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Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1907
- Erscheinungsdatum
- 1907-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666408611-190708247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666408611-19070824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666408611-19070824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungRiesaer Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1907
- Monat1907-08
- Tag1907-08-24
- Monat1907-08
- Jahr1907
- Titel
- Riesaer Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1907
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tag» zu einer Sitzung zusammentreten, um über den An trag Beschluß zu fassen, Besitzern von baufälligen Häusern, wen« sie letztere wegretßen wollen, den vertragsmäßigen Beitrag zum Wiederaufbau zu gewähren. —* Zu den LandtagSwahlen schreibt die „Sächsische Industrie-, da» Organ de» verbände» Sächsischer Industrieller «. a.: Der verband Sächsischer Industrieller hat zwar durch einstimmigen Borstandsbeschluß davon Abstand ge nommen, den einzelnen Kandidaten »in Programm vorzu- legen und in den einzelnen Wahlkreisen ein« bestimmte Parole aurzugeben, da e» sich gezeigt hat, daß die Aner kennung derartiger wirtschaftlicher Grundsätze oft in all gemeinen unverbindlichen Formeln ausgedrückt wurde, die dem einzelnen vielfach die Unterstützung deS verbände» eivgebracht hatte, während die so unterstützten Abgeordneten leider später im Landtage z. B. bet der Frage der Der- tretuug der Industrie in der Ersten Ttändekammer den Interessen de» verbände» direkt entgegengewirtt haben. Trotzdem richten wir an alle Mitglieder die dringende Aufforderung, sich in dem gegenwärtigen LandtagLwahlkampfe jedenfalls nicht passiv zu verhalten, sondern vor allem darauf zu dringen, daß die einzelnen Kandidaten da» bindende versprechen abgeben, in der nächsten Landtagssession die Frage der Vertretung der Industrie in der Ersten Stände kammer wieder zur Sprache zu bringen und für den Antrag der Industriellen, der auch in der neuen LandtogSsesston wiederholt werden wird, etnzutreten. Wir erachten diese Forderung jetzt für um so bedeutsamer, al» sich noch nicht übersehen läßt, ob die Reform de» neuen Wahlrechtes — zu der unser Gesamtvorstand in seiner Sitzung vom 28. August Stellung nehmen wird — nicht in seiner schließ lichen Ausgestaltung den durch unser« jahrelangen Be mühungen errungenen Einfluß der Industrie im Landtage in Frage stellen wird. Wir haben nicht die Absicht, ein- fettige Jnteressenpolitik zu treiben und um dieser Schwächung de» industriellen Einflusses wegen, das ganze Reformwerk abzulehnen, da wir der Meinung sind, daß die sozialen und wirtschaftlichen Wirkungen eines solchen Werke» in ihrer Gesamtheit höher gestellt werden müssen, als die Interessen eine» auch noch so bedeutenden Erwerbsstandes. Die sächsische Industrie und da» sächsische Gewerbe haben sich zu einer derartigen Größe entwickelt, daß sie schließlich unter jedem Wahlrecht eine Vertretung erhalten werden müssen, weil die Interessen der sächsischen Volkswirtschaft mit ihren eigenen Interessen unauflöslich verknüpft sind. Dazu ist aber allerdings erforderlich, daß sticht durch eine künstliche Teilung von Stadt und Land und durch eine daraus hervorgehende Scheidung in vielfach kleine ländliche und große städtische Wahlkreise dieser naturgemäße volks wirtschaftliche Einfluß zurückgedrängt wird. Unbeschadet der sonstigen Stellung deS einzelnen Kandidaten erachten wir eS daher als selbstverständlich, daß die von der In- dustrie unterstützenden Kandidaten sich für die Aufhebung der jetzt bestehenden Trennung der