Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.08.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19020808016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902080801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902080801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-08
- Tag1902-08-08
- Monat1902-08
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
v>!? IVIaMLi!<ii'ok- 0n68linei' Kof3l. "blMlCVN^ A,. ßg. k'ainllisii-^aoliriotitsii. s . s-L Für die vielen Beweise herzlicher Theilnahme bei dem so unerwarteten schmerzlichen Verlust unseres guten, innigstgeliebten Söhnchens, Bruders und Enkels 1okLNN68 HrMel' Kütms sagen wir Allen hierdurch unseren herzlichsten Dank. Dir aber, liebes Kind, rufen wir ein „Ruhe sauft!" in die Ewigkeit nach. Wenn Liebe könnte Wunder thun Und Thränen Todte wecken, So würde Dich, Du liebes Kind, Nicht schon die kühle Erde decken. Böhlitz-Ehrenberg, den 6. August 1902. Ott« LUün« umi krau Md. Loklittsr. kernspreeker 588. kvruspr. 2861 d. 10 U. ^dcks. Lok L.nruk erfolgst sofortiger Lssucü unseres Vertreters. Berlaht: Herr Arthur Ulbricht in Borna mit Frl. Fanny Sachse in Benndorf. Herr Alfred Wittwer in Glauchau mit Frl. Helene Tillmanns daselbst. Vermählt: Herr Otto Leiteritz in Nieder- bobritzsch mit Frl. Martha Grössel daselbst. Herr Arno Zschoge in Glauchau mit Frl. Hedwig Reppert daselbst. Herr Ernst Gröhuert in Glauchau mit Frl. Elsa Friedrich daselbst. Gestorben: Frau Marie verw. Schu mann geb. Jakob in Riesa. Herr Hermann Ahlert, Cart.-Arbeiter in Annaberg. Frau Anna Zemmrich geb. Lorenz in Copitz. Herrn Seminarlehrer Rudolf Zimmermann's in Pirna Tochter Else. Frau Wilhelmine Moll geb. Schneider in Zwickau. Frau Wilhelmine Grüner geb. Radeck in Werdau. Herrn Adolf Natusch's in Großenhain Sohn Fritz. Frau Amalie Wilhelmine Hofmann geb. Müller in Seiferitz. Frau Emilie Schmidt geb. Herold in Zschöpel. Herr Friedrich Wilhelm Weichelt, Kaufmann in Freiberg. Frau Therese Zenker geb. Mock in Chemnitz. Herr Max Börngen, Referendar in Altenburg. Herr August Engelbrecht, Schneidermeister in Dresden. Herr Martin Sebald Worm, Kaufmann in Dresden. Herr Johannes Oswald, Kaufmann in DreSden- Plauen. Herr Heinrich Otto Ehrlich, Kauf- mann in Schandau. Herr Karl August Hilbert, Privatus in Loschwitz. Herr Richard Blob, Kaufmann in Meerane. Herr Bruno von Metzsch, Kaufmann in Plauen i. V. Herr Karl Ferdinand Trögel, Tambourirer in Plauen i. V. Herr Emil Richard Anger- mann in Möschwitz. Herr Heinrich Luckner in Falkenstein. vis Leeräigung stocket Loonudeock, cken 9. August, Xaedwittags 5 Udr, von cker Capeilo ckes ckobsnoiskrieckdofes aus statt. WaMu stellen dis ' .5 vdr am ll'rauerkanse, ckodavnisMsss 17, bereit. Am 5. August verschied unser langjähriger Vertreter Herr 8. Letiönkelä. Wir verlieren in demselben einen pflichttreuen, selten anhänglichen Mitarbeiter, dem wir stets ein ehrendes Andenken bewahren werden. Würzburg, den 6. August 1902. Oebrüäsr ksmstsin. Für die Beweise der Theilnahme, die uns in so reichem Maße beim Heim gänge unserer lieben Entschlafenen entgegengebracht wurden, für die trostreichen Worte Les Herrn Pastor Eckardt, die aufopfernden Bemühungen des Herrn vr. Seckelsohn, sowie der guten Schwester Elisabeth sagen wir unjern innigsten Dank. Jin Namen der Hinterbliebenen: Klinge. lltzlevlv klodttz llelurleli 6sropvnKiv88tzr empfehlen sich als Verlobte. Leipzig-Reudnitz. Hannover. August 1902. diaod lanMrem vsicksn versctuecl Leuts Llorxeu unssrs illMMtseliebts trsu- sorgeocks Llutter uock Tsnts krs« kmilie verv. llsntsedel xed. knke. Im tivlstsu Ledmerrs rsixt ckiss iw Xawen cker Uioterbliebeoeo mit cker Vitts um stills Ddeiioadms an vsixrix, 7. ^uZust 1902. Die glückliche Geburt eines beehren sich anzuzeigen Zweinaundorf, 6. August 1902. 