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01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 15.07.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19060715017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1906071501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1906071501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-07
- Tag1906-07-15
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W» les. ! - «« « . - »· »» www« » EIN. 111-Fäss- Zwyecæ sit« so«- , 111-sei III« «» de: Städt« tell- ej titles-AK nwstetihsk leid. 4 ksiiiebt Wie, ; Frist Instit« ZUUUIISI ask så«-«-’2«i3"iZ’-"« Größte Auffase in Sakhfenk »uZc"d"?bT . - Ueber das furchtbare Spiel, das jetzt im Reiche des Wer! mit dem Leben, mit Todcöurteilen auf en seiten, sowohl von den Revolutionärem wie von der Reaktion, getrieben wird, erhalten wir von unserm Petercburger v. H.-Mitar better den nachfolgenden, noch unter dem Eindruck der Dumaverhandlungen über die Olbsehaffung der Todesstrafe geftbriebenen Brief: St. Petersburg m. Juli. Seit einigen Tagen befindet fich in der Duma eine Mitteilung des Präsidenten, der ein Ehrenplatz am Haupteingang eingeräumt ist. Es heißt in der Publikatiom daß es streng verboten sei, in der Duma Waf f en mit Zieh zu führen. Die Erklärung erschien am Tage, nach ein der Abgeordnete Siidelnikottn der bekanntlich ohne Beachtung seiner Immunität in rohester Weise von Polizisten verpriigelt worden ist, in der Dnma bemerkt hatte, ,er—sei genötigt, stets einen Nevolver bei fich zu tragen, weil ihn: fast täglich ein neue« ,«,Todesurteil« zngestellt werde. In der Tat hat der Umfang dieses Unfuges be denkliebe Dimenfionen angenommen. Die Schwarz hunderter iiberfchiitten d e liberalen Deputierten förmlich mit Todeeandrohungen Den Beamten, Kaufleuten, die den Arbeitern Konzesfionen gemacht haben, vor allem aber den fiihrenden lournalisten der freiheitlirhen Richtung geht eö nicht besser. Papier« korb und Geheimpolizei teilen ficb in diefe siaefkriptr. Olldineulith die Dnma den Jbroßen Ta hatte der fith mit Abfebafiung der Todedftrafe beschäftigte» hatte der Rilitarprolurator Pawlow schroff er· klärt, an eine solche Strafreform fei nicht zu denken, bevor die Wvo·lutio·iea;xe« nicht aufhörten, die He· , . ----.»-—--»-»- - , . -- « amten mit Mord und Olttenkaten zu verfolgen. Es war eine große Ungesrhicklieh eit der Regierung, das; sie eine Jeritinliehkeit wie Pawlow zu den Volksver tretern chicktr. Denn oon Pawlow waren haar sträubende Dinge bekannt. Er hatten. a. beispiels weise eine kaiserliche Begnadigungöurkunde absicht lich so lange m seinem Schreihtitskh behalten, bis das» Urteil 001l treckt war. Die Gntr stung war groß, als dieser gewissenlo e Beamte, der des Kaisers Wort so gering Nester« tte, das erihm keine Folge ad, gegen die nsg nng der Todesurteile sprach. Lsan überschiittete i n mit Beschimpfungen und ja te ihn mogliäh dem Psgätsy in dein man ihn nithgt mehr zu oe— mens . - Der kriegst-immer, der den Proturator Pawlow ins Feuer geschickt- hatte, »weil ihm die Gabe des Schönredend mangele«, hätte besser getan, diesen Desekt nicht zu beachten. Er hätte ia aus das Seh-d n reden zugunsten« des Wa h r redens schlimmstenfalls verzichten können. Dann hätte er wohl gesagt: »Wie sieht es denn mit der Abschaizung der »Todesurteile« aus, die die Revolutioniire en Regicrungsbeantten sprechen? Sind diese Urteile nicht weit ernster zu nehmen, alddeny die von den sogen. Schwarzhunders tern den L esalen gesprochen werden? Denn sie, fürwahr, sind nicht traurige Drohungen schwach herziger Renommistem sie sind Prophezeiungew denen die Erfüllung folgt» Wahrspriirhr. die von furchtbaren Ersolgen begleitet sind.