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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 02.04.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19010402010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1901040201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1901040201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-02
- Monat1901-04
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I. SeilM W 8ch>M Tageblitt mi> AiMr Nr. 188, AmÄU L. April lVl. MW-AMck.) Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Mit Zustimmung der Herren Stadtverordneten haben wir ge» mäst 8 33 der Ortsbauordnung ein OrtSgesetz über die Verkeilung der Kosten ausgestellt, die der Stadtgemeinde Leipzig erwachsen sind 1) sür die Beschaffung des Areales und di» Herstellung ». der Giesser-Strasse zwischen der Siemens» und der Antonten-Straße sowie d. der Antonten-Strasse zwischen der Gießer» und der Gerhard»Straße über 15 w Breite und 2) sür die Herstellung LeS anliegenden freie» Platzes in Leipzig-Kletnzschocher. Dieses OrtSgesetz wird vom Tage nach der Veröffentlichung dieser Bekanntmachung ab vier Woche» lang aus unserem Tiesbauamte, Brühl 80, II, Zimmer Nr 77 öffentlich zur Hinsicht ausliegen. Widersprüche gegen das ausgelegte OrtSgesetz sind innerhalb dieser Frist schriftlich bei uns anzubringen. Spüler eingehend« Wider sprüche werden nicht berücksichtigt. Leipzig, den 27. März 1901. Der Rath der Stadt Leipzig. Io. 1010. vr. Tröndlin. vr. Barthol. Bekanntmachung. Wegen Reinigungsarbeiten bleiben die Geschäftsräume unseres Wasserwerks in Leipztg-Plagwitz am 9. April 19V1 für das Publikum geschlossen, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Leipzig, den 29. März 1901. Ter Rath der Stadt Leipzig. Id", 1557. vr. Tröndlin. Ass. B. Ausschreibung. Für den Neubau der Heil- und Vcrsorganstalt Dösen sollen die Tischlerarbeiten zu den Heizkörperverkleidungen in den 2 Häusern für Unruhige und - - 2 » - Halbruhige vergeben werden. Die Bedingungen und Arbeitsverzeichnisse können beim Hochbau- Amte, Ralhhaus, ll. Obergeschoß, Zimmer Nr. 6 ringeseden oder gegen porto- und bestellgeldfreie Einsendung von zusammen 0,50 die auch in Briefmarken erlegt werden können, bezogen werden. Die Pläne rc. liegen in der Bauhütte der Heil- und Versorg- anstalt Dösen an der Chaussee von Probstheida nach Wachau zur Einsicht aus. Die Angebote sind verschlossen und mit der Aufschrift: Heil- und Versorganstalt Dösen Heizkörvcrverklcidttngen versehen, bis zum 9. April, Vormittags 10 Uhr auf dem Rath- Hause an obengenannter Stelle portofrei einzureichen. Der Rath behält sich die Theilung der Arbeiten, sowie jede Ent schließung vor. Leipzig, den 29. März 1901. Ter Rath der Stadt Leipzig. Deputation zum Hochbanwesen. Bekanntmachung. Die Erd-, Maurer- und Pflastcrarbeiten zur Verbreite rung der Reitzenhainer Strasse zwischen der Riebeckstrafze und der Verbindungsbahn sollen an einen Unternehmer ver dungen werden. Die Bedingungen nebst Lageplan für diese Arbeiten liegen in unserem Tiesbauamte, Brühl 80, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 77 aus und können dort eingesehen werden, auch können die Be dingungen gegen Entrichtung von 0,50 , die auch in Brief ¬ marken eingesendet werden können, entnommen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Angebot für die Arbeiten zur Verbreiterung der Reitzenhainer Strasse" versehen in dem oben bezeichneten Geschäftszimmer bis zum 1V. April 5 Uhr Nachmittags einzureichen. Der Rath behält sich das Recht vor, sämmtliche Angebote ab zulehnen. Leipzig, den 1. April 1901. Des Rathcs der Stadt Leipzig 1. ä. 1948. Deputation znm Ticfbauwcsen. Vcrmicthung. Die zur Zeit von der Firma Friedrich Jung L Co. im Erd geschoß deS städtischen Grundstücks Grimmaische Straße Nr. 1 be nutzten Geschäftsräume sollen vom 1. Oktober 1991 an ander- weit vermiethel werden. Miethgesuche werden auf dem Rathhause 2. Obergeschoß, Zimmer Nk. 20, entgegengenommen. Leipzig, den 11. März 1901. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin Römer der am 4. Februar 1872 in Diemitz b. Halle sMksUU/s geborene Schlosser Wilhelm Rüprich, welcher zur Fürsorge für seine Familie anzuhalten ist. Leipzig, den 11. März 1901. Der Rath der Stadt Leipzig. Armenamt, Abth. I. A.-R. I, 1g, Nr. 96b. Hentschel. Gtsch. Sparkasse Paunsdorf. Garantirt von der Gemeinde. Sparverkehr seit Anfang Januar 1991: 1421 Einzahlungen im Betrage von 168,950 88 /H, 955 Rückzahlungen » » » 142,867 29 Verzinsung »er Einlagen mit 3'/-"/». ExpeditionSzeit an jedem Werktage von 9 bis 12 Uhr Vor mittag». Arbeitgeber, Arbeitnehmer. Die Ortskrankenkasse snngirt sür ihren Kossenbezirk gleichzeitig als Organ der Landesversicherungsanstalt Königreich Sachsen. Geschäftsstelle: Leipzig, Gcllertstrasse 7 9. Bevollmächtigter und Bureauvocsteher: Herr Verwaltungs- Direktor Clemens Uhlmaiitt. Leipzig, am 1. April 190l. Ter Vorstand der Ortskrankenkasse für Leipzig und Umgegend. vr. Wittmar Schwabe, Vorsitzender. Bekanntmachung. Der Vorstand der unterzeichneten Ortskrankenkasse besteht für da« Geschäftsjahr vom 1. April 1901 bis 31. März 1902 aus folgenden Herren: 1) dem Unterzeichneten, Leipzig, Querstraße 5, al- Vorsitzende», 2) Richard Braun, L.-Thonberg, Reitzenhainerstraße 86 Pt., als stellvertretenden Vorsitzenden, 3) Felix Ulrich, Leipzig, Körnrrstraße 22IV., als Schriftführer, 4) Albert Riescher, Leipzig, Asterstraße 5, als stellvertretenden Schriftführer, 5) Julius Maser, L.» Reudnitz, Senrselder- straße 13, 6) William Steinmetz, in Firma: Täschner L Co., Leipzig, Thomaskirchhof 12, 7) Robert Rost, Leipzig, Weststraße 20, 8) Wilhelm Kor», iu Firma: Korn L Bredt, Leipzig, Gerichtsweg 10, 9) Wilhelm Bär, in Firma: Bär L Herrmann, Leipzig, Kurprinzstrabe 17, 10) ArnoKansmann,L.-Reudnitz,Bergstraße9II., 11) Hermann Blnmknttetn, L.-Neuschöneseld, Conradstraße 37, 12) Johannes Rühle, L.-Thonberg, Reitzenhainer- straße 84 III., 13) Franz Schäfer, Leipzig, Zeitzerstraße 21 IV., 14) Ludwig Maicrbacher, Leipzig, Sophien- straße 2 III., 15) Moritz Pritz, L.»Plagwitz, Weißenfelser Straße 5 IV., 16) Richard Hendel, Leipzig, Mahlmann» straße 8 III. l., 17) Ehregott Haferkorn , L. - Volkmarsdorf, Natalienstraße 22 II., 18) Hermann Ohmann, Leipzig, Alexander- straße 36, Ocssentliche Zustellung. Der Inhaber eines Herren-Moden-Salons, Knrt Freter in Leipzig, vertreten Lurch den Rechtsanwalt Vr. Eickiler II in Leipzig, klagt gegen den vr. pbll. Emil Oswald Rasser, früher in Leipzig, jetzt unbekannten Aufenthalts, beantragt mit dem Ersuchen, das Uriheil gegen Sicherheitsleistung für vorläufig vollstreckbar zu erklären, zu erkennen, daß der Beklagte schuldig ist, dem Kläger 403 ./t 98 samint Zinsen zu 4 Proc. vom Tage der Klag zustellung ab zu bezahlen und ladet Len Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die dritte Civilkammcr Les Königlichen Landgerichts zu Leipzig auf den 24. Mai 1991, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. « Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Leipzig, den 1. April 1901. Ter