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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 18.12.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19021218012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1902121801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1902121801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1902
- Monat1902-12
- Tag1902-12-18
- Monat1902-12
- Jahr1902
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8850 Kaiserlicher Disziplinarhos. 1. 8. Leipzig, 17. Dezember. Der zweite VerhandlungStag hatte sich zuerst mit einem Urteil der Disciplinarkammer Leipzig zu beschäftigen, durch welches der Postpraktikant S. wegen Dienst» Vernachlässigung zur Strafversetzung und Verminderung des Dienst einkommens um eia Zehntel verurteilt worden war. Gegen dieses Urteil hatte die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt mit dem Anträge, auf Dienstentlassung zu erkennen. Der Angeklagte, welcher 1873 geboren ist und auS guter Familie stammt, hatte sich dem Postdirnst gewidmet. Es bekundete sich bei ihm ein großer Mangel an Willenskraft, so daß er öfter Nachlässigkeit im Dienst zeigte, wodurch seine Vorgesetzten ver anlaßt wurden, ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Vier Mal wurde er zu einem Verweis, zwei Geldstrafen verurteilt. Seine Leichtfertigkeit und Schwäche waren auch Veranlassung, daß er viele Schulden hatte. Mehrfach wurde er von seiner Be- Hörde deshalb zur Verantwortung gezogen, er hat dann aber jedes- mal einen großen Teil seiner Schulden verschwiegen. Sein Vater hat mehrmals die Schulden seines Sohnes bezahlt, doch bald mar das alte Verhältnis wieder da. Seine wiederholten Versprechungen, sich zu bessern, bestimmten die Vorgesetzten immer wieder zur Nach- sicht. Um nun S. Gelegenheit zu geben, in sich zu gehen, wuide er am 1. Juli 1901 aus der großen Stadt L. in die Provinzialstadt E. versetzt. Sein dortiger Vorgesetzter nahm sich seiner an und es schien, als ob endlich auS S. ein brauchbarer Beamter werde. Am 1. April 1902 wurde ihm eine neue Stellung im Telephondienst übertragen und nun gewann seine Energielosigkeit wieder die Ober- Hand. Er glaubte, wie er angegeben, diese Stellung nicht aussiilleu zu können und deshalb ist er am Nachmittage des 2. April mit der Eisen- bahn nach G. gefahren, wo er sich in zweifelhaften Lokalen aufgehalten und den Dienst hat Dienst sein lasten; erst am 5. April ist er, weil er wegen Mittellosigkeit von der Polizei sistiert war und über seine Person beim Postamt in E. Nachfrage gehalten, nach E. zurück gekehrt. Dieses Vorkommnis führte nun zu der Verhandlung vor der Disziplinarkammer in Leipzig. Die Berufung wurde damit begründet, daß der Angeklagte sich gänzlich unfähig gezeigt habe zur Bekleidung eines Amtes. Die große Unzuverlässigkeit des Angeklagten machees unmöglich, ihm einen verantwortlichen Posten anzuvertrauen. Der Herr Oberreichsanwalt beantragte der Berufung Folge zu geben. Es habe wohl selten ein Angeklagter vor dem Disziplinarhos gestanden, welcher so viel Er- Mahnungen erhalten und Nachsicht erfahren. Es sei ihm (den An- geklagten) auch angedroht, daß im Wiederholungsfall seine Ent- lassung folgen werde, trotzdem sei der Angeklagte, wie schon früher vorgekomm.n, 3 Tage vom Dienst sortgeblieben. Der Angeklagte habe sich als ein absolut unfähiger und boden- los leichtsinniger Mensch gezeigt und mit Recht bezeichne ihn die Berufung als einen unverbesserlichen, leichtsinnigen und jeden sittlichen Halles entbehrenden Menschen, es sei unmöglich, für ihn noch eine passende Stellung im Postfach zu finden. Der Verteidiger des Angeklagten bat den hohen Gerichts hof, die Berufung zu verwerfen und dadurch dem Ange klagten Gelegenheit zu geben, sich zu bessern. Der Disziplinär- Hof hat jedoch die Berufung für begründet angesehen und daS Urteil der Disziplinarkammer Leipzig dahin abgeändert, daß auf Dienstentlassung erkannt und dem Angeklagten die Kosten des Verfahrens auferlegt wurden. Aus den Gründen des Urteils ist zu erwähnen, daß der Angeklagte seine Pflichten als Reichs beamter in einer Weise verletzt hat, daß er ferner nicht im Reichs- dienst belassen werden kann. Der Fall in G. müsse schon bei einem bisher unbescholtenen Beamten zur Dienstentlassung führen. Gegen rin Urteil der Disziplinarkammer in Danzig richtete sich die Berufung des Postschaffners S. aus P, welcher wegen wiederholter Dienstverletzung durch Trunkenheit veranlaßt, zur Dienst entlassung verurteilt war, mit Belassung der halben Pension auf 3 Jahre. Die Berufung, welche die Belassung der Pension aus Lebenszeit beantragte, wurde vom Disziplinarhos als unbegründet verworfen. Das gleiche Schicksal hatte die Berufung des PostsekretärS S. aus H., welche sich gegen das auf Dienstentlassung lautende Urteil der Disziplinarkammer in Schleswig richtete. Diese Verhandlung fand, wegen Gefährdung der Sittlichkeit, unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Eine vierte Sache kam nicht zur Verhandlung, weil die von dem Telegraphen-Assistenten W. in C. eingelegte Berufung zurückgezogen worden war. Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. O. Leipzig, 17. Dezember. Von einem Radfahrer zu Boden geworfen wurde am Abend des 28. Juni in der 7. Stunde aus der Leipziger Straße in Taucha die 4 Jahre alte Ellh P., welche mit 2 anderen Kindern von der linken Seite des Trottoirs her den Fahrweg überschreiten wollten. Der unvorsichtige Rad fahrer, der Steinsetzer K. aus Taucha, welcher regelmäßig von der Arbeit in Mockau auf dem Rad nach Hause fährt, wurde wegen fahrlässiger Körperverletzung zur Verantwortung ge zogen. Die Fahrlässigkeit K.'S wurde darin gefunden, daß er nicht in genügendem Abstande an dem Kinde vorbcigefahrcu ist, obwohl aus der linken Seite noch ausreichend Platz war. Die kleine P. trug einen Bruch des rechten Schlüsselbeins da von und mußte längere Zeit im Bett liegen, doch ist die Ver letzung ohne jeden Nachteil für das Kind verheilt. Mir Rück sicht hieraus hielt der Gerichtshof eine Geldstrafe für eine aus reichende Sühne der Fahrlässigkeit K.'s und erkannte auf eine Geldstrafe von dreißig Mark, an deren Stelle im Nichtzahlungsfalle 6 Tage Gefängnis zu treten haben. Daß K. sich gleichzeitig einer Uebcrtrctung nach 8 st und 8 10 der Sächsischen Verordnung vom 2. April 1901 über den Verkehr mit Fahrrädern schuldig gemacht hat, insofern K. innerhalb einer Ortschaft auf abfallender Wegstrecke nicht mit mäßiger Geschwindigkeit gefahren und dann, wenn durch das Vorbei fahren mit dem Fahrrade Menschen in Gefahr gebracht wur den, nicht langsam gefahren oder abgcsticgcn war, wurde nicht für erwiesen angesehen. Wegen Erpressung hatte sich in nichtöffentlicher Sitzung der ."0 Jahre alte Viehhändler Adolf Bernhard K. aus Göhren bei Merseburg zu verantworten. Er hatte im Laufe d. I. von dem Privatmann M. in Leipzig durch die Androhung, er werde ihn, wenn er nicht zahle, zum Sitzen bringen, nach und nach 663 erpreßt. Das Urteil lautete auf sechs Monate Gefängnis und 2 Jahre Ehrcnrechtsvcrlust. Unter der Anklage der gemeinschaftlichen Nötigung hatten sich der 33 Jahre alte Maler Johann Friedrich August D. aus Nordhausen und der 3S Jakre alte Malergehülfe Robert Ernst Moritz Ä. aus Anger-Crottendorf zu verantwoten. T. hatte am 17. August mit dem Privatmann A. in Naunhof vereinbart, die Jalousien für dessen in Schönefeld gelegenes Hausgrundstück in Ordnung zu bringen. Nach Fertigstellung der Arbeiten, bei denen G. mit geholfen hatte, präsentierte D. am 2. September 1902 die Rechnung über 180,05 erhielt aber nur 160 gezahlt, weil die Arbeiten nicht vertragsmäßig ausgeführt wor den waren. Nachdem daun D. mit G. an den Jalousien noch gearbeitet ha.te, um die gerügten Ausstellungen zu beseitigen, fuhren sic gemeinsam nach Naunhof, um die 20 zu holen, vog denen G. 10 zu bekommen hatte. A. ließ sich zunächst ver leugnen, später kam er zlvar in den Vorgarten, lehnte aber die Aufforderung zu zahlen unter Hinweis auf die unvollkommene Arbeit ab und nun haben nach der Anklage am vormittag und nachmittag D. und G. gemeinschaftlich, um A., der sich wieder aus dem Vorgarten in sein Haus zurückgezogen hatte, zur Zahlung zu nötigen, unter überlauten, die öffentliche Ruhe er heblich störenden Schreien A. mit Schlägen bedroht, wenn er nicht zahle. Weiter drohten sie ihm sie ivürden, da sie kein Geld mehr hätten, um nach Hause fahren zu können, die ganze Nacht dablcibcn und ihn aus dem Bette holen. Bei dieser Sach lage hielt A. cs doch für besser, den Leuten 10 zu geben, damit sie ihre Drohungen nicht zur Ausführung brächten. Wegen gemeinschaftlicher Nötigung ivurden beide Angeklagte zu je zwei Wochen Gefängnis, wegen Erregung ruhe störenden Lärms zu je einer Woche Haft verurteilt. Unter Ausschluss der Oeffentlichkeit wurde gegen den Ge legenheitsarbeiter Johann Heinrich Sch. aus Leipzig wegen Vergehens gegen 8 181a des Reichsstrafgcsetzbuchcs verhandelt. Sch., welcher bereits 20 Mal, darunter 8 Mal wegen Unter schlagung, Diebstahls, Hausfriedenbruchs und Bedrohung be straft ist, wurde mit drei Monaten Gefängnis und 2 Jahren Ehrenrcchtsvcrlust bestraft. Des gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs sollten sich der 52 Jahre alte Tischler Emil Richard Theodor K. und dessen 24jährigcr Sohn, der Kaufmann Walter Richard K„ in sofern schuldig gemacht haben, als sic, nachdem sie wegen Streites mit anderen Gästen von der Frau L. wiederholt zum Verlassen der Gaststube aufgefordcrt waren, sich nicht entfernten und erst gingen, nachdem ein Schutzmann geholt worden war. Auf der Thcresienstraße haben die beiden dann einen derartigen Lärm verursacht, daß die öffentliche Ruhe gestört, das Publikum belästigt und ein Mcnschenauflauf herbeigeführt wurde. Als der Schutzmann Emil K. wegen seines Gebarens Vorhalt rat, erging sich dieser dem Beamten gegenüber in Schimpfrcden, so daß sich Walter K. veranlaßt sah, den Schutz mann zu bitten, er möge doch keine Anzeige erstatten, er (Walter KO werde auch für ihn ein paar Glas Bier bezahlen. Des gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs konnten die An geklagten nicht überführt werden, wohl aber wurde Emil K. wegen Bcamrcnbcleidigung zu fünfundzwanzig Mark Geldstrafe oder fünf Tagen Gefängnis, Walter K. wegen Bestechung zu zwanzig Mark Geldstrafe oder vier Tagcit Gefängnis, beide Angeklagte wegen Verübung ruhe^ störenden Lärms zu je f ü u f M a r t G c l d str a f c oder einen Tag Haft verurteilt. Seinen Mitknecht S. bestohlen hat im Monat August und im Monar Oktober je zweimal der beim Gutsbesitzer St. in Cöllnitz dienende 19 Jahre alte Pferdeknecht Karl Friedrich I. aus Niedcrhäßlicb um kleine Geldbeträge von 20 Psg, bis 1 Ok, und zwar har er das Geld die ersten beiden Male aus der ab gelegten Hose, die letzten beiden Male aus der verschlossenen Lade J.s, nachdem er dieselbe mittels Dietrich geöffnet hatte, entwendet. Für diese im wiederholten Rückfälle verübten Dieb stähle wurde I. unter Zubilligung mildernder Umstände und unter Anrechnung von einem Monat der erlittenen Unter suchungshaft mit einem Jahre vier Monaten Ge fängnis bestraft. Wegen Vergebens gegen 8 181a des Neichssrrasgcsetzbuches diktierte der Gerichtshof dem 19 Jahre alten Handarbeiter Ono Oskar A. aus Lindcnau eine Strafe von sechs Monaten Gefängnis zu, während der 20 Jahre alte Kaufmann Franz Walter B. aus Leipzig wegen gleichen Ver gehens mir zwei Monaten Gefängnis davonkam. Je ein Monat der erkannten Gefängnisstrafe gilt als durch die erlittene Untersuchungshaft verbüßt. Beide Verhandlungen wurden unter Ausschluß der Oeffentlichkeit geführt. Ter BrcmLtschc MillioneuerbjchastSprozetz. Berlin, 16. Dezember. Die erste vernommene Zeugin Frl. Semler, eine 47;ährige Lehrerin, bestätigt die Behauptung des Grasen Douglas, daß sie, die sich auch sür erbberechtigt aus der Ejchweger Linie hält, auf Wunich der Brondtschen Eheleute, bezm. der Frau Brandt bei dem Grafen Douglas wegen Zurück nahme der Klage wider Schönknecht und Brandt vermittelt bade. Bei diesen Verhandlungen habe Graf Douglas geiagt, daß er, wenn die Leute ruhig und verständig sein würden, viel eher im Auswärtigen Amt für ihre Angelegenheit etwas tun könne, als wenn sie solche unbegründete Angriffe gegen ihn richteten. Er habe vor allen Dingen unbedingte Abbitte verlangt. Es folgt nun ein Streit unter den Zeugen, die sich gegenseitig alles mögliche vorwersen, dann wird der Makler König, auch ein Anwärter, vernommen. Er produziert zwei Urkunden des holländischen Grundschuldamtes, von der eine in deutscher Sprache abgesoßt ist und in der von einem Grasen Heinrich Krüger die Rede ist. Jin Jahrgang 1900 des Adreßbuchs ist indessen jein Name tatsächlich falsch mit Heinrich angegeben. Nach eingehender Vernehmung des Zeugen König läßt ihn der Präsident nochmals hervortreten und befragt ihn auf das eindringlichste, ob er wirklich seine Aussage, so wie er sie zu Protokoll gegeben, beschwüren wolle. — Zeuge: Herr Präsident, ich möchte mir Len Vorschlag erlauben, ehe ich den Eid ablegr, in Amsterdam Ermittelungen darüber anstellen zu lassen, ob die Urkunden am Ende wirklich nicht echt sind. Wenn sie nicht echt sind, so will ich den Eid dann jeden Tag gern leisten. — Prä sident: Das geht nicht. Die Frage, ob die Urkunden echt sind oder nicht, har nichts damit zu tun, ob Sie uns wahrheitsgemäß berichtet haben, wie Sie in Ihre» Besitz gekommen sind. Sie könne» den Eid nur verweigern, wenn Sie erklären, daß Sie durch Er stattung einer wahrheitsgemäßen Aussage sich selbst einer strafbaren Handlung bezichtigen wurden. Wollen Sie das thun ? — Zeuge: Nein. Ich habe die Wahrheit geiagt — Präsident; Ich habe Sie jetzt genug gewarnt. Sie wollen es nicht anders. Nun, schwören Sie! Das Gericht bat sich erhoben, der Präsident hat bereits die ein leitenden Worte der Eidesformel „Ich schwöre bei Gott" gesprochen, der Zeuge sie wiederholt, als Rechtsanwalt Dr. Symons den Präsi denten bittet, den Zeugen noch ein letztes Mal zu verwarnen. Einer der Beisitzer schließt sich diesem Wunsch an. Er macht den Zeugen darauf aufmerksam, Laß Lieser noch jetzt mit der ihm be reit« bekannten Motivierung jede Au-sag, ablrhnen könne. — Zeuge König: Dann will ich doch lieber nicht schwüren. Ich kann mich schließlich doch in irgend einem Punkte geirrt boben. — Präsi dent: Sie verweigern also die Aussage, um sich nicht selbst b». sichtigen zu müssen. (Zeuge nickt.) Gut, dann wollen wir auch dies zu Protokoll nehmen. Verhaftung im Gerichtssaal. Nach Beendigung der Protokollierung erhebt sich der Staats anwalt: Ich bitte eine Pause eintreten zu lassen, da ich «ine dringende Amtshandlung vorzunehmen habe. — Präsident: Gut. Eine Frage noch vorher. Sind von irgend einer Seile noch Fragen an den Zeugen König zu stellen? Wird gegen seine alsbaldige Ent lassung ein Einwand erhoben? Fragen werden nicht gestellt, rin Einwand wird nicht erhoben. Zeuge König sie sind entlassen! Ich lasse eine Pause eintreten. Der Zeuge tritt zurück. Staatsanwalt Lirbenow verläßt seinen Platz und schreitet auf ihn zu. In der Hand trägt er einen Bogen Papier, auf dem er den Haftbefehl niedergeschrieben hat. Im Saal herrscht Totenstille. Der Staatsanwalt erklärt König, daß er ihn festoehme wegen dringenden Verdacht- der schweren Ur kundenfälschung und der Erpressung. „Ich übergebe Sie dem Geri cht-dien er. Gerichtsdiener, führen Sie den Ge fangenen ab!" Dann zum Präsidenten: „Ich bin bereit, sort- zusahren!" Der Verhaftete wird abgeführt, die Sitzung nimmt ihren Fortgang. Es folgt di« Uebertragung der Aussage« in Holland vernom mener Zeugen durch die Dolmetscherin Frl. v. d. Ploeg. Diese sämtlichen Zeugen, beamtete und unbeamtetc Personen, haben aus gesagt, daß ihnen absolut nichts davon bekannt sei, daß auS der Brandtjchen Erbschaft dem Grafen DouqlaS Beträge von 25000 Gulden und 5 Millionen Gulden zugeflossen seien. Aus dem Geschäftsverkehr. k „Schlechte Zeiten!" so klagt alles, und ganz naturgemäß werden dann die Ausgaben für den Weihnachtstisch ganz erheblich beschränkt, und die Wahl ter Geschenke richtet sich mehr als sonst auf Bedarfsartikel, dabei nicht zuletzt auf den Erwerb guten Schuh- werk-. Hier nun setzen wir ein mit einer Empfehlung unserer heimischen hochrenommierten Schuhwarenkrma R. Herz, welche nunmehr seit 40 Jahren ReichSstratze 1» besteht und sich nicht nur durch strenge Reellität, sonvern auch durch billigste Preise, und insbesondere dadurch einen festbegründeten Ruf geschaffen hat, daß stets alle Neuheiten für Damen, Herren und Kinder in hochmodernsten Formen und größter Auswahl in dem Verkaussladen, Reichsstraße 19, zu finden sind. Umtausch nach dem Feste ist gestattet. Meteorologische Beobachtungen niikdei Sternwarte io s elnriir. lstnbe 119 Zletpr nb^r dem llleere. Llaximum der Temperatur — -f- 5.5. dlinüuum — -s- 0,7°. Höbe cker Hiederkcblä^s — 2 mm. i^eit der Reobacktuas. Usrom. red. »ui U-dliUim ruermo- msttr. 6sls.-Ur. Usisüvs I>«iick- UeiceitHo UwU- netNnn- u. LtLrlrs. Mmmeis- ^rwiLkr. 16. Den. ab. 80. 755 7 -ft 1.6 90 IVL^V 3 trübe 17. » mx;. 8- 748.2 st- 3.2 94 8 3 trübe nm. 4 - 745,9 -ft 6,3 93 81V 4 lrübs unk der Sternwarte au Delv» 1g vom 7. bin 13. Dezember 1902. 1" O'eisius — 0?8 RLaumur 760 mm — 28 2oll 0.91 ?sr. I-. 5" — 4. 0 1 - — 0,443 k»r. Dunem 10' - — 8,0 740 mm 27 2oU 4, 04 Rar. I-. 10 - —4,433 - Der mittlere Lsrowstörstsnd kür 750 - — 27 - 8. 47 - Deiprie ist 751 Millimeter. e «r ZZ a Ä Nsrnmstse I» UlUilnstei, reduviei »ul »0. s L 2 A 8 «s L 8 e: Lt a - Z L d- ve«L»ck«»Ir«tr d« 8 759.2 - 9.8 100 0X0 L trübe 7. 2 758.7 - 101 IM dlO 3 trübe 8 758.6 - 9.2 97 OklO 3 trübe') 8 757.1 - 9.2 100 kiklO 3 trübe 8. 2 755.7 - 7.3 9k X0 2 trübe 8 755.8 - 7.6 97 0X0 I trübe') 8 756.4 - 7.6 IM 0 1 trübe 9. 8 757.2 - 5.8 9k 0X0 3 trübe 8 759.7 - 5.7 96 O.XO 2 trüber*) 8 763.3 - 92 IM KO 3 trübe 10. 2 763.6 - 68 98 0X0 3 trübe 8 764.2 - 64 IM 080 2 trübe ft 8 765.7 - 9.6 97 0 <) klar 11. 2 761.5 - 5.4 9k 0X0 3 klsr 8 760.4 - 7.7 97 0X0 3 klrrr 8 758 9 - 156 IM 80 0 klsr 12. 2 758.0 - 4.4 98 080 I klar 8 758.4 - 9.1 100 8 I kwr 8 759.2 - 11.7 97 880 1 KIsr 13. 2 758.6 - 45 98 8 1 klar 8 760.9 - 8.3 97 8 1 klar ') Rrülr vor 6 Ilkr Leknee; vormittags 9—12 Dkr schwaches Leimeieu; nachmittags und abends mehrmals Leimes. ft Vor mittags und nachmittags Rauhkrost. ft Abends 8 Odr schwaches Schneien. ') Rrük Leimes; vormittags einigemals Lohnes. Im Llonat Hovember 1902 war in Deixaitr Llittlerer Barometerstand 754.4 tliüüneter. Höchster „ (am 18.) 766.0 „ HiedriMter „ " (am 28.) 741.9 „ Ksttlers Temperatur . , . -ft 1°.4 0. Höchsts „ (am 8.) . . , -. . . -ft 11.7 0. Hiedrixsts „ (am 19.) — 10.7 0. mittlerer Duustdruck ......... 4.9 Mlimster. klrttler» relative ^«»ckttzrkolt ...... 91-0 krorevt. Mittlere vewölkuim;. Ü.1 8VK« der HiederseklS«« 41 LlMweter. Grösste Niederschlags höhe an 1 Tage (den 10.) 3.1 « 2ak1 der beobachteten Würde ...... 90. 2 9 10 0 Davon Hainen X o 8 IV - ... _ — Hieraus berechnete mittlere Windrichtung;: 120°ch — OLO. 2akl der Taxe mit kUsdsrscblLxsn ...... 5- « « » Leimes......... 0. « ,, » Oewirteru. ....... 0. „ „ keitern Da^e 9. „ „ trüben - - 9. ^dweickuneen der lllonatamittel von den Hormalwerten: Karomot erstand: 3 6 mm ru dock. »us: 80 12 HM0 0 OHO 12 80 9 kMW 1 080 10 klW 2 880 8 vvxvv 2 81V 6 88VV 6 IV8IV I Temperatur: 2°.3 0. ru niedrig. Dunstdruclc: 0.2 mm an niedrig;. Relative Rsucktuckeit: 8 Rror. eu bock. bsivderseklÜLs: 41 mm nn niedrig;. Wetterbericht «le« ». 8. lklvt«-or«»l<»LiG0ti»ii Inatttut«, in Dbemnktv vom 17. 9 Mir likoro-sns. 8t»tio»5-)i»wo. I QVS^MLS^SS^ Ricktuas- uad Lttirks des Würde». Wsttor. temperatur. i a 2 7 II mm IN I 8tor»ovav - . LIecksod. . . Obristisnsuud R»parsod» . . > 8kudesns.es. . 8tockkolm . Lopenksxe» . Kemel ... Lnniremüudö . 8ks»e» . . . 8M . . . . Urrmburs « . Helder . . . 8cilly.... Master. . . Lsrlür . . . Karlsruhe . . b rrraklurt a. lll. Mts .... Daris.... Mucke» . . Obswait» . . Wien.... krs«; .... Lrakau . . . Demker«; . . Rermarurstadt, Triest . . . Rix» .... Petersburg;. . Wick.... Rol^kskid . . Rortllrad-Lill . Roebespoiar . Vküentikr. . . Oderbours . . klorsrw . . . Rom . . . . kirrs». . . . 750 759 739 748 745 747 750 756 754 749 749 753 755 764 758 757 766 763 767 769 767 762 770 763 766 768 777 771 748 758 763 762 762 767 772 770 771 8W krisch WklW krisch W8W krisch 8 sterk 8W leicht 8 leickt 88W schwach 8 schwach 88W schwach 8W sctnvach 8W krisch 88W stark 8W stark W8W «test 8W leickt 88VV leickt 8W krisch 8W leickt W8W mässig 8W mässiz W stark 88W trisek 8 leickt 8W scdvack 8W leickt lMW leickt 8 leickt still klW kriseb dlW »ckrvach W stürmisch klXW sckvack XdlW schlack 8W stark 8W sckvack kl mässig 0 leickt bedeckt wolktzx kalb bedeckt Sekllss wolkig bedeckt Nebel Duast Lexen Dürrst Keg;«» Rege» wolkig; Dunst Ri^e» Rees» Re-en bedeckt bedeckt bedeckt ks-ea Re-en Seimes bedeckt bedeckt Nebel Hebel keiter wolkig; bedeckt bedeckt beiter wolkig bedeckt bedeckt wolkerrlos heiter -ft -I- -i- -ft 4- 4- st- st- -ft st- 3 8 4 3 6 2 3 «r 2 4 3 6 8 12 10 3 7 5 9 11 3 3 9 2 6 5 17 2 3 8 11 9 9 12 0 4 5 (56 5 69 6 -> 5 3 0 0 0 0 0 0 5 Witterun^sverlauk in Lackssn am 16. Dessmbvr 1902. Ltalio» Leek. m Temperatur Würd kttlrx Kittel Kiaim. Dresden . . . 115 — 5,0 —10,8 0 . 1 0.9 Deiprig; ... - 117 — — — OolditL. . . . - 169 -ft 1,9 — ,3,7 8 5 1.3 Rauwe» ... - 202 — — — 2ittau...» - 258 — 7,8 — 11,8 8 3 — Oksmiuts... - 310 -ft 1,4 — b,1 W8W 4 0,7 Treibers ... - 398 st- 1,3 — 5,9 W 2 0,8 8ekoeebei8 - . M 435 -ft 0,7 — 5,9 88W 4 00 Lister .... - 500 — 0,3 — 6.6 W8W 2 2.5 ältellbsrs-. . . 751 — 1,1 — 6,1 HHW 4 0,8 Reitneakaill . . 772 — 1,8 — 12,5 W 1 — Riedtelbere . . 1213 — 4,0 - 7,8 W 6 2,7 ^m Horden des 16. Derember trat weist schwacher Leknee- ksil ein, doch blieb dis Lekneetiets awiseken 7 und 15 cm (Lebllsebere — Ooldits — Reitzenhain), nur am Ricktelberg; er höhte sich die Lebneedseks aut 40 em. Die Temperatur nahm im kaute des Tag;es bei vorwiegend trübem, aber trockenem Wetter rasch ru. mit Lusnadms der Kausitr. Dis tiefsten dlinima betrugen 11 bis 12'/,° unter Hüll (Dresden — Zittau — Reitrenbain), dis Ast telwerte lasen bis rm 2° über den visl- 'ahritcen, in Dresden und der Dausits jedoch immer noch 5 bis 7° darunter. Das höchste lllinimum wurde mit 3° (Oolditr) erreicht, in 2ittau stiex da, Thermometer nur völlig; über — 7°. Der Wind kalte sieb über Lüden nach Südwester» und Westen gedreht. VVetterlrxe in Luropa am 17. DsLsmbor, 8 vkr trük. Der tiete Druck, dessen Llinimum mit 734'/, mm an der norduorwexisekell Lüste liest, Kat sick nach Xorddsutscklaud herein ausssbreitet uod rukc mit dem koken Druck im Lüden des Rrdteils — Llaximum über 770 mm im Lüdosten — eins krittlige, an der Rlbmündung eins stürmische Lüdwestströmung hervor, welche trübes, wildes Wetter mit ausgebreitetsn uod er giebigen Regentälleu bringt, dessen Rortdauer wakrsckeiolick ist. Verantwortlicher Redakteur vr. Herm. Küchling in Leipzig, für den musikalischen Teil Adolf Ruthardt in Leipzig. Volkswirtschaftlicher Teil des LeiMer Tageblattes. All« für diesen Teil bestimmten Sendungen sind zu richte» an dessen verantwortliche» Redakteur E. G. Laue i» Leipzig — Sprechzeit: »ar von 10—11 Uhr vor», und vo» L—L Uhr »«-Hy- Die „Nachrichten für Handel und Industrie" des Reichsamts des Innern. R. Seit einigen Jahren hat das Reichsamt des Innern niit der Einrichtung eines N a ch r i ch t c n d i c n st c s begonnen, durch den bezweckt wird, alle dort zusammenlaufcndc» Mit teilungen, die für H a n d c l, I n d u st r i c und Landwirt schaft von Bedeutung sind, möglichst schnell und vollständig durch Publikation den Interessenten zugänglich zu machen, um damit zwecks Nutzbarmachung die Kenntnis der wirtsckwfllichcn Verhältnisse des In- und besonders des Auslandes in den heimi schen Interessentenkreisen zu verbreiten. Neben den „Berichten für Handel und In dust r i e ", in welchen in zwangloser, aber ziemlich schneller Aufeinanderfolge S p c z i a l berichte über die Lage und die Absatzvcrhältnisic einzelner Industrien, sowie über die wirtschaft liche Lage ganzer Ländergcbicte veröffentlicht werden, erscheinen noch fast täglich die „Nachrichten für Handel und I n d ustric ". Ihr Inhalt ist bedeutend mannigfaltiger als der gleichnamigen „Berichte", weil stets alle geeigneten Nach richten ohne Rücksicht auf die Branche oder das Land in ihnen bekcmntgcgebcn werden. Das Hauptgewicht wird hierbei auf möglichst schnelle Publikation gelegt, wogegen cs bei den „Berichten" gleichzeitig darauf ankommt, die Gegenstände mög lichst erschöpfend zu behandeln. Fast jedes Land, welches für das Deutsche Reich von wirt schaftlicher Bedeutung ist, wird im Laufe eines Jahres in ver schiedenen Artikeln behandelt. Die für uns besonders wulstigen Staaten gelangen dabei in höherem Maße zur Berücksichtigung. Das Reichsamt des Innern ist in dankenswerter Weise fort gesetzt bemüht gewesen, die Einrichtung, welche u. a. auch im Reichstage wiederholt schon lobende Würdigung gefun den hat, zu verbessern. Besonders bewährt hat sich die vor etwa Jahresfrist cingcsührte G ruppicrung des vielseitigen Stoffes nach Gewerbczweigcn und die Trennung der Mit teilungen über gesetzgeberische Maßnahmen von den übrigen Nachrichten, wodurch cs jedem Gewerbetreibenden ermöglicht wird, schnell und sicher das zu finden, was ihn gerade inter essiert. Von nicht zu unterschätzender Bedeutung sind auch die in Zwischenräumen regelmäßig als Beilage zu den „Nachrichten" erscheinenden „Mitteilungen über Kohlenförde rung und Kohlenhandel im In- und Aus lau d e ", die ebenfalls eine erst im Laufe der Zeit cingcführte Verbesserung darstellen. In neuerer Zeit wird nun seitens des Ncichsamts des In nern wiederum eine Erweiterung der „Nachrichten" an gestrebt. Man hat in Erwägung gezogen, die für einzelne be stimmte Gewcrbcklasscn besonders wichtigen speziellen Angaben in noch größerem Umfange als bisher zu berücksichtigen, sodann aber auch in stärkerem Maße inländisches Material bcran- zuzichen, soweit die Fortführung des bisherigen, überwiegend ausländisckx'n Stoffes dies gestattet. ES würde sich darum handeln, ähnlickx: Mitteilungen aus dem Inlande zu ver werten, wie sie schon jetzt aus dem Auslande gebracht werden, also statistische Angaben über Ergebnisse der Produktion und des Absatzes in einzelnen ErwcrbSzwcigcn und in bestimmten Zwischenräumen, Mitteilungen über sich darbietendc Gelegen heiten zum Absatz oder zur Anknüpfung geschäftlicher Verbin dungen, Hinweise auf Ausstellungen und Mustcrlager, Acuße- rnngen über die Nkarktlagc und über außergewöhnliche, sic be einflussende Verhältnisse nsw. Dabei liegt es nicht im Plaue, das Nachrichtenwesen ans solche Gebiete auszudehncn, auf denen das Bedürfnis schon durch inländische Fachzeitschriften oder durch die Tagespreise befriedigt wird. Vor einer definitiven Beschlußfassung hat das Rcichsamt des Innern die beteiligten Jntcrefscnten-Vcrtretungcn um Aeußc- rung ihrer Meinung über das Projekt crsuchr, n. a. auch den Zeutralvcrband Deutscher I u d u st r i c l l c r, welcher im Heft Nr. 92 seiner Veröffentlichungen vom Juli 1902 die seinerzeit dem Reichsamte des Innern crrcilte Antwort be kannt gibt. Es heißt darin: „Wenn auch viele der Nachrichten über Vorgänge im Auslände, besonders den größeren Werken, durch ihre eigenen Vertretungen bereits früher zur Kenntnis ge langen, so ist es uns doch bekannt, daß die Mitteilungen, die wir auf Grund der „Nachrichten" unseren Mtglicdern zugchcn lassen, freudig begrüßt und dankbar cnt- gegcngcnommcn werden." Es wird ferner hervorgehobcn, daß das Interesse an den „Nachrichten" wesentlich dadurch hervoracrufen und wachgchaltcn werde, daß sic sich in der Hauptsache auf Vorgänge im Auslände beziehen, und bezweifelt, daß die stärkere Heranziehung auch inländi schen Materials das Interesse an den „Nachrichten" wesentlich steigern würde, ganz abgesehen davon, daß cs kaum gelingen werde, das Material in der Vollständigkeit zu erlangen, die ihm allein Wert und Bedeutung beilegen könne, denn cs dürfe nicht übersehen werden, da die Proouktions- und Absatz - ver hält nissc zum mindesten von den privaten Ge werbetreibenden meistens als G c s ch ä f t s g e h c i m n i s s c be handelt würden, so daß sie wohl kaum bereit sein würden, Ver lustige Angaben so regelmäßig und vollständig zu geben, wie sie allein zweckentsprechend seien. Selbst wenn diese Veröffentlichungen nur für einzelne ErwerbSzwcigc inS Auge gefaßt worden feien, so liege doch die Besorgnis nahe, daß sic der Konkurrenz, und speziell der Konkurrenz des Auslandes, zum Vorteil gereichen könnten. Es lasse sich bei der Verbreitung der „Nachrichten" nicht verhindern, daß sie auch zur Konkurrenz des Auslandes gelangten. Für die Aufnahme von Mitteilungen über sich im Aus lände darbietende G c l c g c n h e i t e n z u m Absatz oder zur A n k n ü p f u n g g c s ch ä f t l i ch e r Ve rb i n d u n g c n, Aufforderungen zu Lieferungen undVcr- d i n g u n g c n in die „Nachrichten" scheint dem Zentral - verbände ein Bedürfnis nicht vorzuliegcn. Diese Auffassung dürfte übrigens nur für die großen Werke zutreffcn, welche in allen wichtigen Absatzgebieten ihre sie stets auf dem Laufenden haltenden eigenen Vertreter haben. Auch der A u s f ch u ß des Deutschen Handelstags hat in seiner Sitzung vom 5. d. M. die Vorteile, welche Handel und Industrie aus den „Nachrichten für Handel und Industrie" bisher gezogen haben, anerkannt und sich weiter dahm ausge sprochen, daß eine stärkere Heranziehung inländischen Materials zur Veröffentlichung, als cs bisher Brauch gewesen, nicht zu empfehlen sei. Die Nacwstchtcn sollten sich vielmehr in der Hauptsache auf die Berichterstattung über aüsländische Ver hältnisse beschränken. Diese auch vom Zentralvcrbande aus gesprochene Auffassung ist durchaus begründet, denn die Orien tierung über die Vorgänge im Auslände bietet dem Durch- schuittskaufmann oder -Industriellen ganz besondere Schwierig keiten, und cs gibt wohl kaum ein anderes Mittel als die „Nach richten", durch welches cs dein Gewerbetreibenden ermöglicht würde, sich gleich billig, schnell und bequem eine ebenso voll ständige Kenntnis über die in Rede stehenden Verhältnisse zu versckstiffeu, sei eS, daß die Quellen (die Berichte der deutschen Vertreter im Auslände, statistische, volkswirtschaftliche, facki- und handelöwisicnschaftlichc, technische und andere amtliche wie nichtamtliche Pnblikarioucn des In- und namentlich des Aus landes) für ihn überhaupt nicht zugänglich oder in ihm un verständlicher Sprache geschrieben sind, und schließlich ist ja auch das Studium der Originale mit größerem Zeitaufwand und be deutenderen Kosten verknüpft.
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