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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.07.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020705024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902070502
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902070502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-05
- Monat1902-07
- Jahr1902
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Volkswirtschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. vevmtworUtcher Rrvatteur T. G. L'«u« t» L«tp»tg. — I« Vrnretuugr Gr«r» Htler t» Litpztg. Vermischtes. Lciptt». b. Juli. 8 Pegauer Sparkasse. Jin Monat Juni 1002 wurden ein gelegt 88 678,42 Ak in 412 Posten (1001 73 580) und zurück erhoben 72 070,48 Ak in 312 Posten (30 402,18). * Regis, 3. Juli. Braunkvlsicn-Jndustrir. Dem Kessel- sabrikanten Ahnert hier ist es gelungen, das ihm von den hiesigen Grundstücksbesitzern überlassene Aboaurccht der Braunkohlen in der Flur Regis an eine Gewerkschaft abzutreten. Die Gewerk schaft mit dem Sitz in Negis ist am 1. Juli in Kraft getreten und wird nach Einholung der Genehmigung seitens der Behörden sofort mit dem Abbau beginnen. Die bereits durch einen vor handenen Schacht geförderten Proben ergeben eine vorzügliche Stück- und Klarkohle und so durfte bei der günstigen Lage, da der Abbau mittels Tagebaus bewerkstelligt wird, an der guten Prosperität der Gcwcrsichasr nicht zu zweifeln sein. Tie Kohlen mächtigkeit ist im Mittel 17 bis 18 m bei nur 6 bis 12 m Ab raum. (Born. Tagcbl.) *— Chemnitzer Wirkwaaren-Maschinenfabrik (vormals Schubert L Salzer), Chemnitz. TaS verflossene Geschäftsjahr 1001/02 brachte nach dem Bericht des Vorstandes dem Unternehmen in der Wirkmaschinen- und Stickmaschinen branche reichliche Beschäftigung. Erzielt wurde ein Umsatz von 2 220 813 Ak (2 030 500 ^L). Aus diesem Umsatz resultirt ein Bruttogewinn von 352 588 ,/k (332 147). Tie Jnventari- sirung und Bewerthung der Bestände an Materialien (226 028), an fertigen und in Arbeit befindlichen Maschinen und Maschinen- theilen (676 757) erfo'gtc wie bisher in gewissenhaftester Weise und beträgt der ermittelte Gcsammtwcrth 003 686 .L. Gegen das Vorjahr ist somit eine Verminderung der Lagerbeständc um ea. 156 000 Ak cingetretcn. Auf Wirkmaschinen und Stick maschinen gingen bedeutende Aufträge ein, so daß in das neue Geschäftsjahr mit einem Auftragsbestand von ca. 046 000 <kk eingetrcten werden konnte. Diesen Aufträgen sind inzwischen neue gefolgt, so daß die Gesellschaft bis über den Spätherbst hin aus mit Aufträgen in diesen Branchen voll versehen ist. Der Umsatz in Werkzeugmaschinen hat im verflossenen Jahre zu wünschen übrig gelassen. In Fahrrädern hat sich trotz der Un gunst der Witterung im Mai der Versandt gegen das Vor jahr gebessert. Ter Bruttogewinn, zuzüglich des Vortrags aus dem letzten Geschäftsjahre, beträgt 263 868 .L. Hiervon sollen als Abschreibungen 180 755 Ak dienen, von den verbleibenden 174 112 für Extra-Reserveconto 42 115 Ak, für Delcrcdere- conto 25 000 c/k, für 6 Proc. Dividende (3 Proc.) 78 000 Ak, für Tantieme an Auffichtsrath und Direction 12 234 Ak, für Tantieme an die Beamten 8773 <F verwendet und der Nest von 7000 Ak auf neue Rechnung vorgetragcn werden. *— Gebrüder Zschille, Tuchfabrik, Acticn-Gescllschaft, Großenhain. Die Bilanz ergiebt einen Verlust von 0582,05 ,/k. Das Fabrikationsconto brachte einen Brutto gewinn von 111 837,88 Ak, die Abschreibungen betrugen 10 111 Ak. * Berlin, 4. Juli. Die Reconstruction der Rhederri Ber einigter Schiffer, Actien-Gesellschaft, in Breslau isr durch die heute formell vollzogenen Verträge perfect geworden. Ein unter Führung des A. Schaaffhausen schen Bankvereins stehen des Bankenconsortium gründet cm Verein mit dem Concursvcr- walter eine neue Actien-Gesellschaft unter der Firma „Bres lauer Schifffahrts-Actien-Gesellschaft" mit einem Capitale von 1 000 000 .kk. In diese Gesellschaft inferirt der Concursver- walter die gesammten Aktiven der Concursmasse, welche mit 1 600 000 angerechnet werden. Das Bankenconsortium hat die Verpflichtung übernommen, spätestens zwei Wochen nach Eintragung der neuen Gesellschaft in das Handelsregister den anerkannten Concursgläubigern cme Offerte zu machen, Inhalts deren sie statt der in der Masse liegenden geringeren Ouote 21 Proc. in Baar und 14 Proc. in Aktien der neuen Gesellschaft erhalten. Zwischen den bisherigen Mitgliedern des Aufsichts raths der Rhederei Vereinigter Schiffer, dem vom Gläubiger ausschuß