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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190308255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19030825
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19030825
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1903
- Monat1903-08
- Tag1903-08-25
- Monat1903-08
- Jahr1903
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 25.08.1903
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Äkne Ban? Und ein Stutz? bieten dem sich ergehenden Kran ken einen angenehmen Ruheplatz. Am westlichen Ende ist ein Teil des Gartens für Privatkranke reserviert und an der anderen Seite, am Wirtschaftsgebäude, wurden Gemüsebeete angelegt, auch findet sich hier ein Wäsche- dleichplatz. Bom Garten steigt man auf einige» Stufen zu der großen Gartenterrasse empor, die sich an der gan zen Rückseite des Hauptgebäudes hinzieht. Sie vor allem wird den Kranken als Aufenthalt dienen. Bon den Lager räumen und vom Korridor des Erdgeschosses kann man über einige Stufen auf die Terrasse gelangen, und damit Kranke auch hinausgefahren werden können, ist sie mit dem Erdgeschoßkorridor auch durch eine Rampe verbunden. Es war nicht der Zweck dieser Zeilen, die sämtlichen Einrichtungen des neuen Krankenhauses erschöpfend zu beschreiben. Dies würde zu weit führen Und zudem ist ja jedermann in diesen Tagen Gelegenheit geboten, das Krankenhaus persönlich zu besichtigen. Möchten doch recht viele diese Gelegenheit benutzen! Tenn durch persönliche Anschauung werden am besten Vor urteile überwunden. Vorurteil und Mißtrauen besteht ja leider heutzutage noch in tveiten Kreisen und in allen Schichten der Bevölkerung gegen Krankenhauspslege und Krankenhausbehandlung. „Lieber würde ich sterben, ehe ich mich in's Krankenhaus aufnehmen lasse", diese törichte, rückständige Ansicht kann man heutzutage noch oft genug hören und zwar nicht nur aus dem Munde Ungebildeter. Ein öffentliches Krankenhaus ist vielen immer noch ein Ort des Schreckens und vielen, denen sich mit dem „Kran kenhause" ohne weiteres der Begriff des „Armenhauses" verbindet, erscheint es mit ihrer gesellschaftlichen Stellung unvereinbar, ein städtisches Krankenhaus aufzusuchen. Nun, wir glauben, jeder her sich die Mühe gemacht hat, das neue Krankenhaus in diesen Tagen zu besichtigen, wird von solchen veralteten Ansichten geheilt sein. In diese Hellen, freundlichen Säle, in diese peinlich sauberen, gut auAgestatteten Zimmer kann sich jeder, der Krankenhaus pflege bedarf, ruhig legen? er findet im neuen Kranken hause alles, was die Krankenanstalt der Großstadt und Was die Privatklinik dem verwöhnten Patienten bietet! Möchte der stattliche Bau, der in diesen! Tägen seiner Bestimmung übergeben wird, unserer Stadt und ihrer Umgebung zum Segen gereichen. Das walte Gott! Oertliches und Sächsisches »1,1». 2». «»,»» UOS. — Gestira vormittag wohute Gr. Königliche Hoheit der Kronprinz, kommandierender General de» XII. (I. K- S) Ar meekorps, dem Biigademaoöver der Truppen der 6. Jafantrrie. brigade Nr. 84 in der Gegend von Oberlommatzsch und Wölkisch bei. Gr. König!. Hoheit kam von Dresden frühmorgens per Bahn in Riesa an, stieg hier zu Pferde und ritt durch die Stadt nach dem MauSongeländr. Nach Mavöverschluß begab sich Se. König!. Hoheit nach Großenhain, woselbst er im Hotel de Gaxe Quartier nahm. (Am Sonnabend waren im Ho!e! Kaiserhof hier für S». König!. Hoheit Zimmer bestellt worden, dieselben wurden aber am Sonntag wieder abbestrllt.) Heute beabsichtigte S«. König!. Hoheit dem Vrigadrmanövrr brr 1. Infanterie brigade Nr. 48 in der Gegend von Kalkreuth belzuwohnro, so dann in Meißen im Hot«! zum „Blauen Stern' Quartier zu nehmen und von dort auS am 26 August dem Brigadrmauövrr der 8. Jnsantrrlrbrigade Nr. 63 in der Gegend von Soppen- SrögiS brizuwohurn. — 8«. Exzellenz der Herr Staatsmioister v. Mrtzsch. Retchrnbach ist vom Urlaub zurückgrkehrt und hat die Leitung der Geschäfte wieder übernommen. — Herr Maschinenmeister Wilhelm Ockert feierte heute fei» 28 jährige- BerusSjubiläom, auS welchem Anlaß er von feine« Ches und dessen Familie sowie von Arbeitskollegen ir- grüßt und beglückwünscht und ihm wertvolle Geschenke über reicht wurden. — Im Gelände Mehltheuer —Roitzsch wogte heute di« „Manöverschlacht' rmd der „Donner der Geschütze' war hier in der Stadt noch stark vernehmbar. Heute Abend sollte Biwak statlfindrn. — DaS unter dem Namen „Hafenschiivke" bekannte Restaurationsgrundfiück in Gröba, da» bisher Eigentum der Herren Gebrüder Friede, Inhaber der Bergbrauerei, war, ist durch Kauf in den Besitz de» bisherigen Pachter» dieses Grund stücks, Herr» Paul Srwald, übrrgegange». — Herr Bahuhossinspektor Langenickel in Döbeln ist zum Bahuhossinspektor auf Hauptbahuhos Chemnitz befördert worden. Der derzeitige Chemnitzer Bahnhof-Inspektor Herr Fischer ist zum I. Oktober zum Brrkehrsiuspektor bei der Sgl. Eisenbahn- Betrirbsdirektion Chemnitz an Stelle des in Ruhestand tretenden Herrn BerkehrsivspiktorS Trichmau» ernannt worden. — Am Sonntag nachmittag ist in Dresden Herr General- dlrektor a. D. vr. log. Ewald Bellingroth nach knrzer, aber schwerer Krankheit im 68. Lebensjahr« gestorben. Mit ihm hat das Schiffahrtswrsen im allgemeine» rmd die Eibefchiffahrt im besonderen einen schweren Verlust erlitten. Nach mehrjähriger Brtätigmrg in der Stahlindustrie widmete sich Bellingroth (seit 1868) dem Gchiffahrtsbe,..ebr und begründete 1869, nachdem di« Kettrvschiffahrt (seit 1866) aas kürzeren Strecken der Elb« eingerichtet worden war, die Gesellschaft .Kett«' in Dresden, di« sich zunächst bi« Belegung der Elbe ruit einer von Böhme» bis Magdeburg reichenden Kette zu« Ziel« setzte und am I. No- vember I86S de» Betrieb «öffnete. Nachdem di« Kettnrlrgung 1874 aus der ganze» dentschm Elb« beendet war, wurden di« Frachtschiffe, dir bis dahin säst nur aus den Gebrauch der Segel amgrwieftu waren und nur ein« Tragfähigkeit von 16V bis 18V t aereichtr», bald darch solche von 460 bis 70V t «setzt, die Fechrtru «solgten schnell« und regelmäßiger, di« verkrhrsmeng« Wmde in wruiger al» 10 Jahren aus da» Dreifach« gesteigert. Bellingroth beuutzt« als Grnrraldirrktor der „Sette", Lentsch« Llbschiffahitsgesellschast' in Dresden, d«u gewonnen«« Einfluß, um auch durch ria« t«ff«r« Organisation, Errichtung von Schiffer- vrrbävden und Befrachtung«!»»!»»«, durch Wiederbelebung der Reihraschiffahrt, wi« st« unter dm srüherrn Schiffergildm be- stauten halte, durch Besserung der Ladegebräuchr und insbeson dere der Verfrachtung» bedingnngeu die Schiffahrt zu heb«. — Falb kündigt an: vis S1. August: Es findet neun- diugs «tu Setterumschlag statt. Niederschläge uud Gewitter verschwinde«. Die Temperatur stuft ziemlich unter di« normale. Erst in den letzten Tagen de» Monat» tritt ein« Zunahme der Niederschläge und Gewitter ein. — 1. bis 7. September: Die Niederschläge find in de» ersten Tagen zahlreich und verbreitet. Di« Temperatur entspricht der normalen. Der 7. September ik ein kritischer Termin 2. Ordnung. — 8. bi» 14. September: Infolge des kritischen Termins nehm« die Niederschläge neuer dings zu. Di« Temperatur steht in de» ersten Lagen hoch über der uoruwleu. Es find« zu dieser Zett zahlreiche Ge witter statt. Daraus geht di« Temperatur zurück and stuft in deu letzten Tagen uoter die normale. Die Gewitter