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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.06.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020612013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902061201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902061201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-12
- Monat1902-06
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velastuna des tgen die Frei» ttttet um Ab» stellen stabile Herabsetzung ammte Absatz i Abg. Richter Der Reichstag rages sich ein» es Tentrums, :n zu bleiben, »ten für -en nt wäre, 16 ^t! »ldemokraten.) suche, wenn achter bei den nicht gewollt m Reichstage. Parteien hier l'tern. (Lache« i Socialdemo- Llmetstern" in i. Richter den r die sich auch einer langen müssen, denn »e ich ihm zur ; sehr richtig! r keine Angst rben wir nicht isinnigen) als betrachten. atlichcAnträge : letzten Jahre lterstützt wor ¬ in meiner Steuersachen, Sie (zu -en Mitglieder des worgegangen. re nichts von cht behaupten, Abgeordneten >ße Heiterkeit), kann ich dem d Niemandem nterstützt har, ries doch nur, merer. (Große ! doch wissen, Socialdemo» und der Rest : Gesammtab- mig und das ) definitiv an- eines Theiles Brüsseler Sanitz (cons.) körner in der etär v. Thiel- Les russischen jede Zollver- rräumen, auch rdoner Proto« n Begriff der n nicht gegen rag des Abg. lng des Ver lieren Jahren tag seine Zu- . Redner er- e, dürfe einen Antrag ist ein ch sehe den ntrage. Was iesem Anträge egierung auch timmung des »gsmätzig für lrfes der ver- en. Er könne Abstimmung uch abgesehen n, welche der es für meine ogenen Frage Graf Sanitz, seits sachlich ideten Regie- >bar erklären. Falle dem in imen würden, lstage heraus -kommen -es sat als gesetz- eschlietzen, ob cgelegten der» stimmung er» aber ertheilt, Regierungen Ihlen, der ge» u und durch tnifse auf eine lamentarischc lUsgeschlossen. »ch ihrem Er- ! Conttnuität s aufrecht zu ender staats- Regierungen czichten. Die c für die Re- ung der Con- tzt zurück, be ide gegen die ct: Es dürfte l ich Namens Ratification nden eher er- wn den Rc- esetzblatt ver» :n russischen dwirthe) hält nicht auS- 4 einen Zoll d seine Colo- kbg. Gi*s« (Toe.) erklärt: Die Docialdemokraten würden für den Antrag Herold gestimmt haben, da dieser die Wahrung der Rechte des Parlamentes enthalte. Der Redner stellt den Antrag auf namentliche Abstimmung. Kürst ». BiSmarck lfractionSloS) modiftctrt seine Stellungnahme damit, daß man mit der Annahme der Bor» läge einen Sprung tnS Dunkle thue und die Vorlage übers Ante gebrochen ist. Der Reichskanzler kann nicht zugeben, daß die Annahme -er Convention ein Sprung ins Dunkle sei. Er habe sich bei der ersten Lesung der Convention nicht gegen die Berathung der Commission ruSgesprochen. Ich glaube mein Versprechen, diese Vorlage nicht überS Knie zu brechen, etngelöst zu haben. Angesichts der dreitägigen Debatte im Plenum glaube ich die Aufforderung um An» nähme der Brüsseler Convention richten zu dürfen. Gegen über wetteren Bemerkungen des Fürsten v. Bismarck er klärt Graf Bülow, er habe nicht die Interessen der Zucker fabriken, sondern die der Allgemeinheit zu vertreten. (Beifall.) Die Convention wird hierauf mit 200 gegen 103 Stimmen angenommen, ebenso das Branntweinsteuergesetz. Abg. v. Levetzow (cons.) spricht dem Präsidenten Graf o. Ballestrem Dank für die unparteiische Leitung der Ge schäfte auS. Der Reichskanzler verliest hierauf die kaiserliche Bot schaft» betreffend die Vertagung bis zum 14. October 1002. Die Socialdemokraten haben den Saal verlassen. Mit einem dreimaligen Hoch auf den Kaiser geht das Haus aus einander. — Schluß 6V2 Uhr. Sitzung der Stadtverordneten. * Leipzig, 11. Juni. Den Vorsitz führt der Vorsteher Herr Rechtsanwalt vr. Junck. Am Rathstische an wesend die Herren Oberbürgermeister Justizrath vr. Tröndlin, Bürgermeister vr. Dittrtch, Polizei- director Bretschneider, Stadträthe vr. Schmid, vr. Schanz, vr. Magier, vr. Ackermann, Wunder,Ramdohr, vr. Pansa,vr. Göhring, Hecker, Lampe, Listing, Esche, Cichorius, vr. Roßbach, Franze. Der Rath theilt mit, daß er Herrn Stadtrath Ramdohr als Commtssar Les Rathes in den Vorstand des Vereins zur Errichtung und Erhaltung eines Kinderkrankenhauses gewählt habe. Auf den ErwägungSantrag -er Stadtverordnete»» wegen Herab setzung der Berpflegbeiträge giebt der Rath bekannt, daß er zur Zeit keinen Anlaß gehabt habe, auf diese Herab setzung hinzuwirken, da die Sätze im Kindcrkrankenhause theilweise niedriger seien, als beim städtischen Kranken hause. Eine Eingabe des Herrn Bauunternehmers Nette in L. »Gohlis wegen Aufnahme einer Bestimmung in die Ortsbauordnung über Bertheilung der Bau lasten bei Straßenkreuzungen machte Herr Ryssel zur seinigen, worauf die Eingabe an die zustän dige besondere Commission verwiesen wurde. Die sich wegen Ablauf der Amtszeit der Herren Stadt räthe vr. Wagler und Lampe erforderlich machenden Wahlen zweier Rathsmitglieder werben in der nächsten Sitzung der Stadtverordneten vorgenommen. Die Gesuche der Herren Lehrer Zipfel und Privatmann Beyer um Entlassung aus dein Amte eines Waisenraths- TtellvertrcterS des 64. bez. 16. Bezirks wurden genehmigt und an Stelle der Genannten die Herren Fuhrwerksbesitzer Kästner in L.-Lindenau, Lindenstraße 16, und Ober- postaffistent Böhne, Sebastian Bachstraße 23, gewählt. Nach Erledigung der zum I. Theile der Ortsbau - ordnung vorliegender» Anträge u. s. w. gelangte der Antrag der Herren Schnauß und Gen. wegen ge rader Durchführung der Thomasgassc zur Verhandlung. In der Begründung wies Herr Rechts anwalt Schnauß darauf hin, -aß es wohl bisher selten vorgekommen sei, -aß ein Antrag auf Abänderung eines Beschlusses beider Collegien gestellt wurde. Aber die An gelegenheit sei auch eine besonders wichtige. Der Beschluß am 27. November v. I. wurde gefaßt mit Rücksicht auf eine Photographie, die vom Hochbauamte unter Wegfall der damals noch der Thomasgassc entgcgcnstchenden Häuser gefertigt worden war. Daß ein solches Bild täuscht, er kenne man jetzt deutlich. In Wirklichkeit sei der Blick nach -er Promenade zu ganz anders und viel schöner, als man nach dem Bilde annehmen konnte. Gegen die gerad linige Durchführung sei geltend gemacht worden, daß die Intimität des Marktes darunter leide. Es sei das besonders in einem am 1. Juni im „Leipziger Tageblatt" erschienenen Artikel gesagt worden, -er ihm, dem Redner, zwar im Stile gefalle, den er aber wegen seiner verletzenden Sprache verurthetle. Das in dem Ar tikel Gesagte könne er nicht als zutreffend anerkennen. Die Intimität des Marktes werde ja vielleicht an der Stelle der Thomasgassc schwinden, aber nicht an de»» anderen Stellen des Marktes. Alle solche Gründe, wie sie in dem Artikel vorgebracht wären, treten aber zurück gegenüber dem Interesse -er Stadt an der geradlinigen Durchführung der Thomasgassc. Der Vortheil für den gesammten Ver kehr sei ein so großer» daß man unbedingt auf eine solche Durchführung der Thomasgassc zukommen müsse. Was die finanzielle Sette anbetreffe, so sei er der Meinung, daß die Einbuße höchstens 300 000 betragen werde, denn es müsse berücksichtigt werden, daß nur Hinterland verloren gehe, während die theure Schaufcnsterfront bleibe. Der Ausfall bei dem Verkaufe des Areals würde sich übrigens wohl auf eine Reihe von Jahren vertheilen lassen, uns also nicht belasten. Nach alledem könne er immer nur dringend bitten, den Antrag auf geradlinige Durchführung der Thomasgafle heute anzunehmen. Herr Lange erklärte für sich und seine Freunde, daß sie principiell der Abänderung eines von beiden Collegien gefaßtenÄeschluffes