hierzu bevollmächtigten Concursverwaltcr und dem Bankenconsortium ist ein combinirter Vertrag abgeschlossen wor den, auf Grund dessen die Aufsichtsrathsmitglieder cmen Betrag von 1 Mill. Mark -1 konäs peräu zahlen, und sich ferner ver pflichten, 785 000 Ak nominal Actien der neuen Gesellschaft zu übernehmen. Auf diese Actien soll den Actionärcn der alten Rhedcrei-Gescllschaft ein Bczugsrecht in der Weise angeboten iverden, daß der Inhaber von 7 Stück alten Actien 2 neue Actien der Breslauer Schifffahrts-Actien-Gcscllschaft über zu sammen 2000 -F zum Course von 50 Proc. beziehen kann. So weit ein Actionär weniger als 7 Actien oder nicht eine durch 7 theilbare Anzahl von Actien hat, kann er unter Einzahlung eines entsprechenden Theilcs von 1000 Ak von den Vergünstigun gen dieser Offerte Gebrauch machen. Die Gründung der neuen Gesellschaft wird bereits in nächster Woche erfolgen. Als leitendes Vorstandsmitglied ist der Handelsrichter D. Mugdan in Breslau ausersehen. *— Bank für Bergbau und Industrie inVerlin. In der General-Versammlung stellte ein Actionär die Anfrage an die Verwaltung, ob cs nicht angesichts des Zustandekommens des österreichischen Pctroleum-Syndicats für die Gesellschaft besser gewesen wäre, die kurz vorher abgcstohenen galizischen Pe - troleumgruben, sowie das rumänische Petroleum-Unter nehmen zu behalten. Die Verwaltung bemerkte hierauf, daß die erwähnte Vereinigung das Ergebnis einer unbedingten Noth- lage sei. Tie Lage der Petroleumindustrie in Oesterreich sei eine überaus trübe. Die genannten Unternehmungen hätten daher mit einem beträchtlichen Verlust abgc stoßen iverden müssen. Der Verlust betrage gegen die vorjährige Bilanzeinstellung auf das rumänische Unternehmen 254 000 und auf die galizischen Gruben 260 000 In der sich als dann entwickelnden Debatte über den Geschäftsbericht wurde von mehreren Actionären Klage darüber geführt, daß die Mit- rheilungen über die verschiedenen Unternehmen, bei denen die Gesellschaft bctheiligt sei, viel zu generell gehalten seien. Der Vorsitzende Commerzienrath Lucas erklärte, cs sei im Inter esse einer angemessenen Verwerthung der Gescllschaftsobjecte inopportun, irgend welche Mittheilungen zu macken, welche den Interessenten als Handhabe dienen könnten. Der nachdrück lichen Fragestellung einiger Aktionäre konnte sich die Verwaltung jedoch im Laufe der Verhandlungen nicht erwehren. Die Be iheiligung an der Aachener Stahlwaarenfabrik vorm. Carl Schwanemeycr Wurde mit 446000 bei einem Gcsammtcapital von 1 600 000 Ak angegeben. Die in der General-Versammlung dieser Gesellschaft zum Ausdruck ge kommene Absicht, die Bank für Bergbau und Industrie für ge wiße Vorgänge bei der Gründung zur Rechenschaft zu ziehen, entbehren der Ansicht der Verwaltung nach feder realen Unter lage. Die Betyciligung bei den Saarbrücker Guß stahlwerken betrage weniger als 100 000 die Bethcili- gung an der Obstproducten-Jndustrie, Acticn-Ge- fellschaft, ebenfalls 100 000 <^, die der Gesellschaft seiner Zeit von einer ihr nahestehenden Bank als Unterbetheiligung über laßen worden seien. Auf die Verwaltung dieses Unternehmens habe die Gesellschaft Einfluß. Die Bethciligung an der B o h r- GesellschaftLippermulde, von der die Gesellschaft drei Zehntel der Bohrantheile besitzt, stehe nur mit den effektiven Auslagen zu Buche. Es sind wiederholt Verhandlungen wegen Verkaufs dir Bethciligung gepflogen worden. Die Verwaltung glaubt» die Betheiligung als sehr werthvoll bezeichnen zu können. Uebcr die Qualität der Debitoren wurde auf Anfrage mitaetheilt. daß die Posten sämmtlich gut gedeckt seien und daher zu Besorgnissen keine Veranlassung vorliege. Die Versamm lung genehmigte hierauf mit allen gegen 30 Stimmen den Ab schluß tür 1901 und ertheilte die Entlastung. DaS aus scheidende Aufsichtsratbsmitglied Commerzienrath LucaS wurde wiedergewählt. Von einer Neuwahl für die Herren Commcrzicn- rath Bellardi-Crcfcld und Bankdircctor a. D. Sitten wurde Ab stand genommen. Schließlich machte der Vorsitzende der Ver sammlung die Mittheilung, daß der AufsichtSrath zu dem Ent schlüsse gelangt seit, demnächst eine außerordentliche General-Versammlung einzubcrufen, der der Antrag vorgelcgt werden soll, das Gefellschaftscapital durch Rück kauf von Actien von 10 Mill. Mark auf 7 Mill. Mark zu reducircn. Die Verwaltung denke den Rückkauf zum Course bis zu 35 Proc. bewerkstelligen zu können. Gleichzeitig sollen den Actionären andere Vorschläge behufs Reorganisation des Unternehmens gemacht werden. *— Preussische