Wahlkreise erklären und für eine Neueinteilung der Wahlkreise auf Grund rde gegenwärtigen BevölkerungSverhältnisse eintreten. Schließlich brauchen wir nicht zu versichern, daß wir von allen industriefreundlichen Kandidaten eine Zurückweisung der artiger Bestrebungen erwarten, welche sich gegen die Frei heit der Elbeschiffahrt richten. Auch hxute gilt, so schließt der Artikel, wie nur jemals früher für uns die Mahnung, die der preußische Handelsminister Möller einst an seine früheren Berufsgenossen auS der Industrie gerichtet hat: Arbeiten Sie mehr als bisher im öffentlstben Leben, damit Ihre Interessen im Staatsleben größeren Tinfluß erlangen, arbeiten Sie für die größere Machtstellung Ihres Standes in der Zukunft. — Saaten st and im Königreich Sachsen Mitte August 1907. (Zusammengestellt in der Kanzlei des Landeskulturrates. Note 1 ---- sehr gut, 2 ---- gut, 3 — mittel, 4 ---- gering, 5 ----- sehr gering.) Während der BerichtSzeit — Mitte Juli bis Mitte August — war die Witterung bis Anfang August trübe, regnerisch und kalt. In der Nacht vom 21. zum 22. Juli fiel im Gebirge daS Thermometer bis unter Null, sodaß hier und da Reif entstand, wodurch namentlich das Kartoffelkraut gelitten hat. Anfang August klärte sich daS Wetter auf und blieb mit wenigen Unterbrechungen bis zum 15. August heiter, trocken und warm. Am letztgenannten Tage trat ein starkes Gewitter auf, das in einigen Bezirken (AmtShaupt- mannschaften DreSden-Reustadt, Döbeln) durch Hagel ^und sehr starkes Regenwetter Schaden angerichtet hat. Außerdem wurden am 6. August die Bezirke der AmtShauptmann- schaften Löbau, Pirna und Rochlitz von Hagel betroffen, wodurch bis 45°/» Schaden entstanden ist. Die Ernte der Halmfrüchte, die später als in anderen Jahren begann, konnte in der letzte« Hälfte der BerichtSzeit wesentlich ge fördert werden. In den tiefliegenden Landesteilen war man Mitte August mit dem Einernten von Roggen und Gerste fertig und damit beschäftigt, Weizen und Hafer zu bergen. Die Früchte sind bis dahin gut unter Dach ge kommen, nur der Roggen ist zum Teil etwas feucht ge erntet, worden. Im Gebirge war man noch mit der Roggenernte beschäftigt, in einigen Bezirken wurde erst Mitte August mit dem Roggenschnitt begonnen. Der Ertrag an Winterhalmfrüchten befriedigt in bezug auf die Menge von Stroh und Körnern nicht allenthalben. Die Bestände waren meist dünn und die Strohentwicklung ist in den heißen trockenen Tagen Anfang Mat durch zu rasche Entwicklung der Aehren ungünstig beeinflußt worden. Dagegen wird die gute Beschaffenheit deS Korne» bei Roggen mehrfach hervorgehoben. Die Körnerentwlcklung bei Wetzen, Gerste und Hafer hat durch vorzeitige Lagerung vielfach gelitten. Im Durchschnitt de» Landes werden die Halmfrüchte wie folgt beurteilt: Winterweizen 2,9 (Mitte Juli 2.8), Winterroggen 2,6 (2,6), Sommerweizen 2,2 (2,1), Sommergerste 2,2 (2,1), Hafer 2 (2). Fast all gemein wird über da» vorzeitige Absterben de« Kartoffel krautes geklagt. Nach den gemachten Angaben sind es meist Krankheiten, die diese Erscheinung Hervorrufen. An- gegeben werden di« Kräuselkrankheit, Echwarzbetnigkeit, Kartoffelfäule (kk^tkopktdora inkvstau») usw. Jedoch auch übermäßige Nässe und die anhaltende kühle Witterung 'haben ungünstig auf di« Kartoffeln eingewirkt. Der Knollenansatz wird al» reichlich bezeichnet, di« Entwicklung der Knollen wird aber infolge Erkrankung de» Kraute» eine mangelhafte bleiben. Nur in einigen Bezirken er wartet man eine gute Kartoffelernte. Bei den Früh- kartoffeln, die nur in einzelnen Bezirken al» gut bezeichnet werden, kommen bi» 25°/, faul« Knollen vor. Im Lander durchschnitt werden die Kartoffeln mit 2,3 (2,1) beurteilt. Die kalt« Witterung bi» Snd« Juli hat die Rüben und daS Kraut in der Entwicklung etwa« gehindert. Nach Eintritt wärmerer Witterung, verbunden mit Niederschlägen, hat sich der Stand der genannten Früchte gebessert. Auch der zweite Schnitt Klee, sowie da» Grummet waren nur spärlich und langsam nachgewachsen, vielfach ist der Klee bereit« verbraucht und, da auch der Ertrag der übrigen Futterpflanzen zu wünschen übrig ließ, ist hier und da Futterknappheit eingetreten. Nach Eintritt wärmerer Witterung wird «ine Besserung der Futteroerhältnisse er- wartet. Die DurchschnittSnote für Klee, 2,9, ist die gleiche wie im Juli, Bewässerungswiesen werden mit 2.4 (2,1) und andere Wiesen mit 2,6 (2,4) beurteilt. Bon Pflanzen schädigern werden außer den bereit» genannten Kartoffel- krankhett»erregern Rost, Brand, namentlich bei Weizen, angegeben. AuS sieben Bezirken kommen Klagen über vermehrtes Auftreten von Mäusen. Don vier Berichterstatter» wird das häufige Vorkommen de» Hamsters und von einem da» schädigende Auftreten deS Sperling» erwähnt. Ueber RapSerträge sind 22 Angaben gemacht worden. Danach schwanken die Erträge von 2,25 Zentner bi« 44 Zentner auf dem Hektar. Im Durchschnitt sind 27,58 Zentner vom Hektar geerntet worden, das sind 7,23 Zentner weniger al» im vorigen Jahre und 0,68 weniger als vor zwei Jahren. - Lichtensee. Nach mehrjähriger Pause soll am 8. September wieder ein Schulfest abgehalten werden. Der Schulvorstand hat die Eltern und Pfleger schriftlich in Kenntnis gesetzt, daß sie die Haftung sür ihre Kinder selbst zu tragen haben. Die Kinder, deren Eltern oder Pfleger eine solche ablehnen, werden von der Teilnahme am Schul fest ausgeschlossen. Nur ein Pfleger hat die bezügliche Unterschrift verweigert und hat dies die Ehefrau mit fol genden Worten begründet: „Er hat ja sonst die große Gusche über alles, er mag nur selber dafür haften." Meißen, 21. August. Jagd auf Hamster machte am Sonntag auf den Fluren in der Nähe des KynastguteS eine Anzahl junger Leute. Sie hatten in einigen Tagen gegen 30 Stück dieser gefräßigen Tiere aufgestöbert und eingefangen. Oftmals wurden ganze Familien mit sechs und acht Jungen angetroffen. Man fing aber nicht nur die Tiere ein, deren Felle gut bezahlt werden, sondern ent leerte auch die Vorratskammern, die zum Teil schon wieder mit neuem Getreide und ganz besonders mit Weizen ge. füllt waren. In einem großen Baue, der oft drei und vier, auch noch mehr Kammern besitzt, wurden große Mengen Körner aufgefunden. Ein solcher Bau ist meist ein halbes Meter, selten tiefer, unter der Erdoberfläche. Dresden. Die Internationale Gartenbauausstel lung, die im Mai in Dresden stattfand, hat mit keinem Ueberschuß abgeschlossen, sondern die Königliche Garten bauausstellung „Flora", die Veranstalterin der Aus stellung, wird voraussichtlich noch den in ihrem Besitze befindlichen Ausstellungsfouds in Höhe von 30000 Mk. angreisen müssen, um djie hohen Kasten, die die Aus stellung verursacht hat, vollständig zu decken. — In einer Gratulationskartcnfabrik der Antanstadt kam am Diens tag nachmittag ein 30 jähriger Buchbindergehilfe mit dem rechten Unterarme in eine im Gange befindliche Präg presse, wobei er sich schwere Quetschungen dieses Kör perteils und eine Zermalmung deS Ellenbogengelenks zuzvg. * Dresden, 23. August. Der Umbau der Armen kirche schreitet rüstig vorwärts. Der ganz erneuerte und anders geformte Dachstuhl wird bereits eingedeckt. Heute wurden die gereinigten Glocken wieder aufgezogen, eine Arbeit, welche viel Zuschauer herangelockt hatte. DaS Geläute wird jetzt viel höher aufgehangen und dürfte in Folge dessen auch weiter gehört werden. Der innere Aus- bau, der seither ziemlich nüchtern war, wird allerdings noch geraume Zeit in Anspruch nehmen. 88 Dresden. Eine raffinierte Hochstap lerin und Abenteuerin stand jetzt in der Person der 53 Jahre alten Wirtschafterin Amalie Köppe aus Reins berg bei Meißen vor dem Forum der 3. Strafkammer de» Dresdner Landgerichts. Die Angeklagte hat einst bessere Tage gesehen. Sie war die Gattin eines höheren Schul mannes, ergab sich aber einem lockeren Lebenswandel und wurde schließlich geschieden. Sie verlor bald jeglichen Halt, geriet auf die schiefe Ebene und sank zuletzt von Stufe zu Stufe, bi» sie zur Verbrecherin, Hochstaplerin und Aden- teuerin wurde. Nach Verbüßung einer ihr vom Landgericht Hannover auferlegten mehrjährigen Zuchthausstrafe kam die Abenteuerin im Juni d. I. nach Dresden und gefiel sich hier in der Rolle einer russischen Gräfin. Welche Schwindeleien sie unter dieser Marke verübt hat, ist nicht bekannt geworden, nur «in Fall ist zur Kenntnis der Polizei gekommen. Die „russische Gräfin- traf auf der Straße einen Scherenschleifer. Gewöhnlich sind Scheren- schleif« arme Leute, hier aber hatte die „Frau Gräfin- Glück gehabt. Der Scherenschleifer, bereits iuk 68. Lebens- jahre stehend, war über die Zutraulichkeit der „hohen Frau" aufs höchste beglückt. Sie erzählte ihm von ihren Gütern in Rußland, von ihrer vornehm eingerichteten Villa in Wien, ließ dabet aber durchblicken, daß sie „nur momentan" in Geldverlegenheit sei. Der alle verliebte Scherenschleifer erbot sich sofort, auszuhelfen. Sr nahm die Gräfin mit in seine Wohnung und gab ihr zunächst 20 Mark. Die Hochstaplerin kam aber bald wieder und stets öffnete der biedere Scherenschleifer seine Börse. Al» sie dem Alten schließlich vorschwindelt«, sie wolle ihren Wohnsitz im Auslande aufgeben und sich in der sächsischen Schweiz ntederlassen, kannte di« Freude de« guten Alten keine Grenzen. Er öffnet« sein Portemonnaie immer aufs neue und glaubte der „Gräfin" auf» Dort, al» sie ihm erzählte, st« wolle ihn mit in die sächsische Schweiz nehmen und ihm einen sorgenfreien Lebensabend bereiten. Der alte Scherenschleifer kaufte seiner hochgeborenen Gönnerin alle» mögliche, Kleidungsstücke, Hut und selbst einen Schmuck in Gestalt einer goldenen Herzen». Plötzlich ver schwand aber die „Gräfin" und jetzt gingen dem Scheren schleifer die Augen auf. Gr erstattete Anzeige und die Abenteuerin wurde auswärts verhaftet. DaS Landgericht verurteilte sie zu acht Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrenrechtsverlust. 88 Dresden. Ein schwere» Unglück ist durch einen glücklichen Zufall verhindert worden. Am Donnerstag vormittag stürzte im Plauenschen Grunde auf der Gisenbahnstrecke DreSden-Tharandt-Themnitz-Retchen- bach bet der sogenannten Zweipfennig-Brücke, woselbst zur zeit Arbeiten zweck» Erweiterung de» Gleise» vorgenommen werden, ein schwerer Felsblock, der sich gelockert hatte, in di« Tiefe. Die Felsmassen bedeckten de« Bahndamm und der schwere Block hatte, wie di« spätere Untersuchung er gab, vier Schienenlängen durchschlagen. Die Felsstelle wurde dann sofort unter Anwendung besonderer Vorsichts maßregeln abgeräumt, um ein Nachrutschen zu verhüten. Glücklicherweise passierten während deS Felsstürze» keine Züge die gefährdete Stelle, im anderen Falle wäre ein schweres Unglück unausbleiblich gewesen. — Hier fangen jetzt auch die weiblichen Dienstboten an, sich zu organisieren, verschiedene der sozialdemokratischen Partei ängehörende Frauen haben jetzt eine Bewegung unter den Dienstboten ins Leben gerufen und fordern durch Flugblätter die Dienstmädchen auf, alle Klagen über Herr schaften, insbesondere über unwürdige Behandlung, mangel hafte Kost, Bezahlung und schlechte Unterbringung in den Wohnräumen auf dem Arbettersekretariate anzubringen. In den nächsten Wochen soll eine große Agitation unter den Dienstmädchen in die Wege geleitet und fortab wöchentliche Versammstmgen abgehalten werden. — Trotz aller Anstrengungen der Polizeiorgane sind die Museums- Einbrecher immer noch nicht ausfindig gemacht. Jeden falls haben die Diebe mit ihrer reichen Beute Dresden längst verlassen. Die Generaldrrektion der König!. Samm lungen für Kunst und Wissenschaft hat auf di« Wieder erlangung der gestohlenen Gegenstände eine Belohnung von 300 Mark ausgesetzt. 8Z Pulsnitz. Das am Mittwoch hier in Gegen wart des Königs Friedrich August enthüllte König Albert-Denkmal ist ein Werk des Dresdner Bild hauers Reinhard Schnauder. Das Denkmal zeigt uns den hvchseligen König im Jnterimswck und offenen Man tel. Mit dem Helm bedeckt steht der König in der ihm eigen gewesenen etwas gebückten Körperhaltung vor uns. Tie linke Hand umfaßt die Handschuhe und die rechte Hand stützt sich leicht in den etwas aufgeknöpften Svl- datenrvck. Tas Werk gibt erneut Zeugnis von der viel seitigen GestaltungsPunst des Künstlers. Es bedeutet eine künstlerische Steigerung in seinem Schaffen und seine Erfahrungen in der Fvrmengebung monumentaler Schöpfungen gelangen in der neuen Tenkmalsgestalt ge klärt zum Ausdruck. König Friedrich August sprach Herrn Bildhauer Schnauder seine vollste Anerkennung aus. Dem Monarchen gefiel insbesondere die schlichte, freundliche, lebenswahre Gestaltung seines verewigten Oheims. Rittersgrün. Ein Berginvalid drang in eine hiesige Hvlzschleiferei ein und verursachte dort eine auf regende Szene. Er packte nach kurzen: Wortwechsel den Werkführer und wollte ihn in das im Betrieb befind liche Werk werfen. Durch Hinzukommende konnte der sehr kräftige Invalid von seinem Opfer bosgebracht werden. Er schlug hierauf mit seinem Stock blindlings drein, da bei die Anwesenden zum Teil schwer verletzend. Dem herbeigerufenen Gutsvorstcher trat der Wüterich mit ge zücktem Messer entgegen und drohte ihm mit Erstechen. Plötzlich stürzte der Eindringling zu Boden und verfiel in Wutkrämpfe. Markneukirchen. Wie in Plauen, so wird jetzt auch im oberen Vogtlands sür die Feuerbestattung eifrig gewirkt, und es ist, nachdem sich hier ein Verein für Feuerbestattung und' in Adorf eine Ortsgruppe dieses Vereins gebildet hat, begründete Aussicht vorhanden, daß auch im Vogtland« ein Krematorium, wozu sich sowohl Plauen als Oelsnitz infolge ihrer zentralen Lage an mehreren Eisenbahnlinien gut eignen würden, entstehen wird. (Vgtl. Anz-) Chemnitz. In einem Hause der Martinstvaße kam ein fünfjähriges Mädchen mit dem Stearinlicht den Klei dern zu nahe und alsbald stand die Kleine ganz in Flam men. Obwohl die Flammen sofort erstickt wurden, hat das Kind doch schwere Brandwunden erlitten. — In der Nestlerschen Färberei in Rabenstein siel der 20jährige Färbereiarbeiter Max Schmidt in einen Bottich mit kochen dem Wasser und erlitt so schwere Verletzungen am gan zen Körper, daß er am Tvnnerslbag nach entsetzlichen Schmerzen starb. — Am Freitag besuchte Professor Ho- saku Jwarka von der höheren technischen Schule in Na goya in Japan die Chemnitzer Maschinenfabrik von I. E. Nemecker in Vorstadt Gollenz, die „W«noerer"-Werke in Schönau und die Werkzeugmaschinenfabrik „Union". Tie Schule in Nagoya ist erst im vorigen Fahre von der japanischen Regierung neu errichtet worden und nimmt sich als Muster die deutschen Hochschulen. —. Ter Angestellte der hiesigen sozialdemokratischen Volkse stimnie, Gustav Schnebbe, unterschlug zum Schaden seines Blattes mehrere Tausend Mark, machte ferner das auf
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