538 Alfons Dopsch: Zur Methodologie der Wirtschaftsgeschichte große Mannigfaltigkeit der Betrachtungsweise zutage getreten sein, welche die moderne Wirtschaftsgeschichte fürderhin berücksich tigen muß. Je mehr der Wirtschaftshistoriker die verschiedenen Nachbarwissenschaften heranzuziehen und für seine Zwecke aus zubeuten vermag, desto mehr wird die grundlegende Forderung auch erfüllt werden können, daß die Wirtschaftsgeschichte zeigen solle, wie die Verhältnisse in Wirklichkeit sich gestaltet haben. So wertvoll die alten Grundlagen rechtsgeschichtlicher Darstellung andauernd sein können, die neue Wirtschaftsgeschichte muß auf einer viel breiteren Grundlage auf bauen, wenn sie nicht ver knöchern oder rückständig werden will. Ein schönes Beispiel fruchtbarer Zusammenarbeit bietet die Rechts- und Wirtschafts geschichte der antiken Periode. Ein Gleiches wird auch für die mittelalterlichen Zeiten notwendig sein. Die Wirtschaftsgeschichte muß im Zusammenhang mit der Kulturgeschichte überhaupt arbeiten, sie läßt sich auch nicht mehr ohne Berücksichtigung der Geistesgeschichte darstellen. Tür und Tore auf!