seien Manner mit verschiedenen theologischen und kirchenpolitischen Anschauungen, und doch, wenn e» ein gemein sames Interesse der Landeskirche gelte, ständen sie als ein Mann zusammen, ohne daß der Einzelne seine Sonderstellung aufzugeben brauche. Tausende und Abertausende schaarten sich um daS Panier deS Gustav- Adolf-VrreinS in allen deutschen Landeskirchen, aber noch Keiner habe deshalb Schaden genommen an seinem lutherischen Bekenntniß, im Gegentheil, «S sei da» Herz ihm erweitert worden. Jeder treu in seinem Bekenntniß, aber im Uebriaen Hand in Hand, Schulter an Schulter! In seiner Ansprache zum Schluß der Synode bemerkte CultuSmiuister v. Seydewitz, er wolle schon jetzt erklären, daß die in Lvallgoliois beauftragten Staat-Minister von der Wichtigkeit der Frag« tief durchdrungen seiea und der Angelegenheit die größte Sympathie entgegrnbrächten. Sie seien bereit, sie auch ihrerseits zu fördern und einer gedeihlichen Lösung »ntgegenzusühren. (Lebhafte- Bravo!) Freilich werde e» außerordentlich schwierig sein, de» schöne«, großen und idealen Gedanken in dir wirkungsvolleThat umzusehen. Namentlich dürfe der Bekenntnißstand und di« Verfassung und Verwaltung der einzelnen Kirchen nicht beriuslußt und geschädigt werden. — Wir sind vor Allem d«-halb auf diese Verhandlungen näher eingraange», um Denen, welche dem Prinnraeaten und dem Kaiser unterstellen, st, redeten einer Einigung der evangelischen Landeskirchen im Sinne der preußi schen Union da- Wort, zu beweisen, daß sie von ganz falschen Voraussetzungen auSgehen. Nicht von einer Deein- fluffung des gegenseitigen Bekenntnißstand«- ist die Rede, wen» auch die in Aussicht geuowm««, nach außen gerichtete Conföderation, Wie zu hoffe« steht, «nch von Rauftfche Gaffe 6 Herr Rrlvlir. Risokvr, Colvnialwaarenhandlung, Rattstädter Steinweg L Herr 0. Lnselwann, Colonialwaarenhandlung, Schützeuftratze L Herr ckui. kvkUmst'dvn, Colvnialwaarenhandlung, Weftvlatz 3« Herr U. Rlttrlod, Cigarrenhandlung, Aorkstrane ZK (Ecke Berliner Straße) Herr R. LIvtL, Colvnialwaarenhandlung, Zeiher Straße SS Herr V. Rüster, Cigarrenhandlung, in Plagwth Herr 6. KrUtLwann, Zschochersche Straße 7», - Reudnitz Herr Vs. RuxwLim, Marschallstraße 1. » - Herr 0. 8edml(it, Kohlgartenstraße 67, - - Herr Rernd. iVeder, Mützengeschäst, Gabelsbergerstraße 11, - Thonberg Herr R. üüntsvd, Reitzenhainer Straße 58, , - Bolkmarsdorf Herr Vvorx Xtewann. Conradstr. 55 (Ecke Elisabethstr.), in Naunhof Herr LonraÄ Letssede, Buchhändler. mäßigendem Einfluß auf die Art und Weise der I hanncSburg und Bloemfontein, die über da» Geltendmachung der Unterschiede in Lehre und CultuS I breitet waren. Da war vor < (wir meinen in concilianterer Form) sein dürfte, sondern s Pretoria, ein altes Blatt, schon in den siebziger Jahren ge> lediglich eine gemeinsame Instanz der Landeskirche für solche Fälle ist inS Auge gefaßt, in denen eS nötbig ist, die guten Rechte der gesammten evangelischen Kirche zu wahren, sei es Rom gegenüber, sei e» im Hinblick ans die staatliche Gesetzgebung, d:e unter dem Einflüsse des Centrumö die Kirche deS Evangeliums im Stiche zu lassen mitunter <6der nur allzu willfährig ist. Auch die Fürsorge für die evangelischen m der Diaspora hat mit den innerkirchlichen o.rbältnissen nichts zu thun. Der Prinz-Regent hat selbst mit klaren Worlen die Be grenzung angegeben, innerhalb deren eine Einigung möglich ist, und auch er sieht, genauer vertraut mit der geschichtlichen Entwickelung der ConsöderativnSidcc als manche Kritiker seiner Anregung, die Grenze in dem Gehege der Einzel bekenntnisse und der Verfassung. Dasselbe gilt vom Kaiser — und das möchten wir vor allen Dingen be tonen —, denn auch er redet von einem Zusammenschluß in den „gedachten Grenzen", wenn auch das Bild vom Wein stock und den Reben irreleitcnd sein mag, weil eS in diesem Falle nicht ganz richtig gewählt ist. Im Interesse rechtzeitiger und v Der Bezugspreis beträgt wie Reich und Oesterreich-Ungarn V In Leipzig nehmen Bestellungen entgegen sÜmmtliche Zeitungsspediteure, die Hanvtexprdition: Johaunisgaffe 8, die Filiale«: Katharmenstratze 14, Köntgsplatz 7 und Univerfitätsstratze S sowie nachfolgende Ausgabestellen: Arndtstraste 35 Herr «l. L'rieär. Oanltrs, Lolonialwaarenhandlung, Beethoveustrahe Herr Dlivoä. ketvr, Lolonialwaarenhandlung, Brühl L3 O. b. kvkudvi-t's AavlUoleer, Lolonialwaarenhandlung, Frankfurter Ttrahe (Thomasiusstr.-Ecke) Herr Mo Llautsokke,Colvnialwaarenhandlung, Löhrstrahe 15 Herr Lüuarü ÜvtLvr, Colonalwaarenhandlung, Nürnberger Strahe 45 Herr Ll. L. 41drevlU, Colvnialwaarenhandlung, in Anger-Crottendorf Herr v. k'rleävh Cigarrenhdlg., Zweinaundorfer Straße 6, - Connewitz Frau kl8vder, Hermannstiaße 23, - Eutritzsch Herr Rodert 4Ituvr, Buchhandlung, Delitzscher Straße 25, - Gohlis Herr Rodert 41tver, Buchhandlung, Lindenthaler Straße 6, - Linderran Herr widert Lindner, Weitiner Str. 51, Ecke Waldstr., Buchbinderei, - Neustadt Herr kuul Luek, ^imonoM-Lxpeditlon. Eisenbabnstraßc 1,
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