« Man ti erzeuge sich hiervon: Rechts und links wird die» Parteigängerei des Sensenmanned gesucht. So sieht die Praxis aus. Die Theorie aber sagt:- Bei uns in Rußland besteht eine gesehmäßige Ahn ung oon er re en ur e o e ra e nur n d VbFdchdiTddsti i Fiillen polistis er Delikte. « Darum muß »diese: Seit die genialen Ktiminalnovelleit von» Conan Doolefoqar auf die Schaudiibne gebracht worden find, hat sieh für diefe geschickte und feffelnde Art von Kriminalrontan ein gest: früher noch erddhted Ente-esse kundgegeben. it hoffen daher, unsern efern mit dem in diesen Tagen dei uns zum Abdruck selangenden neuen Detektivroman von Melviu L. Severy eine willkommene Unterdaliungölektiire zu bieten. Der aus dem Englischen iiberfetzte Roman zeichnet sicd durch feinen« fpannenden Inhalt aus und darf, was diese und andre Qualitäten ans-est, zusammen sitz-en Kriminalnovellen von Eonan oole genannt t en. · Rembrandt Zu: dreibnnderiften Wiäiäerxfebz seines Gebnrtstageb am ·. u . Es ift ein seltsam Ding um »ewiae Stbiinbeikc In unbewaebten Momenten reden wir alle davon, von der der Antike ded Rassaeh Beethovens nnd Goethes- und vergessen dabei, daß wir genau genommen r, M« Recht zu diesem Worte haben. Ganz abaeiekeiw davon, daß das und bekannte StiickebenWeltaeichiedte itlbft im Vergleiche lediglich zur Grdaestdiedte ein ver ichwindend winzige: Bruchteil ist s— was erlaubt nnd von ewiger Sebdnbeit zu iorechen wo wir und von dem uripranqti euechouveitegefiibh aus dem Herau ein Werk erwu g, nicht mebr die keiieste Vorstellung Mmlien können? " Wir sieben deute noch bewundern vor der Hermedqeftact des Prakiteled oder den Fressen der Siftinax von dem Gan-finden, ans dem iie geboren wurden, wissen wir io weni , wie davon, ob und iibetbanpt noch das aleitde sibqiin erscheint-an ihnen, wie denen, die sie« einst geschaffen baden. ob wir« sticht Dinge in iie bineintekseny niüchte Imd leiten, von denen iene n ibid t haben. - Sorte. die bei ibnen vor· seiten bei: dieieWettekes Jåäik «? ZZLVUF M «"-«p«·"«i«i«?s"k Ziff« J: i « xwr nen en m ten en, en, Wis- nnd cnkyfindnnadaebali nidi webt-benimmt« sie iind tot nnd leeesfiiziznh jojebt wirst« Wissen. » Ungeheu- Dis exists-Mi- tolouetpeite kostet sc: Dresden uns Uns-sung III» Urania-CHOR» an« besass-stund- IU Tabellen· sah II ff. Die Dipcltiqe Uetlamezelle für Dresden nnd Um« ges-us l It» is: ans-Irrt txt Its. se! steh-belassen «« Jahren-ihm Nase« ums tat-is. Visite-gebühren s 11. Jzkferaie tot« tust-Iris werde« mir seqeu Botanssesapluuq Myosin-sen. II: di« Orfo-been an bestimmte« tagen tm« SOLO wird Mist Istsntiert Telephon-tschi Aufgabe von Jus-ums nagt-Why. Unsre Nessus: nnd auswärtigen Miit-ten, sowie Ist-NO· Imcoueeuscxpeduiouen im In« aus lastend nehme« Futen« zu Originals-reifen n. splabqtten an. Die krumm: ins-fast ts