Gcrichtsschrcibkr dcS Königlichen Landgerichts. Aus Blatt 4013 des Handelsregisters ist heute eingetragen worden, daß die Firma Hugo Franke in Leipzig künftig Friedrich TalleSkc lautet. Leipzig, den 30. März 1901. Königliches Amtsgericht, AM. 118. Aus Blatt 8503 des Handelsregisters ist heute eingetragen worden, daß die Herrn Wilhe.m August Emanuel Harry Raven sür die Firma Kresse Sc Hartmann in Leipzig ertheilt gewesene Prokura erloschen ist. Leipzig, den 30. März 1901. Königliches Amtsgericht, Abth. II8. Auf Blatt 1420 des Handelsregisters ist heute die Firma Carl Kästner in Leipzig gelöscht worden. Leipzig, den 30. März 1901. Königliches Amtsgericht, Abth. 118. KonkmSvcrfahrcn. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des Handels manns Elie Rimalowcr, Inhabers eines Kurz-, Galanterie» und Wollwaarengejchäfts in Leipzig, Zeitzcrstr. 51, ist zur Prüfung der nachträglich angemeldeten Forderungen Termin auf de» 3 Mai 1991, vormittags 11 Uhr, vor dem Königlichen Amtsgerichte Hierselbst, Nebenstelle, JohanniS- gasse 5, anberaumt. Leipzig, den 30. März 1901. Königliches Amtsgericht, Abth. IIä?. KonkmSvcrfahrcn. Tas Konkursverfahren über das Vermögen dcS Kaufmanns Knrt Kittler, Jnbabers eines Colonialwaareu», Droquen- u. Cigarrengeschästs in Leipzig, Tbalstr. 128, wird nach Abhaltung Les Schlußtermincs hierdurch ausgehoben. Leipzig, den 30. Mürz 1901. Königliches Amtsgericht, Abth. II.V. Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen der zum Betriebe einer Fahrrad- und Nähmaschinenhandlung unter der Firma: Theodor Ort är Co. in Leipzig, Poststr. 14, bestehenden Com- manditgesellschaft, wird nach Abhaltung Les Schlußlermines hier durch ausgehoben. Leipzig, den 30. März 1901. Königliches Amtsgericht, Abth. II Versteigerung. Den 3.April».I., Born». 19 Uhr, sollen imBersteigerunaS» raume des Kgl Amtsgerichts hier 1 Spülap»arat mit Zubehör, 2 Waarenregale, 1 zweirädr. Handwagen, 2 gr. Spiegel, Stühle, Tische, 1 Schreibtisch, versch. Schränke, 1 Sopha, 8999 Stück Cigarre» u. v. a. G. gegen Baarzahlung versteigert werden. Leipzig, den 1. April 190l. Ter Gerichtsvollzieher beim Königliche» Amtsgerichte. Versteigerung. Donnerstag, den 4. dies. Mon., vorm. 19 Uhr, sollen im Bersteigerungsraume des hiesigen König!. Amtsgerichts olgende Gegenstände versteigert werden, al«: 1 Geldschrank, 1 Näh maschine, 2 Fahrräder, 2 Landschastscamera, 1 Teigtheilmaschine, I Kachelofen, 1 Berliner Ofen, 1 Hobelbank, 1 Ladeneinrichtung, 1 Sack Barimandeln, 1 Eisschrank, 1 Bierdruckapparat, 1 großer Musikautomat, 1 Tiegeldruckmaschine, 1 Buchdruckmaschine, 7 Kasten Schriften, Clichös, gute Möbel, darunter ganze Garnituren, Tru» meaux, Schreibtische u. s. w., 1 nener Jagdwagen, sowie ungefähr 499 Lettern, darunter Doppeltrtttleitern, Victoria- lettern, Trittleiter», Sicherheitsleitern, Trtumphleitern, Anlageftnfenleitern, Lanfleitern, Spitzleitern, Küchcn- klappftühle und endlich 17 Küchenstühlc. Leipzig, den 1. April 1901. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Konkurs-Auction. Mittwoch, den 3. April, Vormittags 11 Uhr, sollen in meiner Wohnung Grosse Fleischergasse 12, II., in Cavael's Konkurs verschiedene Pfandsachcn und zwar: Kltpfcr- drnckplatten, ClichöS, Einbandplatten, Stanzen, weisses Papier u. Carton, fertige Trnckc, 2 Manuskripte rc. im Auf» trage des Konkursverwalters, Herrn Rechtsanwalt Zieger, öffentlich versteiaert werden. I'rauke, Lokalrichter. Die Erd-, Maurer- und Asphaltarbeiten Loos I zum Neubau einer Officier-Speise-Anstalt für das Train-Bataillo» in