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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190301277
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19030127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19030127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-01
- Tag1903-01-27
- Monat1903-01
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 27.01.1903
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WWarÜ-e Beschäftigung würde de« Referendaren die Seit «vn etwa einem halbe« Jahve verfügbar sein. * Grvta. Eia -an- besondere» festlich^ Gepräge zeigte halte der Hase», der von Elbfahrzeuge» start besetzt ist Die letztere« hatte» an» Anlaß de» Geburtstage» Sr. Majestät de» Ach«» sehr reich geflaggt, va» «in« allerliebst« Anblick ge wlchrte. ^.Strehla. Dir am Sonntag« stattgeftwdene Sitzung -G Landwirt schastl. Verein» hatte sich wiederum eine» sehr Wt« Besuche» »u erfreuen. Die ausgestellt« Tagr»ordvung wie» auch interess«t« Punkte aus. Zunächst wurde au» der Dresdner Lavdwietsch. Press« ein Nrserat über staatliche vn- stcheruug der Landwirte vorgrtragen. Varselbe legt« den Land- wirten dl« Notwendigkeit und Dringlichkeit einer Versicherung ihr« Person klar da, damit sie sich einen sorgenlosen Leb«», abend v» schaffen können. Bisher war nur immer sür di« Ar« bett« gesorgt, jetzt könnt« auch die Arbeitgeber rin« Nntzm «O der Versicherung zieh«, verstirbt ei» versicherte» Mitglied, so «halt« die Hinterbliebenen dir Hälste der eingezahlt« Bei träge. De» Hauptvortrag hielt Herr Proseffor Dr. Wriurck- Wnrzen. Derselbe sprach über allgemeine Grundsätze bei Au« »«duag künstlicher Düngemittel. Reserent ging von der geg. »etcksch« Behauptung au», die deutsche Landwirtschaft könnte die Bewohn« nicht hinlänglich mit Nahrungömittrln versorge». Gewiß werde sie r» könne», w«n allenthalben «ine rationelle Bewirtschaftung der Güter riugrhaltm wird, um höh«« Erträge z» erziel«. Letztere» ist ab« »ur «ögllch, wmn nicht nur d« Stallmist seine richtige Verwendung finde, sondern wenn d« Landwirt auch künstliche Düngemittel mit zu Hllsr nimmt. Üb« die zweckmäßige Anwendung d« letzteren verbreitete sich mm der Referent in der eingehendsten Weise, indem « alle Faktor« beleuchtete, welche dazu beitrag«, den Landwirt in den Stand zu sitzen, höchste Erträge sein« Frldnu abzugewlvn«. Wa» ab« d« Landwirt sür Düngemittel anzuwendrn" habe, darüber sind nur dann bestimmt« Regel» auszustellm, sobald gmügendr versuche ftattgesunden haben. Da» sür den Mut« geplante Vergnüge« findet bestimmt d« 17. Februar im Gast. Hose zum Schiffchen statt. * Niederlommatzsch, 26. Januar. Nachdem gestern vor 8 Ta^rn Herr Lehrer Tauchnitz hier im Arnold'schen Saale eine wohlqelmgene, wegen der Masernepidemie verspätete Weih, nacht-aufführung mit sein« Schülern veranstaltet hatte, hielt hier gestern der K. G. Mtlitiirverein sür Bahra, Borktz und Um. gegend an gleicher Stelle sein 7. Stiftungsfest, Verbund« mit Vorfeier orS Geburtstag» Sr. Majestät deS Kaiser», ab. Nach kurz« Begrüßung der zahlreich mit Frauen erschienenen Kame rad« und Gäste durch Her« Vorsteher Beger und nach Bor- trag «ine» kurzen FrstprologS in gebundener Rede durch «in junge» Mädchen, folgte zunächst die wohlgelungrne und allseitigen AnÄang findende Aufführung von lebend« Bildern an» Deutsch land» großer Zeit, welche durch den von Herrn Kamnad Lehrer Koch gesprochenen verbindenden Text erklärt wurden. Di« Btl- der war«: 1. De» Krieger» Abschied, 2. Gestörte BiwakSfrrude, 3. Heldentod, 4. Unwillkommene Einquartierung, 5. Weihnacht« 1« Feindesland, 6. Heimkehrrude Sieger, 7. Glücklich zu Hau», 8. Huldigung. Bei der hierauf