8vLk«»ilLi8vr NNd Frau. Heute schenkte uns Gott ein munteres waS wir hocherfreut hiermit anzeigen. Reinickendorf-Berlin, 4. August 1902. Postmeister Ldert «nd Frau Aarxuretv geb. LIuppvodaok. IVlLttksiltli'ok- fepnZpl-eotiep kok 28. »TSTTlK D SL2. älteste KrerdlguilssSllnstlllt Leipzigs, übernimmt die Ausführung von Beerdigungen aller Art. sowie die Uebersührung Verstorbener uach and von auswärts zu dem vom Rath der Stadt Leipzig genehmigten Tarif. Hllinlsir» L -PolkmarSdorf, lkonradstraste 41, ytttullli. L.-RcnSnit;, Dresdner Straße 64. W> , W LSiinntnott« RdniupI-, Lrtnvtt-tLO- IHM FW i»t80t»«u Ld«»uvl»«-tttt«t. Für Herren von 8-'/,1 u. 4-9 Uhr. Damen v. 1-4 Uhr täglich. Wannen- u. Hauabäder zu jeder Tageszeit. «««««»— UW«, Damen: Dienst., Donnerst. u.Sonnab. v. 7,9- LV . 7.1 l u. Montag. Mittw.. Freit, v. '/.2-5 Ubr. R.Lllb'UßLsLI« iV «crberftratze S, »Lot«» für RlVtIßMiIKvR tohlenfanre Thermal-, Stahl-, «oolbader Ersatz der natürlichen Quellen von Kissingen, Franzensbad, Nauheim, Marienbad re. Speeialkur str Frauenleiden, Bleichsucht, Herz-, Leber-, Nieren-, Magenleidea. Gicht, RbenmatiSmuS. Ischias. Nervenleiden in den verschiedensten Formen n. deral. kenlrsIbLil Krystallkl. Ouellw. L»»uix»r-, HV«uu«n- ui>«t 8oI»Hrtiumk«8Ntii: Damen: Montag, Mittw., Freit. N. 1'/,—5 U., Dienst., Donnerst., Sonnab. V. 8V,—11 U. Die übrige Zeit von V. 6 bis N. 8'/, U. f. Herren. 8vk«1iuiul»»88lii. "MV Damen " vttl vM -UHU, Dienstag, Donnerstag, Sonnabend von v,9 bis 8p«o1«I1t»4tr » »neo. V,11. Montag, Mittwoch, Freitag von '/„2-5 Ubr sl Temperatur des »tNO Dam.: Mont.,Mittw.,Sonnab.2-'/,5Nm., "R»L RVUV«»U, Schwtmmbasfin » Dienst.,Donnerst.,Freitag v,9—IIBnu, . außerdem Montags Abends von '/,8—9 Uhr. Blüchcrstrahe 18. vr. IRdekv'8 Moorextract-, Sand-, russ. WR»<»'URL<» Dampf-, irisch-römische, Kastendampf-, Wannenbäder, Massage. Lusastus-SLä, koststrusss 15. IVaunsuback.; sämwtl. cneäiein. Uncksr, Vnmvtdöckvr. Lrcelcunaen. dlnssas'on. Zitr.kncksr sta. Temperatur ckes 400 TamenrMont.,Mittw.,Freit. V-2-öNachm. Lobrrliumdassio «Dienst..Donnerst.. Sonnab.V»9-7,1lVorm. I» 1 Sonnabend: Kartoffelst. u. Möhr. m. Schweinefl. T. V. Krieger. Aptlfluimutö H. f - Sauere Kart, mit frischer Wurst. D. V. Umbach. Reue Leipz. Speise-Anstalt, Zeitzer Str. 43/45. Freitag: Rindfl. u. Reis mit Blumenkohl. VMsmrtlMaMcher Theil des Leipziger Tageblattes. Me für diesen Theil bestimmten Sendungen sind za richten an dessen verantwortlichen Redacteur E. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bonn, und von 4—5 Uhr Nachm. Telegramme. 8 Hamburg, 7. August. (Privat-Telegramm.) In einem von Sachverständigen der „Hamburg-Amerita-Liuie" und des «Norddeutschen Lloyd" unterzeichneten Protokoll ist fest gestellt worden, Latz der Schnelldampfer „Deutschland" der Hamburg-Amerika-Lmie gegenwärtig den Record der schnellsten Fahrt über den Nordatlantic besitzt, und daß die von der Schiffs leitung des Schnelldampfers „Kronprinz Wilhelm" des Nord deutschen Lloyds ausgestellte Berechnung, wonach dieser Dampfer die „Deutschland" geschlagen haben sollte, auf einest Irrthum beruht. * Hamburg, 7. August. Die Elbschifffahrts-Gesellschaften haben, wie die „Hamb. Nachr." mittheilen, neue Befrachtungs bedingungen, die am 15. August in Kraft treten sollen, heraus gegeben. Die Bedingungen vom 1. April 1900 treten am gleichen Tage außer Kraft. 