seiten. I seitgr Beine: sag? c vorausgesetzt, we: un« hatt( Its sie sey: H» M! Dcckmuqg Esaus at: he» WITH-Wette M M it Justiz-stät am für M Mk! diesseits« ei! i web se site Mag: K: tm! die KOCH-denn r, Es: die Riss — 's:- lance als Fest. sum» Haus· S Pf« II Pf« Ls Pf. ils Pf« 125 5 im« I Pf. Reduktion und Htsnptasfåäfstttelle leediimsdsmss C. Bernh-redet: Reduktion Nr. ON, Expebitton Nr. Ums, Um, Verlag sc. " «, ·- l Belcuchtet der verstehen« Brief den Gruft der Lage im russtschen Recche ohne Zweifel schon hell See· nng, so wird uns heute von unserm Londoner e· daktionsbureau eine Drahtnathricbt iibermittelh die nicht verfehlen »wir-d, nach allem Boranqeganqenen un geheures Aufsehen zu erregen. Sie besagt nicht mehr und nicht weniger, als der englische Flottenbesnch in Russland ist giinolicb ausgegeben. - I! bedeutet dies eine verblitffend promvte Ve sttitignng unsrer zugleich mit der offiziellen Bekannt gabe des englischen Besuch-Programms am Donnerd xtage gegebenen Schilderung der revolutiontiren Be· wegnng in Rnßlandc Heer nnd Martin, sowie der Geradezu verzroeifelten Lage in Neustadt. Die zariscbe · egierung gibt damit vor aller Welt ein offenes Ein« gestand-sie « ihrer völligen Ohnmacht der revolutio niiren Bewegung irr Heer und Marine gegenüber. Das betreffende. Telegramm lautet: -kn- London, it. Juli. Wein-Sei. der site-eben Fkärchricbänkls spkie Initiati ve enge n en t » Her« DOHRN-SNELLS«- dast deris ein«-I der OF« g - lischen Flotte in Russland in letzter« Stunde aufgegeben nsirden ist, nnd zwar soll der« rnssischxe Gesandte in London vorher die N nreg nn g hierznlgegeben haben. Diese-D be« stätigt meine frithere Meldung, wonach nian in sind· land selbst srohiotirqv ioenn der Besnch nnterbleibn da man nnr neuen Unrnben in tnilitiirischen Krei sen nnd in der Bevölkerung dabei entgegen-sieht. Die rnsiisehe Regierung soll die» Bitte un: Unterlaisnng des Besuches niit einein langen Exvoiö begleitet haben, in welchem gesagt wird, toie angeblich die Re gierung erfreut-gewesen ist tiber den bevorstehenden Besuch, aber roie sie doch nicht in der Lage ist, zur« zeit die Gctititenndsibast der englischen Flotte ange deihen zn lassen, ans welche diese rnit Recht Anspruch erbeben würde. Ferner hat der Zarne rs d n - lich eine Devesche an den König Ednard g e richtet, in der er dieGrtinde anseinandersetzh weshalb der Besuch in nächster Zeit nnopvortnn wiirr. Die Admiralität-lasse gestern abend, dass die Fahrt des Geschtvaderö in bis-Ostsee nnter diesen Umständen eventnell ganz nnterblctbh jedoch sind mühenjfife wieder zu erwecken - es wird immer nur Leben von unserm Leben, nie Imebr das— eigene, das mit denen, die sie einst aefprochen haben, für immer versunken ist. Was Worte· nnd Werke an M sitt ihre Zeit bedeutet haben« ist site uns nicht mehr zu enträtselm wtr wissen immer nur tujnt das, we« sie unt heute sehen und was wir ewige Gtbsttbttt nennen, tst Schönheit von heute, von diesem Moment, die kcilesteäiitfnog iktichttniigslititokgcttxbztsitgz sieht: besteht. .n eer kenn« e n er erudey »g.skzssssss-.ssks..s. s.3-,-;«..1.E;;..:.