Immobilien-Aktienbank in Liqu. Der Auf sichtsrath bat beschlossen, eine nennte Liquidationsrate von 300 000 gleich 20 Ak für das Stück vom 15. Juli ab auS- zuzahlen. *— Tic Verhandlungen der Firma Arthur Koppel und der Gesellschaft Orenstein L Koppel in Berlin ivegen Herstellung einer Jnteressen-Gemeinschaft haben sich zerschlagen. *— Controlapparat.Actien-Gesellschaft in Berlin. Die Gesellschaft beabsichtigt, ihr Actiencapital um 750 000 Ak aus 1 Mill. Mark zu erhöhen. In der am 23. d. M. stattfindenden General-Versammlung soll außerdem über Erwerbung des deutschen Reichspatcntes Nr. 134 472 nebst Zusatzpatcnt Nr. 132 800, der Gebrauchsmuster Nr. 171 403 und 162 164 Beschluß gefaßt werden. 6— Actien-Gesellschaft für Kohlcndestillation zu Bulmke. Nachdem Geschäftsbericht betrug der Fabrikationsgcwinn 243754 Mart (im Vorjahre 246 480 <./k), ferner wurden erzielt an Zinserträgen 41 022 Coursgewinn auf Effecten 310 Ak und diversen Rückerstattungen 3597 (zusammen 1470 ^zk), in Summa einschließlich Vortrag aus 1900/01 von 3213 </k 202 796 (256 567). Hiervon wird das Dclcrcdere-Conto mit 20 199 Ak (4537), das Obligations-Verzinsungsconto mit 22 320 (22 500), das Bctriebsreserven-Conto mit 11290 Mark (0) dotirt, ferner zu Abschreibungen 72 050 (69 429) verwandt und wie im Vorjahre auf 264 000 Ak Vorzugsaktien 5 Proc. Dividende gleich 13 200 Ak und auf das Actiencapital von 1 322 000 Ak 10 Proc. gleich 132 200 Ak vertheilt. Endlich kommen noch 8751 (im Vorjahre 7821 ./k) als Tantieme zur Vertheilung; der Rest wird mit 12 785 Ak (3212) auf neue Rechnung vorgctragen. *— Die Teffauer Continental-Gasgesellschaft verkaufte ihr gcsammtes Gladbacher Rohrnetz an die Stadt unv verpflichtete sich, von 1904 ab kein Gas mehr innerhalb des Stadtgebietes abzugeben. Damit ist der langwierige Gladbacher Gaskrieg be enden (M. Z.) *— Deutsche Rückversichcrnngsbank in Liqu., Frankfurt a. M. Nachdem das Vorjahr für die Gesellschaft bereits eine Untcrbilanz von 407 905 Ak gebracht hatte und die Gesellschaft alsdann in Liquidation getreten war, wird jetzt eine Liqut- dationsbilanz per 31. Deccmbcr 1901 veröffentlicht, aus der sich ergiebt, daß die Abwickelung der Geschäfte, soweit sie in 1901 erfolgt ist, einen weiteren Verlust von 1 029 654 mit sich gebracht hat, so daß die Unterbilanz auf nicht weniger als 1 437 460 Ak angewachsen ist. Damit erreicht sie fast die volle Höhe des nominellen Acticncapitals von 1 str Mill. Mark, worauf aber 750 600 .L in Solawechseln der Aktionäre ausstehen. An Prämieneinnahmcn werden für 1901 1 630 080 Ak (im Vor jahre 2 892 010 ./k) verbucht, an Zinsen 14 203 .« (28 149) und an Coursgewinn auf Effecten 6775 (3402 Ak Cours ¬ verlust). Dagegen waren für Schäden 1 284 121 (1 466 185) zu zahlen, für Storuo-Prämien 1 293 720 .^k und für Rctrocessions-Prämien 487 748 (für Rctrocessions- und Storno-Prämien zusammen 1 229 289 Ak), Verwaltungs kosten erforderten 68 032 und Provisionen 156 543 Ak (im Vorjahre Beides zusammen 478 242 <./t). Die mit 650 000 c^k übernommene Prämicnrcserve konnte bis auf 26 350 Ak re- ducirt werden, die Schadenrcserve hat sich von 185 500 <^k auf 149 570 Ak verringert, dagegen wurde eine Reserve für Unvor hergesehenes geschaffen und mit 50 000 -L dotirt. Danach cr- giebt sich der obige Jahrcsvcrlust von 1 029 554 ^/k. Ter Bilanz status läßt sich nicht klar erkennen, da Creditoren und Debitoren nicht getrennt angeführt werden, sondern Creditoren nur abzüg lich Debitoren mir 613 115 Ak. Die Aktiven bestehen aus 145 000 ,<k Hvpothek, 10 020 .kk Effecten und 11 568 .ik Casse. * Düsseldorf, 4. Juli. Heute fand die zweite Plena r- sitzung des Internationalen Schifffahrtü Cvnzreffes stell, der u. A. Unterstaatssecrctär Zorn von Bulach aus Straßburg und Oberpräsident von der Recke aus Münster beiwohnten. Vor Eintritt in die Tagesordnung verlas der Vorsitzende, Minismrial- director Schultz-Berlin, ein Danktelegramm Sr. Majestät des Kaisers auf das an ihn gerichtete Begrützungstelearamm. So dann wurden die Resolutionen, lvelchc die Abteilungen des Congresses gefaßt hatten, ohne Widerspruch gebilligt. Es folgten hierauf Ansprachen der Vertreter der ausländischen Negierungen, die ihren Dank für die herzliche und glänzende Aufnahme in Deutschland und insbesondere rn Düsseldorf in warme Worte kleideten. Darauf schloß Ministerialdirektor Schultz mit dem Wunsche auf ein frohes Wiedersehen den Congrek, nachdem Oberbaudirector Franzius-Bremen ein Hoch auf den Kronprinzen als den Protector