folgend«, froh «ud harmlos verlauf««», durch Küche und Keller de» Arnold'schen Ehepaare» wohl auSgrstattrten Festtafel, welche durch ein kurze- Gebet de» Orttpfarrer» eröffnet wurde, brachte zunächst Herr Vorstand Beger ein dreifache» Hurra aus Se. Majestät den König au», woraus der Ort»geistliche eine mit einem dreifachen Hoch auf Se. Majestät den Kaiser mdigrnde Ansprache hielt. Noch «ine Anzahl weiterer Trinksprüchr würzte da» Mahl. Nach d« Tafel folgt« ein animierter Ball mit Kottllonschmuck und zu« Schluffe rine mit Gewinn« reich versehene Gabenlotterie. Der MMärverciu darf sich mit großer Genugtuung sag«, daß sein SüftungSfest in echt patriotischer und kameradschaftlicher Weis« verlaus« ist. Meißen. Schwer verunglückt ist am Freitag abend Wischen Sora und Taubrnheim der Miihlsührrr Röllig von hi«. Derselbe fiel auf abfallender Wegstrecke so unglücklich vom schwrrbrladenen Wagen, daß ihm derselbe über den Leib fahr und « auß« einem Armbruch schwer« innere Verletzungen erlitt. Döbeln, 26. Januar. Da» Säugerfest de» die Städte Döbeln, Geringswalde, Hainichen, Hertha, LeiSnig, Nossen, Roch, litz, Roßwein und Waldheim umfassenden Sängerbünde» „Sa xonia" findet nicht, wie anfang» geplant war, am 18. und 19. Juli d. I, sondern am 9. und 10. August d. I. in Hainichen statt. Die Verlegung vom ersten auf den dritten Ferien-Sonntag rmd -Montag hat sich wegen de» am 19. Juli in Roßwein statifiadendeu großen Kinder- und Volk« feste» nötig gemacht und wende in einer gestern, Sonntag, abgrhaltenru Delegiert«»»«, fmmnlung genehmigt. E» wurde ferner beschloss«, dem von Ehmmitz au» augnegtm Sächsischen Sängerbünde nicht beiz», trete», da rine Förderung de» GrsaugSlrben» nicht zu «warten sei, im Gegenteil, di« deutsche» GSngerfeste beeinträchtigt wür de», wenn noch sächsische Grsaugöfrste veranstaltet werd« sollte» ' Erlau bei Mittweida, 26. Januar. Sus einem hiesigen Ost« brach i» der Nacht zum Sonntag in einer Kammer «in Sei»« Brand au». In Folge der Rauchentwickelung erstickte dabei ei» sünsjähriger Knabe, welcher einer auf dem betreffenden Gut« in Stellung befindlich« Magd gehörte. Dresden, 25. Janüar. Me königliche Generaldirek- tion der sächsischen Staatseisenbahnen hat znv Fcrnhal- tznrg ungeeigneter' Persönlichkeiten vom Staatseisenbahn dienste schon seit einer! Reihe Von Jahren auf Grund verschiedener Bestimmungen! Strafregister-Auszüge von den betreffenden Amtsgerichten herbeiziehen lassen. Hieran beabsichtigt die Königliche Generaldirektion auch in Zu- kmrst festzuhalten, denn sie hat in einer neueren Ber- vrdnung abermals bestimmt, daß vor der Neuannahme von ständigen Arbeitern und Beamtenanwärtern, vor der Verpflichtung von Bahnpvlizeibeanrten, vor An stellungen usw., erst gerichtliche Unterlagen auf jeden Fall einzusehen sind. Stellt sich hierbei heraus^ daß Bne Person gerichtlich bestraft ist, so darf sie in der Regel nicht berücksichtigt werden. Sollte jedoch eine zu ständige Dienststelle au« besonderen Gründen die Annahme oder Beschäftigung eines vorbestraften gleichwohl für unbedenklich hatten, so ist unter Vorlegung des betreffen den Auszuges die Entschließung der Königlichen Dtsen- bahn-Betriebsdirektion beziehungsweise der Königlichen Generaldireltion eüchuholen. Nur in äußerst dringen den Fällen ist die vorläufige Einstellung eines ständigen Arbeiters auch vor dem! Eintreffen des Strafregister- Auszuges zulässig, der Arbeiter wird dann aber nur unter dem Vorbehalte, daß er tatsächlich unbestraft ist, ange nommen. — Bezüglich der Persvnentarifreform ist man in eingeweihten Kreisen de« Ansicht, daß die von der sächsischen Staatsregierung ausgearbeiteten Vorschläge