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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.06.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020624024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902062402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902062402
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- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-06
- Tag1902-06-24
- Monat1902-06
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4516 selbst. ES führte ihr daher überhaupt keine fremden Leute die Dividende zu. Die Angeklagten hatten die Pflicht, sich genau über die Divi» denden zu orientiren, woraus dir Gewinne entstanden und ob die Casseler Gesellschast berechtigt gewesen sei, Dividenden in dieser Höhe zur Vertheilung zu bringen. Auf Befragen des BrrthetdtgerS Justizrath vr. von Gordon bestätigt der Sachverständige, Laß durch falsche Buchungen bei der Casseler Gesellschaft Millionen Activen hineinge- bracht und Millionen Schulden zum Verschwinden gebracht worden seien. Bei oberflächlichen Revisionen hätte man dies nicht merken können, wohl aber hätten nach Meinung des Sach verständigen die Direktoren, wenn sie mit Mißtrauen an die Prüfung der Bücher gingen, und sie mußten nach Lage der Sache von Mißtrauen erfüllt sein, die falschen Buchungen entdecken müssen. ES trat dann eine halbstündige Mittagspause rin. Bei Wiedereintritt in die Verhandlungen befragte der Vorsitzende zunächst die Verlheidiger, welche Thatsachen von dem Zeugen vr. Emil Joseph Anspitzer au- Wien bekundet werden sollen. Herr Iustizrath vr. v. Gordon gab hierzu an, daß der Zeuge genaue Kenntniß von der Entwickelung der ganzen Tochtergesell schaften gehabt, namentlich auch bis zum letzten Augenblicke an die Prosperität der Unternehmen geglaubt habe und dem ganzen Fusions unternehmen sehr nahe gestanden habe. Der Vorsitzende bemerkt zur Klarstellung für die Geschworenen, daß die Fusion der letzte Rettungsanker deS Directors Schmidt gewesen sei, denn dadurch hoffte man noch daS ganze Unternehmen über Wasser zu halten. Der hieraus vereidigte und daun vernommene Zeuge giebt an, daß er Emil Joseph Anspitzer heiße, kaiserlicher Rath sei und jetzt als Kaufmann in Wien wohue. Er sei siebzehn Jahre Sekretär des Niederösterreichischen Gewerbevereins in Wien gewesen, später General-Sekretär der Bosnischen HolzverwerthungSactiengesellschast. Als solcher sei er im Jahre 1898 mit dem Director Schmidt zusammengekommen. Er fand, daß di« Casseler von dem technischen Betriebe, soweit die Holzvrrwerthung in Frage kam, sehr wenig verstanden. Zeuge wurde im Jahre 1900 nach Cassel berufen, um als Syndikus in die Treber- gesellschast einzutreten. Seine Hauptaufgabe war es, die Fusion der Tochtergesellschaften vorzubereiten, die sich denn auch im Februar 1901 vollzog, ohne daß dadurch der drohende Schlag schließlich abgewendet wurde. Die einheitliche Organisation aller Tochtergesellschaften, so er« klärt Zeuge, war in technischer, kommerzieller und administrativer Hinsicht von größtem Werthe. Sie mußte zu bedeutenden Vortheilen führen. DaS tragische Schicksal bei den ganzen Vorgängen bestand darin, daß zu einem Zeitpunkte, als die ganze technische Production auf das Eingehendste vorbereitet war, die Leipziger Bank zusammen- brach. Daß er, Zeuge, mit dieser Ansicht Recht habe, zeige sich darin, daß trotz des über die Trebergesellschaft verhängten ConcurseS die Bosnische Gesellschast sehr gut prosperire, die Galizische Gesellschaft sich erhalte und auch die Ungarische Gesellschaft unter dem Concurse weiterarbeite. Es sei daher die Verhängung des ConcurseS über die Trebergesellschaft, In den die Tochtergesellschaften mit hineingezogen worden seien, nur zu be- klagen und die Geschichte der durch diesen Concurs hervorgerusenen Werthverwüstung müsse noch geschrieben werden. Daß das Zutrauen zu den Tochtergesellschaften im Wachsen begriffen sei, gehe daraus hervor, daß die Concurrenz sich ihnen wieder nähere und der Abschluß eines Essigsäurecartells nicht mehr fern sei. Von den Concursen selbst haben übrigens die Gläubiger und speciell die Leipziger Bank gar nichts, denn bei den eingetrelenen Wcrthverminderungen werde für sie nichts herausjpringen, La Las Vorhandene von der ConcurSverwaltung absorbirt werde. Auf eine Frage des Vorsitzenden erklärt Zeuge, daß er speciell den Betrieb nur dreier Gesellschaften, der Bosnischen, Galizischen und Ungarischen, kennen gelernt habe. Vom Vertheidiger Herrn Justizrath vr. v. Gordon befragt, welche Meinung er über Director Schmidt habe, namentlich ob er nicht von zu großem Optimismus erfüllt gewesen sei, erwidert Herr vr. Anspitzer, Laß Schmidt nach seiner Meinungsehr viel verschwiegen undsehr viel verschleiert habe. Er selbst habe zu Schmidt gesagt, Laß dieser nach seiner An- sicht gegen 8 314 Les Gesetzbuches verfehle. Im Uebrigen sei That- fache, Laß Schmidt geglaubt habe, den ganzen Markt in die Hand zu bekommen und dann die gesammten Unternehmungen über Wasser halten zu können. Auf eine später an ihn gerichtete Frage giebt Zeuge an, Laß Schmidt als Kaufmann und Mensch ganz aus- gezeichnet, zur Führung eines Industrieunternehmens aber durchaus nicht geeignet gewesen sei. Bei Zusammenkünften mit Anderen habe er durch seine Reden immer zu imponiren gewußt und dadurch großen Einfluß ausgeübt. Der Zeuge, dessen Vernehmung und Befragung etwa 1'/, Stunden währte, gab im Laufe seiner Ausführungen eingehende Erläuterungen über das technische Productionsversahren, soweit die gesammte Holz- verwcrthnng in Frage kommt. Das Bergmann'sche Ver fahren habe überall versagt. Der Fehler der Casseler Gesellschaft war der, daß sie dieses nicht cingestand. Gegenüber den Angriffen der Presse aus das Berg- mann'sche Verfahren hätte man ohne Weiteres daraus Hinweisen sollen, daß man daS Bergmann'sche Verfahren längst ver lassen habe. Zu diesem Verfahren selbst könne er seine Ansicht nur dahin abgeben, daß daS Verfahren zwar technisch einige Vortheile bot, dagegen wirthschastlich und commerziell mit großen Kosten ver knüpft war. Ein weiterer Fehler der Casseler war, daß sie jede Verbesserung sofort aus der ganzen Linie einsührten. Dadurch wurden große Kosten verursacht, während die fortwährenden Ver änderungen ungünstig aus die Fabrikation einwirkten. So kam erst das Bergmann'sche Verfahren, dann die stehende Retorte, später die