·- s et . v: m - am« meet. an, das as: wiss-summ- u«- lexte Muse, die dem Cestkhlsisedersneiten Generation Immer tot er etwas Neues im geht-verstehen, wenn «« s« Ost-se« as« « e e zu u III« ta- Äce—knsn»aukqik,«ssusvpyu sc« J s Strasart einGnde emacht werden. Die coniegnens ans dieser Gegenliserstellung aber,lautet: Nicht der Richter oder die sldministratiom sondern nur die Ge beimgeseilstbasten haben das Recht, politischen Wider saebern den Abschied vom irdiseben Leben nahm-legen. Das ist nun freilich ein Zeichen bedenklieben sNiederganges moralischen Empfindens Der furchtbare Ernst, der in der Lebenöberanbung liegt, ist den Mitgliedern der russiscben Gesellsibast im Sturme der Leidenschaften abbanden gekommen. Das gilt in gleicher Weise von Revolutionären und Administrationönrteilem wie von der dfsentlicben In sitz. Gestern bat beispielsweise im Prozeß Roscbdiestwensli das bochite Militargericbt vier Offi ziere sum Tode verurteilt Gleichzeitig aber befür wortete das Gericht die Umwandlung der Strafe in zebnjiibrige Festungsstrair. indem es lieb gleichsam selbst überstürzte und die weitere Umwandlung der Festungöstrase in Dienstentlassung erbat. Der Sprung wäre unbegreiflich, wenn man annehmen wollte, das; sich das Gericht des Wertes, den das Menschenleben bat, bewußt gewesen wäre. Man spielt eben mit dem Tode, den man längst an gesålligeir Kameraden zu be trachten gewohnt Hat. « Orderö i« dieser Bist-us bis ieti in« liiii se« gebe« nnd die Flotte Rede-meines is der Ostsee mer deutsch· und sthivedisthe Osten« erlassen. Jedes: sallö isi diese leise-aber noch uitbi definitiv erledigt. .. . » H« ichs-es o( "so di· uca veudeu t te gktsåhiksendsltekttstttuqeänxitxptä die aukenbelickliche Läge U Cl! F - Der Its-der des sdsiraks Lichts-tin eine - Since-Lin. -lm- London» U. Juli. Gent-ZU. der Dresdner Nenesten Nachrichten) Zu der Meldung von der Ermordung des Økdntirals Tschuchnin er-» fährt die »Man-ums Boskc daß qnch in diesem Falle wie bei dein ersten Ottientat ans den Admiral eine. Studentin die Täterin gewesen sein soll. Sie soll fiel) in der Berkleidung eines Marinesvfdaten im Garten des Admirald versteckt haben. Der Zae und die Drum. « Peteröburky ist. Juli. (Priv.-Tel.) Wie aus bester Quelle vertrinket, wurde Schsipow mehrmals vom Zaren empfangen. Er suchte den Kaiser von der Unmöglichkeit eines Kvalitionss kabinettz zu überzeugen und führte aus, das es nur zwei Mittel gäbe, entweder die ietzige Regie rung oder ein Kadettenministeriunn Der. Za r äußerte sitt) nirbt darüber, gab aber f einer U u zufriedenbeit tiber die Dunst: unver bobjetz Ausdruck. « Petersinrq u. Juli. Wriv.- T e L) Oe rürhtweise net-lautet, daß der Zur Plato n o w zum Premierminlfier ausersehen habe mit dem luftraqr. die Dnma aufzulsien und eine N e uw a h l tin-Inwieweit. « Beten-Zins. 14. Juli. CI r i v.- T e l.) Sechs Mitglieder der Reiebgduma werden sur Teilnahme an der internationalen Frieden-kon fe r en« nach Lo ndv n entsank-i. · Bdckerstreis in Moskau. - P Meilen. 14. Juli. (P riv.-Te L) In eine: -«Betfmmluna von 147 Arbeit-Jedem des Bäckerets geiverdet wurden die Forderungen der Blicke-ne feseu für» Irrtums-um. erklärt« Msolssdelleu dst ältern ein sxiekerstreik siegen-sen. »Ist der Häuser: trdt ift nirgends Weil-drei etdsltlltd Die trei kenden ziehen durch die Straßen nnd versiegen die» Ardeitöwilligein Die Polizei »in-di dies zu verhin dern und es kam gestern zu Zulammenftößeihl ejnftweilendbue ddfe Folgen. Politifches ans Frankreich. »Von unsern: Pariser J.-Korrelvoi-deicten. - Paris, 12. Juli. Uebermorgen ist Feiertag· Das Nationalsest vom 14. Juli, das die Epigonen ans-die Einnahme der Bastilleim großen Jahre 1789 erinnern soll und tat sächlich ein Volkssest geworden ist, das das Gepräge einerjkrelgejitsseier trägt. Gseist vor allem ein abso lut freier g für die vielen Bettler, woraus zugleich hervorgeht, daß die Republik ebenso kapitalistisch ge blieben ist, ivie die Monarchietn Und daß man sich darüber keine grauen Haare wachsen läßt, das lehrt dieser lustige Festtag, wo das Volk sich aus osfener Straße bei Tanz und Spiel vergnügt. Das Haupt ereignis des Tages ist bekanntlichdie große Truppcns xgekw seit dessen Geburtstag an diesem Its. Juli drei . hrhunderte dahingegangen sind, rüstet sieh, in ihm den ersten großen Maler der neuen Zeit, den Er zieher Reuibrandh den Prediger großen, vollen Lebens zu verherrlicben Hat Reinbrandt wirklich das geben wollen, was wir heute aus feinen Werken herauslesenis Wir sehen und empfinden sie als Dokus tnente des Ringens und Kämpsens eines großen Men schen, als Zeugen von Haß nnd Liebe, von Inbrunst und essender Sinnenlush von Sinken und Steigen eines Kiinstlerdaseinsx ob Rembvandt wirklich das in sie hineingelegt hat wir wissen es nicht. Branchen es auch nicht zu wissen, denn der Wert eines Werkes beruht nicht darin, das; ein bestimnier vom Künstler beabsithtigter Schdnbeitsgehali in ihm liegt, sondern das; er es derart« menschlich zukunstshaltig schuf, daß nochssahrhunderte nach ihm sich, ihr Weben und Wesen in diesem Spiegel finden, vielleiiht ohne daß der Meister selbst eine Ahnung dessen hatte, was er gab. »; »Im! hier aus gesehen ist das Werk des Mannes, seit-dessen erstern Tage heute drei Jahrhunderte ver gangen sind, der reicbsten nnd ewigften eines. Seiner Zeit gab er wenig, nnd die Werke, die ihr. etwas zu sagen hatten, sind siir uns meist blaß nnd fremd ge« worden: was er siir sich geschaffen hat, ist uns Men schen von heute ein Schat- und eine Fülle von Offen barungen letzter tiefster Seelengriinde geworden, wie sie in dieser Größe kein Zweiter zu geben vermåp Ob Reinbrandt all dieses, wenn auch unbewußt, be - sichtigt hat. ob er der war, als den wir ihn heute aus seinen Bildern uns gezogen haben, wissen wir nicht. Persdälithes von ihm ist nur wenig erhalten; Briese m? uszeichnungen find uns kaum überliefert: ab r wenn auch die Historie ihrs-eint, das Werk redet und aus ihm erwächst Gestalt und Geschick eines Menschen, eine Traaib wie sie selbst Michelangelo nicht zu« bieten vermag, die Tragik des Großen, Ein« zelnenx die erst wir heutigen bis in ihre ganze Tiefe in enwiinden derartigen. Bad tut’s, wenn er selbst vielleicht ein andrer war, als wir ihn fett» en, wenn. er andres unt seinen Werken er llte, »als das, was wir an ibtn bewundern? Or» Inn! noi heute cindrlicke trndsrlednissewie W; so R« iviksziidsureiegveisu wir nnd-ihn er st unter-uns trete, kansn Fuss; vorn-sen. aus«-nie seine Saaten-te m an o aber. « cin seit ansedseien ist es, ans dein· das site« spricht, ein ased enthält, Fsiiiiisndsein - ch . ~ muss! e..«..-.«ig.k.:-;:i a«-ss.sssks..ä«sssss-s"såkkks"w - c III« c c »so-u«- siisseuss grau-i« pkp ask«- ts VII-seit. sxgzsksw gross-ess- F« «. :F:-k3-««::»««« ji«-sub . z . Fäss- . . His « sstchdZssssltshvessmubanbsrshoslllkb « schau von Longihamn ein wahrhaft imvosantes Schau· slfpiel das allzeit dazu gedient hat, den fremden Mo· narihen eine Idee von der Mk itiirmaät Frankreichs zu geben und das in diesem Jahre dazu dienen wird, den ferrsrher vou Kambodxa darüber aufzuklären, was bn erwartet, falls er eh n die franzitsiiihe Bevormundung auslehnen sollteMi gnt franzdsisther Höflichkeit wi ihm das also in charmanter Weise beigebracht. Uebrigens hat diese Tricvvegkau etwas an Bedeutung verloren, seit sie in der F e stattfin det. Früher begann sie nachmiitags 2 Uhr, nnd bis dahin hatte lgaräz Paris eit, nach ongckamzi hinaus gnziehen s! s nige Ia re hintereinan er ie Sonne en Truvpen und den tschauern und zuleht sogar dem Gonvernenr von aris einen bosen Streich spielte, wurde die Revue aus die Frühe verlegtz sie nimmt diesmal um s Uhr i ren nsang, und wenn auch noch Hunderttausende Pariser sich durch das unli tärisihe Schauspiel aus den Betten locken lassen, so reicht die Zahl der Besuche: doch nicht an die sriiheren Besuchszifferit heran. . Auch der Drenfushandeh der vor der lustiz nun glücklich zu Ende gegangen ist, hat bei dem Publikum nicht mehr den alten Erfolg erzielt. Der seierliche Kassationshof ist ohnedies nicht geeignet, Neugierige anzuziehn» aber so wenig Interesse für den einst mais so ausregenden Dreyfushandel hatte man doch itieht vorausgesetzt. Selbst das Urteil ist vor einer beschränkten Anzahl Interessenten gesprochen wurden. Es waren da: grau sein, Oberftleutnant Pieauarn Hadaniarln der chwiegervater und Louis Drei-Jus, der Bruder des Exverriiterssh der Deputierte Io evh Reinatlz Lonis Havet vom »Institut« und andre Per sdnligkeitem deren Interesse an der Afsäre ein ver sdnli es ist oder geworden ist. Das Urteil wurde mit Ruhe und ohne Ueberrasehung ausgenommen und .von Interesse sind jetzt nur noch die Konsequenzen, die aus dem Freisvruch gezogen werden müssen. Es «wird wohl noch zu einigem Streit und Zank führen, aber die Partei des Rechtes hat seht auch die Maihn und so werden Mereier und Konsorten zuletzt doch klein beigeben müssen. Und gerade dadurch, das; sie bis seht Neigung zeigen, sich nicht vor dem Spruch des Kassationshoses zu engen, Indern die Fiktion der Schuld des Hauptmanns reysus aufrecht halten wollen, verwirren sie siih das Anrekht auf eine Am nestie, die man zurzeit mit grosser Bereitwilliäkeit ge währen würde. Hat man doeh so ziemlich a eLeuie der smnestikteilhastig werden lassen, die irgendwie »Ni,itleid verdienen, ie Kirehenverieidiger und die ssilntimilitaristen und selbst die Drucksachenboten von Paris, die man zwar nicht osfiziell amnestiert hat, aber doch alle wieder in Gnaden aufnimmt. Man ist in Frankreich stets zum Verzeihen geneigt, und die Radikalen halten es noch fiir ihre ganz besondere Pflicht, sich großmütig zu zeigen, weil sie Männer des Volkes sind und sieh gar ihres Sieges freuen. Aber den Antidrevfuslern werden sie nicht vergeben, wenn sie nicht schleunigst-die ganze Affäre totschweigem denn die Herrscher von heute haben sich selbst noch mancher lei vorzuwersen aus jener Anfangszeit des Drensuss handels, wo sie es wie jedermann machten, d. h. die Augen schlossen, um nicht die Wizkrheit zu sehen. · - Im übrigen muß man den adikalen lassen, daß sie fürs erste recht fleißig sind und dem Volke matt-he Errungenschaft sichern, auf welche man lange gewar tet. So ist erst letzt die Sonntagsruhe im Handels gewerbe gesetzlich festgelegt worden. Wie notwendig ' dieses Gesetz auf einmal allseits erachtet wurde, de weist die Stimmenzahh die das Gesetz gesunden hat, denn es wurde einstimmig gegen eine einzige Siinnne angenommen. Aber ohne die radikale Herrschaft hätte man noch lange darauf warten können, weil es den gemiißigten un mehr noch den gemischten Mini- " Ekel und Seligkeit, Glück und tieffteb, letztebMenfehem elend. Ein Jugendleben im Elternhauö zu Lenden, draußen am Ende der Stadt, unter der väterlithen Windniiihle ein Studentenleben - zuletztein Maler leben. Nach Amsterdam geht er zu Pieter Landmann, utn bald darauf alle Lehre zu verlassen, weil er nur Hieb, seinem eigenen Nachdenken die Ausdrucksmittel danken will. Ein wilder, züaelloser Wandel fest ein, mit brutaler Offenheit in ieinenßadierunaen darste ftellt, daneben ein fleißige-by braves Malerdasetm is er Sabkia trifft und nun die Glticksböhe erreicht ift - aueh äußerlich, in slufträaen und Einnahmen. Alles fliegt ihn: zu, bis Saskia stirbt und er zu gleicher Zeit fo weit er selbst geworden ist, daß das Publikum sieh abwendet Und nun aeht es bergab und bergauf. Aeufzerlich beraab - ktinftlerifch bergauf. Aus dem, Maler des schönen Scheins wurde fest-der Maler der Seele« Ein fchwermiitiger Untertoti seht ein, treu .allerDerbheit, die sich noch findet; er uinnnt ibendriåse Stoffels zu sich und arbeitet, schafft unerniiidlickt k sich. Eines Tages aber wird sendrickie vor den Rat zittert, weil -fie mit Reinbrandt dem Mater. uuziichs tigen Abenbwandel führe. und bald dar-aufkommt derkftttauiielle Zuiammenbruclx Eine Zeitlana biilt er sieh noch, bis ihm ftinf Jahren» feinem Tode auch Hendrickie noch entrissen ward. Da bricht er zufam men. Der Lllkobol aewinnrtmwerniebrsewalt über ihn, wenn auth sein Geist nicht ruht und nicht raftet und noch« in letter Stunde nach Probleme-i streift, die erst wir heute wieder ausgenommen haben. Dreiund seehziaiäbtiw ans. Oktober usw, stirbt er, nur seine Kleider, seine Wästbe und sein Nalaerät bintetlafsenlu Er hatte gelebt, wie er es wollte, und hatte ebenso ge schaffen, weil er nitht ander« konnte: so tnuåte er K· grftxcde neben. weil er »der erite freie ttttn ler«. r er te freie Mensch sein wollte. Gerade dartun aber · fnritbt fein Wer! notb heute mit dieser erfciits ternden cindrinalicktkeit zu uns, weil aus ihn: nicht nur sein Mars-rinnt, sondern das Mart-return des « Künstler« überhaupt spricht aanz gleich, ob er e« ; Påneftittegeittietfvkollte ziiiärssnicllpjt Er« aab tseine leeele und « - u»a, · ein, en cum-onus eran ·.- dein bäte-ten siderfdandeder andern - Ceiss fpissekt idu nnd spiegelt sein- l: s, -erm-Fteeflabersozuaeftalten, das hinteren« »« Ginze at« das· Einige, hinter denrsndtiidnalgesthick des Vaters sietnbrandt barntensz van Um! das II· ssthiet aller einzelnen. aller Ringenden und heiter« scientes-demse- ftir uns-ins ebesosie I·
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