Leipzig sollen einschließlich Materiallieferung nach Loosen getrennt am 12. April 1991, 11 Uhr Borin. im Geschäftszimmer des Unterzeichneten, Kasernement 107, woselbst auch die Verdingungsunterlagen vom 3. d. M. ab zur Einsicht bez. Entnahme gegen Erstattung der Kosten ausliegen, öffentlich ver dungen werde». Angebote sind aus den Umschlägen mit entsprechender Bezeichnung versehen, versiegelt und gebührenfrei bis zu obigem Zeitpunkte einzureichen. Nicht vorschriftsmäßig ausgesüllte Angebote werden zurückgewiese». Znschlagssrist 4 Wochen. Ter König!. Garnison-Banbeamte III, Leipzig (Post Gohlis). Königreich Sachsen. Die vorliegende Nummer enthält an anderer Stelle noch folgende unter diese Rubrik fallende Sonderartikel: Ortsgruppe des All gemeinen Deutschen Frauenvereins (Versammlungsbericht). — Kauf männischer Verein. — Ernennungen, Versetzungen rc. im öffent» licheu Dienste. Exercirschule von Wilhelm Zörnitz (Osterprüfung). — Wochennachweis der Bevölkerungsvorgänge in Leipzig. — Ent scheidungen LeS Reichsgerichts. — Gerichtsverhandlungen (königl. Landgericht). — Unterrichtswesen. — Ostcrausstellung in der Städtische» Fortbildungsschule für Mädchen. — Verband deutscher Bureaubeainten (12. Generalversammlung). — Oesfentliche Buch- hündler-Lehranstalt (Entlassungsfeier). — Schaufrisiren der Barbier- und Friseur-Innung. * Leipzig, 1. April. Der Geheime Kanzleirath Berger beim Reichsgericht begeht am 24. April d. I. sein 60 jähriges D i en st j u b i l ä u m. Als im Jahre 1870 hier das BundeZ- oberhandclsgericht errichtet wurde, übernahm Herr Kanzleirath Berger den Posten des Bureauvorstehers und hat dann weiter dem Reichsoberhandelsgericht seit 187ö, und dem Reichsgericht seit 1879 airgehört. Beim Reichsgericht sind noch drei Unter beamte thätig, welche auch schon seit 1870 bei den vorgenannten Gerichten in Dienst waren, cs sind dies der Botenmeister Köhler und die Boten Haase und Wagner. 6. Leipzig, 1. April. Heute Mittag sand in Gegenwart der Beamten der hiesigen königlichen Staatsanwaltschaft durch Herrn Geheimrath Generalstaatsanwalt R ii g e r die feierliche Einweisung des an Stelle des in den Ruhestand getretenen Herrn Geheimrath Oberstaatsanwalt Häntzschel von Chem nitz an das hiesige Landgericht berufenen Herrn Oberstaats anwalt Böhme statt. * Leipzig, 1. April. In der männlichen Abtheilung der öffem tischen A r b en t s v« r m'i t t l u n g s ste l le des Vereins für Arbeitsnachweis, hier, Reichsstraße 3, I., haben sich im vergangenen Monat 323 (im Vormonat 314) Arbeitsuchende eintragen lassen, während von den Arbeitgebern 447 (im Vor monat 282) offene Stellen gemeldet wurden. Nachweislich durch Vermittlung des Arbeitsnachweises — ein Theil der unterge brachten Arbeiter unterläßt regelmäßig die Anzeige über die er folgte Einstellung — wurden 422 (im Vormonat 254) Stellen besetzt. An Lauf- und Arbeitsburschen konnte der Nachfrage nicht Genüge geleistet werden. Der Mangel dürfte sich nächsten Monat in Folge der Schulentlassungen ausgleichen. * Leipzig, 1. April. Nächsten Freitag, den 5. April d. I., beginnt auf der Dresdener Linie der regelmäßige Verkehr folgen der Personenzüge an Sonn- und Fe st tagen: 7 Uhr 43 Min. Vormittags nach Grimma und Großbothen, 10 Uhr 29 Min. Vormittags und 9 Uhr 5 Min. Abends von Grimma nach Leipzig, 8 Uhr Abends von Großbothen nach Leip zig, 9 Uhr 18 Min. Abends von Rochlitz nach Großbothen mit Anschluß nach Leipzig (Ankunft 11 Uhr 8 Min.), 8 Uhr 25. Min. Abends von Großbothen nach Rochlitz (mit Anschluß 7 Uhr 22 