in der am 4. und 5. Februar dieses Jahres hier im Generaldirektionsgebäude der Staatsbahncn stattfinden den Sitzung des sächsischen Eisenbahnrates glatt angenom men werben dürften^ Hiernach wird also die Preis ermäßigung für Hin- und Rückfahrkarten beseitigt, die Arbeiter-Monatskarten und die Arbeiter-Rücksahrtsürrten werden aufgehoben, und der« Antrag der Chemnitzer Han delskammer, in der Persvnenitarifreformftage ein einheit liches Vorgehen mit Preußen und den Nachbarländern an zubahnen, dürste abgelehnt werden. Tie Verschiebung in den Einheitspreisen des Schnellzugszuschlages zu Un gunsten der ersten Wagenllasse und zu Gunsten der drit ten Wagenklasse ist dem! Anträge der Dresdner Handels kammer zu verdanken. Vorteilhafter würde allerdings eine noch höhere Belastung de« Preise für die erste und> zweite Wagenllasse in dein Schnellzügen und eine gänzliche Befreiung der dritten Wagenllasse von irgend welchem Zuschläge gewesen sein. Die sächsisch« Staatsregierung hat sich bei der ganzen Reform! lediglich von dem Gesichts punkte leiten lassen, die sächsischen Finanzen aufznbes- serii. (Leipz. Tgbl.) )—( Dresden, 27. Januar. Aus Anlaß des Ge burtstages des Kaisers Wilhelm trugen heute alle öffent lichen und viele Privatgebäude Fahnenschmuck. In den Schulen und Lehranstalten wurde des Tages in Ver bindung mit dem Unterricht gedacht. Bei dem Preußischen Gesandten Grafen Dönhoff brachten Oberbürgermeister Beutler die Glückwünsche der Bürgerschaft und Stadt kommandant Frhr. v. Stralenheim die der Garnison dar. Nachmittags fand beim Grbfen Dönhoff ein Diner statt. Tie Parvleausgabe auf deM Theaterplatz sand durch den Kronprinzen statt. Bei dem Festmahl im großen, Har moniesaal, an dem die Spitzen, der Behörden teilnehmen, bringt Oberbürgermeister Beutler den Trinkspruch auf den Kaiser aus. Abends werden die öffentlichen Plätze be leuchtet. Radeberg, 26. Januar. Eine SchrrckenSnacht hatte unsere Stadt vom Sonnabend zum Sonntag. Um 8 Uhr abend» versuchte« Bub« ei» Eisenbahnunglück herbrizuführen. Sie hatten rine schwere Schwelle zwischen die Schienen gerammt, die d« 8»/. Uhr fällige Persournzug passirren mußte. Der Zug raunte in voll« Fahrt aus da» Hindernis, schleifte e» etwa 100 m weit mit fort und schleuderte r» dann gegen rin Stellerrigrbäude. Glücklicherweise war nur der Verlust de» Räumer» an der Lokomotive, sonst aber kein Schaden zu ver zeichnen. Um 11 Uhr meldet« sodann Signale Feuer aus der Stolpener Straße 25. ES war ein Effenbraad auSgekommr», dem auch der Dachstuhl de» Bordrrgebäude» zum Opfer fiel. Um »/, 2 Uhr nachts ging wird« ein Feuer auf, das dir Stmangsche Scheune rinäschnte. Kamenz. Eine Wivtrrübung soll selten» der 3. Divi sion Nr. 32 de» »2. König!, jächs. Armeekorps am 29. und 30. Januar stattfiade». Die Division umfaßt die Infanterie regiment« Nr. 103 in Bautzen und Nr. 178 in Kamenz, da» Schützrnregiment Nr. 108 in Dresden und di« beiden Jäger, batalllone Nr. 12 in Freiberg und Nr. 13 in Dresden. AlS Übungsplatz dürste daS Gelände zwischen Dresden, Kamenz und Bautzen in Betracht komm«. — Mit welch' unglaublicher Frechheit und Dreistigkeit manche Mensche» operieren und aus die Leichtgläubigkeit ihrer Mitmensch« bauen, zeigt nachstehend« Vorfall. In da» Gehöft de» Gutsbesitzer» Florian Schöne in Bretnig bei Kam«) kam« am Montag gegen abend drei Unbe kannte und «zählten der Fra» dr» Genannten, da» e» ihrem in Waldheim internierten Manne nicht gut gehe. Und da wollte r» dn eine, der sich al» der Sohn eine» Anstalt». Auf- scher» auSgab, versuchen, seine Lage zu bessern, wenn e» der F»au auf einige Taler Geld, rin paar Schinken, Lebensmittel und dergl. nicht onkäme. Die Frau hörte ruhig zu, durchschaut« den plumpen Schwindel, suchte ab« die Unbekannt« festzuhaltm und schickte zur Polizeibehörde. Zwei der Übeltäter rochen aber Lunte und rissen au», nur der eine konnte sestgeuommru und der Gendarmerie«Brigade übermittelt werd«. Hierbei stellte sich heran», daß d« Schwind!« «in Dirnstknecht na««» Her mann Michaeli» war, in Bautzen mtt Schöne zusammengrkommen, dessen Verhältnisse kenn« gelernt und darauf sein« Plan ge baut hatte, d« ihm allerding» nicht glückte und zu sein« Fest nahme führte. Au» der Lausitz. Die wendisch« Verein« der sächfi sch« Lausitz haben ohne Unterschied der Konfession eine gemein same ErgebrnhritSadrrssr an König Georg gerichtet, die folgend« Wortlaut hat: „Dm unterzeichneten Vertretern der wendischen Boll»- vereine ist e» ei» innigste» Herzm»brdürs»i» und heiligste Pflicht, Ew. Majestät in d« Tagen de» Leide« und dn Trübsal die Versicherung unwandelbarer Treu« und aufrich tigster Anhänglichkeit ehrfurchtsvoll und untntäuigst zum Aus druck zu bring«. Sie bedauern und verurteil« in»besondere die böswilligen Entstellungen dr» trauervollm Ereignisse», mit denen rin Teil dn Preffe di« treue Bevölkerung der Lande» in schmählicher Weis« geg« ihr angestammte» Königs haus aufwühlt. Möge Gott dn Hnr die schwere Prüfung, welche die könig-treu« Wenden aufrichtig mitfühlrn und tragen, bald zum Gut« wmd« und Ew. Majestät die von ihnen helßerfehnle Gwwftlng, sowie auch döck GvAeSfrieße», ße» höh« ist, al» jede» «Here Erhobt, recht bald i» G»ah« bescher«. Aller mttrrttttttgst gehorsamste vertret« der evnrw ,,lisch« und katholische» wendisch« volttvereine." Eri« «itscha », 24. Januar. I» der hiesig« Schützen- gesellschast fi»d die Vorbereitung« für eine würdig« Feier de» kommend« SOO jährig« Jubiläum» d» voll« Gange. Für dn» Fest sind di« Lag« vom 1. HE eiaschlirßlich 8. Juli «dgültiG festgesetzt. Da» Fest wird al» allgemeine» Volk»fest gestaltet wnde» und sieht man de« Besuche zahlreich« auswärtig« Gchützmgrsellschast« «tgrgm. Glauchau. I» hiesig« Gegend klagt« vorig« Som mer und Herbst verfchirdeue Landwirt», daß die Kühr wenig Milch gab«, und daß zu wenlg Butt« erzielt wurde, während andere mit d« Zuchtschwein« viel Schaden erlitt«. Anstatt »uu mtt d« FüttnungSart und d« Futtermittel« od«, wen» dir» sicht zum Ziele führte, mit dem Viehmaterial einmal z» wechsel», glaubt« viel«, daß da» Vieh verhext sei Mehrere Gut»besitz« bei Glauchau hab« sich nun einen „Hexenmeister" au» dem Mülsengrunde geholt, d« ihn« sür trune» Geld einig« Buchstaben über die Stalltü« gemalt, di« Kripp« auf» gehackt, Zettel eingeschob« und alle» Wied« zugeklebt hat; »re» soll« die fett« Jahre und keine Hex« «ehr komme». Um Mitternacht mußte man nut« dr» «denllichst albnn» Zerr» mouieu Rute» abschueid«, Kehrichtsäck« durchprügrln und so die Hex« bannen!! Helle Sachsen! Olbernhau, 28. Januar. Üt« dm Zinubergbau irr Seist«, d« vllrrdtng» scho» seit Jahrzehnt« völlig «losch« ist, macht« Pfarrer Härtel in d« jüngsten Monat-Versammlung dr» dortig« Bezirttgewerbrverein» iutneffante Angabe». Nach ein« i« alten Turmknopf der Seissen« Kirche gesund«« Nach richt ist der Zlnnbergbau zu Ende dr» 17. und Anfang de» 18. Jahrhundert» daselbst nicht unbedeutend gewesen. Gab eg doch damal» in Seissen und Heidelberg 15 Gruben mtt rin« ZinnaoSbrute von über 300 Zentner im Jahre. 1730 betrug die Ausbeute sogar 508 Zentner L 22 Tal«. Damals be stand auch in Seiffrn ein Bergamt, da» sich zusammensctzte auS einem Bergmeister, einem Bergschreiber und einem Birg» geschworenen. Buchholz, 26. Januar. In einigen hiesigen Grevier- aastalten find die Graveure heute in dm Streik eiogetretev. Sie verlangen dir Einführung eine» 9stündigen NormalarbritS- tage», 10 Proz. Lohnerhöhung und 25 Proz. Erhöhung für Überstunden, sowie dir Regelung dr» LrhrltugSwesen». Den Streik soll ein Berliner Agitator, der in dm letzten Tagen hier geweilt hat, inszeaiert hab«. Falken st ein, 26. Januar. Wenn auch da» Auistrllm und Inbetriebsetzen murr Schiffchenstickmaschineu anhält, so ist »ach dem „Dr. Anz." doch die Geschäftslage in dm letzten Tag« mrgünstiger geworden. Bestellung«, besonder» in geringer« Qua» Mitten, gehen nicht mehr genügend ei», und bereit» sind Lohu- redujierungm zu verzeichn«. Bo» dm Fabrikant« wkd, sollte eine Änderung zum Bester« nicht rintreten, eine Verkürzung der Arbeitszeit angrkündigt. In dm beteiligten Kreisen nimmt diese ungünstige Konjunktur kein wunder, ist doch durch die Auf» stellung von Tausend« »euer Maschine» eine bedeutende Über- produkston hnbeigesührt worden. Plauen i. B., 26. Januar. Wegen dr» Brande» in Neumsalz (Meyrrschrr Gasthof) ist von dn hiesig« königliche« StaatSauwaltschtrst eine Frauensperson gesänglich eiogezogm Word«. Fern« wurden weg« dn Brände in Theuma (Stephauschn Gasthof, sowie die Bauerngüter von Pfrötzschner und Grünler) zwei Männer verhaftet. Alle drei Prrsonm befinden sich im hiesigen GerichtSgrfängni» in Untersuchungshaft. ÖlSnitz, 25. Januar. Beinahe um» Leben gekommen wär« in dn Nacht zum Freitag der Gutsbesitzer Schlosser ou» Oüntriebel. Auf dem Weg« vom Gasthofe nach sein» abseits von dn Straße grlrgmrn Wohnung stürzte Schloff» m>d brach ein Brio. Da seine Klagen und Hilferufe ungrbört verhallten, mußte der Unglückliche, wollte er nicht »frier«, sich entschließen, aus Händen und Füßen kriechend vorwärts zu komme«. Nach dem er sich ungefähr eine Stunde gequält und in Rufweite seine» Gehöfte» gekommen, hörte rin Sohn Schlossers die Hilfe rufe de» letzter« und brachte dm alten Manu in Sicherheit. Die Haut an de» Händen und Knie« drSselbeu war durch den eisigen, hart« Weg völlig aufgeschürst Word«. ÖlSnitz i. 8., 26. Januar, vorgestern abrnd hat der hier wohnhafte 39 jährige Handarbeiter Sonntag sein« Fcau durch Messerstiche schwer verletzt. Am Sonntag abend befand sich Frau Sonntag noch am Leien, doch zweifelt man an ihrer Wiederherstellung. Der Messerheld setzte seiner Verhaftung hef tigen Widerstand entgegrn, wurde aber überwältigt. Wurzen, 26. Januar. Durch dl« Gendarmerie erfolgte heute die Verhaftung eines Gutsbesitzer» S. und dessen Sohne» au» Kühr«. Beide sind dringend verdächtig, dir Brandstif tungen in Kühren verübt zu habe». Auf die Ermittelung der Brandstifter hatte dir Gemeinde eine Belohnung von 100E Mark ausgesetzt. Air- srSer Welt. In Eydtkuhnen wettete ein polnisch« Arbeit« geg« «in« Liter Branntwein, zwischen den Flügel» rin« im Gange bkfindlichrn Mühle durchlauf« zu könne«. Diese» waghalfige Untersangm kostete ihm da» Lebe», « wurde von einem Mühlen flügel erschlag«. — In englisch« Blätter» lesen wir, daß die Patti ein« Kontrakt mit Herrn Robert Grau zu einer sechs monatigen Tour »ach Amerika riugegangeu ist. E« soll« 60 Konzerte stattfindrn und di« berühmte Sängerin erhält für jidr» derselben 5000 Dollar» oder 21000 Ml und außerdem noch 50 p Et. sür jede» Konzert, dessen Erträgnis die Summe von 32000 M. überschreitet. — Die ungenügende Ernte deS Jahre» 1902 hat in d« schwedischen Norddiflrikten Huvg«»not zur Folge. Im Upper-Tornea-Gebiet haben 75 pCt. d« Einwohner keine Lebensmittel mehr, da auch dir Haustiere schon alle ausgezrhrt sind. Dir Klndrrsterblichkeit ist eine enorme; die Schul« sind geschloffen. In -anz Schwede» werden Samm»
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