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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1904
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-19040321010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1904032101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1904032101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1904
- Monat1904-03
- Tag1904-03-21
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2. Mage zm Äi-M ÄMlitt mi> A«skil>n Nr. IU Rontag, A. Mörz IN. M»llikil-AilsBe.> Eeipzigrp Angelegenheiten. 20. März. * E« besteht vielfach noch die irrige Auf- faffung, daß allgemein bei Drucksachen dem Absender gestattet sei, außer seiner Adresse und seinem Titel noch 5 Worte lgute Wünsche, Glückwünsche, Danksagungen, Beileid»- bezeigunaen und andere Höflichkeitsformeln> handschriftlich hiiuurusugen. Solche handschriftlichen Zusätze mit höchsten« 5 Worten oder den üblichen Anfangsbuchstaben sind aber nur auf gedruckten Visitenkarten, die gegen da« Drucksachenporto verschickt werden sollen, also nicht etwa auch auf Ansichtskarten u. dergl. zulässig. Hierauf wird besonder« hingewiesen. PassionSvortrag. Mittwoch, den 23. März, abends ^-8 Uhr, findet im großen Saale des Vereins- bauses (Roßstraße 14) der letzte PasstonSvortrag start. Herr ?. vr. F l e i s ch e r, der neue Geistliche an -er Matthäikirche, wird über das Thema „Jesus" sprechen. Vielen sind gewiß diese Stunden der Andacht willkommen, um in der Betrachtung der Leidensgeschichte de« Erlöser» Trost und Stärkung für die eigene Seele zu suchen. Der Eintritt ist wiederum frei und jedermann von Herzen willkommen. Innere Mission. An Stell« des zum Hltlfsgeistlichen nach Stötteritz berufenen Herrn oanck. rov. min. Felix Haase ist vom ÄanüeSLonfiftorium Herr oanck. rov. min. Paul Ziewald dem Verein für Innere Mission zu gewiesen worden. Seine Einweisung fand vor ver sammelten Berufsarbeitern und BcrusSarbeiterinncn Freitag, den 18. Mär-, durch Herrn Vereinsdirektor ?. vr. Roch statt. * Die Frauen-Beretnigung des ZillervereinS, welche seit 38 Jahren sür das Zillerstift (Bewahranstalt für sittlich ge fährdete Schulknaben) tätig ist, eröffnet heute im Restau- rationSsaale des Kaufhauses die Ausstellung der Lotterie zum Besten der Anstalt. Wir machen edle Menschenfreunde auf die Bestrebungen des Vereins aufmerksam. tt Goztaldcrnokratischc Vandesvcrsammluns Die dies- jährige Landesversammlung der Sozialdemokratie Sachsens wird vom L. April ab in Chemnitz abgehalten werden. Vermißt wird seit dem 18. d. M. aus seiner Wohnung in der Arndtstraße ein 24 Jahre alter Student. Derselbe hat sich mit einem Revolver entfernt und wird befürchtet, daß er sich ein Leid angetan hat. Er ist von großer, schlanker Gestalt, hat blondes Haar, dünnen blonden Schnurr bart, längliches blaffe» Gesicht, schadhafte Zähne und Narben von Schmissen im Gesicht und auf dem Kopse. Bekleidet war er bei seinem Weggänge mit dunklem Gebrockanzug, langem dunklen Ueberzieher mit Mufftaschen, Lackstiefeletten und steifem schwarzen Hut. * Unfall. Gestern Nachmittag kam ein 66jähriger Buch binder au- Reudnitz am LöhrS Platze dadurch, daß er an einem auf dem Fußwege liegenden Stücke Draht hängen blieb, zu Falle und schlug mit dem Kopfe auf das eiserne UmsafsungSgeländer der dortigen Anlagen mit solcher Wucht auf, daß er erhebliche Verletzungen davontrug und in ärztliche Behandlung genommen werden mußte. Paltzetbertcht. Auf dem JobanniSplatze ging gestern mittag em Drosch kengaul durch, jaqtt den Täubchenweg entlang und wurde an der Gvschensiraße von einem Schutzmann« an gehalten. Unterwegs war die Droschke mit einem Handwagen zu- lammengestoßen und hatte ihn erheblich beschädtgt. — Am Georgkrinae kam gestern ein Pferd zu Falle und mußte von der Feuerwehr mittels Hebeapparats aufgehoben, nachmals aber wegen erheblicher Verletzungen in seine Stallung gefahren werden. s"f Krankenhaus. Ein am Georgiring in Stellung befind- ltche» 17 Jahre altes Küchenmädchen geriet mit dem Koch iu Streit, der in Tätlichkeiten ausartete, wobei der Koch dem Mädchen mit einem Mester, das er gerade in den Händen hielt, eine schwere Schnittwunde an der rechten Hand beibrachte. — Beim Messerputzen zog sich ein in einer Restauration an der Garten st raße in Stellung befindliche- 24 Jahre altes Dienst mädchen eine tiefe Schnittwunde an der linken Hand zu. — Eine 20 Jahre alte, in der Delitzscher Straße in L.-Eutritzsch wohnhafte Arbeiterin hatte einer geringfügigen Wunde am linken Fuße Beachtung nicht geschenkt. Durch das Tragen schwarzer Strümpfe wurde die Wunde derart infiziert, daß sich schon nach wenigen Tagen unter Schwellung und Rötung die drohenden An zeichen einer schweren Blutvergiftung bemerkbar machten. — In einer größeren Kunstanstalt an der Jnselstraße geriet ein 54 Jahre alter Schlosser aus L.-Eutritzsch mit der linken Hand in eine Bandsäge, wobei ihm mehrere Finger stark verletzt wurden. — Auf gleiche Weise ver unglückte in der Papierfabrik zu PauschWitz bei Grimma ein 20 Jahr alter Arbeiter, welcher mit der rechten Hand in eine Welle geraten war. — Ein in der Seeburgstraße wohnhafter 42 Jahr alter Maurer wurde in der Friedrichstraße von ihm un bekannten Männern nach gehabtem Wortwechsel geschlagen, wobei er einen Bruch des linken Mittelhandknochen s davontrug. — Eine in der Lueasstraße in L.-Vvlkmar»dorf wohnhafte 52 Jahr alte Arbeitersnntwe wurde, während sie in der Schnorrstrahe in L.-Schleußig bei Verwandten weilte, plötzlich vom Schlage betroffen. — Das 1'/, Jahr alte Söhnchen eines in der Bau hofft raße wohnhaften Asphalteurs zog eine Taste heißen Kaffee vom Tische herunter, so daß sich ihm der Inhalt derselben über das Gesicht ergoß. Das Kind erlitt hierbei schwere Brand wunden. - Vorgenannte Personen fanden Ausnahme bezw. Be Handlung im Stadtkrankenhause. Leipziger Brokkensammlung. Der Asylverein für Obdachlos« hat irn Juli 1908 -ur Förderung seiner gemeinnützigen Bc. stre-bungen eine sogenannte „Brockenfammlung" in Leipzig eingerichtet. In vielen großen Städten bestehen derartig« Einrichtungen und haben sich sehr gut bewahrt. Eine Brvckensainmlung nimmt alle Gegenstände, die im Hauslmlte »der Geschäfte lästig oder entbehrlich, aber noch zu verwenden sind, auf. Wäsche und Kleidungsstücke für Männer, Frauen und Kinder in gutem oder abgenutztem Zustande, Möbel, Betten, Bett stellen, Lampen, Gardinen, Teppiche, Bücher, Journale, Papier, Pappe, Zeitungen, Flaschen, altes Eisen, Zinn, Blei, Gtaniol, zerbrochenes Glas werden gesammelt, sortiert, wieder hergestellt und geeignet verwertet. Die Metalle, Flaschen, Glasscherben und das Papier werden auifgeschichtet und verkauft, die Bücher, Journale und Zeitschriften werben unentgeltlich oder für billigen Preis an Krankenhäuser, Asyle und Anstalten der Wohltätig keit überlassen. Die Kleider und die Wäsche kommen mit oder ohne Vermittelung der öffentlichen Armenpflege, des Vereins für Innere Mission und der Gemeinde pflegen Armen und Kranken zu gute. Der Asyloerein will kein Geschäft machen, sondern der öffentlichen Wohl- fahrt nützen. Seine Brockensammlung hat einen vier fachen Zweck. Zum ersten befreit sie die Bewohner der Stadtwohnungen von allerlei lästig gewordenen Dingen, die man nicht wegwerfen möchte, aber auch nicht auf- bewahren «kann. Der Verein will diese Sachen ver werten, bietet freilich noch weniger als die Althändlcr, nämlich nichts an Geld, bittet vielmehr, ihm die Sachen zu schenken und dadurch ein« gute Sache zu unterstützen. Zum -weiten soll nämlich die Brockensammlung den Arbeitslosen, halben Kräften vorübergehend zur paffen den und ausreichenden Beschäftigung dienen. Würde man von diesen Pfleglingen andere Arbeiten ausführen lasten, so würde dadurch die Tätigkeit und der Erwerb der freien Arbeiter -verringert. Auf anderem Wege neue Arbeit zu schaffen ist schwer, wohl aber können durch Ver wertung der Brocken neue Werte geschaffen werden. Die Pfleglinge sollen die Brocken nach Möglichkeit ordnen, putzen, ergänzen und auS verschiedenen Stücken neue Ge brauchsgegenstände Herstellen. Das alles soll billig wieder verkauft uud dadurch drittens den armen Leuten gedient werden, die ihren Hausrat, ihre Kleidung billig vervollständigen können. Den Wohltätigkeitsvcreinen und der Armenpflege sollen diese billigen Sachen zu geführt, kurz, es soll auf diese Weise -wischen Wohltätern und Armen vermittelt werden. Denn -er Hauptzweck der Brockensammlung wird sein, die Hausstandsbrocken in die Hände wahrhaft bedürftiger Armer gelangen zu lasten, und dies so, daß die Gabe auch wirklich Nutzen und Segen schafft. Bleibt bei diesem Unternehmen, wie man nach den Erfahrungen anderer Städte hoffen darf, ein Ueberschutz, fo wird dieser dem Verein Gelegenheit geben, viertens seine Arbeit zu vergrößern und immer mehr zu helfen. Es versteht sich von selbst, daß diese Arbeit zuerst nur in kleinerem Rahmen ausgenommen werden konnte. Man kann aber schon jetzt beobachten, daß sie wi« alles wahrhaft Lebensfähige wächst, und daß mit dieser Brockenarbeit ein großes und wichtiges Stück Wohlfahrtspflege ausgeführt und eine sttlle, aber bedeut same Arbeit sozialer Hülse geleistet -wird. Die Boten der Brockensammlung, die sich durch eine polizeilich ab- gestenrpelte Karte auSweisen können, holen alles ab, was geschenkt wird — Möbel und Kleider, Wäsche und Schuh werk, Bücher und Bilder, Papier und Metall, Altes und Neues, Brauchbares und Wertloses. Der Rat unserer Stadt hat fein Interesse an dem Unternehmen dadurch bekundet, daß er dem Vereine eines der Gebäude der alten Ratsziegelei — Frank furter Straße 28 — unentgeltlich zur Ver fügung gestellt hat. Dorthin wären auch die Mel dungen etwaiger Schenkgeber zu richten. Möge sich das neue Unternehmen bald die Sympathien der Leipziger Bürgerschaft erwerben, an denen es für eine gute Sache bisher noch nie gefehlt hat! Vereine und Versammlungen. Bureau - Beamten - Verein zu Leipzig. Tie diesjährige ordentliche Generalversammlung des Bureau - Beamten - Vereins zu Leipzig fand im Saale des Vereins für Volkswohl statt. Hier mit war verbunden die achte Generalversammlung der Pension», und Pension-zuschuß-Kasse des Vereins, welche von Herrn Jayn in Vertretung geleitet wurde. Er wie« darauf hin, daß die Leitung der Kasse im Berichtsjahre einen herben Verlust erlitten habe, in dem ihr der Begründer und seitherige Vorsitzende derselben durch den Tod entrissen worden ist. Er fordert die Anwesenden auf, sich zu Ehren des Verstorbenen von den Plätzen zu er beben. Aus dem Jahresbericht ist besonders hervorzuheben, daß durch die Güte der Herren Rechtsanwälte Justizräte Berger und vr. Peter aus dem Nachlasse des in Neckargemünd ver storbenen früheren Leipziger Rechtsanwalts Herrn Robert Reichel »der Kasse 10000 ./6 zugewendet worden sind. Die Zabl der Mit- » glieder beirug am Ende des Geschäftsjahres 66. Tas Geiamtver- mögen ist uni 13 696,01 -St, von 44 901,46 auf 58587,47 gestieaen. Der Jahresbericht und Rechnungsabschluß wird genehmigt und der Vorstand entlastet. In den Vorstand wird außer den Herren Zahn, Kaulisch, Lindner und Berg, mann Herr Beruh. Mühlig nenzugewählt. Revisoren waren die Herren Schönrich und Böttgcr. Hier anschließend folgte die elfte Generalversammlung der Kranken- und Begräbniskasse des Vereins, welche von Herni Franz Lindner geleitet wurde. Tie Mit gliedschaft ist von 375 auf 389 gestiegen. Tie Einnahmen betrugen 9367,69 .6, denen an Ausgaben insgesamt 8750,33 ./L gegenüber stehen. Das Vermögen der Kasse beträgt 18 686,11 .St Die Abrech. nung ist von zwei Revisoren eingehend geprüft und wird von der Versammlung einstimmig genehmigt. In den Vorstand wählte man die Herren Lindner, Wohlleben und Winkler wieder und die Herren Schöne und Ouaas neu hinzu. Al« Revisoren für das laufende Jahr wurden die Herren Strickert und Guthe gewählt. Sodann wurde die 34. Generalversammlung deS Vereins abgehalten, welche vom Vorsitzenden, Herrn Jahn, geleitet wurde. Er verweist aus die satzungsgemäße Einberufung der Versammlung und gibt die Tagesordnung bekannt. Der Rechnungsabschluß weist einen Ver mögensbestand von 7460,05 .st auf. Die Unterstützung«- kaffe hat einen Bestand von 4431,78 die Hauptmannstiftuiig 1007,72 und die Jubiläum-stiftung der Frauen einen solchen von 1892,23 .st Die Sparkasse hat von 144 Einlegern ein Kapital von 47376,90 Der Verein hält unter bewährter Leitung Unterrichtskurse ab, die im verflossenen Jahre sämtlich mü Erfolg zu Ende geführt worden sind. Die Revisoren teilen mit, daß sie die Abrechnung geprüft haben, und beantragen Ent- la suiia des Kassierers, was von der Versammlung einstimmig beschlossen wird. Bei der vorgenommenen Vorstandswahl wurden die ausscheidenden Herren Hänsel, Winkler, Lindner und Wvhllcbe einstimmig wiedergewählt. Zuletzt beschloß man noch, durch Abhaltung wissenschaftlicher Vorträge auf dem Gebiete der Rechtspflege den Mitgliedern Gelegenheit zu geben, sich in ihrem Berufe weiter zu bilden. P Der „Deutsche Kellner-Bund" (Sitz Leipzig) und der „Verband der Gasthofs-Gchnlfen in Deutschland" (Sitz Dresden) haben eine öffentliche Erklärung erlassen, die in einer kürzlich in Leipzig abgehaltenen Konferenz der Vertreter dieser beiden grüßten Gastwirtsgehülfen-Organisationen angenommen wurde und in der gegen jede Verwässerung der Bnndesratsverordnung v. 23. Jan. 1902, die Ruhezeiten der Angestellten im Gastwirtsgewerbe betreffend, insbesondere gegen eine Herabsetzung des 24-stündigen Ruhetages Stellung genommen und ersucht wird, die Verordnung auf das gesamte Gasthaus-Personal auszudehnen. Die beiden ge nannten Organisationen verwahren sich ferner in der Erklärung gegen die von den Arbeitgeber-Verbänden erhobenen Beschuldigungen, sie unterstützten die Polizeiorganc durch Spitzeldienste, verleiteten die Lehrlinge zu falschen Aussagen, zahlreiche Kellner-Vereine seien für Vie Abänderung der Verordnung, die Verordnung gebe Anlaß zur Unsittlichkeit und sie ständen bei ihrem Vor gehen unter sozialdemokratischem Einflüsse. Bedauert wird in der Erklärung weiter, daß einige Abgeordnete des Reichstags und des preußischen Abgeordnetenhauses in Verkennung der tatsächlichen Verhältnisse die verordnungsfeindlichen Bestrebungen der Gastwirts, verbände unterstützt haben, und schließlich wird die Erwartung aus- gesprochen, daß sich die zuständigen behördlichen Organe und die Volksvertreter nicht durch falsche, entstellte oder unwahre Dar- legungen von anderer Seite irrrletten lassen, sondern auch den Standpunkt der Angestellten berücksichtigen. Eine hierzu auszuar beitende Denkschrift soll dem Reichstag, dem Bundesrat, sowie allen in Frage kommenden Behörden, wie den Abgeordneten persönlich zugesteltt werden. ch Die Textilarbeiter beschäftigten sich in einer am Sonnabend abgehaltenen Versammlung mit dem zu Ostern in Hannover stattsindenden Berbandstag des Verbandes der Textil arbeiter Deutschlands, sie stimmten verschiedenen hierzu vor. liegenden Anträgen zu, sie regelten eine Untcrstützungsangelegenhrit und nahmen dann zu verschiedenen gewerkschaftlichen Angelegen- Heiken Stellung. Vergnügungen. Kristall-Palast-Theater. Der derzeitige ganz vorzügliche Spielplan erfreut sich allabendlich der günstigsten Aufnahme seitens der zahlreichen Besucher. Jentraltheater. Nur noch ganz kurze Zeit ist Gelegenheit ge boten, das überaus amüsante Vaudeville „Wie man Männer fesselt" zu sehen. Ein neues Gastspiel ist für das Zentraltheater bereits gewonnen und wird demnächst seinen Einzug halten. Das Berliner Vaudeville-Ensemble verläßt Leipzig iu wenigen Tagen. Morgen, wie jeden Dienstag, Elite-Abend ohne Tabakrauch. Albertgarten. Die renommierten Seidel-Sänger bringen in den heutigen Konzert wiederum außer anderen gediegenen Sachen einige höchst drastische Neubesten zum Vortrag. Battenberg-Theater. Das Repertoir dieser Woche ist wie folgt: Montag: „Zwischen zwei Herzen", Schauspiel von R. Voß, zum letzten Male. Dienstag: „Gefährliche Mädchen", Lustspiel von Ed. Schacht. Mittwoch: „Hans Lange", Schauspiel von Paul Heyse. Donnerstag: Wiederholung von „Gefährliche Mädchen". Freitag: Beneflzvorstellung für den Charakterkomiker Otto Eckert: „Schiedsmonn Hempel", Gesangspoffe von Keller und Herrmann, Musik von Steffens. Sonnabend: Letzte Wiederholung von „Hans Lange". Aii» -er Umgegend. * Oetzsch, 19. Mürz Irn hiesig«« Vater ländischen Verein Hielt gestern Herr Rudolf Cronau aus New Z)ork einen äußerst interessanten Vortrag über das Thema „Unsere Landsleute in den Ver einigten Staaten: Jahrhunderte deutschen Lebens in Amerika". Der geschätzte Redner schilderte in eingehender Weise die Entwickelung des Teutsch-Amerikanertums von den ersten Ansiedelungen an bis auf die Gegenwart, er betonte, welche Verdienste sich die Deutschen in Amerika auf allen Gebieten erworben und wie sie alA Pioniere deutschen Geistes in Handel und Industrie, in Wissen schaft und Kunst, in kulturellen und Humanitären Fragen sich jederzeit hervorgetan und dem deutschen Namen Ehre gemacht hätten. Der Vortrag wurde durch eine Reihe trefflicher Lichtbilder ergänzt,' Bildnisse verdienter Deutsch-Amerikaner, Ansichten deutscher Schulen, Hospitäler, Fabriken, Geschäftshäuser und sonstiger öffentlicher und privater Gebäude, Skulpturen und Ge mälde deutsch-amerikanischer Künstler u. v. a. m. wurden in mannigfacher Abivechselung vorgesührt. Reicher Bei fall der zahlreichen, den Saal bis auf den letzten Platz füllenden Zuhörerschaft folgte den Ausführungen und Darstellungen des Redners,' der Vaterländische Verein aber hat sich durch Veranstaltung -e» genußreichen Abends ein großes Verdienst erworben. Aus Sachsen. — Dresden, 18. März. Eine Prüfung des Prinzen Ernst und die Abschlußprüfung des Bürgerschulunter richts des Prinzen Friedrich Christian fanden gestern vormittag im Taschenbergpalais statt. Die Prüfung vollzog Herr Bürgerschullchrer Hering. Nachmittags Uhr wurde der jüngste Sohn deS Kronprinzen, Prinz Georg, in Len Elementarfächern geprüft. Der König, die Königin-Witwe, sowie der Kron, prinz, Prinzessin Mathilde, Dtaatsminister vr. v. Seydewitz, Geh. Schulrat vr. Vogel, Direktor vr. Richter von der IV. Bürgerschule und Hauptmann O'Byrn wohnten den ersten Prüfungen bet. Der Examinator war abends bei dem Kronprinzen zur Tafel geladen. Die Prinzen überreichten ihm ihre Photographien. — Zu dem Prozeß gegen den Fabrikwächter Ernst Julius Bienert aus Meißen ist noch nachzutragen, daß die Ge schworenen einstimmig beschlossen haben, ein für den Ver urteilten einzureichendes Gnadengesuch an den König zu befürworten. * Zschopau, 19. März. Hier sind die Vorbereitungen zu der VII. Hauptversammlung des KirchenchorverbandcS der sächsischen Landeskirche, die in der Osterwoche, Donnerstag, den 7. April, abgehalten werden soll, in bestem Gange. Interessiert man sich doch gerade hier sehr für die ernsten und wichtigen Bestrebungen deS Kirchen- chorverbandes. Bekanntlich will der Kirchenchorverband die Pflege der kirchlichen Musik auch in der kleinsten Kirch gemeinde anregen, will helfen, daß überall Kirchen- oder Schülerchörc gebildet werden, daß sie zu fester Gestaltung kommen und daß für ihre gesicherte Erhaltung und Förde rung in ihrem wirtschaftlichen Bedarf« nach Kräften ge- sorgt wird. Ans Sachsens Anraebnng. I EiSlebcn, 19. Mär».- In dem Orte Ahlsdorf sollte gestern nachmittag die Ehefrau des Bergmanns Wilhelm König beerdigt werden. Als das Grab fertig auSgeworfen war, sprang der verzweifelte Gatte der Verstorbenen in die Gruft und erschoß sich und machte so sein 4jähriges Söhncken ganz zur Waise. Z Dessau, 19. März. Der Landtag beschloß auf An trag der Petitionskommission über die Petitionen des Deutschen Müllerverbandes in Leipzig und des Miihlenbesitzers Brandt in Alickendorf und Genoffen, be treffend Einführung einer Betriebs- oder Umsatzsteuer sür Groß m üblen zur Tagesordnung überzuHehen. — Die Wahl des Abg. Günther (Sozialist) wurde jur ungültig erklärt, da in Coswig Nichtanhaltiner mitgewählt Haven, so daß das Wahlergebnis eine Verschiebung erfahren hat. Verantwortlicher Redakteur: Adolf Schiebt in Lebpz 1 g. NHL«! Mr Garnituren unci einzelne Möbelstücke, Stühle, Sophar etc. passens, emptehle ich als ganz besonders GM"" skiltißsv» WG kinrelne Sarnimrberüge liir Salon, Aodn- uncl Speisezimmer in Stickerei unci Application M Molle, Zeige, pliirch, Moquette u«g Sobelin. LAuMWLlW in nur dswLstrtsn Qualitäten unter kreis. 8« n. - Iteiimarkl 3l ll. 33.
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