8 Flensburg, 7. August. Flensburger Schiffsbau-Gesell schaft. AufsichtSrath und Vorstand haben in heutiger Sitzung beschlossen, der Ecncral-Vcrsammlung 18 Proc. Dividende (wie in den drei vorangcgangcnen Jahren) bei guten Abschreibungen und ca. 570 000 Rücklagen vorzuschlagen. * Habana» 7. August. Der kubanische Senat genehmigte die Vorlage, nach der gewisse Eingangszöllc von 25 bis 100 Proc. erhöht werden. Vermischtes. A Falkenstein, 7. August. Ter ansehnliche Verdienst, welchen geübte, leistungsfähige Sticker in den letzten Monaten erzielt haben, hat manchen Fabrikweber veranlaßt, seine gewohnte Thätigkcit aufzugcben und sich der Stickereibranche zuzuwenden. Es kommt deshalb jetzt öfter vor, daß englische Weber gesucht werden. *— Zur Lage des Garnmarktes wird der von Theodor Martin herausgegebeuen „Monatschrift für Textil-Jndustrie" aus Berli n geschrieben: Das Garngeschäft am hiesigen Platze zeigte wieder etwas mehr Leben, ohne daß die einzelnen Auf träge von größerer Bedeutung waren, aber cs war in manchen Garnsorten wieder Bedarf vorhanden, der während der letztver flossenen Berichtswochen befriedigt worden ist. Im speciellen Garngeschöft haben sich die Umsätze wieder etwas gehoben. In drei- und vierfachen Zephyrgarnen bleiben die Spinner noch auf Monate hinaus gut beichaftigt; die erzielten Umsätze bestanden rn der Hauptsache aus Verkäufen aus zweiter Hand; 2/48 weiche Kammgarne begegneten bei eher noch anziehenden Preisen etwas erhöhter Nachfrage. Kammgarnzwirne (2/64, 2/66, 2/80 rc.) fanden bei sehr festen Preisen einigen Absatz, und sind diese Gespinnste auch weiterhin sehr knapp. Die in Tricotkammgarncn (einfache Kammgarne auf Bobinen), sowie in sonstigen ein fachen Kammgarnen im Strang (26fach bis 40fach) erzielten Umsätze waren nicht von Bedeutung; mclcrte Kammgarne waren weiterhin begehrt. In rohen Streichgarnen ging wieder etwas mehr um, ohne daß cs gelang, die Preise auf einen den Woll preisen entsprechenden Stand zu bringen; in rohen Streichgarnen auf Cops für die Tricotfabrikation waren die Umsätze ohne Bedeutung. Untcrschußgarnc aus Shoddy-Matcrial lagen sehr ruhig bei noch immer stark gedrückten Preisen. In Unterschuß garnen ans Mungo-Material fanden einige Umsätze zu eben falls sehr niedrigen Preisen statt. In Streichgarn-Melangen für die Stofffabrikation wird für die kommende FrühjahrSsaston gemustert. Streichgarn-Melangen für die Shawlsfabrikation begegneten nur geringer Nachfrage; in Mungo-Melangen ging wieder etwas mehr um, doch mußten Abgeber noch Concessioncn in den Preisen machen. In Shoddygarncn wurden einige Ab schlüsse gemacht, ohne daß es gelang, die so sehr gedrückten Preise aufzubcsscrn. Zweifache Weste resp. Cheviots, sowie ein fache Weste liegen unverändert in den Preisen bei nur kleinen Umsätzen. In Crcwelgarnen lag das Geschäft ruhig, doch konnten darin Preße gut behauptet werden. In 2/32 Mohairs war das Geschäft ohne Belang und die Preise hier und da etwas schwächer, Mohairs (starke Nummern für die Krimmerfabrikation) konnten bei etwas erhöhter Nachfrage ihren Preisstand besser behaupten. In wollenen Strickgarnen waren die Umsätze ohne Bedeutung. Fancygarne begegneten einigem Interesse. In Vigognegarnen ist das Angebot bei weichenden Preisen wieder stärker geworden. In baumwollenen Garnen, wie Doubles, Waters, Mules u. s. w„ zeigen sich die Consumcntcn in Folge der weichenden Rohbaum wollmärkte sehr zurückhaltend. (!) Kleinbahn Wallwitz-Wettin, Aetien-Gesellschaft. Ter Aufgcbtsrath hat beschlossen, auf die Aktien eine weitere Theil- zahlung von 20 Proc. cmzuberufcn, zahlbar bis 1. September, seitens der betheiligten Corporationen bei der Landschaftlichen Bank in Halle, seitens der Aktionäre bei dem Vorstand zu Wcttin, z. H. des Herrn Rentners Hünichen. Zuckerfabrik Radegast (Anhalt). Die Gesellschaft hat am 1. Juli 1902 ungünstig abgeschlossen, nämlich mit 94 853 Mark Verlust. Zur Deckung desselben wird der Bestand des Dis- positionsfonds-Contos mit 46 000 .tik verwendet und die übrigen 48 853 werden von Reservefonds abgcschriebcn, der sich dadurch auf 151 146 <L vermindert. 