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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.07.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020731022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902073102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902073102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-07
- Tag1902-07-31
- Monat1902-07
- Jahr1902
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ScS2 VolkswirWastlicher Theil des Leipziger Tageblattes 1 ro»-n-lt Lmt»g«rtihl B'rlin E-kinnI- Sbemniq iiagin Kulm VMIb- S. MU-chrn Venia Nbklntach Zwillal, lblO 25 u 18!) 27.8 MW 25.0 i».!I 22 8 LI0 21.8 H 2 " k SS »h 26.Ü 218 218 27L 21.8 22.8 wo 22.8 2».8 21.8 M» für dies« Theil »«Münte« Sendung« Pud p» richt« « desi« veomttw örtlich« Redactr«: C. G. LtM« t» L»t»»1-, — Sprechzeit: «,r voa LV—11 Uhr Bsrm. und von 4—5 UH» Nach». Tarifwesen. *— Am 1. August d. I. wird im vayerifch-EAchflfchen Güterverkehr, Tarlfhest 8, silr die Beförderung von Grapbit in Wagenladungen von 10 000 h<x folgender neue Äu-nahmetnrif 27 einaeführtr nach Dresden-Altstadt 1,bö ^l, nach Dresden-Neustadt 1.S7 ^1, nach Hainsberg 1,51 ^l, nach Pirna 1,61 für 100 Ice, Alles voa Passau (Payer. Staalsbahn). Berlin S-rihiu I. E. Ihemniy H««ln t. W. «ulm MMHiUse« München Peni, liideinbach Zwickau» Pölbi, Italien am 1v. October d. I. eröffnet und bis in den November abnehalten werden. Für mit denaturirtem Spiritus in Betrieb l esetzte Automobile sind ein Ebrendiplom, eine Gold- und zwei Silbermedaillen, für desgleichen Beleuchtunas- und Heiz apparate je zwei vergoldete Silbermedaillen und je zwei Silber medaillen als Preise ausgesetzt. dl. Lod-, LV. Juli. Da» neu« russische Wechselreglement beseitigt, soweit e» irgend angeht, die Mängel des Wechselrcchts und Patzt dasselbe den Forderungen des Lebens an. So sind Vor Allem Form und Inhalt des Wechsels geändert und manche tbcrflüssiae Phrase in demselben fortgclassen worden, wodurch >er Inhalt an Klarheit gewinnt. Sodann sind die durch nichts begründeten Respekttage in Fortfall gekommen. Lautet ein Wechsel auf einen bestimmten Termin, so mutz er zu diesem Termin bezahlt werden: lautet er auf Vorzeigung, so bet Prä- entation. Ein terminirtrr Wechsel kann an seinem Verfall- age oder im Verlaufe der beiden nächstfolgenden Tage prä- entirt werden, ohne dadurch des Protestrechtes verlustig zu lehen. Bei Blankowechseln, di« auf Vorzeigung lauten, schreibt )aS Gesetz nach dem Verlaufe von zwölf Monaten den Eintritt le» Verfalls vor, falls der Wechsel nicht vorher präsentirt worden war. Was den Protest von Wechseln betrifft, so bringt das neue Gesetz keinerlei Veränderungen in den Gang desselben. Sehr wesentliche Veränderungen sind dagegen fitr die Verjährung von Wechselforderungen zu verzeichnen. Der frühere Verjährungs termin von 1L Jahren ist fallen gelassen und statt dessen ein ünfjäbriger Termin eingeführt worden, der in Bezug auf die Niranien sogar nur eine Jahresfrist nach dem Verfalltage be trägt. — Die Artten-Gesellschaft der Waarenbäuser in Lodz mit Filiale im Grenzort Alexandrowa (bet Thorns hat in» zweiten Jahre ihres Bestehens einen Verlust von 24 292 Rbl. zu ver- zeiäfnen, waS mit dem Deficit vom Jahre 1900 die Summe von 93 187,81 Rbl. ausmacht, so dah oer Verlust vom Anlage kapital von 975 000 Rbl. 9>h Proc. beträgt. — Auf Initiative einiger Landwirthe wird die Errichtung einer Eonservrnfabrik ür Obst und Gemüse in Warschau geplant. AIS Gründer der ersten Fabrik dieser Branche im hiesigen Lande werden einige Mitglieder deS Warschauer Landwirthschafts-Bereins genannt. — Die Warschauer Gesellschaft der Kohlen- und Montan-Jn- dnstrte erzielte im abaelaufencn Geschäftsjahre eine kolossale Einnahme: Bei ErploitationSkosten im Betrage von 1 876 633 Rubeln betrug die Brutto-Einnahme 2 857 185 Rbl., und nach den Abschreibungen zum Amortisations- und Verlustconto stellte sich der Reingewinn auf 957 405 Rbl. In Rücksicht auf diese glänzenden Resultate bestimmten die Aktionäre grötzerc Bc- räge zu gemeinnützigen Zwecken, so unter Anderem 18 721 Rbl. für die Montan-Abtheilung beim Warschauer Polytechnikum, 40 000 Rbl. zur Erbauung eine» Clubgcbäudes auf den Gruben der Gesellschaft, 37 442 Rbl. für die Untcrstützungscasse der Beamten und Arbeiter, für einige philanthropische Anstalten in Warschau 7000 Rbl. u. a. m. *— Zur Lage der südrnssischen Eisenindustrie. Seit Kurzem ist in der russischen Eifcnindiistrie eine kleine Besserung zu ver zeichnen. Von der russischen Regierung sind für 30 Mill. Rubel Schienen zum Preise von 1,25 Rubel vro Pud in Auftrag ge geben worden, wovon die südrnssischen Werke ca. 15 Mill. Rubel bekommen haben sollen, welche sie verhältnitzmätzig unter sich thcilten. Nutzendem sind für die Mandschureibahn bei der Thar- kowcr Maschinenbauanstalt 100 Lokomotiven und bei dem rus sischen Werke Hartmann in Lliaansk 200 Lokomotiven in Arbeit, welche diese Werke für einige Zeit lohnend beschäftigen. Ferner haben die BojanSker Werke in Jckaterinoklaw mehrere Brücken für Regierungßbahnen in Auftrag. Für die übrigen Branchen bleiben die Verhältnisse einstweilen ungünstig. Wobl sollen die Anfragen sich mehren, aber von Aufträgen ist noch wenig zu spüren, und die Preise sind anhaltend so gedrückt, datz die lveniqcn Aufträge gewöhnlich zu verlustbringenden Preisen über nommen werden, nur um die Arbeit nicht ganz einstellen zu müllen. *— Amerikanische LrbenSversicherungS Gesellschaften. Der „Bcrl. Act." schreibt: Die Blättermeldung über angebliche Streitigkeiten amerikanischer Lebensversicherungs-Gesellschaften mit der preutzischcn Negierung entbehren der Begründung. Nach Lage der Sache kann es sich nur um die „Eguitable" und die „Mutual, Life Insurance Eo." handeln. Da diese beiden Ge sellschaften zum Geschäftsbetriebe in Preußen nicht zugelassen sind, so werden vielleicht seitens der betreffenden Gesellschafts vorstände neuerdings Vorbereitungen getroffen, welche auf die Mieder-Tontkssionirung hinauölaufen. indetz ist davon an unter richteter Stelle nichts bekannt. Die Verwaltung der „Mutual" bat tnzwischeu ihrerseits derartige Msickten in Abrede gestellt. Bekanntlich haben die Versicherungs-Gesellschaften „New syork" und die New Aorker „Germania" den Preußischen Forderungen betreffs der Rechnungslegung entsprochen: allerdings hatte die „New Bork" eine Zeit lang auf die Geschäftstätigkeit in Preußen verzichtet." - Zahlungs-Einstellungen Vermischte-. n. Leipzig, SO. Juli. Die am 21. v. M. in Zittau er öffnete „Oberlausttzer Gewerbe- und Jnduftrie-Ausstellung, verbunden mit Ausstellung für Gartenbau und Landwirthschast" bietet nicht nur ein vorzügliches Bild der industriellen und ge werblichen Thätigkeit der sächsischen Oberlausiy, sondern auch unseres gewerbsleißigen SachscnlandeS im Allgemeinen. Jeder Besucher wird dort reichlich Gelegenheit zur Förderung seine» Wissens und Könnens finden, und cS kann daher allen Inter essenten der Industrie und deS Gewerbe» ebenso wie werteren .Kreisen der Bevölkerung der Besuch der Ausstellung angelegent« lichst empfohlen werden. * Dresden. 80. Juli. Wie die „Dr. Nachr." vernehmen, schweben zwischen einer hiesigen großen alteingesessenen Bant und einem jüngeren Bankinstitut Verhandlungen zum Zwecke einer Fusion. Von der ersterwähnten Bank wird hierbei nament lich auch angestrebt, dabet gleichzeitig eine Filiale in Leipzig zu erhalten. *— Zur Lage im Geraer Jndustriebezirte berichtet man von dort der von Theodor Martin herausgegebenen „Leipziger Mo- natschrtft für Textil-Jndustrie" Folgendes: Wie stets in den Sommermonaten, so ist auch dieses Jahr in der Textil-Branche eine gewisse Stille eingetreten und über dem ganzen Geschäft liegt e» wie Ferienstimmung. Da» lätzt sich vor Allem vom Garnhandel sagen, der an unserm Platze augenblicklich fast gänzlich ruht. Wie wir es ja schon erwarteten, haben die Fabrikanten trotz der Festigkeit deS Londoner Markte» und trotz deS Ansteigens der Preise für feine Wollen bis um 10 Proc. sich nicht bemüßigt gesehen, größere Vorräthe zur Eindeckung ab zunehmen. Sie befolgen vielmehr die bishcrigeTaktik weiter, nur daS unbedingt erforderliche Quantum zu kaufen. Trotz dieser ablehnenden Haltung der Fabrikanten stellen die Spinner ex treme Preise auf und fordern für 2/78er bis zu 6,80 .Sk. Freilich dürfte der letztere Preis nur em Phantasiegebildr sein, wennschon es nicht zu leugnen ist, daß die erwähnte Sorte 2/78, die vor vierzehn Tagen noch mit 6,20 </k zu haben war, bei allerdings nicht gerade belangreichen Posten mehr fach mit 6,40 bis 6,50 ,4t bezahlt worden ist. Dadurch wird cs denn auch erklärlich, daß die Vertreter einer zu er wartenden Baisse auf Seiten der Fabrikanten immer geringer an Zahl werden, während die Spinner natürlich geschlossen eine weitere Hauste prophezeien. Sie weisen dabei vor Allem auf die von Australien eingehenden Nachrichten hin, die melden, daß in Folge ungünstiger Witterungsverhältnisse die Sterb lichkeit der Schafe m den maßgebenden Distrikten ungewöhnlich groß sei, so daß unbedingt eine Verminderung des Woll exportes zu erwarten wäre. Freilich ist man in Fabrikanten kreisen derartigen Nachrichten gegenüber sehr skeptisch veran lagt, da sie sich vor drei Jahren meist als unrichtig erwiesen haben und nur dazu bestimmt, das Publicum zu täuschen. — Da jetzt die meisten Vertreter zu Hause oder im Bade siud und erst Mitte August zurückkehren werden zu ihrer Thätigkcit, so ist auch nicht vor diesem Termin eine Belebung der Si tuation zu erhoffen. Dann mühten aber auch die Frühjahrs aufträge der Grossisten eingchen, die erst den AuSgang der Auktion erwarten wollten. Es wäre leicht möglich, dah ein schlechter Ausfall dieser Orders oder eine weiterhin andauernde Reserve der Grossisten einen Druck auf das Garngcschäft aus üben würde, so daß ein Umschlag eintreten könnte. — Erfreulicherweise läßt sich berichten, datz augenblicklich das Exportgeschäft entschieden angezogen hat, und dah von den größeren Exportplätzen häufig Aufträge eingehen. Vielleicht hat das darin seinen Grund, datz die Häuser bi» jetzt auf Urlaub gehen und bei Passiren deutenden Hi.,...^"^. ' Ucber die Neumusterung für den Sommer ist im Ganzen nehmen» auch we,trr anaehalten. Obwohl der versandt in 1 ! olge der bekannten Störungen im Kaligcschaft im zweiten , i Quartal «in verhältnitzmätzig geringer gewesen ist, wurd« in > ölge der billigen Selbstkosten doch ein sehr befriedigender Ge- Rnn erzielt. Die Gesammt-Sinnahmen betrugen 440 854 . die GesammtauSgaben 801 137 so dah sich ein Netto- irtriebSaewinn von 189 717 ergab, welcher Betrag dem Re- ervefonds zugeführt wurde. In der entsprechenden Zeit deS VoriahreS,st nur rin Nettobetriebsgewinn von 51 480 er- zielt worden. Für den laufenden Monat kommen 50 000 «F Ausbeute mit 50 für den Kux zur Verthetlung. * Hamburg, 29. Juli. Vor einigen Tagen hat sich hier- elbst d,e Merikv-PlantagenGesellschaft mit beschränkter Haftung etabltrt zweck« Erwerbs und Verwerthung von Kaffee, und anderen Plantagen in Mexiko, sowie des Betriebes von da. mit zusammenhängenden Handelsgeschäften aller Art. DaS Stammkapital beträgt 700 000 Zu Geschäftsführern sind >i« Herren H. M. Schröder und vr. jur. H. I. L. G. von Adel, on ernannt. L Handel«., Industrie, und Plantagen-Aciien.Gesellschaft in Hamburg. Diese Gesellschaft, welche mit 1 800 000 -2k Capital arbeitet, schließt das mit dem 31. Tccember 1901 be endete Betriebsjahr, dem jetzt vorliegenden Berichte zufolge, mit einem Verlust« von 575 836 davon entfallen auf die affiliirte Skandinaviske Handels- und Jndustrit-Actien-Gesell- chaft in Kopenhagen 190 000 -sl, auf die Commalidit-Gefell- fchaft Wiener L Uhlig in Wien 160 000 ^l, auf Plantagen 160 000 auf Uukosten 23 186 auf Patent« und An» noncen-Unkosten 499 -St. Damit sind mit Ausnahme von 840 Arsien zu 1000 -4t gleich 840 000 -4t Capital sämmtliche Aktiven auf den nominellen Betrag von 1 -ck zurückgeschrirben worden, nur das Fabrikinventar steht noch mit 4000 -St zu Buch und die Debitoren mit 1052 ^t. Die Gesellschaft tritt jetzt in Liquidation. S Tamara- und Namaqna-HandrlS-Grftllschaft inHam - bürg. Diese Gesellschaft hat beschlossen, ihr Stammkapital von 300 000 uk um 500 000 -4t auf 800 000 „Kl zu erhöhen. Auf das erhöhte Stammkapital bringen die Gesellschafter, näm- ich die offene Handelsgesellschaft in Firma C. Woermann und sie South-West Afrika Company, Limited, zu London ihre hnen gegen die Gesellschaft zustchendcn TarlehnSforderungen n die Gesellschaft ein. Der Werth dieser Einbringung ist für C. Woermann auf 100 000 F, auf die South-West Afrika Com pany auf 200 000 -4t festgesetzt worden. * Bremen, 80. Juli. Der von der Nardwestdeutschen Bank im ersten Halbjahre 1902 erzielte Reingewinn beziffert sich einschließlich des Vortrages von 12 530,43 -4t auf 178 511,20 Mark bei 8 Mill. Mark dividendenberechtiatem Capital gegen 207 866,58 <4t im ganzen Vorjahre bei 2 Mill. Mark vivi« dendrnberecktiatcm Capital. *— Schlesische Kleinbahn-Artien-Gesellschast. Die beiden obersckilefischen elektrischen Straßenbahnen, die früher der Ober- chlejiscken Dampfstraßenbahn, G. m. b. H., uno den Ober- chlesischen Kleinbahnen und ElektricitätS-Werken, Actien-Gc« ellschaft, gehörten, jetzt aber in der Schlesischen Kleinbahn- Acttcn-GeseNschaft fusionirt sind, sahen sich seit längerer Zeit wegen des schlechten Geschäftsganges gezwungen, die Kosten oer Verwaltung auf das Möglichste einzuschränken. Mit den Städten Kattowitz und Äeuthen ist deshalb ein neuer, bis 1983 laufender Vertrag vereinbart worden. Bisher hatte die Direktion der Oberschlesischcn Kleinbahn in Kattowitz ihren Sitz. Nach der Fusion bleibt eS ihr überlasten, in welcher der beiden Städte sie Direktion den Sitz nimmt. Doch ist die Stadt, welche von der Direktion bestimmt wird, verpflichtet, der anderen die Hälfte der ihr durch den Dircctionssitz zufnllenden Lommunalsteucrn auszuzahlen. Die Städte verzichten auf den Zuschuß zu den StrahenreiniaungSkosten, welche die Bahn bisher zu entrichten hatte. Strecken, deren Betrieb durch Elektricität unrentabel erscheint und die auf den Elektricitätsbetrieb ungünstig ein wirken, können mit Dampfmaschinen befahren weroen. -— Die Verwaltung beruft auf den 21. August eine Versammlung ihrer Obligationäre. Die Versammlung ist aus formellen Gründen erforderlich geworden, weil die beabsichtigte Bestellung einer SicherheitShyvothek zu Gunsten der Obligationäre nach Vor schrift des Gesetzes ein« Annahmeerllärung fetten» der Be rechtigten voraussetzt. * München, 80. Juli. Die General-Versammlung der Bayerischen SlektricitäiSwerke beschloß mit 8200 gegen 497 Stimmen, durch Zusammenlegung von 4 zu 3 die Herabsetzung des Grundcavitals von 4 Mill, auf 3 Mill. Marn Dagegen stimmte die Gruppe der Landshuter Actionäre, die ihren Wider spruch zu Prototoll gaben. Der Vorsitzende des Aufsickstsraths erklärte, der Herabsctzungvantrag gehe nicht von der Verwaltung auS, der er allerdings sympathisch sei, sondern von einer An zahl Grotzactionär«, die ihr Capital rascher rentabel machen wollten. In den inneren Verhältnissen der Gesellschaft liege kein Grund zur Zusammenlegung. Die ausgebauten Werke rentirten allerdings -um Theil noch nicht, würden aber voraussichtlich nach und nach im Laufe der Jahre rentabel werden. Ter durch die Zusammenlegung erzielte Buchgewinn soll zur Ergänzung de» gesetzlichen Reservefonds auf 800 000 -4t, zur Bezahlung von 45 000 -4! Staatsgebühr, zur Anlegung eines Dividenden-Er- gänzungSfondS von 150 000 -4t und zu Abschreibungen von 400 000 -4t, namentlich zur vollen Abschreibung de« Baucontos, verwendet werden. Die Bezahlung der StaatSaebühr hätte die Gründer getroffen, was bei der Einzahlung übersehen worden fei. Da die Aktien noch in erster Hand, also in der der Gründer leien, wird der Betrag dem Buchgewinn entnommen. (Frkf. g.) *— Bayerische Elektricitäts-Gesellschaft Helts», München. In der heute abgchaltencn General-Versammlung war ein Actiencapital von 1,96 Mill. Mark vertreten. Der erste Punct der Tagesordnung: „Genehmigung eines Vertrags auf Ver äußerung der aesammte n A ctiben und Passiven der Gesellschaft", fand mit 1900 gegen 60 Stimmen debatten lose Annahme. Begründet wurde der Antrag mit dem Hin weise, daß die letzte, am 81. December 1901 abgeschlossene Bilanz einen Fehlbetrag von 600 019 -4t bei einem einge zahlten Actiencapital von 1 800 000 auSwieS. Von den zu Gunsten der Aktionär« zu ergreifenden Schritten sei der beste aber der Verkauf deS Etablissements gewesen, und deshalb mit der Actien-Gcsellschaft Bayerische ElektricitätS« Werke ein Kaufvertrag abgeschlossen worden. Inhaltlich diese« Vertrag? beträgt der Kaufpreis so viel, daß die raufende Gesell schaft nach Abrechnung der zu übernehmenden Passiven nock 500 000 -4l an di« verkaufende Gesellschaft hinauSzu« bezahlen hat. Die Käuferin tritt in alle Vertragsverbind lichketten der Verkäuferin ein. — E» ergiebt sich hieraus, daß die Actionäre mindesten« ca. 40 Proc. ihre» eingezahlten TavitalS in Baar zurückcrhnlten werden. Ein bemerkenswerther Ueber- schuh der Activen über die Passiven ist nach der letzten Bilanz und in Anbetracht der allgemeinen Verhältnisse Wohl kaum zu erwarten. — Punct 2 der Tagesordnung: „Auflösung und Liquidation der Gesellschaft, sowie Bestellung von Liquidatoren", entfiel, da die Auflösung u. s. w. ohnedies eine gesetzliche Folge de» Verkauf« de« Etablissement« ist, dieser aber erst durch die Zustimmung der General-Versammlung der kaufenden Actien« GeseVscbaft in Kraft treten könne. — Dem Vorstand wurde mi 1879 gegen SO Stimmen, dem AufsichtSrath mit 1801 gegen 60 Stimmen Entlastung ertheilt. *— Grar-KSflacher Eisenbahn- und Bergbau-Gesellschaft, Wien. Gelegentlich der Genehmigung der neuen Prioritäts anleihe durch die General-Versammlung war auf eine Be merkung im Protokoll hinaewiesen worden, wonach sowohl die Negierung al« die Gesellschaft ihren Standpunkt in der vcr« staatlichungSfrage aufreckt erhalten. Danach bleibt die Reckt«- frage der Verstaatlichung nach wie vor strittig. Während näm- ! liL di« Regierung der Ansicüt ist, dah die Verstaatlichung jeder« zeit auf Grund der Toncrssion-urkunde vorgenommen werden könne, bestreitet die Gesellschaft die« und giebt nach der „N. ! Fr. Pr." nur für die Strecke Liboch-Wie« ein HeimsallSrecht zu, nickt aber für die Graz-Köflacker Bahn. Nach Meinung der Gesellschaft kann daher die Verstaatlichung nur auf Grund einer beiderseitigen freien Vereinbarung erfolgen. Hierüber ist ein Protokoll ausgenommen worden. l * Mailand, 29 Juli. Bet der Spar rasse in Ast wurde von der königlichen NevisionScommission ein Fehlbetrag von 1 LOO 000 Lire entdeckt, angeblich herrührend von den Jahren 1888 bi» 1893. wo ein ungetreuer Beamter durch ver- I fehlte Spekulationen 700 000 Lire unterschlagen hatte. In« zwischen erhöhte sich der Bettag durch den eingetretenen Zinsen- aubfall auf die genannte Summe. Damit hängt die Verhaftung de« bereit« peniionirien und in Alessandria wohnenden früheren Angestellten zusammen. Eine weiter» internationale Aulstellung, auf welcher auch von mit benaturirttm Btzirittl« in Betrieb ge sichte Notaren, Automobil«. Beleuchtung»« und Heizapparat« zur ' Vorführung gelangen fallen, wird zu ronegliano In y W7 2K7 287 27.7 28.7 2N.7 2b.7 28.7 »7 iiS.7 Verdingungen im August. 5. Dresden, Garnison-Bauamt l, Schmiede- und Eisenakbeitea; 6. Ballenstedt, herzoal. Bauverlvaitunq, Fenster und Thllrea; 7. Zerbst, Herzogs. Bauvecwaltunq, Bauarbeiten, eisern« Träger; 1V. Wilhelmshaven, kaiserliche Werst, Eijenelnlagen; Lb. Elberfeld» könlql. Etsenbaha-Dirrcllon, Leinölfirniß; L7. Hannover, künigl. Eisenbahn-DIrection, olles Material. Verdingungen im Anstande. O« st erreich.Ungarn. 25. Augu st. Verwaltung der österreichischen Eisenbahnen in Pilsen: Lieferung von 23 Dampfmotoren, 51 Bogen lampen, 312 Glühlichtlampei, mit Einschluß der Leitungen rc. Italien. Generalinspection der Eisenbahnen in Rom: Genehmigte Arbeiten, Termin noch unbestimmt. Mittelmeerbahnen: Be- sestiaung des ViaductS Ccvella. Anschlag 45 045 Frc«. Sici- lianische Bahnen: Ersah von Stahlschienen auf der gegen wärtigen Eisenbahn durch eiserne aus eine Länge von 44 472,66 Meter. Umgestaltung von 62 Wcickcn. Anschlag 817 434,84 Lire. Geplante Arbeiten. Avriatische Bahnen: 1) Lieferung von 68 Locomotiven, 140 Personenwagen, 60 Packwagen, da von SO für den Post« und 40 für den Güterverkehr, 1250 Magen, davon 10V0 bedeckt» für den Güter- und viehttansport und üüü Vertreter ausländischer I „ >d bei Passiren der be- I afenstädte die und jene Ordre ertheilcn. — I " g für den Sommer ist im Ganzen I wenig zu sagen, da sie zu wenigUntcrschiede gegen die lehteFrüh- I jahrSsaison aufweist, Vie in die Augen fallend sind, und noch» immer keine Klarheit herrscht, welche Genres die größte Zug- l kraft ausüben würden. Daß die von verschiedenen Seiten > auf Jacquards gesetzten Hoffnungen sich nicht erfüllen werden, I läßt sich schon jetzt constarircn. Die Mode ist auf Unis geradezu l erpicht. Um aber doch innerhalb dieser Richtung eine nicht I zu umgehende Mannigfaltigkeit zu erzielen, wendet man die I verschiedensten Mittel an. damit die glatten Bindungen den I Eindruck eines gemusterten Stoffes machen sollen. An unserm I Platze inclinirt man besonders für Effectgarne, Flammcs und I NoppeS, und haben wir eines Thcils ZibelineS, anderen Theils I Voiles gesehen, die so hergestcllt einen sehr hübschen Anblick I boten. In Patentdruck bringen hiesige und Ronneburger Fabri- I kanten eine beträchtliche Anzahl recht hübscher Dessins. Die- I selben sind fast durchweg Unigewebe, fallen aber so gut auS, I daß man sie verschiedentlich kaum von Vigoureux unterscheiden I kann. Wie bei den Stoffen, so ist uns auch bei denFarbcn nichts I ungewöhnlich Neuartiges ausgefallen. Die erste Stellung, die I bisher Blau und Roth einnähmen, scheint jetzt durch „Mode- l färben" abgelöst zu werden. Als Nuancirungcn finden wir l beispielsweise einerseits sandgelbe staubfarbige, andererseits I resedengrüne, hellviolette Töne, die alle für die Sommer- I costüme gleich geeignet erscheinen. * Berlin, 30. Juli. Die Actien der Sanaerhäuser Maschinen- I fabrik gingen heute in Folge eines unlimitirten Angebotes von etwa 4000 «« um 12 Proc. auf 168 Proc. zurück. Der Umsatz in dem Papier ist schon seit geraumer Zeit geringfügig und der Tours em rückgängiger. Es ist anzunehmen, daß die Fabrik angesichts der allgemeinen ungünstigen Geschäftslage in der Maschinenindusttie ein schlechteres Ergebnitz als im Vor jahre, für das 15 Proc. Dividende gezahlt wurden, aufwcisen usird. Immerhin ist cs bezeichnend für die ungünstige Lage des JndustrieactienmarkteS, datz ein Angebot von wenigen Tausend Mark einen so starken Toursrückgang zur Folge gehabt hat. Warnung. In Massen werden jetzt an Privatleute Einladungen verschickt, die mit lautem Tamtam zur Thcilnahme an der „von einer der ersten europäischen Bankgruppcn neuge- aründeten und vom Staat garantirtcn großen Sofianer Classen- lotterie" aufsordern. Der Absender nennt sich „I. Kwieser, Bankgeschäft in Amsterdam, aber auffälliger Weise werden diese Offerten bei einer bulgarischen Postanstalt aufgegeben, während er die Zahlungen nach Amsterdam verlangt. Mit der bulga rischen Classemotterie hatte sich die „Frkf. Ztg." wiederholt zu beschäftigen. Ihre Unternehmerin ist eine im Jahre 1898 mit Millionen Francs errichtete Actien-Gesellschaft. Die Ge schäftsberichte mutzten einen völligen Mißerfolg der Lotterie zu geben, veranlaßt angeblich durch die ungünstige Wirthschaftß- lage Bulgariens und die unregelmäßige Bezahlung der Be amten und Officiere. Der 1900er Bericht hatte cinaestanden, daß der Jnlandsverkauf der Loose fast unmöglich sei und der Absatz nach dem Auslande sich auf eine geringe Anzahl be schränke. dl. L,'. Q. Erleichterung der deutschen Eisenausfuhr. Die deutschen Eisenvorräthe in 1901 sind durch Steigerung deS Ex ports und Verringerung de» Imports bedeutend erleichtert wor den. Der größere Theil dieser Erleichterung entfällt auf den Verkehr mit England. Zweifellos hat diese Entlastung des deutschen Eisenmarktes PrciSopfer gefordert. Man hat sich aber gegenüber der Abwägung solchen Verlustes auch den dauernden Segen klar zu machen, den die Möglichkeit, eine der artige Erleichterung schnell herbeizuführen, für das ganze Wirt schaftsleben im Gefolge gehabt hat. Deutschland hätte an den etwa 1Z4 Mill. Tonnen, wenn eS nicht im Stande gewesen wäre, sich ihrer zu entledigen, eine ganze Reihe von Jahren zu labo- riren gehabt; während dieser ganzen Zeit wäre weder eine Ge sundung der Preise möglich gewesen, noch wären die Werke im Stande gewesen, ihre regelmäßige ProductionSziffer auch nur annähernd zu erreichen. Ter Ausfall an Arbeitslöhnen, Preis differenz auf die gejammte, ca. 8 Mill. Tonnen pro Jahr be tragende Production der deutschen Eisenwerke und Zinsen, welche die Werke ja während der ganzen Zeit bis zur Abstoßung ihrer Rohcisenbestände verloren haben wurden, hätten, Ivie Ur. Eugen Moritz in einer bei Franz Sicmcnroth-Brrlin erschienenen Schrift: „Eisenindustrie, Zolltarif und Außenhandel (em prak tischer Beitrag zur Wirtschaftspolitik nach Informationen aus Industrie- und Exportkreisen)" Nachweisen zu können glaubt, nicht das Doppelt«, sondern vielleicht das Zehn- oder Zlvanzig- fache deS Verlustes betragen. Wahrscheinlich hätten verschiedene der mit Rohmaterialien am meisten belasteten Werke die Krisi« überhaupt nicht Überstanden, sondern wären unter dieser Last zusammcngcbrochcn und hätten dadurch wiederum zur Er weiterung und Vertiefung der Krisis bcigctragen und immer weitere Kreise in dieselben hineingczogen. Diese vcrhängniß- volle Entwickelung wurde vermieden durch die rasch« Abstoßung unserer Ueberproduction nach England. Dies« Erscheinung zeigt, von welcher Bedeutung die möglichste Erhaltung de» jetzigen Zollverhältnisses-u Großbritannien für das deutsche WirthschastS- leben ist. Erwähnt zu werden verdient noch, WaS derselbe Ver- i sasser den Vereinigten Staaten von Amerika gegenüber empfiehlt, < die durch eine nnt krassester Rücksichtslosigkeit durckgcführtr ' Methode von Schädigungen und Belästigungen dem deutschen Export nach Amerika auf allen Gebieten die größten Hinder nisse bereiten. Einer Anregung aus den Kreisen der deutschen Eisenindustrie Folge gebend, empfiehlt er, der Rrgieruna weitest- aehende Vollmacht be» den Verhandlungen mit diesem Hvchschutz- lande zu geben, nicht etwa, um den Import der Verewigten Staaten nach Deutschland dauernd zu verhindern, aber doch c« dazu zu zwingen, uns gegenüber seine Zollpolitik fernerhin nicht mehr zur Anwendung zu bringen, indem gegen den amerika nischen Import so lange ähnliche Maßregeln zur Anwendung kommen, wie sie in Amerika gegen d,e deutsche Einfuhr seit einiger Zeit gehandhabt werden, bis hierdurch die Zurückziehung oder Milderung dieser erschwerenden Maßregeln errungen ist. Die Regierung müsse daS Recht haben, Kampfzölle auf ameri kanische Producte einzuführen und die Feststellung des WertheS, auf welchen der Zoll auszurechnen sein würde, auf dem Ver- ordnungswege von Zeit zu Zeit ändern zu dürsen, um sie den amerikanischen Vorschriften anpassen zu können. 8 Nach den statistischen Ermittelungen de» „Verein« deutscher Eisen- und StahlindustrieUer" belief sich die Roheisenpr»durtt»n de« deutschen Reich» (einschl. Luxemburgs) im Monat Juni 1902 (in Tonnen) auf 695 073: darunter Puddelroheisen und Spiegeleisen 98 723, Äesscmerrohcisen 84 893, Thoma-roheisrn 435 308, Gießereiroheisen 126 149. Die Production im Mai 1902 betrug 710 420, im Juni 1901 633 046. Vom 1. Januar bis 30. Juni 1902 wurden producirt 4 018 776 gegen 8 953 779 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. r- Brauereien mit Surrogatverwrndung im letzten Jahr zehnt. Zu- und Abnahme der Betriebe in der nord deutschen Brausteuergemeinschaft. Die Zahl der Brauereien, welche Malzsurrogate mit verwendeten, hat sich seit dem Etats« fahre 1890/91 bis 1900/01 (10 Jahre) erhöht, in Preußen ! von 1877 um 160 auf 2037, im Königreich Sachsen von 383 um 64 aus 447, in Braunschweig von 3? um 6 aus 43, in An halt von 44 um 8 auf 52, ist dagegen zurückgegangen in Hessen von 26 um 8 auf 18, in Mecklenburg von 142 um 10 auf 132, in Thüringen von 801 um 77 auf 224, in Oldenburg von 14 um 1 auf 18, in Lübeck von 25 um 7 auf 18, in Bremen von 15 um 3 auf 12, in Hamburg von 24 um 8 auf 16. In der norddeutschen Brausteuergemeinschaft zusammen haben sich die Betriebe, welche Surrogate mit verwendeten, von 2824 um 188 auf 3012 erhöht. Somit ist die Zahl der Brauereien, welche keine Malzsurrogate verwendeten, von 5230 um 1489 auf 8891 zurückgegangen. 8 Unter Führung der Firma KurtE. Rosenthal, Berlin, ist eine Gesellschaft „Brandenburgische» Carbidwerk, G. m. b. H.", gegründet worden, welche den Bau und Betrieb einer Carbidfabrik unter AnSnutzung der auf der Herrschaft Steinbusch an der Drage gelegenen Wasserkraft von ca. 1400 Pferdestärken beabsiclstiat. Die bereits auögebaute Wasserkraft ist von der derzeitigen Eigenthümerin der Neuen Boden-Actien- Gesellschast, Berlin, unter günstigen Bedingungen gepachtet wor den. AlS Geschäftsführer und dessen Stellvertreter wurden die Herren Kurt E. Rosenthal und Ingenieur Alfred Goldschmidt, Berlin, gewählt. Die Lieferung de» elektrischen Theils der An lage hat die „Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft", Berlin, I übernommen, während die Osenanlage (System der Allgemeinen I Elektricitäts-Gesellschaft) und die übrigen zur Fabrikation von I Calcium-Earbid erforderlichen Einrichtungen Herrn Or. S t a d- fler, Berlin, übertragen worden sind. Die Arbeiten sollen der art beschleunigt werden, daß der Betrieb noch in diesem Jabre ausgenommen werden kann. Allem Anschein nach ist bei dieser Gründung ans die Einführung des in Aussicht genommenen CarbidzolleS gerechnet worden. Urbriacns sollen die Verhältnisse sehr günstig liegen, indem die neue Fabrik mitten in einem der Hauptconsumaebiete Deutschlands liegt und der Absatz der ge- sammten Production gesichert ist. * Essen, 30. Juli. Tie „Rhein.-Westf. Ztg." meldet über daS voraussichtliche Ergebnitz der O»nabrttcker K«Vf«rwrrke, daß der vorjährige Verlust wahrscheinlich gedeckt sein wird. Ein türzlicher Brandschaden sei auf den GejchäftSbetrieh ohne Ein fluß geblieben. *— Harpener Bergbau.Actien-Grsellschaft in Dort mund. Uebcr die General-Versammlung theilen wir in Er gänzung deS telegraphischen Berichte» noch Folgendes mit: Gcneratdirector Muser führte Folgendes auS: Für die Her stellungskosten der neuen Schächte und sonstigen Neuanlagen auf den älteren Zechen, sowie Uevernahme der Zeche „Scharnhorst" haben in den letzten zwei Jahren neben den großen Abschreibun gen noch etwa 6 Mill. Mark den Betriebsmitteln der Ge,ellschaft entnommen werden müssen. Nach den aufgestellten Berechnungen werden für Neuanlagen während der nächsten «Wei Geschäfts jahre und zur Fertigstellung der im Bau begriffenen Anlagen weitere 9 Mill. Mark erforderlich sein; weiter wird zur Ueber- nahme einer bei der Zeche „Preußen l" von der Firma Vr. C. Otto L To. erbauten Fabrik zur Gewinnung der Nebenprodukte au» den CoakSgasen ein Capital von etwa 1 Mill. Mark becm« fprucht, so daß ein Gesammtbedarf von etwa 16 Mill. Mark vor- ljcgt. Man könnte fragen, warum die Verwaltung die neuen Schachtanlagen in so großer Zahl und in so raschem Tempo hergesiellt habe. Tabri ist zu berücksichtigen, daß die beiden Schächte der Zeche „Preußen ll" nach dem Kind-Chaudron« Verfahren abgcbohrt tverdcn mußten, welche Arbeit bereit- im August des Jahres 1897 begonnen wurde, aber bei der Stärke des Deckgebirges (868 m) erst im vorigen Jahre beendet werden konnte. Der Bau der Schächte „Caroline H", „Hugo I", Schacht ll, „Recklinghausen ll^, Schacht ll, „Recklinghausen l". Schacht ll, sowie „Aneisenau Hl" war zum größten Theil aus betriebstechnischen Gründen nothwendig. Die Verwaltung schlägt zur Deckung de» EapitalbedarfeS nun vor, die Au»gabe der früher bereit» genehmigten Anleihe von 6 Mill. Mark 4proc. Obligationen, auf den Besitz der Zeche „Hugo" zur ersten Stelle cinaetrancn, vorzunehmen und weiter das Actiencapital um nom. 8 Mill. Mark zu erhöhen. Diese CapitalSerhöhung dürfte um so berechtigter sein, als durch die neuen Zechen dauernde Wertye geschaffen sind, welche zur entsprechenden Erhöhung der Neber« schujse beitragen weroen. Die jetzige Fordcrzif er der Gesellschaft im Kohlcnsyndicat beträgt 6 050 000 t und wird durch die theils bereits genehmigten Erhöhungen von je 120 000 t JahreSbctheiligung pro Förderschachl der neuen Zechen einen Zuwacks von 1 080 000 t erfahren, so daß das Verhältnih der Förderziffer zum Actiencapital sich später noch günstiger stellen wird als augenblicklich, nämlich von 6 050 000 t oe 52 Mill. Mark Actiencapital auf 7 130 000 t bei 60 Mill. Mar Actiencapital steigen wird. — Eine gesunde finanzielle Grund lage ist bei einem so großen Unternehmen wie dem mistigen um I so mehr geboten, als die Lage der Industrie eine schwierige ge- I worden ist. Das Kohlensyndicat yat in Folge der strengen I Durchführung der Anpassnnd der Production an den Bedarf ge- I sundc Verhältnisse auf dem Kohlenmarkt aufrecht erhalten, aber j auch zugleich die nöthigen Preisherabsetzungen vornehmen I müssen. Diese beiden Maßnahmen kommen naturgemäß in den I Ueberschüsscn zum Ausdruck, weshalb die Heranziehung derselben I außerordentlichen Abschreibungen in bisheriger Höhe nicht f möglich sein wird, wenn eine angemessene Dividende vertheil- I werden soll. Es erscheint daher richtig, die Deckung der Kosten I für die im Bau befindlichen Neuanlagen auf dem vorgeschlage nen Wege vorzunchmen. Die General-Versammlung beschlo i dementsprechend die Erhöhung de» Actiencapital« um 8 Mil. Mark und die Ermächtigung dr« Vorstände», zu einem von dem AlttjichtSrath festzusetzenden Zeitounct «in« 4proc. Anleih« von 6 Mill. Mark zu begeben. Für die Uebernahme der Actien la j ein« Offerte der Bankenaruvve der Gesellschaft vor, bestehen an» der Berliner Handel«.Gesellschaft, der Bank für Handel I und Industrie, der Deutschen Bank, der Dresdner Bank, dem I Bankhaus« Tal. Oppenheim jr. L Co. und dem A. Schaafs- hausen'schen Bankverein, und aceepttrt« die General-Versamm lung diese Offerte, wonach di« Uebernahme zum Cours« von 185 Procent erfolgt, mit der Verpflichtung, den alten Acttonären I der Gesellschaft auf ie 650Y alter Actien «ine neue Aktie zu 1000 zum Lourse von 140 Proc. anzubieten. L» wurde I sodann noch bestätigt, daß für da« abgelaufcne Geschäftsjahr eine Dividend« von vorauSsichtlick 10 Proc. der im October statt findenden ordentlichen General-Versammlung in Vorschlag gebracht werden soll. *— Gmoerksckaft ver. vommerbänker Tiefbau in Bom mern. Die Zech« erzielt« im zweiten Vierteljahr 1902 be l einer Kohlenförderung von 81 890 < «inen Bctrieb»Uberschii I von 11 873 Im genannten Zeitraum sind an Zubutz» l 1v VVÜ etngeaanaen, so daß 88 828 F verfügbar waren. HZ ßs Z« 27.9 N.9 1.9 W.8 I9.U 159 »18 208 20.9 118 Arthur^«kkr, Sausmann ss. W. Ritbt-r ««0., LedkrladrHani Paut NrUkDaLwr, Delicatrssenh. Ludwig «onNogarnbuac.jkausmonn 4art Kudikssa, Kaufmann Kamtll MUllrr, Kausmann Gersan Idtrr, Kaufmann 6tr. K. k. Koch, Tav«,, u. D«cor. Mattia» Äarion, Kaufmann >V. L. v r». Briirr, Schnitt- und S-uhwaarenhLi'dierin Klc. Radeberg, 80. Juli. Eine Aufsehen erregende Meldung durcheilte heute unsere Stadt: Die Vereinigten Rade berger Glashütten sind in Concurs aerathen. Schon seit Jahren hat da» Werk mit Nnterbilanz gearbeitet und ist nur durch fortgesetzte Zuschüsse des TommerzienrathS Hahn-Dresden, der die Seele deS Äctienunternchmens war, gehalten worden. Der häufige Wechsel im Direktorium und Bcamtenpersonalc in den letzten Jahren ließ schon längst auf eine unstete aeschäftlicke Basis schließen. Die Passiven sollen 2 Mill. Mark betragen. Auf dem Werk waren ca. 850 Arbeiter beschäftigt. Sckon an den beiden letzten Lohntagen konnten die Arbeitslöhne nicht voll ausgezahlt werden. Der Concurs der Vereinigten Hütten be deutet für unsere Stadt eine empfindliche wirthschaftliche Schädi gung, und wird sich die Rückwirkung auf Handel und Wandel jedenfalls sehr fühlbar machen. O-i. Forst, 81. Juli. Ucber die Triebeler Vraun- kohlinwerke wurde das LoncurSvcrfahren er'sfnet.
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