Min. von Döbeln), 6 Uhr 56 Min. Bormittags von Dresden, Hauptbahnhof, nach Döbeln, 9 Uhr 38 Min. Vormittags von Döbeln, Bahnhof, nach Dresden, Hauptbahnhof, und 8 Uhr 12 Min. Abends von Wurzen nach Leipzig. — In Ergänzung unseres Berichtes über die Feier der Verabschiedung des Herrn Realschuldirectors Professor vr. Pfalz ist mitzutheilen, daß der Scheidende zuerst Hauslehrer im Hause des Herrn Baron von Seydetvitz auf Lauterbach war, wo auch der gegenwärtige Kultusminister sein Schüler war, dann gehörte er 2 Jahre der Volksschule an, 7 Jahre war er Lehrer am Taubstummen-Jnstitute zu Leipzig, dann 1 Jahr Lehrer an der Annenschule zu Dresden und seit Mai 1862 gehörte er den höheren Schulen Leipzigs an. -g- Leipzig» 1. April. Dem Markthelfer Herrn Johann Earl Probsthain in L.-Reudnitz ist vom königl. Ministerium des Innern das tragbare Ehrenzeichen für Treu« in der Arbeit verliehen und dem Geschirrführer Herrn Jo» Hann Karl Menzer in Stötteritz von 'der königl. Kreishaupt- mannschaft Leipzig eine Belob igungs urkunde ausge stellt worden. Beide sind seit 33 bez. 27^ Jahren bei der Firma F. G. Damm hier beschäftigt. — Ferner wurde Herrn Werk führer Friedrich Otto Mildnerin L.-Reudnitz, der heute aus eine 25jährige Thätigkeit bei der Firma C. Otto Wilhelmy zu rückblickt, von der königl. KreishauptmannschLft Leipzig eine Be- lobigungsuvkunde ausgestellt, die ihm heute an Raths-stell« durch Herrn Stadtschreiber vr. Pallmann überreicht wurde. — Beinahe 50 Jahre, nämlich seit Februar 1852, wohnt, wie uns geschrieben wird, Herr Schuhmachermeister Ferdinand Hein ich en mit seiner Gattin in demselben Haufe, Gerichts weg Nr. 6, das der in genannten Zeit im Besitz« der Familie Tannert sich befindet. */» Leipzig, 1. April. (Arbeiterbewegung.) Mit der Regelung der Organisationsfrage beschäftigt« sich eine gestern im Gosenthale abgehaltene, von 50 Personen besuchte Ver sammlung der Steinetreiber. In einer früheren Versammlung war angeregt worden, aus dem Centralverbande der Bau-, Erd- und gewerblichen Hilfsarbeiter auszuscheiden, weil der Verband nicht in der Lage sei, die Interessen der Steine treiber, wie diese es wünschen, wahrzunehmen, und dafür eine locale Vereinigung zu gründen. Es war hierzu «ine Commission eingesetzt worden, die diese Angelegenheit in Erwägung ziehen und das Ergebniß dann bekannt geben sollte. In der gestrigen Ver sammlung theilte die Commission mit, sie sei zu dem Schlüsse gekommen, daß es Vortheilhafter sei, in dem Verbanlde zu bleiben. Nach langer Debatte beschloß die Versammlung dementsprechend. * Chemnitz, 1. April. Mit dem heutigen Tage wurden die Bezirkscommandos Chemnitz I und II in ein Bezirkscommando Chemnitz vereinigt und unter einen pensionirten Stabsofficier mit dem Range und iden Befugnissen eines Regimentskommandeurs gestellt, an die Spitze des Bezirks commandos aber Oberst Königsheim berufen. Dem Be zirkscommando sind noch vier pensionirte Stabsofficiere zu- getheilt, die unter Anderem in den zugehörigen Aushebungs bezirken die Geschäfte als Militärvorsitzende dec Ersahcommissio- nen übernommen. * Zwickau, 1. April. Die städtischen Kollegien hier gedenken am 23. d. M. Abends, an Stelle des sonst üblich gewesenen Fest mahles, einen großen Commers zur Feier des Geburts tages des Königs zu veranstalten. — Der Gemeinderath des Vorortes Eckersbach hat einen Antrag auf Anschluß an den Widerspruch gegen die Getreidezollerhöhung als nicht zu seinem Wirkungskreise gehörig abgelehnt. — Mit dem heutigen Tage tritt für die Nachbarorte Wilkau, Nieder