Suche löschen...
Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1904
- Erscheinungsdatum
- 1904-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190402245
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19040224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19040224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-02
- Tag1904-02-24
- Monat1904-02
- Jahr1904
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.02.1904
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
zip an, da- jene Forderungen wohl begründet waren und nicht diejenigen der FriedenSmLchte und bi» Ende Januar 1903 erhob sie keinerlei Einspruch auf eine VorzuaSbe- -andlung der Blockademächte. Venezuela machte während der diplomatischen Verhandlungen immer einen Unter schied zwischen den verbündete» und tzW mutralS« Pftiche! ten, da diese letzteren keinen Einspruch erhoben hatten gegen die Inanspruchnahme einer Borzugsbehandlung der Blockademächte, und zwar weder beim Aüfhören d«S Krie ge», noch unmittelbar nach der Unterzeichnung der Pro tokolle vvm 13. Februar 1903. Die venezolanische Re gierung hat sich nur mit Rücksicht auf die verbündeten Mächte verpflichtet, besondere Garantien zu leisten für die Erfüllung der Verpflichtungen, die sie bona fide über nommen, wodurch die internationalen Beziehungen ge regelt werden sollten und die die Verpflichtung auferleg ten, festzustellen, daß die Worte „all claimS", die von dem Vertreter Venezuelas in seinen Besprechungen mit dem Vertreter der verbündeten Mächte gebraucht wurden, sich nur aus die letzteren beziehen konnten, anderenfalls würden die neutralen Mächte in irgend einer Beziehung aus den durch die kriegerischen Operationen geschaffenen Umständen Vorteile ziehen können. Ohne neue Rechte zu erreichen, bleiben die erreichten Rechte durchaus unbe rührt. In der Entscheidung wird Amerika nur damit be auftragt, die Ausführung der Bestimmungen bezüglich der Kosten zu überwachen. „Allzuklar ist das Urteil nicht!" r-ntsch-s «eich. Die „N. A. Z." schreibt: Die Bestimmungen der Deut schen Landesvereine vom Roten Kreuz und der mit ihnen verbündeten Vereine fassen zwar auf dem Gebiete des Kranken- und Unterstützungswesens zunächst nur die Für sorge für Angehörige der Truppen in das Auge, es besteht aber unter den maßgebenden Persönlichkeiten die Auf fassung, daß diese Bestimmungen unter den eigenartigen Verhältnissen, unter denen sich die kriegerischen Vorgänge in Südwestafrika abspielen, nicht ausschließen, daß die Wohltaten der Organisation des Roten Kreuzes ganz im allgemeinen auch den Zivilpersonen im Schutz gebiete nach Möglichkeit zugewendet werden. Es kommen hier nicht etwa nur diejenigen in Betracht, die als dem Beurlaubtenstande angehörig zu den Fahnen eingezogen worden sind oder sich als Freiwillige gemeldet haben, son dern es werden auch solcbe Ansiedler, die durch die feind lichen Horden an ihrer Gesundheit geschädigt und der notwendigsten Mittel zum Leben beraubt sind, mit ihren Angehörigen je nach Umständen auf Unterstützung und tätliche Fürsorge rechnen können. Die „Politische Korrespondenz" schreibt: Der „Vor wärts'" vom 21. Februar enthält einen in bekannter Weise durch besonderen Druck ausgezeichneten und reichlich mit den üblichen Schlagwörtern versehenen Artikel „Gehalts aufbesserung auf Umwegen". Darin behauptet er, daß durch den dem Reichstage vorgelegten neuen Servis- iarif eine allgemeine