8 Bei der Frankfurter Transport-, Unfall- und GlaS-Ber- sichernngs Aktien Gesellschaft in Frankfurt a. M. wurden im Monat Juli 424 Schad en fälle auf Einzelunfall- und Haftpflicht-Versicherungen gemeldet. IMU- Taschen zu! ruft die „Frkf. Ztg." aus und schreibt dazu: „Nicht nur aus London und Paris, sondern auch aus Frankfurt a. M. werden seit einiger Zeit Anpreisungen für die Dethciligung an Goldminen-Unternehmungen versandt, vor denen nicht dringend genug gewarnt werden kann. Ein aus wärtiger Äpothekenbesitzer sendet uns ein Rundschreiben, womit ein gewisser Harry Poppe in Frankfurt a. M. an scheinend speccell eine größere Anzahl von Apothekern beglückt hat; die Versendung geschah in Couverts mit dem Vordruck: „An den Herrn Vorstand der Apotheke zu . . . .", wozu hand schriftlich, ohne Nennung des Adressaten, nur der Bestimmungs ort hinzugefügt wurde. Ter Absender selbst kennt somit nicht einmal die Namen der Leute, au die er sich wendet, und indem sein Rundschreiben, wie hier an die Besitzer von Apotheken, so Wohl auch sonst gerade an die gcschäftsuukundigcn Kreise hcran- zukommcu versucht, läßt er bereits erkennen, worauf cs ihm an kommt. Die genannte Persönlichkeit, die in hiesigen Bankkrcisen ganz und gar unbekannt ist und im Adreßbuch als Agent fungirt, wirbt mit dem Rundschreiben um die Mässenbetheiligung kleiner Leute zur Gründung einer „freien Vereinigung zum Ankäufe von Goldfeldern und Minen".. Zunächst empfiehlt er die Zeich nung auf die Shares einer Im Arizona-District gelegenen Mine, der El Capitan Mining and Milling Company. Das Aktienkapital dieser Gesellschaft wird mit 1 Mill. Dollars angegeben, die Shares von 1 Doll, nominal offcrirt Herr Poppe zu 6 -L für das Stück. Einen Börsencours haben die Aktien unseres Wissens überhaupt nicht, ihr wirklicher Marktwerth ist deshalb nicht fcstzustcllen, doch ist daran zn erinnern, daß die Preise derartiger amerikanischer Mincn-Shares, namentlich wenn cs sich um Unternehmungen handelt, die erst noch aufzu schließen sind, häufig nur 10 Cents oder gar nur 5 Cents und darunter für den Dollar-Share betragen, so daß der geforderte Preis von 6 -K jedenfalls ein reiner Phantasiccours ist. Zwar behauptet das Truckstück, die Mine stehe „bereits in voller Thätigkcit", aber kein Wort, keine Ziffer wird über Art und Um fang Lieser Thätigkcit hinzngefügt, nicht über den Umfang der Ausickfließungcn, noch über deren Qualität, und erst recht nichts über Bctricbsrcsultate, offenbar, weil von solchen eben noch nichts vorhanden ist. Es ist ein ungewöhnlich starkes Stück und augenscheinlich auf die Allernächsten abzielend, daß ausschließlich mit inhaltsleeren, lediglich die Gewinnsucht kitzelnden Rede wendungen ein Preis von etwa 150 Proc. für ganz unbekannte Aktien beansprucht wird. Auch daß die Zahlungen an die London Joint Stock Bank Ltd. zu leisten sind, darf nicht irrcführen: in London baltcn cs selbst erste Banken häufig nicht für unter ihrer Würde, baare Einzahlungen selbst für die zweifelhaftesten Unternehmungen cntgegenzunehmen, ohne im Uebrigcn mit den letzteren in irgendwelchen Beziehungen zu stehen. Jedenfalls ist das Publicum vor der Betheiligung an dem erwähnten Unter nehmen dringend zu warnen." * Köln, 7..August. Zur Lage der Eisenindustrie wird der „Köln. Ztg." aus großindustricllen Kreisen geschrieben, es sei überaus schwierig, die Lage gegenwärtig richtig zu beurtheilen. Die Hochkonjunktur in den Vereinigten Staaten habe uns über die schlimmste Zeit hinwcggcholfcn und unterstütze auch jetzt noch unsere Hüttenwerke wesentlich. Die Maschinenfabriken und Eiscn- constructionswerkstättcn leiden noch sehr unter Arbeitsmanael, sowie unter den unzureichenden Preisen. Die Lage der Maschinenfabriken sei eine sehr trübe in Folge der großen Zu rückhaltung der Verbraucher. Manche Werke glauben den Tief punkt noch nicht gekommen und halten deshalb mit Bestellungen zurück. Dieser Standpunkt dürfte schwierig sein, La die Matc- rialienpreisc wohl kaum noch wesentlich sinken können. Die Eisenconstructionswerkc haben ungleichmäßiges Geschäft. Es liegen Anfragen aus dem Auslande vor. Auch die Kefselfabriken sind schwach beschäftigt und werfen sich deshalb auf ihnen häufig fremde Gebiete, was zu empfindlichen Verlusten geführt habe. Die weitere Gestaltung der Lage dürfte wesentlich von der Tauer der amerikanischen Hochkonjunktur mit abhängig sein. *— Bergbau- und Hütten-Actien-Gesellschaft Friedrichs- Hütte zuNeunkirchen (Reg.-Bcz. Arnsberg). In der Auf- sichtsrathssihung wurde beschloßen, auf den Bergwerksbesitz wie seither 5 Proc., auf Immobilien und Werke 7 Proc. abzu schreiben, dem Erneucrungsfonds 4 Proc. und dem>Reservefonds 5 Proc. vom Reingewinn zuzuwciscn, sodann nach Abzug der Tantiemen der General-Versammlung die Vertheilung einer Dividende von 10 Proc. vorzuschlagen. Der Gcwinnvortrag auf neue Rechnung wird dann etwas mehr betragen als im letzten Jahre. *— Barmer Bankverein HinSberg, Fischer L Eo. Ter ?lü« schluß für das erstc Halbjahr 1902 weist einen Gewinn aus an Zinsen und Austandswcchseln von 903 309 <7k (gegen den gleichen Zeitabschnitt 1901 1 033 439 -M, Provision 479 913 Mark (463 868), zusammen 1 383 223 (1 497 307). Nach Abzug der Unkosten, Steuern und Gcwinnantheile verbleibt ein Reinuberschuß von 916 605 (1 067 320), wonach auf daS 28 393 200 betragende Aktienkapital 6Vs Proc. Dividende p. r. t. vcrtheilt werden könnten. Nicht berücksichtigt ist ein Gewinn aus dem Verkauf von Staatspapicren und aus dem Erlös eines veräußerten Gründerrcchts, sowie eine zu er wartende Rückvergütung, für zu viel gezahlte Steuer auf das bei Ausgabe junger Aktien erzielte Agio. Diese Eingänge würden für Rückstellungen und Abschreibungen Verwendung finden können. * Heldrnngen, 6. August. Kali. Zu dem hiesigen Kali- Schachtban ist ein 44 Morgen großes Terrain bei Ober heldrungen angciäuft worden. Auf den hinter dem Garten der Grünewald'scben Restauration gelegenen Grundstücken von Thiele und Schröder bat die erste Flacbbohrung auf 50 Meter Tiefe ein günstiges Podcncrgrbniß geliefert, und jetzt wird in einer Entfernung von 50 Meter an einer zweiten Stelle gebohrt. * Wien, 6. August. Die Semcstralbilanz der Nieder-Oester- reichischen EScompte-Gesellschaft weist für das erste Semester einen Mehrgewinn aus, der 2 Proc., auf das ganze Jahr be rechnet, auSmacht. Tas zweite Semester dürfte voraussichtlich wenige, günstig sich anlassen. *— Ter Schifffahrtsverkehr am „Eisernen Thor" ist Tank der Verbesserungen, welche die Donau durch den Bau der Canäle durch die StromschneUen erfahren hat, in erfreulicher Zunahme begriffen. Wie aus einer Veröffentlichung im „Danubies" hervorgeht, wurden im ersten Halviahre 1902 durch den Canal durchs Eiserne Thor im Ganzen rund 62 000 r geschleppt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug die Gütermenge im Ganzen rund 36 000 r, die Zunahme macht daher rund 7,2 Proc. gegen die gleiche Zeit des Vorjahres aus. Unter den dies- rayrigcn Mengen befanden sich 13 500 t Stückgüter, 11 000 t Steinkohle, 3000 t Mais uitü anderes Getreide; Weizen wurde in diesem Halbjahre überhaupt nicht verschifft. Von der Ge- sammtmenge hat die Donau-Tampfschifffahrts-Gesellschast rund 42 000 t gefahren oder rund 67 Proc., von Len vorjährigen Mengen 29 000 t oder^rund 80 Proc. Dagegen beförderte die Ungarische Fluß- und Scedampfschifffahrts-Geiellschaft in diesem Halbjahr 15 000 t oder 24 Proc. gegen 5000 t oder 14 Proc. rm gleichen Zeitraum 1901. Ter Rest entfällt auf die Rumänische, Serbische und Süddeutsche Schifsfahrts-Gefellschaft. Ist auch die Gesammtvcrkchrsleistung keine besonders große gegenüber derjenigen des Rheins, der Elbe und Oder, so ist doch die Zunahme eine erfreuliche, und es unterliegt keinem Zweifel, daß der von der deutschen Unternehmersirma Lutter m Braunschweig unter den schwierigsten Verhältnissen aus- aeführte Canal durch das „Eiserne Thor" und die anschließenden rcelsenstrecken, zu einer nachhaltigen Hebung des Verkehrs auf der mächtigen Lonau-Wasserstraße wesentlich beitragen wird. *— Luxemburgische Prince-Henri-Eisendahn. Die Berliner Vaukfirma Rett L Schünemann hat bereits am 2. Juli eine Eingabe an die Verwaltung der Gesellschaft gerichtet, worin sic auf verschiedene Mißstände hinweist und für deren Ab stellung eine Reihe von Forderungen anfstellt. Wie bereits telc- graphisch gemeldet wurde, sucht die Verwaltung der Gesellschaft., diese Monita in einer eingehenden Entgegnung zu widerlegen. Diese Entgegnung scheint aber seitens der Berliner Firma nicht als ausreichend angesehen zu werden, denn nunmehr hat sic an die Direktion der Äcicllschaft unter Hinterlegung von 7500 Aktien, d. i. der zehnte Theil des Aktienkapitals, die Auf forderung zur Einberufung einer außerordentlichen General- Versammlung gerichtet mit solgcicder Tagesordnung: 1) Acnde- rung der Statuten hinsichtlich Art. 16 Absatz 1, Art. 19 Abs. 2, Art. 22, 38 und 41. 2) Neuwahl des Aufsichtsraths. 3) Wahl von weiteren drei Aufstchtsrathsmitgliedern. Tie Firma führt aus, daß, obgleich die Prince-Henri-Bahn eine rein luxem burgische ist und ihre Aktien sich fast gänzlich in deutschem Besitz befinden, diese beiden Nationalitäten nicht genügend im Auf- sichtsrath vertreten sind; denn es bestehe sowohl die Direktion und fast die ganze Administration aus Mitgliedern belgischer Nationalität. Demgemäß beantragt die Firma, die Statuten dahin zu ändern, daß der Aufsichtsrath künftig aus 8 bis 10 Mitgliedern bestehen soll, von denen 3 Luxemburger sein müssen. Die Vcrwaltungsrathssitzungcn haben nur in Luxem burg (nicht auch in Brüßcl) stattzufinden. Ferner soll die Di rektion aus mindestens zwei Mitgliedern (bisher aus einem Direktor) bestehen. Die Antragstellerin motivirt die Anstellung von mindestens zwei Direktoren damit, daß sich nach ihrer An sicht seir drei Jahren Ucbclstände eingestellt hätten, durch welche die Gesellschaft erheblich geschädigt worden sei. Es sei nicht angängig, nur einen Direktor fungiren zu lassen, zumal da der selbe zur Zeit belgischer Nationalität ist, der deutschen Sprache und den luxemburgischen Landesvcrhältnissen ziemlich fremd gegenübersteyc und daher nicht in der Lage sei, sich z. B. mit den maßgebenden Faktoren, den elsaß-lothringischen Nachbarbahnen und den industriellen Werken, in Gehöriger Weise in Verbindung zn setzen und zu verständigen. Ter Versuch, durch Ernennung eines Subdircctors Abhilfe zu schaffen, habe sich nickt als prak tikabel erwiesen. Es geht daher der Vorschlag dahin, dem jetzigen alleinigen Direktor einen technisch ausgebildeten Eisen bahnbeamten. resp. Ciscnbahnbaumcister mit vollkommen gleichen Rechten und Pflichten zur Seite zu stellen. Eine weitere, von der Firma beantragte Statutenänderung bezweckt eine Modifi kation der Art. 38 und 41 dahin, daß ;ede Aktie eine Stimme gewähren soll (bisher je 10 Aktien eine Stimme), und daß zur Vertretung von Aktien auch Nicht-Aktionäre bevollmächtigt werden können. Kl. Lodz, 6. August. In der Fabrik der Lodzer NSHgarn- Manufactur brannten heute Morgen die Färberei mit den Trockenstuben, sowie ein Theil der Bleicherei nieder. Der Schaden beträgt ungefähr 50 000 Rubel. Türkische Tabakreqie-Gesellschaft. Tie Dividende für 1901/02 dürfte voraussichtlich auf 17 Frcs. (im Vorjahre 18 FrcS.) gleich 8f,^> Proc. (8 Proc.) bemessen werden. *— Stand der Baumwollpflanzungen in Eentralasten An- fang Juli d. I. Nack allen bisher eingclaufenen Mittheilungcn ist der Stand der Baumwollpflanzungcn im Allgemeinen ein be friedigender. Obwohl die bestellte Fläche bedeutend kleiner ist als die vorjährige (je nach den einzelnen Rayons um 15 bis 50 Proc.), so_erwartet man dock, daß die Ernte nur sehr wenig hinter der des' Vorjahres znrückbleibcn werde. Diese Hoffnung stützt sich auf die ungemein günstige Witterung, die während der Bluthcperiodc der Baumwollpflanzen herrschte und noch gegen- Ivärtig anhält. Das Einzige, was man anfänglich fürchtete — die Heuschrecke — hat nur geringen Schaden im Gefolge ge habt; auch die ziemlich starken Ueberschwemmungen im Früh sommer, die eine Folge des Schmelzens der Gletscher unter der Einwirkung der außergewöhnlich heißen Witterung waren. haben die Baumwollpflanzungen nur wenig beschädigt, da letztere zumeist auf höher gelegenen Stellen angelegt werden. Es bleibt nur zu wünschen übrig, daß die bisherigen günstigen Bedingungen andauern und daß die Herbstfröstc möglichst spät cintrcten — dann ist eine reiche Baumwollernte gesichert. *— Tie Scidknerzengung der Welt im Jahre 1901. Nach der von dem Syndikat der Lyoner Seidenhändler veröffentlichten vorläufigen Statistik über die gesummte Seidenerzeugung im Jahre 1901 wurden in diesem Jahre 548 000 Kg Rohseide mehr hergestellt als im vorhergehenden Jahre. Das Gesammtergeb- niß der Rohseidenerzeugung stellt sich aus 17 759 000 Kx (im Vorjahre 17 211 000). Hieran sind die einzelnen Länder Ivie folgt bctheiligt (in Kilogramm): westliches Europa: Frankreich 654 000 (736 000), Italien 3 113 000 (3 275 000), Spanien 80 000 (84 000), Oesterreich-Ungarn 325 000 (313 000), zu sammen 4 172 000 (4 408 000); die Levante und Mittelasien: asiatische Türkei 843 000 (830 000), euroväische Türkei 200 000 (150 000), Balkanstaatcn 96 000 (76 000), Griechen land und Kreta 60000 (50000), Kaukasus 440 000 (350 000), Ausfuhr aus Persien und Turkestan 255 000 (310 000), zu sammen 1 894 000 (1 766 000); äußerster Osten: China: Aus fuhr aus Shanghai 4 920 000 (4 626 000), Ausfuhr aus Can- ton 2 160 000 (2 006 000); Japan: Ausfuhr aus Aokohama 4 333 000 (4 125 000); Indien: Ausfuhr aus Kalkutta 280 000 (wie im Vorjahre), zusammen 11 693 000 (11 037 000). Tie Steigerung in der Seidencrzcuguug ist hiernach der Levante, vor Allem aber China und Japan zuzu schreiben. Jnc Allgemeinen unterliegt die Seidenerntc großen Schwankungen. Die des Jahres 1901 hat ungefähr die Höchst