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01-Frühausgabe Dresdner neueste Nachrichten : 17.09.1905
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1905-09-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id490223001-19050917014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id490223001-1905091701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-490223001-1905091701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner neueste Nachrichten
- Jahr1905
- Monat1905-09
- Tag1905-09-17
- Monat1905-09
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It. DIE l. Au( Ausleg- 100 000 täglich. Sonntag, 17. September lscs I· 1 QFZEITLJFVYW «. s— s CTJLRICYFYT«»UN HHOM . : Gaste A ftxdkgegzezm L in «« ««· «?- Sq - « , FIEFPZITNMUuOM -..·.--·j.kks ITIOHYJZF iksskzuiq «. i- spszsgzsxzkzzzzszzgzzz ««"««·-s««E--E«'«" « DE« kxnefels G - s - s s ««·««««««« «« IYZY·Y"«-«k-J"F«IZYIZ"-EMW «« NR« setstfpteserg Reduktion statt l Nr. ssszcxpeditton THE! Nr. 4571, Verlag Am! I Nr. Its. «' Im, di» tcuitsusevpkesbkeFFicskk pp·- ssckk 1 H · , Diese Nimm-i Ymiofaßfts Sciteicjvsiiiscdif Itkt Seite« I und M. qriss in die kaiserliche Kommandoqewait be· trmbtet wurde. Diese Auffassung ist dem Erb mrinzen in nnzweideutiqer Weise zu erkennen gegeben worden. worauf er feinen Abschied nahm nnd sich nach Meininsen zutückzvcn sehr um Leidwesen der Ver-lauer, bei denen der bochaebildety kunstverståndiqe nnd liebens würdige Prinsp sowie dessen Gemahlin, die älteste Schwester des Kaisers, sebr beliebt waren. Bald daraus wurde der Grbprina vom tdciser smn Generalinsvekteur der s. Armee istsoektion erstaunt. Durch die iediqe Beide· terms« des Isrborinsen arm: Genevalobersten dürfte amb der ledte Rest der noch vorhande nen Berstinmtmtq beseitigt sein. damit die ungarische Nation demsköuike Treu« halte. Nur dürfe nicht eine Los« its: ent wickeln, die den ißbräuehen der Mit-Wer Tür und Tor öffne. kStürmtseher Applauxs F e s er va r y bemerkt, das; er nur DOMA rikhtig gestellt habe; nachdem dies qes en, verlasse er mit seinen Kolleseu da« Hans. sSämtliche Minister verlassen den Saal. Man tust ihnen nach: ,Die Herren Professoren Zcvstg verlassen uns. Glückliche RciseW Ebenso verläßt Tis z a nach eine: kurzen Erklärung den Saal, nnd mit syst» die ganze liberale Partei. Nach lnnahme des Protest-In« tragez Kossuth wird die Sitaris-« geschlossen. , . Zwei bemerkcnswerte Erwartungen. Der Kaiser dst feine« schnitt. den Erb srinsen Bernhard von Indien-Weintrau- und feinen Vetter, den Erbgroßherzog Fried« ei« von Baden, zu General-bersten ernannt. Er bat ihnen hiermit die bbckcte inilidsriitbe That-e remove-c, über die er tu verfüsen hat, da die General-bersten der Kavalier-te oder Inscmterie im deutsche« deere mit den Feldmarichällen wieviel-en. Mit diesen sind· seicbnunaen dürfte eine Sonn-ums« die län gere Zeit swiftben dieses! bsben Verwandten Peistanden hatte, wobl endgültig ausgeglichen e n. Der sei-evident« von Baden war bis ror wenigen Rbren loomnandierender Gene ral des s. llrmeetotps in Kohlen; gewesen. Der Großherzog von Baden hatte aber dcn bei seinem boben Alter begreislichen Wunsch aug acsptschem den einpinen Sohn und Tyran solaer in seiner Nase zu baden nnd den Kaiser gebeten, ihn! das Kommando des u. Armee kows im Grvübmvgtunt Baden mit dem Sit tn Karlsruhe iu überm-sen. Diese Bitte eines· indessen nitbt erstist nnd die sitt-tier wetsnss derselben set tn einer Im« erfolgt sein. die m Karlsruher Des( ties net-stimmte. Der Erbgroßherzog nahm seinen Abschied und der Denkt swischen den Bösen von Berlin und Karlsruhe blieb längere Zeit stets-bunten. Da« stoszberzosliche Paar, das sonst zu allen Ge denltasen die Rnbestätden des Kaiser-s Wil helm I. nnd der Kaiserin slnsnsta besuåt hatten, ntied Zseelin ssflissenii likd und ebenso blieb Messer Wil belne 11. Karl-ruhe fern. Erst tm vorigen Andre ans der Mitreise von Italien stattetc der Kaiser dem Großherzoqe und der Groß bemtin in Baden einen Besuch ab nnd seitdem wurden die Beziehungen zwischen den beiden Htisen wieder normal nnd freundlich. Der Erbgroßherzog selbst aber schien sich noch immer abseits zu halten. Nun erst wird auch er wohl vollständig auggestshnt sein und wird es wohl besonders dankbar entwinden, daß ihm gerade in skoblenw wo er jene Gattin« : schunn erlebt hatte. nunmehr dnrch die kaiser liche Auszeichnung eine volle Genugtuung zu« teil »arm«-eben ist. Der Fall des crbprinssen von Sachsen ssieininaen ist vorhin frischer Erinnerung. Er hatte als kommandicrender General des s. Arme-laws in Breslau einen Erlaß gegen hie Svldatcnntißhandlungen herausgegeben, de: in weiten Kreisen lebhafte Zustimmung fand, aber an maßgebende: Stelle als ein Ein· ekle-sung; M( las-l( lark 1 ganzen let-dank, auf die i-Gesell- Vor und im Parlamentr. Bot( unserm Bndapestcr ·0-Korrcfvondentcu. - - Balsam-It, is. September. « Der Tag, dem mit so viel Spannung ent s gegengesehen wurde, ist verhältnismäßig glatt f verlaufen. Vor dem Parlament hatten fiel) s fett den frühen Morgen tnnden grofze Massen von Arbeitern allmählich eingefunden. Man fchätzte die Gesamtzahl etwa 60000 darunter etwa 2000 sogenannte nationale Sozialisten, alle übrigen tnternatignale Sozialdemokraten. 800 Polizisten zu Fuß und zu Pferde hatten um das am Donanstrontc herrlich gelegene prunkvolle Parlamentsgebäicde einen Kordon oon sföchweren eisernen Stangen gezogen, um dass aus freizuhalten und den Verkehr der Abgeordneten vor jeder Störung zu schützen. Aber die unzählbaren Massen, die truppweise mit Bahnen und Musik und unter Abfingung der arfeillaife auf-zogen, verhielten sich voll ständig ruhig und würdevoll. Keine, ein zige Ausfchreitung ist vorgekom men. Die Arbeiter haben die Parole, die ihllte Führe: ausgabem nämlich dießuhe unter a en Umständen zu wahren. getreulich befolgt. Die beiden sozialdemokratischen Gruppen ent- Hcndten je 50 liedrige Deputationen an den bgeordnetenhxausdxdräfidenten Julius Jnsth mit Petitionen wegen Einführung des allge meinen Stinnnrechtä Der Präsident empfing die Ahordnungen getrennt und sagte ihnen, er könne sich seiner Stellung zufolge meritos rifch nicht iisifzerm allein das Hitnss nserde in feiner Weisheit gewiß eine Entscheidiing auf die Petitionen finden, die zur· allgemeinen Be friedigung gereichen werde Die Arbeiter« mafsen zerstreuten sich hierauf in vollständiger Ruhe. Dem Parlamente gegenüber lavierte unterdessen ein großer ipersonendampfer auf der Donau, der mit den Nationalfarben präch ti gecfpchmüekt war und etwa 1500 Wähler des i Ziff-g. zemere faßte, die der stoalition Ovatios I netzhrachtenz » · - ·· , l Nicht fv glatt wie vor dem Parlamente ver tiefen die Dinge im Haufe selbst. Als Präsi dent Justh die Sitzuyg gegen 11 Uhr eröff nete, wurde er mit stxirmifchen Eli-ins emp fangen. Ebenfo Kosfntlk als er im Saale erschien. Dagegen wurden die Wiiitister mit ze i e rv a rn an des-Spitze mit dem ironischen nie: »Die kaiserliehen Komrnissiire kommen i« »Die Trabanten kommen« begrüßt. Baron Jsejeroary ergreift das Wort und sagt: ~Da eg der Regierung infolge des Zwanges der Umstände nicht gelungen ist die übernom mene Ausgabe in einem solchenksinne zu lösen, daß aus Grund eines seitens der Krone an nehmbaren Programms eine Majoritäts regiernng zustande gekommen wäre . · . iGine Stimme: »Es soll auch gar nicht gelingenlss hat die Regierung die Demifsion gegeben, die auch angenommen wurde. Die 9 egierttnq wurde angewiesen, die Geschäfte bis ur weite renEntsehließung SrMasestät sortzttdsiihrert . . . stimmen links: »Wieder das alte Liedl«) eh bin von Sr. Majestiit erniächtigh die Er· kliirnng abzugeben, das; Se. Majestät noch immer den Wunsch hegt, daß aus Grund eines von ihm annehmbaren Programms« aus der koalierten Majorität eine Regierung gebildet werde. Damit die Koalition eventnell ihre Vorschläge erstatten könne, ist eine gewisse Zeit notwendig und darum bitte ich nm die Verlesung des hiermit til-erreichten königlichen Reskriptsf Der Schristfiihrer verliest das Reskrioh womit das Haus b is IV. O k t o b er vertaat wird. Franz K ossuth sagt hieraus: »Es-it haben am St. Juni eine Adresse an Se. Majcstät be schlossen, anf die wir bis heute keine Antwort erhalten haben. Jch stelle daher folgenden Beschlnßantragt Da s Ab geordn et e n - haus protestiert gegen die in einer neuerlichen Bertagicng enthal tene Gesetzesverletzung nnd erneuert seinen am 21. Tsuni gefaßten Beschluß« Graf Tiszm mit Tunmlt ctnÆsaicgen, erklärt, er hätte gerne Anträge este t, allein er muß es unterlassem da nat-if Verlesung des Ver tagxingöreskripts weder eine Beratung, noch eine Bcfchlnpfassung am Platze ist. Der P rä f id e nt ert sitt, es gebe keine Proteste gegen Beschlüsse des Hauses, worauf Tißza ant worten er Bade nicht protestierem sondern gegenüber ossuth nur konstatieren wollen, daß nach dem Reskripte keine Debatte möglich sei. Fejer v a r y erklärt es fiir nicht richtig, daß die Krone die Adresse nicht beantwortet habe, denn sie habe dreimal Vertrauensman net shomjnes mein) zu Verhandlungen mit der Majorität entsendet. Dc r Prot e st geg e n das Reskript sei nicht in lieber-ein stimmung mit der traditioncllen Lonalität der nngarischen Nation. Große: Lärm links-J Graf Appo n yi plädiert dczkiiy das; auch nach dem Bertagungss reskripte eden gehalten und Beschlüsse ge faßt werden können, Einst wäre die ganze Ver fassung illusorisch. « enn man nicht feststellen könnte, ob ein Reskript den gesetzlichen An forderungen entöpricht oder nicht, so wäre das die Eta liernng des Absolu tism ns· iStiirmischer VeifallJ Die Macht des Ftdnigg beruht auf der Versassungx wer diese verteidigt, respektiert auch den König. Er werde seinen ganzen Einfluß anwenden, Srhwedeu und Norweg-n. Nord immer ist etwas Sirderes über das Ergebnis der Verhandlungen· in Karlstad nicht: bekannt geworden. Es verlautet aber, das; der Ton der Verhandlungen dnrch den Takt des skhwedischen Mintstcrpräsidenten etwas freundlicher geworden sei und in diplomati schen Kreisen bestärkt fiel) deshalb »die Hofs nuncn das; m der Festungsiraqe eine Eini gunxx erzielt wird indem Not-wegen die in den letzten stins Jahren errichteten Befesti qtinnen wieder schleift und Schweden weit entgegenkommt bei den Besestigungem die von« historischem Wert sind. Heute Sonnabend abend wird dte Lvnferens in katlftad de« end-et, werden. · » »·» » » , ·"·«-·D"ie«TS·t7clfl·lEnt-t(g in den selben stUtdimvh fchen Ländern se! st ist indessen nach wie vor sehr erregt. Trotz wieder oltet energischer glbslettfqniäzjgenSvonlggåoYcikgggg Zstrtäwhäiltk U· V II lc » Vc Stockholm seine Pieldung von der steigenden Modilisierukig in Not-wegen aufrecht. Die M«"««!fg"«ä«-«- ÆäsimåtkfxsMäkxapåiMkä U VWEAI c«« llgcc P . ask volle Krieqsstärke gelzracbi worden sei. In» den lex-ten Tagen fexen die legten nvch fehlen den Mannfchasten und Ding: stnnqsteile der Flotte und Feitungsartillevie Jowie Feld« artillerie in Siidnorwcgen und für den Land rosen. - n . - VI« WsikTkxksåiPFZ»·«Z«-ZIZPZZLTT2-MIZ· rnentern fcheine die Molkikmachung entweder noch im Gange oder bereits beendigt zu fein. Diesen Maßregeln könne jedoch der Charakter: einer allgemeine» Modiltskernng noch nichts« zugesvrocikcxi werden. , Von London aus werden Gern-die nie: Jniervention auswärtiger Mächte vetkkreitcy - , -kn- London, Its. September. Orts« Tel- der »Dresdner Neuestcn Nachtichtenkj Zum fchwedifchmorwegischen Konflikt wurde gestern der Presse hier ofsiziell ntitgeteiln daß alle Gcriikhte von einer eventuellen englischen Jnterventton freie Erfindung find. Diese Jntcwentionzgeriichte waren aufgemacht, als bekannt wurde, daß Dr. Nansen versucht hatte, eine Unterredung mit Lord Lansdowne her beizuführen, welche ihm indessen verweigert sfoktigek G! heiml keinsamem t zu des· Prämien tlcgen ist i können. 125. Prämienloss »den werden-VII «:-.-—-1-k»i--- . E. »Es-ji X» i Jqpau im Natnrkostiitck Be« unsern! Jaåortelvonddutem Paris. is. September. Im Pariser »lournal« erzählt heute der totioer Korreivondent einised ttber die sehr uaturgemiiße Kleidung der .. avaner im Som mer: Japan bat ein gemäßigtes Anna, ed leistet fich jedoch im lulinmd August den Luxus einer entsetzlichen Hitze. Aber die in genibfen Tiuaner helfen sich, indem sie wäh rend der undztagsperiode so ziemlich naclt gekleidet geben. Sie tragen schon ftir gewöhn lich, selbst im Winter. wenig Kleidung, cm Sommer ziehen sie noch weniger an. Dieser eingewurzelte Brauch, die Hitze durch geringe Itleidunfg zu bekämkfem bat lange Zeit die euroväichen Reisen en zu der Ansicht ver führt. die Japaner seien doch Milde. Die Re iormatorem die hohen Polttikcy die das Land fett der Revolution von 1868 leiten, haben langst erraten, welch großen Eindruck die iibertriehcne »Gntkleidung« aus die Europäer macht, die sehr oberflächlich denken und an ihren Borurtetlen festhalten. Deshalb bat man seit 1868 die Polizeioorfchriftem die An weisungen in der Saum, die Artikel in den Zeitungen, die Vorträge usw. vervielfacht, um ie Einwohner zu den Ideen zu bringen, die man in Ettropa in bezug auf Scham und De fenz hat. Indem man immer wiederholte, wie ebr ein Aas-quer, der sich nackt matt, dem guten Rufe es Landes schadet nnd a e mög lichen Strafen verhiingte ist man dazu gekom men, daß man in den Straßen von Tokio gut getleidet geht, insofern, als jeder Pafsann wenn fein Kimono sich ltistet unter diesem dünnen Vaumwolls oder Seidengewand nur Eine Füße, Waden und Knie zeigt. Denn das . olt ift sehr besorgt um die Meinung der Europäer clber der Zwang, den die Polizei auf· der Straße ausüben kann, läßt sich ebenso itrikt itn Innern der Säufer durchführen. Und dje Säufer sind hier nicht viel anders« wie die traf-e: die Oolscnauern werden iedenMoracn tseyenomniem nnd unter dem von einigen Jesuiten-M Dach des Hcitsceus kann man das ganze Jsamilieuleben beobach ten, und was sieht man: ehrbare Kaufleute, die spfiir die sozialen Konventionen eine hohe Ver achtung seinen ——· und ihren Kinn-er. Die kleinen eitlen, die über die Kancile streichen, werden von nackten kleinen Ruderern gezogen. » Nackt find die Bauern, die in den Reisieldern « arbeitern» nackt die meisten Männer, die nicht auf den öffentlichen Straßen» aehen haben. Ganz nackt? Nun ja, wenn man von einem Gewand absieht, das in hezua aus den Um fang zu einer Badehose im Verhältnis steht, wie e ne Weste zum Gehrocb Ja, so ist es, und was tut es? Jedes Volk hat seine An· schauunfaem und hier wird es niemand ein fallen, eh nach jemand umzudrehen, der einen nackten Körperteil zeigt, viclleicht um sich bei der Hitze besser zu sächeltu Man will die Japaner zwingen, unsre falschen Anschau ungen anzunehmen, und sie suchen sen ge. horchen, aber manchmal kommt doch der atur mensch in ibnen wieder zum Vorfckieim Mein erster Eindruck, als ich in Japan an kam, war ein nackter Eindruck. Als wir von Dalnv aus, ich und drei andre Kriegsge fangene, nach der Insel Uiina gebracht wur den, kreuzte unsre Dschttnke eine Schiffer-Starke, aus welcher die ganze Familie wohnte. Die innae Mutter, baldnackt bis zum Gürtel, tränkte ihr Kind, es war ein reizendes Ge miildr. Aber der wachhahende Unierofsiziey der in Sau Franecseo gewesen war und per sekt englisch sprach, war empört. »Diese Frau-«, saate er, entehrt Japan, indem sie sich so zeigt« Ills wir laut-isten, sahen wir einen völlig nackten Fischer, der Mufclzeln sammelte. s Der Untcrofstzter schrie wieder wütend, er entehre Japan und wars mit Steinen nach ihm, woraus der nackte Fischer landcintviirts floh. Dieses japanische Volk, das in so vielen Dingen den aniiken Griechen ähnelt, gleicht ihnen auch in bezug aus die Gleichaiiltiakeiy mit welcher es fiel) nackt "zeiat. Keine obszöne Idee, keine Perversitiit,·kein Hintergcdaitke wird hier mit der Llttsstelltitia des mensch licher! Körpers, des männlichen wie weib li )en, verbunden. Wenn hier der Anblick der Nacktheit jemand yerverse Gedanken ein eilst« dann tlt er von den Pscineipien ais-liest. die die christlichen Missionare ins Land bringen. De: Abscheu vor dem nackten Körper, die Verachtung des menscglichen Körpers find ganz speziell christliche J ern. Hier gibt eö in allen Behansungem in den allerärmstem ein kleines Rades-immer. Einmal pro Tag nimmt jeder Japaner, selbst der ärmste, ein Bollbaix Alle Mitglieder der Familie zeigen sieh einander nackt, ohne etwas dabei zu denken: ein Gast des Hauses kann manchmal die Haus frau und ihre Töchter im Bade sehen. Aber er wird daraus gar nicht achten, nicht hin schauem er findet das kbanz icatiirlich Man kann hier dem Anblick es Nackten gar nicht entgehen. Aber das ist so unschuldig, naiv, einfach, daß keine unpassende Idee austaurht und lselbst die Europäer sich bald nicht mehr datii er erretten. Ein englischer Schriftsteller sacfite sehr richtig: Jn Rpan wird das Nackte ae eben, aber nicht betrachtet. In allen großen und kleinen Stadien kommt der Europäer vor den Badehäusern vorbei, hört das Plätschern und fröhliche Lachen. Wenn eine Tür geöffnet wird, sieht man eine Gruppe nackter Frauen, die die Füße ins Wasser tauchen. Das sind öffentliche Bilder. Die Schwimmbäder der Männer sind durch diinne Wände getrennt. Man könnte ganz leicht heriiherschauem aber niemand denkt auch nur daran. Junge Leute sind die Diener des Damenhades seifen die Frauen ein, mas sieren sie, kleiden fie an. Niemand findet etwas dabei, nnd die ehrharste Dame kann ruhig in dass Bolkghad gehen, ohne das ihr Ruf dar unter leidet. Erst seit die orotestantisrden Pafioren die japanische Regierung mit Bitt« fchriften und Protesten iiberschlittet haben, hat die Polizei die Trennung der Geschlechter im Bad angeordnet. Bis vor s, 7 Jahren hadeien Männer und Frauen noch zusammen, ohne irgendwelche Bekleiduncx Jn Tokio gab es ein Schwimmbad wo nicht nur die Badendeu fich alle sahen, sondern auch alle Paffanten die Inäiknlichen und weiblichen Badenden fehen konnten. Wenn ein Herr« oder· eine Dame, die sich kanntest, in der Badeansialt zusammen« trafen, heariilzten sie einander, ohne auch nur im Æingften in Perle-Jenseit u kommen, daß lie in einen: la»·ein scheu Enge« sei-Les. Kteines Essen-Meinst. I = Ja: de: Heim: send gestCEiTiE Gesamt. f vrobe zu Wolf.Fe r ra ri d »Neugieriae Frauen« statt. In Paris sind solche General i Proben gleichsam Preinierem da die gesamte Presse und die Habituög eingeladen werden. In Deutschland finden die Generalvroben unter Ausschluß der Oeffentlichleit statt. Was für diese Internitiit spricht, ist der Umstand, daß nie eine Probe im leeren Haufe ein Bild der Ausführung geben kann, weil die befruch tende und inspirierende Wethselwirkiing zwischen Künstlern und Publikum fehlt. Der Verlauf der Ferrarischcn Oixernprobe gestern verspricht der heutigen Prentiere des haruilos heitcren Werkes freundlichen Erfolg. —n. = Im Hosschauspiekhau e findet die gemel det·e» Sllternation in »dem Schauspiel ~Glga« zwischen Frau Baste und Ekel. Serda erst ani Mittwoch den 20. d. M. statt. = Jni Residenstheaier herrschte gestern der Eindruck vor, als wolle Dresden wieder eine Th eatersta dt werden- so fröhlich und zahl reich war der Besuch der ersten Vorstellung im Overettenabonnemeirw Das glänzend geftillte Haus nahm C. Millöckers seit vielen Jahren nicht gegebene Overette »Das verivunschene Schloß« wie eine Novität auf und die jüngere Generation wunderte sich, daß das vollgbetannte Lied »O, du himmel blauer See« m dieser nicht mehr be annteu Operette not-komme. « »Das vers-un chene Schloß - üßettelstudent und »Der arme than« werden den nun verstorbenen pii dcker norhlange iiberlcben und bezeugen Aar, das Oiillocler zwar die Blütezeit der Oyerette mit· machte, im Grunde aber zu den Komm-nisten der hoher stehenden koinis en Oper zählt. Er ist kein großer Jnstrumentatoy kein Finder neuer Pfade, »aber eine geiniitvoll herzhaste Mrlodil und»ein starker Lug ins Volkstiiinliehe zeichnenMillocker aus, der gar teineNeigußzu dem atzenden Spott Offenbachs as verwunschene Schloß« ist ein so li nsiviirdeis aiisprechendeg und textdrolliged Werk, das gerade so gut von: Doftheater gegeben weiden könnt-i wie die »Als-am von come-site« oder. «Die . - sc« II( LIMI- II·
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