nicht entgegenständen. Ob das vvmBor- redner Gewollte eine Verbesserung bringen werde, be zweifle er allerdings. Dagegen ließe sich vielleicht, wie in -em Wustmann'schen Artikel schon angedeutet, auf das einstige Licht'sche Projekt (Durchführung der Thomasgassc, aber Bebauung zu beiden Seiten und eventuell Schaffung eines Porticus) wieder zukommen. Damit würde sogar ein sehr großer finanzieller Vortheil für die Stadt gemeinde erzielt. Aus diesen Gründen empfehle es sich, die ganze Angelegenheit nochmals in den Ausschüssen zu bc- rathen. Herr Baumeister R ost sprach mit Entschiedenheit für sie geradlinige Durchführung der Thomasgassc. Die große Verkehrsader sei die Straßenflucht vom Osten nach dem Westen durch die Grimmaische Straße. Dieser Ver kehr mache die beantragte Durchführung der Thomasgassc geradezu nothwendig. Herr Architekt Weide nbach bemerkte, daß zur Be werkstelligung der geraden Durchführung die Erwerbung des Gebäudes der Leipziger Bank erforderlich sein würde. Er persönlich könne sich aber für eine solche gerade Durch legung durchaus nicht erwärmen. Dagegen müsse er sich gegen die 25 Meter lange schräge Ecke an der Nordseite des Thomaskirchhofes und der Klostergaffe unbedingt erklären. Diese Ecke wirke sehr unschön, und er würde an Stelle der selben eine Verbrcchung von nur 6 Meter wünschen. Herr Oberbürgermeister vr. Tröndlin bemerkte, daß er am liebsten gar nicht zu der Angelegenheit gesprochen hätte, allein er glaube doch, hier die Mittheilung machn zu müssen, daß der Rath beschlossen habe, bei den Beschlüssen, wie sie von beiden Colle- Nen gefaßt worden sind, stehen zu bleiben. Denn der Antragsteller in seiner Begründung gesagt habe, daß der größte Theil der Bürgerschaft für die geradlinige Durchführung der Thomasgassc sei, so möchte er demgegen über bemerken, daß eS doch immer etwas sehr Gewagtes fei. Wenn heute Jemand ein weitzeS Stück Papier nehme, schreibe etwas darauf und lasse e- drucken, o könne cS leicht kommen, daß er eine große Menge für eine Ansicht ge» winne. Für den Rath und die Vertreter der Stadt bestehe aber die Aufgabe darin, das Richtige zu treffen. Gelinge -aS, so liege darin die beste Befriedigung. Auch heute könne er nicht anerkennen, -aß mit der geraden Durchführung irgend etwas von Bedeutung erreicht werde. Die Grim« maische Straße beschreibe eine krumme Linie, und man werde deshalb vom Augustusplatz aus gar nicht, sondern erst von der Nähe beS Marktes aus nach der Promenade zu sehen können, und zwar höchstens bis zur Synagoge. Man gewinne also durchs.»- nicht das, von dem man rede, nämlich eine imposante Flucht. Dagegen würde msn nördlich von der ThomaSgaffe einen häßlich-», öden Platz erhalten. Was schließlich die Bebauung zu beiden Seiten de verlängerten Thomasgafle und Schaffung eines Porticus betreffe, so könne der Rath dieses Projectes halber nicht von dem gefaßten Beschluss- zurücktretcn, denn -er Rath wisse nicht, was er dagegen eintausche. Herr vr. Limburger gab sich für keinen unbedingten Anhänger -er geraden Durchführung aus, aber er sei für die nochmalige Prüfung der ganzen Angelegenheit. Der frühere Compromiß habe doch nur die Bedeutung eines Berlegenhettsbeschlufles gehabt. Herr Mayer erssuchte um Verwerfung des Schnauß» schen Antrages. Herr Architekt Küppler würde es, wenn es noch an« gnge, für das Beste halten, wenn, entgegen dem Anträge Schnauß, die Nordflucht deS ThomaSktrchhofeS noch näher an die Kirche herangerückt würbe. Herr Oberbürgermeister vr. Tröndlin: Ueber die Verbrcchung der Ecke habe der Rath noch nicht endgiltig Beschluß gefaßt, nur über die Fluchtlinie. Auf dieser zu beharren, sei vom Rathe beschlossen worden. Herr Vorsteher vr. Junck erklärte, daß er nach er folgter Niederlegung -er Nordseite d-.s Thomaskirchhofes sich doch zur geraden