haßlau, Vielau, Friedrichsgrün ein regelrechter OmniLus- verkehr in Kraft. — Von den nach dem vorjährigen Berg arbeiterstreik entlassenen Arbeitern sind noch etwa 20 vorhanden, die nicht wieder angelegt und demnach ihrer Ansprüche an die Knappschafts-Pensionscasse verlustig geworden sind. * Zwickau, 1- April. Gestern Abend zwischen 7 und 8 Uhr brachte sich auf Zschocksner Flur der etwa 20 Jahre alte Sohn eines Apothekenbesitzers in selbstmörderischer Absicht mehrere Messerstiche in die Brust bei. Man brachte den Schwerverletzten in das Hartensteiner Krankenhaus. Der junge Mann ist Student des Jngenieurfaches und hat zwei Jahre das Polytechnikum in Dresden besucht. Das Motiv der That ist noch unbekannt. — Francnstcin, 31. März. Auf recht verzwickte Bier ve r h ä l t n i s s e in Frauenstein läßt folgende Anzeige schließen, die im hiesigen „Anzeiger" erschien: Gastwirthe. Von anderer Seite wird jetzt Bier unter der Behauptung angeboten, es sei dasselbe Bier, welches ich meiner Kundschaft liefere. Bis mir das Gegentheil bewiesen wird, behaupte ich, daß dieses Bier nicht dasselbe Bier ist, wohl aber bin ich bereit, ein solches Bier noch billiger zu liefern. Hermann Richter, Vertreter der Ersten Kulm bacher Acdien-Brauerei Bayern uNd der Felsenkeller-Brauerei zu Dresden-Plauen. — Da erscheints schon räthlicher, die Frauen- steiner bleiben beim heimischen „Gefachen", ehe sie dieses Bier, das nicht dasselbe Bier ist, ihren Kehlen anvertrauen. (CH. T.) — Vantzen, 1. April. Bei dem Schiedsgerichte für Arbeiterversicherung zu Bautzen sind vom I. April dieses Jahres ab der Regierungsrath bei der Kreishauptmann schaft Bautzen vr. Körner zum Vorsitzenden und zum Stell vertreter der Regierungsrath D o st bestimmt worden. — Grossschönau, 31. März. Die als Eilgut aus Bremer* Haven nach Großschönau beförderte Leiche des 6jährigen Töchterchens des aus Warnsdorf in Böhmen gebürtigen Zimmer manns Beil wurde am Sonnabend Nachmittag auf dem Fried- Hofe in Großschönau beerdigt. Der Wunsch der Eltern, das Feuilletsn. Santa Cacilia. Eine Oster-Erinnerung. Von Eugen Segnitz. Nachdruck verboten. Die ewig« Stadt wird in ihrem ganzen Umfange von der Campagna umschlossen, jener alten Heimath des römischen Volkes, von welcher aus der einzig in den Annalen der Geschichte dastehende Siegeszug begann, dessen Schluß die Unterwerfung der ganzen damaligen civilisirten Welt bildete. Dereinst von blühenden Städten und zahllosen Niederlassungen übersät, ist die Campagna von Rom, nur zum zehnten Theil noch bebaut, eine großartige, an geschichtlichen Erinnerungen überreiche Ein öde, eine Katakombe der Geschichte. Eine Charfreitagsstimnzung liegt über dieser hoheitsvollen Landschaft ausgebreitet, Uber diesen Kirchhof der Weltgeschichte. Innerhalb desselben treten d«m rinscnnrn Wanderer auf Schritt und Tritt die Zeugen und Spuren einer gewaltigen Zeit entgegen. Gewaltig und doch untergegangen, gewaltig und in vielen ihrer Erscheinungen voller Jrrthümer. An wenigen Orten wird dem stillen Beschauer der ewige Wechsel des Daseins so nahe vor die Seele treten, als gerade in der römischen Campagna. Isis- und Melittapriester, Korybanten und Gallen, Klagcpriester des Adonis und Chöre des Mithras durchzogen einst in religiösem Taumel die Straßen des kaiserlichen Roms nach den Gärten des Nero. Heute sieht in den letzteren die von allen Seiten sichtbare Kuppel von San Pietro. Der Galiläer hatte gesiegt: an die Stellen der lärmenden Aufzüge traten die stillen Processionen der Christen nach den Katakomben, erklang