Einkommenverbesserung der Offi ziere vom Hauptmann aufwärts angestrebt werde. Die Behauptung entspricht nicht den Tatsachen. Eine Aender- ung der schon seit langer Zeit gültigen Tarifsätze für einzelne Offiziersdienstgrade ist nicht in Aussicht ge nommen. > Aus Aachen, 23. Februar, berichtet man: Der ost asiatische Krieg hat den belgischen, speziell den Lütticher Waffenschmieden, ungemein reichliche Arbeit gebracht. In den letzten Tagen passierten große Ladungen Revolver und Pistolen für russische Rechnung das nahegelegene Ver tuers. Zeitweise war der Verkehr derart, daß am Bahn hof Verviers-West Stockungen eintraten. Auch im rheinisch westfälischen Industriegebiet sind größere Abschlüsse für russische Rechnung in den letzten Tagen betätigt. Desglei chen erhielten einzelne Tuchfabriken seitens Japans um fangreiche Bestellungen auf sofortige Lieferungen. Flattr«. Dt : Sbg. San iui b-ach e am Woatvg in der Kammer eine Ja:rtp<llation rin, welch«» Borgern dir Regierung im raififch jwautschm Kampfe «ing^ichwjjrn hab« odrr «iazufchlagm bmafich tze, «m bö-eren Jalercsse de» Frieder», zum Schutz, dtk ita!i«n!schm u brtanen und de« ttaiienlschev Handils und zur V:UckUgurg de» brrrchtigirn Ei.sl.sft» J abrvS auf die i-miaattonale Politik. Der Minister vrS Aeußrrn erklärte hieraus: Er könne nur au! dir NmuaUtüt-rrtlöru», Italien« Vttwüsrv. Der Minister lrgtr »mlchiedcn Verwahrung gegen die Arußerungen Santini» rin, die nicht im Einklänge mit bei zwischen Italien und Rußland herrschenden Beziehungen ständen, dir d!« sreundschastlichstrn seien and di« J alieu unverändert aasrecht erhalten wolle. Au» dm Arußerungrn de» Minister» geht hervor, daß di« besonders srit der Rosrrisr König Eduard« säe Eagland begeisterten Soziald'mokcaten und Radikale» die Gelegenheit zu einer Mauis,statirn gegen Rußland sucht». valkanstaaten. Der „Frankfurter Zeitung" wird au» Konstantinopel telegraphiert: Et» Arrangement zwischen der Türkei und kni gar!» scheint unmittelbar brvorzustehm Ob daSsübr durch schriftlich,n Abtausch erfolgen wird, ist »och nicht b stimmt. Dir Erklärung de» vrn Sofia zurückgetehitrn bulgaoshru dtp. lmu,tischen Sgrutea Nüschewitsch,' wrlche derselbe dem Groß Vezier und de» votschaiteru de, Eateutrmächt« gegeaübrr abge geben hat, «erde» al» loyal angesehen, und r» wird der belgarischea Regierung dt« Kraft zugetraut, ihr« friedlich»» Abfichten zu verwirklichen. Die Türkei ist uuter diesen Um» st Irden zu arößerr» Entgegenkommen Bulgarien gegenüber dmit. DK Frag, »eg» Stellung von Garantien seit,»» der vrlgnischn, Lehrer in Mazedonien wurde definitiv fall« »«lefsen. Der vorgestrig« Miaisterrat beschbstigtr sich auch »ft der Aushebung der Grenzsperre und der Zollvexatirwru Vuk» stark« gegenüber s» SI baGurUutz tsch.gsudt«. WM- Ja Niederländisch»Jadtn, «ft der zwischen Rußland und Japan »tstandue Kanrps große Gpannunst hervor, da »an di« MögNchkckt vicht für au»,.schloss« hält, daß durch d« «u»,°o, 'NSAF'NL Bevölkerung wirft «au di« Fr^e avf, ob ei» «tscheldendir Erfolg d« Japaner dl« panmongolisch« Sirömunst in Japan nicht in solche« Maß« der stärk» könnt«, daß dir Plan aus, tauch« würde, die , Brüder der gelben Raffe" auf Java voa >rr Fre«dhenschaft zu befrei« Dieser Gedanke lieg, der paomongolischm Grupp« in Japan im HiabNck auf di« »rt, irrute Yrgwaftdtschast zwischen Japanern und Javaner» keimst ch'gb fern. Au» aller Wett. London: In einer Kohlengrube zu Aldwark, bei einem infolge Reißen» eine» Seiles entstandenen Unfall, wurden 6 Mann getötet und mehrere verletzt. — Wien: Ein schwerer Unfall ereignete sich im russischen Zirkus Beketow. Monsieur Eclair flog aus der „TeufelSrad- schleife" in die Manege und riß sich ein Ohr und einen Kinnbacken weg. — In der Bergarbeiter-Versammlung am Sonntag zu Ess en bezeichnete, nach der „Köln. Volks- ztg.", der Referent, Arbeitersekretär Limbertz, den Massen- streik im Bergbau als sicher bevorstehend. Die Führer hielten noch! zurück, bis die Organisation genügend ge stärkt sei. Die Versammlung verlangte, daß auf die Tages ordnung des nächsten internationalen Kongresses die Frage des Generalstreiks zur Durchsetzung alter Bergar beiterforderungen gesetzt werde. — Auf seltsame Weise ums Leben gekommen ist in Anrath bei Krefeld ein Kohlenhändler. Er ging neben seinem Wagen auf der Dorfstraße, als eine wild gewordene Kuh auf ihn zu stürzte und ihm mit den Hörnern den Kops durchbohrte, sodaß das Gehirn hervortrat. Nach wenigen Stunden trat der Tod ein. — Großheringen!: Auf der Haltestelle Auerstedt, ist der Hilfsweichensteller Naumann aus Nie derholzhausen, als er von einem im Gange befindlichen Güterzuge abspringen wollte, überfahren und schrecklich verstümmelt worden. Der Tod trat sofort ein. vermischte». Ein ernster Kampf zwischen Verbrechern und Schutzleuten fand in der Linienstraße in Berlin statt. Das „Berl. Tagebl." berichtet darüber: Seit einiger Zeit wurden in Hochparterres und in ersten Stockwerken zu Moabit und im Hansaviertel Einbrüche in ein und derselben Art ausgeführt. Bei Ueberraschungen verschwan den die verwegenen Burschen an Gurten auS den Fenstern heraus. In einem Falle konnte eine Beschreibung ge geben werden, die nach Ansicht des Kriminalkommissars v. Bäckmann auf den Gnbrecher Bauer paßte. Man ließ ihn vorläufig laufen, bis durch wochenlange Beobachtun gen das Einbrecherkleeblatt und der Hehler ermittelt wer den konnten. Es sind der 25jährige Einbrecher Karl Bauer, der berüchtigte, ein Jahr jüngere Akrobat Wilhelm Flei scher und der 26jährige Klempner Willi Rubin, die bei ihrem Hehler, einem Handelsmann Koch in der Linien straße unangemeldet wohnten. Tagsüber bewegten sie sich in Gehrockanzügen, Cylindern und Lackstiefeln in den ersten Wirtshäusern, trugen goldene Kneifer und ließen nicht erkennen, daß sie geladene Revolver bei sich führten zum „Schutz" gegen die Polizei. — Am Sonnabend sollte das Nest ausgenommen werden. Zunächst tauchte um acht Uhr in einer Haustür Fleischer auf, der längere Zeit um ein zu ihm getretenes Dienstmädchen herum girrte. Dann erschien Bauer, um in einem Barbierladcn Haar und Bart Herrichten zu lassen. Endlich folgte Rubin, der bei dem Wirt sein Abendessen einnehmen wollte. Das Liebesgirren war sofort gestört und Flei scher, der zum Revolver griff, entwaffnet. Er nannte sich Finster und wollte Anstreicher sein. Als Kommissar v. Bäckmann bei dem Barbier eintrat, sprang Bauer auf und rief: „Mir kennen uns ja, ich bin Udo Graf von Bredow, wir sind alte Bekannte, tut mir leid, daß ich ohne Ueberzieher bin, wir hätten sonst ein kleines Duell ausgefochten." In der Tat wurde später in seinem Ueberzieher ein geladener Revolver vorgefunden. Die dritte Verhaftung gestaltete sich am schwierigsten. Als Rubin vom Tisch fortgenommen wurde, wollte er ein Versteck aufsuchen. Auf dem langen Gang dorthin sprang er plötzlich einen Schritt vorwärts und feuerte aus einem. Revolver vier Schüsse ab. Das erste Geschoß drang einem Beamten in Brusthöhe durch den Mantel und schlug in die Wand; das zweite streifte die rechte Gesichts seite eines Beamten und blieb in der wattierten Schul ter des Mantel stecken. Die dritte Kugel ging überhaupt fehl und die vierte schoß sich Rubin in den Kopf. Nach einem Verband kam er in ein Krankenhaus, wo er zu gab, daß die Erschießung der Beamten bei der Verhaf tung von ihnen geplant gewesen sei. — Bauer, der an gesichts seiner Vorstrafen einer längeren Kerkerstrafe ent gegensieht, spielt den „wilden Mann'". Auch der Hehler, in dessen Wohnung man unter anderem Gurte fand, wie sie die Einbrecher zum Entschlüpfen brauchten, wurde festgesetzt. Die Probefahrt en mttSchnellfahrtlo ko- Motiven auf der Strecke Göttingen—Kreiensen haben, wie man der „Gött. Ztg." schreibt, den Beweis erbracht, daß unsere jetzigen Bahnbauten für Etsenbahnzüge mit größeren Geschwindigkeiten die nötige Festigkeit nicht be sitzen. Das Resultat war so lange bestiedigend, als die Versuche mit unbelasteter Lokomotive ausgeführt wurden Dagegen mußten die Versuche alsbald eingestellt werde«, nachdem man der Riesenlokomvtive noch vier bis fünf neue D-Zug-Wagen angehängt hatte. DU wurden ^oar auch hierbei 100 bi» 110 Kilometer in der Stunde gefahre«, doch mußte von einer Steigerung der Geschwindigkeit ab gesehen werden, da für die Haltbarkeit de» vahnoberbaue» zu fürchten war. > » < Wünsche betreff» de» Mesner GchllLwese«». Slrgesandt. 1. ) Die zur Zeit in Mesa noch bestehenden 3 Realschul- Klassen werden mit Beginn de» Schuljahr» 1906/07 voll ständig auSgestorben sein. Der Wunsch mancher Bürger, in Riesa eine Realschule errichtet zu sehen, dürfte nun, da das Stadtverordneten-Kollegium dem zweifelsohne wohlgemeinten und zweckmäßigen Vorschläge des Herrn Schuldirektor Dr. Göhl, zunächst 2 Realschulklassen einzu richten, die den Klassen VI und V des Realprogymnasium» Parallel laufen, nicht zugestimmt/ sondern in seiner Mehrheit die Umwandlung des Realprogymnasiums in eine Realschule mit Progymnasium gefordert hat, auch auf die hierauf erfolgten Vermittelungsvorschläge des Stadt rats — des Kostenpunktes halber — nicht ein gegangen ist, für eine Zeit — ob sie länger oder kürzer dauern wird, kann niemand Vorhersagen — ein abge taner Wunsch sem. 2. ) Von Ostern 1904 an sind vom Realprvgymnasium die Klassen VI bis Obertertia vorhanden. Die Sexta zählt zur Zeit 44 Schüler; daher sind sie im Lateinunterricht bereits jetzt in 2 Parallelen geteilt. Wahrscheinlich wird diese Teilung auch von Ostern an beibehalten werden, viel leicht auch auf Quinta ausgedehnt werden müssen. ES wird auch zu erwägen sein, ob sich die Teilung nicht noch auf andere Fächer als Latein zu erstrecken hat. Hoffentlich aber kann Ostern 1905 die Untersekunda errichtet wer den, so daß dann die junge Anstalt Ostern 1906 die ersten Realprogymnasial-Abiturienten entlassen kann. Es dürste dann ein gerechtfertigter Wunsch sein, die Schule mög lichst bald zu einem vollständigen Realgymnasium ent wickelt zu sehen 3. ) Viele Familien unserer Stadt und der Ortschaften in ihrer Umgebung — aus ihnen sind schon, trotzdem sie doppeltes Schulgeld in Riesa bezahlen müssen und auch in ihrem Heimatorte davon nicht frei sein dürften, zur Zeit eine Anzahl Knaben in der mittleren Bürgerschule vorhanden — wünschen für ihre Söhne nicht die Er langung der Berechtigung zum Einjährig-Freiwilligen- Dienst, also nicht einmal den Besuch einer Realschule; son dern sie möchten ihre Söhne bis sie „aus der Schule kommen,"" also bis zur Konfirmation, in eine, wir wol len nicht sagen ,Höhere", sondern in eine „gehobene mittlere Bürgerschüle" mit etwas fremdsprachlichem Un terricht usw. schicken. Das ist für so manchen Familien vater in Mesa jetzt ein frommer Wunsch Daß er aber gehegt wird, läßt sich leicht beweisen. 4. ) Von nicht zu unterschätzender Seite wird die An sicht vertreten, Mesa brauche nur ein Realgymnasium und eine einfache Volksschule; alles andere sei mindestens über flüssig, die Fortbildungsschulen natürlich nicht mit in begriffen. Es dürfte aber wohl kaum Aussicht vorhanden sein, derartige Maßnahmen zu treffen. Unsere einfache Bürgerschule ist keine ganz einfache Volksschule, sondern nähert sich einer mittleren Volksschule; aber es findet sich hoffentlich niemand, der den Kindern unserer unbemittel teren Bewohnerschaft den Schulunterricht zu verkürzen gedächte. Die mittlere Knabenschule aber ist so stark be sucht, daß die Klassen überfüllt sind. Die Schüler haben zu Ostern versetzt werden müssen, auch wenn sie das Klassen ziel nicht erreicht hatten. Infolgedessen erfordert da» Arbeiten an dieser Schule doppelte Kraft, ist für die Lehr kräfte aufreibend, u. trotz allen Fleißes u. aller Gewissen haftigkeit kann von Lehrzielen einer „gehobenen"" mitt leren Volksschule nicht gut die Rede sein. Was soll etwa an solch einer Schule beschränkt werden? Will man etwa die Unterrichtszeit verkürzen, so dürste damit auch eine Herabsetzung des Schulgeldes nicht ausbleiben dürfen. Was hätten wir denn dann gewonnen? Wir nehmen gern Lehre an,wenn uns etwa jemand darüber belehren will. Die Teilung der untersten Klasse von Ostern 1904 an ist höchst dankenswert, hebt aber den Uebelstand nur teil weise und kann leicht einen andern Hervorrufen. Ob sich der Wunsch, in Riesa nur ein Realgymnasium und eine einfache Volksschule zu sehen, auch mit auf die Mäd chenschulen bezieht, ist uns unbekannt. Wollte man aber unsere Mädchenschulen so „rückwärtsentwickeln", so würde wahrscheinlich bald der Wunsch nach Errichtung eines Mäd chen-Gymnasiums laut werden. Daß er schon gehegt wird, dürste nicht nur nicht unwahrscheinlich, sondern gerade zu sicher und gewiß sein; man hat ihn aber verständiger weise noch nicht öffentlich geäußert, weil man weiß, daß er vorläufig nicht erfüllt werden kann. Aber die Zeiten sind doch wohl vorüber, zu denen selbst maßgebende Per sonen in Mesa die Ansicht vertraten: „Die Mädchen brauchen nicht zu lernen", und wo man meinte, die Stadt dadurch eine Wohltat zu erweisen, daß man die Ansicht verfocht: „Wer in Riesa wünscht, daß seine Kinder eine höhere Schule besuchen, mag sie nur auswärtsgeben". Gar zu lange liegt allerdings diese Zeit nicht hinter uns. Hoffentlich kehrt sie nicht wieder! DaS ist der Wunsch de» Verfassers vorliegender Zeilen. Alle sonst hier er wähnten Wünsche hat er nur da und dort äußern Höven. Kritik zu üben und Vorschläge zu machen, steht beide» dem Unterzeichneten nicht zu; aber Tatsachen mitzüteilen, dürste nicht unnütz sein. Bürgerschul-Oberlchrer Dietzel. SNErStWericht», Großenhain, LS. Februar. Schwrtnemartt. Gerl»:: 8—18 ML Schwche: SS—18 ML Zufuhr«: ««1 Geck«, .0« Schweine. —
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder