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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1902
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19021110025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902111002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902111002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-11
- Tag1902-11-10
- Monat1902-11
- Jahr1902
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7812 hebliche Verschiebungen in der relativen Bewertung der ein zelnen Unternehmungen startgefundcn haben und anscheinend dauernd sich vollziehen. Schon aus diesem Grunde scheint ein klares Erfassen der Situation die nächstliegende Vorbedingung für spätere Sanierung. Als Geschäftsgcwinn werden zuzüg lich Vortrag per 1900/1901 7 223 257 -/k ausgcwiescn und nach Abzug von Handclsunkostcn, Steuern und Abschreibungen stehen Ü 634 043 <.L zur Verfügung, deren Verteilung wie folgt vorgeschlagen wird: 8 Proz. Dividende auf 60 000 000 «6 4 800 000 Tantieme dcS Aufsichtsratcs 120 000 -kk, Gratifikationen an Beamte und Wohlfahrtscinricbrungen 240 000 -L, Pensions- und Untcrstützungsfonds 240 000 .zk, Vortrag per 1902/1903 234 043 <«. *— Berliner Aktien-Grsellschaft für Eisengießerei und Maschinenfabrikation in Charlotten bürg Tie Direk tion bemerkt in dem Berichte über das Geschäftsjahr 1001/02, daß die Gesellschaft von dem starken Rückgang, welcher die Eisenindustrie betroffen hat, ebenfalls nicht verschont geblieben ist, da ihre Werkstätten durch unzureichende Beschäftigung, wenig lohnende Verkaufspreise und notwendig gewesene Be- iricbseinschränkungcn Einbutzen erlitten haben. Tic ver änderte Geschäftslage hat cs nicht gestaltet, Erträgnisse zu er zielen, wie sic seit einer Reihe von fahren den Aktionären ge boten werden konnten; immerhin gewährt cs der Direktion Be friedigung, unter diesen Verhältnissen bei den seither üblichen Abschreibungen und ohne Heranziehung der Reserven die Ver teilung einer Dividende von 7 Proz. in Vorschlag bringen zu können. Ter Bruttogewinn des Geschäftsjahres 1901/02 stellt sich auf 387 399 (gegen 498 857 im Vorjahre). Don dem Bruttogewinn sind im Ganzen 179 671 ,1k (193 034) abzusetzen. Es verbleiben 207 728 .kk. Zu kürzen sind ferner an regulären Abschreibungen auf Gebäude, Maschinen, Uten silien u. s. w. 41 217 und hinzuzurcchncn der Gcwinnvor- irag aus 1900/01 mit 3181 Es ergibt sich demnach ein Reingewinn von 169 691 -L. Hiervon sind an Tantiemen für Direktion und Aufsichtsrat 25 487 «tk zu zahlen. Es ver bleibt demnach ein vertcilbarcr Reingewinn von 144 204 .V. ES wird vorgeschlagcn, hiervon 7 Proz. Dividende zu zahlen mit 126 000 ,/k, Gratifikationen für die an den Tantiemen nicht beteiligten Beamten und Meister des Werkes zu gewähren mit 8000 </k, dem Untcrstützungsfonds für Witwen und Waisen in der Fabrik beschäftigt gewesener Arbeiter 5000 zu- zuführcn und 5204 auf neue Rechnung vorzutragen. *— Hotelbetriebs Aktien Gesellschaft, Berlin. In der Aufsichtsratssitzung teilte Herr Generaldirektor Otto nut, datz er beabsichtigte, aus dem Vorstände der Gesellschaft auszutrctcn, um sich anderen Unternehmungen zu widmen. l^j Akticn-GeseUschaft für Anilinfabrikation. Die Gesell schaft beabsichtigt, auf ihrem Fabrikgrundstücke in Greppin die Fabrikation von Amidolörpern einzurichten. Die Pläne u. s. w. für die Anlage liegen bereits bei dem König!. Landratsamtc zu Bitterfeld aus. *— Hofbierbranerci Hanau, Aktien-Gescllschaft, vormals G g. Koch. Tas 13. Geschäftsjahr schlotz mir einem Brutto gewinn von 115 005 L (i. V. 115 534 <M. Nach Abschreibungen tm Betrage von 49 503 (54 219) verbleibt ein Reingewinn von 65 501 (61314). Ter General-Versammlung soll die Verteilung einer Dividende von 4 Proz. (wie in den Vorjahren) vorgeschlagcn werden. *— Wiesbadener Kroncn-Brauerei, Aktien-Gescllschaft. Ter Aufsichtsrat hat beschlossen, der auf den 6. Dezember d. I. cin- zubernfendcn Gcncral-Vcrsamntlung die Verteilung einer Divi dende von 5 Proz. (wie im Vorjahre) vorzuschlagcn. *— Düsseldorfer Eisen- und Draht-Industrie. In der General-Versammlung teilte der Vorsitzende nach der „Köln. Zeitung" über die Aussichten des Geschäftsjahres mit, datz seit Veröffentlichung des Geschäftsberichts die allgemeine Geschäfts lage sich nicht gebessert habe. Die Preisherabsetzung der Eisen verbände habe das Vertrauen in die Marktlage nicht gekräftigt, im Gegenteil, namentlich im Inlande, eher erschüttert. Neuer dings seien die Bestellungen weit langsamer cingegangcn. Gegen wärtig sei indes; das Werk stark beschäftigt, so datz die Ver waltung hofft, die grotzc Leistungsfähigkeit des Werkes demnächst wieder boll ausnutzcn zu können. *— Aktien-Gescllschaft Düsseldorfer Eisenbaknbedarf (borm. Karl Weher L Ko.). In der General-Versammlung wurde der Rechnungsabschluß einstimmig genehmigt, der Ver waltung Entlastung erteilt und die sofort zahlbare Dividende auf 12 Proz. festgesetzt. Wie der Vorsitzende im Anschlutz an den Geschäftsbericht ausführtc, haben die von der Gesellschaft erbauten Wagen auf der Düsseldorfer Ausstellung grotzen An klang gesunden, so datz infolgedessen vielfach Anfragen und auch Bestellungen eingclauscn sind. Für ihre Leistungen hat die Gesellschaft die goldene Ausstellungs-Medaille und die goldene Staats-Medaille erhalten. Tic durch die Ausstellung cnt- standenden Kosten sind zum allergrössten Teile bereits im ab gelaufenen Geschäftsjahr verrechnet worden, so datz nur noch ein kleiner Teil aus das laufende Jahr zu übernehmen ist. Ten Anteil Mi den vor einiger Zeit von der Eisenbahn-Verwaltung ausgeschriebenen 162 Personenwagen hat die Gesellschaft bereits erhalten. Die kürzlich angekündigtc neue Ausschreibung von Personenwagen ist dem Verbände der Wagenfabriken noch nicht zugegangcn. Es steht auch hiervon der Gesellschaft ein Anteil in Aussicht. * Köln» 8. November. Tic Vereinigten Tchleppreedercien beschlossen, am Montag eine Erhöhung des Schlcpplohnes für Mannheim um 1 Psg. für den Zentner cintrcten zu lassen. Ein Antrag, noch zwei Schraubenboote in die Vereinigung auf zunehmen, wurde abgelehnt. Tie Gesamtzahl der Boote der Bereinigten Schlepvrecdercicn beträgt 170. *— Köln Müscncr Aergwerks-Akticn-Berein in Creuz« thal. Tie General-Versammlung beschloss nach dem Anträge der Verwaltung die Verteilung von 6 Proz. Dividende (wie im Vorjahre). *— Elberfelder Papierfabrik, Alticn-Gesellschaft. In der General-Versammlung wurden die Vorschläge der Verwaltung, insbesondere die Verteilung von 12'4 Proz. Dividende lini Vor jahre 10 Proz.) genehmigt. Auf die Anfrage eines Aktionärs wurde mitgeteilt, datz der Geschäftsgang im laufenden Jahre zufriedenstellend sei und bisher ein gleich günstiges Ergebnis ergeben habe wie in der gleichen Zeit des Vorjahres. *— Dortmunder Union. Tie Frage der Zulassung der Aktien der Dortmunder Union v beginnt sich zu einer börsenrechtlichen Sensation zuzuspitzcn. Die Ber liner Zulassungsstellc hat beschlossen, gemäß der vom Aeltcstcn- Kollegmm vorgeschricbenen Marschroute die Genehmigung der Zulassung ausziuvrechen; indessen ist von Mitgliedern der Zu- lassungsstclle ausdrücklich betont worden, das; sic ihre Bedenken, welche sic gegen die Zulassung ursprünglich geltend gemacht haben, aufrecht erhalten. Durch die Genehmigung hat die Zulassungsstellc das Verfahren abgekürzt; denn cs war Voraus zusehen, datz das Acltestcnkollcgium seinerseits bei er neuter Beschwerde des EmissionSbauses die Zulassung genehmigt hätte. *— Dortmunder Löwrnbraucrci, vorm. Peter Over beck, Dortmund. Für 1901/02 soll nach Abschreibungen von 100 948 (im Vorjahre 102 006 ,/k) eine Dividende von 12 Proz. (13rx, Proz.) auf das Grundkapital von 2 Mill. Mark verteilt und 40 258 -kk (37 851) rorgctragcn werden. * Essen, 8. November. Tic Bemühungen zur Erhaltung dcS Verkaufs-Vereins westfälischer Kalkwerkc scheinen doch noch Er folg zu haben. Am 13. d. M. findet zwecks Verständigung eine Versammlung in Dortmund statt. * Esten, 8. November. Zwischen der Süddeutschen Eisen bahn-Gesellschaft in Darmstadt und der Stadt Esten schwe ben Verhandlungen wegen Uebernahmc der Essener Straßenbahn durch die Stadt. * Hannover, 8. November. Der Aufsichtsrat der Lüne burger Wachsbleiche I. Börstling beschlotz, der am 28. November stattfindcndcn General-Versammlung die Verteilung einer Divi dende von 4 Proz. gegen 12 Proz. jm vorigen Jahre vorzu schlagcn. * Hamburg, 8. November. Guatemala-Plantagen-Grsrll- schaft in Hamburg (El Porvcnir). Nach einer heute hier eingctroffcncn Depesche von Porvcnir schätzt die Verwaltung den durch das letzte Naturereignis angerichtctcn Schaden an Ge bäuden u. s. w. auf etwa 30 000 -L. Das Ergebnis der dies jährigen Ernte hängt davon ab, wann die Arbeiter, die im ersten Schreck teilweise geflohen waren, zurückkchren und die Arbeit wieder aufnchmen. Jedenfalls mutz mit einem späteren Eintreffen der Ernte in Europa gerechnet werden. Seit dem 27. Oktober hat der Aschenregen aufgehört. *— Eine Untersuchung ist gegen zwei Direktoren der Norddeutschen V e r si ch c r u n g s « und Rcntcnbank in Hamburg ciugclcitct worden. Tic Gesellschaft wurde im Jahre 1884 mit dem Prinzip der Gegenseitigkeit gegründet und schlotz namentlich Verträge auf Zahlung einer bestimmten Summe nach Ablauf einer Reihe van Jahren ab. Tas nur aus wenigen Tausend Mark be stehende Grundkapital wurde von den derzeitigen Direktoren hcr- vegebeu, wofür sie Anteilscheine erhielten, diese aber wieder aus -er Gesellschaft herauszogen, als cs einige Jahre später durch * Senf, 8. November. Am IS. November kommt ein Teil- betrag von 7 105 000 FrcS. 4^proz. Obligationen der neu gegründeten SociLtS Nuanciere Jtalo-Suisse in Genf zum Kurse von 490 Frcs. gleich 98 Proz. zur Subskription. Die An leihe bildet einen Teilbetrag der Gesamtanleihe von 12'/» Mill. Francs, die die genannte Gesellschaft ausgenommen hat und die durch italienische Beleuchtungs-Gesellschaften resp. Forderungen an diese gesichert sind. * Paris, 8. November. Die General-Versammlung der Thomson Houston Co. muhte wegen ungenügender Aktien- Deponierung vertagt werden. * Bukarest, 8. November. Die Einnahmen aus direkte» Steuern im ersten Semester des laufenden Finanzjahres haben diejenigen des Vorjahres um 2 321 583 Lei überstiegen. *— Produktion von Mohärwolle in der Türkei. Am 1. April d. I. wurde der von der Schur des Jahres 1901 in Konstantinopel und im Innern unverkauft verbliebene Vorrat an Mohär-Wolle auf etwa 11 500 Ballen (davon ca. 3500 in Konstantinopel) veranschlagt. Hierzu traten als Ergebnis der Schur des Jahres 1902 ca. 60 000 Ballen. Diese Gesamt menge von ca. 71 500 Ballen wurde vom 1. April bis Mitte Oktober d. I. um zusammen ctlva 38 000 Ballen vermindert, von denen ca. 28 000 Ballen als nach England und Amerika verladen und verkauft, die übrigen 10 000 Ballen aber als nach England nur konsigniert und noch unverkauft angenommen werden können. Es verbleibt also im Lande ein augenblicklicher Vor rat von ca. 33 500 Ballen, wovon zlvei Drittel auf Kon stantinopel und ein Drittel auf das Innere Kleinasiens ent fallen. Infolge der — namentlich für Amerika — sehr schwachen Nachfrage sind die Preise für Mohärwolle erheblich gefallen; zur Zeit schwankt der Preis je nach Qualität pro Oka (gleich 1,283 Kq) zwischen 11Vr und 18 P. G. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen General-Konsulats in Konstantinopel.) * London, 8. November. Vom Geldmarkt. Der lokale Markt in Lombard Street hatte diese Woche mit keinen be sonderen Anforderungen zu rechnen, so datz seine reichlichere Versorgung mit Krediten zu einer wesentlichen Abschwächung der Raten führen konnte. Tägliche Darlehen notierten zuletzt nur etwa 2 Proz., Geld bis über die Medio-Liquidation gleich falls kaum mehr als 2Z4 Proz.; der Privateskompte fiel bis 3l4 Proz. — Nächsten Mittwoch legt das Schatzamt 2 500 000 Lstrl. ÄchSmonat-Wechsel zur Erneuerung auf, für die die Einzahlungen bei Verfall der alten Scheine am 15. d. M. zu leisten sind. — Der dieswöchige Bankauslveis lieferte den Be weis, daß die Regierung große Auszahlungen vorgenommen hatte, denn die Guthaben des Schatzamts sind im Vergleich mit der Vorwoche um 2 122 000 Lstrl. gefallen. Der Markt be nutzte diese Gelder, um seine Ultimo-Lombarden bei der Bank abzuzahlen, und da dieser Posten nur die geringfügige Abnahme von 81 000 Lstrl. aufwcist, so geht daraus hervor, daß das Zentralinstitut selbst Darlehen tilgte und dadurch die Rück zahlungen der andern Banken nahezu völlig ausglich. Die Guthaben Privater sind um nicht viel mehr als die Hälfte der Schatzamt-Freistellungen gestiegen, da der Umlaufbedarf, wie stets am Anfang des Monats, bedeutend zunahm. Die Total reserve ist aus diesem Grunde auf 22 233 000 Lstrl., um 854 000 Lstrl., gefallen, wovon 606 000 Lstrl. die Abnahme der Barbestände repräsentieren. Das Deckungsvcrhältnis ist ebenfalls um Proz. niedriger. — Silber ist flau im Hinblick auf die Einsetzung einer Goldwährungs-Kommission fiir die Straits Settlements. Die Schlußnotierung ist 23'/» 6. Um die schwierige Lage, in der sich die eng lischen Industrie- und Handclskreise seit längerer Zeit befinden, in möglichst harmloser Werse zu erklären und ihre Bedeutung für das gesamte Wirtschaftsleben Englands abzuschwächen, isr die englische Presse bemüht, allerlei Gründe aus findig zu machen, die weniger unangenehm sind als die Tatsache, daß die britischen Erzeugnisse erheblich an ihrer Marktfähigkeit im internationalen Wettbewerb eingcbüßt haben. Da die nach den ersten kommerziellen Verlusten ge übte Methode, allerlei Verdächtigungen auszustreuen und durch blicken zu lassen, daß die Erfolge ausländischer, besonders deutscher Firmen mit llloyalen Mitteln errungen seien, sich als durchaus unwirksam erwiesen hat und mit Fug und Recht von deutscher Seite an der Hand tatsächlichen Materials scharf zurückgcwiesen worden ist, sollen es jetzt die bei den einzelnen Großmächten verschiedenartigen Besoldungsverhält- uissc der Konsulatsbeamten sein, die den Rück gang des ausländischen Handelsverkehrs Englands verschuldet haben Nach der „Syrcn and Shipping" sino in Deutschland, Frankreich und in den Vereinigten Staaten die im Konsulats- dienst beschäftigten Beamten in ihren Einnahmen erheblich besser gestellt als ihre englischen Kollegen. Die größte Diffe renz bezüglich der Gehaltsverhältnisse besteht danach zwischen den britischen und den französischen Konsulatsbeamten. Es beziehen im Durchschnitt ein französischer Generalkonsul 1139 Lstrl., Konsul 754 Lstrl., Vize-Konsul 428 Lstrl., ein britischer Generalkonsul 1021 Lstrl., Konsul 695 Lstrl., Vize- Konsul 364 Lstrl. Die von Frankreich gezahlten Sätze sind also für diese drei Beamtcnklassen durchschnittlich um 1000 bis 2000 höher als die in England bewilligten Gehälter. In den Vereinigten Staaten und Deutschland nähern sich die Be züge der Konsulatsbeamten mehr den englischen Verhältnissen, rrotzdem wird es in diesen Ländern niemand einfallen, in einem höheren oder geringeren Betrage der konsularischen Ge hälter einen Grund für die steigende oder rückläufige Be wegung des ausländischen Handelsverkehrs zu erblicken. *— Edelmetallbewegung in England. Dem Circular der Herren Pirlev L Abcll, London, 6. November, entnehmen wir folgendes: Gold. Tie Nachfrage für Pariser Rechnung war der einzige bemerkenswerte Faktor im Markte, und sie ge nügte, alles, was an den Markt kam, aufzunchmen. Die Bank empfing 10 000 Lstrl. aus Australien, während ihr 400 000 Pfund Sterling entnommen wurden, wovon 250 000 Lstrl. nach Egypten gingen. Import: von Kapstadt 248000 Lstrl., Bombay 115 500 Lstrl., Australien 38 000 Lstrl., den Straits 2000 Lstrl., dem La Plata 31 000 Lstrl., zusammen 434 000 Pfund Sterling. Export: nach Bombay 27 000 Lstrl., Co lombo 5750 Lstrl., Madras 10 000 Lstrl., zusammen 42 750 Pfund Sterling. — Silber. Der Markt blieb noch immer sehr gedrückt, und während der Woche fiel der Preis um 6 auf den sehr niedrigen Stand von 23'/,, ä. Die östlichen Wechsel kurse waren auf diesen Rückgang ziemlich in die Höhe gegangen, doch weder Indien noch China, noch die Straits boten dem Markt einen Rückhalt, und wären nicht einige besondere Aufträge ein gelaufen, würde der Preis noch weiter zurückgegangen sein. In Indien fiel der Preis auf 58N Rs. für 100 Tolahs. Import: von New York 170 000 Lstrl., Australien 13 000 Lstrl., Neu seeland 3000 Lstrl., zusammen 186 000 Lstrl. Export: nach Bombay 125 000 Lstrl., Colombo 2500 Lstrl., zusammen 127 500 Lstrl. — Mexikanische Dollars waren eben falls angcboteu, doch war der Rückgang nicht so groß wie bei Barrensilber. Die der Wirklichkeit am nächsten kommende Notierung ist 22N ä. Von Vera Cruz kamen etwa 55 000 Lstrl. an; nach den Straits gingen mit den Schiften der Nippon, des Norddeutschen Lloyd und der P. k O. 156 100 Lstrl. * New Aork, 9. November. Dem „New Jork Herald" wird aus Chicago gemeldet: Wie ein hervorragender Bankier in TexaS, einer der bedeutendsten Viehhändler, berichtet, beab sichtigen die Inhaber von Flcischversandhäusern in Texas, welche sich zu einem großen Rindfleischtrust vereinigt haben, die Ein richtung einer Dampferlinic zwischen dem Golf von Mexiko und Europa für den transatlantischen Handel der südwestlichen Staaten mit zubcrcitetcm Fleisch. *— Wie aus New Vork gekabelt wird, schreibt „Dun s Review": Die Geschäfte machen stetige Fortschritte, die Berichte von allen Gegenden lassen eine gesunde Entwicklung erkennen, das Herbstgeschäft war ungewöhnlich groß, die Umsätze in Wintcrwaren sind reichlich, die Fabrikanten sind durchweg mit Aufträgen für mehrere Monate versehen, die Nachbestellungen für Wollwaren sind gut. *— Aus Philadelphia wird dem „Geschäftsfr." gemeldet: Der von Gimbel Bros, vor etwa Jahresfrist begonnene umfangreiche Erweiterungsbau ist vollendet und dem Verkehr übergeben worden. Nach den vorliegenden Angaben der Firma dürfte ihr Warenhaus jetzt das größte der Welt sein, da cs so gar das bisher in den Vereinigten Staaten auch räumlich als das bedeutendste geltende Warenhaus von Marshall Field L Co. in Chicago an Ausdehnung noch übertrifft. Es nimmt einen ganzen Häuserblock ein, ist 10 Etagen hoch und verfügt über einen Flächeninhalt von etwa 23 englischen Morgen. IMM- Warnung. Durch Inserate in deutsche» Blättern werden zur Zeit die Aktien der Libcrtad Quicksilver Mining Co., Paso Robkes, Cal., ausgeboten. Das Angebot geht von einem gewissen Ludwig Schünemann-Ham burg aus, dessen Spezialität es ist, dem deutschen Sparkapital als „Anlagcwcrtc" angebliche Juwelen zu Spottpreisen zuzu- führen. In der Regel handelt cs sich dabei um kleine und kleinste Unternehmungen in Kalifornien, deren Wert oder Unwert natürlich von hier aus schwer oder gar nicht zu bc- l urteilen ist und die deshalb von Unkundigen mit desto freierer j Phantasie auSgeschmückt werden können. /Verl. Akt ), ein Mitglied des Aufsichtsrats gelang, für 100 000 '.L Anteil scheine in Rußland unterzubrinaen. Tas betreffende Aufsichts ratsmitglied lieferte indes von diesem Gelde nur 27 000 an die Bant ab und behielt das übrige angeblich für sich; außer dem veruntreute cs der Bank 50 000 Prämiengelder, die cs im Auslande cingezogen. Als Ersatz für die unterschlagenen 73 000 Anteilscheinsgelder und die 50 000 Prämien gelder übernahm die Bank von diesem AufsichtSratsmitgliede ein von diesem aufgestelltes „Rentensystem", das sich jedoch als völlig wertlos herausstellte. Ein Agent im Auslande hat gleich falls 17 000 einkassierter Prämiengelder unterschlagen, und auch von diesem wurde als Ersatz ein sogenanntes „Ver- sichcrungSsystcm" genommen. Bei den hohen Salären, die beide Direktoren und ein Buchhalter seit der Gründung der Bank bezogen, sowie infolge der bedeutenden Hinterziehungen des Auf- sichtsratSmitglicdes und des Agenten war der Betrieb der Bank nicht länger in der gewohnten Weise aufrecht zu erhalten, laut Bilanz war die Bank zahlungsunfähig. Anstatt nun die In solvenz der Bank zu erklären, wurde in der General-Versamm lung des Jahres 1901 die Liquidation der Bank beschlossen, und zwar wahrscheinlich mit Rücksicht auf das neue Dersiche- rungögcsetz. Eine Auszahlung der fälligen Versicherungen ist nicht mehr möglich, sie kann nur dadurch bewirkt werden, daß die Vctticherten infolge der Gegenseitigkeit zu einer Extraprämien zahlung hcrangezogcn werden. — Mehrere bei der Bank Ver sickerte haben nun Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet, weil ihnen bei Abschluß der Verträge nichts von einer „Versiche rung auf Gegenseitigkeit" mitgeteilt worden sein soll. Die bis herigen Erhebungen der Behörde haben die auffällige Tatsache ergeben, daß die in Hamburg abgehaltenen General-Ver sammlungen nur in der „Leipziger Zeitung" und im „Schwäbi schen Merkur" (Stuttgart) angezeigt worden sind. (H. B.-H.) *— Verband Lberschlesischer Walzwerke. Der Reorgani sation stimmten sämmkliche Walzwerke zu. Die aufkommeu- den ArbcitSmcngen werden durch die Vcrbandsverkaufsstelle an die einzelnen Walzwerke pro rata der Einschätzungsziftcr ver teilt und die zur Vollbesetzung der Walzstrecken noch fehlende Arbeit wird vom Auslande hcrcingeholt. Die Inlands- unb Auslandsgeschäfte werde» vo» jetzt ab getrennt abgerechnet, so daß jedes Werk darin freie Hand behält, sich an dem Auslands geschäft nach Maßgabe des mit den Jnlandsordres noch nicht gedeckten Arbeitsbcdürfnisses zu beteiligen, oder, falls die Aus landspreise nicht konvenierc», de» Betrieb enftprcchend ein- zusckränken. Das Vcrbandsgcbict erweitert sich durch Ein schluß der Verkäufe nach Rußland, für welches Gebiet bisher ciiic lose Konvention bestand, und nach den überseeische» Be zirke» außerhalb Europas. Am 12. d. M. gelangt das neue Statut zur Vollziehung. Irgend welche Hindernisse für die Annahme des neuen Statuts bestehen nicht mehr. *— Schlesischer Bankverein inÄreslau. Der Effekten kassierer Hcinke, welcher sich, wie kürzlich gemeldet, eine Veruntreuung von 230 000 zu schulden kommen ließ, hat sich c r s ch ossc n. Die Unterschlagungen betreffen lediglich Effekten, welche dem Schlesischen Bankverein gehörten. Die Kundcndcpots sind vollkommen intakt; dieselben stimmen nach Betrag und Nummern. Heiirkc hatte übrigens zu den Depots gar keinen Zutritt, sondern verwaltete nur die eigenen Effekten der Bank. *— Bismarckhütte — DonnerSmarckhütte. Zwischen beiden Gesellschaften sollen, wie der „B. L.-A." erfährt, erfolgver sprechende Verhandlungen schweben, wonach die Eisenbetriebe der Donnersmarckhütte an die Bismarckhütlc übergehen wür den. Letztere würde hierdurch in die Lage versetzt werden, das für ihre Fabrikation nötige Eisen selbst herzustellen, und die Donnersmarckhütte würde sich alsdann auf den Bergbaubetrieb beschränken. *— Hirschbcrger Maschinenfabrik vorm. StarkeLHoff- mann. In der außerordentlichen und ordentlichen General- Versammlung wurden die auf der Tagesordnung stehenden Gegenstände einstimmig genehmigt und Entlastung erteilt. Die Direktion teilte mit, daß die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr sich erwas günstiger gestalten und die Fabrik für die nächsten Monate gut beschäftigt sei. *— Tic Aktien-Gescllschaft Silesia, Verein Chemischer Fabriken zu Ida und Marienhütte bei Saarau (Schlesien), beabsichtigt, daselbst eine Nitroanilinfabrik zu er richten. *— Beschaffung von Stahlschienrn und eisernen Schwellen für die Bayerischen Staatseisenbahnen. Die Gcneraldirektion der Bayerischen Staatsbahnen hat kürzlich an die Eisenwerk- Gesellschaft Marinnlianshütte, die Eisenwerk-Aktien-Tescll- schaft Krämer, die Dillinger Hüttenwerke, die Sächsische Guß- srahlfabrik, Krupp und den Bochumer Verein für Gußstahl- fabrikation ihren Bedarf an Stahlschiencn und eisernen Schwellen für die Jahre 1903 und 1904 in nachstehenden Mengen in Lieferung gegeben: s. 86 000 t Stahlschienen, sowie flutzciscrnc Bahn- und Wcichenschwellcn; b. 4000 t Martin- Stahsichicnen und 6000 r Bcsscmer-Stahlschienen. Die Ab lieferung des Materials hat in annähernd gleichen Monats raten innerhalb der Zeil vom kürzlich erfolgten Vertrags abschlüsse bis 30. September 1904 zu erfolgen. Ter Kosten aufwand dafür beläuft sich für beide Jahre auf etwas über 11 Millionen Mark. *— Podewilschc Fäkaleztrakt-Fabnken, Aktien-Gescllschaft', in München. Tic General-Versammlung genehmigte den Verkauf der Grazer Fabrik an die „Wiener Vereinigten Chemischen Fabriken" für 700 000 Kr., d. i. mit einem Gewinn von 200 000 cV. Tie Liquidation der Podewilschc» Ge sellschaft steht für nächstes Jahr bevor. *— Aktrenbrauerei Ludwigshafen a. Rh. Die General- Versammlung genehmigte die vorgelegte Bilanz, sowie das Ge winn- und Verlustkonto und erteilte Vorstand und Aufsichtsrat Entlastung. Es gelangt eine Dividende von 10 Proz. (wie im Vorjahre) zur Verteilung. *— Kulmbacher Rizzibrau, Kulmbach. Ter Brutto gewinn beträgt 264 022 (im Vorjahre 167 986 ctk). Da von wurden die Abschreibungen mit 199 342 (162 019) bestritten, die anläßlich der Sanierung ausgcgcbcnen Genuß scheine erhalten 7 Proz. pro rata ternporir mit 40 008 -4k, und 24 672 bleiben für neue Rechnung, während die Aktionäre leer ausgehcn. Der Buchgewmn aus der Reorganisation wurde voll zu Abschreibungen verwandt. *— Auch Eisenbahntarife haben ihre Schicksalei Tas er fährt jetzt die Ä u s ch t i c h r a d e r Bahn, die, gegebenen Beispielen folgend, ihre Personcntarifc zu erhöhen im Begriffe fleht. Als seinerzeit die Staatsbahncn den Kreuzer-Zonen tarif zur Einführung gebracht haben, schreibt „Ludw. Schön- bcrgcrsBörscn- «.Handelsbericht", blieb auch der Buschtiehradcr Bahn nichts übrig, als mit der gleichen Maßnahme vor- zugchcn. Das Eiscnbahnministerium hatte cs freudig begrüßt, das; die Buschtiehradcr Bahn ohne jegliches Zögern das mate rielle Opfer auf sich genommen und den Kreuzerzonentarif aktiviert halte. Nun ist man aber zur Einsicht gekommen, daß die Bahnen aus dem Personenverkehr keinen Gewinn ziehen, und hat deshalb den Tarif erhöht. Ten Anfang haben wieder die Staatsbahncn gemacht, und ihnen schlotz sich eine Reihe von Privatbahncn an, denen die Erhöhung des Personcnlarifcs glatt bewilligt wurde. Anders verhalt es sich mit der „Buschtiehradcr Bahn", dieser wird die Erhöhung des Tarifcs nicht so ohne weiteres zugestanden. Die Regie rung knüpft an die Genehmigung des verteuerten Tarifes die Bedingung, daß das Plus, welches die Erhöhung bringen Ivird, auS den Bctricbsübcrschüfsen ausgcschieden lvird, sobald die Staatsverwaltung sich entschließen sollte, die Buschtiehradcr Bahn cinzulöscn. Die Buschtiehrader Bahn wird jedenfalls dem Wunsche der Regierung entsprechen muffen. * Wien, 8. November. Die Aktien-Gefellschaft der Loko- motiv Fabrik vorm. G. Sigl in W i e n e r - N c u st a d t er zielte in 1901/02 bei 6,38 Millionen Kronen (im Vorjahre 7,91 Millionen Kronen) Erzeugung als Reingewinn 268 708 Kronen (163 399), woraus 6 Proz. (4 Proz.) Dividende ver teilt werden sollen. Das Ergebnis erscheint nur durch die aus dem Vorjahr übernommenen ansehnlichen Aufträge verhältnis mäßig befriedigend. *— Oesterreichische Tüdbahn. In dieser Woche werden die Vertrauensmänner zu den Vorschlägen der Südbahn- Vcrwaltung Stellung nehmen, Ivorauf zu Verhandlungen in dieser Angelegenheit geschritten werden wird. Die Pariser Gruppe gab die Anregung, die Tilgung der 3proz. Schuldver schreibungen auf das durch die Jahresüberschüsse ermöglichte Maß einzuschränken und den Tilgungsausfall in spateren Jahren nachzuholcn; dieser Vorschlag findet indes die Billigung des Kurators und der Südbahn Verwaltung nicht. *— Brünner Lokal-Eisenbahn Gesellschaft. Der Ver waltungsrat beschloß mit Rücksicht auf das bisherige Betriebs ergebnis, wie im Vorjahre, so auch dieses Jahr auf die Divi dende des laufenden Bctriebsjahres eine 4proz. Abschlags zahlung zu leisten und den Januar-Coupon mit 8 Ar. cin- zulösen. *— Schweizerische Ausfuhr nach den Bereinigten Staaten. Jm Oktober 1902 betrug die Ausfuhr 10,62 Mill. Francs (1901 8,93 Mill. Francs) und in den zehn Monaten des laufen den Jahres 83,21 Mill. Francs (68,11). *— Die Share» einer neuen Goldminen-Tomparu» mit dem Namen „Daggafontcin Gold Mining Company" wurden heute — so schreibt man dem „B. T." unter dem 7. No vember — an den Markt gebracht. Das Aufgeld von nur '/,, Pfund würde auf große Bescheidenheit Hinweisen oder auf Mangel an Selbstvertrauen der Gründer für die Aussichten der Mine. Beides erscheint in einem anderen Lichte, wenn mail erfährt, daß aus dem kleinen Syndikate von 30000 Lstrl. eine Kompagnie mit 600000 Pfund entstanden ist. — DaS Terrain ist ein sehr umfangreiches, weit draußen im Eastrand, und wer die Shares kauft, um Dividenden zu be kommen, tut gut, einige Jahre zu warten. Gold ist bisher nicht nachgewiesen, aber — vermutet wird solches. Das ge nannte Blatt bemerkt dazu: Sollte cs da nicht besser sein, den Gründern die grotzen Chancen der Entdeckung zu überlasten? Geueral - Bersamutlnn«. Dampsbrauerei Zwenkau, Aktlen-Geftllschaft, in Zwenkau. Ordentliche General-Bvstammlung am 5. Dezember, vormittag» 10 Uhr, im kleinen Saale der neuen Börse in Leipzig. (Bergl. Inserat auf S. 7806.) Telegramme. 2. Dresden, 10. November. (Privat-Telegramm.) Der Aus. sichtSrat der Aktten-Vterbrauerei „GambrtnuS" in Dresden schlägt die Verteilung einer Dividende von 6 Proz. vor. Landwirtschaftliches. *— Achtung Landwirte! Kartoffelmieten «achsehen! Die „Zeitschr. f. Spir.-Jnd." schreibt: Wie wir hören, soll die Halt barkeit der diesjährigen Kartoffelmieten viel zu wünschen übrig lassen und bereits jetzt ein mehr oder weniger starkes Faulen der Bestände beobachtet worden sein. Wir möchten daher nicht unterlasten, unsere Landwirte zur Vermeidung bedeutender Verluste auf ein rechtzeitiges und fleißiges Kontrollieren ihrer Kartoffelmieten hinzuweisen. Zahlungs-Einstellungen re. *— Tie Firma August Radtke, Holzbearbei tungsfabrik in Berlin, ist nicht in der Lage, ihren zahlreichen Gläubigern mehr als 1'-4 Proz. Dividende auf ihre Forderungen in Aussicht zu stellen, so daß den beteiligten Interessenten recht erhebliche Verluste entstehen. Eine Berliner Firma ist mit einem Betrage von 100 000 beteiligt. Das Grundstück der Firma August Radtke in Plötzensce, welches ein Fabrikgebäude enthält, wurde im Wege der Zwangsversteige rung zum Preise von 165 001 -L an die Holzyändler Leopold Frcudcnheim, Berlin, und Emil Stadthagen, Berlin, verkauft. *— Tas Eisenwerk Reckhammer, Stolz L Ko. in Eiserfcld hat seine Gläubiger einberufen. Wie verlaute:, sollen in der Masse etwa 30 Proz. liegen. (Köln. Ztg.) *— Vom Kreisgericht Leitmeritz wurde der Konkurs verhängt über das Vermögen des Mühlenbesitzers I. Ort in Kostitz. Ort ist vor einigen Tagen mit Hinterlassung be deutender Schulden flüchtig geworden. Beteiligt sind insbe sondere mehrere Gctreidefirmen. *— Heber das Vermögen des Volks-Konsumver eins in Agram ist der Konkurs verhängt worden. *— Wie aus Warschau gemeldet wird, hat der mehr fache Millionär Poklcwski-Kozicllo, der in Sibi rien an zahlreichen industriellen Unternehmungen beteiligt war, die Zahlungen eingestellr. Die Passiven betragen drei Millonen Rubel. *— Jordan Lefterides in Konstantinopel, Samuel H. Husari in Karnobat , endlich A. Ch. Kon - dow in Slivna wurden fällst erklärt. * Manchester, 7. November. Tie hauptsächlich nach Süd amerika arbeitende Exportfirma An tune s, Guimaraes L Co. hat ihre Zahlungen eingestellt. Die Verbindlichkeiten betragen 18 628 Lstrl., denen 10 757 Lstrl. an Aktiven gegen überstehen. Herbeigeführt wurde die Insolvenz durch den in Brasilien eingctretenen Geschäftsrückgang, sowie durch größere Verluste. Einen der Hauptausfuhrartikel bildeten Baumwoll waren, worin aber lohnende Abschlüsse kaum noch zu erzielen sind, da namentlich in Brasilien die Baumwollinvustrie einen bemerkenswerten Aufschwung verzeichnet. Die Zahl der Spin deln ist dort auf etwa 300 000, die der Wcbstühle auf 20 000 gestiegen. Auch in Chiguyante in der chilenischen Provinz Con cepcion wurde neuerdings wieder eine Baumwollwarenfabrik in Betrieb gesetzt. ^Geschäftsfreund.) Einnahme-Ausweise. *— Große Leipziger Straßenbahn. Vom 3. November bis 9. November 83 743,10 seit 1. Januar 3 681 903,83 (gegen 3 606 481,80 im gleichen Zeiträume des Vorjahres). *— Allgemeine Lokal- nnd Straßenbahn-Gesellschaft :n Berlin. Fahrgeld-Einnahmc vom 1. Januar bis 31. Oktober 4 810 524,52 .E (-j- 66 321,16). Einnahme für Licht- und Kraft-Abgabe vom 1. Januar bis 30. September 148 010,06 ./t (fi- 3950,49). *— Tortmnnd-Gronan-Enschede. Oktober 362 330 (--- 14 900). »— Lübeck Büchener Eisenbabn. Oktober 529 254 (fi- 17 185), seit 1. Januar 4 949 149 (-t- 24 862). *— Kaiser-Ferdinand Nordbahn. (Lokalbahnen.) Oktober 218 819 Kr. (— 52 659), seit 1. Januar 1 764 209 Kr. (— 129 877). *— Ostran-Friedländer Bahn. Oktober 65 210 Kr. (— 16 868), seit 1. Januar 677 352 Kr. (— 70 3361. *— Graz - Köflacher Bahn. Oktober 314 693 Kr. (— 13 843), seit Beginn des Jahres 2 626 322 Kr. (— 416 589). *— Gaiöbergbabn. Oktober 87 254 Kr. (— 2674). *— Westsizilianische Eisenbahn-Gesellschaft. Palermo- Marsala-Travani. Oktober 142 594 Lire (— 12 445), seit 1. Januar 1 371 171 Lire (-s- 65 811). Leipziger Börse am LO. November. DaS Geschäft an der heutigen Börse war von geringem Belang, und die Stimmung war kaum zuversichtlicher als am Schlüsse der vorigen Woche, zumal da von den Plätzen deS Auslandes keine genügende Anregung vorlag und auch di« Berliner Anfangskurse wenig Unternehmungslust verrieten. Die Realisierungen in Bank- und Jndustrieaktlen waren zwar nicht so umfangreich wie am Sonnabend, dauerten ober immer noch fort. Auch Anlagewerte waren nicht immer behauptet infolge der neuerdings wieder an ziehenden Geldsätze. Die Gesainttendenz war daher lustlo» bei schwankenden Kursen. DaS Geschäft auf dem Anlogemarkte umfaßte: Reichsanleihe, KonsolS, Bayern, Z'/zproz. Sachsen und Sächsische Rente, Leip- ziger, Dresdner und Plauener Stadtscheine, Landwirte, Säch sische Bodenkredit, Leipziger, Bayerische und Preußische Hypo theken, Oesterreichische und Ungarische Goldrente, RumSnier, Servier und Karlsbader. Auf dem Bankenmarkt war die Rede von: Leipziger Kredit, Diskonto, Deutscher Bank, Oester, reichlichen Kredit »nd Rrichsbank. Eiienbahn-Aktien wurden vernach» lälsigt, von Eisenbahn-PrloritätS-Obligatlonen kamen Aussig-Teplitz, Böhmische Nord und Buschtiedrader in Betracht. Auf dem Industrie- markt wurden erwähnt: GetteSsegen Lugau, Brückenberg, Zeitzer Paraffin, ManSselder Kux», Bochum und Harpen, Kleine und Große Straßenbahn, Hartmann und Zimmermann, Spitzen, Strickgarn, Tittrl, Riebeck und BereinSbrouerei, Rositzer, KörbiSdorfer und Hallescher Zucker, Grundbesitz und Immobilien, Prescher, Hugo Schneider, Düngereiport und Schwarzenberg. Lörsvv- uvä ÜLvävl8bvriokts. » 8. kov.wdee. Xalsdnuloio. Lnidnckei' -tt.-l.oss —, Xuenduricsr 7-6. 34,40 kiU., IOO-l.tr» von 1870 19,23 kr, Nnnisoko 10-7ir. 88,40 bi, k'roikurxsr 13-l'ro». 34,2k> kr, U»ll»n<t»r 4b-l,irs 4820 br».. zlstlLnäsr 10-l.irs 17,60 Kr, Aoufedatslsr 10-Ire». MHO kr. t'appvnUsunvr 7-S. 40ZO I», rilrlk. 400-k're». 124,00 H-N, Vsa»tl»n«r 30,SO kr ' 8. ktovonlbsr. kt»n<Ivrt»t» kr. kttkr.-ü. 4pr.XVI1I K.1908 10I2S K.O., 4pror. XIX b. 1909 101,-0 biU., äo. XX/XXI k. 1910 102^0 k,0„ 3>!,pron. XVII d. I90S »6.40 b-6, g'isprvr. XVlll k. 1908 N>,40 d-U, 4pror. XIswk.-ObUx. bl» 1908 100,75 lj^pror. KI« 1904 94,50 4pr. Kumw - Odl. km. II. di» 1910 I06A0 0. »1,pror. d. 1907 99,M O - kdein. Veste. ko<I.-Xr«<I.-Mr. 4vror. 8. I, III, V unkk bl, 1905 100,75 VII bis 1908 I01.00b»6„ VUI b, 1910 IUM) 0, IX d. 1912 I02M) 0., 81,l>r. II, IV b. 1904 95,00 brO, VI d. 1908 95,90 o. - Xktton. krvnssised» kknniIdrlsk-ÜLnlc 124,00 krS. kr.Lvp.-L,tde.u.neu»98^>0 k-6. — Xn.ILnck. kon-1«. 41,pr. Otun. v. 1898 92L0 k, — lnsoitri«->Uti«o, Odem, knbrik llilek, ko««n 178,00 krU, Union, edem. k.biiic, Stettin 131,75 K,O^ Vurmrevier 12426 6^ kortl»ll(j-Z«m«nt 8»roni», Olätb» 88,50 U, Xnnr, 7r»ib- riewea —, Humboicit, tl»«ebtn»ab»uim»UUt, X»Iic 89M) O. »M»»»c»^>Ml ». M., ft. kiovemder. vsntsck» Vsrisesicnetalt 80,00 V., 8»<U«cds Xniiw- u. 8oä»k»drik 424M)br, Laä. 2ucksr5 V»eb. 71,00 dr, k.rbverb« klöokit 3S0/>9 b»6. ». IM., 8. November. tlLdrisob» 6r»nrb»bn-0bUx»t. SV,80 6, Llitbriscd-8cklo«i»cb» 2»atr»Id»Im-0dUg»tionen 99,80 S-
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