des Congresses ausgcbracht hatte. Heute Nach mittag aiebt die Stadt zu Ehren der Congrehtheilnehmcr ein Festmahl. *— Düsseldorfer Straßenbahn. Das Bctriebsjahr 1901/02, das erste vollständige in städtischer Regie, hat laut Mittheilung der Verwaltung in der Stadtvcrordnctcn-Versammlung mit einer Untcrbilanz von 380 000 ^kk abgeschlossen. Es ist zwar ein ziemlich erheblicher Betriebsgewinn erzielt worden, doch hatten insbesondere die außerordentlichen Ausgaben das er wähnte Resultat zur Folge. *— Actien-Gesellschaft für Motor- und Motorfahrzeugbau vorm. CudellLCo. in Aachen. Die General-Versamm lung genehmigte die üblichen Vorlagen, ebenso den Vergleichs vertrag mit dem Vorbesitzcr M. Cudell, wonach dieser 226 000 Ak Actien der Gesellschaft zurückgicbt, die vom Capital abgeschrieben werden. Ferner genehmigte sie die Herabsetzung des Grund kapitals auf 219 000 durch Actienzusammenlegung von 4 zu 1. Im laufenden Geschäftsjahr liegen etwa 700 000 -K Aufträge vor. Zu deren Ausführung wird sich in Gemeinschaft mit der alten Gesellschaft wahrscheinlich eine neue Betriebs gesellschaft mit beschränkter Haftung bilden. Der Vertrag mit letzterer unterliegt der Genehmigung einer demnächst einzu berufenden außerordentlichen General-Versammlung. *— Die Tuchfirma C. Lückerath in E u s k i r ch e n ist laut „Conf." in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umge wandelt worden. Tas Stammkapital beträgt 1 Mill. Mark. *— Vereinigte Deutsche Nickelwerke, Actien-Gesellschaft, vorm. Westfälische Nickel Walzwerke Fleit- mann, Witte L Co., zu Schwerte a. d. Ruhr. Unter dieser Firma wurde eine Actien-Gesellschaft gegründet und das Capital derselben auf 9 Mill. Mark hemesien. Die Firma Westfälisches Nickclwalzwcrk Fleitmann, Witte <L Co. zu Schwerte hat in diese neue Actien-Gesellschaft ihre zu Schwerte gelegenen Mctallwcrkunternehmungen eingebracht und dafür den Betrag von 6 400 000 in Actien erhalten. Der Rest von 2 600 000 Ak wird dazu dienen, in einer demnächst einzu berufenden General-Versammlung die gleichartigen Metallwerk unternehmungen der „Obcrschlesischen Eisenindustric-Actien-Ge- sellschaft (Herminenhütte und Baildonhütte)" und die Metall- waarenfabrik der Actien-Gesellschaft „Emaillirwerk und Mctall- waarenfabrik Silcsia" zu erwerben. — Die Generaldirection der neuen Actien-Gesellschaft ist Herrn Richard Fleitmann übertragen worden. * Lippstadt, 4. Juli. Der Ausnahmetarif für Eisenvitriol ab hier nach den Niederländischen Hafenstationcn wird vom 10. Juli ab in Kraft treten. 8 Portland-Cementfabrik Hemmoor, Actien-Gesellschaft, in Hamburg. Die schwebende Schuld dieser Gesellschaft an Specialhypotheken und Darlehen belief sich am 31. December 1901 auf 618 100 „L. Außerdem hat die Gencral-Vcrsammlung vom 10. April d. I. beschloßen, da das amerikanische Tochter unternehmen der Gesellschaft, die German-American Portland Cemcnt Works in Chicago, des Einschußes weiterer Geldmittel bedürfte, 100 000 Doll. 6proc. Mortgage-Bonds dieses ameri kanischen Unternehmens zu übernehmen. Um den gesammten Geldbedarf beider Gesellschaften decken zu können, ist nun in Hannover beschloßen worden, für den Monat September eine General-Versammlung des Mutterinstituts einzubcrufen und in derselben Beschluß zu fassen über die Begebung von 1 500 000 <zt neuen Capitols, tycils in Actien, thcilS in Hypothekar-Obli gationen. *— Norddeutsche Industrie-Gesellschaft in Königsberg. Die Gesellschaft verzeichnet für das Jahr 1901 einen Ver lust von 649 252 -4k. Von dem Actiencapital von 2 500 000 Mark waren Ende 1901 1 600 000 vollgezahlt. In dem kürzlich veröffentlichten Rechenschaftsbericht der Actien-Gesell schaft für Montanindustrie war gesagt worden, daß die Gesell schaft noch keine Wendung zum Besseren genommen habe, daß im Gegcntheil die Königsberger Kalk- und Mörtclwerke, bei denen die Norddeutsche Industrie-Gesellschaft namhaft bethciligt ist, in Folge der geringen Bauthätigkeit in Königsberg nicht in der Lage gewesen seien, einen Ertrag zu liefern. *— Oberianfftzrr GlaShüttenwerkr Otto Hirsch, Weih wasser, O.