werde» seltener. — Im vergongrueu Jahr« warm im Königreiche Sachsen vorhanden 2146 Arrzt«, 180 Zahnärzte und 368 Apotheken. Aus dir BrvvlkeruugSzahl berechnet, kamen aus 1S88 rin Arzt (gegen 2288 km Jahre ISO!) und aus 13778 «tue Apotheke (gegen 12816 im Borjahre). Während sich also das Brrhältuis für die Arrzt« verschlechterte, ist es sür die Apotheken günstiger geworden. Im deutsche» Reiche zählte man im vergangene» Jahr« 29133 Aerzte, 1866 Zahnärzte, 8836 Apotheke». Aus 1638 (2411) Einwohner entfiel ein ^Arzt und aus 16193 (9967) eine Apotheke. Loren zkirch. Die Amtshauptmaunschast »Oschatz ver öffentlicht eine dm Loreuzkirchvrr Markt betreffend« Bekannt machung. Es wird darnach die dem Grmeiudrvorstand zu Loreuzkirch obliegende Handhabung der Polizei aus de« in der Zeit vom 14. bis 17. September 1963 mittags stattfiudmdrn Jahrmärkte zu Loreuzkirch mit Gmehmigung des König- lichen Ministeriums des Inner« auch i« diesem Jahre durch di« Königliche Amtshauptmanuschast Oschatz bewirkt werden. Unter Hinweis daraus, daß die in Bezug aus dm Lormzkirchn« Jahrmarkt srüher von dem Königlichen GrrichtSamte Strehla und der Rittergutsherrschast zu Kreivitz erlaffmm Vorschriften und Strasandrohuugeu allmthalbm Geltung brhaltm, wird ins besondere darauf ausmerksam gemocht, daß zum Schänke» uud zu« Betriebe de» Kleinhandels mit Spirituosen, sowie zum Musiziere» uud zu allerhand Schaustellungen uud öffentlichen Produktionen die Erlaubnis der Amlshauptmavuschast Oschatz erforderlich ist, daß die Ausstellung der bezügliche» Er- lauboisschrinr aber erst »ach Vorlegung der erforderlichen Legitimattouspapier« und der Bescheinigung über die bewirkte Absühmug der au di« GutShrrrschaft zu Kreinitz uud dir Armen- kaffe zu Lormzftrch zu entrichtenden Leistangm ersolgen wird. Gleichzeitig wird darauf hiugewiesen, daß jeder verstoß gegen Anstand und Sitte, welcher seitens der in dm Schanketab- liffemmt» verwendeten weiblichen Bedienung etwa verübt werden sollte, «bmso wir dir Aufführung anstößiger Grsangsvorträg« und Deklamationen die sosortig« Schließung der betreffenden Lokalitäten und die Wegwrisung der Beteiligten zur Folge haben wird. Der Schluß der Tauzmufikm, sowie aller öffentlichen Schaustellungen hat spätesten» um 1 Uhr nacht», der Schluß sämtlicher Schaukstättrn aber spätesten» um 2 Uhr nachts zu erfolge». Warmausspielungen und der Betrieb von Glücks spielen werden nicht gestattet. Der Einbau von Koch, und Feuerherden in di« Zelte und Buden ist nur unter solgmdrn Bedingungen gestattet: 1. Die Anlage oder Ausstellung de» Herdes muß vollständig srurrfichr, ersolgen; 2. es dürfen nur Kochherde von solcher Konstruktton zur Ausstellung kommen, bei denen di« Verbrennung de» Heizmaterial» möglichst rauchfrei erfolgt; 3. die zur Rauchablritung dieumdru Rohre müssen von guter Beschaffenheit uud hinreichend laug sein. Die RohrauS- mündunz ist mit Funkmsänger zu versehe». Das Erbauen von offenen Feuerherden sowie überhaupt da» Anmachrn von offenen Feuern in uud au den Zelten und Buden bi» zu 20 Meter Abstand von diese» ist verboten. Alle auf dem Marktplatz« errichteten Stände, Berkaus», und Schaubuden, gelte, Reitschulen, Schaukeln usw find mit dem von außen deutlich lesbaren Familiennamen und mindestm» einem ausge schriebene» Vornamen, sowie dem Wohnorte des Inhabers zu versehr». Dir Schrift muß mindestens 16 ow hoch und u». verwischbar sein. Zuwiderhandlungen gegen dir vorstehenden Bestimmungen werden, soweit nicht durch Gesetz« oder Verord nungen höhere Straft» angedroht find, mit Geldstrafe bis zu 180 Mark »der entsprechender Haftstraft geahndet, «S tritt auch nach Befind« Zurückziehung der erteilten Erlaubnis eia, eben- so kann die Beseitigung der nicht vorschrlstsmäßigm Anlage aus Kosten der Zuwiderhandelnden angeordnet werden. Schließ lich werden die Markifierantru »och daraus besonders aufmerk sam gemacht, daß nach der Marktordnung sür de» Jahrmarkt zu Lormzkirch vom 16. August 1882 all« Stättrgelder in der im Budmhause befindlichm Marktexprditioo und zwar vor dem Begin» des Verkauft» zu entrichten fi»v, sowie, daß wer vor Entrichtung seines Stättegrldes mit dem Verkaufe von Warm oder de« Betriebe eines Gewerbes beginnt, in eine Strafe von 3 Mark verfällt, welche in die Aimmkafle von Loreuzkirch, Kreinitz uud Jakobsthal zu fließen hat. Die Berkaus», stellen können am Sonntag, de« 13. September von mittags 12 Uhr bis abends 9 Uhr gevss- «et sein. Meißen, 24 August. Ein schweres Unglück, wie es zur Erntezeit leider nicht vereinzelt zu bleiben pflegt, ereignrtr sich aus dem Liudichgute bei Ziegenhain. Zwei in der Scheune arbeitend« Mägde wrchseltm ihrm Stand, und bei« Herab- sprftgm fiel dk rin«, die einzige Tochter ihrer in Riesa lebende« Mutter, so unglücklich in dm Gabelstück, daß er ihr in dm Leib drang. Sie ist am Sonnabend gestorben. Meißen, 24. August. Bei dem gestern obmd hier und in der Umgegend ausgttretmm, heftigen Gewitter schlug der Blitz in di« mit Erutevorrätm gefüllte Scheune des Wirtschaft»- besitz«» Funke in Polmz und äschert« diese bis aus di« Susas, suugsmauem «in. Die Scheune ist vor 6 Jahren umgebont worden; ihr Inhalt war nicht versichert. Ferner schlug der Blitz in Rod schütz in eine vor dm» Maierschm Grundstück stehende Pappel, aber ohne zu zünden. Naußlitz. Am Sonntag srüh gegm 2 Uhr ereignete sich aus de« Wege zwischen Lruftvltz uud Gorbitz «in llusall mit tödlich«, Ausgang. Der 33 Jahr« alt, Arbeiter Weder- manu aus Raußlitz kam mit zwei Samrradm aus dem hiefigm Restaurant „zur Linde" uud schritt aus dem oben bezeichneten Psadr vorwärts. Wedermauu glitt hierbei aus uud riß die Drahteiusrftdiguug uebft dem etwa 2 m hohm Stein, in dmr der Draht beftstigt war, um. Der schwer« Stein fiel Unglück- lichrrwrisr aus dm Manu, der sosort erschlagen wurde. Dir Staatsanwaltschaft hob nachmittags gegen 4 Uhr die Leich« auf uud ordnet« di« Urberführung »ach dem Arkdhoft an. Weder- maun hinterläßt Frau und mehrere Kinder. Döbel n, 24. August. Die Gewitter am Sonntag abmd traten hier als Arrugewitter auf, umc ei« einziger Blitzschlag ging hier in der Nähe nieder, dieser Blitzschlag hat ab« leid« ein Mmscheuftbrn gesordert. Während des Gewitters gingen der Steiusetzmeistrr Paul Böhnlsch und der Maur« Oskar Kropp von Mochau nach Simselwttz. Beide wurden von dem Blitz, schlag getroffen. Kropp wurde getötet, Bvhnisch war bewußt- los geworden. Al» Böhnlsch wieder zu sich kam, bemerkte er, daß er -«lähmt und von der Hüfte bis zum Fuße verbräunt, sein Kamerad ab« tot war. Der Schwerverletzte schleppt« sich erst krftchmd, daun aus deu Kulm rutschend, nach dem nächsten Hause in Slmsrlwitz und vrranlaßtr di« Urbrrsührung des Gr» töteten »ach dem Orte. Rochlitz, 22. August. Der 64 jährige Steinmetz Wüste wann hatte am Mittwoch im Walde Pilze geholt, die seine Fra« für den Abend zubrreitet hatte. Er aß mit gute« Appetit da- von, wie auch seine 22 jährig« Tochter uud seine vierjährige Enkelin, während seine Frau dem Pilzgericht nicht mit zusproch. Am nächsten Morgen spürten alle drei starke» Unwohlsein. Auf den Gedanken, daß das Pilzgericht dl« Ursache sein könnte, kam jedoch niemand. Bei Wüstrmann steigerte sich das Unwohlsein so rasch, daß er am Abmd de» Donnerstag» bereit» starb. Erst am -estrigen Freitag rief mau dm Arzt. Obwohl man ihm kein« MittrUung von den gmoffrnru Pilze» machte, erkannte dies« sehr bald di« Bnglstungserschkinuugeu und wandte Gegengifte an. Bei d« kleinen Enkelin blieben diese oha« Er folg. Sie starb »ach mehrstündigen Krampsa» fälle» gestern abmd. Ob die 22 jährige Tochter mit dem Leben davonkommt, ist noch sraglich. Chemnitz, 23. August. Das hiesig« Schiedsgericht für Arbeiterverfichrrung verhandelft in seiner letzten Sitzung über 16 Klagen in Alters- uud Jvvalidenrmtwsachrn. Bon dies,« wurden 3 durch vergleich, 4 durch Berwersung, 2 durch An ordnung der BrweiSfortsrtzung uud 1 durch Zurücknahme er ledigt. Zwei Sachen wurden verworfen, well die Kläger, ob- wohl fir jahrelang regelmäßig Marken geklebt hatte», doch beim Aufhöreu des vrrficheruugspfllchtigm ArbrUsverhältniffe» ver säumt hatten, weitere Marken zu kleben. Dadurch haben sie ihre Anwartschaft aus Rente verloren. Sie lebt erst wieder auf, wenn von neuem 260 vrrfichrrungSpfllchtige Wochen nach, gewiesen worden find. Die Verluste de» Rechte» auf Rente und gezahlt« Beiträge mahnen die versicherte», sich besser um ihr« Recht« und Pflicht« zu kümmern. Oberwiesenthal, 23. August. Gestern wurde unsere Gegend von schweren Gewitter» hetmgesucht. Nachmittags 4 Uhr umdüsterte sich der Himmel uud heftiger Donner ließ sich nach Norden vernehme». Plötzlich umzogen gelbe Wolken, maffm dm Fichtelberg und «in gewaltiger Hagel ging in der Richtung von Rote» Vorwerk gegen Hammerunterwftftuthal nieder. Es wurden Hagelstück« in der Größe einer Pflaume ge zeigt. Hie und da wurde großer Schaden angrrlchtet. In Unterwirsmthal schlug der Hagel Fensterscheiben rin und betäubt^ Geflügel. Am Abend wiederholte sich da- Gewitter. Der Blitz schlug am Abhang des KeilbrrgrS rin. Mündlichen Nach, richten zufolge soll da- Egrrtal schwer betroffen wordm sein. Glücklichnweift hat man dort die Ernte größtenteils geiorprn. — Gestern, Sonntag, obmd» 10 Uhr zog ein abermaliges Ge witter auf. Unaufhörlich zuckte» dir Blitze durch die schwarze Nacht. Ein Blitz traf da» sogenannte FelberhauS, fuhr durch die Decke der Hlnierstubr und verschwand in der Erde. Etu in der Stube im Bette liegende» Kind blieb verschout, «tue aus dem Tische stehende Lampe wurde vom Lustdruck verlöscht. Reichenbach i. V, 24. August. Aus der GtaatSbahn- linft Leipzig-Hof wurde, wi« da» „Reichenbacher Tbl.' meldet» in der Flur Schönbach bei Neumark aus drei Holzpsostrn aus dem Geleis rin Hindernis hergestellt, durch welches rin Eisen, bahuzug zum Entgleisen gebracht werden sollte. Diese» Hinder nis ist glücklicherweise von einem Eisrubohnbromtru rechtzeitig wahrgmommm und eutftrnt worden, bevor et» Zug diese Stell« passiert hat. Dn Tüt« ist in einem achtzehn Jahre altm Handarbeit« Steinig« au» Neumark ermittelt und ver haftet wordm. Plauen i. v, 24. August. Die Lohnbewegung der hiefigm Maftrgrhilsru hat einen Erfolg für die Meist« «gebe». I« rin« am Sonnabmd stattgesuudmm Versammlung wünschte man allgemein den Streik, d« heute Montag begonnen werden sollte, sowie di« Anrusung des Einigungsamtes. D« Vorsitzende des deutschen Maler Verbandes, Hnr Tobl« aus Hamburg, warnte di« hiefigm Grhilsm jedoch vor einem Streik, da die Organisa tion hi« i« argen liege und di, sämtlich hi« verloren gr- gaugenm Streik» eine Warnung sür die Mal« seien. Weit« lehnte Herr Tobl« jede Verantwortung ab und teilt, der Se- hilsenschait mV, daß auch der Sesamtvorfiand des verbaudx"s «inen Streik kaum genehmigen werde, die GehUft» die Kovf. qumzm also selbst zu trage» hätten. Neber dm Antrag, heute Montag in dm Streik zu tret«», wurde in geheim,r Weift (mittels Stimmzettels) abgestlmmt. Für de« Streik warm 83, gegm denselben 49 Gehilfe».
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