Durchführung der Thomasgafle be kehrt habe. Es sei das nicht aus Verkehrsrücksichtcn allein geschehen, sondern er halte es für wünschenswcrth, daß Licht und Leben nach der inneren Stadt hereinfluthe. Herr Ryssel hielt durch die heutige lange Debatte die Angelegenheit immer noch nicht für geklärt. Er be antrage deshalb die Verweisung des Antrages Schnauß an die Ausschüsse, eventuell Verweisung an den Rath, zur Erwängung. Herr Seifert sprach für, Herr Architekt Franke gegen den Antrag Schnauß. Herr Bicevorsteher Reh« woldt beantragte ebenfalls Verweisung an die Aus schüsse, jedoch mit der Maßgabe, daß die linke Seite der verlängerten Thomasgafle bebaut werde. Bei der Abstimmung wurde»» sowohl die Anträge auf Ausschußberathung, als auch derAntragSchnaußmitgroßenMehrheiteu abgelehnt. Das Collegium blieb also bei seinen früheren Beschlüssen stehen. Die regulativmäßige Herstellung des Fußweges auf dem ehemaligen Vorgartenareale des Schloßkcllergrundstückes an der Dresdner Straße mit 2773 Aufwand wurde ge nehmigt. Zur Einrichtung einer selbstthätigen V i e h t r ä n k e für der» Kuh- und Kalbenstall des Rittergutes Cunnersdorf wurden 1506 verwilligt. Dem Pächter einer Parzelle in L.-R eudnitz, auf der ein Spielplatz angelegt werden soll, wurden wegen deren Entnahme aus dem Pachte 231 gewährt. Die Eingabe des Herrn Seidel und Gen. in L.-Linde nau wegen Nichtaufstellung bez. Entfernung von Bänken auf dem Georgplatze in L.-Lindenau ließ das Collegi um auf sich beruhen. . . Es folgte eine nichtöffentliche Sitzung. Surg«Lippe. Zu bemerken ist, daß der Kaiser von Oester» reich dem Museum schon viele Zuwendungen gemacht hat, im vorigen Jahre 2000 Kronen. Unter den zahlreichen Gemeinden, Corporattonen, Privaten, welche Jahres beiträge leisten, sind nicht nur alle Gaue Deutschlands, sondern auch das Ausland vertreten. — Der Pr-cetz gegen de« „großen" Räuber Musolino, der seit vielen Wochen das Schwurgericht in Lucca be schäftigt, geht seinem Ende entgegen. Das Urtheil soll noch in Lieser Woche gesprochen werden. Vorher will Musolino, der sich auf seine Verthetdiger nicht verläßt, eine große Selbstvertheidtgungsrede halten, der man in den dem Räuberhelden günstig gesinnten Kreisen mit Spannung entgegensteht. Den Geschworenen sollen nicht weniger als 120 Kragen vorgelcgt werden; zwanzig Fragen betreffen die Mitschuldigen des Räubers, die übrigen Len Räuber selbst. Bet jedem Verbrechen, das Musolino zur Last gelegt wird, soll -ie Unterfrage gestellt werden, ob der Brigant zur Zett der Begehung des Ver brechens zurechnungsfähig war, bez. ob ihm mildernde Umstände zu gewähren seien. Auch ein zweiter großer Proceß, den man bereits halb vergessen hatte, nähert sich dem Ende: der Proceß gegen den früheren italienischen Abgeordneten Palizzolo, der wegen Anstiftung zur Er mordung seines politischen Gegners, des Comm. Notar Bartolo, und wegen anderer Verbrechen vor dem Schwur gericht zu Bologna steht. Der Proceß schleppt sich seit vielen Monaten dahin und man ist jetzt glücklich bei den Plaiboyers angelangt. Es dürften aber immerhin noch zwei bis drei Monate vergehen, ehe das Urtheil gefällt werben kann. Lader, Sommerfrischen und Reisen. 8 Der Aufenthalt im Rordseebad Langeoog kann Jedem, der ländliche Ruhe und Ungezwungenheit sucht, und doch den gewohnten Comfort nicht vermissen will, sehr empfohlen werden. Die Verpflegung und Beherbergung ist überall gut und preiswürdig. Die Logis in den Hotels Ahrenholtz, Hüne, Meinen, Germania, wie dem Hospiz des Klosters Loccum genügen modernen Ansprüchen. Familien, aus 2 bis 5 Per sonen bestehend, die ihr Essen aus dem Hotel holen lassen, sich erstes Frühstück und Abendbrot» selbst bereiten wollen, seien be sonders auf die sauberen, freundlichen, kleinen Jnsulanerwoh- nunaen aufmerksam gemacht. Die erforderlichen Koch und Eß utensilien werden von den Insulanern bereitwilligst zur Ver fügung gestellt. Alleinstehende Personen nehmen am vorthcil- hastesten in irgend einem der Hotels volle Pension. Ausführ lich unterrichtet man sich über Langeoog durch den illustrieren ^Führer", den Herr Director Becker-Esens kostenlos versendet. * Die Meix-Mühle bei Pillnitz gehört zu den schönsten Punkten in der an Naturschönheiten so reichen Umgebung Dresdens. Von der Dampferhaltestelle Pillnitz führt der Weg zu ihr durch den romantischen Friedrichsgrund, ein von Berge»» und Felswänden eng umgrenztes grünes Waldchal, durch das ein Bach murmelnd seinen Weg sucht. Die Meix-Mühle selbst liegt in einem idyllischen, windgeschützten Thalwinkel, von allen Seiten von grünen Hängen überragt. Sie birgt ein großes, mit allem Comfort ausgestattetes Etablissement, in dem der Tourist und der Sommerfrischler eine ausgezeichnete und prcis- werthe Verpflegung findet. Die Dresdner und solche Besucher der sächsischen Schweiz, denen die Reisestunden nicht gar zu knapp bemessen sind, versäumen nicht, dieser Waldidyllc mindestens einmal alljährlich ihren Besuch abzustatten und Vereine und Congresse wählen sie gern zum Ziele eines Aus fluges. Neuerdings ist die Meix-Mühle auch als Sommerfrische sehr in Aufnahme gekommen und als solche warm zu empfehlen. § Kipsdorf. Soeben ist die erste Nummer des 10. Jahr ganges der vom Verschönerungsverein hcrausgegebenen Cur- und Fremdenliste für die Sommerfrischen Kipsdorf, Bärenfels und Bärenburg erschienen. Dieselbe umfaßt 30 Seiten und weist bis zum 3. Juni 140 Parteien mit 265 Personen, sowie 202 Passanten nach. Sonnlagsgewerbeschule -er Polytechnischen Gesellschaft. Aus dem jetzt gedruckt vorliegenden Berichte für das Schuljahr 1001/1002 sind folgende Angaben zu entnehmen: Die im Jahre 1829 gegründete Sonntagsgewerbeschule hat den Zweck, Gesellen und Lehrlingen aller Gewerbe Ge legenheit zu bieten, diejenigen Kenntnisse und Fertigkeiten sich anzueigncn, die nach den Erfordernissen der Zeit einem Jeden zu einem einsichtsvollen Betriebe seines Berufes nothwendig sind. Es machte sich daher nothwendig, den üblichen Lehrfächern seit 1880 folgende Unterrichts- abtheilungen anzureihen: Stenographie, gewerbliches Fachzeichnen für Klempner und Glaser, Baukunde für Maurer und Zimmerer, Unterricht für Heizer und Dampf kesselwärter, Maschinenschreiben, Unterricht in Elektro technik und Maschinenkunde, sowie Zierschrift mit Orna- mentenzeichncn. Im 73. Jahre ihrer Wirksamkeit verlor die Sonntags schule ihren bisheriger» ersten Vorsitzenden, Architekt R. Hagcmann, durch den Tod und Tapezierermeister Martin übernahm den Vorsitz. Das Lehrercollegium be steht aus 37 Mitgliedern; eine zweite Klempnersachclasse wurde eingerichtet; die Gesammtzahl der Unterrichts stunden betrug Sonntags (7—0, dl—^1 und ^21—^3 Uhr) 115, außerdem Wochentags 22. Die Zahl der Schüler war 1421 (gegen 1205 im Vor jahre); es waren darunter 780 Fortbildungsschulpflichtige, während 154 auf die beiden Curse für Maschinenkunde und Elektrotechnik entfallen. Von dieser Zahl standen im Alter von 12 bis mit 17 Jahren 953, während 468 Schüler das Alter von 18—54 Jahren hatten; es besuchter» davon die Schule im ersten Schuljahre 747, im zweiten 377. im dritten 265, im vierten 25, im fünften 5, im sechsten 1 und im siebenten 1 Schüler. Es waren 73 Berufsarten unter den Schülern vertreten, vorwiegend waren es Schlosser (274) und Baugewerken (235). Die aus 1071 Bänden be stehende Bibliothek wurde in diesem Schuljahre von 3880 Entleihern benutzt. Auf Verlangen wurden dem Ministe rium des Innern sechs Lehrpläne überreicht, welche An erkennung gefunden haben. Prüfung der Schüler Aus stellung der von ihnen gefertigten Arbeit und feierliche Ent lassung schlossen auch dieses Schuljahr, welches dem Schul vorstande wie dem langjährigen Schulleiter, Director Pasemann, viel Arbeit, aber auch viel Freude be reitet hat. Vermischtes. — Nürnberg, 10. Juni. Angesichts der bevor stehenden Jubiläumsfestlichkeiten des Germanischen Museums mag daran erinnert werden, daß durch ein vor mehreren Jahren abgeschlossenes Ueberctnkommen zwischen dem deutschen Reiche, dem bayerischen Staare und der Stadtgemcinde Nürnberg zu den persönlichen und sachlichen Ausgaben des Museums ein JahreSzuschuß von 105 000 in nachstehender Weise geleistet wird: deutsches Reich 70 000 bayerischer Staat 24 867 Stadt gemeinde Nürnberg 9133 Der Kaiser leistet zur Zeit einen Jahresbeitrag von 2100 außerdem leisten nach stehende Fürstlichkeiten Jahresbeiträge: 2260 der Prinz- rcgent von Bayern, je 600 ^t! der König von Sachsen und der Herzog von Cumberland, 400 der König von Württemberg, 340 -er regierende Fürst von und zu Liechtenstein, je 300 der Großhcrzog von Baden, der Regent von Braunschweig, Fürst Leopold von Hohen- zollern, je 200 Grobherzog von Hessen, Grobherzog von Sachsen-Weimar, Großherzog von Luxemburg, Groß herzog von Mccklenburg^Schwerin, je 100 Großherzog von Oldenburg» Herzog von Anhalt, Herzog von Sachsen- Altenburg, Herzog von Sachsen-Coburg. Herzog von 1 Sachscn-Mciningen, Fürst Neuß j. L., Fürst zu Schaum- Vach Schluß der Ve-action eingegangen. Die in dieser Rubrik milgetheillen, während bet Drucker eingelaufenen Telegramme Haden, wie schon ans der Ueberschrift ersichtlich, der Redaktion nicht vorgelegen. Diese ist mithin für Verstümmelungen und unverständliche Wendungen nicht ver- arrtworllich zu machen. * Berlin, 11. Juni. (Telegramm.) Die „Verl. Corresp." meldet: Bekanntlich hat Graf v. Posadowsky die Aufstellung einer Liste über die im Reich be stehenden wtrthschaftlichen Vereine in An griff genommen. Aus dem Umstande, daß die Bereini gungen mit eigenen geschäftlichen Zwecken, die Cartelle, Syndicate und Trusts, nicht in die Liste ausgenommen sind, wollen einige Preßorganc schließen, die Reichsverwaltung wolle gerade bei diesen für das Wirthschaftslebcn bedeutungs vollen Organisationen von Nachforschungen grundsätzlich ab sehen. Das Gegentheil ist der Fall. Es schwebe»» über die Cartellfrage, wie wiederholt in der Oeffentlichkeit und im Reichstage besprochen, schon seit geraumer Zeit wegen Anlegung eines Vereinsregisters Verhandlungen. * Hamburg, 11. Juni. (Telegramm.) Die „Ham burger Nachrichten" schreiben: Der Generalöircctor Ballin hat auf der Probefahrt des neuen Postdampfers „Blücher" in einer Tischrede eine abfällige Aeußerung über die Schifffahrtssubsidien gethan, welche in einigen Blättern so -argestellt wird, als ob Ballin sich im Be sonderen gegen die deutschen Schifffahrtssubsidien sich ge wandt habe, während thatsächlich von Schifffahrtssubsidien im Allgemeinen die Rede war. Auf unsere Anfrage be stätigt uns Generaldirector Ballin, daß die Aeußerung gegen die von England her drohende Uebcrspannung des Systems der Schifffahrtssubsidien sich richte und daß er uns zu der Erklärung er,nächtigt, daß die Aeußerung in erster Linie an die Adresse der „Times" gerichtet war, welche in letzter Zeit in ihrem Deutschcnhasse so weit vor geschritten sei, daß sie bekanntlich durch die gröb lich entstellenden Mittheilungen über Subsidien, welche die beiden großen deutschen Gesellschaften seitens der deutschen Regierung genießen, in England eine Be wegung schürt, die auf die Bewilligung großer Subven tionen an die englischen Schiffahrtsgesellschaften hinauS- läuft. Die Angelegenheit ist seit einigen Wochen in Eng land acut geworden, und die Aufmerksamkeit auf die außerordentliche Gefahr, welche damit das Schifffahrts gewerbe bedroht, zu lenke»», war die Absicht jener Aeuße- rung. Die Hamburg-Amerika-Linie ist, wie übrigens hier nochmals bemerkt sein möge, nur mit zwei Schiffen an der von dem deutschen Reiche bezahlten Postvergütung be- theiligt. Es sind dies die beiden Reichspostdampfer »Ham burg" und „Kiautschou", welche gemeinsam mit den Schiffen deS Norddeutschen Lloyd auf der Linie nach Ostasien verkehren. Es muß immer wieder betont werden, daß die deutsche Schifffahrt durch keinerlei Regicrungsprämien hochgebracht wurde und gefördert wird. Sre concurrtrt mit anderen großen Schifffahrtsnationen durchaus auf der gleichen Basis der eigenen Kraft. England ist vollständig im Jrr- thum, wenn es annimmt, durch die Subsidienpolitik seine j Position gegenüber Deutschland und Amerika verbessern zu ; können. Einer Prämienpolitik Englands, die diesem Lande einen wirklich entschiedenen geschäftlichen Vor sprung geben kann, müßten seine hauptsächlichsten Con- currenten einfach folgen. Dann wäre die englische Schiss» fahrt lediglich in ein ihr ungewohntes, unsicheres Fahr wasser gedrängt, ohne einen Vorsprung zu gewinnen. Da sind die Gründe, weshalb gegen die Ueberschätzung deS Subsidiensystemä der Ton gar nicht scharf genug gewählt werden kann. * Köln, 11. Juni. (Telegramm.) vr. Georg v. Bleichröder, der Besitzer des Gestüts Römerhof und Burg Lechenich, ist heute Vormittag 8 Uhr mit seinem Automobil, von Düren nach Lechenich fahrend, mit einem Wagen, dessen Pferde scheuten, zusammengestoßen. vr. v. Bleichrüder, welcher das Automobil selbst führte, gerieth unter den Wagen und erlitt einen schweren Schädel bruch. Der Zustand gilt für sehr bedenklich. * Wie«, 11. Juni. (Telegramm.) Das „Fremden blatt" schreibt: Ein Lemberger Blatt bringt die Nachricht, -aß der deutsche Botschafter Schritte unternommen hätte, umdieNichteinberufungdesgaltzischen Landtages zu veranlassen, weil antipreußische Kundgebungen zu befürchten seien. Wie man uns mittheilt, ist die Nachricht einfach erfunden. * Wie«, 11. Juni. (T e l e g r a in m.) Die „Neue Freie Presse" meldet: Von unserem Privatcorrespondenten: Wie verlautet, hat der tschechische Landsmann mini st er Rezek sein Entlass ungsgesuch ein gereicht, weil er von den Tschechen in der Frage der Fahr- karteust.ucr im Stiche gelassen sei. .* Pest, 11. Juni. (Telegramm.) Der Finanz minister erklärte in der gestrigen Sitzung, die Regierung werde in der Herbstsession ein detaillirtes Programm für die Investitionen vorlegen. Dieselben werden 150 bis 200 Millionen Kronen umfassen und vornehmlich das Eisenbahnwesen, jedoch auch die Landwirthschaft und das Reffort des Inneren betreffen. Bekanntlich ermächtigte das Conventionsgesetz die Regierung zur Emssion von 59 700 000 4proccntge Kronenrente. Der Betrag wirb für das vorläufige Erforberniß der Investitionen genügen. * Paris, 11. Juni. (Telegramm.) Das that» sächliche Ergebniß der indirecten Abgaben für de»» Monat Mai weist gegen den Voranschlag des Budgets eine Mindereinnahme von 17 494 000 Francs auf und gegen das Ergebniß im Mai 1901 eine Abnahme um 1424 800 Francs. Auf die Mindereinnahmen entfallen auf Zölle 7 824 000 Francs, auf Zuckerzoll und -Steuer 1997 000 Francs und auf indirccte Steuern 4 300 000 Francs. * Paris, 11. Juni. (Telegram in.) In dem Pro» cesse, welchen die Wittwe des Obersten Henri) gegen Reinach angestrengt hat, weil dieser den Oberster» Henry als Complicen Esterhazy's bezeichnet hat, be antragte der Staatsanwalt die Abweisung der Klage, mit der Begründung, daß Rcinach niemals daran gedacht habe, die Wittwe Henry's und deren Söhne zu verleumden. Neinach habe nur von dem Rechte als Historiker Gebrauch gemacht und zweifellos in gutem Glauben gehandelt. Die Abweisung werde auch durch den Wunsch gerechtfertigt, daß die durch die Dreyfuß-Angelegenheit hervorgernfcne Be wegung eil» Ende nehme. * London, 11. Juni. (Telegramm.) Unterhaus. Balfour giebt im Namen Cranborne's auf die Anträge die Er klärung ab, nach dem Bericht des britischen Gesandten in Peking hat sich das diplomatische Corps in der Versammlung vom 29 .Mai einstimmig dafür ausgesprochen, daß die Vorschläge der Befehlshaber der internationalen Streitkräfte in Tientsin, be treffend die Beendigung der provisorischen Re gierung, mit folgenden Abänderungen angenommen werden sollten: Die Einfügung der Bestimmung, welche dem Vicekönig gestattet, eine Leibwache von 300 Mann zu halten, Streichungen der Bestimmungen, nach denen die eingeborenen Polizisten Ausländer, die die Gesetze übertreten, nicht festnchmcn dürfen, und nach denen ferner die ausländischen Truppe»» Privatcigcn- thum besetzen dürfen und die chinesischen Kriegsschiffe im Hafen auf eine bestimmte Zahl beschränkt werden. Mc. Neil (Ire), fragt, welche Bestimmungen getroffen seien, um dem Vertrauen, daß die britische Regierung die Friedcnsbcdingungen auch ein halten werde, eine Unterlage zu geben. Balfour erklärte, solche Bestimmungen seien nicht getroffen, cs schienen ihn» aber auch keine erforderlich. (Beifall.) — Wegeu der Ver haft u n g des Abg. Lynch wurden nrehrcre Anfragen gestellt. * Madrid, 11. Juni. (Telegramm.) Nach amt licher statistischer Aufstellung beläuft sich die Zahl der religiösen Vereine, welche die seit dem 9. Ma! gesetzlich geforderte Eintragung nachgcsucht haben, bis gestern Abend ans 6000. Sport. V. Internationales Lawn-Tennis Tournier zu Leipzig. Am gestrige»» Mittwoch, dein sech sten Tage des Tourniers, lonntei» die Wettspiele no chnicht zu Ende geführt werden, weil einzelne der besten Spieler in den letzten Runde»» verschiedener Concurrenzen betheiligt sind. Ein besonders intcrcssantcs Spiel verspricht die heute bereits um 1 Uhr zum Austrag kommende Schlußrunde der Meisterschaft voi» Sachsen, welche die Herren Necle und Andre einander gegeuübcrstellcn wird. Gestrige Ergebnisse: Herren-Einzelspiel um die Meisterschaft v 0 n Sachsen. 4. Runde : Neele schlägt v. Arninr 6—1, 11—S. Herren-Einzelspiel um die Meisterschaft von Leipzig. 3. Runde: H. Keßler schlägt vr. Beck 6—4, 6—2, Dofour-Fcrronce walk oder gegen C. H. Srrantz. Damen-Einzelfpiel mit Vorgabe. Schluß* runde: Frl. Fedcrlin (— 30) schlägt Frl. Meißner i-s- ISl 10— 8, 6—0. 1. Preis Frl. Fedcrlin, 2. Preis Frl. Meißner, 3. Preis Miß Gordon, gewönne»» in einer Entscheidungsrunde gegen Frl. Linnemann mit 6—l, 11— 9, 6—2. Herren-Doppelspiel mit Vorgabe. 2. Runde: Dofour-Ferronce-l)r. Beck walk over gegen H. Maveniisch-Fierz. 3. Runde: H. Schomburgk-H. Keßler i— 15'/»> schlagen Georg-Fritz (-)- ZH) 6—2, 6—1; H. Sturv-E. Sund» (— V«) schlage»» v. Arnim-v. Borbcrg (— V») 7—5, (>—1: Dufour- Fcrronce-O»'. Beck (0) schlagen P. Rcisland-O. Wolff (-l- V«) 8—3, 8—6. 4. Runde: H. Schomburgk-H. Keßler (— 15'/-) schlagen F. Spahn-R. Ernerr (-j- ZH) 6—3, 4—6, 6—3. Handelssachen. * Paris, 11. Juni. (Telegramm.) Die Te- putirten der an Zucker und Spiritus interesfirtei» Gegenden beschlossen, eine parlamentarische Gruppe zur Wahrung der wirthschaftlichen Interessen ihrer Wahlbezirke zu bilden. Zum Obmann der Gruppe wurde Nibot gewählt. * New Aor», 11 Jun». «Schluß . Eourfe.» Weizen willig. Siolher Wiuterweizen 79'/„ Juni —, Jul' 78. Sevt. 7ä'/„ Deceniber 77. Mais willig, Juni —, Juli 67V„ Sept. 6S'/,. Mehl (Spriug-Wbrat clear-l 2.95. Getre iv etra cht nach Liverpool 1'/,. Petroleum. Tret», ^ata-.ice; al Li> City l^'ü, Stand, nbit, in Newjwrk 7,40. Zucker 3. Zinn 30,75 sinpser 12,25 bi» 12,66 Elsen Nr. 2 Jonndn» Northern 21. ,a schienen ?8. Baumwolle. Loco 9'/,,. Junt 8,95, Au-nnt 8,47, Januar 7,93. New Orleans 9^/,,. Schmalz 'Western üeam 10,70. Robe .v Brotbers 10,90. Kossee wir Rio Nr. 7 b'/„ Juli 4,80, September 4,95.
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