-L. Wir brachten seiner Zeit ausführliche Mit- theilungen über den ConcurS dieser Firma, der am 30. November 1901 eröffnet wurde. Die Werke sind inzwischen von einem Consortium angekauft und am 3. d. M. in eine Actien-Gesell schaft unter dem Namen „Glashüttenwerke Weihwasser, Actien- Gesellschaft" umgewandelt worden. — Die Werke sind während der ConcurSverwaltung nicht außer Betrieb gekommen, wodurch der alte Arbeiterstamm erhalten worden ist. Die Aussichten der neuen Firma werden in Fachkreisen allgemein als besonder« günstig angesehen. *— Herrenmühle vorm. ü. Genz, Actien-Gesellschaft, Heidelberg. Im Jahre 1901 vereinnahmte die Gesellschaft aus Maaren nur 162 160 Ak gegen 220 663 Ak im Vorjahre. Dabei ergab sich die Nothwendigkeit, die Abschreibungen von 26 518 -kk auf 76 627 Ak zu erhöhen, so daß schließlich ein Ver lust von 74 995 Ak resulnrte, während für 1900 aus 34 904 Ak Reingewinn 4 Proc. Dividende auögcschüttet wurden. Bei 700 000 -4k Actiencapital hatten sich bis Jahresschluß die Buch- chuldcn von 82 938 Ak auf 203 731 erhöht, daneben be- rehen 500 000 -4t Obligationen und 22 000 -4k Hypothckcn- chuld auf die mit 386 191 -,4k bewertheten Immobilien, zu- ammen also eine das Grundcapital überschreitende Verschul dung. Bei Debitoren standen 372 828 -4k aus und in Vor- räthen waren 315 455 -tk (im Vorjahre 171 520 -4kl festgelegt. Eine General-Versammlung Ende April d. I. hatte sich bekannt lich vertagt und eine von der Minderheit vorgeschlagcne Prüfungscommission eingesetzt, welcl>e die Vorgänge bei der Ge sellschaft und die Bilanz prüfen sollte, da im Verlauf der Gene ral-Versammlung sehr viel Anstände vorgcbracist wurden. Auch sollten die Vorschläge wegen Umbaues der Mühle geprüft werden. Nach der „N. Bad. Lds.-Ztg." wurde jetzt auch in der General-Versammlung vom 25. Ium die Beschlußfassung über Herabsetzung des Actiencapitals und Revision vertagt. Es soll erst in etwa einem halben Jahre über die Liquidation oder Herabsetzung des Grundcapitals beschlossen und einstweilen die Entwickelung dcS laufenden Jahres abgcwartct werden. *— Maschinenfabrik Eßlingen in Eßlingc n. Ter Auf sichtsrath beschloß, der General-Versammlung vorzuschlagcn, von dem erzielten Gewinn, der nach vorheriger Abschreibung von 67 250 laut Bilanz 351 838 Ak beträgt, für die Prioritäts aktien eine Dividende von 6'/, Proc. (im Vorjahre 8 Proc.), für die Stammacticn eine solche von 5 Proc. (6)/j Proc.) fcstzusctzen und im klebrigen die Reserveconti und L mit 44 365 zu dotiren, für Ärbeiterunterstützungscasse und Dispositionsfonds, sowie für Tantiemen und Gratificationen 19 940 ^/k zu ver wenden und 57 532 auf neue Rechnung vorzutragcn. Im Berichtsjahre 1901/02 wurden abgclicfert Locomotivcn, Tender und Wagen für 4,79 Mill. Mark, Brücken, Eisenconstructionen und Centralweichentheile für 0,99 Mill. Mark, Dampfkessel, Dampfmaschinen, Pumpwerke, Eismaschinen u. s. Iv. für 1,07 Millionen Mark, Beleuchtungseinrichtungcn, Dynamomaschinen, Elektromotoren und elektrisch angetriebcne Trausportvorrichtun gen 1,6 Mill. Mark. Die Bruttoeinnahme der Elekrricitäts- werke betrug 0,33 Mill. Mark. Die Abthcilungen für Eisen- bahumaterial haben einen mäßigen Gewinn erzielt, auch die Filiale Saronno hat mit einem solchen abgeschlossen. Dagegen waren die Verhältnisse für den allgemeinen Maschinenbau und namentlich für die Elektrotechnik ungünstig. Die Einnahme der Elektricitätswerke ist auch in diesem Jahre lvicdcr gestiegen. In den sämmtlichcn Abtheilungcn zusammen liegen heute gegen 6 Mill. Mark Aufträge vor. Das durch die Beschlüße der außerordentlichen General-Versammlung vom 7. Mai ermög lichte Zusammenarbeiten der beiden Firmen Maschinenfabrik Eßlingen und G. Kuhn, G. m. b. H., ist in der Durchführung begriffen. VV-n. Prag, 4. Juli. Der Elbverkehr im Monat Juni hielt sich fast genau auf der Höhe des Vorjahres. Der Gesammt- umschlag bezifferte sich mit 2,79 Mill. Doppel-Centner gegen 2,74 Mill, im Juni 1901. Hiervon entfielen auf böhmische Braunkohlen 2,38 Mill. Doppel-Centner gegen 2,31 Mill, im Vorjahre. Ter Zuckcrexport nach Hamburg war schwächer als im Vorjahre. Er betrug im Ganzen 245 000 D.-Ctr., gleich um ca. 30 000 D.-Ctr. weniger als in 1901. Weiter gelangten zur Verschiffung: 24 000 D.-Ctr. Malz, 28 000 D.-Ctr. Mais, 4800 D.-Ctr. Eisenwaaren, 7000 D.-Ctr. Glas, 7400 D.-Ctr. Reis, 3700 D.-Ctr. getrocknetes Obst, 5200 D.-Ctr. Möbel und Holzwaaren, 7500 D.-Ctr. Bretter, 5600 D.-Ctr. Papier, 3800 D.-Ctr. Graphit, 7700 D.-Ctr. Bindfaden, 3500 D.-Ctr. Kleie, 1800 D.-Ctr. Porzellan, 2300 D.-Ctr. Bohnen, 2000 Doppel-Centner Talg, 9600 D.-Ctr. Brennholz, 1400 D.-Ctr. Spiritus, 2500 D.-Ctr. Petroleum u. s. w. Im verflossenen ersten Semester betrug der gesammte Umschlag rund 12 Mill. Doppel-Centner, wovon auf Braunkohlen 10 Mill, und auf Zucker 1,18 Mill. Doppel-Centner entfallen. * Wien, 4. Juli. Die Wiener Gemeinde hat mit den hiesigen Elektricitäts-Gesellschaften, mit welchen sie in heftiger Fehde war, Frieden geschloffen, sie gestattet den Elektricitäts-Gesell schaften Kabellegungen von 11 lcm Länge und wird als Be sitzerin des städtischen Elektricitätswerkes in ein Cartelverhältnih zu ihnen treten, wogegen die Gesellschaften die Processe gegen die Wiener Gemeinde fallen lassen. — Die Rima-Muränyer Eisenwerks-Gesellschaft, deren Geschäftsjahr am 80. Juni endete, wird, wie gerüchtweise verlautet, eine geringere Divi dende als im Vorjahre Vertheilen. (B. B.-Z.) * Wien, 4. Juli. Der Wiener Giro-Caffenverrin erzielte im ersten Halbjahre einschließlich 6145 Kr. (im Vorjahre 16 039 Kr.) Vortrag einen Reingewinn von 135 681 Kr. (175 943). Die Einnahmen betrugen 627 988 Kr. (684 283), davon 359 916 Kr. (44 362) Zinsen und 261 926 (236 641) Kronen Provision rc. Der durchschnittliche Zinsfuß im ersten Halbjahre 1902 betrug im Escompte 2,45 gegen 3,60 Proc. im ersten Halbjahre 1901 und im Effectenvorschuhgeschäft 3,4 gegen 4,5 Proc. *— Die Oesterreichisch-Ungarische Bank hat zum Semester schlüsse ziemlich umfassende Valuta-Operationen ge macht. Wenn man den gestrigen Ausweis aufschlägt, springt so fort der Rückgang des Metallschatzes um 6,4 Mill. Kronen ins Auge. Der größere Theil davon, nämlich 5,2 Mill. Kronen, entspringt einer Abgabe von Goldmünzen. Diese Verminde rung des Goldschatzes hat verschiedene Ursachen. Zunächst hängt sie mit den Couponzahlungen für die Regierung zusammen, worauf auch der Rückgang der sonstigen Passiven um 4,5 Mill. Kronen hinweist. Sodann wurden für die Balkanstaaten größere Remittirungen von Zwanzig-Francsstückcn gemacht. Endlich hat die Bank Arbitrage-Operationen in größerem Stile durchgeführt, durch welche mehrere Millionen Goldmünzen in das Ausland gebracht worden sind. Die Bank hat den höchsten Stand des Goldbesitzes am 15. Januar mit 1129,7 Mill. Kronen ausgewiesen. Von diesem höchsten Stand ist der Goldschatz jetzt um 72 Mill. Kronen zurückgegangen. Tie Abgaben von Gold für den inneren Verkehr waren aber wesentlich größer, da sich bereits bei ihrem höchsten Stande vom 15. Januar gegen 50 Mill. Kronen Gold im Verkehre befanden. *— Oesterreichischer Lloyd. In der Sitzung des Vcr- waltungsratheS wurden verschiedene laufende Angelegenheiten erledigt. Man beschäftigte sich mit jenen Maßregeln, welche sich auf die Activirung der Ostafrika-Linie beziehen. Gegenstand eingehender Erörterungen waren auch die Arbeitervcrhältnisse und die vielseitig herantretendcn Forderungen nach Lohn erhöhungen. Wie sehr die Verhältnisse der Gesellschaft hierdurch beeinflußt werden, gebe schon aus dem Umstande hervor, daß dieselbe aus diesem Titel im laufenden Jahre bereits eine halbe Million mehr verausgabt, was bei der andauernden Depression des Frachtenmarktes um so schwerer ins Gewicht fällt. ?. L. Tie Schweizer Wcinkrise. Der italienische öno- technische Referent in Zürich Herr Salamone hat bemcrkcns- werthe Mittheilungen über die Schweizer Weinkrise gemacht. Das Ergebniß der Weinlese sei zwar im Jahre 1900 ein sehr ffünstigeS gewesen, allein ein großer Theil der Vorräthc sei ictzt noch unverkauft. Die Weinlese im Jahre 1901 habe der Menge nach um ein Drittbcil weniger geliefert als die des Vorjahres und sei auch in der Qualität nicht beßer geworden. In Folge dessen sei der Preis sehr gesunken, so daß seitens der Wcinproducenten vielfache Klagen laut wurden. Diese suchen die Ursachen in der Concurrenz, welche angeblich die fremden Weine dem heimischen Producte machen, und drängen zu einer ernsthaften Zollerhöhung. Demgegenüber macht der Bericht des italienischen önotcchnischcn Referenten geltend, daß die Einfuhr nicht die Ursache des Preisrückganges sei. Sie sei im Jahre 1901 nm 118 936 KI geringer gewesen als im Vorjahre. Ta zu gleich die Jnlandsproouction um 400 000 kl abgenommen habe, sei der Markt viel weniger beschickt gewesen, uno dennoch werde von einer großen Krise gesprochen. Im Jahre 1900 war auch schon um 175 000 KI weniger cingefuhrt worden als 1899, so daß in diesen zwei Jahren die Einfuhr um ein Viertel des Durchschnitt- abaenommen hatte. Somit könne die Einfuhr der fremden Meine die Krise unbedingt nicht verursacht haben, diese sei vielmehr durch den ungünstigen Stand der Industrie einer seits und durch die Zunahme des Verbrauchs an Kunstwcinen, sowie deS BierconsumS andererseits hervorgerufen. Die Braue reien haben im Jahre 1896 noch 1 800 000 KI, im Jahre 1901 aber bereits 2 200 000 KI erzeugt; diese Mehrerzeugung von 400 000 Kl Vier habe den