mit Magaziuausjatz, dann die rottrende Retorte. Unter solchen Umständen war natürlich von einem ertrag-reiche» Gedeihen keine Rede. Eine Frage, inwieweit sich Zeuge seine technischen Kenntnisse erworben habe, beantwortet derselbe dahin, daß er, ursprünglich Jurist, sich für die Holzverwerthung (Destillation rc.) interessirt, 371 derartige Fabriken des In- und Auslandes besichtigt und später Vorträge über das Holzverwerthungsversahren gehalten habe. Aus Ersuchen Schmidt's habe er auch die Angriffe der Presse wegen des Bergmann'fchen Verfahrens u. s. w. zurückgewiesen. Zu einer sehr interessanlen Auseinandersetzung kain es dann, als Herr Staatsanwalt vr. Weber den Zeugen über sein persönliches Vcrhältniß zum Director Schmidt befragte, namentlich darüber, ob er noch Schmidt Geld schuldig sei. Der Zeuge verneinte dieses und gab an, daß er noch von Schmidt Geld zu erhalten habe. Al» darauf dem Zeugen gesagt wurde, daß er noch in den Büchern der Treber- gefellfchast als Schuldner stehe, gab er dieses zu und bezifferte die Summe aus 59 000 Der Zusammenhang fei aber «in solcher, daß nicht die Gefellschast, sondern er noch von Liefer bezw. von Schmidt zu fordern habe. Er, Zeuge, batte seiner Zeit die Leitung einer Deutsch, liberalen Zeitung in Oesterreich übernommen. Bei Führung dieser Unternehmens entstand eine Last von 140000 Gulden. Hiervon waren zu der Zeit, als Schmidt ihn engagirte, 88 000 Gulden ge deckt, die Deckung der rcstirendcn 52 000 Gulden übernahm Schmidt. ES sollten in jährlichen Raten 15 000^6 gezahlt werden. Diese Zu jage hat Schmidt aber nicht gehalten und so habe er, Zeuge, an Liesen eine weit größere Forderung als denjenigen Betrag, mit dem er belastet sei. lieber die Prosperität der gejammten Tochterunteruehmungen äußerte sich Zeuge dahin, daß die Produclionskosten bei dem Raum- metcr Holz auf 9,79 ./L veranschlagt waren, denen an Erlös 15,42 gegenüber standen, so daß ein Nutzen von 5,63 ver blieb. Ta eine Jahresverarbeitung von 400000 Raummeter vor gesehen war, so mußte sich ein dementsprechender Gewinn (2'/« Mil lionen Mark) ergeben. Auf eine Frage der Vertheidigung, wie so bei diesem rechnerisch sich ergebenden Gewinne doch alle Unternehmungen sich so wenig lucrativ gestaltet hatten, erwidert der Zeuge, daß man mit den Anlagekosten zu sehr gewüstet habe. Auf den Raummeter wurden 7 Anlagekosten gerechnet. Man habe aber das vier- und fünf fache ausgegeben. Von der Vertheidigung befragt, was er damit gemeint habe, daß der Zusammenbruch der Leipziger Bank im allerunaünstigsten Zeitpunkt erfolgt sei, bez. wie weit noch der Zeitpunkt, daß die Ge sellschaften sich halten und Erträge liefern konnten, äußerte sich Zeuge dahin, daß von den Casseler Herren der 1. Oct. 1901 als dieser Zeitpunkt angesehen worden fei. Er selbst, Zeuge, habe mit dem Jahres- schlufse gerechnet und die Ansicht gehabt, daß, wenn die Leipziger Bank das Jahr 1901 aushält, daun die Casseler mit den Tochtergesellschaften sich ebensalls über Wasser hallen werden. Von der Leipziger Bank habe er die Meinung gehabt, daß sie kein krankes Institut sei. Mit Exner und vr. Gentzjch sei er Ende 1898 einmal zujammengekommen, als er vorher bei dem Domxtoir