der eintönige Klagesang: „In to vomins 8p«invi voati guorum teeta ^unt poecatn.' DaS Christenthum wurde die Religion des Todes oder des Triumphes über ihn. In seiner mythischen Vorstellung der Religionen hat der Tod eine gleiche Rolle gespielt; die Passion, die Kreuzigung und Kreuzesabnahme, die Grablegung, die Auferstehung und die lange Reihe von Märtyrern im Gefolge jener Christenverfol- gungen des Nero, Domitian, Decius und Diokletian und anderer Kaiser, haben dem christlichen Cultus dieses leichenhafte Ge präge aufgedrüclt, die ganze Lebensansicht bestimmt und die Musik, Bildner«: und Malerei gleichfalls mit Tovesanschauungen durchdrungen. Verläßt man die Stadt durch die im Süden gelegene Porta San Sebastiano, so gelangt man in Kurzem, immer die Aus sicht genießend auf die Campagna und die vieselbe begrenzenden Gebirgszüge, auf die einst nach Capua führende Via Apia, die Königin der Straßen. Bereits beim Eintritt in die ein Meer von Einsamkeiten darstellende Campagna mahnen eine Menge von Grabsteinen an die Vergänglichkeit allen Seins. An der Stelle, wo sich unsere Straße mit der Via Ardeatina kreuzt, liegt ein einsames Kirchlein,„vomino guo raclis?" genannt und von folgender Legende poetisch erklärt. Petrus war aus seinem Kerker entflohen und eilte, vom Todesgrauen überwältigt, von Rom fort. Vor den Thoren der Stadt aber begegnet« dem Ge> ängstigten der Heiland. Petrus fragte oenselben: „Herr, wo gehst Du hin?", und erhielt die Antwort: „Nach Rom, um mich noch einmal kreuzigen zu lassen, weil mein Jünger nicht für mich leiden will." Tief beschämt und doch getröstet und gestärkt zugleich wandte sich Petrus nach Rom zurück, um auf dem Janiculo den Kreuzestod zu erleiden. Die Straße führt weiter an einem römischen Columbarium vorbei, einer unterirdischen Grabkammer, welche ein längliches Viereck bildet und in neun Reihen von übereinander liegenden Nischen Aschenkrllge enthielt. Die an den letzteren angebrachten Täfelchen nannten die Namen von Personen, welche unter den Kaisern Augustus bis Nero Palastämter bekleideten. Diesem Puncte sehr nahe liegt das Ziel unserer heutigen Wanderung, nämlich die Katakombe von San Callisto. Ein Thor, über welchem die Worte „Coeme terium S. Callisti" eingehauen sind, führt in die Vigne, unter der sich die berühmte Katakombe befindet. Eine Riesenherberge, ein Saal von tausend Betten nimmt den Wanderer nun auf. Neben dem alten Oratorium S. Callisti in. Arenariis, welches dem Beschauer Inschriften, Ucberbleibsel von Reliefs und Nach bildungen von Frescobildern bietet, führt eine gemauerte Treppe hinab in den Gang, über den man unter Leitung eines von seinem Gelübde des Schweigens dispensirten deutschen Trappisten wan dert. Die geheimnißvolle Stille, welche den Eintretendcn em pfängt, die labyrinthisch verschlungenen Gänge, die allegorischen Bilder und Zeichen des Ankers und des Kreuzes, des Oelzweiges und der Palme, des Lammes und des Fisches, endlich des guten Hirten und der klugen und thörichten Jungfrauen, ferner die zahlreichen Inschriften, die oft in ihrer Unmittelbarkeit des Aus druckes und in ihrer schönen Menschlichkeit in dem heutigen Leser noch Theilnahme wachrufen — Alles das erweckt jenen tiefen und unverlöschlichen Eindruck, welchen einer der besten Romkenner (Heinrich Allmers) so schön in die Worte kleidet: „Es ist die Er innerung an die früheren Zeiten des Christenthums, an jene kleine, still wachsende Schaar, die mitten in solcher Umgebung voll kindlicher Demuth und Herzensreinheit im Glauben, voll Innigkeit und Liebe, voll fröhlicher Zuversicht und dämm so groß im Harren, Dulden und Sterben, hier ein ahnungsfreu- diges Keimleben führte, so recht ein Leben „in oiloMic» et nps". Schreitet man auf dem Wege zur Papstkrypta weiter, so fallen zunächst die sogenannten Graffiti in die Augen, mit welchen die Wände bedeckt sind. Sie zerfallen in drei Klassen, entweder sind es Namen und Titel der die Katakomben besuchenden Per sonen, oder es sind fromme Wünsche und Gebete, Grüße oder Acclamationen für oder an Freunde und Verwandte, Lebende oder Tobte; oder endlich auch Anrufungen der Märtyrer. All dem größeren Raume der Papstkrypta, welche die Gräber von verschiedenen hier beigesetzten Bischöfen enthält, gelangen wir durch einen unregelmäßig gebildeten, in den Felsen gebaucnen Gang in ein weit größeres, oben mit einem Lunimare veriedenes, Wit Marmorplatten bekleidetes und durch (jetzt verdorbene) Mo saiken verziertes Grabgemacti. Es ist die Krvvta der heiligen Cäcilia. Der Columbus der unterirdislben Well der Katakombe, der Archäoloq Bosio, hat um das Jab» 1'»^ die Märtyrerocten unserer Eiligen in sein großes, di: altchristlichen Coemeterien be handelndes Werk, ausgenommen und erzählt die Legende folgen dermaßen: Cäcilia, deren Eltern voir Senatorcnrange waren, hatte bereits von frühester Kindheit an eine christliche Erziehung genossen, obwohl nur ihre Mutter sich zu dem neuen Glauben gewandt hatte. Gegen ihren Willen und schon im Stillen dem Dienste des Herrn geweiht, wurde die Jungfrau einem jungen heidnischen Römer Namens Valerian in die Eh« gegeben. Aber Cäulia überredete den jungen Gatten, am Hochzeitstag« dem sich in einem an der Via Appia gelegenen Coemeterium verborgen haltenden Papst Urban zu nähern und von demselben die christ liche Unterweisung und Taufe zu erbitten. Valerian erhielt zu sammen mit seinem Bruder Tiburtius Beides. Aber nach kurzer Zeit mußten die Brüder den Märtyrertod sterben, da sie sich weigerten, den Göttern zu opfern. Der dem Gerichte Vorsitzende Präfect hielt es am geratensten, das ganze Verfahren geheim zu balten, und gab Befehl, Cäcilia im Caldarium ihres eigenen Palastes den Tod durck Erstickung erleiden zu lassen, um jedes Aufsehen zu vermeiden. Trotzdem die Bekennerin einen Tag und eine Nacht in dem siebenmal stärker, denn sonst erhitzten Gemache blieb, .batte das Feuer keine Macht über ihren Leib; kein Haar idrcs Hauptes war versengt, noch ihre Kleidung be schädigt, nvcd war der Geruch des Feuers an sie gekommen. Gleich den drei Jünglingen im feurigen Ofen war sie heil und umeiletzr geblieben. Als dem Präfecten diese Nachricht über tracht wurde, gab er einem Lictor den Befehl, der Jungfrau das Handl adzuschlagen. Der Scherge schickte sich an, den Befehl auS- lufüdren; dreimal fiel das Beil auf den Hals der zarten Dul derin, tiefe und tödtliche Wunden versetzend. Aber der Scharf richter war außer Stande, sein Werk zu vollenden. Da das Gesetz nicht mehr, wie drei Streiche gestattete, mußte er sein Opfer, in seinem Blute gebadet, aber noch lebend, zurücklassen. Als die Sache ruchbar geworden war, strömten die Gläubigen des Hauses und aus der Nachbarschaft in Menge herbei, die letzten Seufzer und den Abschied der sterbenden Märtyrerin zu empfangen. Sie fanden sie hingestreckt auf den Marmorboden, ruhig den Augenblick ihrer Erlösung erwartend, mit einem Jeden redend, je nachdem eS gerade seinen Nöthen und Bedürfnissen entsprach. Alle aber tauchten die Tücher in ihr heiliges Blut,
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