Weinaenuß erseht. Angesichts dieser Sachlage seien Zollerhöhungen kaum das richtige Mittel, um den sinkenden Weinconsum zu heben. *— Niederländische Lebensversicherungs-Gesellschaft (Direc tion für Deutschland). Nach dem in der General-Versamm lung vorocleglen Rechenschaftsbericht wurden cingereicht 5662 Anträge über 37 520 571 Ak, übernommen aus 1900 182 An träge über 1 241 684 Ak, so daß zu erledigen waren 5844 An träge über 88 762 255 „/k. Davon wurden abgelchnt 881 An- 1 260 426 „/k, so daß abgeschlossen wurden 4774 Anträge über 1 260 426 so daß abgeschloßen wurden 4773 Anträge über 31 716 477 Ak. Der Neuzugang abzüglich der durch Tod und Rückkauf u. s. w. erloschenen Versicherungen betrug 2818 Policen über 17 918 958 so daß Ende December 1901 in Kraft waren 27 845 Versicherungen über 194 101 819 ^zk. Die jähr liche Prämie vermehrte sich um 583 839 ; dieselbe betrug Ende Deccmbcr 1901 7 235 296 Ak, die Gcsammlcinnahme an Prämien und Zinsen 13 288 528 Ak. Tic Prämicnrcserve ver mehrte sich um 6 817 664 Ak, so daß die gesammten Reserven 43 718 745 Ak betragen. Ter Uebcrschuß betrug 400 774 ,/t. *— Handclvvcrkelir zwischen Landskrona und Deutschland im Jahre 1901. Im Güteraustausch zwischen Landskrona und Deutschland sind cs insbesondere folgende Waareu, die im ver gangenen Jabre in der Einfuhr des Hafens von Landskrona ihrer Menge nach (in Tonnen) hcrvorragen: Düngemittel 4916, Futterstoffe 305, Gerbsäure 253, Hafer 116, Weizen 1309, Roggen 658, Harz 448, Kaffee 425, Kleie 799, Knochenkohlen 162, Soda 3642, Oeltuchcn 549, rasfinirtcs Salz 357, Säme reien 113, Eisenbahnschienen, Platten, Stangen, Röhren 164. Der Werth der aus Deutschland bezogenen Maschinen belief sich auf 109 787 Kr. Die Ausfuhr nach Dcutschlaiiü erstreckte sich im Jahre 1901 hauptsächlich auf folgende Waarcn: Thon 4061 Kronen, Thonröhren 17 700 l<8, Trottoirsteine 72 500 feuerfeste Ziegel 302 300 Klinker 3 924 939 Stück, Maschinen und Werkzeuge 10 780 Kr. * Warschau, 4. Juli. Die Verhandlungen, welche hier zwischen Vertretern der deutschen Eisenbahnen und der neuen Italischer Linie bezüglich gemeinsamen Betriebes und Banes einer Umladcstation geführt worden sind, haben noch zu keinem endgiltigcn Resultat geführt. Die Protokolle der Ver handlungen sind nach Petersburg geschickt worden, damit dort die Frage auf diplomatischem Wege zur Erledigung gebracht werde. (V. Z.) *— Branntwcinproduction Rußlands. Im euro päischen Rußland sind im Februar 1902 4 712 245 Wedro wasserfreier Spiritus gebrannt worden gegen 4 792 942 Wedro im Vorjahre. Seit Anfang der Campagne sind 21 790 172 Wedro gebrannt gegen 23 803 605 Wedro 1900/01 und gegen 23 083 155 Wedro 1899/1900. Tic Zahl der am 1. März rhätig gewesenen Brennereien war um 93 höher als im Vorjahre (2146 gegen 2053). Am 1. März betrugen die gesammten rc- gistrirtcn Spiritusvorräthe 20 123 708 Wedro gegen 17534052 Wedro am 1. März 1901 und 13 429 264 Wedro am 1. März 1900. In den ersten acht Monaten der Campagnen 1899/1900, 1900/01 und 1901/02 betrugen die Ausfuhr 311 942 bczw. 262 772 bezw. und der innere Verbrauch 20 702 646 bezw. 19 719 719 bezw. 19 587 460 Wedro. k. C. Tie Hedschaobnhn. Tie Subscription für die Hcd- schasbahn hat bis jetzt den Betrag von 54 956 056 türk. Piastern (etwa 11 Mill. Kronen) erreicht. * London» 4. Juli. 400 000 Lstrl. Goldgeld gehen heute aus der Bank von England und 750 000 Lstrl. aus Australien n a ch Südafrika. Weitere bedeutende Sendungen dorthin stehen unmittelbar bevor. Ein großer Posten Barrengold wird jedoch morgen aus Afrika erwartet. Em Theil davon wurde seitens der Bank gesichert, doch war Paris ebenfalls als Käufer im Markte. (V. Z.) * London, 4. Juli. Die „Times" regen die Errichtung einer Münze in Pretoria oder Johannesburg an behufs Vermeidung der unnöthigcn Hin- und Herscndungcn und der Ersparnis; wegen. * New Jork, 4. Juli. Tie kürzlich gebildete Sugar Refining Company erhöhte ihr Actiencapital auf 50 Mill. Mackah und Spreckels sind betheiligr. Es heißt, daß die Gesellschaft Patente besitzt, die es ermöglichen, den Zucker um 5 Doll, für die Tonne billiger zu raffinircn als der Zuckertrust. *— Tie Einfuhr von Rohstoffen nach den Bereinigten Staaten von Amerika. Die Zufuhr an Rohstoffen für Jn- dustriczwcckc vom Auslande nach den Vereinigten Staaten von Amerika ist eine ziemlich erhebliche und beträgt ungefähr die Hälfte des Gcsammtimports. Der letztere bewerthctc sich im März d. I. auf 84 230 559 Doll., wovon 41 381 755 Doll, oder 49,13 Proc. allein auf die Einfuhr von Rohmaterialien ent fielen. In den ersten neun Monaten deö Fiscaljahres 1901, also bis zum 31. März d. I., wurden für insgesammt 310 792 429 Dollars Rohstoffe eingeführt, während der Gesammteinfuhr- werth 678 698 016 Doll, betrug. Es läßt sich annehmcn, daß die Einfuhr von Rohstoffen nach den Vereinigten Staaten in dem mit dem Juni endenden Fiscaljahre diejenige der vorauf gegangenen Jahre nicht unerheblich übertreffen wird. Tie bis setzt erreichte höchste Ziffer war die des Fiscaljahres 1900, in dem sich die Gesammteinfubr der Rohstoffe auf rund 390 Mill. Dollars belief. Das laufende Fiscaliahr wird es auf mindestens 425 Mill. Dollars bringen. Im Jahre 1890 stellte sich die im- portirte Menge der Rohstoffe auf 34 Proc. oder ZH der Gesammt- einfuhr, im Jahre 1895 auf 37 Proc. und im Monat März dieses Jahres, wie bereits erwähnt, auf 49,13 Proc. Die wich tigsten der cingcführten Rohstoffe sind Fasern, Häute und Felle, Kautschuk, Rohseide, Zinn, unbearbeitetes Holz, Wolle, Kupfer, rohe Baumwolle (hesonders egyptische) und Chemikalien aller Art. Mit Ausnahme von Zinn und Kautschuk zeigt sich bei den genannten Maaren in den ersten neun Monaten des laufen den Fiscaljahres gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres eine erhebliche Zunahme des Imports. Zinn weist zwar in Be zug auf die importirte Menge ebenfalls eine Steigerung dem Vorjahre gegenüber auf, hinsichtlich des Einfuhrwerthes dagegen einen Rückgang. (Nach Bradstrcet's.) *— Ter „Frkf. Ztg." wird aus Washington gemeldet, daß der verfügbare Baarbestand im Staatsschatz der Ver einigten Staaten am Ende des letzten Etatsjahres 208 630 022 Dollars betrug. Dies ist der Höchstbestand seit Gründung des Schatzamtes. Ter Goldvorrath betrug 60 817 142 Doll, und wird für den überhaupt größten Goldvorrath irgend eines Staates gehalten. Zusammen mit dem im Umlaufe befindlichen Betrage beläuft sich der Gesammtgoldbestand der Vereinigten Staaten auf 1200 Mill. Dollars. Der Allgcmein-Fonds des Schatzamtes beträgt 280 Mill, gegen 158 Mill, im Vorjahre. *— Ein fetter Fusionsgewinn. DaS Syndicat für die zur Erwerbung der „Chicago-Burlinaton- and Quincy-Eisenbahn" gemeinsam von der „Northern Pacific" und der „Great Northcrn- Eisenbahn-Gescllschaft" ausgcgebencn Bonds ist, wie aus New Dork gemeldet wurde, jetzt vom Hause I. P. Morgan L Co. nach Abwickelung der Geschäfte aufgelöst worden. Wie weiter gemeldet wird, beträgt der Nutzen 20 Mill. Dollars gleich 12 Vroc. der thatsächlich cingeforoerten Summe. Tie Festig keit der Actien der Deutschen Bank ist Wohl mit hierauf zurück- zuführcn. (B. L.-A.) *— Ein MaiSring in Chicago. Der Maismarkt von Chi cago ist wieder einmal der Schauplatz einer jener Gcwaltopera- tioncn, wie sie im amerikanischen Gctreidehandel von Zeit zu Zeit immer wieder Vorkommen. Bekanntlich war die amerika nische Maisernte im Jahre 1901 eine totale Fehlernte. In Folge dessen war der Maismarkt in Chicago bis in den Mai dieses Jahres hinein relativ unbelebt, da der große Maiserport nach Europa sowohl wegen des Mangels an Waarc, als auch wegen der relativ hohen Preise fast vollkommen stockte. Die europäischen Märkte versorgten sich aus den Donauländcrn, Südrußland und zum Theil auch aus Ungarn und Argentinien, und schränkten überdies auch ihren Maisconsum wesentlich ein. Ein Äehnliches trat auch in Amerika ein: auch der dortige Mais consum nahm ab, da mit Rücksicht auf die hohen Maispreise man zu Surrogaten griff, und auch die minderen Sorten der über reichen Wcizenernte zur Verfütterung gelangten. Als in Folge des letzteren Umstandes im Monat Mai selbst die geringen Zu fuhren nicht schlank vom Consum ausgenommen wurden, trat eine Abschwächung der Preise ein, die, wie immer in solchen Fällen, auch einige Leerverkäufer zu Abgaben verlockt haben mag. Diesen Augenblick benutzte da« bekannte GetreidehauS Gates in Chicago, eine große Haussespeculation mit dem Hintergedanken einer Maisschwanze zu infceniren. Unter den fortgesetzten Käufen dieser Firma stieg der Mais bis zu dem Höchstpreise von 75-tz. Am 1. Juli übernahm die Firma 2iH Mill. Bushelö, die zur Kündigung gelangten. Man schätzt das noch bestehende Hausse-Engagement Gates' für den laufen den Juli-August-Tcrmin auf 15 Mill. Bushels. Selbstverständ lich ist die Baisscpartei, an deren Spitze die Armours stehen, auch nicht unthätig. Aller irgendwo noch verfügbare Mais Wurde hcrangezogen. Während vor den Gates-Operationen die
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