I'eseompts in Paris die Umwandlung eines hypothekarischen Dar- lehns der bosnischen Gesellschaft in ein Bankdarlehn versucht hatte, wobei man dort die Gutschrift der Leipziger Bank verlangte. Exner und vr. Gentzfch sagten ihm damals, daß das Limit der Casseler 20 Millionen Mark betrage, darüber hinaus gingen sie mit keinem Pfennig. Sie hätten überhaupt etwas penibel gethan. Eine Frage, wie hoch Zeuge das Vermögen jämmtlicher Tochtergesellfchaften schätze, beantwortet Zeuge dahin, daß er es auf 20 Mill. Mark taxire. Vom Sachverständigen Herrn Plaut-Cassel wurde daun noch an den Zeugen die Frage gerichtet, ob er für die früher geäußerte Meinung, daß die Bauer'sche Gesellschaft jetzt prosperire, ziffernmäßig unterlegen habe. Der Zeuge konnte hierfür keine Zahlen beibringen. Er habe nur die technische Prosperität im Auge gehabt. Bei einer Auseinandersetzung hierüber bemerkte der Sachver ständige Herr Pros. Lampert-Frankjurt a. M„ daß man sehr wohl zwischen einer erträglichen und technischen Prosperität unter- scheiden könne. Auf eine Anfrage des Angeklagten Do del gab Zeuge zu, daß die Betriebsberichte in der Hauptsache von Schmidt bearbeitet wurden und daß er, Zeuge, sie von diesem erhielt. Damit war die Vernehmung des Zeugen beendet. Sport. * Helgoland, 23. Juni. Bei der Wettfahrt Dover- Helgoland ging als erste die Macht „C i c e l y" um 6 Uhr 40 Mm. Nachmittags durchs Ziel; als zweite folgte um 7, Uhr 9 Min. die Dacht „Vol au vent". >en war Neidlos erkennen die Zuschauer erregt hat. Nur in wichtigsten Concurrenz, derjenigen für Pferdedressur, Deutschland mithin ernsthaft engagirt. Neidlos erkc.... Deutschen an, das; sie in dieser Concurrenz von Oesterreich ge schlagen wurden, indessen kein Zuschauer wird in Abrede stellen, daß der Sieg Oesterreichs ehrenvoll, aber knapp war, daß Rittmeister Frhr. v. Holzing, — der den Preis des Königs von Italien erhielt, — Rittmeister Keller, Drag. 26, Leutnant v. Zihewitz, Gardeartillcrie, Leutnant v. Mörner, Gardehusaren und andere, den Oesterreichern nahezu gleichstanden. Noch weniger kann es einem Zweifel unterliegen, daß in dieser nach deutscher Ansicht, wie gesagt, wichtigsten Concurrenz Deutsch land außer Oesterreich keinen ebenbürtigen Gegner gefunden hat. — Es ist nach den Gesagten unrichtig, wie es einzelne Blätter thun, von einer peinlichen Niederlage Deutschlands zu reden". * Helgoland, 24. Juni. (Telegramm.) Bei der Wettfahrt Dover-Helgoland ging als dritte Nacht „Leande r" gestern Abend um 8 Uhr 50 Minuten durchs Ziel. . — München, 22. Juni. Bei dem heutigen Polo-Tur nier „Sport Berolina" Berlin gegen den Inter nationalen Sport-Club München siegten die Münchener mit 5 gegen 2 Goals der Berliner Mannschaft. K In verschiedene Zeitungen sind aus italienischen Blättern Notizen über das internationale Preisreiten in Turin übergegangen, welche geeignet sind, ein falsches Bild von den Leistungen der deutschen Reiter zu geben. Gewiß steht Deutschland an Zahl der gewonnenen Preise hinter Italien und Frankreich zurück: doch bietet dies keinen richtigen Maß stab für die Beurtheilung der deutschen Leistungen. In den militärischen Hoch- und Wcitsprungconcurrenzen, in denen Italien und Frankreich die Mehrzahl ihrer Preise erworben haben, war überhaupt kein deutsches Pferd engagirt. Während derartige Concurrenzen in Italien uno Frankreich sehr häufig und mit hohen Geldpreisen ausgestattet sind, kennt man sie in Deutschland so gut wie gar nicht. In Deutschland glaubt man in den Officiershindernißrcnnen einen bollwerthigen und mili tärisch bedeutsamen Ersatz für diese Art von Springcon- currenzen zu besitzen. Das schließt nicht aus, daß die Leistungen, welche Italien und Frankreich auf diesem Gebiete gezeigt haben, — Hochsprung von 2,10 Meter, Weitsprung 7,20 Meter, — die Bewunderung auch der deutschen Zu schauer erregt haben. Im Jagdspringen waren nur zwei deutsche Officiere engagirt, weil nach den Propositionen von jedem fremden Lande nur 12 Reiter im Ganzen concurriren konnten, während die Zahl der italienischen Theilnehmer unbe schränkt war. So fochten diese zwei deutschen Officiere gegen 70 Italiener, ein Zahlenverhältniß, welches für die Deutschen sehr ungünstig war. Ileberdies hatte Frankreich hier seine Hauptkräfte eingesetzt, 8 Officiere, deren glänzende Art zu springen, die Bewunderung aller, namentlich auch der deutschen der nach Ansicht der Deutsch Vermischtes. --- Berlin, 23. Juni. DaS „Blumenmedium" Anna Notbe ist am Sonnabend vom UntersuchungSzefängniß nach der Charit^ gebracht worden, um auf ihren Geisteszustand beobachtet zu werden. Die Untersuchungshaft hat der fast 52 Jahre alten Frau, die ein ruhiges, grübelndes Wesen zeigt, nichts angehabt. Die Spiritisten scheinen sich für ihr bedeutendstes Medium noch sehr zu interessiren. Bevor noch Frau Rothe in der Charit^ war, kamen schon Leute dorthin, die ihre Aerzte sprechen wollten. ---- Hamburg, 23. Juni. Bei Lösch arbeit en auf dem englischen Kohlendampfer „Congreß" brach die Ladespiere und stürzte mit dem Ladegeschirr unter die auf Deck arbeitenden Leute herab. Einer wurde getobt et, zwei wurden schwer verletzt. — Kiel, 24. Juni. (Telegramm.) Das Tor pedoboot 8 42 wurde durch einen englischen Dampfer überrannt und ist gesunken. Der Commandant Capitänleutnant Nosenstockv. Nhoen - eck und drei Mann werden vermißt. Stuttgart, 23. Juni. Professor vr. Gustav Jäger, der sogenannte Wvlle-Jäger, feiert heute in bc- wundernöwerther Irische und rüstiger Kraft seinen 70. Ge burtstage Aus diesem Anlaß sind ihm aus ganz Deutsch land und aus dem Auslande telegraphische und schriftliche Gratulationen, sowie vielerlei Angebinde in außerordent licher Menge zugegangen. Der König verlieh dem ver dienstreichen Forscher und Lehrer, dem unsere Wollwaaren- industrie einen großen Aufschwung verdankt, die große Medaille für allgemeine Verdienste um Gewerbe und Handel. Zur Vorfeier deS Geburtstages fand am Sonn abend ein Festbankett statt, bet welchem Geh. Commerzien- rath Benger den Toast auf den Jubilar ausbrachte. Von den Fabrikanten wurde Jäger ein prachtvolles Album mit Photographien und Widmungen überreicht, von den Vertretern -es Wollregimes in England ein silberner Humpen, aus Frankfurt a. M. wurde ein Becher gestiftet rc. --- München, 22. Juni. In einem Wechsel-Pro- ceß sprach bas Landgericht aus, daß Ehever mittelung um Geld kein den guten Sitten zuwider laufendes Rechtsgeschäft im Sinne deS Bürgerlichen Ge setzbuches sei, und verurthetlte einen Ehemann zur Zahlung des Wechsels, den er zur Sicherung der Ansprüche des EhevermittlerS gegeben hatte. Ick. 0. Ein merkwürdiger Antrag. Eine Ergänzung der Disciplinar-Gewalt der Eapttäne russischer Dampf schiffe ist dieser Tage bei dem „Rath für Handelsschifffahrt" seitens der Rheder von Odessa beantragt worben. Man wünscht, daß die bisher giftigen Gesetze durch eine beson dere Bestimmung über die Disciplinar-Gewalt -er Capi- tänc von Dampfschiffen ihren Paffagieren gegenüber er gänzt werden. Gemäß deS Projectes der Antragsteller soll der Capitän in Zukunft bas Recht erhalten: 1) Den Passagieren förmliche Verweise zu ertheilen, 2) sie in be sonderen Räumen des Schiffes zu isoliren und 3) dieselben vom Schiffe bei der ersten sich bietenden Gelegenheit abzu setzen. Man verlangt, daß im Allgemeinen die Strafbar keit der Passagiere für Beleidigung von Mitgliedern der Schisfsleitung erhöht wirb. Es sollen z. B. Beleidigungen des CapitänS durch einen Passagier ebenso bestraft werden, wie die eines Vorgesetzten im Staatsdienste (!) durch einen seiner Untergebenen, und die Beleidigungen der anderen Beamten der Schiffsleitung wie die Beleidigungen von Staatsbeamten bet Ausübung ihres Amtes. Lücherbesprechungen. Gaea, Natur und Leben. Centralorgan zur Ver breitung naturwissenschaftlicher und geographischer Kenntnisse sowie der Fortschritte auf dem Gebiete der gesammten Natur wissenschaften. Unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner herausgegebcn von vr. Hermann I. Klein in Köln a. Rh. Verlag von Eduard Heinrich Mayer, Leipzig. 38. Jahrg., 7. Heft. Inhalt: Der Beginn des Jahrhunderts. — Die Gebirgssysteme der Balkan-Halbinsel. — Die geologische Geschichte des Siebengebirges. — Der Gewitterrcgistralor. Construirt von P. Johann Schreiber S. I. Beschrieben von I. Fenyi, S. I. Mit 4 Abbildungen im Text.« — Zerstörende und tödtliche Wirkungen von Hochspannungsströmen. Von vr. Margaret A. Cleaves. (Schluß.) — Die deutsche Südpolar- Expcdition. — Theoretische Biologie. (Schluß.) — Astrono mischer Kalender für den Monat September 1902. — Neue naturwissenschaftliche Beobachtungen und Entdeckungen. Der große Nebelfleck im Orion, lieber die Radioactivität des Uraniums. Die Beeinflussung des elektrischen Funkens durch Elcktrisirung. Die Mengen der neuentdcckten Gase in der Atmosphäre. Die Entstehung von Krystallcn in Lösungen. Dec grüne Strahl. Die Stürme an den Küsten der britischen Inseln. Höhen der verschiedenen Wolkenformen. Beobachtung von Irrlichtern. Die Erforschung Borneos durch vr. Nicuwen- huis. Die spccifischen Volumina von Sauerstoff und Stickstoff beim Siedepunkte des Sauerstoffs, lieber die Giftigkeit der Ausathmungsluft. lieber Heliotropismus im Bakterienlichtc. lieber Lichtthcrapie. Die Entstehung der Tuberculose beim Menschen durch den Genuß von Fleisch. — Vermischte Nach richten. lieber das sogenannte „Secschießen". Photographie in natürlichen Farben auf Papier. Die vulkanischen Ereignisse auf Martinique und St. Vincent. Mit 1 Abbildung im Text. Das Radium. Die tiefsten in Deutschland benutzten artesischen Brunnen für Trinkwasser. VoMMselie hlszellinenfsbriil (MM. 4. e. L n. liielticii) IMWrsiirclisfi. Dis »ussoroidoutliode Olener»! Versammlung <ier Aktionäre cler VogftNndisekon Kasokinentabrik (vorm. ck. 0. L 8. Dietrich) ^ütiongeeeUsedatt vom 14. ckuni 1902 bat beseblossen: 1. Das Ornndkapital der DessIIsckaÜ ivirä durok Ausgabe von 8tüok 400 aut <ien Inhaber lautenden Vorruxsrrlitleu ru je vL 1000 um 400000 erhöbt. 2. Dio Vorzugsaktien, rveleks vom 1. ckuii 1902 ab dividondenbereebtigt sind, erhalten aus dem ckahresk-oivinno eine Voinu^sdividendu von 6 kroeeut; der liest des voivinnes fällt,, nachdem dio Stammaktien den ßsioiebsn Droeentss.tr erkalten haben, beiden ^ktionaattunxon pro rata su. 3. Lei ^ullüsunkr der OosoUsebakt Kaden die Vorzugsaktien bis nur links dos d-ennvertkes ein Leckt »ul vorzugsweise Lettiedchuoz; aus dem Ausschüttungs vermögen. 4. Dis mit lieieksstewpol versehenen Vorzugsaktien werden an die Vopftländiseke Lank rum Xennivertdo bereden, welche sieh verpklicktet, den Ltamnmktionaron aul je 3000 Kapital eins Vorrussaktio rum Lurss von "/<>*) rum Lernte anrubioten. 5. Das Lerujssroekt ist von den Ltammaktivnärev in der 2eit vom 20. ckuni bis 10. ckull d. ck. unter xsteiekreitiLer Vollraklung der Aktien ausruvden. IVir fordern uosers Aktionäre aut, das ihnen »ul Oruvd dieser Losoklüsso rustekende Leruxsrsekt — bei Verlust desselben — bi« rum 10. ckuli d. ck. in klauen bei der in I-viprig dei äer ^IlAvmvmsv Vsutsokvn 0i'66it-^n8tLlt, in lkerlln bei der LsnItSriu» vb. Liiuuv «lk O<»., unter Linreiekune der alten Aktien und ßsteiekreitisxer Vollraklunx ausruüben. klauen l. V.. den 18. ckuni 1902. VoxHänäi-seke VlaLrekinenkabrik (vorm. 6. L tt. Üiotrmk) ^tiönZessHsekLtt ßor. H. Dietrick. *) In Iko. 312 irrtkllmliek 108'/,"/» xodruekt. Die Bestände der Konkursmasse Lkipftger GaSglühlicht-Institut, bestehend auS modernen Gaskronen, Zuglampen, Ampeln, Lyren, Toppclarmen, Hansstnr- iyren, einfache» und vertierten Wandarmen, Bogen- und Rcclamrlampcn, Petroleum- und TpirituSlampen, sowie GaSheizapparateu, gelangen mit Rabatt auf die bisherigen Verkaufspreis« Lchützenstratze 21, im Laven, Vormittags von 8—12 Uhr und Nachmittag- von 2—7 Uhr zum Ausverkauf. l?»nl Konkursverwalter. Rene MW -Zeitung 47. Jahrgang. K MMkMr Zeitlin-, MmhtMr AiUM Uli HMMltt. G 47. Jahrgang. kingeftenUe SekicNtrrriattung iiver sie gerammte Politik.«Serprechung aller wichtigen cagertragen. Umfangreicher in grorrem Mazztabe eingerichteter vepezchentlienrt. Narcbem uns aurWrliche berichte über Sie Sitzungen aer beicht- «na Lanatager. ««««««« Feuilleton grorre« Stilr. ««««*«« üelebrenae una unierbalienae -tufzätre. Romane una krräblungen errter Autoren. Tdeater, ylmrt «na Lltterarur. 06Ut86ll6 ksiotlL- ?08t - 2s!tUN88ll8t6 Nr. 5304. Abonnkmellt lull MK. 3.71 pro VikrtkWr. krobs-Nummern K08tSNlO3 bi8 8elilu88 ä8. Mlonat8. vorrilglicher, vertreaigirter yanaelrtdett. « * * - rügliche telegraphirche Meia«ngen aer Lftelrte«. ««a Aaarenü«rre «.«««« fianarlr- «na Wochenberichte aller einrchlügigen »rauche«. »ollrtanaiger frankfurter Lourrblatt. Lonrrblan aer «erliner klfektenbSrre. »ollrtünaige »erloor«ngrlirte. 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