erzeugung des Jahres 1899 mit 18 057 000 Rohseide erreicht. Berücksichtigt man indcß den Umstand, daß während des Jahres 1899 in Folge der Steigerung in den Preisen große, im Innern Chinas zurückbehaltcnc Bestände von Rohseide aus früheren Ernten nach den Häfen von Shanghai und Canton gebracht worden sind, so kann man annchmen, daß die Söidencrute von 1901 auch die des Jahres 1899 übertroffen hat. Trotz der un vermeidlichen jährlichen Schwankungen ist eine wesentliche Steigerung in der Gcsammterzcugung von Seide unverkennbar. Während in de» Jahren 1889/1891 durchschnittlich 12 408 000, 1892/94 13 923 000, 1895/97 14 952 000, 1898/1900 16 664 000 Rohseide geerntet worden sind, ist die Erzeugung in den Jahren 1900/01 auf 17 485 000 gestiegen. Dieser be ständige, wenn auch langsame, Fortschritt ist in wirthschaftlicker Hinsicht von größter Bedeutung. Er erklärt nicht nur di ruhigen, mäßigen Preise, zu welchen die Seide gebandelt wird, sondern zeigt auck den steigenden Verbrauch an, der ein Au- fammcln alter Bestände verhindert. Zahlungs-Einstellungen re. lis. Die Firma Otto Goldammer (Eisengießerei und Maschinenfabrik) in Lodz hat ihre Zahlungen eingestellt und sämmtlichen Angestellten und Arbeitern gekündigt. Tie Ver bindlichkeiten belaufen sich auf 250 000 Rubel. Nach einer von „Dun's Merkantile Agency" veröffent lichten Eoncursstatistik steht das Jahr 1902 in Bezug auf die Fallimente nicht ungünstiger da, als die beiden Vorjahre. Ter Zahl nach waren diese allerdings etwas größer, nicht aber mir Rücksicht auf die Höhe der Verbindlichkeiten. Im Juli 1902 er eigneten sich im Gebiete der Vereinigten Staaten insgcsammt 825 Fallimente (1901 697, 1900 793). Tie Gesammtsninine der Passiven betrug 6,933 Mill. Dollars (7,036 resp. 9,772). Es entfielen auf die Industrie 2,569 Mill. Dollars (3,240 resp. 5,178), auf den Handel 2,809 Mill. Dollars 13,354 resp. 3,324), auf andere Branchen (z. B. Versicherung, Trans portgewcrbe) 1,555 Mill. Dollars (442,000 8 resp. 1,27 Mill. Lollars). , Verloosungen. Buschtiehrader Eisenbahn. Das Nummernverzcichniß der am 15. Juli ausgeloosten 4proc. und der am 16. Juli aus- gcloostcn 5proe. ^Prioritäts-Obligationen befindet sich unter den Inseraten auf E-cite 5514. Leipziger Börse am 7. Auqust. Wie schwer die Tendenz der Börse zur Zeit abzuschätzen und wie wenig mit einer einheitlichen Stimmung zu rechnen ist, beweist die Enttäuschung Derer, die mit der Fortdauer der beim Beginn dieser Woche cingetrctcncn Erholung gerechnet hatten. Die Faktoren in dieser Calculation stimmten ausgezeichnet, denn die Krönungsfeier in London, die Kaiserunammenkunft in Reval, der glückliche Ausgang des Dresdner Zwnchcnsalles und die er warteten Neubestellungen bei der Eisenindustrie zwecks Ver stärkung des Unterbaues auf den preußischen Staatsbabnen waren Momente, die Wohl zur Belebung des Börsengeschäfts hätten beitragen können. Aber bereits im Verlaufe des Ver kehrs an der gestrigen Berliner Borie wüste sich eine merkliche Abschwächung der Stimmung, die beute auch hier Platz ge griffen hat. Die Ursacke liegt in der neuerdings schwankend gewordenen Haltung der Markte von New )ßork und London, besonders de? MincngeschäftS an der Stock Erckangc. Und da nun einmal die deutschen Börsen thcilS in Folge des Darnicdcr- licgens unserer industriellen Consunctur. IhcuS wegen der das reguläre Börsengeschäft empfindlich hemmenden Bestimmungen des BörscngescpeS in eine bedauerliche Abhängigkeit von den Launen der ausländischen Spekulation gcrathen sind, so mußte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder