Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19021110015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902111001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902111001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-10
- Monat1902-11
- Jahr1902
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2., „Esparsette" 3. Tot. 68:10. Platz 144, 104:50. Ferner liefen „Sweet Love", „Babus". Renne» zu Auteuil am v. November. (P r ivattel e gr.) Prix des Horizons 3000 Frcs. Dist. 3500 m. „Hexametre" 1., „Mik Battle" 2., „Nativa" 3. Tot. 82:10. Platz 17, 20, 71:1Ü. Ferner liefen „Master JoneS", „Brucette", „Jolifaire", „Dezembre", „Piriac", „Bromethe". PrixMarius 4000 FrcS. Dist. 2800 m. „ Earth - stopper" 1., „Kokonar" 2., „Champin" 3. Tot. 42:10. Platz 18, 36, 97:10. Ferner liefen „Hastedon", „Le Chanoine", „BeauvillerS", „Doum-Doum , ,?pietat", ' „Beaucollion", „MuSculdy", „Montjoie". Prix Montgomery 40000 Frcs. Dist. 6500 m. „Beinard" 1., „Fusain II." 2., „Mulled Mc" 3. Tot. 44:10. Platz 34, 38, 30:10. Ferner liefen „Argument", „Tlerval", „Pactole lll.", „Dam^, „Souvenir", „Imperial", „Palmare»", „Van", „Jnfant", „Jntermede". Prix du Trocadero 6000 Frcs. Dist. 3100 m. „Le Bretteur ll." 1., „L'Alaric" 2., „Trani" 3. Tot. 18:10. Platz 15, 20:10. Ferner liefen „Vaudeville", „ReS- cobie", „Latanier". Prix de Boulogne 5000 FrcS. Dist. 3500 m. ,. Couguete " 1., „Temprte" 2., „Uruguay" 3. Tot. 25:10. Platz 16, 81:10. Ferner lief „Poruö". Prix de Meulan 4000 FrcS. Dist. 3100 m. „Cardoosse^ 1., „Gerpe" g. Tot. 12:10. Lücherbesprechnngen. Neuheiten aus dem Verlage von E. Pierson in Dresden: Der Kampf UMS Glück. Roman von Eufemia von Adler-feld- Balle st rem. Preis 3 Ein edler Schotte glaubt an eine alte Prophezeiung, die ihm für einen bestimmten Tag den Tod kündet, und macht damit seiner Frau das Herz sehr schwer. Sie kommt endlich auf den rettenden Gedanken, ihrem Manne eia Schlafmittel rinzugebrn, daS ihn über den gefürchteten Tag hinweghilst und ihn von den Wahne befreit. Das ist di« Geschichte, die die Verfasserin hier erzählt, und die an sich ganz amüsant ist, aber doch bedeutend wirkungsvoller, weil schlichter und glaubwürdiger, von einem Größeren schon erzählt worden ist. Von Gustav Freitag nämlich, in „Soll und Haben." Eine der prächtigsten Figuren dieses Roman-, der alteSturm, glaubt auch felsenfest, daß er an dem und dem Lage sterben müsse und wird von diesem Wahne ebenfalls dadurch geheilt, daß man ihn den gefürchteten Tag einfach verschlafen läßt. ES ist das eine Episode des beirefsenden Romane- und als solche, dank der schon betonten schlicht-natürlichen Ausgestaltung, von großer Wirkung. Als alleiniges Romanmoliv genügt der Vorgang, trotz des von der Verfasserin in ihrem „Kamps um das Glück" beliebten romantischen Aufputzes, jedoch nicht. — Das evrpus «leitet!, Erzählung von Marie Bernhard, Preis 3 Ta- „eorpus äelieti" ist in Lieser Erzählung rin uneheliches Kind, das einem bildschönen Assessor gelegentlich seiner Geburtstagsfeier, mit anderen Ueberraschungen beschielt wird. Der „Scherz" wird sür seine Beamtenlausbahn ver hängnisvoll, verhilft ihm aber zu einer sehr edlen und steinreichen Braut. Die talentierte Verfasserin war bet der Ausarbeitung dieses pikanten Motiv- nicht gerade glücklich, oder richtiger, nicht gerade um Vertiefung besorgt. Die Geschichte ist leicht und oberflächlich hingeworfen, ohne Rücksicht auf den Ernst des Problem«. — Licht, Erzählung von A. Freund. Die Tragödie eines Kindes, das, in verwahrloster Häuslichkeit aufwachsend, moralisch und physisch zu verkommen droht, aber im letzten Augenblick noch gerettet wird. Der Vorgang ist mit großer Lebenswahrheit packend Largestellt; bei der Zeichnung de- Milieus bevorzugte die Ver fasserin ein« scharf realistische SchilderungSwcise, doch sür Las seine Seelenleben deS Kindes sand sie auch diesem verwandte zarte und innige Töne. — Marianne Wildenberg, Roman von Hans Karls en, Preis 4 Der Verfasser schildert hier di« Erfahrungen einer jungen und reichen Witwe, die vor ihren Anverwandten und deren Plänen, sie wieder zu verheiraten, die Flucht ergreift, dann aber doch ihr Herz verliert und zwar an einen Weiberfeind. Derselbe wird aber durch der Heldin reines Wesen bekehrt, fortan besser von den Frauen zu denken und in dieser einen sein ganzes Glück zu sehen. Die Ge schichte ist ganz hübsch, nur mit etwa- störender moralischer Wichtig tuerei erzählt. — Lebensrätsel, von BudaGetschSr, Preis3^i Von den beiden Novellen dieses Bandes ist besonders die zweite „Gewollt?" ansprechender Art, während die erste „Ber- läumt" im Verhältnis zu dem dürftigen Motiv allzu breit aus geführt erscheint. v. * * * Ein elegantes, kleines GeschenkfürDämen ist der auch in diesem Jahre wieder erschienene Haube L Spener- sche Tamen-Almanach (37. Jahrg. für 1008. Verlag von Haube L Spener, Berlins. Das geschmackvoll mit Goldichnitt, Elfenbeinpapier, künstlerischem Titelbild, doppelfarbigem Druck, Bleistift und Visitcnkartentasche ausgestattetc Büchlein vereinigt in sich Taschenkalender, Notig- und Tagebuch in zierlicher Form; es enthält ein Kalendarium mit einem Verzeichnisse der protestantischen, katholischen und jüdischen Feiertage, ein Tage buch für alle Tage des Jahres mit geschickt ausgcwähtten sinnreichen Wochensprüchen, das reichlichen Raum für allerlei Eintragungen bietet, eine Familien-Gcdenktafel, einen Ge burtstag- und Namenstag-Kalender, einen Privat - Adreß kalender, Kassenübersichten für zwölf Monate und eine Genea logie aller europäischen Regentenhäuser. Eine gemütvolle Er zählung erhöht noch den Reiz des Büchleins, das auch wegen seiner Billigkeit (Preis 2 empfohlen iverden kann. * Heimgarten. Eine Monatsschrift, gegründet und geleitet von Peter Rosegger. Verlag von „Leykam" in Graz. Abonnements- preis jährlich (12 Hefte) 7 20 27. Jahrgang. Heft 2. Inhalt: Leben. Die frohe Botschaft eine- armen Sünders von Peter Rosegger (l. Fortsetzung). — OviboS. Eine fabelhafte Geschichte von Emil Ertl. — Ein Glücklicher. Von Alexander Engel. — Walther von der Bogelweide. Von Franz Karl Giuzkey. — llaiversitätSstudenten als Bauernknrchte. Von R. — Zur Hebung d«S Geschmackes. Von R. — Unsere Namen. Von Th. Vernaleken. — DaS WaldschnlhauS in Krieglach-Alpel. Von M. H. — Die Angst vor dem Sterben. Eine Betrachtung von Peter Rosegger. — Herbstträume. Bon Martha Wieseudanger. — Kleine Laube. Technisches. Die elektrische SicherheitSlampc isr eine Neuheit von großem praktischem Wert und dürfte deshalb für weitere Kreise von Interesse sein, -sie wird von der Berliner Accu- mulatoren- und Elektrizitäts-Gesellschaft m. b. H. in Berlin angefertigt, ist eine sogenannte Hand oder Blend-Laterne, die in der Hand getragen oder am Körper durch Haken angehangcn werden kann. Ihr Gehäuse besteht in der Hauptsache aus Aluminium, weshalb sie kein großes Ge lvicht besitzt; ihr Inneres enthält den zweizeiligen Accumulator, der ein Glühlämpchen speist. An ihrer Vorderseite befindet sich ein starkes Schutzglas, oben eine Handhabe, an der Rückseite ein Befestigungshaken, und an den Seiten liegen die Ladelöcher für etwa nötige Neufüllung des Accumulators. Das Gewicht dieser Sicherheitslampe ist nur 2,50 lcx, ihre Höhe 20 mm, ihre Breite 10 mm und der Preis etwa 36 Bei ihrer voll ständigen Ladung kann sic 14 Stunden lang ununterbrochen brennen, auch ist sie mit Reservelicht versehen, welches sofort nach Verlöschen des einen in Tätigkeit treten kann. Eine solche Lampe wird zunächst für den Bergwerksbetrieb von großem Nutzen sein, um als sogenannte Grubenlampe zu dienen, aber sie kann auch für zahlreiche andere Betriebe verwendet werden, besonders wird sie bei der Feuerwehr, der Polizei, der Schiff fahrt ;c. ihre Verwendung finden; sic hat denn auch eine weite Verbreitung gefunden, namentlich da sie von den Be hörden empfohlen wird. Am 24. Sonntag nach Trinitatis wurden aufgeboten: Thomaskirche. 1) «. A. F. LikowSki, Sattler hier, mit A. H. Bellstaebt, Tischlermeisters in Wiehe hinter!. Tochter. 2) C. R. O. Schmidt, Stuckateur hier, mit B. F. K. Scharf, geb. Becker, auS Roßleben. 3) K. F. H. Maaß, Kasernenwärter in Möckern, mit A. W. E. M. Bergmann, Mälzers in Nord- Hausen Tochter. 4) P. A. Büttner, Glasermcister hier, mit H. A. S. Bertholdt, Schneidermeisters in Rohleben hinter!. Tochter. Stte»laMrch«. 1) G. Cäsar, Kunstmaler hier, mit M. H. Härtel, Guts besitzers in Zwickau hinter!. Tochter. 2) L. H. Fischer. Schlosser in L.-Lin-erum, »ft A. A. M. Grob«, Hm». arbelters in Berka a. b. Ilm Tochter. 8) I. C. H. Kreiken- banm, Handlungörcisender in L.-Thvuberg, mit M. E. Fvmm, Fabrikanten» in L.-Rcudnitz Tochter. 4) G. F. Kramer, Milchhandler in L.-Thvnberg, mit P. M. E. Leh mann, Piiymaurerö hier Tochter. 5) F. O. Nötzvld, Etsen- bahnschaffuer in L.-Rcurcudnitz, mit A. Ty. Kramer, Zimmerpoliers tu Wildenbvrn hinter!. Tochter. 6) I. P. Kransc, Maschinenmeister in L.-Reudniy, mit A. verw. Pausch, geb. Gitttther, hier. 7) R. G. Pöhle, Buchhalter in L.-Reudniy» mit I. M. Elies, Gärtners in L.-Reudniy Tochter. Matthäikirche. 1) A. R. Brachmann, Architekt in Gautzsch bei Leipzig, mit H. E. verw. Schulze, geb. Hauenstein, hier. 2) A. P. Günther, Techniker in L- Bolkmarsdorf, mit A. E. Anger mann, Glasermeisters hier Tochter. 3) E. N. Büttner, Handarbeiter hier, mit E. P. Arnold, Handarbeiters in Mittel-ArnSdorf in Schlesien hinter!. Tochter. AndreaSkirche. 1) E. G. G. Nibbcck, vr. w«i., prakt. Arzt in L.»GohliS, mit E. R. Schwalbe, Kaufmanns hier hinter!. Tochter. 2) A. O. Seifert, Bäcker hier, mit E. Nehring, Töpfers in Coswig in Anhalt hinter!. Tochter. JohanuiSkirche. G. O. F. Schmidt, Schriftsetzer hier, mit I. B. Augustin in L.-Neudnttz, Magazinverwalters das. Tochter. wiederholte Nachrichten. Aus dem gestrigen Sonntagsblatte wiederholt, weil zu spät eingetroffen, um auch in dem frühzeitig nach aus wärts versendeten Teile der Auflage Aufnahme finden zu können. * Klagenfurt, 8. November. (Telegramm.) Bet den heutigen Stichwahlen der allgemeinen Wählerklasse wurden drei Leutsch-volkliche Abgeordnete gewählt. * London, 8. November. (Telegramm.) Der Sonderzug mit Kaiser Wilhelm tras bei strömen dem Regen in Shorncliff ein. Sobald der Zug hielt, ver ließ der Kaiser den Salonwagen und begrüßte den zum Empfang erschienenen Feldmarschall Roberts und General Wood. Nachdem der Kaiser die Front der Ehrenwache ab geschritten hatte, wurden ihm von Roberts die übrigen an wesenden Offiziere vorgestellt. Ter Kaiser stieg zu Pferde, um sich nach dem Uebungsfelde der Royal Dragoons zu begeben. Neben dem Kaiser ritten Fcldmarschall Roberts und Major Carr Ellison von den Royal Dragoons. Die deutschen und englischen Offiziere folgten. Auf dem Uebungsfelde selber wnrde der Kaiser, der unterwegs überall aufs herzlichste begrüßt wurde, von Oberst Lord Basing, dem Konrmandeur der Royal Dragoons, em pfangen. Die Musik spielte die deutsche Nationalhymne. Das Wetter ist stürmisch; der Regen hat noch nicht auf gehört. Nachdem der Kaiser die Reihen des Regiments abgerttten hatte, machte er halt nnd ließ, mit dem Säbel grüßend, die Truppen im Schritt nnd Trabe an sich vorüberziehen. Als hierauf das ganze Regiment von neuem Aufstellung genommen hatte, ritt der Kaiser an dasselbe heran und hielt folgende Ansprache: „Es gereicht Mir zur großen Freude, daß Ich zum ersten Male seit dem Tode Eurer verewigten Königin, Meiner geliebten Großmutter, die Ehre habe, Euch zu inspizieren. Ich gratuliere dem Regiment zu dem Aussehen und zu dem Verhalten, welches es in Südafrika an den Tag ge legt hat. Ich beglückwünsche Euch zu der Rückkehr in die Heimat und dazu, wie Ihr Eure schweren Pflichten Eurem Vaterlande zur Ehre, Eurem Könige zu Danke erfüllet. Es ist Mir ein Vergnügen, daß Ich bei dem Besuche Ge legenheit habe, Euch zu inspizieren und glaube, daß Ich dem Könige nicht besser Meinen Dank für die Freundlich keit abstatten kann, mit der Ich hier empfangen bin, als indem Ich das Regiment auffordere, drei Hurras auf König Eduard auszubringen." Dann brachte der Kaiser die drei Hurras aus, in welche das Regiment enthusiastisch einstimmte. Alsdann wurde im Offizierskasino ein Früh, stück eingenommen. Der Kaiser hatte während desselben zwei Offiziere an jeder Seite. Nach Beendigung der Truppenschau begab sich der Kaiser im geschlossenen Wagen zum Bahnhofe und fuhr über London nach Candringham. Der Zug passierte die Liverpool-Ttrcet-Station in Lon don gegen 31/2 Uhr. Da der Wunsch ausgesprochen war, die Anwesenheit des Kaisers in London als privat zu be- trachten, waren alle Maßnahmen getroffen, Passagiere nnd Schanlustige vom Bahnsteig fernzuhalten. Da man indessen den Zug von verschiedenen anderen Stellen aus ankommen sah, brach das vor dem Bahnhof versammelte Publikum in stürmische Hochrufe aus. * London, 8. November. (Telegramm.) Bei dem Lunch in Shorncliff gab der Regiments kommandeur seiner Freude Ausdruck nnd bankte sür die Worte des Kaisers bei der Truppenschau, für des Kaisers hohes, den Dragoons stets bewiesenes Interesse, für das Geschenk des Kaisers an die Frauen und Kinder der nach Afrika abgegangencn Mannschaften. Der Kaiser sprach dann nochmals seine Freude über den heutigen Tag aus, sowie darüber, daß die Summe für die Frauen und Kinder so Gutes geschaffen: er glaube, dieser Tag würde in der Geschichte des Regiments am besten gekennzeichnet, wann er jener Summe noch eine andere hinznfüge, indem er hoffe, daß auch die letztere Gutes schaffen werde. * Sandriugham, 8. November. (Telegramm.) Der Kaiser traf abends 6 Uhr hier ein und wurde vom König nnd dem Prinzen von Wales von Station Wolfer- ton abgeholt. * Rom, 8. November. (Telegramm.) Präsi dent Loubet beauftragte den französischen Botschafter in Nom, Barrörc, dem Ministerpräsidenten Zanar- dellt und dem Minister des Aeußcrn, Prtnetti, das Großkreuz der Ehrenlegion zu überreichen. Dem ehemaligen Minister des Aeußcrn, Visconti Ven 0 sta, sowie dem früheren Schatzsckretä'r Luzzattt hat Präsident Loubet sein Bild mit herzlicher Widmung übersandt. * New Aork, 8. November. (Telegramm.) Nach einem Telegramm aus LaVictoria vom 7. November hat Castro, nachdem er nach allen Richtungen Truppen ausgesanbt und den Feinden denRiickweg abgcschnitten hat, sich nach Caracas begeben, um die Regiernng zu übernehmen. Letzt» Nachrichten. * Berlin, 9. November. Verschiedene Blätter hatten neuerdings die schon einmal dementierte Nachricht aufge wärmt, daß Kaiser Wilhelm bei seinem Aufenthalt in R om am 2. März nächsten Jahres vom Ouirinal aus im Vatikan einen Besuch machen werde, um den Papst bei seinem Jubiläum zu beglückwünschen. Die „Deutsche Warte" dementiert nochmals diese Nachricht. Der Kaiser werde überhaupt beim Papstjubiläum nicht in Rom anwesend sein, sondern erst im April oder Mai den Besuch deS Königs von Italien erwidern. * Berlitz, 0. November. Der K 0 l 0 nialrat wird nach der „Tägl. Runbsch." in diesem Jahre wohl nicht mehr einberufen werben. Eine seiner Kommissio nen ist mit ihren Beratungen noch nicht zum Abschluß ge ¬ kommen',' dieser ist auch noch nicht abzusehen. Die Hinang schiebung kann deshalb ohne Bedenken erfolgen, weil der Etat für die Schutzgebiete aus 1003 schon durchberaten ist. Berlin, 9. November. Vorsitzender der Ge schäft s 0 r d n u n g ö k 0 m m i ss t 0 n des Reichs tags, an welche der Antrag Basser mann über die bei der Debatte zu 8 6 des Zolltarifgesetzes entstandenen prinzipiellen Fragen überwiesen wurde, ist Abgeordneter Singer. Man darf wohl gespannt sein, wann der sozialdemokratische Führer diese Kommission einberuft, um die bei 8 5 entstandenen Zweifel so bald wie möglich zu be seitigen. — Der Antrag Aichbichler auf Aenderung -cö Verfahrens der namentlichen Abstimmung soll, wie verlautet, bereits am Dienstag auf die Tagesordnung gesetzt werben. O Berti«, 9. November. S. M. S. Ulan " ist am 7. November in Cuxhaven eingetrosfen. S. M. S. „Hohenzollern" und S. M. SS. „Nymphe" und „Sleipner" sind am 6. November von Kiel in See gegangen und haben am 7. November auf der Reise nach England Brunsbüttel und Cuxhaven passiert. S. M. S. „Hohenzollern" ist am 8. November in Port Vic- toria eingetroffen und nach kurzem Aufenthalt nach Sheer- neß weitergegangen. S. M. S. „ Hay " ist am 7. Novem ber in Cuxhaven eingetroffen und geht am 10. November weiter. Poststation für S. M. S. „Brummer": vom 8. November ab bis auf weiteres Kiel. Die ^-Torpedo- bootsdivision ist am 7. November von Stralsund nach Swinemünde weitergegangen und daselbst eingetroffen. S. M. Tpdbt. „8 108" ist nach Stettin weitergegangen und daselbst eingetroffen. Tic I'-Torpedobootsdrvision ist am 7. November von Pillan nach Danzig weitergegangen und daselbst eingetrosfen. * Flensburg, 0. November. Der Staatssekretär des ReichSmarincamtS, Vizeadmiral v. Tirpitz, der vor gestern abend in Begleitung des Kvntreadmirals Fritze, des Geheimrats Hildebrand und der Kapitäne zur See Pohl und Capelle hier eingetrosfen war, inspizierte gestern vormittag das Schulschiff „Blücher" und darauf die neuen Marineanlagen ans der Mucrwik. Später folgte der Staatssekretär einer Einladung der Flensburger Schiffs baugesellschaft zur Besichtigung ihrer Werftanlagen. Nach mittags 3 Uhr 30 Min. reiste der Staatssekretär von hier ab, um sich nach Wilhelmshaven zu begeben. * Köln, 9. November. Der Kronprinz und Prinz Eitel Friedrich trafen gestern nachmittag hier ein und wurden am Bahnhöfe vom Oberbürgermeister Becker nnd dem Beigeordneten Hesse empfangen und nach dem Gürzenich geleitet. Am Abend wohnten die Prinzen der Gastvorstellung der Madame Sarah Bernhardt bei. * Karlsruhe, 9. November. Die „Karlsruher Zeitung" bespricht im amtlichen Teil den Besuch des Eisenbahn ministers Budde am grvßhcrzoglichcn Hofe und be merkt, die Reise habe zunächst eine Vorstellung des Ministers bei den Souveränen der süddeutschen Staaten bezweckt. In der Besprechung mit dem Staatsminister v. Brauer habe der Eiscnbahnminister den Standpunkt der preußischen Eisenbahnpvlitik dahin gekennzeichnet, daß ihr die Absicht eines Eingriffs in die staatliche Selbständigkeit der deutschen Eiscnbahnvcrival- tungen durchaus fern liege. * Paris, 9. November. Der „Temps" meldet auS Lens, cs heißt, daß über 15 000 a u s st ä n d i g e Verg är b e i t e r nach Lens kommen werden, um 00m Kongresse die Fortsetzung des Ausstandes zu erzwingen. * Loudon, 9. November. (Ausführliche Meldung.) Bei dem Lunch in Shorncliff nach der Besich tigung der Royal Dragoons brachte der Regimentskom mandeur Ober st Lord Basing folgenden Trink- sprnch aus: „Ich weiß kaum, wie ich unsere Freude und unseren Dank zum Ausdruck bringen soll, die wir bei den Worten empfanden, die Euere Majestät auf dem Ucbungsplaye an das Regiment gerichtet haben. Der heutige Tag wird für immer ein Gedenktag in den Annalen des Regiments sein. Das große Interesse, welches Euere Majestät stets den Royal DragoouS ent gegengebracht haben, und gütige Fürsorge haben Euere Majestät veranlaßt, den Frauen und Kindern der Mann schaften, die nach Südafrika gingen, ein so glänzendes Ge schenk zu machen. Ich kann Euerer Majestät versichern, daß viele Fälle von Not gelindert sind und viele Familien nur durch den Edelsinn Euerer Majestät zusammen gehalten wurden. Der Stolz, den wir alle über Sic Tat sache empfinden, daß Euere Majestät unser Chef sind, hat in hohem Maße dazu beigetragen, daß das Regiment die Würdigung genießt, die es sich erworben har. Alle Mann haben sich bemüht, diesen Ruf in Südafrika noch zu er höhen. Zum großen Teil ist es dem Umstande zuzu schreiben, daß Euere Majestät Chef des Regiments sind, wenn die Royal Dragoons das populärste Regiment in der britischen Armee sind. Wir haben 200 Mann mehr, als jedes andere Kavallerie-Regiment in der Armee. Möge uns die Anwesenheit Euerer Majestät ein Sporn sein zu noch weiterer Anspannung und uns in den Stand setzen, dem Regiment neuen Lorbeer und Ruhm zu erwerben. Ich bitte Sie, füllen Sie die Gläser nnd trinken Sie ein volles Glas auf Se. Majestät den Kaiser!" — Der Kaiser erwiderte: „Lassen Sie Mich Ihnen nochmals sagen, wie große Freude Mir der heutige Tag bereitet hat; man hat Mir so außerordentlich große Ehren erwiesen. Ich freue Mich sehr, zu hören, daß die Summe, dir für die Frauen und Kinder der in den Krieg gesandten Dragoner bestimmt war, so viel Gutes geschaffen hat. Ich glaube, am besten wird dieser Tag in der Geschichte des Regiments gekennzeichnet, wenn Ich jener Summe noch eine andere hinzufüge, in der Hoffnung, daß sie in gleichem Maße Gutes schaffen wird. lZurufe.) Und jetzt bitte Ich Sie, mit Mir drei herzhafte Hurras auf das Regiment auSzu- bringen." — Gleich nachdem das Hoch verklungen war, er hob sich der Kaiser nnd trat die Reise nach Gandring ham an. * Sandringham, 9. November. (Ausführliche Mel dung.) Punkt 6 Uhr lief der Zug mit Sr. Majestät dem Kaiser auf der Station Wolferton ein. Zehn Minuten vorher waren vier geschlossene, -rveispünnige Wagen und ein Automobilgefährt von Sandringham auf dem Bahn» Hofe eingetrosfen, in deren einem der König und der Prinz von Wales sich befunden hatten. Beide er warteten in den Fürstenztmmern die Ankunft de» kaiser ¬ lichen ZngeS. Als die Ankunft gemeldet wurde, träte« sie auf den Bahnsteig. Während der Kaiser ausstieg, ging der König auf ihn zu und küßte ihn herzlich auf beide Wangen, ebenso der Prinz von Wales. Nachdem sich die Majestäten noch einige Minuten auf dem Bahnsteige unter halten hatten und dem Kaiser einige Herren vorgestellt waren, fuhren der Kaiser, der König nnd der Prinz von Wales nach Sandringham ab. * Rom, 0. November. Wie die Blätter melden, befahl die Regierung am 20. v. M. die Zusammenziehung zweier Kompagnien Eingeborener in Massauah, um sie für ein eventuelles Vorgehen gegen die arabischen Seeräuber zu verwenden. Die „Tribuns" sagt, es wäre töricht, anzunehmen, daß die erwähnten Truppen für eine eventuelle Expeditton in dem Streite gegen den Mullah verwendet werden sollen, bet dem Italien nichts zu suchen habe. * Ehristiauia, 9. November. Professor Fritjof Nansen teilt mit, daß im nächsten Jahre eine Expedition unter Leitung des Kapitäns Amundsen nach Grönland und König Williamsland abgehen wird, um von dort den magnetischen Nordpol aufzusuchen; dann will die Expedition sich weiter westlich begeben und durch die Behringstraße zurückkehrcn. Amundsen wird dort mag netische Beobachtungen anstellen und das Problem der Nordwestüurchfahrt zu lösen suchen. Die Expedition zählt acht Mitglieder. * Petersburg, 9. November. Der Adjutant des Sultans, Feist Bei, ist hier eingetrosfen. Derselbe überbringt dem Großfürsten Nikolai Nikolaje witsch vier Pferde als Geschenk des Sultans. Handelssachen. *— Leipziger Häute und Fell-Auktion. Am 12. November kommen im Bvrjcnlaale des städtischen Vieh- und SchlachrhofeS zur Versteigerung: etwa 750 rote Ochsenhäute, 150 schwarze Ochsenhäutc, 700 Bullenhäute, 2000 Kuhhäute, 5800 Kalbselle, 5800 Schaffelle. * Essen, 8. November. Wie die „Rhein.-Wcstf. Ztg." meldet, hat der Grobblechoerband in der am 6. und 7. d. M. abgcyaltenen Sitzung beschlossen, den Preis für alle Sorten Grobblech unverändert weiter bestehen zu lassen. * Paris, 8. Nvvember. Tas Ergebnis der indiretten Steuern und Monopole im Monat Oktober ist um 7'/b Mill. Franken geringer, als im Budget veranschlagt war, und um 330 000 Frcs. größer als in dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. * Paris, 8. November. Heute vormittag wurden hier der Direktor mehrerer kleiner Banken, Bloch, sowie die Äcrwal- tungsrätc dieser Banken, Thicbaut und Mirabelle, wegen großer Betrügereien verhaftet. * Washington, 8. November. Staatssekretär Hat; und der britische Botschafter haben heute einen GegenseittgkeitSvertrag zwischen den Vereinigten Staaten und Neufundland, betreffend Fischereiproduktc und Fischköder, unterzeichnet. * New Bork, 8. November. Tie Goldausfuhr in der ver gangenen Woche betrug 219 514 L, die nach Westindien gingen. Tie Silberaiwfuhr betrug 780 084 P, wovon 776 490 P nach London gingen. — Ter Wert der an der vergangenen Woche eingcfilhrten Waren betrug 10 630 000 H gegen 12 540 000 H in der Vorwoche, davon für Stoffe 2 340 000 P gegen 2 030 000 Dollars in der Vorwoche. * New Pork, 8. November. Fondsbörse. Der plötzliche Sturz in den Aktien der United States Steel Corporation be schleunigte die allgemeine Neigung zu Posittonslössungen und hatte heftige Rückgänge auf anderen Gebieten zur Folge. Der Verkanfsdruck wurde verschärft durch den ungünstigen BankauS weis und durch Gerüchte von finanziellen Schwierigkeiten. Große Posten von Papieren wurden auf den Markt geworfen, anscheinend ganz vlanlos. Jmcrventionskäufe und Deckungen kleinerer Platzsvekulanten befestigten zwar vorübergehend oie Tendenz, doch folgte dieser Erholung wiederum ein Rückgang auf weitere Verkäufe. Schluß schwach. Der Umsatz der Aktien betrug 640 000 Stück. * New ?)ork, 8. November. Bericht über die amerikanischen Banmwollmärkte. Baumwolle eröffnete fest zu anziehenden Preisen auf bessere Kabelbcrichte. Die Börse behielt diese Ten denz auch lvährend des Verlaufes bei auf Deckungen infolge weniger günstiger Verhältnisse für die Ernte. Die Nachfrage seitens der Fondsbörse ist im Zunehmen begriffen. Schluß stetig; Preise 4—9 Points höher. New Aork: Middl. Upl. loko 8,45, Baumwolle per November 8,10, Dezember 8,19, Januar 8,25, Februar 8,07, März 8,10, April 8,12, Mai 8,15, Juni 8,16, Juli 8,14, August 8,04. New Orleans loko middl. 7,13/16, Baumwolle November 7,72, Dezember 7,82. Januar 7,87, Februar 7,89, März 7,95, April 7,96, Mai 7,99, Juni 8,01. — Tagesstatistik. Zufuhren in den atlan tischen Häfen 14 000 B., Golfhafen 35 000, Pacisichäfen 3000, Jnnenhäfen 27 000; Export nach England 28 000 B., dem Kontinent 20 000. * New Aork, 8. November. Weizen eröffnete mit unver ändertem Tezembcrpreis. Während des Verlaufes befestigte fick' die Tendenz ans größere Nachfrage nach Lokoware und bessere Beteiligung des Publikums. Bei lebhaftem Geschäft wurden Deckungen vorgenommen. Tie Verkaufsneigung war gering. Schluß stetig, Preise bis Cent höher. — Mais eröffnete per Dezember unverändert bis Cent niedriger auf Platz verkäufe. die durch günstigere Wetternachrichten aus dem Westen veranlaßt winden. Nach vorübergehender Erholung im Ein klang mit Chicago schwächten sich die Preise später wieder ab auf Realisierungen, da die Annahme vorherrschend war, daß die Zufuhren sich vermehren werden. Schluß willig. Preise Cent niedriger. Februar notierte 49 Cents. Nachbörs lich fiel Dezember gegen den Schlußpreis um V« Cenk. * Chicago, 8. November. Weizen lag bei Eröffnung per Dezember Ä« Cent niedriger vis Cent höher. Die Preist' konnten sich während des Verlaufs gut behaupten auf die An nahme, das; die Zufuhren sich verringern werden, sowie mit Zu nahme der Nachfrage für Lokogctreide und größere Beteiligung des Publikums. Die Spekulation nahm Deckungskänfe vor; daS Angebot Ivar schwach. Schluß fest; Preise Cent höher. — Mais lag bei der Eröffnung unverändert bis V, Cent niedri ger auf Platzverkänfe infolge günstiger Wetternachricbtcn auö dem Westen. Eine spätere Erholung auf Deckungen war nur von kurzer Dauer, da im weiteren Verlaufe Realisierungen vor genommen wurden, in der Erwartung, daß die Zufuhren eine Steigerung erfahren werden. Schluß stetig. Preise unver ändert bis Vr Cent niedriger. * Mexiko, 8. November. Dem Kongreß ist vom Finanz minister ein Gesetzentwurf vorqclegt, nach welchem die bisher für Hafengebühr erhobenen 2 Proz. und die für Stempel erhobenen 7 Proz. Zuschlag zu den Importzöllen künftia Wegfällen sollen. Dafür sollen indessen im Hinblick auf den Preisrückgang des Silbers die Importzölle -n einem festen .Kurse von 220 Proz. auf New Aork oder von 2!N/> <l aus London für den mexika nischen Silberdollar erhoben werden. ss 46 42 SS'H 361, 6SH, 4S^ ISO 143 1315. 27h. S8 107'h ISS". S1 73h, 107 705, SO Vsokrsl Iionscw (ürdls rrrnsksrs krrl» so. LsrUa so. rnrr. kl. e-KVsi-.8t.-S. INS XlluUgrmOoppsr. ^nro. Hin. vom. Xlllvr. 8ux»r 220h, 8ort.tzZV«t.prsI.! ruk Ä 8tuo<i«n vurokroluUttr-Xlllrrrt» S OlUo. Isinu prsk. Odsrrp. k Ollio 0«llv^8IoS.v. 8t> so. so. krsL Sri» voouuo» 8K. Sri» l prvksrrss - II prsksrrss dsn. SIsctrio llUool« (>ntr»l I-Olltiv. L tzle«. Ln» klox. v so. so. proL «looouis k»vjüo klovVor^Contr»! X»vVor^Oiit<»-io Aoi-Ur ki.o.S-kL. lkorttr »ovoeoow. I«orL -r ZVort. e.8v so. a«a» S. S»Itw>or»o.ViUo k^lüc 6lUo.us.lton com. 6lUo.L Or. ZV«t.c 6l».tzilv.»8t.kl.o. 6IUo. Look Irl. k. 6kstHorUl-e.o.8k 60Ä so. Llnrrrt« Mr lotet« vurlrkon s. sh, - »«Iris, 8. Hovvwdor. Vrcdrol icuk kart, 33,62h,. 4.84 h. 4L7'H > S.I8H« 84»/,. VI< I36H, 6IH, 88", 114'1, 83h, IOÄ 102 132 34h, 27h, IS1-K 192 k«onrvlvl»U» kkil.LSou<I.-.8l». so. I prsk. so. U vro«. Stl-orUeLLunkro. so. so. II pro«. 8t. stoulr 8.ZV«t.I so. II laoom« 8outk«rn krolNc 8outd.8rllv.oon> so. so. prsk. 8Ud«r SulUon g'sllll.Lorl * Iran vlllollk»o.r.8ll»r. so. so. prsk yll. Sd 8t««l Oorp! so. so. vrst.' ZVrdrrd prsL IS7'r 60 8SH. 73 76», 71^ 97h, 8S 67°!. 3» 92 SO». SO», 102», 91'. 37». SS», 46 Verantwortlicher Redakteur vr. Her«. Küchling in Leipzig, für -en musikalischen Lett Adolf Sdtthardt in Leipzig.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite