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01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 18.11.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19061118017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1906111801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1906111801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1906
- Monat1906-11
- Tag1906-11-18
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M» gis. l. Ansg alte. Auflage 100099 »i»··ig1i· Sonn-fan- 18 November 1906 xesdnerNeuefteNakhrskbteE Unabhängige Tages-Zeitung. »W- Kotvnelzeite koste: iüt Dresden und Umgebung sqqkaiiewdns Es As, aus demslustande Ums» »zum» »« T» Fspalnqe Jicklausezette tu: Free-den und Um. M·lss·,»i«isk nett-wär« l,do spie. Ve- Wtekkstholungen Wgkesuunauen Jtavaii nach tat« Ctniireqebüvren 20 VI. »» so« aisskvärts Besser: m« qeaen ispk»»gh·z«hsp»q .··»»»,·», It« das rfche neu an bestimmten Tage« aus H» wird nich! ankamen. Telepboniiche Dis-»O« »« M» Uqutjsssia läuft-e Drei-ones und auswärtigen «« tmkqk form-Ficke nnoncetnEtpedittonen tm Jn- »» I« s: er nmtuct u toman sichs— · Sicherung der Baufordcruiigkn «» Esmoiirs eine-z Gesetzes über die Sicherung Zlspdeuzskgeik dsgrbVaiiflzandivZkerckist Reich? « er einen we eru en wr , eI"««"""9"«·-« « r rck di R i . ls eiiier VSZISJMIA frag l)- e eg e t«·k?"-l"s,.«,«,salls selbst sehr wenig von seiner Wirt «9-"« lcstskioeckiiiiisiiakeit überzeugt, denn sie weist «k«««.« Egdiiiiii wiederholt daraiis hin, das; der MAY« askaksearheitct worden sei, ioeil ein sgnszklslislixlvoiudeii dssandiverterii verlangt werde. - NOT« EIFBLFZZYEJZIITHk3Ik2»?;T2FI?-T?iåiå2i" srpksllkiiflLiiiioeiidiing gelangen follen, ivo eine« es« VI?«;THIFZLLEFZFZHSHHMkssskkiisä«Fig? Wjiverdesi niolil nur die großen Städte; kalt-» - . i; «- - . . - d see« ""»"kE"-3i«2sr-«-«T2Tä«dxä3 LITZTF«»FZZIL."BEZL«VLTE "«-««cL«««««-««««« jii den Maßregeln des Gesetzes teil! Yedlkmslm z . sk « H[ - m T»- Vkmagc hiziest si ) auch nur auf Iden « icit iiiii iinibaiiteiy Aiiliaiiteii niid Remun- W« ) Edsdiidere wird der spall ivo ein Ge istes« VII« «« . - J« ossr «· dss b »» Ums, mriiliiiiiig eine« neuen ei iaii s. »F m» wird, von dein Eniniiiri nichtmberuhrt Hei? Mk» wiiiiiieii nur Gebkiiide zu »ol)ii- nnd ge— rbkzmkss Zwecken in Betracht« »Aiiögesihloi"seii M» mis- ijsscntlikhe Gebaiidy Seite-Heu, Kapelleir z» gsskisiisiviss gsiiszt »auf denäßeinltat delr Bi mmkik eine: ».«.ii.il»i)i»iiiii»iioii, ·ie Furt» iliåzzrereii km, H» pisziinri Jixiiczlliiåbiiii F stille« ver einrichten: issrietzeiitiviiri ur ) eza en »in e. A» dcii »Verhandluii«gci»i der zioiniiiiisiiiii gingen ezgssswiiisie hervor, die im Jahre Mit! piihliziert idiiisp Tiejieiden Eiinvuisse iEntiviirs A und IF) icrichiedeii sich Lieder Fvaiirztiizchk badete? Erz? Mk; Am» le! Cnzvurs ex» Jan: » · re seiaiiieii iiiid diachiiiaiiiier non der Beruckiichtp »»»sschlosi. wahreiid der Entwurf B »auch die iiisriiiigen der Liieieraiiteii nnd Nakhinaiiner in Kreis« der»Baiigljiiibixier eiiihezog.« Beide Ent iie hielten iilieijeiiisxiiiiiiieiid an dein» isiedaiiken des iiircii Eniioiirixs seit, das; dir jiiihrivert des uiidsiiiitis über den JBiiiistelleiiiiiert liiiiazis deii szgxksxiiiigerii vorzugsweise gebührt» geiralteteii ghck»daliiii»aiid, das; von der isåeioäshruiig »eines den isiriiiidsiiizeii des«»Um:ndvukhreiizäsäatbiveiklzein iziorreiims vor rioreiiizieraiieiieii : e ) en a ge iiiiiiid die Sicherung des» Piehrrverts siir die Ban dcriiiigeii dadurch lierbeigefiilirt wurde, daß die Ugkskchgiigiiiig itiur erteiltnncirerdeåi sogtw Inåeiiii weder ie einae rageiieir . e»ite eii an»- e en·- nnichi iilserfteiiien oder in Lvdhc dec- Ueherichiiises herbei: durch sjziiiterleiiiiiia von Oseld oder Wert iercii iiogesiauiite Tiiiereiiztiiiikioiiick geleistet cd. In diliiieliiiiiii de;- iseltiiiiiisiisrei DE«- iNeiis iiieiiiii den dnrih laridessherrliche Qkerordiiiiiig lee iiiieii tsieiiieiiideiis ittiiiiiiiieii becdkEiitiiiurie iin seiitlichen iiiit dein sriihercii Enrioiiri iiliereinz Das« leiche gilt liiiisichilicsi der ·Baiigeldsii)pdthek, Jedoch iiie diirili Eiiiiiiliriiiiii eine-s Treiihciiiders eine idsiere Sirherlieit der Bangeldgeber erniögliiht nden iind ivaren in dein ixiitiviirie B» Be«i»ti»iii iiiigeiiiiiirgeieliisiy welkhe ans eine gleichiiiassige erteiluiiii der· Liaiigelder unter die verschiedenen ingliiiihiger liiiiiviijkeii sollten. Tie jöQiac« Lskorlähe ·j·t·(«-«ljt«i111· allacntcittctt auf mVodrn der» Entivurfxs B, hat xedokb von Bestim mam ikbcss di(- nleicbtttisfaiac Lkcrkcisukm der Van- Größtc Anflagc in Sachsen. Reduktion nnd Hquptqefchöftsktelle Ferdinandstraße 4. Fernsprecheu Reduktion Nr. 8892 Exucditton Nr. 4545, 4ö71, Verlag 542 scider abgesehen und die Vorschriften iiber den Schuh der Nachmänner vereinfachh Ein wesentlicher Unter schied von den früheren Entwürfen besteht darin, daß dem Eigentümer das Recht eingeräumt wird, durch Hintcrleguitg eines Viertel-s der voraussichtlichen Baukofteik als Sicherheit die Eintragung eines Bau vernierkes und die Feftfiellung des Bauftellenwertes abzuwenden. Die Begründung sagt hierüber: Hierdurch werden die Bedenken, welche sich gegen den Entwurf erheben lassen, wesentlich gemildert. Immerhin bleibt die Frage auszuwerfen, ob die Vorteile, die man sich von der Accnahine des Entwurfs versprechen kann, io grosz sind, das; es sich rechtfertigt, die zu er wartenden Nachteile in den Kauf zu nehmen. Es kann nicht Aufgabe der Gesetzgebung sein, den Bau handwerkern den sicheren Eingang ihrer Forderungen zu gewährleisten. Das Risiko, welches jeder Ge werbetreibende läuft, kann auch ihnen nicht erspart werden; auch von ihnen muß verlangt werden, das; sie selbst den Schuh gegen Benachteiligung durch un-I lauteres Geschäftsgebaren in die Hand nehmen. Nur! darum kann es sich handeln, ihnen die Waffen zu« geben, deren sie im wirtschaftlichen Kampfe bedürfen. Das; der Entwurf nach der Auffassung der Beteiligten dieser Anforderung entspricht, ist daraus zu ent nehmen, das; die veröffentlichten Entwürfe in den Kreisen der Handwerker Beifall gefunden haben, und daß von ihnen die Einbringuiig eines solchen Ent wurfs verlangt wird. Ter Entwurf gewährt den Baugliinbigerm wenn keine Sicherheit geleistet wird, eine Hypothek, welcher andre Rechte nur bis zur Höhe des Bauftellenwerts und der zur Befriedigung von Baugläiibigeric ver wendeten Baugelder vorgehen können. Der Wert dieser Hypothek ist nicht allzu hoch anzuschlagen, denn wenn es zur Zwangsversteigeriing kommt, müssen die vorhergehenden Rechte herausgeboten werden, und dies wird dem einzelnen Baugläubiger schwer fallen. Der Wert der Bauhhpothek darf aber doch nicht unter ichiitzt werden. Denn die Hypothek kommt innerhalb des wahren Wertes des bebauten Grundstiicks zu suchen, zumal vorausfichtlich die Schätzungen des Baustellentverts vorsichtig ausfallen werden, nnd bei der Prüfung, ob die voreingetragenen Rechte sich innerhalb des Baustellenwerts halten, ztveiiährige Zinsen! beriickfichtigt werden, so das; die voreinge tragenen Rechte nicht mehr als etwa 90 Pro ent des Vanstelleniverts ausinachen dürfen. Die Hypothek bietet daher den .f)andwerke·rn, wenn sie sich zu:- iannnenschlieszem eine geeignete Handhabe zur Wah rung ihrer Rechte. Oh ein Zusammenschliefsen der Handwerker sich erreichen lassen wird, oder ob sie sonst tlliittel und Wege finden werden, das ihnen vom tsöesetz in die thand gegebene Hypothekenrecht in nutz briiigender Weise zu verwerten, muß die Zukunft lehren. Jedenfalls gewährt die Bauhssssothek den Lvandwerkerii mittelbare Vorteile von wesentlicher Bedeutung. Denn da das Vorrecht der Baugelds hupothek grundsätzlich davon abhängt, das; die Bau gelder wirklich zur Befriedigung von Banforde ritngeti verwendet werden, wird die gehörige Ver wendung der Baugelder gesichert und das Auftreten schwindelhafter Bauunteriiehmey welche die Bau gelder für ihren Lebensunterhalt oder zur Bezahlung von Schulden, die mit dem Baue nichts zu tun haben, verwenden wollen, in wirksamer« Weise verhindert. Trotz des Bestrebens des Entwurfs, das Ver fahren tunlichst einfach zn gestalten, muß damit ne rechnet werden, daß der Entwurf schon infolge der Beteiligung verschiedener Behörden —— Baupolizei behörde, Grundbuchamn Schiitzunasbehörde Ver ziigeritkigen sowohl im Beginne des Baues als in der sVerwertung des vollendeteu Baues mit sich bringen »und damit eine Verteuerung des Baues zur Folge zhaben wird. Die Kosten werden außerdem erhöht durch die »fur die Feststelliing des Baustellenweriegy für die Gintragungeu und Löfchuiigeti iiii Grund buche,»ftir· die erforderlichen Sicherheitsleistiingeii und siir die Bestelluiig eines Treuhänders zu ent richtenden Gebiihren Diese Nachteile müssen in den Kaufjvgenonimen werden, wenn man die Beseitigung der nßititiide im Baugewerbe herbeiführen will. Eineweitere Frage von erheblicher Bedeutung ist die, ob die Beschaffung von Bauaeld durch den Ent wurf nicht wesentlich erschwert wird. Soweit die Baugeldhhpothek dem Bauvermerk im Range vor geht, wird der Baugeldgeber durch die Bestimmungen des Entwurfs überhaupt nicht berührt. Dies wird aber siir einen erheblichen Teil der Baugeldhvpothek der Fall sein, da schon ietzt dieser Hypothek in der Regel der Borrang vor der Restkaufgeldhnpoihek ein geräumt wird. Bis zur Höhe des Baustelleuwertes kann also dein Baugeldgeber freie Hand gewährt wer den- ohne daß es- einer Sicherheitsleistltiig bedarf. Nur soweit die Baugeldhypothek dein Bauvermert im Range nachsteht, wird ihr Borrang vor der Bauhiipw thei voti der bestinimungsgeniäßen Verwendung des Baugeldes abhängig gemacht. Der Entwurf wird iedeiiialls in der Kommission noch inanche Abänderungen erfahren. Schon ietzt liegen Lliiträgu die auf solche hinzielcin vor, so hat z. B. die sozialdemokratische Fraktioii einen Abände rungsantrag eingebracht, worin u. a. iinzuverläiiigssii Personen der Geiverbebetrieb als Bauunteriiehiiier iind Bauleiter iiutersagt wird. Ferner werden ge fordert durch Aenderuitg der Gewerbeordnung, § l:-39a, versrhiedeiitliche hngienische Vorschriften, Schictzvors richtungetn Einsevuna vou Gesundheit-Zkonimiisionen, besonderen Polizeibehörden iind Fiontrollkoniiiiissiæ nen unter töiiiziiziehling von Vertranensleuteii aus den Reihen der Arbeiter. Die Mitglieder der Gesund heits- und Kontrollkommission sollen vom Staate bis-« foldet werden. ( Milijärischesxgjss Ocftkrrkicb-Ungarn. Von unterm Wicncr idxikorrelpoudcuteis Wien, 16. November. Endlich kann auch der Generalstab ausrufen: Habemus dauern! Viele Wochen hat es gedauert, ehe man über die Befehung des durch den Abgang des «.Grafen Beet vakant gctvordetien Tkostens eines Generalstabsehess schliissig geworden ist. Wiederholt wurde in diesen! Blatte über die ausgetanchten Kont binationen berichtet. Jnsbesondere stand der ge wesene Ftriegzzniinister P i t r e ich, der, vor seiner Er nung zum Zijiinisteu Bccks Stellvertreter gewesen war, im Vordergrunde der Kombinationen. Auch Feldzeugmeister Fiedley in dem man allgemein den obersten Heersührer in einem eventuellen Kriege sieht, wurde wiederholt als Kandidat siir den Posten eines Generalstabsclsess genannt. Desgleichen Feld tnarschalleutuant Potiorek, der derzeitige Stell vertreter Beitr» Alle diese siandidatiireii wurden vielfach erwogen nnd mit allen Kandidatcn wurde verhandelt. Allein teils« glaubten die genannten hohen Yiilitärs gewisse dringende Wünsche siir die sofortige Ausgestaltung des Heeres aussprechen zu sollen, die, wie die Erhöhung des Rekrutenkontim gents, aus politischen Gründen nicht unmittelbar er siillt werden können, teils sind auch Kompetenz: bedenken über die Stellung des Generalstabschess in seinem Verhältnisse zum Kriegsministeriiini laut ge worden. Gras Beck nämlich, dein der Kaiser eine ganz erzeptionelle Position eingeräumt hatte, war in erster Linie dem unmittelbaren Befehle des obersten st- dresdeu uns sototten mondsjsch so If» pro Qmmal I» 11. frei dankt, durch unsre Provtnzsffiliqlen monatms I weiss? Quårital liess-streckt has;- Mlit RI- 111-lass net esea ä- pro onat b .me r. ftp . Aug. Antonius. 67-Uv..ococ)uacl. YOU-Mk. IBQIIRCIL Ah« , Z · 80 « « 240 « s. s Z · s s Si· take-mal« J z I gez-111 J ZIZFXEQ « End) III! Music-Id- vek Lenkt-Erst) sei) Doch; 1 Mk. · Kriegsheer-n nnterstellt und erst in zweiter Linie stzilssorgan des Si«riegoiiiinisteriiciiisy und nunmehr bei dem Abgange des Grafen Beet reklamierte der Ariegsmiiiister die Unterstelliitig des» neu zu ernen xnenden Generalstabscliefs unter das« tiriegciiiiinistes » rinnt, wie die-z vor dort-Ernennung Becks sriiher immer der Fall gewesen war. Alle diese Strömungeti kom plizierten die Frage der Neubesetziiiizx dec- ixdosteng eines Chef-Z des GeneralstabeeL Nach den klliaiiövertc in Dalmatieu ist auch der Name des Jnfanteries TruppewDivifionsckkommandaiiten J«eldlllarschalleiit nant Franz Conrad v. Höhendors als» siandidat für iene Stelle ansgetaucht nnd als» solcher auch in diesen! Blatte genannt worden. Nun ist seine Ernen nung erfolgt und wird morgen im Llnitsblatte ver lautbart werden. Einer unsrer jüngeren lsjetieralm hat sich Feldmarschalleiitiiant v. Conrad lange ge sträubt, die Stelle zu übernehmen, weil auch er die sofortige Erhöhung des Mannschastsftaiideø und die Beschieiinigniig der Nenbewasfnttiig der Llrtillerie siir unbedingt nötig erachtet und weil er als jiingerer General eine gewisse Gegnerskhaft der itltereii hohen Tlliilitärs befürchten zu müssen glaubte, Er hat schließlich dein bestimmt ausgesprochenen Wunsche des Kaiser-s willsahrt und den Posten iibernoniineik Feld marschallentnatit n. Courad gilt als» ein iilieraus tiiehtigeiy wissenschaftlich nnd praktisch giesst-litten General, dessen Wirken in der Armee mit xiroszeit sjdosstxiiiigeu entgegengeseheit inird. Ob auch er, gleich wieseiti Liorgiingey eine Art von zioordinie rung mit deni Firiegstiiitiisteiy die ihn: die Siiiiigliclk keit unmittelbarer Berichterstattiitig an den Kaiser« gewährt, sich anizbediiigeii konnte, ist zur Stunde noch nicht bekannt. - Feldiiiarschalleitttiaiit Potioreh der derzeitige låieneraljtctbscheß soll, wie drahtlich schon gemeldet, den Siortiskouimandaiiteii tsjraseii llerkiillsGijlletibaicdt in Bndapest ablösein Er ist rangiiltee als« Feldtnarschalleiiinaut Csonrad und kann darum nicht sein Untergebener sein. Volitifchc Liebt-rächt- Deutfchcs Reich. i Reichsetat und Steuern. Von maßgebciideis Zeiie lersahreu wir aus Berlin, daß die Einbringiiiikz einer neuen Steuervorlage erst nach der Vorlegiiiig dek- Reichsetats zu erwarten ist. Letzterer wird aller Voraus-sieht nach gegen Mitte Dezeinber dem Hause zugehen können, da die Veratungen de;- Bundesrats mdglichst beschleunigt werden sollen. Bevor dieser nicht Stellung zu dem Etat genommen hat, wird man auch nicht über die Art der neuen Steuern, von denen nur eine Erhöhung der Maischbottichsteiter durch Ein—- bringung einer Novelle zunächst geplant ist, beraten können. Diese sollen übrigens nicht, wie ursprüng lich angenommen wurde, den Betrag von sllj Mil lionen Mart decken, sondern nur von etwas: über 20 Millioneiy da dass» bisherige Ergebnis« der lieu-il—- ligten neuen Steuern nicht ganz 180 Millioneii Mccrr ausmacht. Es handelt sich also im wesentlichen nur darum, das; die Differenz zwischen der Steuersordei rung der Regierung und der Steuerbewilligiiiig deg- Reikhstages in der letzten Session durch neue Steuern aufgebracht wird. Ein Nachtragsetat siir DewtsclnSiidweftasrika ist gestern dem Reichstage zugegangen nnd fordert ans? Anlaß des Eingeborenenausstandes 29220000 Mit. In der Begründung heißt es, das; mit der Heini sendung von Verstärkuugen der Schutztriippe sobald als möglich, wenn es die Verhältnisse gestatten, be gonnen werden soll. Die im Etat siir 1906 bewilligs ten Mittel reichen nur bis« Mitte November. Von Icktiu w. "I"Tcin paar ARE-Je? von der Obkrfliisixc.« Berlin ist die jüngste von alleii Großftädteii —- kiiiiiite iie ziitreffend als deii Parvenii unter iien bezeichnen. Die Residenz der teöiiige von eufien bat ihre Tradition, die sich bis auf das elende lchetdors aii der Spree znriickiperfolgen läßt die tickie tlieiclidliaiivtstikdt ist erst im Begriff- sich eine edition zu schaffen. Llls die Wiauern und Tore dem großen Kriege fielen, stieg über ihre Trüm eine neiie Zeit bereits, aus allen Gatten des ge- Igten Vaterlandes erhielt Berlin Zuzng frischer olnier sind die Stadt wuchs nnd dehnte sich. Sie te deii Griiiidiingstauinel mit nnd sie überwand - Mls das« Fieber folgte die Genesung und Er teruiig iind man lernte wieder, sich in die alt olniteiibeschcidenen Verhältnisse finden, niaii war eder»solid, mie vordem, ausvruchslog in bezug auf innigniigeiu Toiletteiy Gesellschafteiy Reisen. »Er-as« waren dic Tage, wo Berlin noch fein »Ge niratøviertel« hatte, jene Geaeiid, die die Kochz irrer-»und Wilhelnistisafie Umfaßte; wo das Woh in einein dieser danials stillen und vornehmen eßenziige site» der Gipfel der Nobleffe betrachtet ne. Ost» »Berlin WI- kannte man noch nicht, man II« Utjlrto von Zehnziiiiiiieriisohniiiigen mit selbst- W iruhrsiiihleiy init antomatischer nächtlicher wpenbeleiiclitiiiizy init eineni niotteiisielieren Auf ihrunaøraiiiii für Pelze iind Bsiiiterfacheiy elek scher nühltaiiiiiieiz Zziniiiierspringbriieinen, Licht it-Vad, Likarminafierverforgiiiig und Vakuumreiiih « Uiid inan liiitte sämtliche Hiiiide über deni Kopfe J«M!llU!oesclilaaeii, wenn jemand von einer Jahres-i sit« von Stils(- ML gesprochen liätte .. . · Tanials vor dreißig, vor fünfuudzivaiizig Jah — Fvar inan noch stolz auf das:- »Berliner Rini- IYDIV Ullnlüctseliafte Erfindung, die je dem Hirn esiiainneiiterts entsvriiiiiiem niaii hauste iii engen, Fkklheii Uiiiniiieii iiii Herzen der Stadt, erregte deii W ziller Bekannten, ivenn man in der »guten taki( iiut ihren Schutzdeckcheii aus dein grünen Usbfofa nnd »den dito Fanteiiils Parkettfufibodeii sit» und sano sich für Mühen und Qualen der Woche ««Ell!hlst, wenn man ani Sonntag eine Kramer- Tdssttic nach Pankow oder Charlottenburg, viel »«Uch Imch Saatioiiitcl oder. Sihildhorii machen Akte« Mai! ivar bescheiden nnd ftlllziifriedem »be szk UU seltenen Feiertagen mit Weib und sind DE! wenigen Theater, die Berlin auszuwerfen hatte, freute fiel) an dem Gebotcnen und war himmel wcit entfernt uon jener Nörgelfuchh die heute, wenn kaum der Vorhang aufgegangen! ist, sofort sagt: ~Schgn faul« » f . Das waren die schönen patriarchalischen Zeiten, wo man noch kein Berlin W. kannte, wo niemand an jene Viertel dachte, deiieii Edmund E d e l, der be ikaunte Maler und Karikaturisy unter dein Titel: LBerlin W. ein paar Kapitel von der Obersläche« I sßoll u. Pickardh Verlaasbticlihaiidliinm Berlin) ein isesselndes und huinorvolles Buch gewidmet hat: »Berlin W. war noch nicht erfunden. Da, eines Tages, war es da. Es war da, wie eine Seisenblasy die schilleriid, gleißend, lüstern ans dem bieder3u, weißen, gediegenen Seisenskliaiim sich ausblähr Tan sende, abertausende zuckende Farben spielen in den Liiften nnd bilden die Kngel und tanzen den feurigen Tanz des gleißenden Scheins. Berlin W. draußen, wo die Protienbiirgeii des Geldes den Knrsürsteii damni säumen, wo die »J—ugendstil«-Architektiiren des ~Bayrischen Viertels« siih in maßloscu Ge schniacksoerirrungen gesallen, da draußen, wo das Geld rollt, die Dienstmädchen weiße Hiiiibelieti tragen nnd die »-f)erren« Portiers auf hochherrscliastliche Ordnung halten, nnd wo Berlin eigentlich Char lottenbiirg, Sihöneberg oder Wilmersdorf ist, da draußen liegt Berlin W.« · Dort wohnen sie, die Leute up to date, die - selbst mehr oder minder Paroenus - die Reichshanptstadt zum Parvenu gemacht haben. Mit schneller An passungsfähigkeit haben sie den wirklichen Llristos traten der Geburt oder des Geistes dies nnd das ali gegucky aber sie haben es sich nur oberslachlich zu eigen gemacht: ihre Lebensmaxinie ist, den Schein wahren. »Pana hat keinen »Laden« mehr, Papa hat ein »Warenhaus«, ist Aufsichtsrat iii einer A.-(-3s. oder G. m. b. H» bat »Terrains«, ist Rechtsanwalr niit dem Titel Jnstizrat und mit einem Associm ist Spezialiit sitt Frauen« Darin« Geh-Ir- nnd andern Kraiitheiten iiiit einer Privatkliiiil für notwendige Operationen nnd einer Poliklinik sür die Unbeinitsi telten und iiir den zukünftigen »Professor«. Oder« Papa ist sogar Dozenh Privatdozent, was allerdings bereits zu den Luruspapas gerechnet wird. Papa hat seinen Klub, Papa geht nach speist-matten- iiach Karls horst und abends hat Papa Sitzungeii Sitzungem die im Winter im Smoking nnd Frack abgehalten werden und gegen Morgen unerwartete Ueber raschnngeii bringen.« · »Mania ist «schict«. Mania versteht fiel) anzu ziehen nnd in Ostende oder Monte Earlo haben rich tige Pariser ihr. das Kompliment gemacht, daß man ihr beinahe die Berlinerin nicht angesehen hätte . . . Niaina ist iittszerst gebildet, Maina ist intellekinelh nn verstanden von ihrem Mann, unt-erstanden von der Gesellschaft, verstanden von ,-«Jl1m«.« Die Töchter spielen Tennis, Hören Vorlesungen über Geburtshilfe und den Ursprung der Gieschlekhteix lesen Nietzsche und Bölscbe nnd kochen, falls sie fein Talent zur Ausübung irgendeiner sinnst haben, ein mal in der Woche im Ldeiiii für gesallene Mädchen! oder helsen in einer Wochenstube des Nordens die Windeln waschen. Die ineisten aber studieren —- Malereh Lithoarauhie nnd, wenn sie nicht hübsch sind, Medizin oder Philosophie. Jm übrigen wissen sie allesspniid leimen; sie alless Die Söhne sind gut angezogene Kavaliere, Klub mitgliedety Soortdutein Sie treten in das väterliche Geschäft ein, werden Rechlsatiiisalt oder Arzt nnd heiraten niöglichst spät mit niöglithst hoher· Mitgift So sieht die Fatnilie von Berlin W. ans, so schil dert sie Edel in flotten, kräftigen Zügen. Und mit diaboliscijeiir Liicheln erzählt er dann, wie in diesem rMilieic eine Ehe geschlossen wird aus der Grund: Tlage vollster Sicherheit jedes der kontrahierendeii beiden Teile über den andern. Ter junge Arzt mit der fünfjährigen Praxis informiert sieh erst genau über Papa Lehmann-S finanzielle nnd Inoralisehe Qualitäten, Herr Lehmann nimmt in einer ernsten llnterredittig Einsicht in die Bücher des» Medizineris der im übrigen »ein ganz entziickender illiensch« ist. Und nun erst, da alle Präliniitiarien zn vollster Zu friedenheit geregelt sind, treffen sich die Parteien »zu fällig« in einem Gase, und zwischen den zielliieriy die ~Schalen Haut« und Eisschokoladeii ans schmitzendeii Händen balaneieren, schieszt Amor seine ersten Pfeile ab. Ergötslich erzählt der Verfasser weiter von den dssochzeitsvorbercitungen nnd von dem schonen Jseste selbst, von den Toasten nnd den ~Lluffiihriiiigeti« nnd den Gästen unter ihnen Onkel Martin, der dies Liebenden zusammengebracht. Natürlich hatte er; seinen eigenen Vorteil dabei ini Auge . . . In andern ziapitelii des lesensrverteii Buches, das gerade dem Nichtberliiier einen interessanten Einblick in die Gesellschaftsverhältiiisse des größten deutschen Gemeinweseiis gewährt, behandelt Edel den Standpunkt, den die Damen von Berlin W. zu Kunst undKliristlerri einnehmen: sie beten an, was »modern« ist, sie sprechen nach, nsaö inainihneii in »wifs»ensrhaft lieben« Vereinen isorsprichh dce Atelierbesltche unter sachkundiger Führung arrangierein Die Lyerren lassen ihre Gattinen und· Töchter gewähren - sie bekommen so freie Hand, ihren eigenen Passionen in Tlebeii ... Sie haben auch nichts dagegen, wenn klliadame einen »Jonr« abhiilt, bei dein alles er scheint, »was ein bißchen was ist«, nnd senfzeiid wil ligen sie in die Veranstaltung einer Gesellschaft ein bei der sie sich langweilcm und die sie viel Geld kostet. Lustig nnd frisch erzählt der Verfasser von solch eines: Gescllschash ebenso drollig weiß er Berlin W. ans Reisen zn portraitierem nnd recht bosliiist weist er in dem Ylbfchniit »Wenn sie abends— nasse-lieu« naiis was für Fiunstlsanausen nnd Vöotier die ineisteii von denen sind. die ins Deutsche Theater strömen nnd von Wind: Reinhcirdt und seinen Isiegiensiiiiderii schwärmen ohne doch auch nur· im entferntesteii zn enipsindeis wieviel Schönes ihnen dort wirklich geboten wird Jiatiirlich ist auch dcin ~3oo«, den! Zooloaiscinn Garten mit seiner »Liisterallee« nnd den »,,Hnn··.les.«-- bänten«, aus denen die sparsamsten der Alvonnentexe Musik schinden, ohne den Restaiiratcur in Nahrnkm zu setzen, ein breiter Raum gewidmet das Vnrh wird eben allen Ericheiniingeii des Berlin W. gerecht. Es ist ein Werk voll trefflicher Laune nnd —— es karikiert nicht. Die Verhältnisse sind wieder-genehm. svie sie sind ohne beschöiiigeiide Schininte Flotte Zeichnnnxseii von Gesellschaststypem die den M a l e r Edel zeigen, bilden einen Schmuck dieses Buches, das» vielleichi an seinen: Teil mit zur Erziehung des» Parvenns Berlin beiträgr. ·» » · Richard Wild- Klcines Feuillctotu = Nat. Heim-er. Geftern gab man Rossinis ~Tell«, heute Weber-Z ~Oberon«, beide Male ist man gewiß, wie auch sonst gespielt und gesungen wird, etwas Ulusgezeichnetes zu hören: das sind die Ouve rtii re u. Gestern die ~Tell«-Ouvcrtiire von der Keil. Kapelle unter Herrn v. Schutt) zu hören -- au Teinperauienh wie nu dnuaniiskiser Feinheit —- war ein uugetriibter Genus; nnd allein des Theater besucheø wert. Aber man soll nicht undankbar sein, die »Tell«-Oper bot auch im Gesang einige nuszers gewöhnliche Leistungen. Vor allem Scheide mantels Tell ragt durch Stilgrösze und tlsiaebt derslkzeute hervor und von Frau A b e n d r oth hörte man die Rolle der Mathilde so stimmdispoiiiert und iu derslltssiihrititg der Fioritureit und zarter Llttnnng so reizvoll gesangkiiitsilerisclh das; die sonst so schab louenhaste Figur angenehm lebendig ward. Und noch eine kleine Rolle war von größter Wirkung: der kleine Teil, von Frau Rast prächtig gesungen.
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