01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.01.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040125016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904012501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904012501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-01
- Tag1904-01-25
- Monat1904-01
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Anzeigen-Preis die 6 gespaltene Petitzeile 28 Reklamen unter dem Redaktionestrich (4 gespalten) 7b vor den Famtlienuach- richtea (ü gespaltea) SO Tabellarischer und Ztfierniatz »utfprechend höher. — Gebühren für Nachweisungen und Osfrrtenanuahm« 25 Extra-Beilagen (gesalzt), nur mit der Morgen-Ausgabe, ohne PostbefSrdrrung 60 —, mit Postbrförderuug 70.—. Aunahmeschlutz f»r Anzeige«: Abend-Ausgabe: vormtUugtz >0 Uhr. Morgen-Ausgabe: uachmtUag« 4 Ulü- Anzeigen sind stets an dir Expedition zu richte». Die Llpedittou ist wochentags ununterbrochru geosfael von früh 8 bis abends 7 Uhr. Druck und Verlag vo» E. Polz in Leipzig (I-r. Vtetor «tiuthardt «. Co.). Nr. ^3. Montag den 25. Januar 1904. 98. Jahrgang. Amtlicher Teil. Oeffentliche Zustellung. Der Möbelhändler Magnutz Kiegrl zu Berlin-Schöneberg, vertreien durch die Rechtsanwälte Justiz- und Hofrar Or. Lohse und Or. Vcräes in Leipzig, klagt gegen die Inhaberin eines Möbel- und TapeziergcschäslL Fran Rccha Engländer, früher in Leipzig, Lisenbahnstraße Nr. 4, seht unbekannten Aufent Halts, auf Grund des von dem Kläger ausgestellten, auf die Beklagte gezogenen und von ihr angenommenen, nn Verfalltage nicht eingelösten Wechsel vom 8. Juli 1903, zahlbar am 23. De zember 1003, im Wechselproteste mit dem Anträge auf Ber- urteilung der Beklagten zur Zahlung von SO 65 .z Rück- rechnungSbetrag nebst 6 <H, Zinsen sen ü. Januar 1004. Ter Kläger ladet die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Leipzig. Zimmer Ar. 83, auf den 24. März 1004 vormittngS 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Leipzig, den 14. Januar 1904. Ter Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. Ueber das Vermögen des Schuhmachers Christian Ernst Llnke, Inhabers eines Schuhwarengcschäsls in Leipzig, Gerver- straße 35, Wohnung daselbst, Gerberstraste 45, wird heute am 4. Januar 1904, mittags ^1 Uhr, das Konkursverfahren er öffnet. Herr Kaufmann Johß. Müller in Leipzig, Leibnizstr. 5, wird zum KonkursverwaUer ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 9. Februar 1904 bei dem Gerichte anzumelden. Ls wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des er- narnuen oder die Wahl eines anderen Verwalters sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und cintretenden Falles über die in Z 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 2a. Januar 1904, vormittags 11 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen ans de» 23. Februar 1904? vormittag« 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Nebenstelle, Johannis gasse 5, I., Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur KonkurSmanc gehörige Sache in Besitz haben oder zur KonkurSmane ctivas schuldig sind, wird aufgcgeben, nichts an den Gemcinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung anferleat. von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie auS der Sackie abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkurs verwalter bis zum 4. Februar 1904 Anzeige zu machen Königliches Amtsgericht zn Leipzig, Abt. II .V, JohanniSgasse 5, den 1. Januar 1904. Nachlan-Anction. Mittwoch, de» 27. Januar, von vorm. 0 IN Ukr ab, sollen in Leipzig, Schntzcnstr. 13, III., die zu einem Nachlaste ge hörigen Mobiliargegknstäntze, Haus- und ttiichengeriithe, Betten, Kleidungsstücke, Wäsche, 1 Briefmarkensammlung usw öffentlich gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. HbHuIsvI» Lokalrichter. Auktion. Freitag, de« 29. Jannar, «ormitt. van '19 Uhr an, sollen Roscherstraste 0«, bet Herrn Lpetzlteur Ilans tütner, verschiedene Lagergüter, als: Mkl M tzmmilk, Mei, Wsche, (NsiünnaLÜtttsö und verschiedene andere Gegenstände öffentlich Stlklvlllllsösllllll meistbietend versteigert werden. rrnult». Lokalrichter. Konkursmasse-Versteigerung. Die aus der Konkursmasse A. Lester herrührende gesamte Einrichtung des tz'ai« Belfort oBuffet, Tische u. Ladcntafel mit Marmorplatten, Stühle, Spiegel, Billard, Musikautomaten rc. rc.) wird am Montag, den 25. Januar l!>04, vormittags von 10 Uhr ab, im Auftrage des Konkursverwalters Herrn Paul Gottschalck öffentlich und meistbietend im Laden Leipzig, Blücherstraße 5, versteigert. Leipzig, den 22. Januar 191)4. Aormnon ^rtkeiin, Lokalrichter. sserrog friechicd von Unbalt ch. * Dcffau, 2» Januar. Privattel. 2 Uhr 40 Min. nachtS. /Herzog Hrted« rich ist gestern abend II Uhr 20 Min. entfchlqfen. Auf dem.Schlosse seiner Harzresidenz Ballenstedt ist Herzog Friedrich von Anhalt am Sonntag gbend 11 Uhr 20 Mi«, im fast vollendeten 78. LebenSsahre gestorben. Die Trauer um den Heimgegangenen Fürsten ist in seinem Lande allgemein und aufrichtig. Herzog Fredrich war ein Mann von HcrzenSglite nnd ausgeprägtem Gerechtig keitsgefühl. Dazu gesellte sich ein Zug von derber Grad- heit, der etwas an seinen berühmten Ahnen Leopold von Dessau erinnerte und der ihn bei der großen Maste des Bolles am meisten populär gemacht hat. In den letzten Lebcnssahren hat ihn die partielle Lähmung, die jetzt zum tödlich verlausenden Schlag geführt hat, allerdings gezwungen, sich von der Ocffcntlichkeit znrückzuzichen. Tie Neigung der Anhaltiner ist ihm aper auch dann treu bewahrt geblieben, nur bekam die dem Fürsten gespen dete Belehrung etwas liebenswürdig Legendäres. Herzog Friedrich war am 20. April 1831 in Dessau ge- borcu als einziger Sohn des Herzogs Leopold Friedrich (Leopold IV.) und der Herzogin Friederike, geb. Prin zessin vvn Preußen, keine ältere Schwester war bi« 1897 verstorben« Herzogin Agnes von Sachsen-Altenburg, seine junger« Schwester ist die »och lebende Witwe des bekannte« Heerführers Prinz Friedrich Karl vo« Dreußrn. Er empfing sein« gymnasial« AuSvilbung ü» Dessau und bezog dann, im April 1849, zu weiteren Studien die Universität Bonn, wo er auch mit dem Prinzen Friedrich Wilbelm von Preußen, dem späteren deutschen Kronprinzen und Kaiser Friedrich lll., oft zu sammen war. 1850 ging Erbprinz Friedrich von Bonn nach Genf, um dort französische Sprache nnd Literatur zn studieren. Am N. Mai 1851 erfolgte keine Einstellung in die königlich preußische Armee a'S Premierleutnant » I» suito des 1. Garde-Ncgiments zu Fuß. Am 2l. Oktober 1852 erfolgte seine Beförderung znm Haupt mann, am 17. September 1858 die znm Maior. Am 29. November 1854 wurde er Ritter deS Ordens vom Schwarzen Adler. Am 8. Oktober 1857 wurde er Oberst» leutnant, am 81. Mai 1859 Oberst. Erbprinz Friedrich war eine durchaus soldatische Natur. Er machte 1864 den Feldzug in Schleswig in der Hecresabteilung mit, die unter dem Befehle seines Schwagers, des Prinzen Friedrich Karl von Preußen, stand. Le empfing in dem Gefechte bei Nübel die Feuer taufe. Am 5. März kehrte er mit dem Noten Adler orden mit Schwertern aus diesem Feldzüge heim und wurde noch im Juni desselben Jahres znm General, masor « I» suite der Armee befördert; Ende des Jahres 1^66 erfolgte die Ernennung zum Generalleutnant. Den deutsch-französischen Krieg machte der Assanier- prinz im Stabe des vierten Armeekorps, zn dem das anhaltische Regiment gehört, mit. AuS diesem Feldzuge kam er mit dem Eisernen Kreuze 2. Klaffe ge- schmückt zurück. Am 22. März 1878 erfolgte seine Be förderung zum General der Infanterie, drei Fahre später wurde er ä i» suito des 1 Garde-Negimenid zu Fuß ge stellt. Erbprinz Friedrich schloß die Ehe am 2-1. April 1854 mit der Prinzessin Antoinette von Sachsen-Altenburg, einer Kusine des regierenden Herzogs Ernst vvn Sachsen- Altenburg. Das fürstliche Paar hätte also in diesem Jahre das goldene Ehejubiläum feiern kiju".'., unk mancherlei Vorbereitungen dazu waren auch schon im Gauge. Die lange Ehe war sehr glücklich und mit sechs Kindern gesegnet. Der älteste Sohn, Erbprinz Leopold, starb 188k j,n schönsten Manneoaltcr nnd hinterließ außer seiner Wstme, einer geborenen Prinzessin Elisabeth von Hoffen ivon der Landgräflichen Linie) nur eine Tochter, die ietzt 19jährige Prinzessin Antoinette Anna. Die anderen Nachkommen sind: Prinz Friedrich, der nach dem Tode seines Bruders Leopold Erbprinz nnd nun auch regierender -Herzog wurde; Prinzeß Elisabeth, seit 1877 Gemahlin des Erbgroßbcrzogs von Mccklenburg-Strelitz; Prinz Eduard, vermählt mit Prinzessin Louise von Sachsen-Altenburg und Vater der einzigen zwei Enkel sohne des verewigten Herzogs; Prinz Aribert, der mit einer Prinzessin von Schlc-wig-Hos'tein vermählt war, von der er sich Ende des Jahres 1900 scheiden ließ; endlich die Prinzessin Alexandra, Gemabltn des Prinzen Sizzo von Schwarzbnrg, des wahrscheinlichen Thronerben beider schwarzburgischen Länder. Herzog Friedrich fand schon als Erbprinz öfters Ge legenheit, sich auch mit den Negiernngsgcschäften vertraut zu machen, da sein kränkelnder Baier ihm mehrere Male die Wahrnehmung der NegierungS- geivalt übertrug. Am 22. Mai 1871 starb Herzog Friedrich Leopold nach 54jähriger Regierung und Friedrich bestieg den Thron seiner Väter. Es war der erste Thronwechsel im neuen Deutschen Reiche, und es war ein treuer, reichs deutsch gesinnter Monarch, der mit Herzog Friedrich in die Reihe der deutschen BundeSsürsten eintrat. Er erwies sich in dieser Treue z» Kaiser und Reich als ein würdiger Enkel des „alten DcssanerS" und seiner Sühne, die dem Hause der Hohenzvllern als tapfere und siegreiche Feld herren so treu gedient Habs«. Als Herzog Friedrich di« Regierung antrat, war An halt znm großen Teile noch ein reiner Agrikultnrstaat. Seitdem ist eine bedeutende Industrie mächtig cmpor- geblliht, wa» inanche Verschiebung in den sozialen Schichten mit sich brachte. ES ist selbstverständlich, daß An- halt unter der Regierung Herzog Friedrichs alle An forderungen der neuen Neichsgesetzgebung erfüllte. Aber auch in der Landesgesehgebung wurde mit den Anforde rungen einer neuen, anspruchsvolleren Zeit Schritt ge halten. Auch die Blütezeit des anhaltischen Salzwerkcs in Leopoldshall, dem der Staat viele Millionen an Rein ertrag verdankt, sällt in die Regterungszeit Herzog Friedrichs. Auf bedeutender Höhe ist auch das Schul wesen Anhalts, da- durchaus staatlich ist, gehoben worden. Ein besonderes Verdienst hat sich Herzog Friedrich um die Pflege der Knust in Anhalt erworben. In das vorletzte Jahr seines Regiments füllt noch die Schaffung der an- haltischen Knnfthalle. Wa» ihm aber persönlich am Herzen lag, da» war die Förderung des von ihm mit großen Mitteln subventionierten Hoftheaters und der Hof. kapelle. Wie sehr sein Volk ihn verstand und verehrte, das zeigte sich zum letzten Male im Jahre 18gg, als verzog Friedrich sein söjäbrigeS Regierungsjubiläum feierte. Seitdem begann das Leiden, dem der Fürst jetzt erlag. Und selten noch sahen ihn seine Dessauer; er verbrachte den größten Lei! d«S Jahres in Ballenstedt, wenige Gommerwochen auch im Gchloss« zu Wörlitz. Gein Sohn, Erbprinz Friedrich, ist als Herzog F r i e d r i ch II. seinem Vater aus dem Throne gefolgt. Alle Tnmpathien der An haltiner gehören dem neuen Herrscher, der bekanntlich seit dem 4. Januar d. I. schon die Regentschaft geführt hat und seinem Vater in vielen Dingen, auch in der Liebe zur Kunst und zum Theater ähnelt. Letzt« Nachricht««. * Berlin, 24. Januar. Gestern abend um 8 Uhr fand vor dem Kaiser im Nittersaale des königlichen Schlosses die große Defilier-Cour für alle Herren vom Militär statt. * Berlin, 24. Januar. Da- Staatsmini- st erin m trat gestern zu einer Sitzung zusammen. * Berlin, 24. Januar. Die Offiziere der am 30. Januar und 6. Februar nach Deutsch- S ü d w e st- afrika abgehenden Truppendetachements werden am Donnerstag, 28. Januar, im Berliner Schlöffe vom Kaiser empfangen werden. * Berlin, 24. Januar. Nach einem am 23. Januar abends hier cingetroffenen Telegramm des Komman danten S. M. S. Habicht" hat sich an der bisherigen Lage nichts geändert. Tie Bahn bis Karibik ist vorläufig militärisch gesichert, aber feit zwei Tagen durch fortwährenden Regen bei Khan unterbrochen. Gründliche Reparatur ist erst möglich, wenn das Wasser abgelaufen ist. Hinter Karibik ist die Bahn bis Kilo meter 229 hergestellt. * Berlin, 24. Januar. Die Abteilung Ber in-Ehar lottcnburg der T e n t s ch e n K o l o n i a l g e s e l l s ch a s t hat in ihrer Vvrslands'itziiiig am Freilag beschlossen, einen Antrag an den Ausschuß der Deutschen Kolonialgesell- schaft gelangen zu lassen, worin dieser gebeten wird, einen Ausruf zu Sammin» gen für die Ansiedler und Karin er in Siidwestafrika an die Mit glieder der Deutschen Kvlvnialgcfellschaft zu erlassen. Es wurde ferner beschlossen, bei Einbringung dieses Antrages in der AnSschiißsitzung, die unter dem Borntz des Her zogs Johann Albrecht zu Mecklenburg am Montag statt finde» soll, diesem Anträge dadurch den Bchtiieu Nach dri.rst', u r:'7^!h:n, da» ein größerer Beitrag der Abtei lung durch den Vorsitzenden als Spende der Abteilung übergeben wird. Vvn den in der Vorstandssitznng an- wesenden Mitgliedern wurde, wie die „Tgl. Rnndsch." mittcilt, sofort ein Beitrag von 1400 aufgebracht. * Berlin, 24. Januar. Das Retchscomito zu Gunsten der durch die Hochwasser des letzten Sommers Geschädigten hat neuer dings dem Obcrprändcnten von Schlesien wiederum 50 000 Mark znr Verfügung gestellt, eine Summe, die namentlich zur Linderung der durch die Hochwasserwelle, welche Ende November nnd Anfang Dezember den Oderstrom heruntcrging, ncn entstandenen Schäden dienen soll. Auch dem Obcrpräsidenten der Provinz Brandenburg ist vor wenigen Tagen noch eine größere Summe überwiesen worden, nm nachträglich anerkannte Schäden der Ueber- schwemmten ausgleichen zu können. * Berlin, 24 Januar. Wie die „Nordd. Alla. Ztg." mitteilt, haben einige Veränderungen in der Be- sctzung ber diplomatischen Posten stattgefunden. Der durch den Tod des bisherigen Inhabers, Freiherrn v. Wangenheim, freigewordcne Posten des Ge sandten in Buenos Aires ist dem früheren Generalkonsul in Kalkutta, Gesandten v. Waldthausen übertragen worden. Den Posten des Legationssekretärs bei der Ge sandtschaft in Teheran hat ber bisher bei der preußischen Gesandtschaft am päpstlichen Stuhle beschäftigte LegativnS- sekretär v. Tcichman und Logischen, denjenigen bei der Gesandtschaft in Guatemala der bisher beurlaubte LegationSsekretär v. Krause erhalten. An Stelle des an die Gesandtschaft in Athen entsandten Legailonsrates v. Below-Sa leske ist der LegationSsekretär vr. Freiherr Langwerth v. Simmern, bisher in Athen, an die Gesandtschaft in Lissabon versetzt morden. * Berlin, 24. Januar. Nach einer von S. M. T. „Stein" telegraphisch cingegangenen Mitteilung aus Charleston sind keine weiteren Scharlachanzeichen ausgetreten. * Köln, 24. Januar. Nachdem die Einigungsverhand- lungen zwischen den K r a n k e n k a s s e n und den Nerz- ten sich zerschlagen haben, forderte die Negierung von den Kassen die Verträge, welche diese mit den aus wärtigen Aerztrn abgeschloffen haben, ein, um zu sehen, ob die Zahl der Kaffenärzte auspeicht. Nach Ansicht -er Negierung muffen für 110 000 Mitglieder mindestens 60 Aerztc praktizieren, währen- die Kaffen nur über 22 ver- fügen. * Frankfurt a. M., 24. Januar. Wie die „Frankfurter Zeitung" aus Brussel erfährt, bildet die Auf- teiiung vonMvresnet augenblicklich tatsächlich den Gegenstand diplomatischer Verhandlungen zwischen Deutschland und Belgien, doch wird die endgül tige Erledigung noch einige Zeit ans sich warten lassen. * Frankfurt a. M., 24 Januar. Die „Frankfurter Zeitung" meldet aus New Bork: Der Schvoner „Ang n st a " sei im Nebel an der Küste von Long Island gestrandet. 18 Personen seien dabei ertrunken. * München, 24. Januar. DaS Befinden des Land- und Neichstagsabgeordncten v. Voll m a r, der sich bekannt lich zu seiner Erholung im Süden befindet, gibt seinen Freunden zu der Befürchtung Anlaß, daß der Führer der bäuerischen Sozialdemokratie nicht mehr auf den Schau platz seiner Tätigkeit zmückkehren wird. Tie Lähmungen machen trotz aller ärztliche» Kunst besorg, niserregcnöe Fortschritte. * Pari«, 24. Januar. Der Zentralauosäniß der el s a ß - lothringischen Vereine und Gcsellskbqsten bat auS Anlaß de« Falle» Telsor an die ..Brüder und Lands leute" jcoseit» der Vogesen tönerne Worte der Begrüßung ge richtet und sie gebeten, au ihren Hoffnungen festzuhalten. * Brüssel, 24. Januar. König Leopold wird am LS. d. M. gegen 7 Uhr früh mit Londerzug von üaekn über Hecbesthal abreisen, in Berlin nm 9 Uhr 48 Min. abends des selben TagcS »intreffen, der am L7. d. M. im Berliner König lichen Schlosse statifindeiiden Ballfestliä leit beiwohnen und bis zum 28. oder 29. d. M. in Berlin bleiben. * Rom, 28. Januar. Ter „Offervatore Romano" gibt seiner Befriedigung Ausdruck über Vie günstige Lösung der Frage deö „nobie nominavir", wonach künftig bei der Er nennung französtscl>rr Bischöfe daS Wort .notzis" sortfallen soll. Tas Blatt bemerkt, die Lösung lasse die kanonisch« Lehr« un berührt, die dem Worte „nominavit" die Bedeutung der Be stimmung und nicht der Ernennung einer Person zum Bischof gibt. * London, 24. Januar. Eine Depesche deS Reuterschen BurrauS aus Swakovmund von gestern besagt, daß nach der Meldung eines eingeborenen Boten Okahandja, wo sich Oberleutnant v. Zülow mit seiner Kolonne und der bisherigen Besatzung in starker Stellung befinde, noch von einer groffen Anzahl Hererok belagert werde. Von Windhoek und au» dem Süden lägen neue Nachrichten nrcht vor. Ueberall im Lande herriche Rcgenwetter. * Odessa, 24. Januar Der zum Gehülsen des Ches- der makedonischen Gendarmerie ernannte Generalmajor Schn stak ist mit einigen ihm beigegebene,i Offizieren heute von stier noch Konstantinopel abgereist. * Konstantiuopel. 24. Jannar. (Meldung des Wiener K K. Telegr.-Kvrrcsp.-Bur.) In Alexandrien ist am 2l. d. Mts. ein Pcstsall festgestellt worben. Der Sani- tälsrat hat gegen Herkünfte von dort eine S4stündigc Beobachtung und Desinfektion angeordnet. * Sofia, 24. Januar. Blättermeldungen über große Ansammlungen von türkischen Truppen bei Kotschani rnien hier einen sehr unangenehmen Ein druck hervor. Die Negierung droht, Gegenmaßnahmen zu treffen. — Dem gestern erschienenen BerordnungSblart zufolge ist eine wesentliche Aenderung der Reorgani sation der Armee insofern angeordnet, als sowohl bei der Infanterie als bei ber Artillerie kein« Dislo kationsändernng vorläufig eintritt und die alte Terri torialeinteilnng bis ans weiteres in Kraft bleibt. * Buenos Aires. 24. Januar. Nachrichten aus Montevideo besagen, daß die Aufständischen unter Saraiva bei den letzten Kämpfen 500 Tot« und Ver wundete hatten, während die Verlnite der Realer»»-^- truppm, nur 00 Mann betragen. Das Heer der Ani- ständischen sei nicht stärker als 40s« Mann nnd Saraiva sei bemüht, die brasilianische Grenze zn gewinnen. * Washington, 24. Januar ES ist jetzt durchaus ent schieden, daß in der gegenwärtigen Tagung dem Kongreß kein Gesetz betreffend die Finanzverhältnissr zngelxm wird. ES werden viele Stimmen laut, die dafür eintreten, daß die Gesetzgebung in dieser Richtung etwa- tnn soll. * Santo Domingo, 24. Jannar. (Meldung der „Agcnee HavaS".) Die Bereinigten Staaten habe« Morales als Präsidenten anerkannt. * Santo Domingo, 24. Jannar. In der vergangenen Nacht sind in einer Vorstadt mehrere Häuser in Brand gesteckt worden. * Philadelphia, 24. Januar. In der ganzen hiesigen Elegend herrscht Hochwasser. Es droht eine Ueber- schwcmmnng, wie ste seit 1802 hier nicht erlebt wurde. Tie Gleise der Baltimore and Ohio-Bahn und ber Penn- snlvania-Bahn stehen, soweit sie nabe am Flußnser vorübcrfiihren, mehrere Fuß tief unter Wasser. * Pittüburg, 24. Januar. Der ganze Güterverkehr hier und in der Umgegend ist infolge des Hochwassers aufgehoben. Tie Bemühungen der Behörden sind darauf gerichtet, den Personenverkehr aufrecht zu erhalten * Tokio, 24. Januar (Meldung des „Reuterschen BurcauS".) Man glaubt hier Grund für die Annahme zu baben, daß die Erklärung Koreas bezüglich seiner Neutralität durch den russischen Einfluß zustande ge kommen sei. Der Brand in Aalesund. * Christiania, 24. Januar. Der Brand in Aale sund entstand um 2^ Uhr nachts in der Fabrik der Aalejund Praeservering Compagnie. Ein Kapitän und seine Mannschaft waren die Ersten, welche das Feuer ent deckten und sofort Lärm schlugen. Scho« um 8 Uhr war alles in größter Verwirrung. In nicht mehr als zwei Stunden war der größte Teil der Stadt niedergebrannt, und die Bevölkerung konnte nichts anderes machen, als sich vor dem Feuer flüchten, welches dieselbe weiter und weiter aufs Land hinauSMeb. Das Ganze gestaltete sich beinahe vom ersten Augenblick an als eine Flucht, unter welcher man anfangs versuchte, etwas zu retten. Vielc- wurde auch auf die Usraße gebracht, aber die Schnellig keit des Feuers war so rapide, daß man alles liegen lassen mußte, um nur das Leben zu retten. Wie der Magistrat von Aalesund mUteilt, befinden sich 10—ilOOO Menschen halb nackt auf den Feldern vor der Stadt. Die Kinder sind vorläufig in der Vvrgund-Kirchc eiuquartiert: ein Teil der Erwachsenen ist zunächst bei der Land- beovllerung untergebracht. Einen Ueberblick über die Situation hat man sich bisher nicht bilden können. Der Magistrat teilt mit, daß die Panik und Verwirrung so groß waren, daß an eine Leitung überhaupt nicht zu denken war. Ausschreitungen sind nicht vorgckvmmen. Ter Bürgermeister hat von seinem Amtsarchiv nur das Notwendigste retten können. Während des Brandes flüchteten die Telegr«phenbeamten von Ort zu Ort, unaufhörlich vom Feuer gejagt. Von kleineren Fahr zeugen im Hasen weid man mit Sicherheit, daß zwei kleinere Dampfer verbrannt sind. Ferner hat man 23 Fischerfahrzeug, versenken müssen, um sie zu reiten. Alle öffentlichen Gebäude sind niedergebrannt, ebenso die beiden Kliniken, dagegen nicht da- Lazarett. Während des Brande- wurden die Kranken auf Wagen aufs Land gebracht, wo sie vorläufig untergebracht wurden. Einer der Patienten starb unterwegs. Die Kirche, in deren unmittelbarer Nähe das Feuer entstand, war eines der ersten Gebäude, daS in Flammen aufging. Auch die Brücke, welche beide Stadtteile verbindet, ist ver brannt. Tic Bevölkerung leidet scbr unter der Kälte und dem furchtbaren Sturm. Ein Kohlenlager steht «och in K ämmen. Bon E-risti»»st»«h lief ei« großer D««pfer
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