01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 22.01.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19110122010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1911012201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1911012201
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1911
- Monat1911-01
- Tag1911-01-22
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Logik. u disk-s etwas-I kkientuell 4 Maus) sekgasse 14 M ital! ts- schaut» siegt-obs indes· E« Iplmpokt sagst· s« ca» List· cost. 1747 It« la Its-eilst, iso b, 11. last: - Baum. keusch-«· k It« Ist Dresde kye · nasse-one M, qui-vite- is ff« ist· das Inland s If, »» «« Die osvetipstltäsenestsuseste usw«-pp« »Hu-is t Mk« litt· aus kts h« s. sei siedet »»» swzressmfsyeu stehe« II« kam. Ums» »» 11. vier-te von nahst-Ins werde- lut sege l«»«pkgskg aufgenommen. disk das Enden» ». « As« nnd VIII« wird Ifsbt Ins-mit. txt- Mnpgqhe cis-Instituten sitz-Wiss. qui» Dkgpkzk «itoärtlqensnscbsststtlltn, sowie f mllstdesunoneep LM» »» Ja« nnd Ausland nehme« Futen« U Vkiqinatvtelfw nnd stadqtteu ou. - stimme: wiss« II Seiten. Im« sei· Lrjyzåszrkzfzeugtxktasieishstm und Standes· Verlies! und vie Nächte. I« M: 17. Just-hundert sprach um: tu Frau »« »Hei Reichen«, damit war das Reich des wund das des Zaren gemeint· Sonst also gab es »Es» keinen Staat und keinen Herrscher, der V» besonders in Betracht kam. Diese Aus « zsk für eine ganze Epoche der persischeu Ge « vkzeichnends richtig ist sie jedoch keineswegs. Hishi nur im Altertuuy sondern auch in der »« sind die Beziehungen Persiens zum Ausland »« der mannigfaltigsten Art gewesen. Nicht Midas trisst»zu, daß im ·Alter·tum das« Reich der mkund des Löwen lediglich mit Rom im Verkehr siplomatischctt Austaicsche stand. Es hatte- wie »« Forschungen ergaben- zugleich die regsten pktwirkiingen mit indischen Staaten und mit «« Seit deni Zspsgljrbilktderi pflegten sich die Hanidcn und die Toba Ablebeit der Vorgänger pThkoicbeseecxittng gegenseitig mitzuteilen und tlich Beileid und Glückwunscb auszudrücken. Ju igpkpksgoienzeit iibcrwogpn sogar die Beziehungen srstasicnsp Idicht tzukduzgatjzc Verwaltung des M, sondern auch die Kunst, wie man gerade qsk bei der mohammedanifchen Ausstellunq in inchen schen konnte. wurden vom fernen Osten kqxksqm beeinflußt. Nur schüchtern und vereinzelt kendancsgexdjc Anstrengung-zweit dek- Westenä mit km in Verkehr zu treten. Zuerst waren es Ita er, darunter vor allem Marco Pola: dann kamen Genueseiy die mit ihrem Handel das Schwarze rbehcrrschten und von Trapeziint aus Kara en nach Aferbeidfchan brachten. Im Anfang des Jahrhunderts« ordnete Spanien eine Gesandtschaft den danmligen Obherrn Sitaris, an den Eroberer w, ab; Haupt der Gefandtschaft war Teixeira kkquf tuachte sich Persien unter dem Sevawi unab sgig Es geriet in heftige Kriege mit den auf- Eckideti Ogmanem die unter Selim I. mit 180000 un in Llicrbcidichatr cinncaricbierten unt-Die große. kqcht bei Dfchaldiran gewannen. Der Gegcnfatz der Türkei, der bis» zuvGegenwart augedauert hat, citerte sich zu einer religiösen Spaltung. Die «« neigten der Schia zu, die Türken blieben bei Luna. Nun hoben auch die Beziehungen zu Rußland an. us» belangreich war die« Gefandtschaft von Marc f1474-—77. Wichtige: war schon der Versuch von kigGodunotF i·m Jahre 1587. Man versprach sub, und standhaft für ewige Zeiten für einander zustehen-«. Der Schah machte sich insbesondere eischixy Nufzlatkd dadurch zu unterstützen, daß er irbcnd und Vaku befetztky falls die Türkei Absichten If diese Städte entwickelte. Jm Jahre 1590.er jenen Perser in Nifchninowgorod und Moskau. Id im Jahre 1594 entfandte Godunow abermals se Mission nach Jsfahan uwd 1597 bereits eine weilt-ordnung. - Inzwischen hatten auch andre Weftmächte Ver dungen mit Persietc angeknüpft. De: Engländer xkinson ging mit seinen Genossets 1561 nach Frau, deine franzöfische Gefandtfchaft tauchte dort nach Dank. Fisrnerhjn bemühte fich der Deutsche Kaiser unabhängige Tage-Zeitung. Größte Verbreitung in Sachsen. Rudolf U. um die Freunds-haft des Schuh-« die er gegen die Tiirtei ausspielen wollte. Ein siebenhür gischer Edeln-tun, Tektandey machte 1607 die be sshwerltthe Reife nach FOR-has. Noth einmal ist it! demselben Jahrhundert eine efandiscdait aus deut fthen Landen in das Ostreich gelangt; ihr Ausgangs punkt war Bolstein und eines ihrer Mitglieder war der Dichter Blei-sing· Die Beziehungenzwistden Rußlatrd und Persien tout-den, nur einmal durch den Raub-sag Stienta Rafins unterbrochen, nun immer oeger und freund schaftliche: Der Gedanke beseitigte sich in den Ge ntiiteriy daß die beiden Siciche gegen die übermächti gen Ost-innen zusammenfiel-en müßten. Tadliicblich hat zwar Merkwürdigerweise das Mvskowiierreich sehr lange mit den Türken in Frieden gelebt. Den! xsisauptanprall der Türken hatte das iibriae Europa lauszubalden Die Rassen hielten sith abseits. Sie wurden nicht angegriffen und hatten in: eigenen Lande vorläufig genug zu tun, um da Einheit und Ordnung txt-zustellen—- Sie widerstanden denn auch den wiederholten Bemühungen von seit-en der Per ser- sie zu eineniKriege gegen die Pforte anzustacheln So sagten 1590 die Boten des Gehalts: »Was können wir mit vereinten Kräften nicht tun? Das wäre wenig, die Türken aus detn persischcn Gebiet zu ver treiben! Neim es ist möglich, dann selbst Konstantik nopel zu erobern« Aus den: Bündnis ist nichts sie-s worden, und ein Jahrhundert ist noch verkaufen, ohne« das; die Ruifen gegen die Pforte mobil gemacht hät ten. Erst im Jahre 1680 kam es zu einem, im übri gen noch oecht unbedeutenden Krieg zwischen Rassen und Türken. Der Feldzua Peter des Großen von 1711, der ihn am Pruth i) so tniszlicbe Lage brachte, hat im Grunde erst die lange Reihe von rusfisclptiiw tischen Kämpfen eröffnet. Peter der Große hat-de ein fahelhastes Glück. Als Fseldherr hat er eigentlich nie etwas geleistet. Trotzdem fiel ihm ein Erfolg nach dem andern in den Schoß. Auch in Perfien Dort gewann der Zar nicht nur Tevbent Baku und Astro ha.d, sondern auch bereits zweiProvinsen südlich vom Kost-fide, kränklich Gilan und Mazcnderatn Das war im Jahre 1723. Also damals schon hatte Russland mehr erreicht, als bis in die jüngste Gegenwart. Die genannte» Provinaenssmrssden fpiiter,s-alssder·newalsi« tige Eroberer Naairschah noch. einmal dem durch Biirgerkriege zerrütteten Versien einen Aufschwung oerschüsst hatte, zurückgegeben werden. Die Ereig nisse des w. Jahrhunderts fiwd dann-bekannt. Die entstheidenden Vorgänge sinsd die Einverleihung Georgiens 1801. der Friede von Turktnandfcdei 1828 und die Eroheruna Weitturkeftans seit 1860. Wäh oend des ganzen Jahrhunderts hatten die Berater des Zarien mit den Vorstößen Englands zu rechnen. Die Versuche Ntwoleons blieben nsur eine Eoifode Die Engl-Inder ntischten sich seit 1807 fortwährend in die net-fischen Verhältnisse ein. Im Jahre 1838 lan dete· ein englisches Gefchwader Truvoen aus der per sischen Insel Sol-artig. Nach dem Ende des Kran krieges hefetzten die England-er Buschin Bis in die Gegenwart hielten sich Russland und England in Jran ungefähr die Wage. Nun machten sich aber allmählich auch die andern Wcstniäclkte gel tend. Oesterreich gewann ein-en gewissen Einfluß durch seine Militärinstrukteusre und setzte. Auch Deutschland, Frankreich und Italien und seit 1880 die Verseinigten Staaten von Amerika unterhielten ietzt beständige Gesandtfchasteti in- Teheran Die Ja- Nod-Miete und Qaispiseschästdftelle Ferdkuaudstraße s. Fernsprechetx Reduktion Nr. 8892 Ein-edition Nr; 4571« Bette« Nr. 542 paner baben sich zwar noch nsicbt zu diesem Schritde entschlossen, aber icbicktven gelegentlich Ossiziere nach Jraw um das Land zu bereiten und Fäden zu spin nen, die sptiter einmal befestigt und erweitert werden könnten. In: Grunde bat auch China kein geringes Interesse an dein persischeii Handel, da es sehr viel Tee ansiükzvb den die Perser leidenschaftlich lieben. Bisher haben sich allerdings in diesen Bande! die ruifischen und englischen Kaufleute fast all·ein geteilt. Daß aber dies Verhältnis seinen: Ende entgegen-gebt, erhellt schon daraus, daß in den lebt-en Monaten der deuticfltdc Handel beträchtltcher als der russifchc gewor dcni . « , Privatdozent Dr. Albrecht Wirth. Das Laut! ohne Diizivlm Von unsers« Pariser sei-Mitarbeiter. · » Paris, 19. Januar. Die zwei Revolverschüsse auf Briand waren das Werk eines Jrrsinnigen Aber sie werden doch ernste Beachtung finden. Ist doch wieder einmal ad ooulos denwnstriert worden, welche Miszwirtfchaft alleutlulbeii herrscht. Ein offenbar Geiftesgeftörter wird aus dem Jrrenhause entlassen, weil fein Bruder es verlangt und weil dieser Bruder dem Ministerium für Arbeits fürforge attaehiert ist. Wagt ein Arzt, einem Herrn vom Ministerium etwas abzufchlagenks So wenig als die Justiz einem General etwas abzuschlageu hat. Illustration: der Fall Saurer. Kein Geringerer als der Generalstabschef des Militiirgouvernements von Paris, der sehr angesehene General Saurer, hat, was gewiß bedauerlich, ia herzzerreißend ist, einen Sohn, der ein erbärmlich« Halunke ist. Er steht in der Manne, hat schon alle miigliehen Strafen durchgemacht und stand vor ganz kurzer Zeit wegen Totfchlags vor dem Kriegsaerichu Jn der üblichen Trunkenheit hatte ser einem Kameraden nächtlich aufgelauert und ihn er zstochen. Er wurde zu drei Jahren Gefängnis verur .teilt. Der Vater, in prunkender Generalsunisorny iwar selbst zur Verteidigung des mißraienen Sohnes znachToulon gekommen. Trovdein das Gericht offen zfichtlich Rücksicht aus, den verdienftvollen General ge- Enommen hatte, fand dieser das Urteil zu hart, appel «lierte und richtig wurde der junge Saurer für seinen lTotfshlaasp ist«-weiter Verhandlung nur zu zehn Jllkonaien Gefängnis nerurteilt Er hat sie aber nicht abgcfeffein Denn heute, wenige Monate fpiitey finden wir Jung-Satan in Dunkerauh und zwar als Schüler der hndrogvaphisehen Schule, was ihn nicht verhindert, sein Apachenleben fortzusetzen, denn er ist heute nacht in Gemeinschaft mit einem ebenbiirtigen Kameraden, dem Sohne des Majors Lamy de la Chapelle idie Mutter ist eine gebotene de Beaumotit aus ältester Adelsfantilicx wegen zweier räuberifcher Ueberfiille abermals ins Gefängnis geschleppt worden. Diese beiden Ossizierssöhne iiberfielen - so unglaub lich es ist - einen heimkehrenden Schneiden der ein-e zog ihm den Hals zu, das Knie auf der Brust, der andre stahl indessendas Portemonnaie und die goldene Uhr. Der Schneide: eilte, sobald er frei war, zum Polizeikomnrisfariay einige Mann machten sich aus die Suche nach den zwei Räubern; da sehen sie einen Auslauf und erfahren, daß diese beiden selben Individuen eine Stunde später einen neuen Uebersalls gleicher Art gewagt hatten. Ein Laternenatiziinder war von ihnen unter Bedrohung mit einem Dolch-« messer ausgeraubt worden; er hatte aber aefchrien und; die zwei Räuber waren in die nächste Wirtschaft ges-» flohen, wo man sie nach einigem Suehen unter einem Bette fand. Es waren der Generalsi und Maxorss sohn. Und Claude Sauret tat sogar fehrysghzbkcz sinnt-ein: II Dresden nnd Betonen monatllch CI Pf» pro Quarte! hsi It. treibt-us, sutch untre Irovinzsizsitlalenssonatlich II If» pro Quart-l h« Ist. frei Dunst. M« de: Beilage »Ist-Ottern Its-esse« oder mit der Beilage »Du-schnei- Fllesesse Ritter« je lb Pf. pro Monat mehr. Geistes-I. in Destfchttsnd und den deutscher! Kalt-niest lusg A nat EIN-Isaria· anstatt. S( Pf» pco Quart. 252 Mk· - , B ohn- Jllufctyr.wsleoge äsuss · , « 206 « . s Im! I : susg A stif.ssustr.ceueste« lIMCLLLÆ pttcststt Of« It. setzt! ohnesllnflr.seiloge .- 1.42 . . . 425 · Ins) den Ausland- m Kreis-is. It. sah« 1 Mk. Entstamm- 10 Of. drohte den Polizeitommissar mit dem väterliehen Ein. sluß, was »aber nicht verhinderte, das; die beiden Apachen abgesührt wurden. So traurig es ist, de: General Sauret tiite besser, sich darein zu finden, da? die Gesetze ebensogut sit: seinen Sohn bestehen wie sti jeden andern gemeingesiihrlithen Apachetn Aber in Frankreich gibt es keine Disziplin mehr. Disziplin im Zivillebem An der gleiehsalls nach« gehenden Disziplin im He« « nicht zu sprechen. Es herrscht ein allgemeines N« asien der notwendigsten drdnuWx nicht zuletzt im ««,uftizweien, wo eine wer« hörte eichherzigkeit an der Tagesordnung ist Mörder werden freigesprochen, Revolverhelden aufs mäßigste bestraft. Ein Sohn schießt seine Mutter nieder, die ihn ernährt und sich seiner in Zukunft weniger annehmen will: zehn Jahre Gefängnis; ein Mann srhießt seine Frau nieder, weil sie sich von ihw scheiden lassen will: Freisprucky ein Kassierer unter« schlägt 40000 It» veriubelt sie: drei Monate Gesäng nis mit Strasauifchub Jeder Apaehe trägt seine» Revolver in der Tasche, ebenso wie jeder Bürger, de« Neigung hat, sich eines Angehörigen oder Rivalcii zu entledigen. Ein Spießbiirger geht mit seinen zwei Jungen am Neuiahrstage ins Wirtshaus, bekommt Streit mit dem Kcllner wegen der Rechnung, ein Gast wagt: Machen Sie doch nicht soviel Geschrett Der gut« Spießbürger schießt den unvorsichtigen Mahner tot sund bereut natürlich bitterlith, nachdem die Tat ge« schehen ist: mehr als ein Jahr tilefäkignis mit Straf» saufschub wird ihm schwerlich zuteil werden. Jeder« smann wird entschuldigh allenfalls wegen verbotenen Esasfentragenö bestraft. Aber alle Leute, die Böses, im ISmU haben, rmv bewaffnet. Nu: die krick-fertige» ;Biirger, die in Ruhe ihren Geschäften nachgehen wollen und die gesetzlichen Vorschriften über Waisen tragen noch ernst nehmen, sind ohne Reoolver und Dolehe in der«Straße... und ihres Lebens nicht mehr sicher. Vielletcht wird das Attentat auf Briand, das den Herren Deputierteti für einige Minuten eine Heidenangst eingeiagt hatte, endlich dazu beitragen. daß man sich zu strengeren Maßnahmen entschließt. Jst aber Strenge noch ein französisches Wort? Paklamentaciitlic Zmiitlicniåtlc Von unterm parlamentarische-r Mitarbeiter. - »· , e. Berliiyjzu Januar. Der Reichstag setzte heute die zweite Lesung des Zuivachtogeuergesetzes fort. Zunächst gelangte der konservative - ntrag zur Diskussiom die von der Kom mission gestrichene Steuersreiheit der Lan dessiirsten undpLandessürstiiinen wieder herzustellen. Zur Unterstützung dieses Antrages bot die Regierung außer dem zuständigen Schatzsclretiir noch den Staatssekretär des Justizamts und sogar aus Preußen die Minister der Finanzen und der Justiz aus! Besonders eigenartig und benierkenswert war dabei die Haltung der Polen und des Zen trums. Letzteres hatte sich in derKommission· sit; die Bes e itig un g des fürstlichen Steuerprivilegs eingesetzt. Hier im Plenum fiel es unt der einziger: Ausnahme des Abg. M üller-F-ulda glatt um und ließ sich, wie der Abg. Kirsch ganz ernsthaft versicherte, durch die ~überzeu-genden Darlegungen« der Regie rungsvertreter stir das Sdeuervorrecht der Landes sürsten gewinnen. Der Sozialdemokrat Binder ver riet unter starter Bewegung und lautem Hört, hört!- Rusen der Linken, das; der Preis für diesen Uinsall die Steuerbesreiuiig der Kirchen g iite r bildei Die Polen hatten wohl noch andre Gründe, wenn sie zwar nicht direkt umsielen, aber dort) vor der Abstimmung den Saal verließen und so wenig· stens nicht gegen den konservativen Yntrag»stlnnnten. Der gellie Panz. Urausfiihrung im Nesidenztheatetx Lag das Hauptvevdiekrst bei der guten Ausmachtmg war es wirklich die Arbeit selbst, die so wirkte —- sache bleibt, das; man gestern im Residenztbeater dastlachen konnte, was ja, dem Himmel sei's last, Im ganzen herzlich selten bei Operetten vor t- Es ging wivklich lustig zu in diesean ·,,Gel n Vrin z ein«, als dessen Tcxtdichter J. Sie n e r H. Obniesora sich ans dsem Zettel votstsellem »und ein andrer Ol)nesorg,· Kur-l, Kapell nter am Breslauer Sdadttbeaterx snb sur dieMusik antwortlich bekennt Der seltene Fall lieat hier ydasz man, um einer erträglichen Musik zuliebe, tjchwer oder gar nicht erträglichen Albernheiten Lsxtbxkclyes in Kauf nehm-en muß. Im Gegen- Ii Umn ut sast versucht zu behaupten, das; der ext imal der bessere Teil des Ganzen wäre. Der Text, nicht die Handlung. Handlung, oder öman in der Operette sv nennt, ist so mit wie IF! vorhanden. Ein ganz leichter Knoten wird in« W« d« sich beim leisesten Ziehen svsvtt vvtt se Vst spMsk die Zutaten machen hier das Gericht Ein UWltes Miliexn eine ganze Anzahl ziemlich dank- Ikt Rollen, und vor allem ein wirklich relativ WILL«- gnt pointierter Dialog, über den man mehr II einmal. hell auslachen kann. Ein paar allzu kkkklsch possetihaste Scherze übersieht man über iien entschiedenen Vorzügen ganz gern. »Die Wirkungen sind im Grunde mit ganz alten clschcis erreicht. Ein exotischer Prinz ier ist aus Instit) wird in Paris mit dem Potemkindors eines P« Insel) znsammengetrommelten angeblichen W Usiatiaue empfangen. Ein alter General, ein W« Leutnanh der natürlich das Generalstlichters M liebt, ein hexenskbiissiger Ministeralbeamter mit Vh«llnistrieb, dessen Sekretär nebst seschem Anhang «« P« Niodistittnenbranchh endlich eine resolut» Wssstvsume Hause-am- viraeu die atthcwahrtens Hunnen. Vieux jeu ohne Zweifel, aber amitsant « W! gearbeitet. I : TH- z , " · i d Komponisten W»g?UtTEIIZITILZEIrReFTiItLL Leåtrcttiftem Die tun! if: durchweg ordentlich gemacht, bleibt aber auf F Thais, er Quid no 3 Mk» F! für 2 Viollas ehen von Ist DIIZIUUU ruhen. 80959 IN» taki«- m this, 16 Pers. K oorzügliche gültig. W) sein! llaiaclss Eljktltkls Illk = Telephon AND· Its-schien. I eilt-M tust MS lange Strecken allzusehr im Dtntergrund und verrät häufig gar zu durchsichtig ihre Vernunft, weniger vielleicht durch direkte Anlehnung als durch gewisse Allerweltsphrasem die man irgendwo anders auch anzutressen rerhnen kann. Die annamitisrhe Gxotik des zweiten Aktes hat steh Ohnesorg so gut wie ganz entgehen lassen. Ich könnte mir da eine Vertonunu a Ia zoologischen Garten denken, die geradezu er schittternd wirken tdnntr. Hiibseh ist vor allem das Regenduett und das Finale der ersten Altes und dann noch manches im dritten, so ein Sextett, während der mittlere Akt etwas dürftig wegiommn Im ganzen beweist diese Operette, daß auch ohne irgendwelche iiberragende Extraleistung recht Brauchbares zu ssiande kommen kann, wenn nur ein gewisses Ge schmacksnioeau gewahrt wird. Was der Ausführung, die das Residenztheater der Nooität zuteil werden ließ, besonders als Ber dieust angerechnet werden muß, ist ein gewisser barm los parodistischer Ton Mk) selbst ironisierender Ueber legung, der sast den ganzen Abend hindurch festge halten wurde. Jkh glaube, daß nach dieser Seite hin die Lösung und Erlösung in Operettensathen liegt. Sobald wir aus dem neutralen Boden der Selbst persislage gelandet sind, verliert alles seine Schärse, seinen Stachel, das Läpnische ebensosehr wie das Zweideutigr. Es war ein ungeinein lotter Zug in dieser Ausführung, an der alle Darsteller gleichmäßig teilhatten. Fri es e kam mit einem neuen »Dessein« heraus und war so köstlich grotesk, das; man in die allgemeine Freude des Hauses gern mit einstimmte. Auch Frau Kattner war wieder einmal in ihrer resoluten, drastisihen Art ganz samos. Frau v. Sne r r sang ziemlich anseebtbay war aber so sesih and lustig, das; man gern darüber hinwegsah, G r e t e; B r i l l spielte ihr Backsisebchen sehr niedlich und sang« brav ldie Stimme klang diesmal schöner nnd grösser» als srither). Die-Herrenßetz,Suksiill,Hilde,; D e l l w i g sowie die in kleineren Nollen beschästigtem Kräfte taten ihr Restes. Besonders anzuerkennen ist die Inszenieruns Direktor Wins- die hübschen Tanze, endlich orolanyis umsiihtige Leitung, die kleine Schwankungen geschickt auszugleichen wußte. Man unterhielt sich ausgezeichnet nnd be reitete ganz spontan dem anwesenden Komponisten einen Erfolg, mit dem er hötbst zufrieden sein kann. 11. N. Das Land net sei-name. Von staats Bein« Dicht-s. Nachdtnck verboten. MS ich ein Schulbube war, hatte ich neben manchen: schwankenden - stets drei festbestimtnte kri tlsche Tage in: Jahre: einen vor Weihnachten, Wen vor Osten: nnd einen no: den Sonnnersetim as waren die Tage, an denen die Zeugnisse kamen —— die pflegten grauenhast zu sein. Besonders über meine Leistungen im Rechnen und im Betragen waren meine Herren Professoren durchaus andrer Meinung als ich selbst und gaben, schamlos genug, dieser privaten An» sichi due-h das unsympathssche Wort »mangelhast« stets kråstzgen»2l»usdrizck.· ! Jch habe mir immer vorgenommen, einmal ein besserer Mensch zu werden als sie, und ich darf wohl sagen, daß mir das gelungen ist. Besonders, was das jseugnissihreiben anbelangt, kann ich ietzt voller Ver« achtung auf sie herabblicken Ich habe heuer allein siebzehiitausenddrcihundertundsieheiiiiiidzwanzig Zeug nisse geschrieben und eines immer glänzender als das andre. Und dazu lonnnt noch: meine Proscssoren schrieben dummen Jungen ganz gegen deren Willen Zioangsseugnisih ich aber ichrieb fast nur Erwachse nen aus deren ausdrücklichen Wunsch Zeugnisse ans. Wie stehe ich nun da? Indien ist das Land der Beugnisse. Deutsche Bürger sammeln Orden, die Jndianer sammeln Statt-e, die biederen Bewohner der Nieobaren sam meln stolz die Schädel der Schweine, die sie ausge geaen haben, - der sanfte Dindu aber sammelt Zeug· ni e. Mein Führer in Trichoiiopoly hatte eli sihlin gebundene dicke Quartbände und aus jedem stand in großen goldenen Leiter-n: ~Zeugnifse, erworben und erhalten von Daniel Samuel Pillaifl Pl) glaube, er war bei vierzigtausend angelangt, und alle Zeug« nisle besagten, daß er die Krone aller Führer in Indien ist. Zsehschrieb ihm in Band xl pas. NO: aniel ist eine erle er ist der Elefant unter den Führern de: Starr E: is: di: Loipsvtumc usw de: dkeiiqa lenchtende Glühwurm Indiens, gliickliih wer unter seiner Leitung durch Wisihnus Heiligtum wandelt-« Daniel Samuel war, uin die Wahrheit m sagen, ein iinerträ lieher alter Schwäher und erzählte, wenn man» ihm niihszt iinuierzu befahl, den Miind zu halten, einen« Blödsinn nacsxesn andern. Trotzdem hatte c: eine präthtige Sammlung von vierzigtausend wundewollcu Zeugnijsen und noch ein besonders schötres dazu von nur. ! Aber Daniel Samuel Pillan ist ein einziger Szammler unter den dreihundert Millionen Menschen. die in Indien leben. Und jeder von all diesen träumt »nur von Zeugnisfem Gott sei Dank, war es die heiße Zeit« nnd die allettotste Saifoty die ich in Indien war. So war ich allein in jedem Hotel und die ganze« Dienetsrhaft war nur für mal) da. Wenn ich ahfuhy kam die ganze Gefellsehaft an: die rechte Hand offen ftir den Basis-hinkt, in der linken Band den Bleiftist und das Zeugnishuh Erst kam der Managey dann der unterm-mager, dann der Bahn. Dann sechs Tisch· lsons und ebensoviel Zinunerhoyz Dann zwei, die mein Bad besorgt hatten, und zwei, die das Waffe: dazu getragen hatten, und noch drei, die das Zimmer nufgewiskht hatten. Zwei waren da, die behaupteten, sie hätten die Insekten weggesangem und sechs Aulis« hohen mein Gepäck in den Wagen. Dann zwei Gärt ner, ein Kutscher, ein Mann, der neben ihm fitzt, und einer, der hintenaus sieht. Und endlich noch ein gutes Dntzenb über deren Tätigkeit nicht-s Näheres festzu ftellen war. Aber die Seele von einem Menschen —- das hin ich - gah allen Backstbisch und schrieb· allen .'Eieugnifse. Jch stät-seh: Wesadwamedh Munfhi ist der beste Uianzenfänger in Jemand« oder: »An«rita Nandat ist als Wagenhintenaufsteher untthertrefflichsk Ich schrieb, bis der Wagen fuhr und dann weiter im Wagen zum Bahnhoh Und im Zuge, bis er glück lich hinausfuhr. Etschöpft sank ich dann in die Kissen. sthellte nnd bestellte einen Whiskyfow Ich trank ihn, bezahlte, gab Batksthifth und fthtieh dem Bot) m fein Bengnishnch: »So wie Ramsa Patna fett-lett, kann es keiner in der ganzen Welt« Ich wollte etwas schlummert« aber es ging sticht. Khandala Karli kam und puhte die Lampen und »ich fihrieh ihm in fein BuckLer sei dektkynig der Indisehen«Lanwenpu·tze»r. . Ein ganzes Füllhorn von guten Geusniiiep habe« jch übe: die Dändlekxsukeschüw Mir viejitlbkkuer zsube vektauftc um: m llahabad einen Fischer, Fu: den Ich zwei Pfennige Mitte. Ich ach noch Geschick; um ihn los zu werden, aber ei« half nat-is, er sub nicht nach, bis ich ihm» Namen und Adresse ausstbneb und. ihm bestätigte, wie außerordentlich ich tust den: Dank, zufrieden sei. Jede. dutnme Bronzy jeden alten«
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